Fingerabdrücke bleiben
von Lynnix
Kurzbeschreibung
Nayeli genießt ihre letzte Woche als Studentin und lebt mit ihrer indianisch stämmigen Familie in einem alten Haus neben den Klippen des Superior Lakes. Sie kann es kaum erwarten ihren künftigen Job anzutreten, mit dem ihr eine aussichtsreiche Zukunft bevorsteht. Trotz Strapazen empfindet sie ihr Leben als perfekt aber was sie bis zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß ist, dass ihr Vater eine große Last mit sich herumschleppt, dessen Folgen ihr den Boden unter den Füßen wegreißen werden. Die junge Frau lernt jemanden kennen, von dem sie noch nicht weiß, ob er Freund oder Feind ist. Plötzlich ist sie auf fremde Hilfe angewiesen, muss hinter Masken sehen, verstehen wie korrupt das Land ist, in dem sie lebt und auf schmerzhafte Weise Stück für Stück erfahren, wie tief ihr Vater in die Ereignisse verstrickt war. Sie muss Entscheidungen treffen, von denen sie glaubte, so etwas niemals tun zu müssen. Aber wie weit muss sie gehen um Schmerzen und Verlust zu überwinden?
GeschichteDrama, Krimi / P16 / Gen
23.02.2018
25.11.2021
129
578.228
7
Alle Kapitel
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30.08.2019
4.478
Kapitel 40 - Verbundenheit
*TRIGGERWARNUNG!*
Der Inhalt des folgenden Kapitels kann auf vereinzelte Personen eventuell verstörend und anstößig wirken.
Josh Scofieldt, betuchter mehrfacher Mörder und Frauenschänder steht vor mir, als wäre er ein vollkommen normaler Mann Mitte zwanzig. Und ich stehe vor ihm, als hätte ich ein Date, anstatt ihn jeden Moment an einen Auftragskiller auszuhändigen – vorausgesetzt dieser ist dort, wo er sein soll. Falls nicht, dann muss ich es allein schaffen ihn zu überwältigen.
Für den Augenblick muss ich allerdings etwas Zeit schinden, bis ich mir Sam's Hilfe gewiss sein kann.
>Du hast mir deinen Namen gar nicht verraten. < säusle ich und tue erneut so, als würde ich von dem Champagner trinken. Dann stelle ich das Glas und die Bierflasche auf einem kleinen Tisch ab und stehe ihm direkt gegenüber. Seine Augen wandern an mir herab und er erwidert ruhig und ohne jegliche Nervosität:
>Der ist unwichtig. Ich würde lieber mehr über dich erfahren. <
>Was willst du denn wissen? < frage ich und sehe, wie die Tür durch Sam's Schuhspitze weiter aufgeht. Mein Herz beginnt plötzlich zu rasen, denn nun ist es so weit. Ich sehe in Sam´s Gesicht, welches Josh Scofieldt überhaupt nicht sehen kann, da er mit dem Rücken zu ihm steht.
Sam trägt nun die Handschuhe, die Lederjacke und die Mütze – so wie er normalerweise das Haus vor jedem Auftrag verlässt. Das weitere Öffnen der Tür ist durch die wummernde Musik nicht zu hören und mein potenzieller Peiniger bekommt immer noch nichts von seinem ungebetenen Gast mit, obwohl inzwischen ein leichter Windzug zu spüren ist.
>Wie alt bist du? < fragt er rau und sein Blick wird düster.
>Ich bin etwa so alt wie Cláudia, Vivien und Namula. Die drei Frauen, die dich überlebt haben. < zische ich. Daraufhin reißt er erschrocken die Augen auf und ich nehme mit aller Kraft mein Bein hoch, stemme meinen Fuß gegen seinen Bauch und stoße ihn durch die offene Tür.
Sam verschwendet keine Zeit und packt ihn augenblicklich um den Hals herum. Er wirft ihn hinter sich auf den harten Asphaltboden. Scofieldt keucht schmerzerfüllt auf und will um Hilfe schreien, aber da setzt Sam auch schon seine Pistole mit dem Schalldämpfer an seinen Kopf und ich drehe mich weg, um den Rest nicht sehen zu müssen. Der dumpfe Klang der wummernden Musik ist alles, was ich höre.
Mein Herz hämmert wie wild, aber nicht vor Angst wie mir bewusst wird. Es ist Adrenalin.
>Komm schon Kleines! Wir müssen hier weg. <
Ich nicke und sehe schließlich zu Sam, als er mir an die Schulter greift. Ich schnappe mir eilig mein Bier und das Glas, um dann raus zu laufen. Er schließt die Tür des Raumes mit seinem Fuß, greift sich dann den eben getöteten Scofieldt und wirft ihn zu meinem Erschrecken allen Ernstes in einen der Müllcontainer auf dem Hinterhof.
Dann zieht er ein Fläschchen aus seiner Lederjacke heraus und kippt es über dem Boden aus.
Ich starre Sam verdattert an, als er nun auch noch ein kleines Plättchen aus seiner Hosentasche herausholt, es in der Mitte knickt, sodass es zu blinken beginnt und es ebenfalls in den Container wirft. Dann schließt er den Deckel und die Leiche ist aus dem Sichtfeld.
Ohne ein Wort an mich zu richten, werde ich von ihm vorwärts geschoben, als ich soeben verwirrt am Boden nach dem Blut suchte. Es mag zwar dunkel sein, aber ich bin mir sicher, zuvor etwas anderes gesehen zu haben als nur ein paar Wasserflecken.
Er zieht sich die Lederhandschuhe und die Mütze ab, verstaut beides in der Innenseite seiner Jacke und sieht sich unauffällig um.
Wir kommen beide ungesehen aus der Gasse heraus und reden bisher kein Wort miteinander. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt lieber ruhig sein sollte. Eine Horde Teenager kommt gerade laut lachend um die Ecke und Sam drängt mich blitzschnell mit dem Rücken gegen eine Wand, schnappt sich das Bier aus meinen Fingern und legt seine Lippen auf meinen Hals. Ich will am liebsten keuchend einatmen, aber kann mich gerade noch zusammenreißen. Meine freie Hand legt sich um seinen Hinterkopf und wir wirken für die anderen Personen wie ein Pärchen, das von einer Party kommt. Ich schließe meine Augen und neige meinen Hals seufzend weiter zu seinen Lippen, die mich mit Küssen bedecken. Die Teenager werfen uns einen kurzen Blick zu, taumeln dann an uns vorbei und laufen Richtung Clubeingang. Sam wartet noch einen kleinen Moment und löst sich erst dann von mir, als wir allein sind. Schließlich greift er sich meine Hand und läuft mit mir durch das Getümmel am Eingang. Wir gehen einfach in der Masse unter und bewegen uns durch sie hindurch. Auf der anderen Seite der Schlange laufen wir einfach gemeinsam und unauffällig zu seinem Wagen.
Als ich schneller laufen will, merke ich wie Sam mich abbremst. Ich sollte wohl etwas ruhiger sein, aber ich bin so aufgekratzt.
Sobald wir auf dem Parkplatz sind, lässt er meine Hand los und geht ein Stück vor mir. Wieso lässt er sie los? Am liebsten würde ich einfach wieder danach greifen, aber er öffnet mir bereits die Wagentür und schließt sie, sobald ich sitze.
Erst als sich Sam neben mich setzt, traue ich mich wieder zu atmen und fächere mir keuchend die Luft zu.
Er hingegen starrt erst für mindestens zehn Sekunden über seine Motorhaube, bis er zu lachen beginnt und ich ihn verständnislos anschaue.
