Der Himmel ist blauer in Wien
von Cloudy7
Kurzbeschreibung
Es geht hier natürlich um unseren beliebten Hund Rex der seinem Herrchen Alex und dessen Kollegen Böck und Höllerer bei der Aufklärung verschiedener Fälle hilft, aber auch um das Privatleben von Brandtner und Rex.
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P16 / Gen
Alexander Brandtner
Christian Böck
OC (Own Character)
Peter Höllerer
Rex
25.02.2018
05.03.2018
2
8.032
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25.02.2018
4.695
Hallo meine Lieben.
Ich bin ein großer Fan von Kommisar Rex, noch mehr von Alex Brandtner ;)
Ich habe ein langes Kapitel zum Einstieg online gestellt und bin natürlich gespannt ob es euch gefällt?!
Es gibt ja bereits vier tolle Geschichten, an die ich sicherlich nicht rankomm', aber ich würde es gern probieren. Lasst es mich Wissen ob ich weiter machen oder es lieber lassen soll...
Zum Kapitel...Es ist ein Mix aus allem. Ich habe eine bestimmte Folge zum Einstieg genommen,jedoch auch andere Dinge einfließen lassen bzw so geändert wie Ich es interessanter/besser finde.
Ich kenne natürlich niemanden persönlich und bis auf die Figuren die man aus dem Fernsehen kennt, ist alles frei erfunden.
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Wie froh ich war endlich wieder den Boden unter den Füßen zu spüren. Der Urlaub auf den Kanarischen Inseln war toll, aber auf den Flug hätte ich gern verzichtet. In der Luft war ich nicht so gern, aber um an solche Ziele zum kommen musste man so was in Kauf nehmen.
Die netten Stewardess wünschte mir ein gutes ankommen am Ziel und lächelte so nett, dass ich nicht drum rum kam ihr ebenfalls mein Zahnpasta Lächeln zu geben. Der Weg zum Kofferband war schnell hinter mich gebracht wurde jedoch rasch unterbrochen, denn ich hörte in einer Durchsage, dass ich mich schnellstmöglich an der Information des Flughafens melden sollte. Ich war völlig verdutzt, denn was hatte ich veranstaltet, dass die etwas von mir wollten? Ich hoffte das Zuhause nichts passiert war und mich nun eine böse Überraschung erwarten würde.
Da ich wusste, dass mein Koffer nicht so schnell verschwinden würde beeilte ich mich um eilig an die Information zu gelangen. Meine Nervosität wuchs ins unermessliche ich bemerkte wie mein Herzschlag sich beschleunigte nachdem ich den Bereich entdeckte, an dem ich erwartet wurde
"Guten Tag...ähm ich wollte gerade auf meinen Koffer warten, als ich die Durchsage gehört habe."
"Sie sind Frau Hajek?", fragte die junge Dame mich, ich nickte, sie blickte hinter mich und nickte erneut.
Erschrocken davon drehte ich mich ebenfalls um und sah als erstes einen wunderschönen braunen Schäferhund der rasch auf mich zu kam, so als würde er auf mich warten. Sein Begleiter war ein schwarzhaariger sehr gut aussehender Mann, der einen dunklen Anzug trug. Ich hatte Mensch und Tier noch nie zuvor gesehen und drehte mich wieder zu der Frau von der Rezeption um die allerdings nur Augen für den Mann im Anzug hatte.
"Frau Hajek?", ertönte es hinter mir und ich konnte nicht glauben das dieser mir Unbekante tatsächlich etwas von mir wollte.
Ich atmete ein mal tief durch, setzte mein nettestes lächeln auf und drehte mich schwungvoll um, was mir im nächsten Moment leid tat, denn ich traf den Mann mit voller Wucht im Gesicht. Als ich sah wie der Getroffene sein Gesicht verzerrte und in die Hocke ging spürte ich regelrecht wie sich jede einzelne kleine Partie meines Gesichts Purpur färbte.
Der Hund ging sofort zwei kleine Schrittchen auf sein Begleiter zu und stupste ihn mit seiner Nase an.
"Alles gut Rex", sagte sein, wahrscheinlich, Herrchen und streichelte diesen kurz.
Ich begab mich in die Hocke, denn der von mir getroffene war auf ebendieser Höhe und ich begann mich aufrichtig bei ihm zu entschuldigen. Der Mann nahm seine Hand, die er wahrscheinlich zum Schutz vor weiteren Einschlägen erhoben hatte, von seinem Gesicht und blickte mich mit einem etwas konfusen Blick an. Er war total überrascht und hatte wohl als letztes mit diesem Fiasko gerechnet.
"Ich hoffe sie begrüßen nicht immer so fremde Menschen?", fragte er lachend und rieb sich noch mal kurz über die etwas gerötete Wange.
"Ein mal in 5 Jahren", sagte ich und ärgerte mich über meinen blöden Spruch erntete aber ein nettes Lachen seinerseits.
Ich betrachtete eine kurze Weile seine wunderschönen grünen Augen, musterte seine leicht gebräunte glatte Haut die durch seinen zwei Tage Bart etwas männlicher wirkte. Durch die dunklen Haare und trotz der bräune helleren Haut sah man trotz frischer Rasur ganz schnell wieder den Bartwuchs was aus Sicht der Frau natürlich ein Hingucker war.
"In dem Schwung steckte die Kraft der letzten 5 Jahre", sagte er scherzend und stellte sich wieder auf.
Ich tat es ihm gleich und bemerkte dann wie groß er eigentlich war. Mindestens 180cm musste er gewesen sein. Ein großer, dunkelhaariger, grünäugiger wunderschöner Mann. Und ich haute ihm ein runter. Ich entschuldigte mich erneut bei ihm, worauf er nicht wirklich einging sondern mich bat ihn an einen ruhigeren Platz zu begleiten. Ich stimmte ihm wohlwollend zu, erinnerte aber daran, dass ich noch meinen Koffer bräuchte. Auf dem Weg zum Kofferband stellte er sich als Alex Brandner und seinen Hund erneut als Rex vor. Ich sagte ihm meinen Namen und wir einigten uns darauf, dass wir uns mit dem Vornamen ansprechen wollten. Alex war ein sehr charmanter Mann, was mir als Frau auch mal gut tat.
"Ich bin von der Mordkommission Wien", sagte er deutlich leiser zu mir nachdem wir an der Gepäckausgabe angekommen waren.
Ich schaute ihn völlig verdutzt an, denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Er wartete einen kleinen Moment ehe er das Gespräch fortsetzte und mir berichtete, dass ein Kollege von mir verstorben sei und sie glaubten, dass es Mord war, deshalb waren er und sein Team am ermitteln. Ich war froh dass Alex immer wieder lange Pausen zwischen den verschiedenen Informationen einbaute, denn es dauerte ein kleines Weilchen ehe ich alles verstanden und für den Moment verarbeiten konnte. Mein Kollege, Daniel, und ich waren noch nicht so lang befreundet, aber diese Zeit war sehr intensiv. Ich war traurig darüber, dass ich ihn nicht weiter in meinem Leben haben konnte. Ich war traurig, weil er durch andere Sterben musste. Ich war traurig, da er all seine Ziele nicht mehr erreichen konnte. Es war unfair.
"Wir vermuten dass Daniel Drogen genommen hat", begann Alex zu sprechen nachdem wir uns ins Flughafen Café gesetzt hatten.
"Damals ja, aber er hat mir versprochen, dass es nicht mehr macht."
"Leute die Abhängig sind, haben leider die Neigung zum Lügen", sagte Alex sanft und nahm ein Schluck von seinem Wasser.
"Ich vertraue..habe ihm vertraut und geglaubt."
"Wir gehen dem nach, aber es deutet erstmal viel darauf hin."
"Sonst kann ich euch wohl nicht weiter helfen. Es gibt nichts was ungewöhnlich an ihm war. Er war immer pünktlich auf der Arbeit, ich habe nie irgendwas merkwürdiges mitbekommen oder etwas negatives von ihm gehört", sagte ich und schaute ihn bewusst an.
