Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Bonded

von Lymina
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Het
OC (Own Character) Yusei Fudo
22.11.2018
20.06.2022
19
24.742
3
Alle Kapitel
1 Review
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
 
22.11.2018 1.621
 
-Prolog-

~Zurück in der Heimat~


Es war jetzt schon eine ganze Weile her, 4 Jahre, um genau zu sein, dass die junge Frau das letzte Mal hier war und es fühlte sich merkwürdig an, als Firefly den Flughafen von Tokyo betrat.
„Japan...irgendwie hast du mir gefehlt...“
Seufzend sah sich die Rothaarige am übervollen Flughafen um, sie suchte dieses eine bekannte Gesicht in der Menge an Menschen.
„Mami! Wo ist Papa, hat er uns vergessen!?“, fragte eine süße Stimme neben der Frau und ihr Blick ging zu dem kleinen Mädchen, welches neben ihr stand. Ihre Tochter sah sie traurig an und drückte einen kleinen Plüschpanda fest an sich.
Mit einem sanften, liebevollen Lächeln auf den Lippen kniete sich die junge Mutter zu ihrer Kleinen herunter und strich ihr durchs Haar.
„Nein Papa vergisst uns nicht Kleines, er wartet bestimmt draußen auf uns“, erklärte sie ruhig und nahm die Hand der Kleinen.
„Na los, wir wollen ihn doch nicht zu lang warten lassen Aikò“

Auf den Weg zum Ausgang des Flughafens fiel Firefly eine Sache auf, die sie schon in London störte. Alle starrten sie an, jedoch nicht auf eine positive Art und Weise. Ihr Arm stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, immerhin unternahm sie nichts um ihn zu verstecken. Sie seufzte schwer, die Blicke der Menschen waren belastend und das nur, weil ihr rechter Arm vom Ellenbogen abwärts mechanisch verbessert wurde. Sie war quasi zum Teil eine Art Cyborg.
Die Strahlen der Mittagssonne waren grell und die eisblauen Augen der Frau brauchten einen Moment, um sich an das Licht zu gewöhnen. Sie sah sich um, suchte diese bestimmte Person in der Menschenmenge, doch ihre Tochter war da schneller als sie.
„Papa!“, rief sie fröhlich und verschwand in der Menge.

„Aikò! Warte!“
Die Augmentierte hetzte durch die Menge und versuchte, ihrer Tochter zu folgen. Doch sie war bereits verschwunden, hektisch sah sie sich um, als hinter ihr eine Stimme erklang.
„Na wenn das nicht Natsumi ist...“

Sie drehte sich um und hinter ihr stand die Person, die sie in der Menge gesucht hatte, Yusei Fudo, ihr Ex-Freund und Vater von Aikò. Erleichtert seufzte sie, als sie Aikò breit grinsen neben ihm stehen sah, kniete sich zu ihr und nahm sie in den Arm.
„Ich hab Papa gefunden Mama!“, rief Aikò freudig.
„Das ist schön, aber du darfst nicht einfach so davon rennen, mein Schatz...Mama kann dich so schnell nicht finden, bei so vielen Leuten...mach das nicht nochmal ja?“
Das kleine Mädchen nickte und lächelte etwas.
Wortlos richtete sich die Rothaarige auf und sah zu Yusei hinüber. Er hatte ein Lächeln auf den Lippen und musterte seine Ex-Freundin. Natürlich merkte Natsumi dies und versteckte, mehr oder weniger instinktiv, ihren mechanischen Arm hinter ihrem Rücken, sie wollte nicht, dass Yusei sie gerade jetzt darauf ansprach.
„Schön dich wiederzusehen Natsumi...auch wenn die Umstände hätten besser sein können....“, meinte er und nahm ihr den großen Koffer ab.
„Naja ich hab Japan immerhin auch etwas vermisst, daher passt das schon...außerdem....“
„Außerdem was?“
Neugierig sah Yusei sie an und streckte sich kurz ein wenig.
„Ich hab dir mehr als einmal gesagt das du mich nicht so nennen sollst...“, meckerte sie und drehte ihm den Rücken zu, zog dabei den Arm aber mit, sodass Yusei ihn nicht sah.

Sie konnte es nie leiden, wenn jemand sie bei ihrem Zweitnamen rief, denn es gab eine Person, die sie immer nur 'Natsumi' nannte - ihre verstorbene Mutter. Es fühlte sich jedes Mal falsch an wenn sie jemand anderes 'Natsumi' nannte, weswegen sie Yusei immer wieder ermahnen musste es nicht zu tun.
Sie fing an zu zittern, denn dieser Name brachte diese schrecklichen Bilder wieder zurück und sie sah vor ihrem inneren Auge erneut, wie die Person, die sie am meisten liebte blutrünstig erschossen wurde.
Zum Glück reagierte Yusei schnell und legte seine Arme um das Mädchen, nur um sie kurz darauf an sich zu ziehen.
„Hey ist schon gut...beruhige dich...“, flüsterte er ihr ins Ohr und streichelte sie beruhigend. „Es ist alles gut, keiner tut dir was an. Ich bin da...“
Die beruhigenden Worte von Yusei wirkten tatsächlich Wunder, der Puls der jungen Mutter ging runter und sie beruhigte sich langsam wieder, Yusei hatte es somit geschafft, einen ihrer traumatischen Anfälle gerade noch zu verhindern.

Er löste die Umarmung, als er merkte, dass es seiner Ex-Freundin besser ging und sah sie mit einem sanften Lächeln an, ein Lächeln, das sie kannte, es sagte ihr förmlich 'Du bist stark und das weißt du'. Er trat näher an das Mädchen ran und wischte ihr vorsichtig eine Träne unter ihrem Auge weg.

