Ein schweres Schicksal
von Silka
Kurzbeschreibung
Auf den Schultern einer junger Frau liegt das Schicksal der Welt. Wird sie ihr Schicksal erfüllen? Wird die Liebe eine Chance haben? Begleitet Sie auf ihrem Weg und in ein fernes Land. ( Pairing: Alex & Hunter; Tori & Blake )
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Hunter Bradley / Crimson Thunder Ranger
OC (Own Character)
01.06.2018
19.04.2019
45
127.048
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Dieses Kapitel
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04.01.2019
2.230
Seid drei Tagen sind wir nun auf Island und es hat sich nichts getan. Und das macht mir ehrlich gesagt Sorgen. Aber vielleicht sehe ich auch nur Gespenster und es wird nichts schlimmes passieren. Die drei Tage haben wir genutzt, um uns die Insel genauer an zu sehen. Und ich muss sagen, es ist wirklich beeindruckend. Das ganze Eis und dann der Kontrast in Form der Vulkane. Einfach unglaublich. Und an den Abenden haben wir die Polarlichter bestaunt. Sie haben irgendwie etwas magisches an sich.
Die anderen wollen heute wieder etwas die Insel erkunden, doch ich bleibe lieber in der Hütte. Irgendwas sagt mir, das heute noch was passieren wird. Auch Hunter bleibt hier. Er macht schon den ganzen Morgen einen komischen Eindruck. Irgendwie, als ob er mit den Gedanken ganz wo anders ist.
Die anderen machen sich auf den Weg und ich verziehe mich mit einem Buch auf das Sofa. Hunter ist in seinem Zimmer und lässt sich auch die nächsten zwei Stunden nicht blicken. Dann kommt er aber die Treppe runter geschossen und will gerade aus der Hütte verschwinden, als ich ihn aufhalte. „Ich muss weg“ „Du hattest eine Vision, richtig?“ Ein kurzes Nicken und schon schnappe ich mir meine Sache. „Ich komme mit“ Zusammen machen wir uns auf den Weg. Und dieser führt uns zu einem der Vulkane.
„Von hier, gehe ich alleine weiter“ Auch wenn es mir nicht gefällt, weiß ich, das ich hier warten muss. „Viel Glück. Und komm bitte heile wieder“ „Mach dir keine Sorgen Süße“ Und schon ist er weg. Was sollte das denn jetzt bitte? Na auch egal. Ich sehe Hunter nach, bis er in dem Dunst am Vulkan verschwunden ist. Wenn das mal gut geht. Und was mache ich jetzt? Das ganze kann ja eine Weile dauern. Und hier blöd rumstehen, hab ich auch keine Lust zu. Also erkunde ich etwas die Umgebung.
Hier und da sehe ich sogar einige Pflanzen. Kaum zu glaube, aber wahr. Allerdings erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich zurück sehe. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Der Junge kann auf sich aufpassen und helfen kann ich ihm eh nicht. Ich sollte lieber auf mich selber aufpassen. Ich knicke nämlich das ein oder andere mal um, da ich immer wider zurück sehe. So jetzt ist aber Schluss Alex. Konzerntrier dich. Das klappt sogar für die nächsten fünf Minuten. Dann höre ich nämlich ein Geräusch, das mich zusammen zucken lässt. Erst habe ich den Gedanken, das es der Vulkan ist, doch da liege ich so was von falsch. Das Geräusch kommt von vorne und das was ich da sehe ist mehr oder weniger unmöglich. Ein Eisbär.
