Tee ist krank und die SS Tetra stürzt ins Chaos
von Sickfic
Kurzbeschreibung
Als Tee krank wird, geht auch wirklich alles schief. Die SS Tetra muss eine Bruchlandung vollführen und er gibt sich die Schuld dafür. Dabei vergisst er, dass seine Crew immer für ihn da ist und er muss vom Dimensionshüter Ex noch einmal daran erinnert werden...
SongficFreundschaft, Schmerz/Trost / P12 / Gen
Ai / I-Tetramino
Elle / L-Tetramino
Ess / S-Tetramino
Jay / J-Tetramino
O / O-Tetramino
Tee / T-Tetramino
13.07.2018
13.07.2018
1
4.023
1
Alle Kapitel
noch keine Reviews
noch keine Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
noch keine Reviews
13.07.2018
4.023
Tee ist krank und die SS Tetra stürzt ins Chaos
„Pi-Pi-Pi!“, weckte O seinen lilahaarigen Freund Tee. Dieser lag noch in seinem Blockbett, welches die Form eines T hatte und er hatte die lilane Decke, um sich geschlungen. Nur sein Kopf schaute noch hervor. Als er die quietschige Stimme seines Freundes hörte, öffnete Tee mit einem leisen Stöhnen seine Augen. Etwas war an diesem Morgen anders und das fühlte er schon, bevor er überhaupt 2 Sekunden wach war. Sein Kopf dröhnte und ihm schmerzten seine Glieder. Ob das Bett wohl dieses Mal zu hart gewesen war? E schüttelte kurz den Kopf, um wacher zu werden und sah dann zu O, der ihn besorgt ansah. Tee lächelte, um ihn zu beruhigen und verstand desssen Sorge noch gar nicht. Noch hatte er sich ja nicht selbst im Spiegel gesehen, was vielleicht auch das Beste fürs Erste war.
„Dir auch einen guten Morgen, O.“, krächzte Tee mit einer ungewöhnlich heiseren und miserablen Stimme. Dann musste er plötzlich husten.
„Pi? Pi, Pi, Pi!“, machte O besorgt, aber ein Freund überspielte es mit einem Lächeln. Soviel Lächeln am Morgen war für den Kapitän der SS Tetra ungewöhnlich.
„Sei nicht albern, O. Ich bin nicht krank.“, lachte Tee heiser und umarmte ihn kurz, „Ich bin nur verschlafen wie immer.“ Er räusperte sich einmal laut, damit seine normale Stimme zu ihm zurückkehrte. Zum Glück funktionierte es und er klang fast so wie immer: „Aber, wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Anderen sind sicher schon wach. Du weißt ja, ohne mich bräche hier das Chaos aus!“ Er beendete seinen Satz mit einem Lachen und richtete sich auf. O flog neben ihm und musterte ihn einmal genau. Diese Fröhlichkeit kannte er nur selten bei Tee und besonders nicht so am Morgen. Etwas war gewiss anders und er beschloss, seinen Freund zu beobachten. Erst streckte sich der Lilahaarige ausgiebig und bemerkte kurz den Schmerz, der durch seinen gesamten Körper ausstrahlte. Auch fühlte er sich nicht wirklich so motiviert, wie er vorgab und so schlenderte er noch etwas müde ins Bad, um sich fertig zu machen. Dann kam der Blick in den T-förmigen Spiegel und er ließ vor Schreck fast seine Haarbürste fallen. Dass seine Haare morgens abstanden, war ja noch normal, aber dass er so blass war und gleichzeitig rote Wangen hatte, war ungewöhnlich, wenn nicht sogar erschreckend. Erschöpft fasste er sich an die Stirn und merkte, wie warm diese war. Er seufzte einmal in Gedanken, „Vielleicht hatte O Recht und ich bin wirklich krank.“ Er schüttelte nur heftig den Kopf, nein, an sowas Absurdes durfte er nicht einmal denken! Um etwas wacher zu werden und um die Hitze loszuwerden, schüttete er sich etwas Wasser ins Gesicht und fühlte sich danach wirklich etwas erfrischter und wacher. Dann kämmte er sich noch die Haare ordentlich und betrachtete sich nochmal im Spiegel. Eigentlich sah er nicht mehr so schrecklich aus und so war er sich sicher, dass es auch seiner Crew nicht auffallen würde. Plötzlich musste er niesen und bemerkte Os starren Blick in seinem Nacken.
„Ich bin nicht krank. Das war doch bloß ein Niesen!“, meinte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf, „Wir sollten zu den Anderen.“
„Pi? Pi, pi, pi?“, fragte O und blickte runter auf Tees lilanen Schlafanzug.
„Oh, stimmt.“, bemerkte es nun auch Tee selber und wurde verlegen, „Ja, ich denke, ich sollte mir was anziehen.“
Also nahm er sich seinen weiß-lilanen Mantel und zog sich schnell in seinem Zimmer um, ohne das Beisein von O. Ihm lief etwas die Nase und er schniefte, doch seine Nase wurde dadurch nicht freier. Auch klärte er noch einmal seine Stimme, damit sie nicht wieder krätzend klang. Schließlich verließ er sein Zimmer angezogen und kam mit O im Cockpit an. Dort erwartete ihn schon Ess, die nach draußen ins All blickte. Als sie die Ankunft der Beiden bemerkte, drehte sie sich leicht wütend zu Tee um: „Wie lange schläfst du bitteschön?! Wir müssen den Kurs ändern, sonst knallen wir noch gegen einen Satelliten!“
„Was?!“, er wirkte leicht überrumpelt, fing sich aber schnell wieder, „Du weißt schon, dass du mich einfach hättest wecken können, Ess?“
„Hey! Jetzt schieb die Schuld nicht auf mich! Du hast verschlafen!“, erwiderte die Grünhaarige genervt.
Tee ignorierte ihr Geschimpfte und setzte sich an die Steuerung des Raumschiffs. Jedoch konnte er nicht früh genug lenken und so krachte die SS Tetra mit einem lauten Rumps gegen den Satelliten. Durch die Erschütterung verlor Ess beinahe das Gleichgewicht, aber Tee konnte sie noch rechtzeitig festhalten. Doch statt einem Danke, meckerte sie ihn nur an: „Siehst du, was du angerichtet hast?“
„Ess, ich habe keine Zeit dafür.“, sagte er ernst und wendete sich wieder der Steuerung zu, „Wir müssen jetzt schauen, dass wir das beschädigte Schiff zum Landen bekommen. Wo befindet sich der nächste Planet?“
Obwohl Ess am liebsten weitergeschimpft hätte, merkte sie schnell, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Sofort suchte sie die Karte raus und navigierte Tee zu einem nahen Planeten. Nur mit viel Mühe und Anstrengung konnten sie die SS Tetra dorthin führen, bevor sie komplett hinüber war. Es ähnelte einer Bruchlandung.
„Käpten Tee, was ist passiert?“, erkundigte sich nun Ai, der ins Cockpit geeilt war.
„Die SS Tetra ist gegen einen Satelliten gekracht. Bruchlandung.“, informierte Tee ihn kurz und knapp, „Kannst du dir den Schaden einmal ansehen, Ai?“
„Ja, natürlich. Sofort, Käpten.“, antwortete der Ingenieur ohne Zögern, „Aber sag, Tee, ist alles gut? Ich meine, solche Fehler passieren dir normalerweise nicht.“
Der Käpten seufzte, „Ja, es ist alles gut. Wir sollten uns jetzt um die SS Tetra kümmern. Sind alle anderen ok?“
Obwohl Ess und Ai die Genervtheit in seiner Stimme rausgehört hatten, stempelten sie es damit ab, dass sein geliebtes Raumschiff geschrottet wurde und dass er einen Fehler gemacht hatte. Beides traf ihn sicher hart.
