Burned Steel
von Kakashi-Hatake
Kurzbeschreibung
Die Ölspur verläuft genau zu der Kreuzung, in welcher bereits unzählige Fahrzeuge hupend entlang rasen, doch dieser Augenblick erfolgt fast schon gedrosselt oder in Slow-Motion.Mit blutenden Knien, fassungslosem Gesichtsausdruck und erschlagenen Augen fixiert Tony die immer flinker werdende Flamme, die sämtliche Objekte im Handumdrehen anzündet.
GeschichteSchmerz/Trost / P16 / Gen
08.03.2018
11.05.2018
3
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08.03.2018
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„Tony? Tony!“.
Als er seinen Namen hört, reagiert er nicht sofort, da er noch weitere 5 Minuten schlafen möchte, wie auch jeden Tag.
Leise atmend dreht er sich im gemütlichen, großen Bett auf die linke Seite und lässt die schlafbedürftigen, blauen Augen geschlossen.
Tonys Zimmer ist praktisch wie das Zuhause eines Holzfällers aufgebaut, da alle Gegenstände aus Holz bestehen. Ja, Splitter bekommt er häufig zu Gesicht, aber er ist inzwischen davon abgehärtet. Der Alltag wäre um einiges katastrophaler, sollte er diese winzigen Pikser nicht ignorieren können.
Spärliche Sonnenstrahlen statten ihm einen Besuch ab, und der magentarote Teppich erhitzt sich nach und nach immer stärker.
Die Oberst-Peter Realschule – ein Zuhause für alle Schüler, die nicht fleißig genug waren, um auf eine Sekundar - oder Oberschule zu gelangen, so auch Tony.
„Jetzt wach schon auf, Mensch! Du verpasst sonst noch den Bus!“, schallt es eine Etage unter ihm.
„Nur 5 Minuten!“, quengelt der angehende Erwachsene und kuschelt umso inniger mit dem Bett.
Den Schulrucksack hat er bereits gestern für jenen Tag präpariert, der sich herrenlos an die schwarze Kommode gegenüber seinem Bett anschmiegt.
Tony hasste die Schule, wie auch seine Freunde, aber was ist daran verwunderlich? Er kennt niemanden, der die pädagogischen Lehranstalten gerne und ehrgeizig aufsucht.
„Wenn du nicht schleunigst aus den Federn kommst, muss ich wohl zu schweren Geschützen greifen“.
Die Mutter stürmt die Spiraltreppe – ebenfalls aus Holz – hoch, ein Glas Wasser in ihrer rechten Hand. Bevor Tony sich für die folgende Gefahr rechtzeitig wappnen konnte, schüttet die gereizte Mutter den Inhalt des Glases auf ihn aus.
Verstört wacht Tony mit einem Ruck auf, die Mutter leicht triefend anfunkelnd.
„Mama, was zur Hölle?“, erkundigt er sich bei ihr, nun endgültig geschlagen aus dem Bett kriechend.
„Wer nicht hören will, muss fühlen. Hier.“, stellt die blaue Lunchbox auf die Kommode ab.
„Extra für dich zubereitet. Und jetzt raus mit dir! Du hast noch 4 Minuten bis der Bus kommt!“, tadelt sie ihn übellaunig und geht fort.
„Ein weiterer langweiliger Tag“, jammert er und zieht sich weltrekordreif um, packt die Lunchbox ein und sprintet raus in die milde Sommerdämmerung.
Als er nach einigen Metern die Bushaltestelle erreicht, keucht er erschöpft und entdeckt Sabrina, die geistesabwesend mit ihrem Smartphone beschäftigt ist. Nur die beiden befinden sich an der Haltestelle, so runzelt Tony die Stirn und geht auf das hochgewachsene Mädchen zu, die aufschaut, als sie ihn von ihrem Augenwinkel aus findet.
Sie lächelt schief, ehe sie das Handy in ihre zerrissene Hosentasche verstaut.
„Na Tony, schon für den Test gelernt?“, will sie neugierig wissen, während sie sich kurz die pechschwarzen Haare zurechtmacht.
„W-welcher Test?“. Tony wird abrupt kreidebleich.
„War nur ein Witz“. Sabrina bekommt einen Lachanfall, als sie plötzlich verstummt und nachdenkt.
„Der Bus fällt heute komischerweise aus, weswegen die anderen zur Schule gefahren werden oder selbst hinlaufen“, erklärt sie die gähnende Leere in diesem Viertel.
„Aber der 123 fällt doch nie aus! Er war immer stets pünktlich auf die Sekunde!“, empört er sich, noch immer von ihrer Veräppelung genervt.
„Ich weiß! Das macht mich auch so stutzig“, schaut auf die Uhr.
