Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Saved by Riddick III

von HopeK
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Richard B. Riddick
22.11.2018
03.05.2020
14
31.726
7
Alle Kapitel
20 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
04.03.2019 3.007
 
Liest hier noch jemand außer Toorop mit, oder kann ich mir die Posterei schenken?

@ Toorop: im anderen Forum poste klarerweise fertig <3





Ihre Erschöpfung war so groß gewesen, daß sie sich die ganze Nacht nicht einmal bewegt hatte und sie erwachte mit einem Lächeln, das beinah ihre Augen erreichte - ein Sonnenaufgang mitten im undurchdringlichen Dschungel. Sie schlurfte nicht mehr vor sich hin … tatsächlich kamen sie jetzt sogar gut voran, sie aß mit Appetit, nicht weil er sie dazu nötigte, sie redete mit ihm und - das Beste - sie hielt keinen Abstand mehr zu ihm. Bei ihrem nächsten Nachtlager saß sie gleich neben ihm und kam in seine Arme, ohne daß er sie erst groß dazu auffordern mußte - beinah bedauerte er, daß der Marsch bald zu Ende sein würde, sie war, wenn auch ein langsamer, doch ein sehr angenehmer Begleiter. Aber nur der Marsch, er hatte noch so einiges geplant, bevor er sie ins Dorf zurück brachte.



Vieles hatte sich verändert, nein, eigentlich alles: sie hatte die Nacht in seinen Armen verbracht und es war, als wäre sie endlich nach Hause gekommen. Beinah hätte sie gelächelt, als sie erwachte, aber dann fiel ihr ein, was sie getan hatte und ihr Lächeln starb, bevor es ihre Augen erreichen konnte. Aber sie konnte - und wollte - nichts dagegen tun, daß ihre Schritte raumgreifender wurden, ihr der Marsch anfing Spaß zu machen, sie die Schönheit ihrer Umgebung wieder wahrnahm. Alles war gut, solange sie marschierten, aber jedes Mal, wenn sie Pause machten, fingen ihre Gedanken wieder an zu kreisen. Sie wog Riddicks Worte ab, analysierte ihre Gedanken und Beweggründe … was sie völlig abblockte waren die Erinnerungen an ihre Gefangenschaft, sie verdrängte sie völlig. Sie hatte ein wenig Angst vor dem Abend, davor, daß die Albträume zurückkommen könnten, aber was einmal funktioniert hatte, sollte das auch ein zweites Mal: Riddicks Arme garantierten Schutz vor beängstigenden Erinnerungen und nächtlichen Gespenstern, und als sie am nächsten Morgen erwachte, erreichte das Lächeln ihre Augen und blieb auch dort.



Und irgendwann wurde der Dschungel schließlich lichter, die Bäume standen weiter auseinander, der Boden wurde sandig und es wurde heller, obwohl der Tag sich dem Ende zuneigte - jetzt wußte sie, warum Riddick nicht wie üblich einen sicheren Lagerplatz gesucht hatte, als es zu dämmern begann. Der Anblick, der sich ihr bot, raubte ihr beinah den Atem: sie sah das Meer vor sich, Wellen brachen sich leise am Ufer und der Vollmond tauchte es in ein silbernes, märchenhaftes Licht. Ihre Schritte wurden schneller, sie überholte Riddick und lief die letzten Meter; sie hatte immer schon eine ganz eigene Beziehung zum Meer gehabt, war sie im Wasser, fühlte sie sich zu Hause, geborgen, nichts spielte dann eine Rolle als das Meer, das sie willkommen hieß. Tief sog sie die salzige, frische Luft in ihre Lungen, ein paar Wellen leckten an ihren Stiefeln und plötzlich konnte sie nicht anders, als sich ihre Sachen vom Leib zu reißen und ins Wasser zu waten. Es war ihr völlig egal, daß Riddick sie splitterfasernackt sehen würde, alles, was zählte war, daß sie Gestank und Dreck los wurde, der trotz der frischen Sachen wie Fliegen auf Leimpapier an ihrer Haut klebte. Das Wasser fühlte sich so gut und weich und zart auf ihrer Haut an, daß sie gar nicht schnell genug hineinkommen konnte. Die ersten Schwimmzüge noch ein wenig steif und ungelenk fand sie schnell ihren Rhythmus, sie war in ihrem Element und mit jedem Tempo, das sie ein Stück weiter in den Ozean brachte, ging es ihr besser. Mit dem Schmutz schien das Wasser auch den Horror wegzuschwemmen, den Druck, der auf ihr gelastet hatte, die Angst, die ihr trotz Riddick an ihrer Seite immer wieder die Kehle zugeschnürt und die Luft zum Atmen genommen hatte, sie wurde wieder sie selber. Sie tauchte ein Stück, schwamm so lange unter Wasser, bis ihr die Luft ausging und als ihr Kopf aus dem Wasser schoß, lachte sie glücklich, sie lebte wieder!