„Ich glaube Elle hat eine Billardkugel auf den Finger bekommen.“, informierte Jay, die auch ins Cockpit gerannt kam.
Tee seufzte erneut, „Ich kümmere mich darum. Ess, Ai, ihr seht nach der SS Tetra.“
„Aye, Käpten.“, stimmte Ai zu und überprüfte die Steuerung, während Ess nur mit verschränkten Armen sich weigerte, den Befehl auszuführen.
„Du hast einen Fehler gemacht, also musst du ihn auch geradebiegen!“, meinte sie nur arrogant.
„Ess, bitte…“, bat er und sah sie leicht verzweifelt an. Einen Blick, den man von ihm kaum gewohnt war und den Ess überstimmt hatte, „Danke.“
Dann folgte er Jay ins Spielzimmer, wo er auch schon eine leicht weinende Elle antraf.
„Was ist passiert?“, erkundigte sich Tee sofort und merkte erst gar nicht, wie seine Stimme wieder leiser und kraftloser wurde. Er kniete sich zu dem scheinbar verletzten Zwilling und musterte sie kurz.
„Wie gesagt, sie hat eine Billard-Kugel auf den Finger bekommen und heult deswegen.“, seufzte Jay genervt auf. Wieso musste sie Tee heute alles zweimal erklären?
„Oh richtig.“, murmelte er und schaute sich Elles Finger an, welcher etwas rot geworden war. Er streichelte ihren Kopf, um sie etwas zu beruhigen und flüsterte leise: „Der Schmerz wird gleich vergehen. Es scheint weder gebrochen, noch verstaucht zu sein. Das ist gut.“
Sie nickte nur und hörte auf zu weinen. Dann sah sie ihn an: „Was ist eigentlich mit deiner Stimme los?“
Was sie aber noch mehr wunderte, war, dass er überhaupt so sentimental war. Normalerweise war da immer die Kühle und Ruhe in seiner Stimme, welche sie immer augenblicklich beruhigte. Dieses Mal klang er anders.
„M-Mit meiner Stimme?“, er wirkte sehr überrascht, „Was soll denn damit sein?“
„Du klingst ziemlich leise.“, mischte sich nun auch Jay ein.
„Ich stehe noch immer etwas unter Schock wegen der SS Tetra.“, krätzte er heiser, was auch nur halb gelogen war. Lange konnte er seinen Husten nicht mehr aufhalten und so fing er vor den Augen der Zwillinge an zu husten.
„Du bist krank, Tee.“, bemerkte Jay die Wahrheit.
„Und verheimlichst es!“, fügte Elle hinzu und sprang auf. Der schmerzende Finger war mit einem Mal vergessen.
„D-Das stimmt doch nicht!“, log Tee auffällig.
„Oh doch. Die Beweise liegen vor.“, grinste Jay, die Spaß daran empfand, dass auch mal Tee sich etwas kindisch verhielt.
Er schaute ertappt zu Boden und seufzte: „Kann sein, dass ich nicht bei voller Gesundheit bin.“, motivierter schaute er auf, „Aber es geht mir gut genug, dass ich hier alles unter Kontrolle habe!“
„Und warum hast du dann nicht alles unter Kontrolle?“, hinterfragte die Grünhaarige.
„Ich habe alles unter Kontrolle!“, verteidigte er sich, „Wie kommt ihr darauf, dass es nicht so wäre?“
„Das Schiff ist gegen einen Satelliten gekracht.“, zählte Jay als erstes auf.
„Und du bist sentimentaler. Nicht einmal deine Gefühle hast du mehr im Griff.“, ergänzte Elle ruhig.
„Du bist krank!“, schlossen die Beiden die Argumente gleichzeitig ab.
