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Saved by Riddick III

von HopeK
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Richard B. Riddick
22.11.2018
03.05.2020
14
31.726
7
Alle Kapitel
20 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
30.01.2019 1.451
 
diesmal nur ein kurzes, dafür ist das nächste dann länger

Riddick wartete im Unterholz darauf, bis der Drogenboss mit einem Teil seiner Männer abzog. Es war nicht leicht gewesen Carlos davon zu überzeugen bei Joe zu bleiben - er wollte aktiv helfen - aber bei dem, was kommen würde war es ihm lieber, wenn es keine Zeugen gab. Und es war ja nicht so, als ob er die Hilfe brauchen würde. Das Lächeln, als er die zurückgebliebenen Männer beobachtete, ließ sein Gesicht düster und gefährlich wirken. Laßt uns spielen.


Felipe schnappte sich ein Bier aus dem großen Kühlschrank beim Eingang, öffnete es mit den Zähnen und setzte sich an den Tisch, der im Schatten eines riesigen, alten Baumes stand. Er war ganz und gar nicht unglücklich darüber, daß Asu für eine Weile weg war; die Sache mit Joe regte seinen Boss auf - Asu war dermaßen gereizt, daß selbst er ein wenig Angst vor ihm hatte. Und er war sein Cousin! Ersten Grades!!! Daß die Schlampe nicht verraten wollte wo Joe war, half natürlich auch kein Stück. Wie konnte man nur so dermaßen bescheuert sein?! Aber er zollte ihr auch ein wenig Respekt, sie hielt sich besser als so mancher Mann, der vor ihr auf diesem Stuhl gesessen hatte und Asus ‚Laß die Finger von ihr, ich nehm sie mir als erster vor!‘ war völlig überflüssig gewesen. Es dauerte nicht lang, bis George sich zu ihm gesellte, sie waren alle froh über die Ruhe, die eingekehrt war.


„Was denkst du, wie lange er weg sein wird?“

„Nicht lang genug. Hoffentlich findet er Joe, ich hasse es hier. Diese verdammten Moskitos! Und ständig muß man Angst haben, daß einem eine Schlange auf den Kopf fällt! Ich will wieder in die Villa.“ Er zerquetsche einen Moskito, der sich auf seine Hand gesetzt hatte. „Genau das meine ich!“ Sein Blick schweifte an den Rand der Lichtung, die allgegenwärtige Blütenpracht wucherte dort noch üppiger. Es war beinah makaber, welch guten Dünger Leichen abgaben; aber dann auch wieder nicht - aus Tod entstand Leben, ein Kreislauf. „Außerdem spukt es hier.“ Manchmal schien er in der Nacht die Schreie der Männer zu hören, die Asu hier erst gefoltert, und dann umgebracht hatte. Und es waren eine ganze Menge gewesen. Er bekreuzigte sich schnell und spülte dann sein Unbehagen mit einem großen Schluck Bier hinunter. Schon leer! Fluchend stand er auf, um noch eine Flasche zu holen. Er genoß ein paar Minuten die Kühle, die aus dem Kühlschrank drang. „Willst du auch noch eines?“ Keine Antwort! War der Wichser noch ganz dicht?! Da bot er ihm an, ihm ein Bier mitzubringen und er fand es nicht der Mühle wert, zu antworten?! Er nahm trotzdem eine zweite Flasche mit, es trank sich besser in Gesellschaft. Verdammt, wo war er hin?! Der Platz, an dem vor Minuten noch George gesessen war, war leer. Ein seltsamer Schrei ließ ihn aufhorchen, er stellte die Bierflaschen ab und folgte dem Geräusch. Was zum ……“George! Was ist los mit dir?! Ist dir das Chili nicht bekommen?“ Er kniete neben seinem Kumpel nieder und drehte ihn auf den Rücken.


Der Anblick, der sich ihm bot erschreckte ihn dermaßen, daß er mit einem lauten Aufschrei auf seinem Hinterteil landete, panisch krabbelte er rückwärts, sein Magen revoltierte, beinah hätte er sich übergeben. Georges Bauch war aufgeschlitzt, seine Eingeweide hingen heraus, man konnte sogar Reste unverdauten Chilis sehen. Eine Hand hatte er auf die klaffende Wunde gepreßt, die andere hielt immer noch seine Waffe; er war nicht einmal dazu gekommen, sie abzufeuern. Was in Dreiteufelsnamen war hier passiert?! Was konnte diese Wunde verursacht haben?! Ein Tier? Aber welches? Sicher war nur, daß es keiner von den Einheimischen gewesen war, sie hatten die Botschaft damals verstanden, als sie den ganzen Jagdtrupp gekillt hatten - die wagten sich nicht mehr in diese Gegend. Ein Konkurrent? Möglich. Sicher nicht dieses Weichei Joe!


