Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Fingerabdrücke bleiben

von Lynnix
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Krimi / P16 / Gen
23.02.2018
25.11.2021
129
578.228
7
Alle Kapitel
102 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
25.01.2019 5.570
 
Kapitel 11 – In die Mangel genommen

„So close, no matter how far
Couldn´t be much more from the heart
Forever trusting who we are
And nothing else matters.”
Ich summe diese Melodie bereits mit geschlossenen Augen mit, noch ehe ich richtig wach bin. Schließlich komme ich zu mir und will mich aufrichten, aber ich kann nicht.
>Sam wach auf. < murmle ich und streiche ihm mit der Hand, die frei ist, übers Gesicht. Er hat beide Arme um mich gelegt und hält mich fest, wobei ihm bald seine Gliedmaßen einschlafen müssten. Er atmet tief ein, kneift die Augen zu und entspannt sie dann wieder. Allerdings sind sie immer noch zu.
Inzwischen spielt sein Handy schon den Schluss der ersten Strophe ab.
>Sam! < lache ich und versuche sanft aus seinem Griff herauszukommen.
>Was ist? < mault er in sein Kissen.
>Metallica läuft noch drei Stunden, wenn du mich nicht loslässt. <
Dann öffnet er endlich seine Augen und starrt mich erschrocken an. Offensichtlich ist er immer noch nicht ganz da. Er lässt mich los und dreht sich zu seinem Telefon um es auszustellen.
>Oh Gott, wir haben fast zehn Stunden geschlafen. < keucht er und wirft sich wieder zurück in sein Kissen.
>Dann war es wohl nötig. <
Er sieht zu mir, stemmt sich seitlich auf einen Arm hoch und fragt feixend:
>Wie kommt es eigentlich, dass wir andauernd nebeneinander aufwachen? <
>Keine Ahnung, aber solange wir uns immer noch an den Tag davor erinnern können, ist doch alles gut. <
Er lacht und presst dabei automatisch die Hand auf seinen Bauch. Ich schiebe sie und die Decke allerdings ein Stück beiseite und sehe mir den Verband an. Er ist nicht durchgeblutet, was ein gutes Zeichen ist.
>Mir geht es gut. <
>Na schön. < sage ich monoton. Selbst wenn es anders wäre, würde er mir sowieso nicht die Wahrheit sagen. >Dann sehen wir uns unten? <
Er nickt und ich klettere aus seinem Bett. Dabei muss ich wieder halb über ihn steigen und versuche nicht allzu viel von mir preiszugeben.

            Wie in meiner ersten Woche auf der Schule, gebe ich mir mehr Mühe mich zu schminken und lege meine Handschuhe an. Wir frühstücken schneller als gewöhnlich, trinken einen Kaffee und nehmen für unterwegs noch einen Weiteren mit. Sam fährt vorher tanken und wirft mir wieder grinsend ein Snickers-Riegel auf den Schoß.
Wir fahren lange Zeit über den Highway, über Landstraßen und durch Wälder.
Sam könnte sich das frühe Aufstehen allerdings jeden Tag ersparen, wenn er mich in der Schule einquartieren würde, statt mich täglich hin und her zu kutschieren.
Allerdings bin ich froh, dass er es so bereitwillig tut. Heute haben wir auch endlich diese Wildpferde wiedergesehen. Beim letzten Mal ließen sie sich zwei Tage lang nicht blicken. Als Sam ewig lang hupte und sie damit aufscheuchte, galoppierten sie wieder eine Weile hinter uns her.
Nur einige Meilen hinter diesem tollen Anblick weiß ich, dass wir uns der Schule nähern und Sam später irgendwo in der Nähe, seine Informationen für die nächsten Aufträge zusammensammeln wird oder etwas Vergleichbares tut, während ich mich ausbilden lasse.
Kaum zehn Minuten später legt Sam seinen Daumen auf den kleinen Sensor auf dem steinernen Poller und fährt mich hinein ins Parkhaus. Offenbar waren aus den anderen Stufen einige übers Wochenende zu Hause, denn im Vergleich zu den anderen Tagen ist heute ziemlich viel Bewegung in dem Parkhaus und die anderen Schüler steigen aus ihren Autos. Er hält vor dem Fahrstuhl, um mich herauszulassen.