„Krank?!“, wiederholte es Tee ungläubig und verschränkte die Arme, „Ich bin nicht krank, ich bin nicht sentimental und ich habe alles unter Kontrolle!“
Die Lilahaarige kicherte und fing an ihn zu ärgern, „Tee wird launisch~!“
„Und kindisch.“, machte ihre Zwillingsschwester nun mit.
Tee wurde noch etwas roter im Gesicht vor Verlegenheit.
„Geht es dir nicht gut, Tee?“, fragte nun eine roboterartige Stimme von hinten.
Er zuckte kurz zusammen und drehte sich um, nur um Zed zu erblicken. Der Roboter redete weiter: „Deine Körpertemperatur liegt höher als gewöhnlich und dein Herzschlag ist schnell.“
„Warum hat er überhaupt solche Funktionen?“, dachte sich Tee genervt und versuchte eine Ausrede zu finden, „Ich versichere dir, Zed. Mir geht es gut. Es ist nur die Aufregung. Nichts weiter.“
„Sicher?“, hinterfragte Zed es.
„S-Sicher.“, nickte Tee zustimmend, „Ich sollte jetzt nach der SS Tetra schauen…“
Schnell lief er aus dem Spielzimmer und hustete dabei leise in seine Armbeuge.
„Er kann mir sagen, was er will. Er ist krank.“, meinte Elle nur beim Zuschauen. Dennoch hielten die Geschwister ihn nicht auf, sondern wollten gespannt warten, wie das noch ausgehen würde. Sie dachten, dass es vielleicht noch lustig werden könnte.
„Und wie sieht es mit dem Schiff aus?“, erkundigte sich Tee, als er wieder ins Cockpit ging. Die Arme hatte er wärmend um seinen Körper geschlungen, da es ihm langsam fröstelte.
„Komplett zerstört. Die Reparaturen könnten eine Weile dauern.“, berichtete Ai.
Tee seufzte auf, „Ich werde erstmal einen Report darüber machen.“
„und ich beginne mit den Reparaturen.“, informierte Ai und verschwand in einen anderen Raum.
„Ich räume mit Zed das Chaos in meinem Zimmer auf.“, meinte Ess und ging ebenfalls in ihr Zimmer.
Nun war Tee alleine mit O im Cockpit, bei dem die Scheibe einen heftigen Schlag abbekommen hatte. Leicht traurig schaute er sich den riesigen Riss an und murmelte: „Das war alles mein Fehler.“ Dann wurde seine Stimme etwas lauter: „Status Report.“
„Pi-Pi-Pi!“, O signalisierte ihm, dass er aufnahm.
„Ich habe einen Fehler gemacht…“, begann er und wendete seinen Blick nicht von der Scheibe ab.
Die Worte von Tee schallten am Ende der Dimensionen wieder, wo Ex nun aufmerksam wurde. Er richtete sich von seinem Platz auf und seine Miene wurde ernst. Wenn Tee so anfing, musste etwas Schlimmes passiert sein.
„Ich…“, Er brach seinen Satz ab und seine Stimme ging in ein leichtes Krätzen über, „Die SS Tetra ist gegen einen Satelliten gestoßen und ich musste eine Bruchlandung auf einen unbekannten Planeten durchführen.“ Er machte eine Pause und musste Schlucken. Das Sprechen begann zu schmerzen und er hatte Mühe überhaupt noch Worte rauszubringen: „Schiff Status: Beinahe zerstört. Reparaturen beginnen aber. Crew Status: Alle unverletzt und gesund.“ Erneut musste er schlucken, denn er sagte nicht die Wahrheit. Er wurde leiser: „Nur ich fühle mich schuldig und k-krank.“ Leicht zitternd schaute er zu O: „R-Report Ende.“
„Pi-Pi.“, machte O und signalisierte so, dass er aufhörte aufzunehmen.
