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Saved by Riddick III

von HopeK
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Richard B. Riddick
22.11.2018
03.05.2020
14
31.726
7
Alle Kapitel
20 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
 
03.05.2020 2.037
 
Es tut mir leid, ich weiß, es hat unglaublich lang gedauert meine Motivation und Inspiration zu finden. Ich werd mich bemühen, den Rest der Story schnell zu posten.





Zwei kostbare Tage genossen sie einander in vollen Zügen. Riddick zeigte ihr wie man angelte, sie schwammen, liebten sich, lebten praktisch nur für den Augenblick. Es war perfekt. Aber wie alle Träume, endete schließlich auch dieser, ihrer beider Traum, denn auch Riddick fühlte die Perfektion und gab sich ihm nahezu ungehemmt hin.



Mit ein wenig Widerstreben auf Riddicks Seite und einer ganzen Menge davon auf Kates kehrten sie schließlich in das Dorf zurück. Riddick hatte Kate ganz bewußt verschwiegen, daß er Joe in Gewahrsam hatte und Carlos die Anweisung gegeben, ihn schnellstens loszuwerden - es war besser für ihren Seelenfrieden, wenn Kate nichts davon erfuhr und ihn erst gar nicht mehr zu Gesicht bekam. Und dann war da noch ein kleines Detail: wußte sie, daß er Joe hatte, wußte sie auch, daß er an ihrer Entführung schuld war und das war etwas, das sie noch viel weniger zu wissen brauchte.



Als Riddick Kate und Carlos einander vorstellte war Joe also samt den Unterlagen längst einem Sonderermittler, den Carlos kannte, übergeben und nichts zeugte mehr davon, daß er jemals in der kleinen Wohnung gewesen war. Die Verhaftung war bereits eine Schlagzeile und Riddick ein wenig erstaunt, wie gefaßt sie die Nachricht aufnahm - aber gut für sie, man sollte verschütteter Milch nicht nachtrauern. Es war an der Zeit einen Plan zu schmieden wie Kate in ihr Leben zurückkehren konnte, ohne für Joes Sünden bezahlen zu müssen; hier war nicht nur Carlos‘ Hilfe willkommen, auch der Bürgermeister des Dorfes wurde in die Pflicht genommen und nachdem dessen Dankbarkeit für die Befreiung von Asus keine Grenzen kannte war er nur zu gern bereit alles auszusagen, was Riddick ihm auftrug.



Kate tauchte also völlig ‚ahnungslos‘ aus ihrem Urlaub auf, den sie offiziell mit Carlos verbracht hatte, weit abgeschieden, ohne Internet und ohne Handyempfang. Der ‚neue Mann‘ und Tatsache, daß sie schon vor dem ‚Urlaub‘ ausgezogen war, untermauerten ihre Geschichte und auch von Joe war kein Verrat zu erwarten … bevor Carlos ihn ausgeliefert hatte, hatte er ihm genug Angst eingejagt um ihm für den Rest seines Lebens Angstschweiß auf die Stirn zu treiben, wenn auch nur jemand ihren Namen fallen ließ.



Joes Verhaftung schlug weltweit Wellen, löste eine Flut von Verhaftungen aus und trotz ihres ausgeklügelten Plans entging Kate dem gleichen Schicksal nur knapp; die eigens gebildete Taskforce wollte nicht glauben, daß sie von all dem keine Ahnung gehabt hatte und leitete auch gegen sie umfassende Ermittlungen ein. Ihre eingelagerten Kisten wurden durchwühlt, sie wurde endlose male verhört, unzählige Male stellte man ihr die selben Fragen um sie vielleicht doch dazu zu bringen, sich in Widersprüchen zu verheddern, doch da es nichts zu gestehen gab, waren die Verhöre für beide Seiten ausschließlich äußerst frustrierend und irgendwann sah man schließlich davon ab.



Ihre Kanzlei machte die ganze Sache noch schlimmer, indem sie sie bis zum Ausgang der Untersuchungen suspendierte … nur um auf Nummer sicher zu gehen, offiziell glaubten sie auch nicht eine Sekunde, daß sie involviert sein könnte. Und Kate glaubte keine Sekunde, daß das der Wahrheit entsprach.



Erst war sie geschockt und verletzt, aber dann sah sie das Positive daran: finanziell gesehen war sie abgesichert … sie hatte gut verdient, dank Joes antiquierten Ansichten kaum etwas davon ausgegeben und sie konnte die freie Zeit nutzen, um sich einzurichten; die ersten paar Tage nach ihrer Rückkehr war sie bei Ben untergekommen, aber das war natürlich keine Dauerlösung und so suchte sie sich ein kleines, abgelegenes Häuschen - keine nervenden Nachbarn, und die Reporter, die ihr lange Schritt auf Tritt gefolgt worden, hatten Schwierigkeiten hinzufinden.