>Das war genial von dir Kleines. Mit einer Frau zu arbeiten, macht Einiges deutlich einfacher – so viel ist sicher. <
>Danke. Ich hatte zwischenzeitlich ganz schön Schweißausbrüche. <
>Kann ich mir vorstellen, aber der Unterricht hat deutliche Spuren bei dir hinterlassen. Du fällst durch dein Verhalten überhaupt nicht auf. Du nimmst sogar Glas und Flasche vom Tatort mit. Das fiel mir hinterher erst ein, dass ich dir das überhaupt nicht gesagt habe, aber da hattest du schon alles in der Hand. <
>Das erschien mir nur logisch es nicht stehenzulassen. Scofieldt hat mich allerdings am Bein berührt. An ihm kleben doch jetzt sicher irgendwelche DNA-Spuren. <
>Dann hätte er dich schon kratzen oder mit deinen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen müssen. Aber selbst wenn, dann wäre das nicht tragisch. Ich hinterlasse die Leichen immer an Stellen, wo kein Mensch ist und lasse die kleinen Knicktracker zurück. < Daraufhin zieht er so ein Plättchen aus seiner Jacke, welches er vor wenigen Augenblicken in den Container geworfen hat. >Ich werde für das Töten bezahlt, nicht für die Entsorgung – dafür gibt es andere Leute und die tauchen jeden Moment hier auf. <
>Und mit diesen Dingern wissen sie, wo sie die Leichen abholen sollen? <
>Ja, meistens kommen sie in einem Fahrzeug, das aussieht wie ein Getränkelieferwagen. Diese Gasse dort hinten bietet sich geradezu perfekt für so etwas an. Die Partygäste denken, die Bar bekommt Nachschub und es fällt nicht auf. In den seltensten Fällen mache ich das Entsorgen selbst. <
>Du hast nicht mal einen Blutfleck hinterlassen. Ich hatte schon Angst wegen des Anblicks aber da war nichts, als ich ein zweites Mal hinschaute. <
>Der Tatort sollte immer sauber sein. Dazu gehört auch, dass man keine Schweinerei anrichtet. Dachtest du sein Hirn würde an der Wand kleben, so wie in den Filmen? <
>Ehrlich gesagt ja. <
>Nicht mit den Projektilen die ich benutze. Bei John F. Kennedys Ermordung sprang nur der Schädelknochen. Die kleinen Patronen bleiben häufig im Kopf stecken und fragmentieren die Knochen nicht. Es geht so schnell, dass die Wunden manchmal sogar verbrennen und kaum bluten. Ein Gewebezerreißen ist nicht in meinem Sinn, weil es eine viel zu große Sauerei ist. Aber für den Fall, dass es doch mal daneben geht, so wie eben, dann gieße ich Bleiche drüber. < als Nächstes zieht er das Fläschchen aus der Jacke, das er vor wenigen Minuten über den Boden goss. Darauf lese ich im Schein der Laterne H²O², für Wasserstoffperoxid. Neben mir sitzt ein echter Profi, das kann ich nicht abstreiten.
>Du hast mir mal gesagt, du bist schnell und sauber. Was das angeht, hast du nicht übertrieben. Das sollte ich mir für später von dir abgucken. < erwidere ich. Er ist nicht nur das, sondern er ist auch sehr unauffällig. Diese Ablenkung mit mir an der Wand hat funktioniert und mir noch zusätzlich einen weiteren Schweißausbruch verpasst. Das hätte meinetwegen ruhig länger gehen können. Er mustert mich grinsend von der Seite her und schlägt einen entschuldigenden Ton an.
>Du hast dir genügend abgeguckt. Es tut mir leid Kleines. Ich wollte nicht an dir zweifeln, aber ich dachte anfangs, dass das vielleicht zu viel für dich wird. <
>Ich musste ja im Grunde nicht wirklich etwas tun. <
>Im Gegenteil, du hattest den gefährlichsten Part. Du hast ihn dorthin gebracht, wo ich ihn fassen konnte, ohne dass andere Personen im Weg standen. Vielen Dank, dass du das für mich getan hast. <
Ich grinse daraufhin und bin so froh, dass er mich nicht als Versager gesehen hat. Dass er meine gestrige Niederlage an der Schule mitbekam, sitzt mir immer noch in den Knochen und das sollte sich auf keinen Fall wiederholen.
>Ich wollte auch gerne irgendetwas für dich tun. Und nachdem ich Scofieldts Akte gesehen habe, hat sich mir die Frage gar nicht gestellt. <
Grinsend wirft er den Motor an, um uns nach Hause zu bringen.
>Du wirst mal eine wirklich gute Kopfgeldjägerin werden. Manche Hunter arbeiten als Team. Diese Ruby scheint doch ganz gut zu dir zu passen. Finde heraus wie loyal und wie ehrlich sie ist. Dann könnte das was werden. <
>Vielleicht solltest du auch mal über ein Team nachdenken. < werfe ich ein.
>Du weißt doch, ich habe da so ein Vertrauensproblem und außerdem bin ich nicht gerade einfach. Wer mit mir arbeiten will, der muss verrückt sein. <
Irgendwie könnte ich mir im Moment nichts Schöneres vorstellen, als sein Gegenstück zu sein.
So wie ich es öfter getan habe, rutsche ich auf den mittleren Sitz, greife seinen rechten Arm und lege ihn um mich. Sofort greift er zu meiner Taille und schiebt mich enger zu sich heran.
Irgendwann zum Ende der Fahrstrecke, hält er kurz neben einem Glascontainer an, greift sich das gefüllte Champagnerglas aus meiner Hand und kippt deren Inhalt aus seinem Fenster aus. Dann wischt er mit seinem T-Shirt mögliche Spuren von mir weg und wirft es mit etwas Schwung hinein, bis es kaputt ist. Wie immer geht er doppelt auf Nummer sicher. Dann streckt er auch die Hand zu meinem Desperados aus.
>Oh nein, das brauche ich für meine Nerven! < meckere ich und klammere es an mich.
>Du Schnapsdrossel könntest wenigstens teilen. Ich will es nicht wegwerfen, schließlich hast du es dir hart erflirten müssen. <
Ich lache und reiche ihm dann doch das Bier rüber. Sein Fenster fährt er wieder hoch und den Wagen weiter in Richtung des Waldwegs. Kurz bevor wir in den Wald hineinfahren, sehe ich durch die vorhandene Straßenbeleuchtung, wie er für einen Moment meine Beine in dem Kleid mustert und schließlich angestrengt schluckt, bevor er sich offenbar selbst ermahnt, wieder auf die Straße zu schauen. Irgendwie muss ich jedes Mal grinsen, wenn er das tut. Vor einer Weile sagte er mir schließlich mal, dass er Frauen mit langen Haaren liebt und schöne Beine. So hat wohl jeder seinen ganz persönlichen Fetisch. Ich kann zum Beispiel einfach nicht mehr klar denken, wenn ein Mann gut riecht.
Er verlässt die erleuchtete Stadt und nun ist nur noch der Waldweg vor uns. Bis auf den Bereich, der vom Scheinwerferlicht angestrahlt wird, ist absolut nichts mehr zu sehen.
Bei seinem Haus angekommen, springe ich energiegeladen aus dem Pick-up raus und schließe die Wagentür. Ich frage mich wie spät es eigentlich ist und folge Sam in seine Blockhütte. Im Flur sehe ich ihm dabei zu, wie er seine Lederjacke aufhängt und seinen Rucksack mit der Waffe darin in einer Ecke stellt. Daraufhin löse ich das Messer von meinem Bein, das ich zum Glück nicht gebraucht habe. Wieder schaut er an mir herab, weil ich den Stoff des Kleides etwas höher ziehen musste. Schließlich reiche ich ihm sein Messer zurück.
>Weißt du, als ich dich tanzen gesehen habe, musste ich mir ziemliche Mühe geben überhaupt noch auf den Typen zu achten. < wirft er schmunzelnd ein, worauf ich auch grinsen muss.