„Hey nicht weinen...auch wenn du selbst mit Tränen in den Augen noch wunderschön bist..“, meinte er und die Blicke der beiden trafen sich für einen kurzen Moment. Nervös strich sich Firefly eine Strähne ihrer langen, feuerroten Haare zurück und drehte sich schnell weg.
„S-Schleimer“, stammelte sie und stellte sicher keine Tränen mehr in den Augen zu haben.
Yusei schmunzelte und musterte die junge Frau, als sie Aikò auf den Arm nahm.
„Sie hat sich kaum verändert...sie ist immer noch dasselbe Mädchen, in das ich mich damals verliebt habe....“, dachte sich Yusei und seufzte leicht.
„Trotzdem werd ich sie wohl nie wieder zurückbekommen...dafür hab ich ihr zu sehr weh getan...Gott Yusei du bist so ein Idiot“
„Hallo? Erde an Yusei, bitte kommen“
Firefly stand vor Yusei und schnipste mit den Fingern, bis er zusammen zuckte und zu ihr auf sah.
„W-Was?“
„Sag mal, hast du mir eigentlich zugehört...?“, fragte sie und stemmte schmollend die Hände in die Seiten.

Der Mechaniker lachte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„S-Sorry ich war etwas in Gedanken...“
Mit nur einem Blick konnte Natsumi sofort erkennen, was Yusei durch den Kopf ging, er litt noch immer unter der Trennung, das war klar. Ohne ein Wort zu verlieren, ging die Rothaarige auf ihn zu und legte die Hand auf seine Schulter.
„Hey...hör auf damit...“, meinte sie mit besorgter Miene und erntete einen fragenden Blick von ihrem Ex. „Du weißt doch, das du mir nichts vormachen kannst, oder? Wir kennen uns dafür zu lange mein Lieber“
Ein Seufzen suchte sich den Weg aus Yuseis Kehle, er sah zu Boden und biss sich auf die Lippe.
„Du durchschaust mich auch immer, kann das sein...?“, fragte er betrübt und sah zu ihr.
„Nein, ich kenne dich einfach nur ziemlich gut Yusei...und ich will nicht, das es dir wegen deinen eigenen Gedanken scheiße geht...“
Yusei lachte leise und schüttelte den Kopf, bevor er eine Hand in die Jackentasche steckte.
„Sag mir mal, wie es mir nicht scheiße gehen soll...ich habe die Person verletzt, die mir am wichtigsten war, die Person, die ich über alles liebe“, erklärte er und legte den Kopf in den Nacken.
„Das war der größte Fehler, den ich machen konnte und ich bereue es so sehr...“
Sein Blick wanderte wieder zu Natsumi und sie konnte den Schmerz in Yuseis Augen spüren, als sich die Blicke der beiden trafen.
„Yusei...“
Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, das Yusei so sehr darunter litt, war ihr nie wirklich klar gewesen, doch jetzt, da spürte sie, wie schlecht es dem Duellanten wirklich ging.

Sie näherte sich ihm und nahm Yusei ohne Worte in den Arm, sie wusste nicht wirklich wieso, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, es wäre das Richtige.
„Aber das bist doch nicht du Yusei...so kenn ich dich nicht und so will ich dich nicht kennen...“, meinte sie ruhig und fuhr fort: „Der Yusei den ich kenne, ist nicht kleinzukriegen, er ist stark und zeigt seine Schwächen nicht so offen“
Sie löste sich von ihm und strich ihm über die Wange.
„Diesen Yusei will ich hier sehen, ich weiß das du stark bist, also cut it out du bist nicht so ne Heulboje, wie ich es bin“, erklärte sie und lächelte sanft.
Daraufhin schmunzelte Yusei und legte seine Hand an die der jungen Frau.
„Und genau das habe ich immer so an dir geliebt...ich hab es zwar gleichzeitig auch gehasst, aber trotzdem. Du denkst immer erst an alle anderen, bevor du an dich selber denkst...“

„Yusei jetzt...bitte...“
„Nein nichts 'Yusei'...Kleines...du bist ein wundervoller Mensch...ich weiß du siehst das selber nicht so, aber in meinen Augen bist du das. Du kümmerst dich um die Kleine, bist immer für deine Freunde da und das, obwohl du selber eine so große Last mit dir herumträgst...du bist unglaublich stark und liebenswert...deshalb habe ich mich ja auch in dich verliebt...“
Er führte ihre Hand von seiner Wange hinweg und hielt diese nun in beiden Händen.
„Und deswegen liebe ich dich auch jetzt noch so sehr...“

Firefly errötete und wich dem Blick von Yusei aus, sie konnte sich nicht dazu bringen, ihm jetzt in die Augen zu sehen, auch wenn sie genau wusste, wie er sie ansah. Seine tiefblauen Augen funkelten und strahlten eine unglaubliche und vertraute Wärme aus. Das wusste sie auch, ohne hinzusehen. Genau das war der Grund, wieso sie wegschaute. Wenn Yusei sie so anblickte, bekam sie immer weiche Knie und da sie nicht wusste, ob sie mit dem was sie vermutete recht behielt, ging sie lieber kein Risiko ein.
Allerdings fiel ihr auch auf, dass sie ihr eigenes Herz sofort schlagen hören konnte, wobei schlagen eher wage beschrieben war. Es schlug in ihrer Brust wie eine Dampfwalze, wieso schaffte er es, sie selbst jetzt so durcheinander zu bringen? Sie hatte doch eigentlich damit abgeschlossen, was vor 4 Jahren war, sie war über ihn hinweg! Zumindest war sie sich dessen bisher immer ziemlich sicher, jetzt, da ihr Herz aber so eskalierte, war sie sich nicht mehr wirklich so sicher.
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast