Collegezeit
von Lady Duchess
Kurzbeschreibung
Derek ist im letzten Semester seines Jurastudiums in Washington D.C., als sein Leben unvorhergesehen auf den Kopf gestellt wird. [AU]
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Derek Morgan
Dr. Spencer Reid
08.09.2018
08.09.2023
72
151.250
12
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08.09.2019
2.007
Hallo meine lieben Leser! :D
Endlich geht es hier weiter mit „Collegezeit!“ ^^
Es tut mir sehr leid, dass Ihr solange warten musstet, aber die sommerliche Ferien- und Urlaubszeit hat mir einen vollen Dienstplan und leider wenig Freizeit beschert.
Ich hoffe, Ihr könnt mir das verzeihen!
Ein besonderes Dankeschön geht diesmal an DeepSleep, meli1104, Shampoo92 und summer2011 für ihre tollen Reviews! :D
Ihr seid einfach spitze! XD
Nun aber genug der langen Vorrede!
Viel Spass beim Lesen! :D
Vlg Lady Duchess :)
48. Kapitel: Verabredung
Eine Woche später.
Müde und erneut ein Gähnen unterdrückend, verließ er seine Zusatzvorlesung.
Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie hatte er heute, wie auch schon am Dienstag das Gefühl gehabt, dass der dunkelhaarige Dozent ihn besonders im Auge hatte, auch wenn er nichts sagte.
Das kurze Gespräch mit diesem, letzte Woche, hatte ihn auch Tage danach nicht losgelassen und immer wieder hatte er sich ab und zu dabei ertappt, dass die Option vielleicht zur Polizei oder zum FBI zu gehen, doch gar keine schlechte Idee war.
Aber endgültig entschieden, hatte er sich noch nicht.
Abgesehen von den Gedanken um seine Zukunft hatte er viel zu tun.
Die Hälfte des Semesters war nun rum und somit rückten auch die endgültigen Abschlussprüfungen näher.
Seine Professoren und Dozenten verlangten nun überaus viel an Wissen oder Lektüre, was sicherlich auch daran lag, ihn und die anderen Studenten bestmöglich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten.
Darüber hinaus nahm den Rest seiner freien Zeit die Arbeit im Café in Anspruch.
Juan lag mit einer grippeähnlichen Erkältung krank im Bett und weil sein guter Freund fast jeden Tag, wenn auch nur für ein paar Stunden, im Café gearbeitet hatte, fiel seine Abwesenheit ihm erst jetzt so richtig auf und wie wichtig er in den letzten Jahren für die Arbeit dort geworden war.
Sicher, Gloria, Grace und er gaben ihr Bestes um dies auszugleichen und auch Rebekka half so gut sie konnte, aber sie hatte auch noch ein Kind, um dass sie sich kümmern musste.
Deswegen war es auch zu einer unausgesprochenen Regel zwischen dem ungleichen Pärchen und ihm geworden, so viele Schichten wie möglich von Rebekka zu übernehmen.
Überhaupt schien es für Rebekka nun wirklich aufwärts zu gehen.
Mr. Caine hatte ein längeres Gespräch mit ihr gehabt, so seine neugierigen Kolleginnen Gloria und Grace, und es hatte sich als sehr konstruktiv erwiesen.
Sie würde nun mehr „Muttischichten“ machen, d.h. vorwiegend vormittags und wenige Schichten am Wochenende, damit sie sich um ihre Tochter kümmern konnte.
Darüber hinaus hatte er von den beiden gehört, dass Simon sich wohl rührend um Rebekka und Anna kümmerte.
Wirklich überrascht hatte es ihn nicht, aber er hatte auch noch keine Gelegenheit gehabt, Simon dazu genauer zu befragen.
Diesen hatte er fast die ganze Woche nicht gesehen.
Wenn, dann nur flüchtig auf dem Campus oder in der Bibliothek.