>Ich musste mich ins Zeug legen – es ging ja schließlich um etwas. Und wenn man Spaß und Arbeit auf diese Weise verbinden kann, dann habe ich nichts dagegen. <
>Ich hätte nicht gedacht, dass du damit so entspannt umgehst. < Wenn ich genauer darüber nachdenke, dann hätte ich das selbst auch nicht von mir gedacht. Als ich hier ankam war ich ein Häufchen Elend. >Du bist von diesem Auftrag sicher müde. < setzt Sam erneut an, als er alles verstaut hat und reißt mich aus meinen Überlegungen.
>Nein im Gegenteil. Ich bin total aufgekratzt. Ich habe mir das immer problematischer vorgestellt, wenn ich das zum ersten Mal mache. <
>Ich wusste nicht, ob ich dir vielleicht zu viel zumute, aber egal was du tun musst, du bist zu allem bereit und du funktionierst einfach irgendwie. Ich bin so unglaublich fasziniert von dir Kleines. Bei vielen Hürden bist du aus Angst davor stehengeblieben und einen Moment später, hast du sie ohne Anlauf übersprungen. <
Er streicht wie so oft über meine Wange. Und genauso oft brennen seine Berührungen so sehr nach. Ich komme nicht umhin mich zu fragen, was wir hier wirklich haben.
Ich will bei ihm sein, seinen Geruch immer um mich haben, in seinen Umarmungen Trost finden und jede Nacht in seinem Bett liegen. Es ist eine Qual, dass wir keinen Schritt weiter gehen können und das, obwohl jeder den Anderen anziehend findet, ohne einen Hehl daraus zu machen.
>Die meisten Hürden hast du mir genommen. Du warst immer für mich da. < erkläre ich leise, ohne den Blick von seinem Gesicht abzuwenden.
>Ja vielleicht bin ich nicht ganz unschuldig, aber ich habe dir lediglich einen Schubs gegeben. Den Rest hat dein Charakter zu verantworten. Anfangs habe ich dich für eine ganz andere Frau gehalten. Als ich dich aus dem Lake zog, dachte ich: „armes kleines Mädchen“. Als du wach wurdest, dachte ich allerdings: „hysterisches, kleines Mädchen". <
>Und jetzt? < frage ich grinsend.
>Ein geborener Hunter. <
Wieder schaut er an mir herunter, mustert meine freien Beine in dem Kleid und wandert hoch zu meiner Taille, ehe er schnell wieder in mein Gesicht blickt, damit es nicht auffällt, was er tut. Aber Sam kann es nicht verbergen, genauso wenig wie ich. Auch wenn Megan meint, dass ich „bei diesen Dingen manchmal länger brauche“, aber ich spüre das, wenn ein Mann mich haben will.
Seine geweiteten Pupillen kommen nicht nur vom Adrenalin durch diesen Job. Sie kommen durch mich.
Ohne noch länger auf das zu warten, was ich will, gehe ich einen halben Schritt näher zu ihm heran und er weicht nicht zurück. Allerdings runzelt er leicht die Stirn und zieht schelmisch einen Mundwinkel hoch.
Mein Blick bleibt bei seinen Lippen hängen. Er schaut zu mir runter und er atmet angestrengter, so als müsste er sich zusammenreißen. Ich schlucke schwer und habe keine Ahnung was ich hier eigentlich tue, aber ich weiß, was ich will – wen ich will.
Dann gehe ich noch näher zu ihm, lege beide Hände an seinen Nacken und küsse ihn.
Überrascht greift er an meine Hüften. Seine Lippen erdulden nicht einfach nichts tuend meinen Kuss, sondern er schiebt sie genauso vor wie ich. Seufzend erinnere ich mich an den Moment, als er das zum ersten Mal tat, auch wenn es unter schrecklichen Bedingungen war.
Das hier ist hundertmal besser. Seine Hände krallen sich angestrengt in den Stoff des Kleides hinein.
Er öffnet seine Lippen und ich tue das Gleiche, aber kaum hat er das getan, drückt er mich am Becken von sich weg.
>Kleines, hör auf! Das geht nicht. < sagt er atemlos und schaut zur Seite.
>Du kannst dich zwar nicht mehr erinnern, aber du hast mich bereits geküsst. <
>Ich weiß. < murmelt er.
Daraufhin sehe ich ihn fragend an.
>Aber du hast doch gesagt, dass du nichts mehr von dem weißt, was nach der Morphiumspritze war. <
>Ich habe gelogen. Seitdem das passiert ist, kann ich an nichts anderes mehr denken. <
>Wenn das so ist, weshalb sträubst du dich dann wegen dem, was du willst? <
>Hier geht es nicht um mich. Du solltest dir mehr wert sein, als mich zu wollen. <
>Ich weiß, dass du denkst, ich bin zu jung für dich aber ich bin vom Gesetz her volljährig. Du brichst keine Regel … mal angenommen, das sei dir wichtig nach dem Gesetz zu handeln. < antworte ich und ich schmiege mich enger an ihn, bis ich meine Hüfte bereits gegen Seine drücke. >Das, was du letztens mit mir unter der Dusche gemacht hast, … < beginne ich und brauche gar nicht weiterzureden.
> … hat dir im Grunde gefallen. < Ich nicke. >Und dennoch hast du selbst gesagt, dass das mies von mir war und es mir den ganzen Tag lang vorgehalten. <
>Ich dachte, du würdest weitermachen. <
>Glaubst du wirklich, dass ich das getan hätte? <
>Du hättest gern. <
Seine Hände legen sich nun von meiner Hüfte mehr zu meinem Hintern hin. Er sieht mich eindringlich an, fast düster. Irgendetwas in seinem Blick lähmt mich, aber zieht mich auch an.
Ich will ihn schon seit einer Weile, da bin ich mir sicher. Meine Lippen gehen näher zu seinem Gesicht, aber er hält mein Kinn auf und fixiert es mit Daumen und Zeigefinger.
Seine andere Hand liegt allerdings immer noch über meinem Po und ich merke, wie Sam's gesamter Körper gegen seine Prinzipien spricht. Seine Fassade beginnt zu bröckeln. Es ist nicht so, dass er das hier nicht will, sonst hätte er mich schon längst von sich gestoßen und ich würde nicht weiter gehen.
Ich nehme eine Hand von seinem Nacken, aber lege sie dafür an meinen rechten Träger des Kleides und streife ihn hinunter.
Sam schließt einen Moment die Augen und atmet schwerer. Aber dann folgt er schließlich meiner Hand mit seinen Blicken. Ich streife auch den linken Träger nach unten und greife mit beiden Händen den oberen Saum des Kleides, um es von meinem Körper auf den Boden gleiten zu lassen. Er sieht auf meine Unterwäsche und beißt sich auf die Lippe. Meine Hände fahren unter sein Shirt über seinen Bauch.
Er greift eher halbherzig an meine Handgelenke, um mich abzuhalten. Daraufhin lege ich meine Lippen auf seinen pulsierenden Hals.
>Nayeli, du solltest das nicht tun. < tadelt er mich mit rauer Stimme.
Trotzdem merke ich, wie er seinen Kopf minimal zur Seite neigt. Er genießt es gegen seinen Willen und sucht die Nähe zu mir noch mehr als sonst, seitdem wir wieder zusammen sind. All diese beiläufigen oder auch direkten Berührungen, dieses Kuscheln, selbst das Küssen auf die Wange sind nie einfach nur belanglos gewesen. Es war immer das Bisschen Zuneigung, das Sam sich selbst erlaubte und das ihm lange Zeit so sehr gefehlt haben musste.