>Sei bitte vorsichtig Sam. Ich halte sowas wie Sonntagfrüh nicht nochmal aus. < sage ich und greife bereits nach meinem Rucksack.
>Keine Sorge. Das wird heute ganz harmlos. <
>Wollen wir es hoffen. <
Dann neige ich mich zu ihm rüber und küsse ihn langsam auf die Wange, um mich ebenso langsam wieder ein Stück zu entfernen. Ich verharre noch vor seinem Gesicht und sehe ihn an. Vielleicht regt sich ja etwas in seiner Erinnerung und er käme auf die Idee, dass ein Wangenkuss zu brav ist. Aber wir reden hier von Sam, der mich lediglich anlächelt, anstatt irgendwelche Anstalten zu machen. Ich sollte diesen Kuss wirklich vergessen und auf das dämliche Schmerzmittel schieben.
>Dann bis später. < sage ich und öffne die Tür.
>Tschau Kleines. <
Ein bisschen trübsinnig stimmt mich das schon, aber ich weiß nicht wieso. Ich schlage die Tür zu und treffe mich mit ein paar Leuten aus den anderen Stufen am Fahrstuhl und alle reden wild durcheinander, wie ihr Wochenende war. Sam kann ich durch den gläsernen Lift verfolgen, wie er von mir fortfährt.
Mein erstes Fach ist Kriminalistik mit Henry und ich muss in die erste Etage.
Nach ein paar wenigen Augenblicken steige ich dort aus und laufe den Flur neben dem Gitter her, von wo aus man direkt nach unten in die Lobby sehen kann. Höhenangst darf man hier jedenfalls nicht haben. Meine Hand gleitet auf dem Handlauf und ich folge den Leuten aus meiner Stufe, die gute zehn Meter vor mir laufen.
>Hey Kim. < ruft Jeremy, als er mich an der Tür sieht. Er steht von seinem Platz auf, um zu mir zu kommen. Ich grinse ihn an und setze mich bereits zu meinem Tisch, an dem Ruby und Cruisi noch fehlen. >Wie war dein Wochenende? < fragt er und lehnt sich gegen die Tischplatte.
>Sagen wir, ich hätte gut darauf verzichten können. <
>So schlimm? < lacht er. Nein schlimmer – es war angsterfüllt und grauenhaft.
>Und deines? Bist du hiergeblieben? <
>Ja, aber dafür fliege ich am Freitag nach Hause. Ich war mit ein paar der Jungs in der Stadt in einem Club. Es war ganz cool und es hätte dir bestimmt auch gefallen. Vielleicht kommst du das nächste Mal mit? <
>Mal sehen. In der Regel verschwinde ich nach Schulschluss von hier. <
Ich hätte zwar wirklich Lust auf so einen Abend, aber das letzte Mal als ich ausgelassen tanzte und feierte, war leider mit einem schlechten Ausgang.
>Dein Freund könnte doch auch mitkommen, falls er damit ein Problem hat, wenn du allein gehen würdest. <
Entgeistert sehe ich zu ihm auf, als ich mein Zeug auspacke.
>Sam ist nicht mein Freund. <
>Tatsächlich nicht? Es schien so als wenn ihr …<
>Nein! Wir sind nur Freunde. <
>Okay … na wenn das so ist, dann komm doch einfach mal abends mit. <
>Ich überlege es mir. <
Gott sei Dank taucht Ruby endlich auf und rettet mich. Erst guckt sie mich aus müden Augen an, aber dann scheint sie aufzuwachen und strahlt.
>Hey Morgen. < quietscht sie und setzt sich eilig neben mich. >Seit wann bist du hier? <
>Bin gerade erst gekommen. Wie war es bei deinem Dad? < will ich wissen. Jeremy bleibt weiterhin bei uns sitzen.
>Cool. Wir waren Paintball spielen und abends was essen. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich auch noch was zusammen machen, aber er musste dienstlich weg und ich saß am Sonntag mit den anderen hier rum. Wir haben untereinander ein bisschen trainiert. <
>Und dabei hat sie sich selbst ausgeknockt. < erklärt Jeremy feixend.
>Was? < frage ich.