Er schien wirklich sehr viel zu lernen und vehement an seiner Zukunft zu basteln, und dann den Rest der Zeit mit Rebekka und Anna zu verbringen.
Hoffentlich konnte er ihn bald selbst fragen, sonst würden ihn Gloria und Grace nur weiter löchern und bedrängen, mehr Details aus Simon herauszubekommen und ihnen dann haarklein zu erzählen.
Diese beiden Frauen waren einfach zu neugierig!
Ein erneutes Gähnen nun nicht mehr unterdrücken könnend, rieb er sich müde über die Augen, bevor er, aus reiner Gewohnheit, sein Handy aus der Hosentasche zog.
Das Einzige, was ihn diese ganze, stressige Woche aufgeheitert hatte, waren Spencers Anrufe und SMS gewesen.
Nicht, dass sie regelmäßig schrieben oder telefonierten, aber so blieben sie wenigstens in Kontakt.
Ein paar Mal war er kurz davor gewesen, ihn, unter dem Vorwand wieder gemeinsam etwas Psychologie zu lernen, zu sich einzuladen, aber die absolute Wahrheit war, er vermisste ihn.
Mit jeder Minute, die er ihn nicht hören oder sehen konnte, mehr.
Und er wusste nicht, wie lange er diese Sehnsucht noch zurückhalten konnte.
Unterdrücken funktionierte eigentlich nicht mehr.
Dafür sorgten, seit der Übernachtung bei Spencer letzte Woche, seine Träume.
Traumdeutung nach Sigmund Freud ließ grüßen…, dachte er sarkastisch und versuchte ein resigniertes Seufzen zurück zu halten.
Ein weiteres Gähnen unterdrückend, sah er, dass er keine neuen Nachrichten oder Anrufe von Spencer bekommen hatte.
Etwas geknickt, wollte er es schon wegpacken, als ihm eine Idee kam.
Wenige Sekunden zögernd und sich wieder in Bewegung setzend, wählte er Spencers Nummer und wartete auf das Freizeichen.
Nervöser werdend, je länger es läutete, hielt er fast die Luft an, als er plötzlich Spencers Stimme vernahm: „Hallo?“, und er ein, zwei Sekunden brauchte, ehe er lächelnd antwortete: „Hey Spence, hier ist Derek!“
Es folgte eine minimale Pause und dann ein freudiges: „Hey Derek!“, und sein Herz schlug schneller bei diesen Worten.
„Wie geht es dir?“, entgegnete er einfach, worauf die schon standardmäßige Erwiderung: „Gut.“, kam, und ihn schmunzeln ließ.
Mittlerweile kannte er den Jüngeren so gut, dass man bei ihm zwischen den Zeilen lesen musste und die Antwort ‚Gut‘, nicht immer als Wahrheit zu nehmen war.
Allerdings hatte er noch nicht herausgefunden, warum der Andere seine Sorgen, Ängste und Unsicherheiten von ihm fernhalten wollte.
Diesen Gedanken beiseiteschiebend, kam er endlich auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen: „Ich wollte dich etwas fragen.“, begann er und das erwiderte: „Ja?“, vernehmend, fuhr er fort: „Hast du Samstagabend schon etwas vor?“
Einen Augenblick lang herrschte Stille, wo er sich sicher war, dass der Andere gerade in seinem Kopf seinen Terminplan durchging, als dann auch schon die Antwort folgte: „Nein. Warum fragst du?“
Er blieb stehen und erklärte: „Nun ja, ich wollte dich fragen, ob wir am Samstag zusammen ins Kino gehen wollen und anschließend vielleicht noch eine Kleinigkeit essen, wenn du willst. Ich habe nämlich an dem Tag frei und würde mit dir gerne etwas unternehmen.“
Mit aufgeregtem Herzschlag wartete er auf Spencers Antwort.
Wenn der Jüngere so klug war, wie er dachte, dann würde er die Botschaft dahinter verstehen, auch ohne, dass er es direkt aussprach.