(--> „Death is the Road to Awe“ von Clint Mansell ) - https://www.youtube.com/watch?v=ZTYBBFoAFMA
Meine Lippen wandern seinen Hals hoch und sein Griff an meinem Körper verstärkt sich. Plötzlich schiebt er mich von sich, aber auch nur um mich gegen die Wand drücken zu können. Er folgt mir und küsst mich entschlossen. Ich bin überrascht und atemlos zugleich, als er seine Zunge vorschiebt. Seine Hände lassen meine Gelenke frei und er greift mir in den Nacken und in meine Haare. Mein Herzschlag beschleunigt sich und mir ist klar, dass es Sam ähnlich gehen muss. In diesem Kuss liegt eine unbeschreibliche, unausgesprochene Sehnsucht und eine Verbindung, die sich so anfühlt, als würde sie schon viel länger bestehen. Dieser Zustand entzieht mir all meine Kontrolle und ich könnte in seinen Armen zusammensacken. Ungeniert greife ich erneut zu seinem Shirt und meine Hände fahren darunter. Sein Körper reagiert mit einer Gänsehaut und er fasst mit einer Hand zu meiner Brust. Er ist nicht vorsichtig oder liebevoll, sondern direkt und impulsiv.
Er löst sich von mir, aber ich will noch mehr und ihm folgen. Auf halbem Weg legt er einen Finger auf meine Lippen, um mich aufzuhalten.
>Ich bin niemand von deinen kleinen Collegefreunden. Ich spiele nicht – nicht nochmal so wie letztens … das kann ich nicht. < sagt er atemlos und ich merke ihm deutlich an, dass er es ernst meint.
>Ich weiß. < seufze ich. Als wäre das sein Startschuss, kommt er wieder näher und nimmt mich hoch.
Sofort schlinge ich die Beine um sein Becken und küsse ihn. Dann trägt er mich in dieser Position die Treppe nach oben und geht in sein Zimmer.
Er klettert mit mir zusammen auf sein Bett und legt sich sofort auf mich. Sein Gewicht drückt mich in die Matratze und dennoch habe ich das Gefühl, ihm immer noch nicht nah genug zu sein. Seine Hand streicht über meinen Körper. Ich tue das Gleiche bei ihm und bleibe an seiner Hose hängen, die ich ihm ein Stück hinunterziehe. Er hilft mir, wirft die Klamotten lieblos in die Ecke und zieht mir meine Unterwäsche aus. Man könnte denken er hätte es eilig, aber gleichzeitig treibt er mich damit in einen schwerelosen Zustand. Er greift zu meinen Händen und unsere Finger verhaken sich ineinander, als er meinen Körper hinab küsst und mit seinen Lippen auf meinem Tattoo bleibt. Ich habe mich in dieser Situation noch nie so geachtet und angebetet gefühlt wie jetzt und lasse mich von seiner Leidenschaft regelrecht anstecken und von ihm treiben.
Eine seiner Hände fährt zwischen meine Beine und ich stöhne bei seinen Berührungen auf. Im Gegensatz zu mir trägt er allerdings noch seine Shorts.
Meine Hand fährt in sie hinein und auch wenn ich nicht sehe, was ich berühre, merke ich dennoch, wie viel Wahrheit in Sam's Aussage steckt. Er ist wirklich niemand meiner kleinen Collegefreunde. Er ist nicht schüchtern, süß oder zurückhaltend. Sam weiß im Moment ganz genau, was er will und das nimmt er sich gerade, auch wenn er sich lange gegen seinen inneren Willen gesträubt hat. Meine Hand bewegt sich in seiner Shorts fest vor und er stöhnt rau in meinen Mund, während seine Finger in mich eindringen.
Wir stoßen uns gegenseitig den Atem des Anderen zu und vollkommen erhitzt lasse ich meinen Kopf in sein Kissen sinken, während sein Mund meinen Hals hinunterfährt.
>Du bist so unbeschreiblich schön. < haucht er und treibt mir allein mit diesem Satz Elektrizität durch den gesamten Körper. Mit seinen Lippen fährt er über meine Brust. Gleichzeitig spreizt er langsam meine Beine weiter auseinander und krümmt seine Finger in meinem Körper. Keuchend hole ich Luft und fühle mich, als würde ich jeden Moment in Flammen aufgehen. Trotz dieser Verletzungen an seinem Körper sieht er nackt so gut aus. Ich habe ihn so oft mit freiem Oberkörper gesehen und endlich kann ich ihn anfassen. Er nimmt seine Finger weg, richtet sich auf um sich seine Shorts auszuziehen und kramt dann in einem Schubfach neben dem Bett herum. Dort zieht Sam ein Kondom heraus und macht die Verpackung mit seinen Zähnen auf. Schnell streift er es sich über, um mir das zu geben, was ich will und dringt in mich ein. Ich brauche einen Moment und muss mich erst wieder an dieses Gefühl gewöhnen, vor allem mein Körper, der im ersten Moment widerwillig nachgibt. Ich stöhne im ersten Augenblick vor Schmerz und Sekunden später vor Lust auf.
Meine Arme legen sich um ihn und ich winkle ein Bein an. Er geht sofort darauf ein und streicht berauschend darüber. Dann nimmt er es ein Stück höher und bleibt mit seiner Hand an meinem Hintern.
Seine Lippen pressen sich auf Meine und drücken sie schließlich wieder auseinander, um seine Zunge dazwischenzuschieben. Seine Bewegungen werden schneller. Ich presse meinen Körper in sein Laken hinein und keuche auf. Meine Hand geht automatisch zu meiner Brust und ich berühre sie. Sam lässt meinen Po mit einer Hand los, um diese auf meine andere Brust zu legen und zu massieren.
Ich schließe meine Augen während er sich bewegt, denn dieses Gefühl ist überwältigend schön.
Meine Hände krallen sich in seine Rückenmuskeln und mein Becken richtet sich weiter zu Seinem hin, um noch enger an ihm zu kleben. Ich kann mein Glück kaum fassen, so innig mit Sam zu liegen. Am liebsten würde ich das ganze Haus zusammenschreien, aber etwas Beherrschung besitze ich schließlich noch.
Sam stoppt einen Moment und ich glaube, dass er wohl leider fertig ist, aber er zieht sich aus mir zurück, legt sich auf den Rücken und greift an meine Hüfte.
>Komm her Kleines! < fordert er flüsternd und ich setze mich auf ihn.
Seine Hände greifen zu beiden Seiten meiner Taille und führen mich bei meinen Bewegungen. Er stöhnt genussvoll auf, als ich meinen Körper weiter zu ihm herunterbeuge. Seine Hand greift in meine Haare und er sieht mich immer wieder mit diesem erregten Blick an. Als er die zweite Hand zwischen meine Beine führt und bei jedem Stoß mit seinem Daumen über meinem empfindlichen Nervenknoten kreist, explodiere ich beinahe.
Vor Lust schließt er die Augen, weitet seine Nasenflügel und seine Oberlippe hebt er leicht bei dem Gekeuche, sodass seine Zähne aufblitzen. Ich beuge mich währenddessen erneut ein Stück vor, beiße in seine Lippe und spiele mit seiner Zunge, um ihm Meine gleich wieder zu entziehen. Ich spüre, wie ihn das rasend macht und er schlussendlich meinen Hinterkopf festhält, damit mein Gesicht bei ihm bleibt. Meine Zähne knabbern an seiner Unterlippe und seine andere Hand klatscht mahnend auf meinen Po.
Das tut der Wirkungsstärke allerdings keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Er küsst mich herausfordernd, atmet heftiger und hält es keinen weiteren Moment mehr aus. Mein Körper beginnt immer mehr zu kribbeln und bringt mich dazu, mich wieder aufzubäumen. Nur einen Augenblick später zuckt mein Unterleib, da das gewaltige Gefühl der Erlösung durch mich hindurch gejagt wird. Dieser Rausch ist so unglaublich gut, dass ich mich auf seinen Oberkörper stütze und entflammt aufstöhne, ehe mein Körper auf ihm zusammensackt und voller Endorphine ist.