"Entschuldigung", sagte der Mitarbeiter des Cafés streng und schaute Alex verärgert an.
"Schreiben sie es auf die Rechnung", sagte Alex lachend und holte Rex zu sich.
Der Hund hatte sich zum dritten Mal eine Semmel von dem kleinen Buffet gemopst und das sah der Mitarbeiter nicht so gern. Rex war ein Polizeihund, der sehr gut ausgebildet war und viel beherrschte, erzählte Alex rasch.
"Willst du noch was trinken?", fragte mich der hübsche Mann von der Mordkommission und nahm seinen letzten Schluck vom Wasser.
"Ich habe gehört, das Polizisten ständig im Stress sind!? Jedoch wirkst du nicht als ob du Zeitdruck hättest."
"Viel Freizeit haben wir nicht, was Rex?", sagte Alex und bekam ein Bellen zur Antwort und fügte dann hinzu: "Aber bei dir zöger ich die Zeugenbefragung gern hinaus."
Mich durchzog ein kleiner Blitz als er seine Hand auf meinen Unterarm legte. Den kleinen Aussetzer meines Herzens möchte ich unerwähnt lassen. Alex verzückte mich und schien mir den Schlag zur Begrüßung überhaupt nicht übel zu nehmen. Viel mehr hatte ich das Gefühl das er etwas flirtete was mich ein wenig überforderte, denn er war ein sehr hübscher Mann mit einem strahlenden lächeln, dass mich regelrecht verzauberte.
"Und ich hab noch so viel zu erzählen", sagte ich selbstsicher.
"Was hältst du denn davon, wenn du heute Abend zu uns zum Abendessen kommst? Da können wir die Befragung fortsetzen"
"Das klingt nach einer sehr guten Idee oder was meinst du Rex?"
Ein Bellen war die Antwort welches Alex als ja auslegte. Der Kommissar beglich unsere Rechnung und sorgte für ein sicheres nach Hause kommen meinerseits. Ich erwatete ein Polizeiauto und freute mich dass er Zivil unterwegs war. Er erklärte es mir, dass die Mordkommission keine auffälligen Autos fuhren, damit die Mitbürger nicht immer sofort wissen was los sei. Die Polizei sollte der erste Anlaufpunkt sein und der Rest blieb Zivil. Der Zoll hatte auch eine auffällige Kennzeichnung und die Aufschrift Zoll auf den Autos, aber eine Dienstfahrzeug mit der Aufschrift Mordkommission wäre definitiv zu viel Aufregung für Zivilpersonen und auch ein Ansporn für Gaffer.
Alex fuhr einen schicken schwarzen Audi in dem Rex immer vorn saß. Es war niedlich zu sehen wie Alex versuchte Rex auf die Rückbank zu befördern, was jedoch nicht klappte. Ich lehnte es auch ab denn für mich war es ausreichend überhaupt mal in einem Polizeiauto zu fahren ohne, dass man sah dass es ein Auto der Polizei war.
Auf der Autofahrt erklärte Alex mir wie es dazu kam das Rex immer vorn saß, wie er überhaupt zu dem Hund gekommen sei und warum er anfangs gegen einen Hund war. Vor etwa drei Jahren kam Rex in das Team der Mordkommission, denn der damalige Leiter Richard Moser adoptierte Rex, nachdem der Hund sein Herrchen verlor. Nun war vor wenigen Monaten der Moser verstorben und Rex hatte mal wieder sein Herrchen verloren. Alex kam neu in die Mordkommission, er hatte sich extra versetzen lassen, weil er kurz zuvor seinen Hund bei einem Einsatz verloren hatte. Dies schmerzte so sehr, dass er sich gegen Hunde aussprach, aber als er von der Geschichte mit Rex hörte konnte er nicht anders als dem Hund zu helfen. Diese Geschichte von diesen vollen Lippen zu hören machte es einem schier unmöglich nicht ins schwärmen zu kommen.
"Wo zur Hölle warst du?", fragte mein Mitbewohner wütend und stürmte auf mich los.
"Am Flughafen", sagte ich lächelnd.
"Ich stand 25 Minuten davor die Polizei zu rufen!"
"25Minuten?"
"4 Stunden wären dann vergangen seit dem Zeitpunkt an dem du eigentlich hier sein solltest", sagte Mark, verschwand im Bad und tauchte kurz danach mit einer Maske auf dem Gesicht in meinem Zimmer auf.
"Hast noch was vor?", fragte ich und stellte meinen Koffer im Zimmer ab nur um mich dann erstmal auf mein Bett fallen zu lassen.
"Ja ich habe heute ein Date, aber das ist unwichtig. Was ist das für ein komisches lächeln auf deinen Lippen?"
"Wie meinst du das...komisch?", fragte ich und rückte zur Seite denn Mark legte sich zu mir ins Bett.
"Was war der Grund für deine Verspätung, he?"
"Daniel, mein Kollge von der Arbeit, ist gestorben auf nicht natürliche Weise und Herr Brandner von der Mordkommission Wien hat mich am Flughafen abgefangen."
"Genau", sagte er lachend.
Da er mir nicht glaubte griff ich in meine Hosentasche und holte die Visitenkarte heraus die Alex mir überreichte denn dort schrieb er mir seine Adresse rauf damit ich keinen Grund hatte mir irgendwas als Ausrede einfallen zu lassen. Ich war froh das Mark die Rückseite nicht anschaute sondern schon von dem Wappen der Mordkommission beeindruckt war. Was hätte das sonst für einen Eindruck hinterlassen?
Ich musste zugeben schon etwas verwundert gewesen zu sein, denn es gab Zeiten und eigentlich gibt es sie noch immer, da hatte und habe ich kein Glück mit Männern gehabt. Ob jung oder etwas älter, hübsch oder nicht ganz so gutaussehend, arm oder reich. Nie klappte es und ausgerechnet eine Sahneschnitte von Polizist, Charmant und tierlieb sollte auf jemanden wie mich stehen?
Ich erhob mich aus dem Bett und begutachtete mich in meinem Spiegel und kaum hatte ich mich in voller Größe gesehen, begann ich mich nicht mehr so schön zu fühlen wie kurz zuvor im Auto. Ich machte das lächeln, welches ich Alex über den Rückspiegel schenkte, vor meinem Spiegel nach und verfluchte die gesamte Welt, denn ich sah aus als ob ich irgendwelche Anfälle hatte. So hatte ich gelächelt? Und darauf bekam ich ein wunderschönes Lächeln sie aus einer Werbung zurück? Das war doch sicherlich ein Scherz, oder? Irgendwo war sicher eine versteckte Kamera? Ich suchte mein Zimmer grob ab aber es war nichts zu finden. Nachdem ich etwas aufgeregter im Zimmer umher lief, ging Mark zurück ins Bad und ließ mich allein 'klar kommen' wie er es nannte. Ja klar kommen musste ich, das stimmte, denn auf ein mal stellte ich alles, aber auch wirklich alles in Frage! Wie konnte das nur passieren? Einen Moment hatte ich nicht auf meinen Schutz geachtet und mich mitreißen lassen. Einfach so.
Die Karte von Alex legte ich unbedacht auf meine Fensterbank und lenkte mich damit ab meinen Koffer auszupacken, Anrufe zu tätigen und einfach nicht mehr an Alex und den süßen Rex denken zu müssen. Mark erzählte ich nicht wieso ich so durch den Wind war, hängte mich aber an ihn und wollte wissen was ich verpasst hatte und ob er wisse wo an diesem Abend was los war. Allein sein wollte ich nicht. Er empfahl mir, mich bei Diana zu melden, denn diese wollte feiern gehen. Feiern war eine gute Idee, also schrieb ich ihr und meldete mich bei der Partymeute an die sich auf mich freuten.
