IDOLiSH7 - Mechanical Lullaby Continues
von Yui Spallek
Kurzbeschreibung
Diese Geschichte erzählt, wie es nach dem Spiel Event "Mechanical Lullaby" mit den zur Ruhe gebetteten mechanischen Puppen und den Menschen weiter geht. Erwacht erneut und erinnert euch.
GeschichteFantasy / P12 / Gen
18.11.2018
18.02.2019
2
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18.11.2018
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Sie hatten es erlaubt. Es würde geschehen. Sie hatte es geschafft.
Normal war sie nicht gerade ein Rebell und focht ihre Meinung mit soviel Nachdruck durch, aber hier war es anders gewesen. Es war, als würde etwas in ihrem Leben fehlen, wenn sie es nicht versuchten. Ja, beinah als wäre ihr ein Stückchen ihrer selbst verloren gegangen und mit diesem Vorhaben hoffte sie es zurück zu erhalten. Wenn denn alles funktionierte. Denn einfach war die Sache nicht. Umso erleichterte war sie gewesen, als ihr Vater Banri für die Umsetzung hatte gewinnen können. Der junge Mann mit den langen blauen Haaren war ein Experte, was die spezielle Mechanik betraf. Vermutlich sogar der letzte seines Berufsstandes. Aber das konnte sie nur vermuten. Denn falls es noch weitere Völker auf dem Planeten gab, so kannten sie sie nicht. Bisher zumindest. Ihr kleiner geheimer Traum war es schon immer gewesen die kleine Stadt eines Tages zu verlassen und andere Menschen und Lebewesen zu entdecken. Aber so ganz alleine hatte sie Angst und ihr Vater war gesundheitlich nicht mehr in der Lage sie zu begleiten. Auch wenn sie ihm ihren Wunsch nie mitgeteilt hatte. Vielleicht würde sie das heutige Erlebnis von ihren zu hoch gegriffenen Gedanken befreien? Wenn die Sache denn funktionierte.
„Banri-san?“ Zaghaft trat die blonde junge Frau näher an den Mechaniker heran. Sie wollte ihn wirklich nicht stören, aber die Ungeduld zerfraß sie regelrecht. Deutlich wurde das durch das Schwingen ihres braunen Rocks, da sie immer wieder auf ihren Riemchenschuhen vor und zurück wippte.
Der Mechaniker wischte sich den Schweiß von der Stirn und schob seine Schutzbrille in sein zusammengebundenes Haar zurück, als er sich seiner Begleiterin zuwandte.
„Jetzt müsste es laufen. Ich habe die Schwingungen, wie vorgeschrieben auf den Uhrenturm reduziert.“ Er zwinkerte ihr zu, als sich ihr Gesicht erhellte. Die Sorge war purer Vorfreude gewichen. Sie nickte eifrig.
„Danke!“ Mehr gab es dazu nicht zu sagen, denn das Wort kam aus tiefstem Herzen.
Der Mechaniker lächelte und deutete dann mit einem Kopfnicken auf die mechanische Puppe, die reglos auf dem Boden lag. So als würde sie nur schlafen. Als wäre sie ein Mensch.
Sofort eilte sie zu ihr und ging in die Hocke. Ihren an zwei Seiten mit Schnallen gerafften Rock, schlug sie dabei unter ihre Oberschenkel. Erwartungsvoll betrachtete sie die schlafenden Züge. So feingliedrig als wären sie geboren und nicht gefertigt worden. Wie oft hatte sie sie schon bewundert. Hier oben im Uhrenturm, dem Herzen der Stadt. Man hatte in der Zeit des Erwachens nach und nach immer mehr der mechanischen Wunderwerke entdeckt und sie zunächst für Verstorbene gehalten, da sie dort eingeschlummert, umgekippt oder gesessen waren, wo Menschen es ebenfalls getan hätten. Doch schnell hatte man mit Erstaunen festgestellt, welch fabelhafte Werke hier geschaffen worden waren. Von Menschenhand – nahm die Arroganz an.