>Ja ja. Lach du nur. Ich habe den Boxsack vermöbelt und er kam mit Schwung zurück in mein Gesicht als mich irgendwer gerufen hat und ich nicht hingesehen habe. Und dann hat es mich umgehauen. Wenn ich zwanzig Kilo mehr wiegen würde, dann hätte der mich nicht umgeworfen. <
Ich grinse und stelle mir das ganze bildlich vor. Nach und nach kommen die restlichen Schüler in den Raum. Der Letzte ist wieder Cruisi, der offensichtlich nicht sehr gesprächig zu sein scheint – was eher ungewöhnlich ist, wenn ich an die ersten beiden Unterrichtstage denke. Auch Henry rollt schließlich hinein, was Jeremy dazu bewegt, zu ihm nach vorn zu gehen. Er geht ihm zur Hand, so wie schon die letzten Male. Nach ein paar Worten der Begrüßung lässt er den Beamer anstellen und geht direkt in die Vollen. Es geht dort weiter, wo wir letzte Woche gestoppt haben und wir lernen noch mehr über die moderne Technik und das Aufdecken der Verbrechen. Interessant sind die unsichtbaren Spuren, von denen Henry redet. Er reißt es nur an, weil wir sie schließlich nicht finden müssen, sondern nur die flüchtigen Täter, aber jeder Stoff- oder Hautfetzen ist eben wichtig für den Fall. Jeder Fuß – oder Fingerabdruck landet in der Datenbank und ich frage mich, ob nicht doch noch irgendetwas an Beweisen in meinem Haus zu finden ist. Haben sie wirklich alles vernichtet? Das geht doch gar nicht. Irgendwo muss doch eine DNA-Spur zu finden sein. Die Spuren, die für uns Bounty Hunter wichtig sind, sind so etwas wie gestohlene Wagen oder ein Verbrechensmuster das sich durch die Bundesstaaten zieht. Ich riskiere einen Seitenblick zu meinen Leidensgenossen. Haben sie alle dieses gleiche Gefühl voller Tatendrang wie ich oder interessiert es die meisten so wenig wie sie gerade aussehen? Sie hören Henry zwar zu, aber schauen aus tiefen Augenhöhlen zu ihm nach vorn. Wach wirken die meisten jedenfalls nicht.
>Kim? Hast du mich gehört? < sagt mein Dozent vorn.
>Oh ehm … wie bitte? <
Er steuert seinen Rollstuhl etwas weiter vom Beamer weg und fährt zwischen Jeremys und Steves Tisch.
>Warum ist die Psyche für uns eine wichtige Kategorie im Täterprofil? <
Oh Mist, eben habe ich noch gedacht, dass die Hälfte nicht zuhört und dann war ich selbst weggetreten. Ich denke an Sam, der seine Opfer vom kleinen Zeh bis hin zu den Haarspitzen verstehen muss. Er sagt außerdem häufig, dass er mich lesen kann wie ein Buch und sofort weiß, was in mir vorgeht.
>Na ja … ich denke, wenn wir die Zielperson verstehen, dann wissen wir auch wie sie weiter vorgehen wird. Dadurch lernen wir zu denken wie sie und können ihr im besten Fall zuvorkommen. Es ist wie eine Art Puzzle, das wir zusammensetzen. <
>Als hättest du dein Leben lang nichts anderes getan. < nuschelt er etwas leiser und grinst verschmitzt. >Also Kim hat völlig recht. Ihr müsst immer einen Schritt weiter sein. Die Kriminalistik wird schon seit vielen Jahrzehnten unterrichtet, aber in den letzten Jahren wurde dem Ganzen noch etwas hinzugefügt, das wir als Neurokriminalistik bezeichnen. Beim letzten Mal ging es darum, dass Verbrechen entstehen, weil das Umfeld kriminell ist, die Armut sie dorthin treibt oder es Kulturkonflikte – wie Ehrenmord oder Rache sind. Aber das Ganze macht nur die ersten 50 % aus, die andere Hälfte sind die Gene. Es sind nicht nur kleine Verbrecher, denen ihr hinterherjagt, sondern auch welche, durch die ihr da an einer wirklich üblen Sache dran seid. Nicht selten habt ihr einen Narzissten vor euch zu stehen oder jemanden mit Paranoia, Aggressivität oder emotionaler Instabilität. Narzissten