Er vermied es, noch einmal auf die Leiche seines Freundes zu schauen, sprang auf und riß seine eigene Waffe aus dem Hosenbund … er mußte die anderen finden! Er lief um die Ecke und stolperte über einen weiteren Körper … Eric! Er sah gleich, daß er noch atmete, ein Schlag gegen den Kopf schien ihn ausgeknockt zu haben. Was zur Hölle war da los?! Aus dem Augenwinkel sah er einen Schatten vorbei huschen, aber als er sich umdrehte, war da nichts. Mit entsicherter Waffe im Anschlag schlich er weiter - er würde sich nicht überrumpeln lassen! Ein schneller Blick in die Halle zeigte ihm, daß dort alles ruhig war. Er zog die Tür zu und schlich weiter. Angst war in seine Magengrube gekrochen und ließ sein Mittagessen zu Stein werden … sie waren in der Gruppe stark, allein fühlte er sich verwundbar.


Jedes Geräusch ließ ihn zusammenzucken, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Ein Klacken hinter ihm ließ ihn herumschnellen, ein Schuß löste sich und ging ins Leere … da war nichts. Wieder ein Geräusch, diesmal schoß er bewußt und erlegte erfolgreich eine Handvoll rosa Blüten.


Es machte Spaß, die Männer einen nach dem anderen auszuschalten. Eigentlich hatte er vorgehabt sie alle zu töten, sich dann aber vorerst dagegen entschieden - möglicherweise hatten sie Informationen, die ihm noch nützlich sein konnten - aber vor allem wußte er: wenn er so weitermachte, würde es in einem Gemetzel enden, zu viel hatte sich aufgestaut, zu lange war das Biest unter Kontrolle gehalten worden. Während Felipe um die Halle schlich und Grünzeug ermordete, schleifte er die anderen auf den Vorplatz, mehr oder weniger verletzt, bewußtlos und mit Kabelbindern verschnürt, aber alle am Leben. Fliegen hatten sich bereits auf der Leiche des Mannes niedergelassen, den er getötet hatte - ihn ließ er liegen, wo er war. Noch bevor Felipe die Halle umrundet hatte, war er wieder außer Sicht.


Felipe war mittlerweile beinah verrückt vor Angst und als er seine Freunde alle zusammen bei ihrem Eßplatz liegen sah kontrollierte er nicht einmal, ob sie noch am Leben waren, er drehte gleich durch; völlig unkontrolliert schoß er in der Gegend herum, bis der Abzug nur noch klickte und er hörte selbst dann nicht auf. „Komm heraus, du Schwein, zeig dich du feige Sau!“ Speichel spritzte bei jedem Wort aus seinem Mund und er schaffte es nicht, ein neues Magazin in die Waffe zu schieben, zu sehr zitterten seine Hände. „Nur feige Hunde greifen von hinten an! Stell dich wie ein Mann, dann werden wir sehen, wer der Bessere ist!“ Er gab seinen Versuch nachzuladen auf, warf die Waffe vor sich auf den Tisch und um zu demonstrieren, daß er keine Angst hatte, stecke er sich betont cool eine frische Zigarette an … die alte war ihm aus dem Mund gefallen, als er George gefunden hatte. Das Nikotin half ein wenig das Zittern unter Kontrolle zu bringen, aber das Lachen, das auf seinen armseligen Versuch Stärke zu demonstrieren ertönte, ging ihm durch Mark und Bein.


„Du wirst mich auch nicht sehen, wenn ich von vorne komme.“ Es bereitete ihm pures Vergnügen ein wenig mit Felipe zu spielen; er hatte sie gefunden, er konnte dem Mann in Ruhe die Abreibung verpassen, die er verdient hatte.


Er hatte abgewartet, bis Felipe seine Waffe doch noch lud, so machte es einfach mehr Spaß. Und der Mann enttäuschte ihn auch nicht, eine halbe, tief in seine Lungen gesogene Zigarette später war Felipe tatsächlich in der Lage, seine Waffe wieder zu laden.


Erst konnte Felipe nicht sagen, woher die Stimme gekommen war, aber dann stand wie aus dem Nichts ein Mann vor ihm, dessen Anblick ihm noch mehr Angst machte, als Asu an seinem schlechtesten Tag … der Mann sah aus wie ein fleischgewordener Racheengel - war er geschickt worden für all die Verbrechen, die er begangen hatte? Zum zweiten Mal an diesem Tag sah er zu der Stelle, an der die ganzen Leichen begraben waren, aber dann riß er sich am Riemen - so etwas wie Racheengel gab es nicht! Sein erster Schuß auf Riddick ging daneben, für einen zweiten bekam er keine Chance.


Riddick machte sich gar nicht erst die Mühe, ihm die Waffe abzunehmen, er umklammerte Felipes Handgelenk mit der einen, mit der anderen Faust schlug er zu und hielt sich dabei nicht zurück. Ein Teil von ihm genoß Felipes Schmerzschreie, so sehr, daß er noch nicht einmal irgendwelche Fragen stellte - was konnte er ihm auch schon sagen, das er noch nicht wußte? Und schließlich ließ er sogar Felipes Schußhand los, wohl wissend, daß er ohnehin nicht mehr fähig war, auch nur einen Schuß abzufeuern. Womit er nicht gerechnet hatte war der Schuß der sich löste, als sie aus Felipes lebloser Hand fiel und Murphy’s Law folgend direkt in den Tank ging, der an der Mauer der Halle stand. Auch wenn der Tank nur klein gewesen war, die Detonation, die folgte, ließ den Boden erzittern und riß Riddick beinah von den Füßen.
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