Tee stieß ein lautes Seufzen aus. Weit entfernt seufzte auch Ex, der nur vom Zuhören schon Schmerz fühlen konnte. Es zerbrach ihm das Herz, zu hören, dass die SS Tetra zerstört wurde, aber vor allem bereitete es ihm Schmerz zu hören wie schlecht es seinem Freund ging. Er wusste genau, dass es nicht einfach für den jetzigen Käpten sein würde. Er hatte herausgehört, wie gebrochen Tee war und obwohl er ihn nicht sehen konnte, sah er, dass der Käpten gerade daran zusammenbrach.
„Pi-pi-pi!“, schrie O besorgt, als Tee sich zitternd an der Wand legte. Er atmete schneller und kämpfte um Luft.
„O… Es ist… alles gut.“, keuchte er atemlos und rutschte die Wand runter, „Es ist… nur die… Aufregung.“
Doch O ließ sich nicht belügen und schwebte sofort in den nächsten Raum um Hilfe zu holen. Glücklicherweise traf er auf Ess, die gerade zusammen mit Zed ein Betttuch spannte.
„Pi-Pi-Pi!“, rief O alarmiert und erschreckte damit das Mädchen.
„O? W-Warum… Warum bist du nicht bei Tee?“, wunderte sich Ess, nachdem sie sich beruhigt hatte. Ob nun aber der richtige Zeitpunkt zum Beruhigen war, konnte sie nicht sagen.
„Pi-Pi-Pi-Pi!“, O deutete auf das Cockpit. Zed und Ess sahen sich an und rannten dann sofort dorthin. Das Tierchen folgte ihnen besorgt.
„Tee?!“, erneut erschreckte sich Ess, als sie ihren Anführer mit rot angelaufenen Gesicht auf dem Boden sah. Augenblicklich lief sie zu ihm hin „Was ist mit dir passiert?“
„E-Ess…“, er sah sie mit erschöpften, matten Augen an, „Ich versichere… dir. Es… ist… alles gut.“
„Wäre alles gut, würdest du nicht halbtot auf den Boden liegen!!“, schrie sie besorgt. Obwohl man es bei ihr nicht vermutete, machte sie sich manchmal wirklich Sorgen um ihn.
„Halbtot?“, Tee lachte müde, „Hey… Ich lebe… noch.“
„Hör auf zu scherzen in deinem Zustand!“, sagte sie streng und sah leicht verzweifelt zu Zed, „Tu etwas, Papa!“
„Er ist stark überhitzt und muss sich ausruhen.“, schlug der Roboter vor und kam auch einige Schritte näher zum Käpten.
„A-Ausruhen?“, Tee lachte nervös, „A-Aber, ich muss doch die… Stellung hier halt-„, bevor er seinen Satz beenden konnte, fiel er in Ohnmacht.
„Tee!“, schrie Ess noch verzweifelter und verlor beinahe auch die Nerven.
Als Tee nach einem langen Schlaf, der aber eigentlich viel kürzer war, die Augen öffnete, nahm er zuerst nur alles verschwommen war. Zuallererst bemerkte er O, der nur besorgte Laute von sich gab und sich neben ihm befand. Der Lilahaarige drehte seinen Kopf zu ihm und lächelte schwach.
„Tee! Endlich bist du wach!“, rief Elle glücklich.
„Wir dachten schon, niemand würde uns mehr am Spaß hindern.“, meinte Jay halbwegs zufrieden. Obwohl, wenn sie so darüber nachdachte, wäre es vorteilhafter gewesen, wenn er weitergeschlafen hätte.
„W-Was? I-ich habe geschlafen?“, fragte Tee mit schwacher und erschöpften Stimme.
„Eigentlich bist du besser gesagt zusammengebrochen.“, klärte Ai ihn auf und rückte seine Brille zurecht, „Wie fühlst du dich?“
„G-Gut.“, versuchte Tee seine Crew zu beruhigen, obwohl es dreist gelogen war. Er fühlte sich alles andere als gut. Ihm ging es miserabler denn je und noch nie hatte er sich so schwach und hilflos gefühlt, noch nie hatte er solch starke Schmerzen verspürt.
