Kerstins POV

Nachdem die ersten beiden Stunden rum waren, verließ ich zusammen mit Zac die Klasse.
„Sag mal, was meinte unsere Lehrerin eigentlich damit, als sie sagte, man solle den anderen Mitschülern nicht sein wahres Ich zeigen?“ fragend sah ich zu Zac, nachdem wir uns etwas zu trinken geholt hatten und weiter über das Geländer liefen.
Es gab wirklich viel hier zu sehen und ich war wirklich gespannt, wie es hier laufen würde.
„Wir alle hier sind Monster Kerstin, das solltest du doch wissen, immerhin bist du doch auch eines“ lachte er kurz und fuhr sich durch die Haare, „und damit sich manche nicht unwohl fühlen, weil es halt starke und schwache Monster gibt, soll man sein wahres Ich nicht zeigen“ erklärte er weiter und kurz nickte ich.
Also hatte Selena recht.
Michelle war also wirklich ein Monster.
Und da ich meine beste Freundin kannte, würde sie vermutlich von hier verschwinden wollen.
Sie hasste Monster.
Okay, hassen war übertrieben, aber sie hatte Angst.
Ich konnte ja nicht mal einen Horrorfilm mit ihr schauen.
„Also gibt es Vampire?“
„Ja die gibt es, aber nicht so wie Hollywood sie darstellt. Sie leuchten nicht im Sonnenlicht“ lachte er und trank etwas von seinem Tomatensaft.
„Du wirst mir aber nicht sagen, was für ein Monster du bist oder?“ grinsend sah ich den Größeren an, was ihn leise lachen ließ.
Aber wenn es wahr war, was Michelle vorhin zu Sel gesagt hatte, dann musste Zac auch ein Vampir sein.
Immerhin waren die Beiden Zwillinge, da musste es doch so sein oder?
Ich hatte ehrlich gesagt absolut keine Ahnung, wieso es mich nicht störte, dass ich als Mensch umgeben von Monstern war.
Aber es faszinierte mich schon, auf so einem College zu sein.
Besonders, dass es Monster wirklich gab.
„Du kennst die Regeln Kerstin, wir dürfen das nicht“ lachte der Größere, als wir uns vor dem College auf eine Bank setzten.
Die meisten Schüler waren alle im Gebäude und versuchten sich etwas zurecht zu finden.
Ich war da eher so, dass ich einfach auf gut Glück meinen Klassenraum oder etwas anderes suchte.
„Du bist echt langweilig weißt du das?“ lachte ich laut und legte meine Haare über eine Schulter.
Zac wollte gerade etwas sagen, da hörte ich die Stimme meiner besten Freundin.
„Ich werde hier verschwinden Michelle. Ich habe hier nichts verloren. Ich bin ein Mensch und ich könnte nie, wirklich NIE mit einem Monster wie DIR befreundet sein!“ hörte ich die laute Stimme von Selena und musste schlucken.
Zac neben mir erhob sich und lief in die Richtung, aus der die Stimme meiner besten Freundin kam.
Ich zögerte, folgte ihm aber dann.
Dort angekommen, sah ich, wie Selena dann auch schon das Weite suchte.
Mein Blick viel zu Michelle, die der Schwarzhaarigen einfach nach sah.
Das Sel auch immer so übertreiben musste.
Ich kannte sie und wusste, dass sie Michelle mochte.
Da konnte sie doch nicht so reagieren.
Auch wenn es ihr Angst machte.
„Was ist passiert?“ kam es ruhig von Zac, der zu Michelle blickte.
Dank Sel hatte ich jetzt nicht einmal Zeit alleine mit Zac.
Gott, die konnte es einem auch echt kaputt machen.
„Wir haben uns unterhalten und ich habe ihr halt vorhin im Wald schon gesagt wer ich wirklich bin. Sie ist dann einfach verschwunden. Natürlich bin ich ihr nach, aber weit kamen wir nicht, als irgend so ein Typ aus unserer Klasse aufgetaucht ist, der mich aufhalten wollte. Sel hat mir zwar geholfen ist dann aber wieder weg und als ich sie gerade davon abhalten wollte zu gehen, hat sie gesagt sie könne nie mit jemanden wie mir befreundet sein“ Michelle fuhr mit ihren Fingern über den Rosenkreuz um ihren Hals, während sie zu Boden sah.