"19uhr", sagte ich leise als ich sah, dass der große Zeiger auf die Zwölf schwang.
Ich war etwas betrübt, denn der Tag war wirklich toll gewesen und ich hatte mich mit Alex für einen Moment speziell gefühlt. Und interessant. Sogar Rex war ein kleines bisschen Eifersüchtig, aber alles woran ich dachte, war die Tatsache dass er ein Model der ersten Liga verdiente und nicht eine zweitklassige Frau die einen mittelmäßigen Körper hatte. Ich war das graue Schaf und dazu noch trottelig. Gut vielleicht war zweitklassig nicht treffend, aber man musste sich mal bildlich vorstellen, dass dieser Typ einen schicken Anzug zur Arbeit trug, unverschämt gut aussah und ich ein lausiges Top, ne Jeans und Flip Flops trug die billiger waren als eine Schachtel Zigaretten. In diesem Moment vor dem Spiegel, eine Minute nachdem ich eigentlich bei Alex und Rex sein sollte, fühlte ich mich zwar schlecht, aber ich war gut gekleidet. Ich trug ein Kleid das meiner Figur so schmeichelte, dass ich mich manchmal für Jennifer Lopez in ihren jungen Jahren hielt. Es saß perfekt und betonte all meine Kurven. Es war mein Kleid für den Moment, wenn ich die einzige war die mich aufbauen konnte. Dann zog ich dieses Stöffchen an, schminkte mich und stylte mir die Haare um danach in meine sündhaft teuren High Heels zu steigen, die mich 10 cm Größer machten. Nach etwa 30 Minuten musste ich die Schuhe zwar ausziehen und gegen 5cm Absätze austauschen, aber die halbe Stunde in den Schuhe bauten mich auf.
"Wow du siehst super heiß aus", sagte Mark und gab mir einen kleinen Klaps auf den Hintern.
"Ey, spar dir das für dein Date auf", ermahnte ich ihn lachend und reichte ihm ein Glas Wein.
"Wann geht es bei dir los?"
"Diana schrieb, dass alle so gegen 22 Uhr eintreffen, also 22.30uhr werde ich los."
"Ich hab auch noch etwas Zeit, also...oh Gott bitte sei nicht zu früh", betete Mark, der verdutzt auf die Uhr schaute und zur Tür ging.
Ich lächelte in mich hinein und nahm einen großen Schluck von meinem Wein und wartete drauf, das gleich mein lieber Mitbewohner mit seinem Date zu mir in die Küche kam und er etwas ins straucheln kam, weil er überhaupt nicht mit dem frühen auftauchen gerechnet hatte und mental noch gar nicht bereit dafür war. Er hätte lieber noch etwas mit mir geredet und Wein getrunken. Als Mark mich allerdings rief und diesen anderen Ton in der Stimme hatte, wusste ich dass ich nun eine Überraschung erleben würde. Nachdem ich ein paar mal einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte kam mir schon der hübsche Rex entgegen und kuschelte sich an meine Beine.
"Kennst du den?", fragte Mark und deutete auf Alex, der mich schief anblickte.
"Ja", sagte ich etwas beschämt.
"Na dann komm rein", sagte Mark, trat ein Schritt zur Seite und fragte Alex während er in die Küche ging ob er auch Wein wollte?
Der befragte lehnte ab und kam auf mich und Rex zu. Er fragte mich ob alles okay sei und wieso ich nicht bei ihm aufgetaucht wäre. Er hätte sich Sorgen gemacht und war nun etwas verwundert, weil er mich hier Zuhause vorfand ohne einen Notfall oder ein Anzeichen,dass es mir nicht gut ging. Außerdem erinnerte er mich daran, dass ich seine Karte hatte und ihm absagen konnte, wenn etwas dazwischen gekommen wäre. Als er aufgebracht vor mir stand, ärgerte ich mich erneut über meine Blödheit. Alles stellte ich in Frage. Nie konnte ich einem Mensch glauben, dass er mich wirklich mögen könnte. Aber man musste mal ehrlich sagen, dass Alex eine Zwölf war auf einer Skala die nur bis 5 ging. Er war für mich der schönste Mann den ich bisher gesehen hatte und ich war eine 10 auf einer Skala die bis 50 ging. Nach meinem empfinden, aber Alex schien sich nicht daran zu stören, denn nicht umsonst war er enttäuscht und kam extra hier her.
"Warte", rief Mark aus der Küche und kam in den Flur geeilt, gerade noch rechtzeitig bevor Alex wieder gehen wollte.
Alex drehte sich zu uns um und lauschte Marks Worten die selbstsicher über seine Lippen traten und Alex erklärten, dass ich Marks beste Freundin sei und er Liebeskummer hätte. Nicht eine Sekunde hätte ich Zeit gehabt um mich zu melden, weil er mich so belagerte.
"Aber wieso siehst du dann so toll aus, wenn du eigentlich für deinen Freund da sein wolltest?"
"Ich habe gedacht, dass ich alles noch schaffe", log ich und fühlte mich schlecht, weil ich einen Polizisten anlog.
"Es tut mir echt leid Alex, dass ich sie so eingespannt habe."
"Schon gut", sagte er und klatschte mit Mark ab.
"Ist das Essen noch da?"
"Ja", antwortete Alex knapp aber lächelte breit.
"Dann hopp hopp", sagte Mark und schob mich zu Alex.
Als ich direkt vor ihm stand und er mich so begeistert ansah, war da sofort wieder dieses Gefühl wie vor ein paar Stunden am Flughafen. Mit seinem Blick sorgte er dafür dass ich mich toll fühlte. Ich war gefangen in seinen positiven Empfindungen. Er strahlte Zuversicht aus und war positiv durch und durch. Selbst als er mir vom Ableben von Daniel berichtete war seine Umgebung ausgestopft mit Watte, damit ich keinen negativen Einfluss mitbekam. Alex machte es mir leicht mich wohl zu fühlen. Das hieß also, dass er nie wieder von meiner Seite weichen durfte, dachte ich schmunzelnd.
Nachdem ich meine Handtasche, in die Mark noch eine Zahnbürste legte, geholt hatte ging ich mit Alex und seinem Rex hinunter zum Auto. Trotz dessen, dass Alex mir ständig ein Lächeln schenkte und anscheinend die Geschichte vom gebrochenem Herzen glaubte, fühlte ich mich schlecht. In so einer Situation durfte man sicherlich auch mal flunkern, aber ich hatte immer das Gefühl, dass er mich längst durchschaut hatte.
"Wie geht es eigentlich deiner Wange? Sieht aus als hätte ich keine Spuren hinterlassen?"
"Ich habe alles gut überstanden", antwortete Alex lachend und nahm den letzten bissen von seinem Gericht.
Wir waren mittlerweile in seinem Haus angekommen und ich musste gestehendas es schön war. Das Haus war geräumig, aber etwas zu groß für die beiden allein. Alex hatte sich nicht großartig eingerichtet. Er besaß nicht mal einen Fernseher, aber dafür viele Bücher, sogar eine Couch und ansonsten standen im Wohnzimmer nur seine Trainingsgeräte. Er hatte sogar eine Sprossenwand montiert, welche mich an meinen Sportunterricht in der Schule erinnerte. In der Küche war alles vorhanden was man brauchte, aber Extras gab es nicht. Mehr hatte ich bis jetzt nicht sehen können, was auch nicht schlimm war, denn zu sehen wie viel Mühe er eich mit dem Essen und dem Tisch decken gegeben hatte war mehr als genug.
"Es ist mir immernoch total unangenehm."
"Brauch es nicht, denn so weiß ich, dass man sich mit dir besser nicht anlegt."
"Ha ha ha", sagte ich schmunzelnd und erhob mein Glas um noch mal mit ihm anzustoßen.
"Möchtest du noch was?", fragte Alex und deutete auf Essen.
"Zumindest nichts zu Essen."
"Das finde ich gut", sagte er, stand auf und streckte seine Hand nach mir aus.