Es verging ein längerer Moment des Schweigens, wo er immer angespannter wurde, nervös einen Kloß im Hals hinunterschluckte und dann die Antwort des jungen Doktors hörte: „Du meinst, so etwas richtig Offizielles?“, und bemerkte den erstaunten, wie auch etwas unsicheren Unterton in dessen Stimme.
Schnell erwiderte er darauf: „Ja. Genau, das heißt es!“, und bekam nun auch noch leicht schwitzige Hände.
Was wäre, wenn der Jüngere doch nein sagen würde?!
Über eine Ablehnung hatte er sich noch keine Gedanken gemacht.
Nervös und unruhig, war er ziemlich erleichtert, als Spencer etwas verlegen zustimmte: „Okay.“, und er im nächsten Augenblick am liebsten einen Luftsprung gemacht hätte vor Freude.
Dies würde dann ihr erstes, offizielles Date werden und vielleicht standen die Chancen doch nicht so schlecht, dass vielleicht, möglicherweise, doch mehr daraus werden könnte…
Aber damit würde er sich auseinandersetzen, wenn es soweit war.
Im Augenblick zählte das Hier und Jetzt.
Ohne darüber nachzudenken, entfuhr es ihm: „Klasse! Ich freue mich!“, und ein breites Lächeln zierte nun sein Gesicht.
Es folgte erneut einige Sekunden Stille, ehe sein Gegenüber fragte: „Wann und wo wollen wir uns treffen?“
Er überlegte einen Moment, bevor er antwortete: „Wie wäre es 19.30 Uhr, direkt vor dem City-Kino?“
„Okay. Und welchen Film wollen wir uns anschauen?“, kam Spencers Rückfrage.
„Mhm.“, äußerte er nachdenklich und entgegnete dann: „Ich weiß nicht genau. Es laufen einige gute Filme, aber ich denke, es wäre besser, wenn wir es dann am Samstag, spontan, vor Ort entscheiden, oder?“
„In Ordnung.“, erwiderte der junge Doktor und als er selbst noch etwas fragen wollte, kam ihm Spencer zuvor, senkte auf einmal die Stimme und sagte leise: „Es tut mir leid, aber ich muss jetzt Schluss machen!“
Aufhorchend und sich fragend, ob der Andere womöglich gerade bei der „Arbeit“ war, kam wieder Sorge in ihm auf.
Ernst und genau auf den Tonfall des Jüngeren achtend, antwortete er einfach nur: „Okay.“, und fuhr dann, allerdings mit einem etwas schwermütigen Lächeln fort: „Dann bis Samstag! Ich freue mich!“, und meinte es absolut ernst.
Der junge Doktor erwiderte darauf hin etwas gehetzt, aber weiterhin ernsthaft: „Ich mich auch!“, und bevor dieser hastig auflegte, erklang ganz leise, fast gehaucht ein: „Ich hab dich lieb!“
Im ersten Moment verdutzt und dann absolut perplex über dieses abrupte Ende des Telefonats, drang nur allmählich die wirkliche Bedeutung von Spencers letztem Satz in sein Bewusstsein, ehe es ihn wirklich sprachlos machte.
Er wusste, dass der Andere nur schwer seine Gefühle in Worte fassen konnte und er Spencers letzten Satz einer spontanen Eingebung oder plötzlichen Impuls zuschrieb.
Was ihn sich aber davon nicht weniger geschmeichelt fühlen ließ.
Das plötzlich aufsteigende Wärme- und Glücksgefühl konnte er einfach nicht in Worte fassen, als die vier kleinen Worte des Jüngeren „Ich hab dich lieb“ immer wieder in seinem Kopf, wie ein nicht enden wollendes Echo, widerhallten.
So einige Minuten einfach nur, mitten auf der Straße, stehen bleibend, konnte er es jetzt noch weniger erwarten, Spencer am Samstag zu sehen.
Doch bis dahin waren es noch knapp 48 Stunden.
Wie sollte er die Zeit bis dahin überstehen?
Samstag.
Müde und irgendwie unausgeschlafen, erwachte er und blickte erst zu seinem Fenster, wo die helle Sonne hinter den Vorhängen ihm sagte, dass es schon späterer Vormittag war, ehe er sich herumdrehte und auf seinen Wecker, der auf dem Nachtschrank stand, sah.
10.02 Uhr.
Er hatte mehr als neun Stunden geschlafen und dennoch fühlte er sich immer noch erschöpft.
Sich aufsetzend, dachte er an den gestrigen Spätdienst im Café.
Aus irgendeinem Grund war es gestern noch voller als an einem „normalen“ Freitagabend gewesen.
Gloria, Grace und er waren kaum hinter her gekommen mit den Bestellungen.
Ob aus weiser Voraussicht oder Intuition hatte Grace schon den späteren Nachmittag Daniel angerufen, ob er für ein paar Stunden aushelfen könnte und dieser hatte zugesagt.
Ein Glück.
Aus unterschiedlichen Unterhaltungen hatte er nur herausgehört, dass eine größere Gruppe mit der Vorbereitung für ein großes Fest oder eine Veranstaltung an der Uni, sich zur ersten Planung hier im Café getroffen hatte und eine zweite Gruppe auch etwas plante, allerdings eine Junggesellinnen-Abschiedsparty einer sehr guten Freundin.
Dementsprechend laut, redselig und durstig waren die jungen Damen.
Zunächst hatte er es nicht mitbekommen, dass er fast ausschließlich nur an diesem Tisch bediente, bis ihn Daniel darauf aufmerksam machte und erst verspätet dahinter stieg, dass Gloria und Grace es mit Absicht gemacht hatten.
Ob aus ihrer steten Beobachtung, dass er nun schon sehr lange mit keiner Frau mehr geflirtet, geschweige denn sich verabredet hatte oder ob sie immer noch sauer waren, dass er ihnen an dem Tag, wo er auffallend glücklich seine Arbeit erledigte und ihnen nicht gesagt hatte, warum, wusste er nicht.
Natürlich hatten gleich mindestens vier Frauen nach seiner Telefonnummer gefragt und drei Andere, ihm ihre Telefonnummer gegeben.
Jedes dieser Angebote, sowie auch die neugierigen Fragen zu seinem Privat- und Liebesleben, hatte er abgeblockt und sich an seine Professionalität gehalten.
Er hatte keinerlei Interesse.
Dies hatten irgendwann nicht nur diese redseligen, jungen Damen, sondern auch Gloria und Grace begriffen, weshalb sie ihn dann ungefragt und unkommentiert, bei den Bestellungen an diesen Tischen, ablösten.
Was ihn wirklich erleichterte.
Allmählich hatte er Kopfschmerzen von dem ständigen, lauten Lachen, den Redeschwällen mit oft nichtigen Inhalten darin, bekommen.
Er war unendlich froh gewesen, als er Feierabend hatte.
Aufseufzend und aus seinen Gedanken kommend, konzentrierte er sich wieder auf die Gegenwart.
Er würde erst eine kleine Runde Joggen gehen und nach einem guten Frühstück sich an seine Seminararbeiten und die Lektüre machen, um so die gestellten Aufgaben der Professoren und Dozenten zu den einzelnen Vorlesungen, zu reduzieren.
Und danach würde er sich so langsam für den Abend fertig machen.
Augenblicklich schlich ein Lächeln sich bei diesem Gedanken, auf seine Lippen.
Ja, er freute sich wirklich wahnsinnig auf den heutigen Abend!
Er hatte zwar gestern noch eine kurze SMS an Spencer geschrieben, jedoch hatte dieser nicht geantwortet.
Vermutlich war er zu beschäftigt.
Wieder ernst werdend, kam erneut Sorge in ihm auf und der Gedanke, warum der Andere ‚so etwas‘, als Job tat.
Doch bevor er wieder stundenlang darüber nachgrübelte, schob er diesen Gedanken beiseite und stand auf.
Es war noch Einiges zu tun, bevor er Spencer heute Abend, auf ihrem ersten, offiziellen Date, traf.
Endlich geht es hier weiter mit „Collegezeit!“ ^^
Es tut mir sehr leid, dass Ihr solange warten musstet, aber die sommerliche Ferien- und Urlaubszeit hat mir einen vollen Dienstplan und leider wenig Freizeit beschert.
Ich hoffe, Ihr könnt mir das verzeihen!
Ein besonderes Dankeschön geht diesmal an DeepSleep, meli1104, Shampoo92 und summer2011 für ihre tollen Reviews! :D
Ihr seid einfach spitze! XD
Nun aber genug der langen Vorrede!
Viel Spass beim Lesen! :D
Vlg Lady Duchess :)
48. Kapitel: Verabredung
Eine Woche später.
Müde und erneut ein Gähnen unterdrückend, verließ er seine Zusatzvorlesung.
Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie hatte er heute, wie auch schon am Dienstag das Gefühl gehabt, dass der dunkelhaarige Dozent ihn besonders im Auge hatte, auch wenn er nichts sagte.
Das kurze Gespräch mit diesem, letzte Woche, hatte ihn auch Tage danach nicht losgelassen und immer wieder hatte er sich ab und zu dabei ertappt, dass die Option vielleicht zur Polizei oder zum FBI zu gehen, doch gar keine schlechte Idee war.
Aber endgültig entschieden, hatte er sich noch nicht.
Abgesehen von den Gedanken um seine Zukunft hatte er viel zu tun.
Die Hälfte des Semesters war nun rum und somit rückten auch die endgültigen Abschlussprüfungen näher.
Seine Professoren und Dozenten verlangten nun überaus viel an Wissen oder Lektüre, was sicherlich auch daran lag, ihn und die anderen Studenten bestmöglich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten.
Darüber hinaus nahm den Rest seiner freien Zeit die Arbeit im Café in Anspruch.
Juan lag mit einer grippeähnlichen Erkältung krank im Bett und weil sein guter Freund fast jeden Tag, wenn auch nur für ein paar Stunden, im Café gearbeitet hatte, fiel seine Abwesenheit ihm erst jetzt so richtig auf und wie wichtig er in den letzten Jahren für die Arbeit dort geworden war.
Sicher, Gloria, Grace und er gaben ihr Bestes um dies auszugleichen und auch Rebekka half so gut sie konnte, aber sie hatte auch noch ein Kind, um dass sie sich kümmern musste.
Deswegen war es auch zu einer unausgesprochenen Regel zwischen dem ungleichen Pärchen und ihm geworden, so viele Schichten wie möglich von Rebekka zu übernehmen.
Überhaupt schien es für Rebekka nun wirklich aufwärts zu gehen.
Mr. Caine hatte ein längeres Gespräch mit ihr gehabt, so seine neugierigen Kolleginnen Gloria und Grace, und es hatte sich als sehr konstruktiv erwiesen.
Sie würde nun mehr „Muttischichten“ machen, d.h. vorwiegend vormittags und wenige Schichten am Wochenende, damit sie sich um ihre Tochter kümmern konnte.
Darüber hinaus hatte er von den beiden gehört, dass Simon sich wohl rührend um Rebekka und Anna kümmerte.
Wirklich überrascht hatte es ihn nicht, aber er hatte auch noch keine Gelegenheit gehabt, Simon dazu genauer zu befragen.
Diesen hatte er fast die ganze Woche nicht gesehen.
Wenn, dann nur flüchtig auf dem Campus oder in der Bibliothek.
Er schien wirklich sehr viel zu lernen und vehement an seiner Zukunft zu basteln, und dann den Rest der Zeit mit Rebekka und Anna zu verbringen.