Und dann war da auch noch Riddick, den sie viel öfter sah, als sie je zu hoffen gewagt hätte. Immer wieder tauchte er wie aus dem Nichts auf - in ihrem Wohnzimmer, im Garten … in der einen Sekunde war sie alleine, in der nächsten hatte er seine Arme um sie geschlungen und so sehr sie sich bemühte fand sie doch nie heraus, wie er so unbemerkt, so plötzlich da sein konnte.



Kate wurde mit Riddick an ihrer Seite wieder zu ihrem alten Selbst: fröhlich, quirlig, sportlich, lebenslustig. Joe hatte als einzig akzeptable Sportarten Joggen und Tennis toleriert und ihr lang unterdrückter Bewegungsdrang wollte aufholen, was er versäumt hatte: sie fing wieder an zu klettern und war überglücklich, als auch Riddick Gefallen daran fand. Obwohl sie sicher war, daß er sich zurückhielt, hatte sie Mühe mit ihm mitzuhalten, aber sie liebte die Herausforderung und ein anerkennendes Nicken, ein zufriedenes Lächeln von ihm bedeuteten die Welt für sie; es gab tatsächlich Tage an denen sie vergessen konnte, daß die Beziehung mit ihrem geliebten Außerirdischen ein Ablaufdatum hatte.



Riddick mußte sich eingestehen, daß er sich zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit grundlegend bei etwas geirrt hatte: sie zu vögeln war nicht der Weg gewesen, sie aus seinem Kopf zu bekommen, im Gegenteil, er wollte mehr, je öfter er mit ihr zusammen war - zu seiner größten Überraschung vermißte er sie sogar ein wenig, wenn er sie länger nicht gesehen hatte. Eine Weile lehnte er sich auf gegen den Gedanken, und als ihm der Rotschopf über den Weg lief, wollte er sich das Gegenteil beweisen … leider erfolglos. Und auch die Brünette brachte keine wirkliche Ablenkung, irgendwie war es wie Gefängnisfraß, füllte den Magen, blieb einem aber ewig wie ein Stein darin liegen, man wünschte sich, besser gefastet zu haben. Immer öfter zog es ihn zu ihr und sie enttäuschte ihn nie, jedes Mal hieß sie ihn mit einer Freude und Leidenschaft willkommen, die selbst sein Herz wärmte.



Er hatte ihr versprochen, daß ihr nie wieder so etwas wie mit Asu und seinen Leuten passieren würde, aber da ihm klar war, daß er sie nicht für immer beschützen würde können, unterrichtete er sie in allen möglichen Arten der Selbstverteidigung. Immer wieder kam auch Carlos dazu, sie trainierten zu dritt und schnell wurde sie richtig gut darin, sich gegen die beiden zu wehren. Sie war nicht zimperlich und blaue Flecken schreckten sie nicht ab, im Gegenteil, sie sah sie als Ansporn besser zu werden, beim nächsten Mal lieber selbst ein paar blaue Flecken zu verursachen.



Nie hätte er gedacht, daß ihm sein Exil auf der Erde auch Spaß machen könnte, aber genau das tat es mit ihr. Er lehrte sie gerne, sie sog jedes seiner Worte mit einer Lernwilligkeit auf die ihn verleitete, ihr immer mehr beizubringen. Er mochte es, wenn sie ihm ihre Sportarten näher brachte … Klettern machte Spaß, ein elegantes Zusammenspiel von Kraft, Technik und Geschicklichkeit. Nicht so sehr genoß er die Schitour, zu der sie ihn überredet hatte - viel zu viel gleißendes Sonnenlicht auf reflektierendem Schnee, Licht, das sich vertausendfachte und trotz der Brillen in seinen Augen schmerzte. Aber er konnte zumindest verstehen, warum sie es so liebte. Viel interessanter fand er Höhlentrecking, das war etwas, das ganz auf seiner Linie lag.



Er nahm sie mit in die Wüste und sie genoß die Abgeschiedenheit, die Extreme dort genauso wie er. In einer dieser stillen, klaren Nächte unter einem unglaublichen Sternenhimmel, sie saß an ihn gelehnt zwischen seinen Beinen, vor ihnen brannte ein kleines Lagerfeuer, erzählte er ihr von seinem Universum, und auch ein bißchen über sich selbst, warum man ihn jagte, warum er zu dem Mann geworden war, der sich in einem weit entfernten Seitenarm der Galaxis vor Kopfgeldjägern verstecken mußte. Er hätte nicht gedacht, daß er jemals so viel von sich preisgeben würde, seine Geschichte war etwas, das niemanden etwas anging, aber während er mit ihr in den Armen dasaß und in den Nachthimmel starrte schien der Gedanke, ihr von sich zu erzählen plötzlich nicht nur nicht mehr abwegig, es war beinah ein Bedürfnis ihr davon zu erzählen, endlich einmal auszusprechen, was schon so lange in ihm gärte, und sollte sie danach nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, seis drum, dann war sie nicht die, für die er sie hielt.



