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Collegezeit

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Derek Morgan Dr. Spencer Reid
08.09.2018
18.05.2023
71
148.408
12
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Dieses Kapitel
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08.09.2018 1.461
 
1.Kapitel: Ein katastrophaler Tag

Es war erst Viertel nach Neun, abends, und seine Laune spürbar im Keller.

Missmutig räumte er ein weiteres benutztes Geschirr, vom Küchentisch, ab und in den Geschirrspüler.

Heute war wieder einer dieser Tage, wo man alles nur vergessen wollte.
Eine richtige Katastrophe.

Und er verzog das Gesicht bei dem Gedanken daran.

Dabei hatte der Tag so gut begonnen!
Und ließ damit noch einmal alles Revue passieren.



Kurz nach 7 Uhr erwachte er, weil die Sonne direkt in sein Zimmer schien.
Nur ein klein wenig verstimmt, wegen dieser Art des Weckens, war er kurz danach aufgestanden und wollte die frühe Stunde fürs Joggen nutzen.

Ein herrlicher Tag lag vor ihm, als er nach draußen in die warme Sonne trat.

Während er joggte, malte er sich den Abend des Tages schon in den schönsten Farben aus.
Er hatte einen Tisch in diesem einen, ganz bestimmten und teureren, Restaurant für Keira und ihn reserviert, was sie sich schon seit Wochen wünschte.
Laut ausgesprochen hatte sie es nicht, aber er hatte durchaus ihren Blick verstanden, wann immer jemand dieses Restaurant erwähnte oder er mit ihr dort zufällig vorbeikam.

Es würde ein schöner Abend werden und er hoffte, wenn er nachher mit Kimberly telefonierte, dass sie seine heutige Spätschicht im Café übernahm.
Wenn das Klappen würde, stand einem gelungenen Abend nichts mehr im Weg., und er grinste leicht bei diesem Gedanken.


Nach der schnellen Dusche hatte er unverzüglich zum Telefon gegriffen und Kimberly angerufen.
Diese hatte fast sofort eingewilligt und er hatte erleichtert, wenn auch mit einem Hauch Sorge aufgelegt, als das Telefonat beendet war.
Kimberly hatte es im Moment nicht leicht, dass wusste er.
Die Trennung von ihrem Freund war noch frisch und sie war alles andere als gut verlaufen. Scheußlich traf es eher.
Mehrmals hatte er ihr angeboten, ihr einfach nur zu zuhören, aber sie hatte abgelehnt.
Sie wollte es allein schaffen.
Und dies tat sie, in dem sie nach jeder Art von Ablenkung, hauptsächlich Arbeit, suchte.

Bei dem Gedanken hatte er fast ein schlechtes Gewissen, das er sie fragte, für einen tollen Abend mit seiner Freundin.

Aber auf der anderen Seite war sie die einzige Option gewesen.

Leise seufzend, hatte er, in Gedanken, noch kurz bei Kimberlys Verhalten verweilt, ehe ein Blick auf die Uhr ihm sagte, dass er sich langsam fertig machen musste.
Um 10 Uhr begann die Vorlesung und er wollte nicht zu spät kommen.

Der restliche Collegetag verlief relativ ruhig.

Von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr hatte er Footballtraining gehabt und war danach schnellstens nach Hause gegangen, um sich für den bevorstehenden Abend fertig zu machen.

Gut gelaunt, war er nur dreißig Minuten später fertig und gab sich selbst den letzten Schliff.

Vor dem Footballtraining hatte er Keira angerufen und gesagt, dass er sie heute um 19.30 Uhr abholen würde.
Auf ihre Frage, wohin, hatte er nur gesagt, dass das eine Überraschung ist.

Verwundert, aber spürbar neugierig hatte sie kurz darauf das Gespräch beendet und er selbst konnte nicht anders, als sich nun noch mehr auf den Abend zu freuen.

Seine Autoschlüssel nehmend, ging er leise vor sich hin pfeifend, aus der Wohnung und machte sich auf den Weg zu ihr.

Nur 25 Minuten später hielt er in der Straße, wo Keira wohnte.
Da es direkt vor ihrem Wohnhaus keine Parkplätze gab, musste er sein Auto in geringer Entfernung stehen lassen und die letzten Meter zu Fuß gehen.

Gut gelaunt und seine Kleidung noch mal auf Ordentlichkeit überprüfend, war er noch keine zwanzig Meter gegangen, als sein Handy eine SMS ankündigte.
Es hervorziehend und lesend, dass es von Keira ist, öffnete er sie leicht grinsend und vermutete, dass sie doch länger brauchte, um sich fertig zu machen.
Typisch Frau!, dachte er lächelnd, als er nun den Text las.
Und augenblicklich erstarrte, wie auch stehen blieb.

Beim ersten Mal lesen, dachte er, dass es ein merkwürdiger Scherz war.
Beim zweiten Mal lesen, war er sich sicher, dass die Nachricht nicht von Keira stammt.
Und beim dritten Mal lesen, dachte er, dass das unmöglich sein konnte.

Erst beim vierten Mal durchlesen, begann er ganz langsam zu begreifen und war verwirrter denn je.

Die kurze Nachricht lautete: „Hallo Derek. Es ist aus zwischen uns und damit es nicht in einer Katastrophe endet, mache ich mit dir Schluss. Es gibt nichts mehr zu sagen. Keira“

Vor den Kopf gestoßen und weiterhin ungläubig, las er die SMS noch mehrere Male, ehe er eilig ihre Nummer wählte und sie anrief.
Aber ihr Handy war ausgestellt.