„Tee! Lüg nicht!“, Ess drängte sich nach vorne. Ihr Gesichtsausdruck wechselte zwischen wütend, traurig und besorgt, „Ich habe mir Sorgen gemacht und mich erschreckt! BEREITE MIR NIE, NIE, NIE WIEDER SOLCHE SORGEN!!“
„Ess…“, er seufzte und legte seinen Kopf zurück auf das weiche Kissen, welches heute Morgen noch nicht dort war.
„Wir waren alle sehr geschockt.“, meinte Ai und übernahm wieder das Wort, „Tee, du kannst ruhig offen mit uns reden. Wir werden dich weder für schwach, noch für unfähig halten oder es dir gar als Fehler ansehen.“
„I-Ich bin k-krank.“, murmelte Tee und hustete schwach, „Und ich fühle mich m-miserabel.“
„Das habe ich mir schon gedacht. Dennoch ist es erleichternd, es auch von dir selbst zu hören.“, meinte Ai und nahm ein Fieberthermometer, was er sich zurechtgelegt hatte, in die Hand: „Und jetzt sag Ah.“
Tee machte dies und ließ sich das Thermometer ohne Widerrede einführen. Dabei schauten seine erschöpften, müden Augen zu Boden. Er konnte sich schon gut denken, dass der Wert hoch sein würde. Außerdem gefielen ihm die ganzen auf ihn ruhenden Blicke nicht und besonders wollte er seiner Crew kein Klotz am Bein sein.
Als das Thermometer piepte, waren alle gespannt auf das Ergebnis. Tee wollte es gar nicht erst hören.
„39,2°C. Etwas niedriger als ich erwartet hätte, aber das kann auch noch höher werden.“, berichtete Ai mit einem besorgten Blick auf den Käpten. Tee sah ihn nur zurück an. Nur einen kränklichen Blick konnte er seinem Ingenieur bieten.
„Tee, du wirst schon wieder gesund.“, munterte ihn Jay auf und streichelte ihm den Kopf.
„Und dann haben wir eine ganze Reihe Scherze auf Lager!“, fügte Elle hinzu und kicherte, „Werde aber jetzt erstmal gesund.“
Er sah sie kurz an und nickte dann nur. Am liebsten wäre er jetzt vom Erdboden verschlungen worden oder hätte sich zumindest unter seiner Decke verkrochen. Dann bemerkte er, dass seine lilane Decke nicht mehr da war: „Wo ist meine Decke?“
„Solange du Fieber hast, muss ich sie dir leider wegnehmen.“, bedauerte Ai und nahm das kalte Tuch von O an. Er legte es Tee auf die Stirn, „E ist jetzt wichtig, dass wir das Fieber in den Griff bekommen.“
Tee nickte und schloss die Augen. Daraufhin murmelte er leise: „Könnt ihr mich alleine lassen?“
Alle sahen ihn erstaunt an.
„Tee, willst du das wirklich?“, fragte Ess und legte den Kopf zur Seite.
„J-Ja.“, flüsterte er mit Ernst, „Ich will euch keine Sorgen bereiten.“
„Tee, wir werden uns so oder so um dich sorgen.“, übernahm Ai das Wort, „So wie du dich auch um uns sorgst.“
„Nur weil du unser Käpten bist, heißt das noch lange nicht, dass wir uns nicht auch um dich kümmern dürfen!“, fügte Elle hinzu und dachte kurz daran zurück, wie er sich um sie gekümmert hatte.
„Du hilfst uns ständig. Warum sollten wir dir dann auch nicht helfen?“, wollte Jay ernst wissen.