Eisbären auf Island sind eine Seltenheit. Aufgrund ungeeigneter Jagdmöglichkeiten können Eisbären in Island nicht überleben. Der natürliche Lebensraum der Raubtiere liegt normalerweise dort, wo es genügend Treibeis gibt, um auf Robbenjagd gehen zu können. Es kommt im Durchschnitt nur alle zehn bis 20 Jahre vor, dass ein Eisbär zufällig mit einer Scholle von Grönland bis hier her treibt. Oft ist das Eis zuvor so weit geschmolzen, dass der Bär zunächst noch eine weite Strecke schwimmen muss, bis er in Island an Land geht. Diese Strecke kann durchaus mehrere Hundert Kilometer weit sein. Da die Tiere nach der langen Zeit auf dem Meer sehr hungrig und dadurch aggressiv werden, ist bei Eintreffen eines Eisbären auf Island höchste Vorsicht geboten. In der Regel werden die vom Aussterben bedrohten Tiere sofort abgeschossen, da sie eine zu große Gefahr für den Menschen darstellen.
Erste Berichte von einem Eisbären auf Island gehen zurück auf das Jahr 890, also nur 16 Jahre nach Beginn der Landnahme. Ein Bauer in Vatnsdalur, soll damals einen weiblichen Bären mit zwei Jungen gesehen haben. Auch später während des Mittelalters wurden regelmäßig Eisbären auf Island gesichtet, doch schenkten die Menschen diesen Tieren zunächst wenige Aufmerksamkeit. Erst später, als sie den Wert des Pelzes entdeckten, wurden die seltenen Besucher auf Island abgeschossen, und die Pelze mussten an die dänische Krone übergeben werden. Das Anrecht auf die Pelze bestand bis ins Jahr 1900. Im Jahre 1962 wurde auf der Insel Grimsey in Nordisland ein Eisbär abgeschossen. Das ausgestopfte Exemplar ist heute im Heimatmuseum in Húsavik zu besichtigen. Bis heute gibt es etwa 600 registrierte Eisbärsichtungen in Island. Die letzten Besuche eines Raubtiers aus Grönland waren 1993 und im Frühsommer 2008. Beide Tiere wurden aus Sicherheitsgründen von der Polizei abgeschossen. Und der hier ist sicher auch nicht auf Freundschaftsbesuch hier. Zumal er auch nicht so aussieht, wie man sich eine Eisbären vorstellt.
Das ist wieder das Werk der Dunkelheit. Der Bär ist zwar weiß, wie man es kennt, doch die Augen sind tief schwarz und rot umrandet. Zudem ist er viel größer als ein normaler Eisbär. Und dementsprechend sicher auch viel stärker. Dem ersten Schlag entkomme ich ohne Mühe. Doch dieses Tier ist wesentlich schneller als man denkt. Ein Schlag trifft mich an der linken Seite und ich spüre wie die Krallen sich in meine Haut bohren und sie aufreißt. Den darauf folgenden Schrei kann ich nicht unterdrücken. Dafür tut es zu sehr weh. Und schon nach kürzester Zeit, ist mein Shirt vollgesogen von meinem Blut. Dadurch ist es schwieriger für mich, mich gegen das Ding zu verteidigen. Was unweigerlich dazu führt, das ich mir noch mehr Wunden hole. Zumal auch das unebene Terrain hier, nicht dazu beiträgt das ich sicher stehen kann. Immer wieder rutsche ich weg oder stolpere über das Geröll, was dazu führt, das dass Tier leichtes Spiel hat. Mir bleibt nur eine Möglichkeit. Auch wenn es gefährlich ist, ich habe keine andere Wahl als das Tier zu reinigen. Einen kurzen Moment lässt der Bär mir Zeit und ich kann ihn heilen. Doch damit ist das Desaster noch nicht vorbei.
Nicht nur das ich durch den Blutverlust geschwächt bin, ich stehe auch am Rand einer Klippe und diese bricht genau in diesem Moment weg. Eine Chance mich am Rand fest zu halten habe ich nicht, zumal ich mich auch gar nicht halten könnte. Also abwärts. In einer Spalte schlage ich mir noch den Kopf an und ich höre ein fieses Knacken. Und darauf folgt ein stechender Schmerz im Brustkorb. Das war dann wohl mindestens eine Rippe. Zudem tut mein rechtes Bein höllisch weh. Das ist dann wohl auch gebrochen. Der Rest, soweit ich das sehen kann, da ich meinen Kopf nicht richtig bewegen kann, besteht aus Abschürfungen und vermutlich diverse Prellungen. Und jetzt? Alleine komme ich hier nicht weg. Aber wer soll mich hier schon finden? Soll das hier jetzt wirklich mein Grab werden? Ich spüre wie langsam, aber stetig die Kälte in meine Knochen kriecht. Und auch wenn ich mich anstrenge, die Bewusstlosigkeit ist stärker und mit dem Gedanken, das es das wohl gewesen ist, schließe ich die Augen.
Alles ist dunkel und kalt. Fühlt sich so der Tod an? Kein schönes Gefühl. Doch dann wird es plötzlich hell vor mir. Was ist das denn jetzt? Ich gehe langsam auf das Licht zu, doch bevor ich es erreiche höre ich eine Stimme. Überrascht drehe ich mich um und könnte heulen. Drei Personen stehen vor mir. Zwei davon sind mir sehr vertraut, doch auch die zweite Frau kenne ich. Mein Vater, meine Großmutter und meine Mutter. Auch wenn ich sie nur von Bildern und Erzählungen kenne, weiß ich genau wer sie ist. „Mein Engel. Du bist so wunderschön“ Weinend falle ich meiner Mutter in die Arme. „Mama“ „Weine nicht mein Engel. Ich bin immer bei dir und wache über dich“ „Bin ich tot?“ „Nein Schatz. Aber du bist an der Grenze dazu. Du musst zurück. Sie warten auf dich. Er wartet auf dich. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du sollst Leben und dein Leben genießen“ „Aber ich weiß nicht mal ob ich das alles überlebe“ „Du darfst nicht an dir zweifeln. Das Leben hat noch so viel für dich vorgesehen. Glaube daran, das du alles schaffen kannst. Und jetzt, geh zurück. Deine Freunde warten auf dich“ Dann wird alles wieder dunkel.
Das erste was ich bewusst war nehme, ist ein monotones Piepsen. Ich versuche die Augen zu öffnen, was aber nicht so wirklich klappt. Auch meine Hand kann ich nicht bewegen, was aber daran liegt, das sie festgehalten wird.
Komm schon Alex. Streng dich an. Und wirklich. Auch wenn ich meine Augen nur einen Spalt auf bekomme, es klappt. Ein leises Stöhnen kann ich nicht unterdrücken. Das ist alles viel zu hell und jetzt kommen auch die Schmerzen durch. „Alex?“ „Hier“ Ich höre etwas rascheln und versuche wieder die Augen zu öffnen, dieses mal sogar mit Erfolg. „Alex, wie geht es dir?“ Irgendwie eine blöde Frage. Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass die Verbände an meinem Körper schon etwas Negatives aussagen müssten. Trotzdem Antworte ich. „Ging schon mal besser. Was ist passiert?“ Kurz sehen sich die anderen an, bis Hunter anfängt zu erzählen. „Als ich zurück kam, warst du nicht mehr da, also hab ich dich gesucht. Nach einer Weile kamen die anderen dazu und dann haben wir das Blut gesehen. Wir haben wirklich gedacht das wir zu spät sind, als wir dich gefunden haben. Und dann als wir bei dir waren, waren wir plötzlich wieder hier und konnten dich ins Krankenhaus bringen. Dein Großvater war vorhin auch da. Gott, du könntest jetzt tot sein“ „Na ja, es war auch verdammt nah dran“ Ich erinnere mich noch mal an die Begegnung mit meiner Familie. Ich kann nicht verhindern das mir die Tränen in die Augen steigen. „Alex was ist? Hast du Schmerzen?“ Ich schüttle den Kopf. „Nein. Ich musste nur an was denken“ Dann erzähle ich ihnen von der Begegnung mit meiner Familie. „Das ist unglaublich“ Ja das ist.
Bevor aber noch einer was sagen kann, kommt eine Krankenschwester rein und bittet die anderen jetzt zu gehen, da ich noch Ruhe brauche. Also gehen die anderen, auch wenn ich deutlich sehe, das Hunter nur sehr widerwillig geht. Aber er kann hier jetzt sowieso nichts machen. Jetzt bestätigt sich aber auch, was ich schon vermute hatte. Das rechte Bein ist gebrochen, ebenso zwei Rippen. Dazu eine schwere Gehirnerschütterung, wobei ich mich frage, was da erschüttert werden soll, und diverse Abschürfungen und Prellungen. Tolle Bilanz. Ich hätte gerne darauf verzichtet. Aber gut. Ich kann es nicht ändern und muss es so nehmen wie es ist.
Nach zwei Wochen darf ich das Krankenhaus verlassen, muss aber an Krücken gehen und darf mich nicht anstrengen. Aber ich bin froh, als ich wieder im Tempel bin. Großvater nimmt mich gleich in Empfang und ich erzähle ihm was passiert ist. Auch wenn er sehr besorgt ist, ist er doch froh, das ich mit dem Leben davon gekommen bin.
Auch die nächsten Tage verlaufen ruhig. Viel ist nicht passiert, worüber ich froh bin. Hunter hat seine Prüfung natürlich erfolgreich bestanden und damit haben wir ein Amulett mehr und auch ein weiteres Elementjuwel. Heute herrscht allerdings etwas Hektik. In der Küche wird fleißig gewerkelt. Heute ist nämlich das Mondfest. Ich habe mich nach draußen verkrümelt, da ich sowieso nicht helfen kann. Nach einiger Zeit kommen auch die anderen dazu. „Sag mal Alex, was ist heute eigentlich los? Gibt es was zu feiern?“ „Ja, gibt es“ „Und was?“ „Das Mondfest“ Ich kann schon an ihren Gesichtern sehen, das sie keine Ahnung haben. „Das Mondfest oder Mittherbstfest wird in Asien am 15. Tag des 8. Monats im traditionellen chinesischen Kalender begangen. Im Altertum opferten die Kaiser im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond. Schon in den Geschichtswerken aus der Zhou-Dynastie ist das Wort „Mittherbst“ zu finden. Später folgten die Adligen und Literaten dem Beispiel der Kaiser und bewunderten im Herbst den hellen Vollmond. In der Tang-Dynastie, der Ming- und der Qing-Dynastie wurde es eines der wichtigsten Feste Chinas.
Traditionell werden am Mondfest Mondkuchen mit verschiedenen Füllungen, z. B. süße, salzige, mit Fleisch oder vegetarischer Füllung, gegessen. In Taiwan wird dazu überall an den Straßen, im Familienkreis und mit Nachbarn zusammen gegrillt. Außerdem werden auch gern Pomelos verschenkt, die durch ihre Form ebenfalls an den Vollmond erinnern.
Zum Mondfest gibt es mehrere Sagen. Nach einer rührt das Mondfest von der Legende Cháng'é Bēnyuè um den Bogenschützen Hou Yi / Houyi her. In der Vorzeit gab es zehn Sonnen, von der Sonnengöttin Xi He geborene dreifüßige Vögel namens Yangwu oder Jinwu, die sich eines Tages sammelten und die Erde vertrocknen und die Ernte verdorren ließen. Hou Yi bestieg den Gipfel des Kunlun-Berges, schoss neun Sonnen herunter und befahl der letzten Sonne, jeden Tag pünktlich auf- und unterzugehen.