Doch mit der Faszination kam auch die Angst. Angst vor dem Unbekannten – vor dem Erwachen dessen und so wurde beschlossen sie ruhen zu lassen. Eine schreckliche Entscheidung für sie, war sich doch vom ersten Augenblick an von ihnen begeistert gewesen. Um so erfreuter war sie nun nach diesen hart umkämpften fünf Jahren, dass sie endlich erwachen sollten.
Langsam streckte sie ihre Hand aus und strich eine Strähne des silbernen Haares der mechanischen Puppe von deren Wange. Ihre Haut war so weich. Ob er sich an etwas erinnern würde, das geschehen war, bevor er eingeschlafen war?
„Bist du bereit?“ Banris Stimme holte sie aus ihrer faszinierten Trance. Sie zog ihre Hand zurück, nahm den braunen Zylinder auf, der neben dem Wunderwerk geruht hatte und erhob sich um einen Schritt zurück zu treten. Sie wollte niemanden erschrecken.
„Ja. Versuchen wir es.“ Ihre Finger verkrampften sich um die Hutkrempe, als sie ihren hoffnungsvollen Blick von dem Mechaniker erneut auf die Puppe richtete.
Banri begann augenblicklich. Er zog einen Knauf, drehte ihn um 180 Grad und schob ihn dann wieder zurück. Ein lautes Knacken erklang. Der Mechaniker drückte einen Hebel nach unten und das darauffolgende wilde Rattern ließ sogar die junge Frau noch einmal aufsehen und auf die riesigen Zahnräder über sich blicken, die sich langsam in Bewegung setzten. Erst als eine sanfte Melodie begann durch den Raum zu schweben und das Rattern nach und nach einem gleichmäßigen Hintergrundrauschen wich, heftete sie ihren Blick wieder auf die mechanische Puppe.
Ihr Herz klopfte wie wild und ihr wurde bei der wunderschönen Melodie ganz warm. Wie froh war sie in diesem Augenblick doch, dass sie all die anderen hatte ausschließen können, da der Rat die Erweckung als so gefährlich eingestuft hatte, dass er gerade mal Banri und ihr diese Aufgabe gestattete. Keine abschätzigen Blicke, kein Höhnen, wenn etwas schief ging. Einfach nur den Augenblick genießen.
Und das tat sie solange sie konnte. Denn als sich der Körper vor ihr tatsächlich zu regen begann, verschwamm alles andere um sie herum. Später würde sie nicht sagen könne, wie lange diese Trance gedauert hatte.
- Fortsetzung folgt -
Normal war sie nicht gerade ein Rebell und focht ihre Meinung mit soviel Nachdruck durch, aber hier war es anders gewesen. Es war, als würde etwas in ihrem Leben fehlen, wenn sie es nicht versuchten. Ja, beinah als wäre ihr ein Stückchen ihrer selbst verloren gegangen und mit diesem Vorhaben hoffte sie es zurück zu erhalten. Wenn denn alles funktionierte. Denn einfach war die Sache nicht. Umso erleichterte war sie gewesen, als ihr Vater Banri für die Umsetzung hatte gewinnen können. Der junge Mann mit den langen blauen Haaren war ein Experte, was die spezielle Mechanik betraf. Vermutlich sogar der letzte seines Berufsstandes. Aber das konnte sie nur vermuten. Denn falls es noch weitere Völker auf dem Planeten gab, so kannten sie sie nicht. Bisher zumindest. Ihr kleiner geheimer Traum war es schon immer gewesen die kleine Stadt eines Tages zu verlassen und andere Menschen und Lebewesen zu entdecken. Aber so ganz alleine hatte sie Angst und ihr Vater war gesundheitlich nicht mehr in der Lage sie zu begleiten. Auch wenn sie ihm ihren Wunsch nie mitgeteilt hatte. Vielleicht würde sie das heutige Erlebnis von ihren zu hoch gegriffenen Gedanken befreien? Wenn die Sache denn funktionierte.
„Banri-san?“ Zaghaft trat die blonde junge Frau näher an den Mechaniker heran. Sie wollte ihn wirklich nicht stören, aber die Ungeduld zerfraß sie regelrecht. Deutlich wurde das durch das Schwingen ihres braunen Rocks, da sie immer wieder auf ihren Riemchenschuhen vor und zurück wippte.