und Psychopathen halten sich nur dann an Gesetze, wenn sie ein mögliches Risiko als zu groß einschätzen. Ansonsten suchen sie permanent nach Lücken im System, besitzen eine enorme Sucht nach Regelbrüchen, haben eine große Kreativität und eine verminderte bis keine Empathie. Sie haben anders funktionierende Gehirne, eine fehlende Angst und fühlen sich von der Realität gestört. Trotzdem sind sie sich ihres Handels immer vollkommen bewusst. Sie sind ein absolutes Desaster und dürften eigentlich keine staatlichen Positionen einnehmen. Sie besitzen allerdings zwei Gesichter, weshalb sie ihr Umfeld häufig als den geborenen Anführer sieht. Und somit betreiben sie manchmal sogar einen Regierungsposten, obwohl sie es nicht sollten. Auf diese Weise haben wir den geborenen Tyrannen bei den Polizisten, als Präsidenten oder in anderen Businessbereichen. Die Rechtsbrüche tauchen in der Statistik selbstverständlich nicht auf, weil sie ihre Vergehen natürlich im Verborgenen machen und eine gewisse Immunität besitzen. <
Danach wirft Jeremy nach Henrys Kopfnicken ein neues Bild an die Wand, das eine Statistik der Dunkelziffern der „hohen Tiere“ zeigt. Diese Personen weisen mindestens eine der genannten Störungen auf und das Fazit ist: Es sind verdammt viele. Sicher ist nicht jeder davon ein Verbrecher, dennoch ist es erschreckend. Aber dadurch wird ein Aspekt immer klarer für mich. Nur Personen mit einer fehlenden Empathie können Menschen auf so eine bestialische Weise quälen oder töten, wie es jeden Tag zu lesen oder zu hören ist.
Ich rede nicht davon aus Notwehr zu handeln, sondern vorsätzlich unschuldigen Menschen etwas anzutun. Henry lässt Jeremy erneut ein Bild weiter klicken und richtet wieder das Wort an uns.
>Aus der nächsten Statistik fallt ihr mit eurem zukünftigen Job komplett raus, sowie alle sonstigen Beamten der Staatsmacht. Aber als normaler Mensch trifft man in seinem gesamten Leben auf etwa 8 Mörder, 26 Vergewaltiger und 163 Psychopathen. Sie können im Bus neben einem sitzen oder in der Kasse hinter einem stehen. Sie haben euch lediglich nicht ausgewählt. <
>Na sehr beruhigend. < nuschelt Ruby sarkastisch neben mir. Ich hingegen schlucke einen Kloß hinunter und denke: „oder man ist ihnen entwischt“. >Alles okay? < fragt sie plötzlich neben mir und ich habe gar nicht bemerkt, wie ich meine Fingernägel in meine Oberschenkel gekrallt habe. Ich entspanne mich abrupt wieder und nicke ihr grinsend zu.
Heute ist wohl Henrys Zahlen-, Daten-, Fakten-Tag. Denn heute bekommen wir so ziemlich jede Statistik auf dem Silbertablett präsentiert und somit die bitterböse Wahrheit, ob man sie hören will oder nicht.
Eine weitere Tabelle zeigt, dass die USA mit 76 % den höchsten Prozentsatz an Serienmördern besitzt. Die restlichen 17 % sind auf der ganzen Welt verteilt. Liegt das wirklich nur an unserem lockeren Waffengesetz oder was steckt dahinter? Erschreckender ist sogar noch die Nächste, die zeigt, dass in den US-Staaten von 100 Mördern etwa 24 verurteilt werden. In Europa sind es 81 von 100 und mein Mut schwindet sofort wieder, diese Typen die mir das angetan haben, jemals zu erwischen.
Henry erzählt uns etwas von einem gewissen Anthony Sowell, der in seiner Nachbarschaft sehr geschätzt war. 2009 wurden in seinem Haus allerdings die Leichen von elf Frauen gefunden. Sie waren auf dem Kriechboden, im Keller, im Garten vergraben oder sogar im Wohnzimmer. Er gilt als einer der schlimmsten Serienmörder in der amerikanischen Geschichte. Und da haben wir ihn, den waschechten Psychopathen.