Von einer Göttin hatte Hou Yi eine Pille der Unsterblichkeit bekommen. Seine Frau Chang’e schluckte diese Medizin und schwebte daraufhin zum Mond empor. Dort baute sie sich einen Palast, in dem sie seitdem lebt“ In der Zeit wo ich erzählt habe, hat sich der Platz vor dem Tempel gefühlt und überall wird geredet und gelacht. Wie in einer großen Familie. Allerdings bleibe ich nicht all zu lange, da die Medikamente dafür sorgen, das ich immer noch etwas tranig und müde bin. Und so gehe ich um halb zwölf in mein Zimmer. Die anderen werden sicher nicht mehr lange machen. Nach dem ich mich fertig gemacht habe, fällt mein Blick auf meinen Schreibtisch. Dort ist immer der Orchideenzweig. Und immer noch blüht er. Ob das ein Zeichen sein soll? Ich werde mich wohl überraschen lassen müssen. Und jetzt ins Bett.
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Teaser:
31. Auf in den Dschungel
Online am 11.01.2019
Die anderen wollen heute wieder etwas die Insel erkunden, doch ich bleibe lieber in der Hütte. Irgendwas sagt mir, das heute noch was passieren wird. Auch Hunter bleibt hier. Er macht schon den ganzen Morgen einen komischen Eindruck. Irgendwie, als ob er mit den Gedanken ganz wo anders ist.
Die anderen machen sich auf den Weg und ich verziehe mich mit einem Buch auf das Sofa. Hunter ist in seinem Zimmer und lässt sich auch die nächsten zwei Stunden nicht blicken. Dann kommt er aber die Treppe runter geschossen und will gerade aus der Hütte verschwinden, als ich ihn aufhalte. „Ich muss weg“ „Du hattest eine Vision, richtig?“ Ein kurzes Nicken und schon schnappe ich mir meine Sache. „Ich komme mit“ Zusammen machen wir uns auf den Weg. Und dieser führt uns zu einem der Vulkane.
„Von hier, gehe ich alleine weiter“ Auch wenn es mir nicht gefällt, weiß ich, das ich hier warten muss. „Viel Glück. Und komm bitte heile wieder“ „Mach dir keine Sorgen Süße“ Und schon ist er weg. Was sollte das denn jetzt bitte? Na auch egal. Ich sehe Hunter nach, bis er in dem Dunst am Vulkan verschwunden ist. Wenn das mal gut geht. Und was mache ich jetzt? Das ganze kann ja eine Weile dauern. Und hier blöd rumstehen, hab ich auch keine Lust zu. Also erkunde ich etwas die Umgebung.
Hier und da sehe ich sogar einige Pflanzen. Kaum zu glaube, aber wahr. Allerdings erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich zurück sehe. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Der Junge kann auf sich aufpassen und helfen kann ich ihm eh nicht. Ich sollte lieber auf mich selber aufpassen. Ich knicke nämlich das ein oder andere mal um, da ich immer wider zurück sehe. So jetzt ist aber Schluss Alex. Konzerntrier dich. Das klappt sogar für die nächsten fünf Minuten. Dann höre ich nämlich ein Geräusch, das mich zusammen zucken lässt. Erst habe ich den Gedanken, das es der Vulkan ist, doch da liege ich so was von falsch. Das Geräusch kommt von vorne und das was ich da sehe ist mehr oder weniger unmöglich. Ein Eisbär.
Eisbären auf Island sind eine Seltenheit. Aufgrund ungeeigneter Jagdmöglichkeiten können Eisbären in Island nicht überleben. Der natürliche Lebensraum der Raubtiere liegt normalerweise dort, wo es genügend Treibeis gibt, um auf Robbenjagd gehen zu können. Es kommt im Durchschnitt nur alle zehn bis 20 Jahre vor, dass ein Eisbär zufällig mit einer Scholle von Grönland bis hier her treibt. Oft ist das Eis zuvor so weit geschmolzen, dass der Bär zunächst noch eine weite Strecke schwimmen muss, bis er in Island an Land geht. Diese Strecke kann durchaus mehrere Hundert Kilometer weit sein. Da die Tiere nach der langen Zeit auf dem Meer sehr hungrig und dadurch aggressiv werden, ist bei Eintreffen eines Eisbären auf Island höchste Vorsicht geboten. In der Regel werden die vom Aussterben bedrohten Tiere sofort abgeschossen, da sie eine zu große Gefahr für den Menschen darstellen.