„Wir haben kaum Zeit. Ich werde zur Schule laufen“, meint sie entschlossen.
„Na, dann gib Gummi! Wir sehen uns!“, winkt ihr zu und rennt zurück zu ihrem Haus.
Im Vorgarten steht sein rostiges Fahrrad, welches er selten benutzen konnte; das ändert sich ab heute.
Das Schloss entriegelt, schwingt er sein Bein auf die andere Seite und drückt kräftig in die Pedalen.
„Du Arschloch! Du hast mein Heck zerstört!“, schimpft ein LKW-Fahrer, als er aussteigt und den Schaden begutachtet. Der Verursacher erwidert darauf ebenfalls erbost.
„Wenn du nicht aufpasst, kann ich nix für!“.
Die Straßen sind ordentlich gefüllt, sämtliche Erwachsene auf den Weg zur Arbeit, und Tony tretet in die Pedalen noch nie so hektisch wie heute. Dennoch, seine Mühe hat sich ausgezahlt, da die Realschule nur noch ein Katzensprung von hier entfernt ist.
Nach einigen Beleidigungen sucht der LKW-Fahrer sucht das Weite, indem er das erdenschwere Fahrzeug in die Gänge setzt, obwohl die Ampel noch rot bleibt.
Ein weiteres Auto prescht die Kreuzung durch, mit dem LKW kollabierend, da der Fahrer sich viel lieber mit seinem bedeutenden Handy auseinandersetzen möchte. Mit einem Rumsen fliegen metallische Teile der Fahrzeuge durch die Luft, der LKW fällt auf die Seite und verschüttet dessen Ölladung.
Durch die soeben entstandene Reibung entfacht eine zu Beginn klitzekleine Flamme, die sich immer mehr durchsetzt.
Tony, der dieses grauenvolle Spektakel mitangesehen hat, möchte die Kreuzung umrunden, bis ein chaotischer Cabriolet ihn vom Sessel katapultieren lässt und er sich die Arme und Beine aufschürft.
Aus den Wunden tropft in geringem Maße Blut, welches durch den Schmutz auf der Straße verunreinigt wird.
Der Junge schreit auf, sich die Gliedmaßen haltend und im Benzin schwimmend.
Die Ölspur verläuft genau zu der Kreuzung, in welcher bereits unzählige Fahrzeuge hupend entlang rasen, doch dieser Augenblick erfolgt fast schon gedrosselt oder in Slow-Motion.
Mit blutenden Knien, fassungslosem Gesichtsausdruck und erschlagenen Augen fixiert Tony die immer flinker werdende Flamme, die sämtliche Objekte im Handumdrehen anzündet.
Als er seinen Namen hört, reagiert er nicht sofort, da er noch weitere 5 Minuten schlafen möchte, wie auch jeden Tag.
Leise atmend dreht er sich im gemütlichen, großen Bett auf die linke Seite und lässt die schlafbedürftigen, blauen Augen geschlossen.
Tonys Zimmer ist praktisch wie das Zuhause eines Holzfällers aufgebaut, da alle Gegenstände aus Holz bestehen. Ja, Splitter bekommt er häufig zu Gesicht, aber er ist inzwischen davon abgehärtet. Der Alltag wäre um einiges katastrophaler, sollte er diese winzigen Pikser nicht ignorieren können.
Spärliche Sonnenstrahlen statten ihm einen Besuch ab, und der magentarote Teppich erhitzt sich nach und nach immer stärker.
Die Oberst-Peter Realschule – ein Zuhause für alle Schüler, die nicht fleißig genug waren, um auf eine Sekundar - oder Oberschule zu gelangen, so auch Tony.
„Jetzt wach schon auf, Mensch! Du verpasst sonst noch den Bus!“, schallt es eine Etage unter ihm.
„Nur 5 Minuten!“, quengelt der angehende Erwachsene und kuschelt umso inniger mit dem Bett.
Den Schulrucksack hat er bereits gestern für jenen Tag präpariert, der sich herrenlos an die schwarze Kommode gegenüber seinem Bett anschmiegt.
Tony hasste die Schule, wie auch seine Freunde, aber was ist daran verwunderlich? Er kennt niemanden, der die pädagogischen Lehranstalten gerne und ehrgeizig aufsucht.
„Wenn du nicht schleunigst aus den Federn kommst, muss ich wohl zu schweren Geschützen greifen“.
Die Mutter stürmt die Spiraltreppe – ebenfalls aus Holz – hoch, ein Glas Wasser in ihrer rechten Hand. Bevor Tony sich für die folgende Gefahr rechtzeitig wappnen konnte, schüttet die gereizte Mutter den Inhalt des Glases auf ihn aus.
Verstört wacht Tony mit einem Ruck auf, die Mutter leicht triefend anfunkelnd.
„Mama, was zur Hölle?“, erkundigt er sich bei ihr, nun endgültig geschlagen aus dem Bett kriechend.
„Wer nicht hören will, muss fühlen. Hier.“, stellt die blaue Lunchbox auf die Kommode ab.
„Extra für dich zubereitet. Und jetzt raus mit dir! Du hast noch 4 Minuten bis der Bus kommt!“, tadelt sie ihn übellaunig und geht fort.
„Ein weiterer langweiliger Tag“, jammert er und zieht sich weltrekordreif um, packt die Lunchbox ein und sprintet raus in die milde Sommerdämmerung.
Als er nach einigen Metern die Bushaltestelle erreicht, keucht er erschöpft und entdeckt Sabrina, die geistesabwesend mit ihrem Smartphone beschäftigt ist. Nur die beiden befinden sich an der Haltestelle, so runzelt Tony die Stirn und geht auf das hochgewachsene Mädchen zu, die aufschaut, als sie ihn von ihrem Augenwinkel aus findet.
Sie lächelt schief, ehe sie das Handy in ihre zerrissene Hosentasche verstaut.
„Na Tony, schon für den Test gelernt?“, will sie neugierig wissen, während sie sich kurz die pechschwarzen Haare zurechtmacht.
„W-welcher Test?“. Tony wird abrupt kreidebleich.
„War nur ein Witz“. Sabrina bekommt einen Lachanfall, als sie plötzlich verstummt und nachdenkt.
„Der Bus fällt heute komischerweise aus, weswegen die anderen zur Schule gefahren werden oder selbst hinlaufen“, erklärt sie die gähnende Leere in diesem Viertel.
„Aber der 123 fällt doch nie aus! Er war immer stets pünktlich auf die Sekunde!“, empört er sich, noch immer von ihrer Veräppelung genervt.
„Ich weiß! Das macht mich auch so stutzig“, schaut auf die Uhr.
„Wir haben kaum Zeit. Ich werde zur Schule laufen“, meint sie entschlossen.
„Na, dann gib Gummi! Wir sehen uns!“, winkt ihr zu und rennt zurück zu ihrem Haus.
Im Vorgarten steht sein rostiges Fahrrad, welches er selten benutzen konnte; das ändert sich ab heute.
Das Schloss entriegelt, schwingt er sein Bein auf die andere Seite und drückt kräftig in die Pedalen.
„Du Arschloch! Du hast mein Heck zerstört!“, schimpft ein LKW-Fahrer, als er aussteigt und den Schaden begutachtet. Der Verursacher erwidert darauf ebenfalls erbost.
„Wenn du nicht aufpasst, kann ich nix für!“.
Die Straßen sind ordentlich gefüllt, sämtliche Erwachsene auf den Weg zur Arbeit, und Tony tretet in die Pedalen noch nie so hektisch wie heute. Dennoch, seine Mühe hat sich ausgezahlt, da die Realschule nur noch ein Katzensprung von hier entfernt ist.
Nach einigen Beleidigungen sucht der LKW-Fahrer sucht das Weite, indem er das erdenschwere Fahrzeug in die Gänge setzt, obwohl die Ampel noch rot bleibt.
Ein weiteres Auto prescht die Kreuzung durch, mit dem LKW kollabierend, da der Fahrer sich viel lieber mit seinem bedeutenden Handy auseinandersetzen möchte. Mit einem Rumsen fliegen metallische Teile der Fahrzeuge durch die Luft, der LKW fällt auf die Seite und verschüttet dessen Ölladung.
Durch die soeben entstandene Reibung entfacht eine zu Beginn klitzekleine Flamme, die sich immer mehr durchsetzt.
Tony, der dieses grauenvolle Spektakel mitangesehen hat, möchte die Kreuzung umrunden, bis ein chaotischer Cabriolet ihn vom Sessel katapultieren lässt und er sich die Arme und Beine aufschürft.
Aus den Wunden tropft in geringem Maße Blut, welches durch den Schmutz auf der Straße verunreinigt wird.
Der Junge schreit auf, sich die Gliedmaßen haltend und im Benzin schwimmend.
Die Ölspur verläuft genau zu der Kreuzung, in welcher bereits unzählige Fahrzeuge hupend entlang rasen, doch dieser Augenblick erfolgt fast schon gedrosselt oder in Slow-Motion.
Mit blutenden Knien, fassungslosem Gesichtsausdruck und erschlagenen Augen fixiert Tony die immer flinker werdende Flamme, die sämtliche Objekte im Handumdrehen anzündet.