Ich ergriff sie, schnappte mir die Weinflasche und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Nachdem Alex mich auf der Couch geparkt hatte ging er rasch in die Küche um die Weingläser zu holen. Aus der Flasche zu trinken wäre nicht passend für diesen Abend gewesen. Es schmeichelte mir, seine Bemühungen zu sehen.
"Na Rex dann komm halt her", rief Alex in Richtung des Hundes, denn dieser linste immer mal wieder um die Ecke traute sich aber nicht zu uns zu kommen.
"Ist er schüchtern?", fragte ich Alex aber schaute zu Rex.
"Wir hatten noch nie Damenbesuch."
"Bestimmt."
"Wärst du dann hier?", fragte er während er sich zu mir setzte und goss uns etwas ins Glas.
Ich antwortete nicht auf seine Frage, denn ich beobachtete wie majestätisch Rex zu uns kam. Er war ein toller und wirklich hübscher Hund. Und so wie ich es bis jetzt erlebte, sehr intelligent. Rex faszinierte mich und zu sehen, was dieser Hund alles konnte war unglaublich. Unser Hund damals hörte gerade mal auf 'Sitz' und 'Platz'. Rex machte aber unter anderem die Tür auf und trug sein Fressnapf in die Küche um Alex zu signalisieren, dass er Hunger hatte und das war noch nichts.
"Aus dem Alter der blinden Naivität bin ich raus", sagte ich an Alex und streichelte Rex über sein borstiges Fell, was jedoch sehr angenehm, war denn es war nicht kratzig sondern eher sehr fest.
"Wir sind beide Erwachsen."
"Seid ihr eigentlich schon weiter in eurem Fall?"
"Etwas...Daniels Test auf Drogen war negativ. Außerdem kam heute jemand von der Staatspolizei ins Büro, das heißt es steckt noch mehr dahinter."
"Aber jetzt hast du ja Feierabend", sprach ich selbstsicher Alex an, der sich dichter zu mir setzte und beobachtete wie Rex schnell das Wohnzimmer verließ.
"Richtig", sagte Alex breit grinsend.
Als er seine Hand in meinem Nacken platzierte bekam ich am ganzen Körper eine Gänsehaut. Er hatte so warme, große Hände die mich mit seinem wohlwollen mir gegenüber durchströmten. Es war als würde er, ohne es zu wissen, mir ein bisschen Liebe schenken, die mich davon abhalten sollte mich nicht so gut zu finden.
Kurz bevor sich unsere Lippen trafen wurden wir davon abgehalten, denn zwei Männer traten ins Wohnzimmer ein, welche sich mit einen Räuspern bemerkbar machten. Die Situation war für alle etwas peinlich, aber in dem Moment in dem Alex uns alle einander vorstellte, wurde es entspannter. Christian und Peter waren seine Kollegen. Beide sehr unscheinbar, aber offensichtlich gut in ihrem Job, sonst wären sie nicht mit Alex bei der Mordkommission.
"Entschuldigt die Störung, aber es steht etwas im Wiener Abendblatt was der Alex unbedingt sehen muss", begann Peter das Gespräch und hatte Alex sofort wieder im Jobmodus.
"Von Weynstein, der Name kommt mir bekannt vor", murmelte Alex leise vor sich her während er den Artikel las.
"Das ist doch der Enthüllungsjournalist", warf ich ein, worauf Christian anfing Alex zu berichten was die beiden während ihrer Recherche über ihn herausbekommen hatten.
Ich mischte mich nicht weiter in das Gespräch ein und kümmerte mich um Rex. Ich ging mit ihm zu seiner Spielzeugkiste und suchte mir ein quietschiger Tier aus Gummi heraus, was Rex nicht interessierte. Er schnappte sich einen Orange schwarzen Ball und ging heraus. Natürlich öffnete er sich die Tür selbst. Ich war fasziniert davon wie gut dieser Hund trainiert war. Als ich draußen mit Rex angekommen war, bemerkte ich schnell dass es ihm nicht ausreichte, wenn ich den Ball nur stumpf weg warf, damit er ihn mir wiederbringen konnte. Der süße Schäferhund brauchte mehr Aktion. Ich schnappte mir aus der Spielzeugkiste rasch ein kleines Tau, zog meine Schuhe aus und spürte sofort wie gut es tat Barfuß zu gehen. Das Gras unter den blanken Sohlen zu fühlen und ganz bewusst, die nach Sommer duftende Luft einzuatmen, war toll. Lange durfte ich all diese tollen Geschenke der Natur nicht genießen, denn Rex forderte seine Spielzeit ein. Diesem niedlichen Geschöpf konnte man nichts abschlagen, also begannen wir zu toben. Er schnappte ein Ende mit seinen scharfen Zähnen und schon zogen wir an dem Tau und ich war überrascht wie stark Rex war. Natürlich wusste man das Hunde einen starken Biss hatten und enorme Kraft, aber ich war eine Erwachsene Frau, die für ihr Geschlecht sehr stark war und dieser Hund war maximal 30 kilo schwer und hatte beinahe so viel Power wie ich.
"Jetzt haben wir aber ordentlich gerangelt", sagte ich zu Rex, nachdem ich auf dem Gras zum liegen kam und er sich mit seinen Vorderpfoten auf meinen Oberkörper legte um zu signalisieren, dass er gewonnen hatte.
Zur Antwort bekam ich ein kurzes aufbellen, worauf ich leicht lachte und ihn am Hals zu kraulen begann.
"Na du bist ja ein Gentleman, Rex", sagte Christian, der in Begleitung von Peter zu uns nach draußen kam.
"Es war ein fairer Kampf", antworte ich glücklich und genoss Rex' Nähe.
"Er ist ausgefuchst", warf Peter ein und setzte sich auf die Holzbank, die an der Hauswand stand.
Christian tat es ihm gleich und beide kamen nicht drum herum mich genau zu betrachten. Sie starrten nicht, aber sie schauten immer wieder zu mir herüber ohne wirklich etwas zu sagen.
"Meint ihr, dass der Tot von dem Herr von Weynstein etwas mit dem Tot meines Kollegen zu tun hat?"
"Genau wissen wir es noch nicht, aber wir vermuten es."
"Mhmm", sagte ich kurz und erhob mich dann vom Rasen.
Ich schämte mich für die Tatsache, dass ich Spaß hatte obwohl Daniel kurz zuvor gestorben war. Klar man konnte nun sagen, dass die Verstorbenen nie wollten, dass alle die sie kannten traurig waren, aber trotzdem zog mich der Gedanke ihn vergessen zu haben, runter. Ebenfalls wusste ich, dass ich ihn niemals vergessen würde, aber in diesem Moment dachte ich nicht an ihn und ich schämte mich. Als ich im Haus war zog ich mir wieder meine Schuhe an und ging zum Tisch auf dem der Wein stand. Ich hörte dass Alex telefonierte. Seine genauen Worte verstand ich nicht, aber allein etwas von seiner Stimme zu hören war nett. Seine Stimme war tief und rau, was wahrscheinlich vom Rauchen kam. In meiner Gegenwart hatte er noch nicht geraucht, aber ich sah seine Schachtel rumliegen.
Just in dem Moment fiel mir ein, dass ich zuvor eine Schachzel in der Küche liegen sah, also eilte ich zurück und klaute mir eine Zigarette und begab mich wieder nach draußen.
"Alles in Ordnung?", fragte Christian ruhig, nachdem er sah dass ich wieder nach draußen kam.
"Ja, alles okay. Ich brauchte nur einen kleinen Moment...es ist so...tragisch."
"Das verstehe ich", reagierte er noch immer mit ruhiger Stimme und drehte sich rasch um, denn Alex kam heraus.