Nachdem er es noch zweimal versucht hatte, versuchte er sie auf dem Festnetz zu erreichen.
Aber auch dort ging keiner ran.

Wieder auflegend, ging er nun eilig die letzten Meter bis zu ihrem Wohnhaus, sah zum sechsten Stock hinauf, wo sie wohnte, aber es war kein Licht an, in ihrer Wohnung.

Das Klingelbrett erreichend, suchte er ihren Namen und klingelte bei ihr.
Keine Reaktion.

Wiederum versuchte er sie anzurufen, aber vergebens.

Da dies keinen Erfolg brachte, schrieb er ihr fünf SMS hintereinander, was das bedeuten solle, ob etwas passiert war, was der Grund ist, etc.

Er stand weiterhin vor ihrem Wohnhaus und wartete auf irgendeine Reaktion.
Aber nichts.
Sein Handy meldete keine Nachricht, keinen Anruf und das weitere Klingeln bei ihr, war auch umsonst.

Ratlos, was er nun denken und tun sollte, ging er wie betäubt, immer und immer wieder den Text der SMS in seinem Kopf rezitierend, langsam zurück zu seinem Auto.

Dort angekommen versuchte er Keira noch ein paar Mal, in irgendeiner Form zu erreichen, aber erfolglos.

Auf einmal frustriert mit der Faust kurz auf die Motorhaube schlagend, schloss er sein Auto auf, setzte sich hinein, schnallte sich an und fuhr davon.

Mit tausenden Fragen im Kopf und über die Maßen verwirrt, fuhr er etwas zu schnell in Richtung seines Wohnheims.

Als er an einer roten Ampel länger warten musste, rief er im Restaurant an und stornierte die Reservierung.
Der Mann am anderen Ende der Leitung war alles andere als begeistert.
Er maulte ihn an, dass man eine Reservierung auch eher stornieren konnte, so dass der Tisch für Gäste auf der Warteliste der Reservierungen noch rechtzeitig benachrichtigt werden konnten, was nun nicht mehr möglich war.
Mit jedem Wort, das sein Gegenüber sagte, immer wütender werdend, reichte es ihm kurz darauf, rief noch etwas Unfreundliches ins Telefon und legte auf.
Verärgert, warf er das Handy gereizt auf den Beifahrersitz, vernahm das nervende Hupen von dem Autofahrer hinter ihm, dass er jetzt endlich mal los fahren sollte und gab Gas.

Nur wenig später kam er wieder an seinem Wohnheim an, stieg aus, verschloss das Auto und ging in das Gebäude.

Immer noch wütend, frustriert und verwirrt, eilte er die Treppen hinauf.
Es sollte ja keiner wagen, ihn anzusprechen!
Im Moment konnte er für nichts garantieren.
Damit erreichte er seine Wohngemeinschaft und schloss die Tür auf.



Und seit er vor knapp einer halben Stunde zurück war, hatte sich seine Laune nicht im Geringsten gebessert.
Das einzig Positive war, das seine Mitbewohner scheinbar alle nicht da waren.
Zumindest hörte und sah er keinen.
Was ihm nur Recht war.
Er hatte keine Lust auf irgendwelche Fragen.

Den letzten Rest seines benutzten Geschirrs heftiger als normal in den Geschirrspüler stellend, schloss er die Tür des Gerätes und hielt inne.

Er hatte keine Ahnung, was er mit diesem verkorksten Abend anfangen sollte.
Seine Mitbewohner waren alle ausgeflogen und allein vor dem Fernseher zu hocken, hatte er keine Lust.
Aber noch weniger hatte er jetzt Lust auf Party oder Tanzen.
Oder überhaupt auf Gesellschaft.

So blieben nicht viele Alternativen übrig.
Nur eins wusste er: er würde definitiv nicht hier in seinem Zimmer bleiben.

Kurz überlegend, gab es eigentlich nur eine Sache, die ihn etwas ablenken konnte.
Einen starken Drink, oder auch ein paar mehr, in irgendeiner Bar.

Die aufgeräumte Küche verlassend und in Richtung seines Zimmers gehend, überlegte er in welche Bar er gehen könnte.
Auf jeden Fall in eine, wo ihn nicht viele kannten.

Ein Gedanke tauchte auf, aber er verwarf ihn zuerst.
Nein, dies wäre zwar eine Option und es würde ihn da kaum einer kennen, aber wollte er ausgerechnet heute dahin?!

Die Antwort war einfach: ja.
Wenn er schon allein und so gut wie unerkannt bleiben wollte, dann wäre es die beste Wahl.
Eine der angesagtesten Schwulenbars der Stadt, wo man, auch wenn man kein Abenteuer für die Nacht suchte, allein sitzen und einfach nur Musik hören konnte.
Und da er auf keinen Fall heute noch irgendwelche Frauengesellschaft wollte, war es das Bestmögliche.

Noch kurz mit sich hadernd, betrat er sein Zimmer, schloss die Tür und als er in Gedanken noch einmal das für und wider abwog, hatte er sich bereits entschieden.

Mit einem Ruck löste er sich aus der Starre und ging zu seinem Kleiderschrank, um sich ein weiteres Mal, an diesem Abend, umzuziehen.
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