Erst überlegte er, ob er sie zurückhalten sollte, entschied sich dann aber dagegen - zum einen war er überzeugt, daß niemand sie mehr verfolgte, zum anderen wußte er instinktiv, daß es genau das war, was sie brauchte. Er seufzte innerlich als er ihre Bewegungen sah … wie ungelenk Menschen doch sein konnten. Bis sie plötzlich eine andere zu werden schien … ihre Bewegungen wurden fließend, geschmeidig, sie sah aus wie ein Fisch, der endlich in seine Heimatgewässer zurückgekehrt war und er konnte ihre neu erwachte Lebensfreude bis ans Ufer spüren. Es war schier unmöglich nicht gefangen zu sein von diesem Anblick, sie zog ihn geradezu magisch an wie eine dieser mystischen Meerjungfrauen, die Schiffer zu sich ins Wasser lockten und dann in die Tiefe zogen. Nun, er war kein Schiffer und sie würde ihn auch nicht in die Tiefe ziehen, aber auch er konnte nicht anders, als ihr ins Wasser zu folgen. Er wußte, daß was auch immer geschehen, ganz egal, wie viel Zeit vergehen würde, sie von diesem Augenblick an für ihn immer seine Meerjungfrau sein würde, ihr Lachen sein Sirenengesang.



Sie schien gespürt zu haben, daß er sich näherte, sie drehte sich um, strahlte ihn an und trat Wasser, bis er zu ihr aufgeschlossen hatte. Da war es wieder, das Funkeln in ihren Augen, das er so sehr mochte. Und auch dieses Mal zuckte sie nicht zurück, als er die Hand nach ihr ausstreckte. Im Gegenteil, sie legte ihre Hand auf seine Schulter, verließ sich auf ihn, sie über Wasser zu halten; ein Vertrauensbeweis der ihn lächeln ließ. Ihre Atmung wurde schneller als eine Welle sie gegen ihn trieb, aber zu seiner Überraschung machte sie keine Anstalten, sich wieder von ihm zu lösen.



Als Riddick auf sie zu schwamm schien es, als wären die letzten Tage nicht passiert: sie war eine x-beliebige Frau im Meer die darauf wartete, daß der Mann ihrer Träume sie erreichte, es gab nur das Jetzt, kein Vorher, und was danach kam, war noch nicht geschrieben. Sie hielt sich an ihm fest als er sie erreichte und die Hand nach ihr ausstreckte und wollte gerade etwas sagen, als eine vorwitzige Welle sie zu ihm schubste. Sein nackter Körper fühlte sich unglaublich gut an, die Nähe erschreckte sie aber auch, sie war unsicher, wie sie reagieren sollte. Dennoch: lange hatte nichts mehr sich so richtig, so gut angefühlt - sie dachte an den Kuß vor ihrer Haustüre und sie wollte, daß er sie wieder küßte, sie festhielt … aber gleich nackt?! Das war ein Gang zu hoch für sie, ging ihr eindeutig zu schnell.



Er fand das ganz und gar nicht, und nutzte die Gunst der Stunde. Ihre Brustwarzen waren hart vom kalten Wasser und drückten sich herausfordernd gegen ihn, ihre Haut war so seidig unter seinen Fingern, ihr Körper an den richtigen Stellen gerundet, Muskeln definiert, wo sie es sein sollten … weich und fest in perfekter Harmonie, und schnell waren nicht nur ihre Brustwarzen hart. Ihre Unsicherheit entging ihm nicht und er wollte ihr nicht die Gelegenheit geben, wieder davon zu schwimmen. Er würde sie nicht überreden, aber den kleinen Schubs, den sie brauchte, würde sie bekommen. Ein heiser geflüstertes ‚Babe …‘, Fingerspitzen, die sanft über ihre Haut glitten … mehr brauchte es nicht.