Er stellte sich vor uns, betrachtete genau meine Zigarette, ließ es aber unkommentiert und berichtete Peter und Christian seine neuesten Erkenntnisse. Nachdem sie alles abgesprochen hatten schickte er die beiden wieder nach Hause. Ich war froh, dass er sofort wieder umschalten konnte und nicht weiter bei der Arbeit mit den Gedanken war, sondern zurück zum charmanten Gastgeber kam und sich gut um mich kümmerte.
Ich bin ein großer Fan von Kommisar Rex, noch mehr von Alex Brandtner ;)
Ich habe ein langes Kapitel zum Einstieg online gestellt und bin natürlich gespannt ob es euch gefällt?!
Es gibt ja bereits vier tolle Geschichten, an die ich sicherlich nicht rankomm', aber ich würde es gern probieren. Lasst es mich Wissen ob ich weiter machen oder es lieber lassen soll...
Zum Kapitel...Es ist ein Mix aus allem. Ich habe eine bestimmte Folge zum Einstieg genommen,jedoch auch andere Dinge einfließen lassen bzw so geändert wie Ich es interessanter/besser finde.
Ich kenne natürlich niemanden persönlich und bis auf die Figuren die man aus dem Fernsehen kennt, ist alles frei erfunden.
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Wie froh ich war endlich wieder den Boden unter den Füßen zu spüren. Der Urlaub auf den Kanarischen Inseln war toll, aber auf den Flug hätte ich gern verzichtet. In der Luft war ich nicht so gern, aber um an solche Ziele zum kommen musste man so was in Kauf nehmen.
Die netten Stewardess wünschte mir ein gutes ankommen am Ziel und lächelte so nett, dass ich nicht drum rum kam ihr ebenfalls mein Zahnpasta Lächeln zu geben. Der Weg zum Kofferband war schnell hinter mich gebracht wurde jedoch rasch unterbrochen, denn ich hörte in einer Durchsage, dass ich mich schnellstmöglich an der Information des Flughafens melden sollte. Ich war völlig verdutzt, denn was hatte ich veranstaltet, dass die etwas von mir wollten? Ich hoffte das Zuhause nichts passiert war und mich nun eine böse Überraschung erwarten würde.
Da ich wusste, dass mein Koffer nicht so schnell verschwinden würde beeilte ich mich um eilig an die Information zu gelangen. Meine Nervosität wuchs ins unermessliche ich bemerkte wie mein Herzschlag sich beschleunigte nachdem ich den Bereich entdeckte, an dem ich erwartet wurde
"Guten Tag...ähm ich wollte gerade auf meinen Koffer warten, als ich die Durchsage gehört habe."
"Sie sind Frau Hajek?", fragte die junge Dame mich, ich nickte, sie blickte hinter mich und nickte erneut.
Erschrocken davon drehte ich mich ebenfalls um und sah als erstes einen wunderschönen braunen Schäferhund der rasch auf mich zu kam, so als würde er auf mich warten. Sein Begleiter war ein schwarzhaariger sehr gut aussehender Mann, der einen dunklen Anzug trug. Ich hatte Mensch und Tier noch nie zuvor gesehen und drehte mich wieder zu der Frau von der Rezeption um die allerdings nur Augen für den Mann im Anzug hatte.
"Frau Hajek?", ertönte es hinter mir und ich konnte nicht glauben das dieser mir Unbekante tatsächlich etwas von mir wollte.
Ich atmete ein mal tief durch, setzte mein nettestes lächeln auf und drehte mich schwungvoll um, was mir im nächsten Moment leid tat, denn ich traf den Mann mit voller Wucht im Gesicht. Als ich sah wie der Getroffene sein Gesicht verzerrte und in die Hocke ging spürte ich regelrecht wie sich jede einzelne kleine Partie meines Gesichts Purpur färbte.
Der Hund ging sofort zwei kleine Schrittchen auf sein Begleiter zu und stupste ihn mit seiner Nase an.
"Alles gut Rex", sagte sein, wahrscheinlich, Herrchen und streichelte diesen kurz.
Ich begab mich in die Hocke, denn der von mir getroffene war auf ebendieser Höhe und ich begann mich aufrichtig bei ihm zu entschuldigen. Der Mann nahm seine Hand, die er wahrscheinlich zum Schutz vor weiteren Einschlägen erhoben hatte, von seinem Gesicht und blickte mich mit einem etwas konfusen Blick an. Er war total überrascht und hatte wohl als letztes mit diesem Fiasko gerechnet.
"Ich hoffe sie begrüßen nicht immer so fremde Menschen?", fragte er lachend und rieb sich noch mal kurz über die etwas gerötete Wange.
"Ein mal in 5 Jahren", sagte ich und ärgerte mich über meinen blöden Spruch erntete aber ein nettes Lachen seinerseits.
Ich betrachtete eine kurze Weile seine wunderschönen grünen Augen, musterte seine leicht gebräunte glatte Haut die durch seinen zwei Tage Bart etwas männlicher wirkte. Durch die dunklen Haare und trotz der bräune helleren Haut sah man trotz frischer Rasur ganz schnell wieder den Bartwuchs was aus Sicht der Frau natürlich ein Hingucker war.
"In dem Schwung steckte die Kraft der letzten 5 Jahre", sagte er scherzend und stellte sich wieder auf.
Ich tat es ihm gleich und bemerkte dann wie groß er eigentlich war. Mindestens 180cm musste er gewesen sein. Ein großer, dunkelhaariger, grünäugiger wunderschöner Mann. Und ich haute ihm ein runter. Ich entschuldigte mich erneut bei ihm, worauf er nicht wirklich einging sondern mich bat ihn an einen ruhigeren Platz zu begleiten. Ich stimmte ihm wohlwollend zu, erinnerte aber daran, dass ich noch meinen Koffer bräuchte. Auf dem Weg zum Kofferband stellte er sich als Alex Brandner und seinen Hund erneut als Rex vor. Ich sagte ihm meinen Namen und wir einigten uns darauf, dass wir uns mit dem Vornamen ansprechen wollten. Alex war ein sehr charmanter Mann, was mir als Frau auch mal gut tat.
"Ich bin von der Mordkommission Wien", sagte er deutlich leiser zu mir nachdem wir an der Gepäckausgabe angekommen waren.
Ich schaute ihn völlig verdutzt an, denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Er wartete einen kleinen Moment ehe er das Gespräch fortsetzte und mir berichtete, dass ein Kollege von mir verstorben sei und sie glaubten, dass es Mord war, deshalb waren er und sein Team am ermitteln. Ich war froh dass Alex immer wieder lange Pausen zwischen den verschiedenen Informationen einbaute, denn es dauerte ein kleines Weilchen ehe ich alles verstanden und für den Moment verarbeiten konnte. Mein Kollege, Daniel, und ich waren noch nicht so lang befreundet, aber diese Zeit war sehr intensiv. Ich war traurig darüber, dass ich ihn nicht weiter in meinem Leben haben konnte. Ich war traurig, weil er durch andere Sterben musste. Ich war traurig, da er all seine Ziele nicht mehr erreichen konnte. Es war unfair.
"Wir vermuten dass Daniel Drogen genommen hat", begann Alex zu sprechen nachdem wir uns ins Flughafen Café gesetzt hatten.
"Damals ja, aber er hat mir versprochen, dass es nicht mehr macht."
"Leute die Abhängig sind, haben leider die Neigung zum Lügen", sagte Alex sanft und nahm ein Schluck von seinem Wasser.
"Ich vertraue..habe ihm vertraut und geglaubt."
"Wir gehen dem nach, aber es deutet erstmal viel darauf hin."
"Sonst kann ich euch wohl nicht weiter helfen. Es gibt nichts was ungewöhnlich an ihm war. Er war immer pünktlich auf der Arbeit, ich habe nie irgendwas merkwürdiges mitbekommen oder etwas negatives von ihm gehört", sagte ich und schaute ihn bewusst an.
"Entschuldigung", sagte der Mitarbeiter des Cafés streng und schaute Alex verärgert an.
