Mir spuken schon seit längerer Zeit so schöne Geschichten im Kopf umher, die ich gerne mal mit anderen Menschen durchleben möchte. Da bin ich eben auf das schöne Projekt gestoßen Niemals stattfindende Gespräche
Und da ich nun mal ein hoffnungsloser Romantiker bin, werden diese Gespräche hauptsächlich romantischer Natur sein.



Wie immer bin ich viel zu spät dran. Ich rette mich vor dem Regen in den gerade kommenden Bus, der mich in Richtung Stadtmitte bringen wird. Da dieser schon etwas voller ist, muss ich mich mit einem Stehplatz zufrieden geben. Irritiert aber irgendwie auch positiv überrascht schaue ich in das Gesicht eines jungen Mannes, der neben mir steht.
"Kennen wir uns nicht?", frage ich.
"Ja klar. Wir haben doch zusammen bei der letzten Wahl geholfen.", antwortet er zu meinem Glück.
"Stimmt", gebe ich zurück "ich wollte dich eigentlich fragen ob wir mal Kaffee trinken gehen wollen, nur dann habe ich dich nicht mehr gesehen. Bis vor fünf Monaten, wo ich dich mit deiner Freundin gesehen habe. Also wäre es nur ein Schuss in den Ofen.."
Er beginnt zu schmunzeln.
"Was ist los?", gebe ich irritiert zurück.
"Das war zwar eine Freundin, aber die meines Mitbewohners, die ich abholen musste, weil der Depp sich das Bein gebrochen hat und im Krankenhaus lag. Ich wollte dir eigentlich auch hinterher, aber du warst immer so schnell weg.", erklärt er.
"Du, es tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber die nächste Haltestelle muss ich raus", sage ich und könnte mich selbst für meine Theateraffinität glatt ohrfeigen.
Er beginnt wieder zu grinsen "Ich auch. Also, wann hast du Zeit?"
Während wir aussteigen, antworte ich "Eigentlich immer. Bin nur aktuell auf Wohnungssuche. Wollen wir nicht mal eine viel wichtigere Frage klären?"
"Die da wäre?"
"Wie heißt du eigentlich? Das frage ich mich schon seit unserem ersten Treffen"
"Oh, stimmt. Dazu kam es ja irgendwie nie. Ich bin N und du?", gibt er zurück.
Lachend antwortete ich "Ich bin Katja. Wie wäre es mit nächsten Donnerstag?"
"Ja, das sollte klappen", antwortet er. "Hier, ich geb dir einfach mal meine Handynummer. Da können wir alles weitere klären"
Zur Verabschiedung umarmen wir uns und jeder geht in eine andere Richtung.



Da diese Geschichte auf teils wahren Erlebnissen und meinen merkwürdigen Hoffnungen basiert, möchte ich mir die Illusion nicht mit irgendeinem Namen zerstören. Nur den Anfangsbuchstaben seines Namen kenne ich (wenn auch nicht sicher)