Hoffentlich konnte er ihn bald selbst fragen, sonst würden ihn Gloria und Grace nur weiter löchern und bedrängen, mehr Details aus Simon herauszubekommen und ihnen dann haarklein zu erzählen.
Diese beiden Frauen waren einfach zu neugierig!
Ein erneutes Gähnen nun nicht mehr unterdrücken könnend, rieb er sich müde über die Augen, bevor er, aus reiner Gewohnheit, sein Handy aus der Hosentasche zog.
Das Einzige, was ihn diese ganze, stressige Woche aufgeheitert hatte, waren Spencers Anrufe und SMS gewesen.
Nicht, dass sie regelmäßig schrieben oder telefonierten, aber so blieben sie wenigstens in Kontakt.
Ein paar Mal war er kurz davor gewesen, ihn, unter dem Vorwand wieder gemeinsam etwas Psychologie zu lernen, zu sich einzuladen, aber die absolute Wahrheit war, er vermisste ihn.
Mit jeder Minute, die er ihn nicht hören oder sehen konnte, mehr.
Und er wusste nicht, wie lange er diese Sehnsucht noch zurückhalten konnte.
Unterdrücken funktionierte eigentlich nicht mehr.
Dafür sorgten, seit der Übernachtung bei Spencer letzte Woche, seine Träume.
Traumdeutung nach Sigmund Freud ließ grüßen…, dachte er sarkastisch und versuchte ein resigniertes Seufzen zurück zu halten.
Ein weiteres Gähnen unterdrückend, sah er, dass er keine neuen Nachrichten oder Anrufe von Spencer bekommen hatte.
Etwas geknickt, wollte er es schon wegpacken, als ihm eine Idee kam.
Wenige Sekunden zögernd und sich wieder in Bewegung setzend, wählte er Spencers Nummer und wartete auf das Freizeichen.
Nervöser werdend, je länger es läutete, hielt er fast die Luft an, als er plötzlich Spencers Stimme vernahm: „Hallo?“, und er ein, zwei Sekunden brauchte, ehe er lächelnd antwortete: „Hey Spence, hier ist Derek!“
Es folgte eine minimale Pause und dann ein freudiges: „Hey Derek!“, und sein Herz schlug schneller bei diesen Worten.
„Wie geht es dir?“, entgegnete er einfach, worauf die schon standardmäßige Erwiderung: „Gut.“, kam, und ihn schmunzeln ließ.
Mittlerweile kannte er den Jüngeren so gut, dass man bei ihm zwischen den Zeilen lesen musste und die Antwort ‚Gut‘, nicht immer als Wahrheit zu nehmen war.
Allerdings hatte er noch nicht herausgefunden, warum der Andere seine Sorgen, Ängste und Unsicherheiten von ihm fernhalten wollte.
Diesen Gedanken beiseiteschiebend, kam er endlich auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen: „Ich wollte dich etwas fragen.“, begann er und das erwiderte: „Ja?“, vernehmend, fuhr er fort: „Hast du Samstagabend schon etwas vor?“
Einen Augenblick lang herrschte Stille, wo er sich sicher war, dass der Andere gerade in seinem Kopf seinen Terminplan durchging, als dann auch schon die Antwort folgte: „Nein. Warum fragst du?“
Er blieb stehen und erklärte: „Nun ja, ich wollte dich fragen, ob wir am Samstag zusammen ins Kino gehen wollen und anschließend vielleicht noch eine Kleinigkeit essen, wenn du willst. Ich habe nämlich an dem Tag frei und würde mit dir gerne etwas unternehmen.“
Mit aufgeregtem Herzschlag wartete er auf Spencers Antwort.
Wenn der Jüngere so klug war, wie er dachte, dann würde er die Botschaft dahinter verstehen, auch ohne, dass er es direkt aussprach.
Es verging ein längerer Moment des Schweigens, wo er immer angespannter wurde, nervös einen Kloß im Hals hinunterschluckte und dann die Antwort des jungen Doktors hörte: „Du meinst, so etwas richtig Offizielles?“, und bemerkte den erstaunten, wie auch etwas unsicheren Unterton in dessen Stimme.