"Schreiben sie es auf die Rechnung", sagte Alex lachend und holte Rex zu sich.
Der Hund hatte sich zum dritten Mal eine Semmel von dem kleinen Buffet gemopst und das sah der Mitarbeiter nicht so gern. Rex war ein Polizeihund, der sehr gut ausgebildet war und viel beherrschte, erzählte Alex rasch.
"Willst du noch was trinken?", fragte mich der hübsche Mann von der Mordkommission und nahm seinen letzten Schluck vom Wasser.
"Ich habe gehört, das Polizisten ständig im Stress sind!? Jedoch wirkst du nicht als ob du Zeitdruck hättest."
"Viel Freizeit haben wir nicht, was Rex?", sagte Alex und bekam ein Bellen zur Antwort und fügte dann hinzu: "Aber bei dir zöger ich die Zeugenbefragung gern hinaus."
Mich durchzog ein kleiner Blitz als er seine Hand auf meinen Unterarm legte. Den kleinen Aussetzer meines Herzens möchte ich unerwähnt lassen. Alex verzückte mich und schien mir den Schlag zur Begrüßung überhaupt nicht übel zu nehmen. Viel mehr hatte ich das Gefühl das er etwas flirtete was mich ein wenig überforderte, denn er war ein sehr hübscher Mann mit einem strahlenden lächeln, dass mich regelrecht verzauberte.
"Und ich hab noch so viel zu erzählen", sagte ich selbstsicher.
"Was hältst du denn davon, wenn du heute Abend zu uns zum Abendessen kommst? Da können wir die Befragung fortsetzen"
"Das klingt nach einer sehr guten Idee oder was meinst du Rex?"
Ein Bellen war die Antwort welches Alex als ja auslegte. Der Kommissar beglich unsere Rechnung und sorgte für ein sicheres nach Hause kommen meinerseits. Ich erwatete ein Polizeiauto und freute mich dass er Zivil unterwegs war. Er erklärte es mir, dass die Mordkommission keine auffälligen Autos fuhren, damit die Mitbürger nicht immer sofort wissen was los sei. Die Polizei sollte der erste Anlaufpunkt sein und der Rest blieb Zivil. Der Zoll hatte auch eine auffällige Kennzeichnung und die Aufschrift Zoll auf den Autos, aber eine Dienstfahrzeug mit der Aufschrift Mordkommission wäre definitiv zu viel Aufregung für Zivilpersonen und auch ein Ansporn für Gaffer.
Alex fuhr einen schicken schwarzen Audi in dem Rex immer vorn saß. Es war niedlich zu sehen wie Alex versuchte Rex auf die Rückbank zu befördern, was jedoch nicht klappte. Ich lehnte es auch ab denn für mich war es ausreichend überhaupt mal in einem Polizeiauto zu fahren ohne, dass man sah dass es ein Auto der Polizei war.
Auf der Autofahrt erklärte Alex mir wie es dazu kam das Rex immer vorn saß, wie er überhaupt zu dem Hund gekommen sei und warum er anfangs gegen einen Hund war. Vor etwa drei Jahren kam Rex in das Team der Mordkommission, denn der damalige Leiter Richard Moser adoptierte Rex, nachdem der Hund sein Herrchen verlor. Nun war vor wenigen Monaten der Moser verstorben und Rex hatte mal wieder sein Herrchen verloren. Alex kam neu in die Mordkommission, er hatte sich extra versetzen lassen, weil er kurz zuvor seinen Hund bei einem Einsatz verloren hatte. Dies schmerzte so sehr, dass er sich gegen Hunde aussprach, aber als er von der Geschichte mit Rex hörte konnte er nicht anders als dem Hund zu helfen. Diese Geschichte von diesen vollen Lippen zu hören machte es einem schier unmöglich nicht ins schwärmen zu kommen.
"Wo zur Hölle warst du?", fragte mein Mitbewohner wütend und stürmte auf mich los.
"Am Flughafen", sagte ich lächelnd.
"Ich stand 25 Minuten davor die Polizei zu rufen!"
"25Minuten?"
"4 Stunden wären dann vergangen seit dem Zeitpunkt an dem du eigentlich hier sein solltest", sagte Mark, verschwand im Bad und tauchte kurz danach mit einer Maske auf dem Gesicht in meinem Zimmer auf.
"Hast noch was vor?", fragte ich und stellte meinen Koffer im Zimmer ab nur um mich dann erstmal auf mein Bett fallen zu lassen.
"Ja ich habe heute ein Date, aber das ist unwichtig. Was ist das für ein komisches lächeln auf deinen Lippen?"
"Wie meinst du das...komisch?", fragte ich und rückte zur Seite denn Mark legte sich zu mir ins Bett.
"Was war der Grund für deine Verspätung, he?"
"Daniel, mein Kollge von der Arbeit, ist gestorben auf nicht natürliche Weise und Herr Brandner von der Mordkommission Wien hat mich am Flughafen abgefangen."
"Genau", sagte er lachend.
Da er mir nicht glaubte griff ich in meine Hosentasche und holte die Visitenkarte heraus die Alex mir überreichte denn dort schrieb er mir seine Adresse rauf damit ich keinen Grund hatte mir irgendwas als Ausrede einfallen zu lassen. Ich war froh das Mark die Rückseite nicht anschaute sondern schon von dem Wappen der Mordkommission beeindruckt war. Was hätte das sonst für einen Eindruck hinterlassen?
Ich musste zugeben schon etwas verwundert gewesen zu sein, denn es gab Zeiten und eigentlich gibt es sie noch immer, da hatte und habe ich kein Glück mit Männern gehabt. Ob jung oder etwas älter, hübsch oder nicht ganz so gutaussehend, arm oder reich. Nie klappte es und ausgerechnet eine Sahneschnitte von Polizist, Charmant und tierlieb sollte auf jemanden wie mich stehen?
Ich erhob mich aus dem Bett und begutachtete mich in meinem Spiegel und kaum hatte ich mich in voller Größe gesehen, begann ich mich nicht mehr so schön zu fühlen wie kurz zuvor im Auto. Ich machte das lächeln, welches ich Alex über den Rückspiegel schenkte, vor meinem Spiegel nach und verfluchte die gesamte Welt, denn ich sah aus als ob ich irgendwelche Anfälle hatte. So hatte ich gelächelt? Und darauf bekam ich ein wunderschönes Lächeln sie aus einer Werbung zurück? Das war doch sicherlich ein Scherz, oder? Irgendwo war sicher eine versteckte Kamera? Ich suchte mein Zimmer grob ab aber es war nichts zu finden. Nachdem ich etwas aufgeregter im Zimmer umher lief, ging Mark zurück ins Bad und ließ mich allein 'klar kommen' wie er es nannte. Ja klar kommen musste ich, das stimmte, denn auf ein mal stellte ich alles, aber auch wirklich alles in Frage! Wie konnte das nur passieren? Einen Moment hatte ich nicht auf meinen Schutz geachtet und mich mitreißen lassen. Einfach so.
Die Karte von Alex legte ich unbedacht auf meine Fensterbank und lenkte mich damit ab meinen Koffer auszupacken, Anrufe zu tätigen und einfach nicht mehr an Alex und den süßen Rex denken zu müssen. Mark erzählte ich nicht wieso ich so durch den Wind war, hängte mich aber an ihn und wollte wissen was ich verpasst hatte und ob er wisse wo an diesem Abend was los war. Allein sein wollte ich nicht. Er empfahl mir, mich bei Diana zu melden, denn diese wollte feiern gehen. Feiern war eine gute Idee, also schrieb ich ihr und meldete mich bei der Partymeute an die sich auf mich freuten.
"19uhr", sagte ich leise als ich sah, dass der große Zeiger auf die Zwölf schwang.
Ich war etwas betrübt, denn der Tag war wirklich toll gewesen und ich hatte mich mit Alex für einen Moment speziell gefühlt. Und interessant. Sogar Rex war ein kleines bisschen Eifersüchtig, aber alles woran ich dachte, war die Tatsache dass er ein Model der ersten Liga verdiente und nicht eine zweitklassige Frau die einen mittelmäßigen Körper hatte. Ich war das graue Schaf und dazu noch trottelig. Gut vielleicht war zweitklassig nicht treffend, aber man musste sich mal bildlich vorstellen, dass dieser Typ einen schicken Anzug zur Arbeit trug, unverschämt gut aussah und ich ein lausiges Top, ne Jeans und Flip Flops trug die billiger waren als eine Schachtel Zigaretten. In diesem Moment vor dem Spiegel, eine Minute nachdem ich eigentlich bei Alex und Rex sein sollte, fühlte ich mich zwar schlecht, aber ich war gut gekleidet. Ich trug ein Kleid das meiner Figur so schmeichelte, dass ich mich manchmal für Jennifer Lopez in ihren jungen Jahren hielt. Es saß perfekt und betonte all meine Kurven. Es war mein Kleid für den Moment, wenn ich die einzige war die mich aufbauen konnte. Dann zog ich dieses Stöffchen an, schminkte mich und stylte mir die Haare um danach in meine sündhaft teuren High Heels zu steigen, die mich 10 cm Größer machten. Nach etwa 30 Minuten musste ich die Schuhe zwar ausziehen und gegen 5cm Absätze austauschen, aber die halbe Stunde in den Schuhe bauten mich auf.
"Wow du siehst super heiß aus", sagte Mark und gab mir einen kleinen Klaps auf den Hintern.
"Ey, spar dir das für dein Date auf", ermahnte ich ihn lachend und reichte ihm ein Glas Wein.
"Wann geht es bei dir los?"
"Diana schrieb, dass alle so gegen 22 Uhr eintreffen, also 22.30uhr werde ich los."
"Ich hab auch noch etwas Zeit, also...oh Gott bitte sei nicht zu früh", betete Mark, der verdutzt auf die Uhr schaute und zur Tür ging.
Ich lächelte in mich hinein und nahm einen großen Schluck von meinem Wein und wartete drauf, das gleich mein lieber Mitbewohner mit seinem Date zu mir in die Küche kam und er etwas ins straucheln kam, weil er überhaupt nicht mit dem frühen auftauchen gerechnet hatte und mental noch gar nicht bereit dafür war. Er hätte lieber noch etwas mit mir geredet und Wein getrunken. Als Mark mich allerdings rief und diesen anderen Ton in der Stimme hatte, wusste ich dass ich nun eine Überraschung erleben würde. Nachdem ich ein paar mal einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte kam mir schon der hübsche Rex entgegen und kuschelte sich an meine Beine.
"Kennst du den?", fragte Mark und deutete auf Alex, der mich schief anblickte.
"Ja", sagte ich etwas beschämt.
"Na dann komm rein", sagte Mark, trat ein Schritt zur Seite und fragte Alex während er in die Küche ging ob er auch Wein wollte?
Der befragte lehnte ab und kam auf mich und Rex zu. Er fragte mich ob alles okay sei und wieso ich nicht bei ihm aufgetaucht wäre. Er hätte sich Sorgen gemacht und war nun etwas verwundert, weil er mich hier Zuhause vorfand ohne einen Notfall oder ein Anzeichen,dass es mir nicht gut ging. Außerdem erinnerte er mich daran, dass ich seine Karte hatte und ihm absagen konnte, wenn etwas dazwischen gekommen wäre. Als er aufgebracht vor mir stand, ärgerte ich mich erneut über meine Blödheit. Alles stellte ich in Frage. Nie konnte ich einem Mensch glauben, dass er mich wirklich mögen könnte. Aber man musste mal ehrlich sagen, dass Alex eine Zwölf war auf einer Skala die nur bis 5 ging. Er war für mich der schönste Mann den ich bisher gesehen hatte und ich war eine 10 auf einer Skala die bis 50 ging. Nach meinem empfinden, aber Alex schien sich nicht daran zu stören, denn nicht umsonst war er enttäuscht und kam extra hier her.
"Warte", rief Mark aus der Küche und kam in den Flur geeilt, gerade noch rechtzeitig bevor Alex wieder gehen wollte.
Alex drehte sich zu uns um und lauschte Marks Worten die selbstsicher über seine Lippen traten und Alex erklärten, dass ich Marks beste Freundin sei und er Liebeskummer hätte. Nicht eine Sekunde hätte ich Zeit gehabt um mich zu melden, weil er mich so belagerte.
"Aber wieso siehst du dann so toll aus, wenn du eigentlich für deinen Freund da sein wolltest?"
"Ich habe gedacht, dass ich alles noch schaffe", log ich und fühlte mich schlecht, weil ich einen Polizisten anlog.
"Es tut mir echt leid Alex, dass ich sie so eingespannt habe."
"Schon gut", sagte er und klatschte mit Mark ab.
"Ist das Essen noch da?"
"Ja", antwortete Alex knapp aber lächelte breit.
"Dann hopp hopp", sagte Mark und schob mich zu Alex.
Als ich direkt vor ihm stand und er mich so begeistert ansah, war da sofort wieder dieses Gefühl wie vor ein paar Stunden am Flughafen. Mit seinem Blick sorgte er dafür dass ich mich toll fühlte. Ich war gefangen in seinen positiven Empfindungen. Er strahlte Zuversicht aus und war positiv durch und durch. Selbst als er mir vom Ableben von Daniel berichtete war seine Umgebung ausgestopft mit Watte, damit ich keinen negativen Einfluss mitbekam. Alex machte es mir leicht mich wohl zu fühlen. Das hieß also, dass er nie wieder von meiner Seite weichen durfte, dachte ich schmunzelnd.
Nachdem ich meine Handtasche, in die Mark noch eine Zahnbürste legte, geholt hatte ging ich mit Alex und seinem Rex hinunter zum Auto. Trotz dessen, dass Alex mir ständig ein Lächeln schenkte und anscheinend die Geschichte vom gebrochenem Herzen glaubte, fühlte ich mich schlecht. In so einer Situation durfte man sicherlich auch mal flunkern, aber ich hatte immer das Gefühl, dass er mich längst durchschaut hatte.
"Wie geht es eigentlich deiner Wange? Sieht aus als hätte ich keine Spuren hinterlassen?"
"Ich habe alles gut überstanden", antwortete Alex lachend und nahm den letzten bissen von seinem Gericht.
Wir waren mittlerweile in seinem Haus angekommen und ich musste gestehendas es schön war. Das Haus war geräumig, aber etwas zu groß für die beiden allein. Alex hatte sich nicht großartig eingerichtet. Er besaß nicht mal einen Fernseher, aber dafür viele Bücher, sogar eine Couch und ansonsten standen im Wohnzimmer nur seine Trainingsgeräte. Er hatte sogar eine Sprossenwand montiert, welche mich an meinen Sportunterricht in der Schule erinnerte. In der Küche war alles vorhanden was man brauchte, aber Extras gab es nicht. Mehr hatte ich bis jetzt nicht sehen können, was auch nicht schlimm war, denn zu sehen wie viel Mühe er eich mit dem Essen und dem Tisch decken gegeben hatte war mehr als genug.
"Es ist mir immernoch total unangenehm."
"Brauch es nicht, denn so weiß ich, dass man sich mit dir besser nicht anlegt."
"Ha ha ha", sagte ich schmunzelnd und erhob mein Glas um noch mal mit ihm anzustoßen.
"Möchtest du noch was?", fragte Alex und deutete auf Essen.
"Zumindest nichts zu Essen."
"Das finde ich gut", sagte er, stand auf und streckte seine Hand nach mir aus.
Ich ergriff sie, schnappte mir die Weinflasche und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Nachdem Alex mich auf der Couch geparkt hatte ging er rasch in die Küche um die Weingläser zu holen. Aus der Flasche zu trinken wäre nicht passend für diesen Abend gewesen. Es schmeichelte mir, seine Bemühungen zu sehen.
"Na Rex dann komm halt her", rief Alex in Richtung des Hundes, denn dieser linste immer mal wieder um die Ecke traute sich aber nicht zu uns zu kommen.
"Ist er schüchtern?", fragte ich Alex aber schaute zu Rex.
"Wir hatten noch nie Damenbesuch."
"Bestimmt."
"Wärst du dann hier?", fragte er während er sich zu mir setzte und goss uns etwas ins Glas.
Ich antwortete nicht auf seine Frage, denn ich beobachtete wie majestätisch Rex zu uns kam. Er war ein toller und wirklich hübscher Hund. Und so wie ich es bis jetzt erlebte, sehr intelligent. Rex faszinierte mich und zu sehen, was dieser Hund alles konnte war unglaublich. Unser Hund damals hörte gerade mal auf 'Sitz' und 'Platz'. Rex machte aber unter anderem die Tür auf und trug sein Fressnapf in die Küche um Alex zu signalisieren, dass er Hunger hatte und das war noch nichts.
"Aus dem Alter der blinden Naivität bin ich raus", sagte ich an Alex und streichelte Rex über sein borstiges Fell, was jedoch sehr angenehm, war denn es war nicht kratzig sondern eher sehr fest.
"Wir sind beide Erwachsen."
"Seid ihr eigentlich schon weiter in eurem Fall?"
"Etwas...Daniels Test auf Drogen war negativ. Außerdem kam heute jemand von der Staatspolizei ins Büro, das heißt es steckt noch mehr dahinter."
"Aber jetzt hast du ja Feierabend", sprach ich selbstsicher Alex an, der sich dichter zu mir setzte und beobachtete wie Rex schnell das Wohnzimmer verließ.
"Richtig", sagte Alex breit grinsend.
Als er seine Hand in meinem Nacken platzierte bekam ich am ganzen Körper eine Gänsehaut. Er hatte so warme, große Hände die mich mit seinem wohlwollen mir gegenüber durchströmten. Es war als würde er, ohne es zu wissen, mir ein bisschen Liebe schenken, die mich davon abhalten sollte mich nicht so gut zu finden.
Kurz bevor sich unsere Lippen trafen wurden wir davon abgehalten, denn zwei Männer traten ins Wohnzimmer ein, welche sich mit einen Räuspern bemerkbar machten. Die Situation war für alle etwas peinlich, aber in dem Moment in dem Alex uns alle einander vorstellte, wurde es entspannter. Christian und Peter waren seine Kollegen. Beide sehr unscheinbar, aber offensichtlich gut in ihrem Job, sonst wären sie nicht mit Alex bei der Mordkommission.
"Entschuldigt die Störung, aber es steht etwas im Wiener Abendblatt was der Alex unbedingt sehen muss", begann Peter das Gespräch und hatte Alex sofort wieder im Jobmodus.
"Von Weynstein, der Name kommt mir bekannt vor", murmelte Alex leise vor sich her während er den Artikel las.
"Das ist doch der Enthüllungsjournalist", warf ich ein, worauf Christian anfing Alex zu berichten was die beiden während ihrer Recherche über ihn herausbekommen hatten.
Ich mischte mich nicht weiter in das Gespräch ein und kümmerte mich um Rex. Ich ging mit ihm zu seiner Spielzeugkiste und suchte mir ein quietschiger Tier aus Gummi heraus, was Rex nicht interessierte. Er schnappte sich einen Orange schwarzen Ball und ging heraus. Natürlich öffnete er sich die Tür selbst. Ich war fasziniert davon wie gut dieser Hund trainiert war. Als ich draußen mit Rex angekommen war, bemerkte ich schnell dass es ihm nicht ausreichte, wenn ich den Ball nur stumpf weg warf, damit er ihn mir wiederbringen konnte. Der süße Schäferhund brauchte mehr Aktion. Ich schnappte mir aus der Spielzeugkiste rasch ein kleines Tau, zog meine Schuhe aus und spürte sofort wie gut es tat Barfuß zu gehen. Das Gras unter den blanken Sohlen zu fühlen und ganz bewusst, die nach Sommer duftende Luft einzuatmen, war toll. Lange durfte ich all diese tollen Geschenke der Natur nicht genießen, denn Rex forderte seine Spielzeit ein. Diesem niedlichen Geschöpf konnte man nichts abschlagen, also begannen wir zu toben. Er schnappte ein Ende mit seinen scharfen Zähnen und schon zogen wir an dem Tau und ich war überrascht wie stark Rex war. Natürlich wusste man das Hunde einen starken Biss hatten und enorme Kraft, aber ich war eine Erwachsene Frau, die für ihr Geschlecht sehr stark war und dieser Hund war maximal 30 kilo schwer und hatte beinahe so viel Power wie ich.
"Jetzt haben wir aber ordentlich gerangelt", sagte ich zu Rex, nachdem ich auf dem Gras zum liegen kam und er sich mit seinen Vorderpfoten auf meinen Oberkörper legte um zu signalisieren, dass er gewonnen hatte.
Zur Antwort bekam ich ein kurzes aufbellen, worauf ich leicht lachte und ihn am Hals zu kraulen begann.
"Na du bist ja ein Gentleman, Rex", sagte Christian, der in Begleitung von Peter zu uns nach draußen kam.
"Es war ein fairer Kampf", antworte ich glücklich und genoss Rex' Nähe.
"Er ist ausgefuchst", warf Peter ein und setzte sich auf die Holzbank, die an der Hauswand stand.
Christian tat es ihm gleich und beide kamen nicht drum herum mich genau zu betrachten. Sie starrten nicht, aber sie schauten immer wieder zu mir herüber ohne wirklich etwas zu sagen.
"Meint ihr, dass der Tot von dem Herr von Weynstein etwas mit dem Tot meines Kollegen zu tun hat?"
"Genau wissen wir es noch nicht, aber wir vermuten es."
"Mhmm", sagte ich kurz und erhob mich dann vom Rasen.
Ich schämte mich für die Tatsache, dass ich Spaß hatte obwohl Daniel kurz zuvor gestorben war. Klar man konnte nun sagen, dass die Verstorbenen nie wollten, dass alle die sie kannten traurig waren, aber trotzdem zog mich der Gedanke ihn vergessen zu haben, runter. Ebenfalls wusste ich, dass ich ihn niemals vergessen würde, aber in diesem Moment dachte ich nicht an ihn und ich schämte mich. Als ich im Haus war zog ich mir wieder meine Schuhe an und ging zum Tisch auf dem der Wein stand. Ich hörte dass Alex telefonierte. Seine genauen Worte verstand ich nicht, aber allein etwas von seiner Stimme zu hören war nett. Seine Stimme war tief und rau, was wahrscheinlich vom Rauchen kam. In meiner Gegenwart hatte er noch nicht geraucht, aber ich sah seine Schachtel rumliegen.
Just in dem Moment fiel mir ein, dass ich zuvor eine Schachzel in der Küche liegen sah, also eilte ich zurück und klaute mir eine Zigarette und begab mich wieder nach draußen.
"Alles in Ordnung?", fragte Christian ruhig, nachdem er sah dass ich wieder nach draußen kam.
"Ja, alles okay. Ich brauchte nur einen kleinen Moment...es ist so...tragisch."
"Das verstehe ich", reagierte er noch immer mit ruhiger Stimme und drehte sich rasch um, denn Alex kam heraus.
Er stellte sich vor uns, betrachtete genau meine Zigarette, ließ es aber unkommentiert und berichtete Peter und Christian seine neuesten Erkenntnisse. Nachdem sie alles abgesprochen hatten schickte er die beiden wieder nach Hause. Ich war froh, dass er sofort wieder umschalten konnte und nicht weiter bei der Arbeit mit den Gedanken war, sondern zurück zum charmanten Gastgeber kam und sich gut um mich kümmerte.