Ich fand die Stunde irgendwie aufwühlend und hatte innerhalb der ersten zwanzig Minuten zappelig meinen Kaffeebecher geleert. Seitdem sitze ich auf dem Trockenen. Doch schließlich haben wir irgendwie die neunzig Minuten geschafft.
Wir packen unsere Sachen zusammen und erheben uns, um in das Untergeschoss zu gehen. Es graut mir vor der nächsten Stunde, aber Sam hat mit mir geübt – irgendwie bekomme ich das schon hin.

            Aber nein ich bekomme es nicht hin, wie ich unmittelbar nach der Pause feststellen muss. Im Fach Einsatzlehre lässt Cataley kein gutes Haar an mir und triezt mich umher oder benutzt mich als Testperson für ihre Schlagtechniken, denen ich ausweichen soll. Das klappt an sich ganz gut aber ich habe das Gefühl, dass sie mit Absicht all ihre Kraft in den Schlag hineinlegt, so als müsste sie ihrer Wut freien Lauf lassen. Mehrere Male bekomme ich ihr Knie in den Bauch, aber genauso viele Male schaffe ich es immerhin ihr zu entwischen. Es kümmert sie rein gar nicht, wenn ich keuchend am Boden liege und die Leute um uns herum bereits bedauernd wegsehen. Denn bei ihnen tut sie es keineswegs so brutal, wie bei mir – oder rede ich mich das nur ein? Was sie definitiv wurmt ist, dass ich immer wieder aufstehe. Ich erkenne ihren triumphalen Blick, wenn sie mich fertigmacht. Aber genauso den Stutzigen, wenn ich mich wieder erhebe und mich die Leute um uns herum anfeuern.
>Man könnte beinahe denken, du magst Schmerzen Kim. < lacht sie etwas gekünstelt, als ich mich wieder auf mein verletztes Bein hochstemme. Verdammt, tut das weh. Immer noch stehen die Schüler um uns herum, die von ihren Techniken und von meinen Fehlern lernen sollen.
>Vielleicht hatte ich einfach schon zu viele davon und sie machen mir nichts mehr aus. < erwidere ich monoton, womit ich eindeutig große, aufgerissene Augen ernte. Cataleys Augen hingegen werden eng, zu schmalen Schlitzen.
>Übt jetzt paarweise. < mault sie und geht dann von der Matte herunter. Ruby kommt sofort an meine Seite und flüstert:
>Ist alles okay? Ich fand, sie war echt hart zu dir. Schließlich ist das erst dein dritter Tag. <
>Ja alles gut. < bestätige ich ihr und verkneife mir einen Kommentar zu dem Rest. Was einen nicht umbringt, macht einen härter und Cataley wird mich nicht umbringen. Das haben andere schon versucht.
Den Rest der Zeit übe ich mit Ruby, was bedeutend angenehmer ist, obwohl wenn sie kein bisschen zimperlicher ist. Von ihr kommen allerdings keine stichelnden Kommentare und das ist viel mehr wert. Sam hat mir jedoch erheblich am Wochenende geholfen und ich beherzige das, was er mir gesagt hat und wo er mich korrigiert hat. Meine Mum hat immer gesagt, dass ich ein Paradebeispiel für die Stärken meines Sternzeichens bin. Ich bin gründlich, eifrig, strukturiert und sachbezogen. Aber dafür ist das auch gleichzeitig meine Schwäche. Ich bin auf eine manchmal nervige Art so pedantisch und perfektionistisch und somit viel zu kritisch mit mir selbst. Ich spüre, wie diese nervige Eigenschaft in mir gerade wieder deutlich ans Tageslicht kommt.
Zum Ende der Stunde würdige ich Cataley nicht eines Blickes und gebe mein Bestes, um aufrecht zu laufen. Aus einem Reflex heraus, würde ich mir am liebsten die Hand gegen die Rippen drücken, aber ich will ihr nicht das Gefühl geben, dass sie mich fertiggemacht hat. Mit aller Macht kämpfe ich gegen das Humpeln an, weil keiner etwas von meinen vorherigen Verletzungen erfahren sollte.
>Was war denn mit der los? < höre ich Louis zu Jeremy hinter mir flüstern, während wir den Flur entlanggehen.