„Bitte… Verlasst mein Zimmer.“, wimmerte Tee und vergrub den Kopf in die Arme. Er konnte die ganze Sorge nicht ertragen. Er wollte es nicht hören. Als Käpten war es seine Pflicht sich um die Crew zu kümmern und nicht anders herum. Als er merkte, dass niemand tat, was er verlangte, fügte er noch hinzu: „Dies ist ein Befehl.“
„Wenn du es so willst.“, gab Ess schließlich nach.
„Aber du kannst uns jederzeit rufen, wenn etwas ist.“, meinte Ai mit drängenden Ernst in seiner Stimme, „Wir werden auch ab und zu nach dir sehen.“
Dann verließen sie sein Zimmer. In genau diesem Moment begegneten sie einen weißhaarigen Mann mit gelben Augen. Sie waren erstaunt, als sie Ex in der SS Tetra antrafen.
„Was machst du denn hier?!“, fuhr Ess ihn sofort an und wurde direkt sauer. Bis heute konnte sie sich nicht erklären, warum sie ihn nicht leiden konnte.
„Ich bin gekommen, weil ich gemerkt habe, dass es Tee nicht so gut geht. Ich würde gerne mit ihm sprechen.“, erklärte Ex ruhig, „und macht euch keine Sorgen. Ecolo passt für einen kurzen Moment auf die Grenze zwischen den Dimensionen auf.“
„Tee ist nicht gerade in guter Laune.“, meinte Elle.
„Er hat uns eiskalt rausgeschmissen.“, ergänzte Jay ihre Schwester.
„Genau deswegen will ich mit Tee reden. Von Käpten zu Käpten. Ich glaube, ich verstehe, wie er sich fühlt.“, sagte der Dimensionshüter im ruhigen Tonfall. Man merkte, dass er sich seiner Sache sicher war. Niemand hielt ihn auf, Tees Zimmer zu betreten.
„O. Danke, dass du geblieben bist.“, murmelte Tee und kuschelte seinen Partner fester. Er hustete einige Male und wirkte alles andere als fit.
„Tee?“, sprach Ex ihn leise an und der Angesprochene sah mit einem Mal überrascht hoch.
„E-Ex?“, das Staunen war nicht zu überhören.
„Ich habe gehört, dass es dir nicht gut geht, dass du krank geworden bist, Tee.“, redete er ruhig und setzte sich zu ihm.
„Du hast meinen Status Report gehört?!“, platzte es überrascht aus den Lilahaarigen und prompt musste er husten.
„Ja, habe ich. Das tue ich immer. Ich habe auch erfahren, was mit der SS Tetra passiert ist und ich will dir sagen, dass ich nicht sauer bin, sondern besorgt.“
Er wurde nur von seinem Freund angesehen und so fuhr er fort: „Besorgt, dass du deine Gesundheit aufs Spiel setzt, um für die Anderen da zu sein. Besorgt, dass du wieder an den Druck zusammenbrichst. Besorgt, dass du denkst, dass du Hilfe nicht annehmen kannst, obwohl du weißt, dass du sie willst.“
„Da hast du so recht, Ex.“, gab Tee es zu und kuschelte O fester.
„Ich weiß genau wie du dich fühlst. Ich hätte nicht anders gehandelt, als du.“, Ex lachte kurz auf, „Ich hätte das Raumschiff sicher abstürzen lassen.“
Auch Tee schmunzelte etwas, doch durch die Schmerzen verschwand das Schmunzeln schnell. Dann versuchte er sich etwas aufzurichten, doch Ex hielt ihn fest: „Wohin willst du denn jetzt, Tee?“
Der Lilahaarige sah ihn mit einem müden, aber ruhigen Blick an, welcher teilweise auch niedlich war. Dann fragte er mit einer puren Unschuld, die fast noch niedlicher war: „Kannst du mich in den Arm nehmen?“
Ex musste grinsen, „Klar.“ Und so nahm er Tee auf den Schoss. Der jetzige Tetris König kuschelte sich in seine Arme und schloss sanft die Augen. Ex streichelte ihm den Kopf und den Rücken, um ihn weiter zu beruhigen. Jetzt erst bemerkte er auch, wie warm sein Freund eigentlich war.