Erste Berichte von einem Eisbären auf Island gehen zurück auf das Jahr 890, also nur 16 Jahre nach Beginn der Landnahme. Ein Bauer in Vatnsdalur, soll damals einen weiblichen Bären mit zwei Jungen gesehen haben. Auch später während des Mittelalters wurden regelmäßig Eisbären auf Island gesichtet, doch schenkten die Menschen diesen Tieren zunächst wenige Aufmerksamkeit. Erst später, als sie den Wert des Pelzes entdeckten, wurden die seltenen Besucher auf Island abgeschossen, und die Pelze mussten an die dänische Krone übergeben werden. Das Anrecht auf die Pelze bestand bis ins Jahr 1900. Im Jahre 1962 wurde auf der Insel Grimsey in Nordisland ein Eisbär abgeschossen. Das ausgestopfte Exemplar ist heute im Heimatmuseum in Húsavik zu besichtigen. Bis heute gibt es etwa 600 registrierte Eisbärsichtungen in Island. Die letzten Besuche eines Raubtiers aus Grönland waren 1993 und im Frühsommer 2008. Beide Tiere wurden aus Sicherheitsgründen von der Polizei abgeschossen. Und der hier ist sicher auch nicht auf Freundschaftsbesuch hier. Zumal er auch nicht so aussieht, wie man sich eine Eisbären vorstellt.
Das ist wieder das Werk der Dunkelheit. Der Bär ist zwar weiß, wie man es kennt, doch die Augen sind tief schwarz und rot umrandet. Zudem ist er viel größer als ein normaler Eisbär. Und dementsprechend sicher auch viel stärker. Dem ersten Schlag entkomme ich ohne Mühe. Doch dieses Tier ist wesentlich schneller als man denkt. Ein Schlag trifft mich an der linken Seite und ich spüre wie die Krallen sich in meine Haut bohren und sie aufreißt. Den darauf folgenden Schrei kann ich nicht unterdrücken. Dafür tut es zu sehr weh. Und schon nach kürzester Zeit, ist mein Shirt vollgesogen von meinem Blut. Dadurch ist es schwieriger für mich, mich gegen das Ding zu verteidigen. Was unweigerlich dazu führt, das ich mir noch mehr Wunden hole. Zumal auch das unebene Terrain hier, nicht dazu beiträgt das ich sicher stehen kann. Immer wieder rutsche ich weg oder stolpere über das Geröll, was dazu führt, das dass Tier leichtes Spiel hat. Mir bleibt nur eine Möglichkeit. Auch wenn es gefährlich ist, ich habe keine andere Wahl als das Tier zu reinigen. Einen kurzen Moment lässt der Bär mir Zeit und ich kann ihn heilen. Doch damit ist das Desaster noch nicht vorbei.
Nicht nur das ich durch den Blutverlust geschwächt bin, ich stehe auch am Rand einer Klippe und diese bricht genau in diesem Moment weg. Eine Chance mich am Rand fest zu halten habe ich nicht, zumal ich mich auch gar nicht halten könnte. Also abwärts. In einer Spalte schlage ich mir noch den Kopf an und ich höre ein fieses Knacken. Und darauf folgt ein stechender Schmerz im Brustkorb. Das war dann wohl mindestens eine Rippe. Zudem tut mein rechtes Bein höllisch weh. Das ist dann wohl auch gebrochen. Der Rest, soweit ich das sehen kann, da ich meinen Kopf nicht richtig bewegen kann, besteht aus Abschürfungen und vermutlich diverse Prellungen. Und jetzt? Alleine komme ich hier nicht weg. Aber wer soll mich hier schon finden? Soll das hier jetzt wirklich mein Grab werden? Ich spüre wie langsam, aber stetig die Kälte in meine Knochen kriecht. Und auch wenn ich mich anstrenge, die Bewusstlosigkeit ist stärker und mit dem Gedanken, das es das wohl gewesen ist, schließe ich die Augen.