Ihre Reaktion überraschte ihn dennoch: sie ließ seine Worte sinken, drehte sich dann zu ihm um, ihre Augen schwammen in Tränen. „Es tut mir so leid! Es tut mir so leid, daß sie dir das angetan haben.“ Sie legte ihre Hand auf seine Wange und küßte ihn so zart und sanft, als ob er zerbrechlich wäre. Natürlich blieb es nicht dabei - sie zu küssen verhinderte daß sie sah, was in seinen Augen stand, und als er sie Luft holen ließ, lächelte sie ihn grimmig an. „Sie haben alles verdient, was sie bekommen haben.“  



Was er ihr allerdings nie erzählte war, wie er sie am Anfang gestalkt hatte, nicht von den Kameras, den Wanzen und dem geklonten Telefon - er wußte, sie würde es nicht sonderlich gut aufnehmen, obwohl es nur zu ihrer Sicherheit gewesen war. Und noch etwas würde für immer sein Geheimnis bleiben: seine Schuld an ihrer Entführung. Auch wenn Carlos ihn von jeglicher Schuld ‚freigesprochen‘ hatte, gesagt hatte, es wäre unvorhersehbar gewesen, er wußte es besser. Und die Sache mit den Ameisen - es gab Dinge, die am besten ungesagt blieben.



Er mochte es, wie sie sich so völlig in etwas verlieren konnte, ihn IHM verlor … die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag: genau so, wie er sich in ihr verlor wenn sie, ihre Augen ineinander versunken, ihre Körper zu einem verschmolzen, gleichzeitig kamen, es keine Grenzen, kein ich, sondern nur mehr ein wir gab und ihre Seelen eins wurden.



Diese Erkenntnis hätte ihn aber auch beinah von ihr weggetrieben - er wußte nicht, ob er eine solche Nähe, eine solche Verbundenheit zulassen wollte … konnte … er haderte mit sich, aber schließlich beschloß er, die Sache noch ein wenig länger laufen zu lassen - er konnte schließlich jederzeit die Reißleine ziehen.



In diesem Sommer meisterte sie auch die Kunst mit ihm zu streiten. Er mochte es, daß sie sich nicht alles gefallen ließ und ihm furchtlos entgegen trat, Angst und ständige Zustimmung waren so … langweilig. Und sie war geradezu anbetungswürdig, wenn sie vor Wut fauchend vor ihm stand und ihm erklärte, warum er so ein Arsch war - sie beide genossen die Auseinandersetzungen und den anschließenden Versöhnungssex, aber nie, nicht ein einziges Mal, faßte er sie an, wenn sie nicht mit vollem Herzen dabei war.



Wonach auch immer ihnen der Sinn stand … Sport, Sex, Streit, was auch immer … wann immer sie ihn ansah, lächelten ihre Augen ihn mit einer Wärme und Zuneigung an, die seine Kehle eng werden ließ. Sie brachte eine Leichtigkeit in sein Leben, die ihm bisher fremd gewesen war und ihr Lachen und ihre Lebensfreude brachten selbst ihn dazu, ab und an zu lächeln. Er verbrachte mehr Zeit mit ihr als in seinem Schiff und es war tatsächlich sein erster nicht langweilige Sommer auf der Erde.



Für Kate war es der großartigste Sommer ihres Lebens, sie unternahm mit dem Mann, den sie liebte, all jene Dinge, die sie liebte. Sie hätte glücklicher nicht sein können … bis eines Tages Carlos vor ihnen stand und Riddick um einen Gefallen bat, etwas, das Riddick ihm aus offensichtlichen Gründen nicht guten Gewissens abschlagen konnte. Und wie es schien auch gar nicht wollte - das breite Grinsen, das auf seinem Gesicht stand, sagte klar und deutlich, daß er sich auf das Abenteuer freute. Sie konnte verstehen, daß er Abwechslung suchte, aber mußte er so offen begeistert sein? Sie mußte sich eingestehen, daß es schmerzte. Riddick konnte gar nicht schnell genug aus der Türe kommen, alles, wofür er sich Zeit nahm, waren ein angedeutetes Lächeln, ein flüchtiger Kuß und ein ‘Bye, Babe.‘.



Carlos mochte Kate und auch wenn er Riddick schätzte fand er doch, daß er sie manchmal nicht so behandelte, wie sie das verdiente … er wußte einfach nicht, was er an ihr hatte! Jeder Mann konnte sich glücklich schätzen wenigstens einmal in seinem Leben eine Frau zu treffen, die ihn so ansah, wie sie Riddick ansah und der Klotz merkte es noch nicht einmal! „Es tut mir leid, ich brauche ihn wirklich.“ flüsterte er schuldbewußt, als er sie zum Abschied schnell umarmte und auf die Wange küßte - etwas das er sich nur leistete, weil Riddick schon außer Sichtweite war und nicht mitbekam, was er da tat. Aber Carlos fand die Art, wie Riddick Kate stehen ließ, ziemlich schäbig, da nahm er gern das Risiko in Kauf, dessen Unmut zu wecken.
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