Es heißt nicht ohne Grund „die schönste Nebensache der Welt“, aber das, was danach kommt, ist fast noch besser. Denn ich liege mit dem Kopf auf seinem Arm und kann ihn immer noch an mir riechen. Ich hatte mich schon öfter gefragt, ob es falsch ist, Sam attraktiv zu finden oder ob es falsch ist, das zu wollen, was wir eben miteinander hatten. Aber kann dieses Gefühl falsch sein?
*TRIGGERWARNUNG!*
Der Inhalt des folgenden Kapitels kann auf vereinzelte Personen eventuell verstörend und anstößig wirken.
Josh Scofieldt, betuchter mehrfacher Mörder und Frauenschänder steht vor mir, als wäre er ein vollkommen normaler Mann Mitte zwanzig. Und ich stehe vor ihm, als hätte ich ein Date, anstatt ihn jeden Moment an einen Auftragskiller auszuhändigen – vorausgesetzt dieser ist dort, wo er sein soll. Falls nicht, dann muss ich es allein schaffen ihn zu überwältigen.
Für den Augenblick muss ich allerdings etwas Zeit schinden, bis ich mir Sam's Hilfe gewiss sein kann.
>Du hast mir deinen Namen gar nicht verraten. < säusle ich und tue erneut so, als würde ich von dem Champagner trinken. Dann stelle ich das Glas und die Bierflasche auf einem kleinen Tisch ab und stehe ihm direkt gegenüber. Seine Augen wandern an mir herab und er erwidert ruhig und ohne jegliche Nervosität:
>Der ist unwichtig. Ich würde lieber mehr über dich erfahren. <
>Was willst du denn wissen? < frage ich und sehe, wie die Tür durch Sam's Schuhspitze weiter aufgeht. Mein Herz beginnt plötzlich zu rasen, denn nun ist es so weit. Ich sehe in Sam´s Gesicht, welches Josh Scofieldt überhaupt nicht sehen kann, da er mit dem Rücken zu ihm steht.
Sam trägt nun die Handschuhe, die Lederjacke und die Mütze – so wie er normalerweise das Haus vor jedem Auftrag verlässt. Das weitere Öffnen der Tür ist durch die wummernde Musik nicht zu hören und mein potenzieller Peiniger bekommt immer noch nichts von seinem ungebetenen Gast mit, obwohl inzwischen ein leichter Windzug zu spüren ist.
>Wie alt bist du? < fragt er rau und sein Blick wird düster.
>Ich bin etwa so alt wie Cláudia, Vivien und Namula. Die drei Frauen, die dich überlebt haben. < zische ich. Daraufhin reißt er erschrocken die Augen auf und ich nehme mit aller Kraft mein Bein hoch, stemme meinen Fuß gegen seinen Bauch und stoße ihn durch die offene Tür.
Sam verschwendet keine Zeit und packt ihn augenblicklich um den Hals herum. Er wirft ihn hinter sich auf den harten Asphaltboden. Scofieldt keucht schmerzerfüllt auf und will um Hilfe schreien, aber da setzt Sam auch schon seine Pistole mit dem Schalldämpfer an seinen Kopf und ich drehe mich weg, um den Rest nicht sehen zu müssen. Der dumpfe Klang der wummernden Musik ist alles, was ich höre.
Mein Herz hämmert wie wild, aber nicht vor Angst wie mir bewusst wird. Es ist Adrenalin.
>Komm schon Kleines! Wir müssen hier weg. <
Ich nicke und sehe schließlich zu Sam, als er mir an die Schulter greift. Ich schnappe mir eilig mein Bier und das Glas, um dann raus zu laufen. Er schließt die Tür des Raumes mit seinem Fuß, greift sich dann den eben getöteten Scofieldt und wirft ihn zu meinem Erschrecken allen Ernstes in einen der Müllcontainer auf dem Hinterhof.
Dann zieht er ein Fläschchen aus seiner Lederjacke heraus und kippt es über dem Boden aus.
Ich starre Sam verdattert an, als er nun auch noch ein kleines Plättchen aus seiner Hosentasche herausholt, es in der Mitte knickt, sodass es zu blinken beginnt und es ebenfalls in den Container wirft. Dann schließt er den Deckel und die Leiche ist aus dem Sichtfeld.
Ohne ein Wort an mich zu richten, werde ich von ihm vorwärts geschoben, als ich soeben verwirrt am Boden nach dem Blut suchte. Es mag zwar dunkel sein, aber ich bin mir sicher, zuvor etwas anderes gesehen zu haben als nur ein paar Wasserflecken.
Er zieht sich die Lederhandschuhe und die Mütze ab, verstaut beides in der Innenseite seiner Jacke und sieht sich unauffällig um.
Wir kommen beide ungesehen aus der Gasse heraus und reden bisher kein Wort miteinander. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt lieber ruhig sein sollte. Eine Horde Teenager kommt gerade laut lachend um die Ecke und Sam drängt mich blitzschnell mit dem Rücken gegen eine Wand, schnappt sich das Bier aus meinen Fingern und legt seine Lippen auf meinen Hals. Ich will am liebsten keuchend einatmen, aber kann mich gerade noch zusammenreißen. Meine freie Hand legt sich um seinen Hinterkopf und wir wirken für die anderen Personen wie ein Pärchen, das von einer Party kommt. Ich schließe meine Augen und neige meinen Hals seufzend weiter zu seinen Lippen, die mich mit Küssen bedecken. Die Teenager werfen uns einen kurzen Blick zu, taumeln dann an uns vorbei und laufen Richtung Clubeingang. Sam wartet noch einen kleinen Moment und löst sich erst dann von mir, als wir allein sind. Schließlich greift er sich meine Hand und läuft mit mir durch das Getümmel am Eingang. Wir gehen einfach in der Masse unter und bewegen uns durch sie hindurch. Auf der anderen Seite der Schlange laufen wir einfach gemeinsam und unauffällig zu seinem Wagen.
Als ich schneller laufen will, merke ich wie Sam mich abbremst. Ich sollte wohl etwas ruhiger sein, aber ich bin so aufgekratzt.
Sobald wir auf dem Parkplatz sind, lässt er meine Hand los und geht ein Stück vor mir. Wieso lässt er sie los? Am liebsten würde ich einfach wieder danach greifen, aber er öffnet mir bereits die Wagentür und schließt sie, sobald ich sitze.
Erst als sich Sam neben mich setzt, traue ich mich wieder zu atmen und fächere mir keuchend die Luft zu.
Er hingegen starrt erst für mindestens zehn Sekunden über seine Motorhaube, bis er zu lachen beginnt und ich ihn verständnislos anschaue.
>Das war genial von dir Kleines. Mit einer Frau zu arbeiten, macht Einiges deutlich einfacher – so viel ist sicher. <
>Danke. Ich hatte zwischenzeitlich ganz schön Schweißausbrüche. <
>Kann ich mir vorstellen, aber der Unterricht hat deutliche Spuren bei dir hinterlassen. Du fällst durch dein Verhalten überhaupt nicht auf. Du nimmst sogar Glas und Flasche vom Tatort mit. Das fiel mir hinterher erst ein, dass ich dir das überhaupt nicht gesagt habe, aber da hattest du schon alles in der Hand. <
>Das erschien mir nur logisch es nicht stehenzulassen. Scofieldt hat mich allerdings am Bein berührt. An ihm kleben doch jetzt sicher irgendwelche DNA-Spuren. <
>Dann hätte er dich schon kratzen oder mit deinen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen müssen. Aber selbst wenn, dann wäre das nicht tragisch. Ich hinterlasse die Leichen immer an Stellen, wo kein Mensch ist und lasse die kleinen Knicktracker zurück. < Daraufhin zieht er so ein Plättchen aus seiner Jacke, welches er vor wenigen Augenblicken in den Container geworfen hat. >Ich werde für das Töten bezahlt, nicht für die Entsorgung – dafür gibt es andere Leute und die tauchen jeden Moment hier auf. <
>Und mit diesen Dingern wissen sie, wo sie die Leichen abholen sollen? <
>Ja, meistens kommen sie in einem Fahrzeug, das aussieht wie ein Getränkelieferwagen. Diese Gasse dort hinten bietet sich geradezu perfekt für so etwas an. Die Partygäste denken, die Bar bekommt Nachschub und es fällt nicht auf. In den seltensten Fällen mache ich das Entsorgen selbst. <
>Du hast nicht mal einen Blutfleck hinterlassen. Ich hatte schon Angst wegen des Anblicks aber da war nichts, als ich ein zweites Mal hinschaute. <
>Der Tatort sollte immer sauber sein. Dazu gehört auch, dass man keine Schweinerei anrichtet. Dachtest du sein Hirn würde an der Wand kleben, so wie in den Filmen? <
>Ehrlich gesagt ja. <
>Nicht mit den Projektilen die ich benutze. Bei John F. Kennedys Ermordung sprang nur der Schädelknochen. Die kleinen Patronen bleiben häufig im Kopf stecken und fragmentieren die Knochen nicht. Es geht so schnell, dass die Wunden manchmal sogar verbrennen und kaum bluten. Ein Gewebezerreißen ist nicht in meinem Sinn, weil es eine viel zu große Sauerei ist. Aber für den Fall, dass es doch mal daneben geht, so wie eben, dann gieße ich Bleiche drüber. < als Nächstes zieht er das Fläschchen aus der Jacke, das er vor wenigen Minuten über den Boden goss. Darauf lese ich im Schein der Laterne H²O², für Wasserstoffperoxid. Neben mir sitzt ein echter Profi, das kann ich nicht abstreiten.
>Du hast mir mal gesagt, du bist schnell und sauber. Was das angeht, hast du nicht übertrieben. Das sollte ich mir für später von dir abgucken. < erwidere ich. Er ist nicht nur das, sondern er ist auch sehr unauffällig. Diese Ablenkung mit mir an der Wand hat funktioniert und mir noch zusätzlich einen weiteren Schweißausbruch verpasst. Das hätte meinetwegen ruhig länger gehen können. Er mustert mich grinsend von der Seite her und schlägt einen entschuldigenden Ton an.
>Du hast dir genügend abgeguckt. Es tut mir leid Kleines. Ich wollte nicht an dir zweifeln, aber ich dachte anfangs, dass das vielleicht zu viel für dich wird. <
>Ich musste ja im Grunde nicht wirklich etwas tun. <
>Im Gegenteil, du hattest den gefährlichsten Part. Du hast ihn dorthin gebracht, wo ich ihn fassen konnte, ohne dass andere Personen im Weg standen. Vielen Dank, dass du das für mich getan hast. <
Ich grinse daraufhin und bin so froh, dass er mich nicht als Versager gesehen hat. Dass er meine gestrige Niederlage an der Schule mitbekam, sitzt mir immer noch in den Knochen und das sollte sich auf keinen Fall wiederholen.
>Ich wollte auch gerne irgendetwas für dich tun. Und nachdem ich Scofieldts Akte gesehen habe, hat sich mir die Frage gar nicht gestellt. <
Grinsend wirft er den Motor an, um uns nach Hause zu bringen.
>Du wirst mal eine wirklich gute Kopfgeldjägerin werden. Manche Hunter arbeiten als Team. Diese Ruby scheint doch ganz gut zu dir zu passen. Finde heraus wie loyal und wie ehrlich sie ist. Dann könnte das was werden. <
>Vielleicht solltest du auch mal über ein Team nachdenken. < werfe ich ein.
>Du weißt doch, ich habe da so ein Vertrauensproblem und außerdem bin ich nicht gerade einfach. Wer mit mir arbeiten will, der muss verrückt sein. <
Irgendwie könnte ich mir im Moment nichts Schöneres vorstellen, als sein Gegenstück zu sein.
So wie ich es öfter getan habe, rutsche ich auf den mittleren Sitz, greife seinen rechten Arm und lege ihn um mich. Sofort greift er zu meiner Taille und schiebt mich enger zu sich heran.
Irgendwann zum Ende der Fahrstrecke, hält er kurz neben einem Glascontainer an, greift sich das gefüllte Champagnerglas aus meiner Hand und kippt deren Inhalt aus seinem Fenster aus. Dann wischt er mit seinem T-Shirt mögliche Spuren von mir weg und wirft es mit etwas Schwung hinein, bis es kaputt ist. Wie immer geht er doppelt auf Nummer sicher. Dann streckt er auch die Hand zu meinem Desperados aus.
>Oh nein, das brauche ich für meine Nerven! < meckere ich und klammere es an mich.
>Du Schnapsdrossel könntest wenigstens teilen. Ich will es nicht wegwerfen, schließlich hast du es dir hart erflirten müssen. <
Ich lache und reiche ihm dann doch das Bier rüber. Sein Fenster fährt er wieder hoch und den Wagen weiter in Richtung des Waldwegs. Kurz bevor wir in den Wald hineinfahren, sehe ich durch die vorhandene Straßenbeleuchtung, wie er für einen Moment meine Beine in dem Kleid mustert und schließlich angestrengt schluckt, bevor er sich offenbar selbst ermahnt, wieder auf die Straße zu schauen. Irgendwie muss ich jedes Mal grinsen, wenn er das tut. Vor einer Weile sagte er mir schließlich mal, dass er Frauen mit langen Haaren liebt und schöne Beine. So hat wohl jeder seinen ganz persönlichen Fetisch. Ich kann zum Beispiel einfach nicht mehr klar denken, wenn ein Mann gut riecht.
Er verlässt die erleuchtete Stadt und nun ist nur noch der Waldweg vor uns. Bis auf den Bereich, der vom Scheinwerferlicht angestrahlt wird, ist absolut nichts mehr zu sehen.
Bei seinem Haus angekommen, springe ich energiegeladen aus dem Pick-up raus und schließe die Wagentür. Ich frage mich wie spät es eigentlich ist und folge Sam in seine Blockhütte. Im Flur sehe ich ihm dabei zu, wie er seine Lederjacke aufhängt und seinen Rucksack mit der Waffe darin in einer Ecke stellt. Daraufhin löse ich das Messer von meinem Bein, das ich zum Glück nicht gebraucht habe. Wieder schaut er an mir herab, weil ich den Stoff des Kleides etwas höher ziehen musste. Schließlich reiche ich ihm sein Messer zurück.
>Weißt du, als ich dich tanzen gesehen habe, musste ich mir ziemliche Mühe geben überhaupt noch auf den Typen zu achten. < wirft er schmunzelnd ein, worauf ich auch grinsen muss.
>Ich musste mich ins Zeug legen – es ging ja schließlich um etwas. Und wenn man Spaß und Arbeit auf diese Weise verbinden kann, dann habe ich nichts dagegen. <
>Ich hätte nicht gedacht, dass du damit so entspannt umgehst. < Wenn ich genauer darüber nachdenke, dann hätte ich das selbst auch nicht von mir gedacht. Als ich hier ankam war ich ein Häufchen Elend. >Du bist von diesem Auftrag sicher müde. < setzt Sam erneut an, als er alles verstaut hat und reißt mich aus meinen Überlegungen.