Alles ist dunkel und kalt. Fühlt sich so der Tod an? Kein schönes Gefühl. Doch dann wird es plötzlich hell vor mir. Was ist das denn jetzt? Ich gehe langsam auf das Licht zu, doch bevor ich es erreiche höre ich eine Stimme. Überrascht drehe ich mich um und könnte heulen. Drei Personen stehen vor mir. Zwei davon sind mir sehr vertraut, doch auch die zweite Frau kenne ich. Mein Vater, meine Großmutter und meine Mutter. Auch wenn ich sie nur von Bildern und Erzählungen kenne, weiß ich genau wer sie ist. „Mein Engel. Du bist so wunderschön“ Weinend falle ich meiner Mutter in die Arme. „Mama“ „Weine nicht mein Engel. Ich bin immer bei dir und wache über dich“ „Bin ich tot?“ „Nein Schatz. Aber du bist an der Grenze dazu. Du musst zurück. Sie warten auf dich. Er wartet auf dich. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du sollst Leben und dein Leben genießen“ „Aber ich weiß nicht mal ob ich das alles überlebe“ „Du darfst nicht an dir zweifeln. Das Leben hat noch so viel für dich vorgesehen. Glaube daran, das du alles schaffen kannst. Und jetzt, geh zurück. Deine Freunde warten auf dich“ Dann wird alles wieder dunkel.
Das erste was ich bewusst war nehme, ist ein monotones Piepsen. Ich versuche die Augen zu öffnen, was aber nicht so wirklich klappt. Auch meine Hand kann ich nicht bewegen, was aber daran liegt, das sie festgehalten wird.
Komm schon Alex. Streng dich an. Und wirklich. Auch wenn ich meine Augen nur einen Spalt auf bekomme, es klappt. Ein leises Stöhnen kann ich nicht unterdrücken. Das ist alles viel zu hell und jetzt kommen auch die Schmerzen durch. „Alex?“ „Hier“ Ich höre etwas rascheln und versuche wieder die Augen zu öffnen, dieses mal sogar mit Erfolg. „Alex, wie geht es dir?“ Irgendwie eine blöde Frage. Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass die Verbände an meinem Körper schon etwas Negatives aussagen müssten. Trotzdem Antworte ich. „Ging schon mal besser. Was ist passiert?“ Kurz sehen sich die anderen an, bis Hunter anfängt zu erzählen. „Als ich zurück kam, warst du nicht mehr da, also hab ich dich gesucht. Nach einer Weile kamen die anderen dazu und dann haben wir das Blut gesehen. Wir haben wirklich gedacht das wir zu spät sind, als wir dich gefunden haben. Und dann als wir bei dir waren, waren wir plötzlich wieder hier und konnten dich ins Krankenhaus bringen. Dein Großvater war vorhin auch da. Gott, du könntest jetzt tot sein“ „Na ja, es war auch verdammt nah dran“ Ich erinnere mich noch mal an die Begegnung mit meiner Familie. Ich kann nicht verhindern das mir die Tränen in die Augen steigen. „Alex was ist? Hast du Schmerzen?“ Ich schüttle den Kopf. „Nein. Ich musste nur an was denken“ Dann erzähle ich ihnen von der Begegnung mit meiner Familie. „Das ist unglaublich“ Ja das ist.
Bevor aber noch einer was sagen kann, kommt eine Krankenschwester rein und bittet die anderen jetzt zu gehen, da ich noch Ruhe brauche. Also gehen die anderen, auch wenn ich deutlich sehe, das Hunter nur sehr widerwillig geht. Aber er kann hier jetzt sowieso nichts machen. Jetzt bestätigt sich aber auch, was ich schon vermute hatte. Das rechte Bein ist gebrochen, ebenso zwei Rippen. Dazu eine schwere Gehirnerschütterung, wobei ich mich frage, was da erschüttert werden soll, und diverse Abschürfungen und Prellungen. Tolle Bilanz. Ich hätte gerne darauf verzichtet. Aber gut. Ich kann es nicht ändern und muss es so nehmen wie es ist.