Schnell erwiderte er darauf: „Ja. Genau, das heißt es!“, und bekam nun auch noch leicht schwitzige Hände.
Was wäre, wenn der Jüngere doch nein sagen würde?!
Über eine Ablehnung hatte er sich noch keine Gedanken gemacht.
Nervös und unruhig, war er ziemlich erleichtert, als Spencer etwas verlegen zustimmte: „Okay.“, und er im nächsten Augenblick am liebsten einen Luftsprung gemacht hätte vor Freude.
Dies würde dann ihr erstes, offizielles Date werden und vielleicht standen die Chancen doch nicht so schlecht, dass vielleicht, möglicherweise, doch mehr daraus werden könnte…
Aber damit würde er sich auseinandersetzen, wenn es soweit war.
Im Augenblick zählte das Hier und Jetzt.
Ohne darüber nachzudenken, entfuhr es ihm: „Klasse! Ich freue mich!“, und ein breites Lächeln zierte nun sein Gesicht.
Es folgte erneut einige Sekunden Stille, ehe sein Gegenüber fragte: „Wann und wo wollen wir uns treffen?“
Er überlegte einen Moment, bevor er antwortete: „Wie wäre es 19.30 Uhr, direkt vor dem City-Kino?“
„Okay. Und welchen Film wollen wir uns anschauen?“, kam Spencers Rückfrage.
„Mhm.“, äußerte er nachdenklich und entgegnete dann: „Ich weiß nicht genau. Es laufen einige gute Filme, aber ich denke, es wäre besser, wenn wir es dann am Samstag, spontan, vor Ort entscheiden, oder?“
„In Ordnung.“, erwiderte der junge Doktor und als er selbst noch etwas fragen wollte, kam ihm Spencer zuvor, senkte auf einmal die Stimme und sagte leise: „Es tut mir leid, aber ich muss jetzt Schluss machen!“
Aufhorchend und sich fragend, ob der Andere womöglich gerade bei der „Arbeit“ war, kam wieder Sorge in ihm auf.
Ernst und genau auf den Tonfall des Jüngeren achtend, antwortete er einfach nur: „Okay.“, und fuhr dann, allerdings mit einem etwas schwermütigen Lächeln fort: „Dann bis Samstag! Ich freue mich!“, und meinte es absolut ernst.
Der junge Doktor erwiderte darauf hin etwas gehetzt, aber weiterhin ernsthaft: „Ich mich auch!“, und bevor dieser hastig auflegte, erklang ganz leise, fast gehaucht ein: „Ich hab dich lieb!“
Im ersten Moment verdutzt und dann absolut perplex über dieses abrupte Ende des Telefonats, drang nur allmählich die wirkliche Bedeutung von Spencers letztem Satz in sein Bewusstsein, ehe es ihn wirklich sprachlos machte.
Er wusste, dass der Andere nur schwer seine Gefühle in Worte fassen konnte und er Spencers letzten Satz einer spontanen Eingebung oder plötzlichen Impuls zuschrieb.
Was ihn sich aber davon nicht weniger geschmeichelt fühlen ließ.
Das plötzlich aufsteigende Wärme- und Glücksgefühl konnte er einfach nicht in Worte fassen, als die vier kleinen Worte des Jüngeren „Ich hab dich lieb“ immer wieder in seinem Kopf, wie ein nicht enden wollendes Echo, widerhallten.
So einige Minuten einfach nur, mitten auf der Straße, stehen bleibend, konnte er es jetzt noch weniger erwarten, Spencer am Samstag zu sehen.
Doch bis dahin waren es noch knapp 48 Stunden.
Wie sollte er die Zeit bis dahin überstehen?
Samstag.
Müde und irgendwie unausgeschlafen, erwachte er und blickte erst zu seinem Fenster, wo die helle Sonne hinter den Vorhängen ihm sagte, dass es schon späterer Vormittag war, ehe er sich herumdrehte und auf seinen Wecker, der auf dem Nachtschrank stand, sah.
10.02 Uhr.
Er hatte mehr als neun Stunden geschlafen und dennoch fühlte er sich immer noch erschöpft.
Sich aufsetzend, dachte er an den gestrigen Spätdienst im Café.
Aus irgendeinem Grund war es gestern noch voller als an einem „normalen“ Freitagabend gewesen.
Gloria, Grace und er waren kaum hinter her gekommen mit den Bestellungen.
Ob aus weiser Voraussicht oder Intuition hatte Grace schon den späteren Nachmittag Daniel angerufen, ob er für ein paar Stunden aushelfen könnte und dieser hatte zugesagt.
Ein Glück.
Aus unterschiedlichen Unterhaltungen hatte er nur herausgehört, dass eine größere Gruppe mit der Vorbereitung für ein großes Fest oder eine Veranstaltung an der Uni, sich zur ersten Planung hier im Café getroffen hatte und eine zweite Gruppe auch etwas plante, allerdings eine Junggesellinnen-Abschiedsparty einer sehr guten Freundin.
Dementsprechend laut, redselig und durstig waren die jungen Damen.
Zunächst hatte er es nicht mitbekommen, dass er fast ausschließlich nur an diesem Tisch bediente, bis ihn Daniel darauf aufmerksam machte und erst verspätet dahinter stieg, dass Gloria und Grace es mit Absicht gemacht hatten.
Ob aus ihrer steten Beobachtung, dass er nun schon sehr lange mit keiner Frau mehr geflirtet, geschweige denn sich verabredet hatte oder ob sie immer noch sauer waren, dass er ihnen an dem Tag, wo er auffallend glücklich seine Arbeit erledigte und ihnen nicht gesagt hatte, warum, wusste er nicht.
Natürlich hatten gleich mindestens vier Frauen nach seiner Telefonnummer gefragt und drei Andere, ihm ihre Telefonnummer gegeben.
Jedes dieser Angebote, sowie auch die neugierigen Fragen zu seinem Privat- und Liebesleben, hatte er abgeblockt und sich an seine Professionalität gehalten.
Er hatte keinerlei Interesse.
Dies hatten irgendwann nicht nur diese redseligen, jungen Damen, sondern auch Gloria und Grace begriffen, weshalb sie ihn dann ungefragt und unkommentiert, bei den Bestellungen an diesen Tischen, ablösten.
Was ihn wirklich erleichterte.
Allmählich hatte er Kopfschmerzen von dem ständigen, lauten Lachen, den Redeschwällen mit oft nichtigen Inhalten darin, bekommen.
Er war unendlich froh gewesen, als er Feierabend hatte.
Aufseufzend und aus seinen Gedanken kommend, konzentrierte er sich wieder auf die Gegenwart.
Er würde erst eine kleine Runde Joggen gehen und nach einem guten Frühstück sich an seine Seminararbeiten und die Lektüre machen, um so die gestellten Aufgaben der Professoren und Dozenten zu den einzelnen Vorlesungen, zu reduzieren.
Und danach würde er sich so langsam für den Abend fertig machen.
Augenblicklich schlich ein Lächeln sich bei diesem Gedanken, auf seine Lippen.
Ja, er freute sich wirklich wahnsinnig auf den heutigen Abend!
Er hatte zwar gestern noch eine kurze SMS an Spencer geschrieben, jedoch hatte dieser nicht geantwortet.
Vermutlich war er zu beschäftigt.
Wieder ernst werdend, kam erneut Sorge in ihm auf und der Gedanke, warum der Andere ‚so etwas‘, als Job tat.
Doch bevor er wieder stundenlang darüber nachgrübelte, schob er diesen Gedanken beiseite und stand auf.
Es war noch Einiges zu tun, bevor er Spencer heute Abend, auf ihrem ersten, offiziellen Date, traf.