Der leichte Seegang trieb ihre Körper immer wieder eng zusammen, rieb sie aneinander und sie konnte nur zu deutlich fühlen, daß die Situation ihn genauso erregte, wie sie. Seine Hände waren wunderbar warm auf ihrer Haut und als sie langsam von ihrer Taille in Richtung Po wanderten, jagte das Schauer über ihren Körper und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Wem machte sie hier etwas vor!?! Sie wollte ihn, wie sie noch nie in ihrem Leben etwas oder jemanden gewollt hatte! Zum Teufel mit der Vorsicht! „Riddick …“



Mehr mußte nicht gesagt werden.



Als seine Lippen sich ihren endlich näherten, schlangen ihre Beine sich wie von selbst um seine Hüften, sie wollte ihm so nah wie möglich sein. Der Kuß begann langsam, zärtlich, beinah vorsichtig, geriet aber schnell außer Kontrolle.



War der Kuß vor ihrer Haustüre vielversprechend gewesen, war er aber doch nichts im Vergleich zu diesem. Er hatte noch nie so lange auf eine Frau gewartet, überhaupt je auf eine gewartet, so lange davon phantasiert sie zu vögeln - er hatte mitgenommen, was leicht ging, und sich weder über diese Frauen, noch über jene, von denen er die Finger ließ weil sie nicht so leicht zu haben waren, je Gedanken gemacht. Aber Kate wollte er mit jeder Faser seines Körpers, und das zeigte sich in dem Kuß, er hatte nie zuvor so leidenschaftlich, so hungrig geküßt, er nahm nicht nur ihren Mund in Besitz, er nahm sie in Besitz, sie gehörte endlich ihm! Und sie genoß es, stand seiner Leidenschaft in nichts nach, ihr Stöhnen ließ ihn zum ersten Mal im Leben den Kopf verlieren und er hätte sie gleich dort im Wasser genommen, wenn nicht eine Welle über ihren Köpfen gebrochen wäre die sie dazu zwang, ihren Kuß zu unterbrechen.



Fuck! Was tat er da!!! War er verrückt?! Er konnte sich nicht erinnern, je so wütend auf sich selbst gewesen zu sein. Er hatte sich gehen lassen, nicht auf seine Umgebung geachtet und völlig seinen ursprünglichen Plan aus den Augen verloren! Wie hatte das passieren können?! So sehr er sie wollte - nicht hier und nicht jetzt! Ihr erstes Mal zusammen würde in einer sicheren Umgebung sein, wenn er sich völlig auf sie konzentrieren konnte und er nicht ständig nebenbei auf die Umgebung achten mußte, nicht, daß er das gerade getan hätte. Dann, und erst dann würde er ihr zeigen, wie ein richtiger Mann eine Frau behandelte, und nicht hier im Wasser, wo die Gefahr, daß jemand kam, zwar gering, aber dennoch nicht völlig auszuschließen war. Er schob sie von sich, stellte aber sicher, daß sie mühelos über Wasser blieb. „Babe, ich kanns nicht erwarten dich zu vögeln, aber nicht hier. Ein Stück weiter draußen liegt ein Boot … möchtest du schwimmen, oder soll ich dich vom Strand abholen?“



Kate war geschockt. Was war gerade passiert? Den rüden Tonfall hatte sie in letzter Zeit oft genug von Joe gehört, von Riddick hätte sie ihn nicht erwartet; ihr war so übel, am liebsten hätte sie sich übergeben. Mit einem schnellen Tempo war sie außerhalb seiner Reichweite. Sie verstand seinen abrupten Stimmungswechsel nicht … hatte sie etwas falsch gemacht? Gerade noch hatte er sie geküßt, als gäbe es kein Morgen, und jetzt das? Auch wenn sie dagegen ankämpfte, ihre Augen füllten sich mit Tränen.



