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Collegezeit

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Derek Morgan Dr. Spencer Reid
08.09.2018
08.09.2023
72
151.250
12
Alle Kapitel
96 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
 
01.12.2019 2.200
 
Hallo meine lieben Leser! :)

Es tut mir wirklich sehr leid, dass Ihr solange auf das neue Kapitel von „Collegezeit“ warten musstet, aber der Oktober und November war vom Dienstplan her wiederum sehr dicht, aufgrund von Krankheit und Personalmangel, so dass ich es einfach nicht eher geschafft habe.
Ich hoffe, Ihr könnt mir das verzeihen.

Das folgende Kapitel ist schon das 50. und ich möchte es daher allen Lesern dieser Story widmen! :D

Auch ist es diesmal wieder aus Spencers Perspektive. ^^

Zum Schluss noch ein riesengroßes DANKESCHÖN an meine treuen Leser meli1104, summer2011 und Shampoo92!
Ihr seid einfach unglaublich! DANKE! XD


Ich wünsche Euch allen einen schönen und besinnlichen 1. Advent! :D
Viel Spass beim Lesen! ^^



Vlg Lady Duchess



50. Kapitel: Herzklopfen

Kaum, dass sie im Auto saßen, war die Atmosphäre zwischen ihnen angespannt und die anhaltende Stille irgendwie peinlich und unangenehm.
Okay, der Grund lag auf der Hand und er selbst hatte erheblich damit zu kämpfen, dass immer noch vorhandene Kribbeln auf seiner Haut und seinen schnellen Herzschlag zu beruhigen.
Etwas, was ihm so noch nie passiert war.
Zumindest nicht in dem Ausmaß und so intensiv.

Er unterdrückte ein wohliges Seufzen, als ihm allein bei diesem Gedanken ein heißer Schauer den Rücken herunter rann.

Sich innerlich zur Ordnung rufend, rutschte er etwas nervös auf dem Beifahrersitz herum, und spürte fast sofort einen intensiven Blick Dereks auf sich gerichtet, ignorierte diesen aber gekonnt.


Die Fahrt verging weiterhin schweigend und schneller als er gedacht hatte, erreichten sie das Wohnhaus mit seinem Apartment.

Der Wagen stoppte und immer noch durcheinander und verwirrt, warteten beide darauf, dass irgendetwas passierte.
Ein Wort, ein Satz, eine Geste, um endlich diese merkwürdige Atmosphäre zwischen ihnen zu kippen.

Es überraschte ihn dennoch ein klein wenig, dass der Ältere nichts sagte, wo er doch den Eindruck hatte, dass dieser sonst keinerlei Schwierigkeiten mit der Kommunikation hatte.
Ganz anders als er.
Aber vielleicht war das hier ein Ausnahmefall.

Angespannt, vernahm er weiterhin das laute Pochen seines Herzens und schluckte etwas nervös einen Kloß im Hals hinunter.

Als auch nach weiteren zwei Minuten der Andere keine Anstalten machte irgendetwas zu sagen, ergriff er selbst das Wort und sagte leise: „Derek?“, was ihm sofort die Aufmerksamkeit des Älteren einbrachte und fuhr dann ehrlich fort: „Vielen Dank noch einmal für diesen tollen Abend!“, und wusste es brauchte keine weiteren Worte, um zu versichern, dass es absolut der Wahrheit entsprach.

Nun endlich sah auch Derek ihn wieder an, lächelte und entgegnete, wie schon mal zuvor, mit einem liebevollen Blick: „Gern geschehen, Spencer!“, und hielt den Blickkontakt aufrecht.

Den Dunkelhäutigen weiterhin ansehend, kam ein Gedanke in ihm auf und kurz führte sein Inneres einen Kampf, ob es diesem folgen sollte oder nicht.
Sein Herz entschied mit Ja, sein Verstand mit Nein.
Und trotz eines bereits großen Vertrauens in den Anderen, auch wenn sie sich noch nicht lange kannten, was für ihn schon sehr ungewöhnlich war, war da ein kleiner, leiser Zweifel und eine Unsicherheit, die er nicht ignorieren konnte.