>Nein im Gegenteil. Ich bin total aufgekratzt. Ich habe mir das immer problematischer vorgestellt, wenn ich das zum ersten Mal mache. <
>Ich wusste nicht, ob ich dir vielleicht zu viel zumute, aber egal was du tun musst, du bist zu allem bereit und du funktionierst einfach irgendwie. Ich bin so unglaublich fasziniert von dir Kleines. Bei vielen Hürden bist du aus Angst davor stehengeblieben und einen Moment später, hast du sie ohne Anlauf übersprungen. <
Er streicht wie so oft über meine Wange. Und genauso oft brennen seine Berührungen so sehr nach. Ich komme nicht umhin mich zu fragen, was wir hier wirklich haben.
Ich will bei ihm sein, seinen Geruch immer um mich haben, in seinen Umarmungen Trost finden und jede Nacht in seinem Bett liegen. Es ist eine Qual, dass wir keinen Schritt weiter gehen können und das, obwohl jeder den Anderen anziehend findet, ohne einen Hehl daraus zu machen.
>Die meisten Hürden hast du mir genommen. Du warst immer für mich da. < erkläre ich leise, ohne den Blick von seinem Gesicht abzuwenden.
>Ja vielleicht bin ich nicht ganz unschuldig, aber ich habe dir lediglich einen Schubs gegeben. Den Rest hat dein Charakter zu verantworten. Anfangs habe ich dich für eine ganz andere Frau gehalten. Als ich dich aus dem Lake zog, dachte ich: „armes kleines Mädchen“. Als du wach wurdest, dachte ich allerdings: „hysterisches, kleines Mädchen". <
>Und jetzt? < frage ich grinsend.
>Ein geborener Hunter. <
Wieder schaut er an mir herunter, mustert meine freien Beine in dem Kleid und wandert hoch zu meiner Taille, ehe er schnell wieder in mein Gesicht blickt, damit es nicht auffällt, was er tut. Aber Sam kann es nicht verbergen, genauso wenig wie ich. Auch wenn Megan meint, dass ich „bei diesen Dingen manchmal länger brauche“, aber ich spüre das, wenn ein Mann mich haben will.
Seine geweiteten Pupillen kommen nicht nur vom Adrenalin durch diesen Job. Sie kommen durch mich.
Ohne noch länger auf das zu warten, was ich will, gehe ich einen halben Schritt näher zu ihm heran und er weicht nicht zurück. Allerdings runzelt er leicht die Stirn und zieht schelmisch einen Mundwinkel hoch.
Mein Blick bleibt bei seinen Lippen hängen. Er schaut zu mir runter und er atmet angestrengter, so als müsste er sich zusammenreißen. Ich schlucke schwer und habe keine Ahnung was ich hier eigentlich tue, aber ich weiß, was ich will – wen ich will.
Dann gehe ich noch näher zu ihm, lege beide Hände an seinen Nacken und küsse ihn.
Überrascht greift er an meine Hüften. Seine Lippen erdulden nicht einfach nichts tuend meinen Kuss, sondern er schiebt sie genauso vor wie ich. Seufzend erinnere ich mich an den Moment, als er das zum ersten Mal tat, auch wenn es unter schrecklichen Bedingungen war.
Das hier ist hundertmal besser. Seine Hände krallen sich angestrengt in den Stoff des Kleides hinein.
Er öffnet seine Lippen und ich tue das Gleiche, aber kaum hat er das getan, drückt er mich am Becken von sich weg.
>Kleines, hör auf! Das geht nicht. < sagt er atemlos und schaut zur Seite.
>Du kannst dich zwar nicht mehr erinnern, aber du hast mich bereits geküsst. <
>Ich weiß. < murmelt er.
Daraufhin sehe ich ihn fragend an.
>Aber du hast doch gesagt, dass du nichts mehr von dem weißt, was nach der Morphiumspritze war. <
>Ich habe gelogen. Seitdem das passiert ist, kann ich an nichts anderes mehr denken. <
>Wenn das so ist, weshalb sträubst du dich dann wegen dem, was du willst? <
>Hier geht es nicht um mich. Du solltest dir mehr wert sein, als mich zu wollen. <
>Ich weiß, dass du denkst, ich bin zu jung für dich aber ich bin vom Gesetz her volljährig. Du brichst keine Regel … mal angenommen, das sei dir wichtig nach dem Gesetz zu handeln. < antworte ich und ich schmiege mich enger an ihn, bis ich meine Hüfte bereits gegen Seine drücke. >Das, was du letztens mit mir unter der Dusche gemacht hast, … < beginne ich und brauche gar nicht weiterzureden.
> … hat dir im Grunde gefallen. < Ich nicke. >Und dennoch hast du selbst gesagt, dass das mies von mir war und es mir den ganzen Tag lang vorgehalten. <
>Ich dachte, du würdest weitermachen. <
>Glaubst du wirklich, dass ich das getan hätte? <
>Du hättest gern. <
Seine Hände legen sich nun von meiner Hüfte mehr zu meinem Hintern hin. Er sieht mich eindringlich an, fast düster. Irgendetwas in seinem Blick lähmt mich, aber zieht mich auch an.
Ich will ihn schon seit einer Weile, da bin ich mir sicher. Meine Lippen gehen näher zu seinem Gesicht, aber er hält mein Kinn auf und fixiert es mit Daumen und Zeigefinger.
Seine andere Hand liegt allerdings immer noch über meinem Po und ich merke, wie Sam's gesamter Körper gegen seine Prinzipien spricht. Seine Fassade beginnt zu bröckeln. Es ist nicht so, dass er das hier nicht will, sonst hätte er mich schon längst von sich gestoßen und ich würde nicht weiter gehen.
Ich nehme eine Hand von seinem Nacken, aber lege sie dafür an meinen rechten Träger des Kleides und streife ihn hinunter.
Sam schließt einen Moment die Augen und atmet schwerer. Aber dann folgt er schließlich meiner Hand mit seinen Blicken. Ich streife auch den linken Träger nach unten und greife mit beiden Händen den oberen Saum des Kleides, um es von meinem Körper auf den Boden gleiten zu lassen. Er sieht auf meine Unterwäsche und beißt sich auf die Lippe. Meine Hände fahren unter sein Shirt über seinen Bauch.
Er greift eher halbherzig an meine Handgelenke, um mich abzuhalten. Daraufhin lege ich meine Lippen auf seinen pulsierenden Hals.
>Nayeli, du solltest das nicht tun. < tadelt er mich mit rauer Stimme.
Trotzdem merke ich, wie er seinen Kopf minimal zur Seite neigt. Er genießt es gegen seinen Willen und sucht die Nähe zu mir noch mehr als sonst, seitdem wir wieder zusammen sind. All diese beiläufigen oder auch direkten Berührungen, dieses Kuscheln, selbst das Küssen auf die Wange sind nie einfach nur belanglos gewesen. Es war immer das Bisschen Zuneigung, das Sam sich selbst erlaubte und das ihm lange Zeit so sehr gefehlt haben musste.
(--> „Death is the Road to Awe“ von Clint Mansell ) - https://www.youtube.com/watch?v=ZTYBBFoAFMA
Meine Lippen wandern seinen Hals hoch und sein Griff an meinem Körper verstärkt sich. Plötzlich schiebt er mich von sich, aber auch nur um mich gegen die Wand drücken zu können. Er folgt mir und küsst mich entschlossen. Ich bin überrascht und atemlos zugleich, als er seine Zunge vorschiebt. Seine Hände lassen meine Gelenke frei und er greift mir in den Nacken und in meine Haare. Mein Herzschlag beschleunigt sich und mir ist klar, dass es Sam ähnlich gehen muss. In diesem Kuss liegt eine unbeschreibliche, unausgesprochene Sehnsucht und eine Verbindung, die sich so anfühlt, als würde sie schon viel länger bestehen. Dieser Zustand entzieht mir all meine Kontrolle und ich könnte in seinen Armen zusammensacken. Ungeniert greife ich erneut zu seinem Shirt und meine Hände fahren darunter. Sein Körper reagiert mit einer Gänsehaut und er fasst mit einer Hand zu meiner Brust. Er ist nicht vorsichtig oder liebevoll, sondern direkt und impulsiv.
Er löst sich von mir, aber ich will noch mehr und ihm folgen. Auf halbem Weg legt er einen Finger auf meine Lippen, um mich aufzuhalten.
>Ich bin niemand von deinen kleinen Collegefreunden. Ich spiele nicht – nicht nochmal so wie letztens … das kann ich nicht. < sagt er atemlos und ich merke ihm deutlich an, dass er es ernst meint.
>Ich weiß. < seufze ich. Als wäre das sein Startschuss, kommt er wieder näher und nimmt mich hoch.
Sofort schlinge ich die Beine um sein Becken und küsse ihn. Dann trägt er mich in dieser Position die Treppe nach oben und geht in sein Zimmer.
Er klettert mit mir zusammen auf sein Bett und legt sich sofort auf mich. Sein Gewicht drückt mich in die Matratze und dennoch habe ich das Gefühl, ihm immer noch nicht nah genug zu sein. Seine Hand streicht über meinen Körper. Ich tue das Gleiche bei ihm und bleibe an seiner Hose hängen, die ich ihm ein Stück hinunterziehe. Er hilft mir, wirft die Klamotten lieblos in die Ecke und zieht mir meine Unterwäsche aus. Man könnte denken er hätte es eilig, aber gleichzeitig treibt er mich damit in einen schwerelosen Zustand. Er greift zu meinen Händen und unsere Finger verhaken sich ineinander, als er meinen Körper hinab küsst und mit seinen Lippen auf meinem Tattoo bleibt. Ich habe mich in dieser Situation noch nie so geachtet und angebetet gefühlt wie jetzt und lasse mich von seiner Leidenschaft regelrecht anstecken und von ihm treiben.
Eine seiner Hände fährt zwischen meine Beine und ich stöhne bei seinen Berührungen auf. Im Gegensatz zu mir trägt er allerdings noch seine Shorts.
Meine Hand fährt in sie hinein und auch wenn ich nicht sehe, was ich berühre, merke ich dennoch, wie viel Wahrheit in Sam's Aussage steckt. Er ist wirklich niemand meiner kleinen Collegefreunde. Er ist nicht schüchtern, süß oder zurückhaltend. Sam weiß im Moment ganz genau, was er will und das nimmt er sich gerade, auch wenn er sich lange gegen seinen inneren Willen gesträubt hat. Meine Hand bewegt sich in seiner Shorts fest vor und er stöhnt rau in meinen Mund, während seine Finger in mich eindringen.
Wir stoßen uns gegenseitig den Atem des Anderen zu und vollkommen erhitzt lasse ich meinen Kopf in sein Kissen sinken, während sein Mund meinen Hals hinunterfährt.
>Du bist so unbeschreiblich schön. < haucht er und treibt mir allein mit diesem Satz Elektrizität durch den gesamten Körper. Mit seinen Lippen fährt er über meine Brust. Gleichzeitig spreizt er langsam meine Beine weiter auseinander und krümmt seine Finger in meinem Körper. Keuchend hole ich Luft und fühle mich, als würde ich jeden Moment in Flammen aufgehen. Trotz dieser Verletzungen an seinem Körper sieht er nackt so gut aus. Ich habe ihn so oft mit freiem Oberkörper gesehen und endlich kann ich ihn anfassen. Er nimmt seine Finger weg, richtet sich auf um sich seine Shorts auszuziehen und kramt dann in einem Schubfach neben dem Bett herum. Dort zieht Sam ein Kondom heraus und macht die Verpackung mit seinen Zähnen auf. Schnell streift er es sich über, um mir das zu geben, was ich will und dringt in mich ein. Ich brauche einen Moment und muss mich erst wieder an dieses Gefühl gewöhnen, vor allem mein Körper, der im ersten Moment widerwillig nachgibt. Ich stöhne im ersten Augenblick vor Schmerz und Sekunden später vor Lust auf.
Meine Arme legen sich um ihn und ich winkle ein Bein an. Er geht sofort darauf ein und streicht berauschend darüber. Dann nimmt er es ein Stück höher und bleibt mit seiner Hand an meinem Hintern.
Seine Lippen pressen sich auf Meine und drücken sie schließlich wieder auseinander, um seine Zunge dazwischenzuschieben. Seine Bewegungen werden schneller. Ich presse meinen Körper in sein Laken hinein und keuche auf. Meine Hand geht automatisch zu meiner Brust und ich berühre sie. Sam lässt meinen Po mit einer Hand los, um diese auf meine andere Brust zu legen und zu massieren.
Ich schließe meine Augen während er sich bewegt, denn dieses Gefühl ist überwältigend schön.
Meine Hände krallen sich in seine Rückenmuskeln und mein Becken richtet sich weiter zu Seinem hin, um noch enger an ihm zu kleben. Ich kann mein Glück kaum fassen, so innig mit Sam zu liegen. Am liebsten würde ich das ganze Haus zusammenschreien, aber etwas Beherrschung besitze ich schließlich noch.
Sam stoppt einen Moment und ich glaube, dass er wohl leider fertig ist, aber er zieht sich aus mir zurück, legt sich auf den Rücken und greift an meine Hüfte.
>Komm her Kleines! < fordert er flüsternd und ich setze mich auf ihn.
Seine Hände greifen zu beiden Seiten meiner Taille und führen mich bei meinen Bewegungen. Er stöhnt genussvoll auf, als ich meinen Körper weiter zu ihm herunterbeuge. Seine Hand greift in meine Haare und er sieht mich immer wieder mit diesem erregten Blick an. Als er die zweite Hand zwischen meine Beine führt und bei jedem Stoß mit seinem Daumen über meinem empfindlichen Nervenknoten kreist, explodiere ich beinahe.
Vor Lust schließt er die Augen, weitet seine Nasenflügel und seine Oberlippe hebt er leicht bei dem Gekeuche, sodass seine Zähne aufblitzen. Ich beuge mich währenddessen erneut ein Stück vor, beiße in seine Lippe und spiele mit seiner Zunge, um ihm Meine gleich wieder zu entziehen. Ich spüre, wie ihn das rasend macht und er schlussendlich meinen Hinterkopf festhält, damit mein Gesicht bei ihm bleibt. Meine Zähne knabbern an seiner Unterlippe und seine andere Hand klatscht mahnend auf meinen Po.
Das tut der Wirkungsstärke allerdings keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Er küsst mich herausfordernd, atmet heftiger und hält es keinen weiteren Moment mehr aus. Mein Körper beginnt immer mehr zu kribbeln und bringt mich dazu, mich wieder aufzubäumen. Nur einen Augenblick später zuckt mein Unterleib, da das gewaltige Gefühl der Erlösung durch mich hindurch gejagt wird. Dieser Rausch ist so unglaublich gut, dass ich mich auf seinen Oberkörper stütze und entflammt aufstöhne, ehe mein Körper auf ihm zusammensackt und voller Endorphine ist.
Es heißt nicht ohne Grund „die schönste Nebensache der Welt“, aber das, was danach kommt, ist fast noch besser. Denn ich liege mit dem Kopf auf seinem Arm und kann ihn immer noch an mir riechen. Ich hatte mich schon öfter gefragt, ob es falsch ist, Sam attraktiv zu finden oder ob es falsch ist, das zu wollen, was wir eben miteinander hatten. Aber kann dieses Gefühl falsch sein?