Nach zwei Wochen darf ich das Krankenhaus verlassen, muss aber an Krücken gehen und darf mich nicht anstrengen. Aber ich bin froh, als ich wieder im Tempel bin. Großvater nimmt mich gleich in Empfang und ich erzähle ihm was passiert ist. Auch wenn er sehr besorgt ist, ist er doch froh, das ich mit dem Leben davon gekommen bin.
Auch die nächsten Tage verlaufen ruhig. Viel ist nicht passiert, worüber ich froh bin. Hunter hat seine Prüfung natürlich erfolgreich bestanden und damit haben wir ein Amulett mehr und auch ein weiteres Elementjuwel. Heute herrscht allerdings etwas Hektik. In der Küche wird fleißig gewerkelt. Heute ist nämlich das Mondfest. Ich habe mich nach draußen verkrümelt, da ich sowieso nicht helfen kann. Nach einiger Zeit kommen auch die anderen dazu. „Sag mal Alex, was ist heute eigentlich los? Gibt es was zu feiern?“ „Ja, gibt es“ „Und was?“ „Das Mondfest“ Ich kann schon an ihren Gesichtern sehen, das sie keine Ahnung haben. „Das Mondfest oder Mittherbstfest wird in Asien am 15. Tag des 8. Monats im traditionellen chinesischen Kalender begangen. Im Altertum opferten die Kaiser im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond. Schon in den Geschichtswerken aus der Zhou-Dynastie ist das Wort „Mittherbst“ zu finden. Später folgten die Adligen und Literaten dem Beispiel der Kaiser und bewunderten im Herbst den hellen Vollmond. In der Tang-Dynastie, der Ming- und der Qing-Dynastie wurde es eines der wichtigsten Feste Chinas.
Traditionell werden am Mondfest Mondkuchen mit verschiedenen Füllungen, z. B. süße, salzige, mit Fleisch oder vegetarischer Füllung, gegessen. In Taiwan wird dazu überall an den Straßen, im Familienkreis und mit Nachbarn zusammen gegrillt. Außerdem werden auch gern Pomelos verschenkt, die durch ihre Form ebenfalls an den Vollmond erinnern.
Zum Mondfest gibt es mehrere Sagen. Nach einer rührt das Mondfest von der Legende Cháng'é Bēnyuè um den Bogenschützen Hou Yi / Houyi her. In der Vorzeit gab es zehn Sonnen, von der Sonnengöttin Xi He geborene dreifüßige Vögel namens Yangwu oder Jinwu, die sich eines Tages sammelten und die Erde vertrocknen und die Ernte verdorren ließen. Hou Yi bestieg den Gipfel des Kunlun-Berges, schoss neun Sonnen herunter und befahl der letzten Sonne, jeden Tag pünktlich auf- und unterzugehen.
Von einer Göttin hatte Hou Yi eine Pille der Unsterblichkeit bekommen. Seine Frau Chang’e schluckte diese Medizin und schwebte daraufhin zum Mond empor. Dort baute sie sich einen Palast, in dem sie seitdem lebt“ In der Zeit wo ich erzählt habe, hat sich der Platz vor dem Tempel gefühlt und überall wird geredet und gelacht. Wie in einer großen Familie. Allerdings bleibe ich nicht all zu lange, da die Medikamente dafür sorgen, das ich immer noch etwas tranig und müde bin. Und so gehe ich um halb zwölf in mein Zimmer. Die anderen werden sicher nicht mehr lange machen. Nach dem ich mich fertig gemacht habe, fällt mein Blick auf meinen Schreibtisch. Dort ist immer der Orchideenzweig. Und immer noch blüht er. Ob das ein Zeichen sein soll? Ich werde mich wohl überraschen lassen müssen. Und jetzt ins Bett.
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Teaser:
31. Auf in den Dschungel
Online am 11.01.2019