„Wie hoch ist eigentlich dein Fieber?“, erkundigte er sich bei dem Lilahaarigen, als er ihn durch das nasse, verschwitzte Haar streichelte.
„Weiß nicht.“, krächzte Tee, „Ich habe nicht zuge-ge-„, sein restliches Gestotter war nicht mehr zu verstehen, denn ein lautes Niesen machte es unverständlich, „zugehört.“, beendete er schließlich seinen Satz, schniefte und wischte sich den Rotz mit dem Ärmel seines dunkelvioletten Hemd ab. Dann schaute er etwas verdutzt hoch. Ex suchte nach einem Taschentuch und fand schließlich eins. Dann reichte er es seinem Freund und nahm sich das Thermometer, welches Ai auf dem Nachtschrank liegen gelassen hatte.
„39,2°C ist der letzte gemessene Wert.“, las er ab und nickte nur, „Mal sehen, ob deine Temperatur etwas gesunken ist.“, er steckte seinem Kumpel das Thermometer in den Mund. Kurz darauf musste Tee davon husten und spuckte fast das fiebermessende Metallding aus seinem Mund.
„Tee, so wird das nichts.“, seufzte Ex und steckte es ihm nochmal in den Mund.
„Isch will meine Temperatur nich wissn.“, murmelte der Junge mit dem Thermometer zwischen den Zähnen.
„Und beiß nicht so darauf.“, ermahnte ihn der Hüter und schmunzelte, „Ich weiß, dass du das nicht magst. In diesem Punkt unterscheiden wir uns beide überhaupt nicht.“
Tee wollte etwas erwidern, aber musste dann schmunzeln bei den Worten, die er gehört hatte. Glücklicherweise dauerte das Fiebermessen nicht lange und als das Thermometer piepte, konnte Tee endlich wieder besser atmen. Kurz atmete er durch und musste dann stark husten. Furchtvoll, dass er vom Schoss fallen könnte, krallte er sich an Ex Hemd fest. Ex kicherte, „Tee, du bist wirklich anhänglich.“ Er lachte, wurde dann aber ernst, als er die Temperatur ablas, „39,4°C. Leicht gestiegen.“
Tee wimmerte etwas und kuschelte sich fester an seinen Freund, „Ist es so schlimm?“ Er hustete erschöpft in seine Armbeuge.
„Nein. Nein. Beruhig dich.“, sprach Ex in einer sehr ruhigen Stimme, die den Jüngeren sofort etwas beruhigte, „Du solltest jetzt etwas schlafen.“
Der Junge nickte wieder nur und schloss die Augen. Sein Freund streichelte ihn noch ein wenig und als Ex sich sicher war, dass der Tetris König eingeschlafen war, legte er ihn wieder ins Bett zurück.
„Werde schnell wieder gesund, Tetris König.“, flüsterte Ex in die völlige Stille, die nur von Tees lautem Atem gefüllt war. Schmunzelnd strich er ihm eine lilane Strähne aus dem Gesicht, „Und vergiss nicht, dass du eine wundervolle Crew hast, die sich gerne um dich kümmert und die sich ebenfalls um dich sorgt.“
Gerade wollte der Dimensionshüter gehen, da lächelte er noch einmal und wendete sich O zu: „Und du passt gut auf ihn auf, O. Ich will nicht noch einmal hören, dass er zusammen bricht.“ Er grinste ein wenig, obwohl er vorhin noch ganz bestürzt darüber gewesen war.
„P-Pi! Pi pi pi!“, stimmte O zu und blieb bei dem Käpten.
Als Ex dann gegangen war, lächelte Tee im Schlaf, denn endlich wurde ihm klar, dass seine Crew immer für ihn da sein würde. Er hatte immer Freunde und eine Familie, die sich um ihn kümmern würde. Jetzt und für alle Zeit.