Somit hörte er auf seinen Verstand und gerade als er sah, dass der Ältere diese neuerliche, unangenehme Stille durchbrechen wollte, kam er ihm zuvor.

In dem Moment folgte er doch seinem Herz, lehnte sich vor und küsste ihn.

Es dauerte keine Sekunde, da wurde der Kuss von Derek erwidert und auch, wenn er es genoss, hielt er an seiner kurz zuvor gefällten Entscheidung fest.

Nach einem langen Augenblick sich wieder zurücklehnend, öffnete er wiederum seine Augen, sah den Anderen an, hauchte ein: „Gute Nacht!“, und stieg dann schnell aus dem Wagen aus.
Einfach, um zu verhindern, dass der wieder einsetzende Protest seines Herzens, gegenüber dieser Entscheidung Überhand nahm und mit Sicherheit wusste, wenn er sich in dem Kuss verlor, sein Entschluss null und nichtig wurde.

Eilig schloss er die Autotür wieder und ging dann ohne sich noch einmal umzudrehen auf sein Wohnhaus zu.
Fahrig suchte er gefühlte zehn Minuten den richtigen Schlüssel an seinem Schlüsselbund, fand ihn schließlich und sperrte die Haustür auf.

Schnell trat er hindurch und ging zügig die Treppen zu seinem Apartment hinauf.


Auch dort brauchte er länger als sonst, um seine Wohnungstür aufzuschließen und schließlich in seine eigenen vier Wände zu treten.

Kaum die Tür hinter sich geschlossen habend, lehnte er sich dagegen und schloss die Augen.
Noch immer schlug sein Herz viel zu schnell und fühlten sich seine Beine wie aus Pudding an.

Dieser Abend hatte sich doch ganz anders entwickelt, als er gedacht hatte.
Nicht was das Kino und das Essen anging, nein, sondern seine Gefühlswelt, als sie diesen wirklich heißen Kuss getauscht hatten.
Es war einfach wundervoll gewesen!

Sich ein kleines Aufseufzen verkneifend, als er daran dachte, öffnete er schließlich wieder die Augen und schob die Erinnerung beiseite.
Er konnte ja nicht für den Rest der Nacht einfach hier im Flur stehen bleiben und in dieser Erinnerung schwelgen.

Entschlossen, stieß er sich schließlich von seiner Wohnungstür ab, und legte seine Umhängetasche, sein Jackett und seine Schuhe, entgegen seiner sonstigen Sorgfalt, unordentlich an der Garderobe, ab.
Kaum, dass das erledigt war, ging er zuerst in sein Schlafzimmer, holte seine Schlafsachen und verschwand unverzüglich im Bad, um noch zu duschen.


Sobald er sich seiner Kleidung entledigt hatte, stieg er unter den warmen und entspannenden Wasserstrahl.
Genussvoll die Augen schließend, dauerte es auch nicht lange, bis seine Gedanken wieder zu diesem leidenschaftlichen und intensiven Kuss, vor der Heimfahrt, gezogen wurden.

Er hatte sich wahrlich in dem Moment fallen lassen können.
Zu wissen, dass der Andere nicht einfach nur an einer schnellen Nummer oder anderweitig, rein geschäftlich, Interesse an ihm hatte, sondern das da mehr war.
Das hatte er deutlich spüren können.
Auch von seiner Seite.
Und allein, dass er Derek nicht gestoppt hatte, sondern erst nachdem sie so abrupt unterbrochen worden waren, bewies es.
Erst in dem Moment hatte sein Verstand wiedereingesetzt und ihn ‚gewarnt‘, dass es doch etwas zu schnell ging.
Doch andererseits hatte es sich so richtig angefühlt.
Und er konnte nun doch behaupten, so wie er Derek nun kannte, dass der Ältere ihn niemals einfach so ausnutzen würde.
Dafür war der Andere einfach nicht der Typ.
Und wenn er sich seiner Gefühle schon nicht sicher war, dann war er es, relativ, in diesem Punkt.

Die Augen nun wieder öffnend und wieder bewusst den warmen Wasserstrahl der Dusche wahrnehmend, musste er sich ein weiteres Mal zur Ordnung rufen und so langsam überkam ihn doch die Müdigkeit.
Nun endlich nach dem Duschbad und Shampoo greifend, würde er jetzt der eigentlichen Absicht, warum er hier war, folgen und dann ins Bett gehen.


Zwanzig Minuten später trat er frisch geduscht und nur mit Boxershorts und T-Shirt bekleidet, in sein Schlafzimmer und schaltete das Oberlicht ein.
Sich immer noch ein wenig die feuchten Haare rubbelnd, würde er jetzt dennoch ins Bett gehen ohne sie zu föhnen.
Auch, wenn er dann morgen früh nach dem Aufwachen aussah, als ob ihn ein Blitzschlag getroffen oder er in eine Steckdose gefasst hatte.
Ein kurzes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen bei dem Gedanken, ehe er weiter in sein Schlafzimmer hinein ging, noch ein letztes Mal das ohnehin verstrubbelte Haar rubbelte und das Handtuch achtlos auf den einzigen Stuhl im Zimmer warf.

Sich zu seinem Bett umwendend, schlug er die Bettdecke zurück, kroch hinein und deckte sich zu
Einen Moment lang erwog er noch etwas zu Lesen, verwarf den Gedanken daran aber wieder.
Er war einfach zu müde.

Es sich bequem machend, kuschelte er sich in seine Decke ein, drehte sich auf seine linke Körperseite und schloss die Augen.

Immer noch, wenn auch äußerst schwach, konnte er Dereks Parfum riechen, dass immer noch ein klein wenig an seiner Bettwäsche haftete, als er letzte Woche hier übernachtete.

Diesen wohlriechenden Duft tief in sich aufnehmend, verharrte er so eine ganze Weile, bevor er seine Augen wieder öffnete.

Etwas verwundert über sich selbst, wandte er sich leicht nach rechts und sah auf die andere Betthälfte.

Gedankenversunken betrachtete er die Stelle und dachte an letzte Woche zurück.


Es war großartig gewesen, Derek bei sich zu haben.
In dieser Nacht hatte er seit langer Zeit sich sicher und geborgen, und vor allem, beschützt gefühlt.

Nicht das ständige Gefühl zu haben, dass der Andere noch etwas von ihm wollte oder einfach nur, weil er so besitzergreifend war, als ob er dessen Eigentum wäre, festhielt. Oder vor Alkohol und/oder Drogen schwanger, nicht ernst gemeinte, ekelerregende Wörter in sein Ohr säuselte.
Und auch nicht, wenn dieser Rausch verflogen war, er ein Niemand ist und auch so behandelt wurde.
Es war ja alles rein geschäftlich und nichts weiter.


Sich von diesen Gedanken losreißend, wandte er sich wiederum um und versuchte dieses beklemmende und ungute Gefühl, dass ihn bei diesen Gedanken stets beschlich, abzuschütteln.

Einen Augenblick lang, starrte er einfach geradeaus ohne etwas anzublicken, bis er den Lichtschalter neben seinem Nachtschrank betätigte, das Oberlicht löschte und sein Schlafzimmer in ein Meer aus Dunkelheit tauchte.

Er wusste, er musste an etwas anderes denken, wenn er diese nagenden Gedanken abschütteln und einigermaßen ruhig schlafen wollte.

Also blieb er an der Erinnerung hängen, die ihn schon seit ihrem Geschehen beschäftigte und noch keine zwei Stunden her war: der fantastische und tiefe Kuss am Ende dieses tollen Abends.
In jeder Einzelheit und mit jeder Zelle seines Körpers fühlte er diesen Augenblick noch einmal.
Dereks sanftes, wenn auch bestimmtes Vorgehen, sein vorsichtiges Necken, wie auch die Leidenschaft, die sich mehr und mehr Bahn brach, je länger dieser Kuss andauerte.

Und je mehr er daran dachte und in dieser Erinnerung versank, glitt er mehr und mehr hinüber in den Schlaf.


Ein nervtötendes Geräusch durchdrang die Stille und erschrocken aus dem Schlaf hochfahrend, begriff er zunächst nicht, was los war.

Das Geräusch lokalisierend, wandte er sich herum und tastete nach dem Lichtschalter der kleinen Nachttischlampe und schaltete es ein.

Augenblicklich kniff er die Augen, aufgrund der plötzlichen Helligkeit zusammen und brauchte ein paar Sekunden, ehe sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten.

Das penetrante Geräusch nahm keinesfalls ab, sondern hielt an und erst jetzt verstand er, dass es sein Handy, samt Klingelton und Vibrationsalarm war, dass es verursachte.
Immer noch verschlafen griff er danach und sah gleichzeitig auf seinen Radiowecker.

3.09 Uhr.
Wer rief ihn denn um diese Zeit an?

Da ihm keine Person einfiel, drückte er auf den grünen Telefonhörer und nahm das Gespräch mit einem leisen: „Hallo?“, entgegen.

Angespannt und aufgeregt, lauschte er auf seinen Gesprächspartner, der ihm fast sofort ein arrogantes und eisiges: „Das wurde aber auch Zeit, das du rangehst!“, entgegenschleuderte.

Sofort zuckte er bei dieser Stimme erschrocken zusammen und war auf der Stelle hellwach.
Er wusste, wer das am anderen Ende war.
Und es verhieß nichts Gutes.

Wissend, dass der Andere Ausreden hasste, antwortete er ruhig: „Es tut mir leid, aber ich habe schon geschlafen.“

„Offensichtlich nicht allein.“, kam die sarkastische, wie auch verletzende Erwiderung darauf, was ihn erneut zusammenzucken ließ.

Dazu keinen Kommentar gebend, fragte er einfach nur: „Was wollen Sie?“

Sein Gegenüber schien über die Maßen gereizt zu sein, denn er brüllte fast in den Hörer: „Was ich will? Ich will, dass du am kommenden Mittwoch, punkt 20 Uhr, bei meiner Villa bist!
Ich gebe eine kleine Party und will mich hinterher noch etwas entspannen.“

Kaum hatte sein Gesprächspartner diesen Satz beendet, fing er leicht an zu zittern.
Er wusste, was bei diesem Mann „eine kleine Party“ hieß.
Und ihm graute jetzt schon davor.

„Bist du taub, oder was?“, riss ihn die Stimme des Anderen ziemlich wütend aus seinen Gedanken und so antwortete er schnell: „Nein. Natürlich habe ich es verstanden.“, und begann jetzt schon innerlich zu beten, dass der Ältere am Mittwoch so viel trank, dass er ihn nicht stundenlang mit seinen obszönen Wünschen quälte.

„Gut!“, antwortete der Mann nun etwas weniger aufgebracht und fügte noch hinzu: „Mittwochabend, um 20 Uhr. Umziehen kannst du dich bei mir. Sei pünktlich!“, kam es zum Ende noch einmal kalt befehlend, ehe aufgelegt wurde.

Einen langen Moment lauschte er noch dem Tuut, Tuut, des Besetztzeichens, bevor auch er auf- und das Handy zurück auf seinen Nachtschrank legte.

Mit zittrigen Händen saß er in sich zusammengesunken da und hörte die Worte des Anrufers, wie ein unaufhörliches Echo, in seinem Kopf.

Er wollte das nicht. Er wollte so etwas überhaupt nicht mehr.

Mit leichter Panik fuhr er sich über das Gesicht, während seine Gedanken jetzt nur noch darum kreisten.

Es war eine der schlimmsten Entscheidungen in seinem Leben gewesen, die ihn dazu gebracht hatten, diesen Job zu tun.
Doch auf der anderen Seite gab es einen sehr guten Grund, warum er das tat.

Aber wog all dieses Leid, dass mit diesem Job verbunden ist, dies alles auf?
War es das wert?

Nicht zum ersten Mal stellte er sich diese Frage, aber wie immer, wenn er daran dachte, schob er sie zur Seite und sagte, dass es gut so ist, wie es ist.
Andernfalls hätte er auch noch ganz andere Probleme zu bewältigen.

Und gegen dieses Argument kam kein anderes an.


Hilflos und verletzlich, wie er sich immer fühlte, wenn so eine Situation kam, spürte er die Tränen der Verzweiflung in sich aufsteigen.
Würde es jemals enden?, stellte er sich zum x-ten Male diese Frage, schlug beide Hände vor seinem Gesicht zusammen und begann leise schluchzend zu weinen.

An Schlaf war nun nicht mehr zu denken.
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