Riddick war irritiert als sie so abrupt seine Hand abschüttelte und ein Stück von ihm weg schwamm; was war in sie gefahren? Ein Blick in ihr Gesicht gab ihm die Antwort. Ehrlichkeit war das einzige, das den Karren jetzt aus dem Dreck ziehen konnte. „Verdammt, Kate, es tut mir leid! Der Kuß hat mich dazu gebracht alles um mich herum zu vergessen, ich war wütend auf mich selbst, weil es in einer exponierten Umgebung passiert ist und habe meinen Ärger auf mich selbst an dir ausgelassen, wirklich, es tut mir leid.“



Kate nickte nur. Worte, nichts als Worte. Auch solche Entschuldigungen hatte sie zur Genüge gehört. „Ist schon okay.“ Nichts war okay, aber er hatte sie gerettet, das zählte mehr als alles andere und sie mußte ja weder mit ihm ins Bett gehen, geschweige denn mehr draus werden lassen. Noch einmal würde sie diesen Fehler nicht begehen.



Ihr Gesicht sprach immer noch Bände. „Kate, ich bin nicht Joe, ich würde niemals etwas tun, das dich verletzen könnte und ich schwöre, es wird nicht wieder vorkommen. Du vertraust mir doch, vertrau mir auch hier.“



Kate schluckte. Er schien es so ehrlich zu meinen, aber das hatte sie bei Joe auch immer gedacht. „Ich würde gerne schwimmen.“ Sie wußte nicht, was sie tun sollte, aber sie mußte die Entscheidung auch nicht jetzt fällen. „Was ist mit unseren Sachen?“



„Ich hole sie, sobald du am Boot bist, es ankert nicht weit von hier.“ Er konnte seinen Rucksack ohnehin nicht zurücklassen, die Waffen und Technologie, die darin waren, hatten auf der Erde nichts verloren.



Er stellte sicher, daß das Boot unberührt war und half ihr dann die Strickleiter hoch - die erste Sprosse hing weit außerhalb ihrer Reichweite. Auf dem Boot gab es alles, was man brauchte auf kleinem Raum, und schnell hatte er ihr alles gezeigt. Um zurück zum Ufer zu kommen nahm er das Beiboot und es dauerte nur wenige Minuten, bis er wieder anlegte und das Schiff aufs offene Meer hinaus steuerte. Abseits der Schiffahrtsrouten würden sie fürs erste sicher sein und sie konnten klären, wie es weiter gehen würde. Er ankerte, aktivierte den Annäherungsalarm und ging nach unten.



Kate lag zusammengerollt im Bett, ein Handtuch um ihre nassen Haare gewickelt. Sie hatte eines seiner Shirts an und er mußte gestehen, daß ihm das gefiel. Sie schlief tief und fest, holte nach, was sie an Schlaf versäumt hatte - erst nachdem sie Asu erschossen hatte, hatte sie wieder durchgeschlafen, bis dahin waren ihre Nächte rastlos, von Albträumen geprägt gewesen und er hatte eigentlich daran gezweifelt, daß sie die ganze Strecke ohne Hilfe schaffen würde, aber sie war ein Kämpfer, stur, zielorientiert, das mußte man ihr lassen. Und schlampig. In der Dusche lag ein nasses Handtuch am Boden und das Licht brannte noch.



Auch er konnte ein wenig Schlaf gebrauchen und nachdem das Bett die einzige Schlafgelegenheit war, mußte sie es mit ihm teilen. Sie wurde nicht wach, als er unter die Decke schlüpfte und er hoffte auf eine ungestörte Nacht. Vergeblich; er hatte kaum eine Stunde geschlafen, als sie anfing sich herumzuwälzen, schweißgebadet vor sich hin murmelte und schließlich völlig desorientiert mit einem Schrei aufwachte ... die Albträume waren wieder da, sagten ihr, daß sie noch nicht mit allem abgeschlossen hatte.



Kates Albtraum hatte sie zurück geführt, Asu folterte und verhöhnte sie, sie war verzweifelt, konnte die Schmerzen kaum noch ertragen … aber dann wurde ihr selbst im Traum klar, daß etwas anders war, daß da etwas war, das sie herausholen würde, eine Präsenz, die Schutz und Sicherheit versprach … Riddick. Sogar im Schlaf konnte sie ihn an ihrer Seite fühlen, dieses Mal war sie war nicht alleine, dieses Mal war er wirklich da, nicht nur ihr in Gedanken konstruierter Avatar der ihr half, sich vor der Folter zu verstecken. Er war da und würde die Schatten vertreiben. Sie erwachte blind vor Tränen und klammerte sich an ihn wie an einen Rettungsring. Sie konnte kein Wort herausbringen um ihm zu erklären, was mit ihr los war, aber er schien auch so genau zu wissen, was sie brauchte. Er hielt sie fest, flüstere Worte, die sie erst nicht verstand, aber sie hörte ihm zu, seine Stimme war Balsam für ihre Nerven, seine Stärke und Ruhe gaben ihr die nötige Kraft, sich zu beruhigen.



