Little Do You Know
Kurzbeschreibung
Egal, wen du triffst, Menschen hinterlassen ihre Spuren in deinem Leben. Manchmal sind es schöne Erinnerungen, manchmal jedoch nur Narben, von denen du dir nichts sehnlicher wünschst, als dass sie verheilen. Dreißig Briefe, dreißig Spuren, dreißig Erinnerungen aus meinem Leben.
GeschichteAllgemein / P6 / Gen
10.09.2018
16.04.2019
30
16.815
25.09.2018
611
10. Brief an eine Person, mit der ich nicht so viel Kontakt habe, wie ich gerne haben würde
Hallo L.,
erinnerst du dich noch an mich? Früher waren wir zwei unzertrennlich und richtig gute Freunde. Aber mit dem Wechsel auf andere Schulen haben wir uns irgendwie aus den Augen verloren. Klar hatten wir die Telefonnummer des jeweils anderen, aber angerufen hat keiner von uns. Ich glaube, wir wollten uns erstmal nicht auf die Nerven gehen und uns Zeit geben. Aber anscheinend haben wir damit nie aufgehört.
Ich persönlich finde es schade, ich habe dich immer sehr gemocht. Vielleicht habe ich dir das zu selten gesagt. Du hast immer nur gesehen, dass meine allerbeste Freundin eine andere war. Tja, die hat mich allerdings ein halbes Jahr später sitzengelassen und auf einmal war ich ganz alleine. Aber keine Sorge, das war nicht allzu lange so.
Wenn ich heute zurückblicke, bin ich klüger. Und ich erkenne, dass das Mädchen, das ich so viele Jahre für meine beste Freundin hielt, eigentlich nie richtig meine Freundin war, während du immer für mich da warst, obwohl du stets nur die zweite Geige gespielt hast. Auch dieser Fehler tut mir leid. Für dich, aber auch für mich selbst. Tatsächlich denke ich heute wieder öfter an dich und an das, was ich hätte haben können, wenn ich nicht so blind gewesen wäre. Denkst du auch manchmal noch an mich? Oder bin ich bereits ein verblassendes Bild in deiner Erinnerung? Ich vermisse deine unbeschwerte Art, wie einfach der Umgang mit dir immer war und dass du zu jeder Zeit ein bisschen Sonnenschein mit in den Raum gebracht hast.
Diese Aura umgibt dich auch heute noch. Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber in den letzten Monaten sind wir oft im selben Bus nach Hause gefahren. Dich würde ich überall wiedererkennen, du siehst noch aus wie damals. Ich habe mich allerdings sehr verändert. Deswegen ist mir auch nicht klar, ob du weißt, dass ich es bin. Manchmal hast du mich aber so angesehen, als wäre da etwas. Ein Funken Wiedererkennen. Im nächsten Moment hast du weggeschaut und ich war mir wieder nicht sicher, ob ich mir das alles nur eingebildet habe. Aus diesem Grund habe ich auch nie den Mut aufgebracht, dich anzusprechen. Was, wenn du mich überhaupt nicht erkennst? Nur einmal war ich kurz davor. Ich hatte mir meine Worte sorgfältig zurechtgelegt und wollte dich ansprechen. Du hast einen Schritt in meine Richtung gemacht, dein Blick hat mich kurz gestreift und dann bist du auch schon ausgestiegen. Und meine Chance war vorbei. Ich weiß nicht genau warum, aber seitdem habe ich mich nie mehr getraut, etwas zu sagen. Ein flüchtiges Lächeln, das jedem gelten könnte, aber mehr war nicht drin.
Und das, was bleibt, ist die Ungewissheit, ob du überhaupt weißt, wer ich bin. Aber das werde ich wahrscheinlich nie erfahren. Denn selbst wenn du es wüsstest, würdest du mich nicht ansprechen, weil du darauf warten würdest, dass ich es tue. Und ich kann es nicht tun, weil ich mir nicht sicher sein kann, dass du mich erkennst.
Vielleicht hat es so sein sollen. Ich war unwissend und habe dich einfach ziehen lassen. Jetzt kann ich auch nicht mehr zurück. Trotzdem will ich, dass du eines weißt:
Ich habe dich nicht vergessen. Ich kann zwar nicht ändern, was zwischen uns passiert ist, aber ich wünschte, es wäre heute anders. Ich wünschte, du würdest noch zu mir stehen und alles wäre wieder so wie früher. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich deinen Wert nun erkenne. Doch das kann ich nunmal nicht haben.
In der Hoffnung, dass wir irgendwie wieder zueinander finden
Ein Mädchen, das deine Freundschaft verkannt hat
Hallo L.,
erinnerst du dich noch an mich? Früher waren wir zwei unzertrennlich und richtig gute Freunde. Aber mit dem Wechsel auf andere Schulen haben wir uns irgendwie aus den Augen verloren. Klar hatten wir die Telefonnummer des jeweils anderen, aber angerufen hat keiner von uns. Ich glaube, wir wollten uns erstmal nicht auf die Nerven gehen und uns Zeit geben. Aber anscheinend haben wir damit nie aufgehört.
Ich persönlich finde es schade, ich habe dich immer sehr gemocht. Vielleicht habe ich dir das zu selten gesagt. Du hast immer nur gesehen, dass meine allerbeste Freundin eine andere war. Tja, die hat mich allerdings ein halbes Jahr später sitzengelassen und auf einmal war ich ganz alleine. Aber keine Sorge, das war nicht allzu lange so.
Wenn ich heute zurückblicke, bin ich klüger. Und ich erkenne, dass das Mädchen, das ich so viele Jahre für meine beste Freundin hielt, eigentlich nie richtig meine Freundin war, während du immer für mich da warst, obwohl du stets nur die zweite Geige gespielt hast. Auch dieser Fehler tut mir leid. Für dich, aber auch für mich selbst. Tatsächlich denke ich heute wieder öfter an dich und an das, was ich hätte haben können, wenn ich nicht so blind gewesen wäre. Denkst du auch manchmal noch an mich? Oder bin ich bereits ein verblassendes Bild in deiner Erinnerung? Ich vermisse deine unbeschwerte Art, wie einfach der Umgang mit dir immer war und dass du zu jeder Zeit ein bisschen Sonnenschein mit in den Raum gebracht hast.
Diese Aura umgibt dich auch heute noch. Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber in den letzten Monaten sind wir oft im selben Bus nach Hause gefahren. Dich würde ich überall wiedererkennen, du siehst noch aus wie damals. Ich habe mich allerdings sehr verändert. Deswegen ist mir auch nicht klar, ob du weißt, dass ich es bin. Manchmal hast du mich aber so angesehen, als wäre da etwas. Ein Funken Wiedererkennen. Im nächsten Moment hast du weggeschaut und ich war mir wieder nicht sicher, ob ich mir das alles nur eingebildet habe. Aus diesem Grund habe ich auch nie den Mut aufgebracht, dich anzusprechen. Was, wenn du mich überhaupt nicht erkennst? Nur einmal war ich kurz davor. Ich hatte mir meine Worte sorgfältig zurechtgelegt und wollte dich ansprechen. Du hast einen Schritt in meine Richtung gemacht, dein Blick hat mich kurz gestreift und dann bist du auch schon ausgestiegen. Und meine Chance war vorbei. Ich weiß nicht genau warum, aber seitdem habe ich mich nie mehr getraut, etwas zu sagen. Ein flüchtiges Lächeln, das jedem gelten könnte, aber mehr war nicht drin.
Und das, was bleibt, ist die Ungewissheit, ob du überhaupt weißt, wer ich bin. Aber das werde ich wahrscheinlich nie erfahren. Denn selbst wenn du es wüsstest, würdest du mich nicht ansprechen, weil du darauf warten würdest, dass ich es tue. Und ich kann es nicht tun, weil ich mir nicht sicher sein kann, dass du mich erkennst.
Vielleicht hat es so sein sollen. Ich war unwissend und habe dich einfach ziehen lassen. Jetzt kann ich auch nicht mehr zurück. Trotzdem will ich, dass du eines weißt:
Ich habe dich nicht vergessen. Ich kann zwar nicht ändern, was zwischen uns passiert ist, aber ich wünschte, es wäre heute anders. Ich wünschte, du würdest noch zu mir stehen und alles wäre wieder so wie früher. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich deinen Wert nun erkenne. Doch das kann ich nunmal nicht haben.
In der Hoffnung, dass wir irgendwie wieder zueinander finden
Ein Mädchen, das deine Freundschaft verkannt hat