Der Mechaniker wischte sich den Schweiß von der Stirn und schob seine Schutzbrille in sein zusammengebundenes Haar zurück, als er sich seiner Begleiterin zuwandte.
„Jetzt müsste es laufen. Ich habe die Schwingungen, wie vorgeschrieben auf den Uhrenturm reduziert.“ Er zwinkerte ihr zu, als sich ihr Gesicht erhellte. Die Sorge war purer Vorfreude gewichen. Sie nickte eifrig.
„Danke!“ Mehr gab es dazu nicht zu sagen, denn das Wort kam aus tiefstem Herzen.
Der Mechaniker lächelte und deutete dann mit einem Kopfnicken auf die mechanische Puppe, die reglos auf dem Boden lag. So als würde sie nur schlafen. Als wäre sie ein Mensch.
Sofort eilte sie zu ihr und ging in die Hocke. Ihren an zwei Seiten mit Schnallen gerafften Rock, schlug sie dabei unter ihre Oberschenkel. Erwartungsvoll betrachtete sie die schlafenden Züge. So feingliedrig als wären sie geboren und nicht gefertigt worden. Wie oft hatte sie sie schon bewundert. Hier oben im Uhrenturm, dem Herzen der Stadt. Man hatte in der Zeit des Erwachens nach und nach immer mehr der mechanischen Wunderwerke entdeckt und sie zunächst für Verstorbene gehalten, da sie dort eingeschlummert, umgekippt oder gesessen waren, wo Menschen es ebenfalls getan hätten. Doch schnell hatte man mit Erstaunen festgestellt, welch fabelhafte Werke hier geschaffen worden waren. Von Menschenhand – nahm die Arroganz an.
Doch mit der Faszination kam auch die Angst. Angst vor dem Unbekannten – vor dem Erwachen dessen und so wurde beschlossen sie ruhen zu lassen. Eine schreckliche Entscheidung für sie, war sich doch vom ersten Augenblick an von ihnen begeistert gewesen. Um so erfreuter war sie nun nach diesen hart umkämpften fünf Jahren, dass sie endlich erwachen sollten.
Langsam streckte sie ihre Hand aus und strich eine Strähne des silbernen Haares der mechanischen Puppe von deren Wange. Ihre Haut war so weich. Ob er sich an etwas erinnern würde, das geschehen war, bevor er eingeschlafen war?
„Bist du bereit?“ Banris Stimme holte sie aus ihrer faszinierten Trance. Sie zog ihre Hand zurück, nahm den braunen Zylinder auf, der neben dem Wunderwerk geruht hatte und erhob sich um einen Schritt zurück zu treten. Sie wollte niemanden erschrecken.
„Ja. Versuchen wir es.“ Ihre Finger verkrampften sich um die Hutkrempe, als sie ihren hoffnungsvollen Blick von dem Mechaniker erneut auf die Puppe richtete.
Banri begann augenblicklich. Er zog einen Knauf, drehte ihn um 180 Grad und schob ihn dann wieder zurück. Ein lautes Knacken erklang. Der Mechaniker drückte einen Hebel nach unten und das darauffolgende wilde Rattern ließ sogar die junge Frau noch einmal aufsehen und auf die riesigen Zahnräder über sich blicken, die sich langsam in Bewegung setzten. Erst als eine sanfte Melodie begann durch den Raum zu schweben und das Rattern nach und nach einem gleichmäßigen Hintergrundrauschen wich, heftete sie ihren Blick wieder auf die mechanische Puppe.
Ihr Herz klopfte wie wild und ihr wurde bei der wunderschönen Melodie ganz warm. Wie froh war sie in diesem Augenblick doch, dass sie all die anderen hatte ausschließen können, da der Rat die Erweckung als so gefährlich eingestuft hatte, dass er gerade mal Banri und ihr diese Aufgabe gestattete. Keine abschätzigen Blicke, kein Höhnen, wenn etwas schief ging. Einfach nur den Augenblick genießen.
Und das tat sie solange sie konnte. Denn als sich der Körper vor ihr tatsächlich zu regen begann, verschwamm alles andere um sie herum. Später würde sie nicht sagen könne, wie lange diese Trance gedauert hatte.
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