„Kate, es ist okay, du bist in Sicherheit! Ssssh, alles ist gut.“ Sie versuchte etwas zu sagen, aber zu sehr schüttelten die Schluchzer sie, also nahm er sie einfach in den Arm und hielt sie fest. „Kate, ich weiß aus eigener Erfahrung, was du durchgemacht hast. Es ist wichtig, daß du darüber redest … nicht mit mir, wenn du nicht möchtest, aber mit irgendjemandem, es ist notwendig, damit du es hinter dir lassen kannst. Aber ich würde dir gerne zuhören.“ Wieder versuchte sie etwas zu sagen, aber auch das mißlang und so redete er weiter weil er den Eindruck hatte, es würde helfen. Und der Mann der wenigen Worte fand genau die richtigen, sie beruhigte sich, ihre Schluchzer ließen nach und schließlich brach es aus ihr heraus.



Sie erzählte ihm von Joe, seinem Verhalten, ihrem Auszug, ihrer Entführung, von ihrer Angst, den Schmerzen, davon, daß sie sich immer wieder gefragt hatte, was Riddick tun würde, den Erniedrigungen, wie schmutzig sie sich gefühlt hatte, davon, wie sie sich in eine Welt, an einen Ort in ihr selbst geflüchtet hatte, wo all das zumindest für kurze Zeit sie nicht erreichen, ihr nichts anhaben konnte, und davon, daß immer er es gewesen war, der sie dort aufrecht gehalten und sie durch ihre schlimmsten Stunden gebracht hatte.



Sie ließ nichts aus, nicht einmal die Details, für die sie sich so sehr schämte, sie wußte, daß sie ihm alles erzählen konnte und er nicht werten würde. Sie fühlte sich seltsam leer danach, aber leicht, als wäre eine unglaubliche Last von ihren Schultern genommen und schlief schließlich wieder ein, erschöpfter denn je, aber endlich mit der Hoffnung, jetzt alles hinter sich lassen zu können.



Als sie erneut aus einem diesmal tiefen und traumlosen Schlaf erwachte, schien ihr die Sonne ins Gesicht, sie lag halb auf Riddick und hätte glücklicher nicht sein können. Sie hatte überlebt, es ging ihr überraschend gut, sie lag in den Armen des Mannes, den sie liebte … das Leben war schön!



Auch Riddicks Nacht war nach diesem zweiten Ausbruch eine erholsame gewesen. Sie fühlte sich gut an neben ihm und er hatte auch nichts dagegen, daß sie schließlich mehr auf, als neben ihm lag. Eine Weile spielte er in Gedanken mit den Möglichkeiten, wie sie den nächsten Tag beginnen konnten, aber dann schlief auch er ein und nichts und niemand störte den Schlaf der beiden, den sie sich mehr als redlich verdient hatten.



Die Sonne weckte ihn, aber anstatt seine Brillen aufzusetzen und den Tag zu beginnen, wie er das sonst tun würde, schloß er die Augen noch einmal und genoß einfach nur. Das Boot schaukelte sanft auf den Wellen, er hatte eine Frau in den Armen, alles war friedlich und er entspannt, wie schon lange nicht mehr. Der Kampf mit Asus Männern hatte ihn nicht so ausgepowert, wie er das gerne gehabt hätte, aber es war ein annehmbares Workout gewesen und das Biest fürs erste zufriedengestellt; er hatte tatsächlich schon schlechtere Morgen gehabt. Faul wickelte er eine Strähne ihres Haares um seinen Finger, lang und seidig schmiegte es sich an seine Haut - nicht mehr lange, und er würde es überall auf sich spüren und er wußte, es würde sich verdammt gut anfühlen.



Als sie ihn verschlafen anlächelte standen plötzlich wieder all die Möglichkeiten, die er sich vor dem Einschlafen überlegt hatte, vor seinem inneren Auge, ein lautes Magenknurren nahm ihm allerdings die Entscheidung ab; sie würden länger Spaß haben, wenn sie zuerst etwas in den Magen bekam.
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast