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Collegezeit

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Derek Morgan Dr. Spencer Reid
08.09.2018
08.09.2023
72
151.250
12
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96 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
 
20.04.2019 1.894
 
Noch einmal ein kurzes Hallo, an der Stelle! :)

Das folgende Kapitel ist nun wieder aus Dereks Perspektive! ^^


Viel Spass beim Lesen! :D



Vlg Lady Duchess  :)



42. Kapitel: Pläne

Das Wochenende war fast ausschließlich mit Arbeit ausgefüllt gewesen.

Er konnte nicht genau sagen, wie er es geschafft hatte, Glorias und Graces neugierige Fragen, warum er so überdurchschnittlich gute Laune hatte, nicht zu beantworten.
Den ganzen Samstag waren die beiden irgendwie um ihn herumgeschlichen und hatten immer wieder kleine „Stiche“ angesetzt, um ihn zum Reden zu bringen, aber nichts.
Dementsprechend enttäuscht waren die beiden ‚Damen‘ gewesen.
Aber er hatte innerlich gegrinst. Dieser Punkt ging eindeutig an ihn!

Am Sonntag hatten die beiden „Super-Spürnasen“ für Neuigkeiten frei und er war froh seine Schicht mit Juan und Daniel ruhig hinter sich zu bringen.


Im Vergleich zum Wochenende, begann der heutige Tag, Montag, nicht so toll.
Nicht nur, dass mal wieder Zack alle anderen Bewohner mit seinen ‚Aktivitäten‘ den Schlaf raubte, nein, auch seine Vorlesungen wurden heute von besonders übellaunigen Professoren gehalten.

Innerlich die ansteigende Wut bändigend, bei jedem weiteren Satz, den seine Professoren sagten und auch noch eine Menge Zusatzliteratur aufgaben, bis nächste Woche, steigerte seine Laune nicht im Mindesten.

Einfach nur den Tag hinter sich bringen wollend, war er nach Vorlesungsschluss hinausgeeilt und einfach ein bisschen spazieren gegangen, um sich zu beruhigen.
Danach hatte er einige Lebensmittel im nahe gelegenen Supermarkt eingekauft, wo ihn dann zu seiner Verblüffung, unverhofft, eine SMS von Spencer erreichte.

Seine Nachricht war ziemlich kurz und lautete: „Hey Derek! Was macht dein Psychologie-Wissensstand?“, und es erstaunte ihn wie, nun ja, fröhlich sie klang.

Auflachend, las er sich die SMS noch einmal durch, und antwortete dann: „Könnte besser sein.“, und schickte sie so ab.
Weiterhin lächelnd und wissend, dass der Jüngere den kleinen „Köder“ annehmen würde, wartete er.

Es dauerte keine zwei Minuten, da erschien eine neue SMS in seinem Postfach.
Diese öffnend, las er: „Wieso?! Was ist los? Zu komplex?!“, und dann wie im Nachgang dazu: „Oder war ich am Freitag zu sehr im Vortragsmodus und habe dich mit meinem Fachwissen erschlagen bzw. zugetextet?!“
Der angehängte Satz klang, wie vom schlechten Gewissen geplagt.
Etwas, was er unheimlich niedlich fand.

Milde lächelnd schrieb er zurück: „Nein, hast du nicht.  Es ist so, dass ich das Thema verstehe, aber niemanden habe, mit dem ich darüber diskutieren kann. Oder der mir einige meiner Rückfragen beantwortet und einiges noch mal erläutert…“
Der letzte Teil klang wie eine subtile Bitte sich wiederum mit ihm zu treffen und darüber zu reden.
So, wie bei ihrem gemeinsamen Lernen oder auch die zwei-, dreimal zuvor, wo sie sich im Club oder beim Essen unterhalten hatten.

Er wusste, dass Spencer ihn durchschaute, was die tiefer liegenden Motive anging.
Nicht nur um darüber zu diskutieren oder etwas dabei zu lernen, nein, auch weil Spencer genau der Richtige für so etwas war. Und je mehr sie sich besser kennen lernten, desto sicherer wurde er in diesem Punkt.
Und auch, dass sie sich so beide…
Nein, er schob diesen Gedanken energisch beiseite.
In dem Moment waren weder Zeit noch Ort, um darüber nachzudenken.

Aber etwas musste er sich doch eingestehen.
Er wollte den Jüngeren unbedingt wiedersehen!
Das am Freitag, dass war…einfach nur großartig gewesen!
Er hatte nicht im Traum daran gedacht, dass es sich so entwickeln würde, aber dann…

Das Anrempeln eines Passanten ließ ihn Aufsehen und aus seinen Gedanken kommen.
Kurz den Kopf darüber schüttelnd, sah er wieder zurück auf sein Handy und bemerkte, dass Spencer ihm geantwortet hatte.

Jetzt wirklich neugierig, öffnete er die Nachricht und las: „Was schlägst du vor?“

Im nächsten Augenblick doch etwas überrascht, dass da nicht mehr stand und Spencer genauso reagiert hatte, wie er es vorausgesehen hatte, dachte er kurz über seine Antwort nach.

Ein Geistesblitz streifte ihn und eilig schrieb er zurück: „Am Mittwoch wird das Naturkundemuseum, nach monatelangen Umbauarbeiten, wiedereröffnet. Das Museum hat, den Gerüchten nach, einige wirklich seltene und kostbare Stücke erworben, die am Mittwoch das allererste Mal zu sehen sein werden. Allerdings ist die Wiedereröffnung erst am Abend und die Besucher können erst nach dem offiziellen Festakt hinein. Wahrscheinlich wäre es dann fast Mitternacht oder so.“

Von seinem Handy aufsehend und nun den richtigen Weg zurück zu seinem Wohnheim nehmend, war er gerade um die nächste Ecke gebogen, als ein leises Piepen Spencers Antwort ankündigte.

Ein weiteres Mal stehen bleibend, las er die Nachricht des Jüngeren: „Späterer Abend wäre in Ordnung. Muss vorher arbeiten.“
Es waren einige Leerstellen mehr als üblich, bevor die Nachricht weiterging: „Wann und wo wollen wir uns treffen?“

Als er den ersten Teil der Nachricht gelesen hatte, durchfuhr ein Stich sein Herz.
Er hatte sich immer noch nicht damit abgefunden, dass Spencer so einen Job machte.
Nach außen zeigte er es nicht, aber er machte sich wirklich Sorgen und viele Gedanken, was gerade diese Art von „Job“ anging.
Aber ändern konnte er es nicht.

Den Gedanken beiseiteschiebend, konzentrierte er sich auf den zweiten Teil der Nachricht.

Spencer fragte nach einer Zeit und einem Ort.

Kurz in Gedanken seinen Terminplan am Mittwoch durchgehend, fiel ihm auf, dass es bei ihm auch nicht vor 22 Uhr ging.

Wenn der offizielle Festakt um 20 Uhr begann und die ganzen Ansprachen, sowie der Presserummel zu Ende waren, wäre es mit Sicherheit gegen 23 Uhr.
Bedenkt man noch, dass sich die Sicherheitskräfte auf die Besucher einstellen müssen, würden sie vor 23.30 Uhr das Museum nicht betreten können.
Da es eine große Wiedereröffnungsfeier ist, hatte das Museum und auch die Stadt eine Ausnahme gemacht und deshalb das Museum, zu dieser späten Uhrzeit, noch für Besucher geöffnet.
Die Vorlesungen am Donnerstag konnte er damit abhaken, aber das wäre das kleinere Übel.
Im Moment war es ihm wichtiger sich mit Spencer zu treffen, an einem Ort, wo dieser sich sicherlich wohlfühlte und vielleicht, ja nur vielleicht, konnten sie das vom Freitag wiederholen…

Ein verträumter Ausdruck trat in seine Augen, als er daran dachte und er musste sich zur Ordnung rufen. Dies hier war kaum der richtige Ort, um sich mit solchen Träumereien auseinanderzusetzen.

Sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrierend, dachte er noch einen Moment nach, ehe er Spencer antwortete: „23.30 Uhr vor dem Haupteingang zum Museum. Lass uns etwas mehr linksseitig vor dem Museumseingang treffen, da es mit Sicherheit sehr voll sein wird.
Wenn später noch Zeit ist, können wir ja noch eine Kleinigkeit essen gehen! Bis Mittwoch! Ich freue mich! :D  Vlg Derek.“
Die SMS noch einmal lesend, schickte er sie dann schließlich ab.

Das Campusgelände kam nun in Sichtweite und er überlegte gerade, ob er sich lieber gleich an die Zusatzliteratur von seinen heutigen Vorlesungen setzen sollte oder doch lieber erst Joggen ging, als sein Handy sich ein weiteres Mal bemerkbar machte und er es aus seiner Hosentasche hervorholte, um gespannt Spencers Antwort zu lesen.
Und nun sichtlich etwas verblüfft, las er: „Einverstanden! 23.30 Uhr, vor dem Haupteingang des Museums, links neben der Treppe. Ich freu mich! :)  Lg Spencer“.

Immer noch etwas verwundert über diese doch sehr ungewöhnliche SMS von Spencer wusste er einen Moment lang nicht, was er denken sollte.
Dies passte irgendwie nicht zu dem Jüngeren.

Aber auf der anderen Seite musste er zugeben, dass dies vielleicht eine Seite an Spencer war, die er noch nicht kennen gelernt hatte.

Leise lachend und etwas die Achseln über dieses eher ungewöhnliche Verhalten zuckend, steckte er sein Handy wieder zurück in die Hosentasche und setzte nun seinen Weg bis zu seiner WG, fort.


Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachte er mit dem Lesen und Durcharbeiten der Zusatzliteratur der heutigen Vorlesungen.

Doch er konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren.
Immer wieder glitten seine Gedanken zu den Nachrichten von Spencer und ihre Verabredung am Mittwoch.

Nachdem er sich zum sicher zehnten Mal dabei ertappt hatte, wie er sich den Mittwochabend ausmalte, gab er es auf sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren und räumte die Bücher und Notizen beiseite.
Es würde ja doch nichts bringen.

Resigniert aufseufzend, saß er einen Moment lang einfach nur da und starrte vor sich hin, ehe er sich einen Ruck gab und vom Schreibtisch aufstand.
Auch das würde ihn nicht weiterbringen.

Sich entscheidend, doch noch eine Runde Joggen zu gehen, wo er dies zugunsten seines Studiums zuvor verworfen hatte, nahm er sich seine Joggingkleidung, zog diese an und verließ keine fünf Minuten später die Wohnung.


Die kalte Nachtluft umschmeichelte ihn, und er konnte nicht verhindern zu denken, dass er dies als angenehm empfand.

Weiterlaufend und nur seinem schnellen Atem und dem rasenden Herzschlag lauschend, ließ er das Campusgelände schnell hinter sich.
Durch den angrenzenden Park laufend, waren doch noch mehr Menschen unterwegs, als er erwartet hatte.
Pärchen, Spaziergänger mit ihren Hunden, andere Jogger oder auch Radfahrer kreuzten seinen Weg, aber er lief schnell an ihnen vorbei.

Rechts abbiegend, um einen weniger stark frequentierten Weg zu nehmen, verlangsamte er etwas sein Tempo und fiel in einen lockeren Laufschritt.

Seine Umgebung nun wieder bewusster wahrnehmend, dauerte es nicht lange, ehe seine Gedanken wiederum zu dem Jüngeren und den letzten Freitagabend glitten.
Er hatte genau gespürt, dass Spencer absolut frei und zustimmend gehandelt hatte.
Den Kuss hatte er ohne Zögern erwidert, ja auf jeden Fall genossen.
Und nicht nur das.
Als er sich doch nicht so beherrscht hatte, wie er sollte, hatte ihn Spencer nicht abgewiesen.
Im Gegenteil.

Er wusste, er sollte dies nicht denken, aber wenn der Jüngere ihn nicht gestoppt hätte, er hätte nicht sagen können, ob er dann noch aufgehört hätte.
Es war einfach…

Dafür gab es keine Worte.
Und nur eines beschäftigte ihn seit diesem Abend: Würde er es wieder erleben können? Vielleicht sogar noch mehr?!

Aber er würde es niemals ohne Spencers Zustimmung tun.
Nein, so Einer war er nicht.


Sich einen Moment darauf konzentrierend, um die dichte Hecke, nach links, auf den ursprünglichen Weg zurückzulaufen, arbeitete sein Gehirn nun auf Hochtouren.

Zum x-ten Male die Szene von Freitag, und gerade als der Andere ihn gestoppt hatte, durchgehend, hielt er gedanklich inne.

Durch seine Erfahrung und, ja auch durch die Psychologie-Vorlesung, wusste er das die Augen immer die Wahrheit sprachen.
Und als er am Freitag Spencers Blick begegnet war, hatte er es gesehen.
Es war dann in den Hintergrund gerutscht, aber nun kam es ihm wieder in den Sinn.

Spencers Körpersprache, das Nonverbale, hatte auch einige Zeichen gesandt, die nicht missinterpretiert werden konnten.
Blieb nur als einzig mögliche Schlussfolgerung, dass irgendetwas in Spencer selbst ihn zurückhielt.
Okay, seinen „Job“ als Ursache mal beiseite gelassen, musste es noch etwas geben, was ihn daran hinderte, sich in so einem Moment fallen zu lassen.
Etwas Gravierendes.
Angst? Unsicherheit? Oder vielleicht doch etwas ganz anderes?!

Nachdenklich, wich er den Menschen, die nun wieder vermehrt seinen Weg kreuzten, aus und zog sein Lauftempo noch einmal an.

Was gäbe es noch für einen Grund?
Und es musste ein wirklich guter Grund sein!

Weiter joggend, ging er im Kopf seine Notizen, die er sich einige Tage zuvor über Spencer und was er über ihn wusste, gemacht hatte, durch, bis ihm plötzlich ein Gedanke kam:
Entweder hatte Spencer keinerlei Erfahrungen mit solchen Momenten, jenseits seines ‚Jobs‘ oder aber es gab ein Erlebnis, dass ihn so aus der Bahn geworfen hatte, dass er nie wieder jemand näher an sich ranlassen wollte.

Mit dieser Schlussfolgerung nachdenklich wieder zurück zu seinem Wohnheim laufend, konnte Derek in dem Moment nicht mal erahnen, wie nahe er der Wahrheit damit war.
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