Zac seufzte leise und fuhr sich durch die Haare.
„War es dieser Damion?“ fragte er und kurz nickte Michelle.
„Komm, wenn ich ihn richtig einschätze wird er ihr nach und wenn sie wirklich ein Mensch ist, dann solltest du ihr helfen“ lächelte Zac, als er Michelle eine Strähne aus dem Gesicht strich.
„Du weißt, dass ich nicht kann“ sie legte ihre Hand um den Rosenkranz und sah ihren Bruder schon fast hilflos an.
Doch antwortete Zac nicht, er griff den Arm seiner Schwester und zog sie mit sich.
„Du kommst auch mit“ Zac blickte zu mir und kurz nickte ich, ehe ich den Beiden folgte.


„Wenn Selena ein Mensch ist, dann bist du vermutlich auch einer, richtig?“ fragend sah mich Zac an, als wir am Tunnel ankamen, durch den der Bus heute morgen gefahren war.
Doch sah ich Selena nicht.
Ich wollte ihm gerade antworten, da erblickte ich meine beste Freundin jedoch.
Sie saß neben dem Baum, der an der Haltestelle war und blickte auf ihr Handy.
Als ich zu ihr wollte, hielt Zac mich jedoch fest und schüttelte seinen Kopf.
„Lass das Michelle machen, auch wenn sie deine beste Freundin ist“ lächelte er mich an, was auch mich lächeln ließ.
Zac schob Michelle in die Richtung von Selena, ehe er sich wieder durch die Haare fuhr.
Gott, wie gern ich diese Haare doch nur anfassen würde.
„Wieso hat sie eigentlich diesen Rosenkranz?“ fragte ich, während ich Michelle und Selena beobachtete.
„Um ihre Kräfte zu unterdrücken. Michelles wahres Ich wird somit unterdrückt. Sie hat zwar so auch noch ein Teil ihrer Kraft, kann sie aber nicht vollkommen nutzen. Eigentlich ist sie nur noch fähig das Blut deiner besten Freundin zu trinken“ kurz nickte ich und atmete tief durch.
„Und du bist auch ein Vampir, oder? Immerhin bist du ihr Zwillingsbruder“ Zac lachte kurz und nickte.
„Ja bin ich. Aber Michelle ist stärker als ich. Ich brauche keinen Rosenkranz um meine Kräfte zu bündeln. Außerdem ist Michelle etwas besonderes“ wieder nickte ich und atmete tief durch.
„Und ganz ehrlich, ich habe schon damit gerechnet, dass du auch ein Mensch bist“ verwirrt sah ich Zac nun an.
Er schien dies zu merken und setzte gerade zum Antworten an, als plötzlich noch jemand auftauchte.
„Zac zog mich sofort hinter sich, doch hatte ich ein genaues Bild der Person vor uns.
Okay, Person konnte man nicht mehr sagen.
Es war ein Monster.
Ein echtes, wahres Monster.
Es war gut drei bis vier Meter groß, wenn nicht sogar noch größer.
Außerdem war er verdammt breit und an seinen Armen waren Stachel und seine Zunge war auch verdammt lang.
Zudem hatte er nur ein Auge, welches in der Mitte seines Kopfes war.
„Michelle!“ rief Zac und ich blickte zu Michelle und Selena.
Selena hatte sich hinter Michelle versteckt.
Die an ihrem Rosenkranz zog.
„Du weißt, dass ich ihn nicht selbst ab machen kann Zac!“ leise seufzte Zac und fuhr sich durch die Haare.
Als er wieder zum sprechen ansetzte, griff Selena, vermutlich aus Reflex, an den Rosenkranz und zog diesen ab.
Plötzlich verdunkelte sich alles in ein dunkles rot und keine zwei Sekunden später sah Michelle völlig anders aus, als sie vorher aussah.
Ihre Haare waren ein Stück länger und waren silbern-grau.
Doch ihre Augen machten sogar mir Angst.
Sie waren Blutrot und der Ausdruck war kalt und eisig.
„Was ist da passiert?“ fragte ich leise, während ich mich weiter hinter Zac versteckte.
„Das, ist das wahre Ich meiner Schwester. Sie ist ein S-Klasse Monster. Eines der stärksten Monster, die es in unserer Welt überhaupt gibt“