>Keine Ahnung. Aber Kim musste ganz schön was einstecken. Das tat beim Zugucken schon richtig weh. <
>Warts ab. Vielleicht sind wir auch bald dran und das macht sie nur, um uns zu zeigen, was wir bei einer stärkeren Zielperson zu erwarten haben. <
Sie reden zwar leise aber ich habe gute Ohren. Ich tue so als hätte ich sie nicht gehört und beiße die Zähne zusammen. Irgendwie werde ich die Zeit hier schon überstehen und dann, wenn ich meine Lizenz habe, dann hole ich sie mir – Mischa, Phillipe, Raphael und den Taliban. Den ganzen Weg nach oben summe ich wieder im Kopf ihre Namen.
             In der Mensa komme ich mit den anderen endlich etwas zur Ruhe. Offensichtlich sitzen die Männer aus den höheren Stufen ganz gerne bei Ruby und mir. Wir sehen sogar Max wieder, der am Freitag in die nächste Stufe gerückt ist und er erzählt uns, was dort anders ist. Neidvoll höre ich ihm dabei zu und kann es kaum erwarten, endlich selbst aufzusteigen. Wie die anderen Tage zuvor genießen wir die Köstlichkeiten des Buffets und gehen dann alle nach draußen. Auch etwas was mein Sternzeichen verlangt: Routine!

              Nachdem die einstündige Pause vorüber ist, geht es weiter mit Simon und dem Verhaltens- und Handlungstraining. Es ist heute nicht so theoriebehaftet wie in der letzten Woche und wir müssen so etwas wie ein Rollenspiel machen. Er erklärt uns:
>Undercover zu arbeiten bedeutet, ihr nehmt eine andere Identität an. Die von einer Person, die anders ist als ihr und die euch aus eurer Komfortzone herauslockt. Lähmende Selbstzweifel, Auflehnung, Unsicherheit und all das sind Dinge, die euch am ersten Tag erwarten werden und trotzdem müsst ihr wie ein Profi funktionieren. <
Jeder zieht einen Zettel aus einer Glasschale und bekommt somit irgendeine Rolle zugeteilt. Manch einer kommt sich bei so etwas vielleicht ein bisschen dämlich vor, aber ich finde es spannend in eine andere Rolle zu schlüpfen und genaugenommen tue ich das hier als Kimberly Grant bereits. Später müssen wir diese Form der Täuschung sowieso anwenden, um an unsere Zielperson zu kommen und daher ist es wichtig authentisch zu sein. Cruisi spielt perfekt die Rolle des Arbeitskollegen im Büro. Er hatte zehn Minuten Zeit sich in eine Situation hineinzuversetzen und wirkt vollkommen glaubwürdig. Dadurch wird mir wieder einmal bewusst, wie wichtig die Vorbereitung ist. Ich bin beeindruckt und überlege bereits, wie ich meine Figur kreiere. Ich bin die angeblich beste Freundin der Zielperson. Auf meinem Zettel stehen leider nicht wirklich viele Hinweise. Ich bin angeblich mit einem Jason Stanford befreundet und muss seine direkte Nachbarin (in dem Fall Simon) dazu bekommen, mir zu verraten, wo er steckt und wann sie ihn das letzte Mal gesehen hat. Tagsüber arbeitet er angeblich seriös in einem Autohaus und nach Feierabend ist er an den üblen Geschäften beteiligt.
Simon spielt mit einem absoluten Ernst die nervige, neugierige Nachbarin und ich könnte mich über seine perfekte schauspielerische Leistung lachend auf den Boden werfen, aber ich muss selbst in meiner Rolle bleiben. Unser Dozent übertreibt selbstverständlich maßlos und zeigt damit wie hartnäckig die Leute sein können, von denen wir Informationen brauchen. Ich versuche einfach total süß zu sein und spiele die Besorgte, da sich mein bester Freund nicht meldet und das doch eigentlich gar nicht seine Art sei. Schließlich knacke ich ihn damit und habe meine Probe bestanden.
>Daran sehen wir die Vorteile, wenn man eine Frau mit in seinem Team hat. < verkündet mein Dozent heiter. >Manchmal wird ihnen eher etwas anvertraut, als wenn ein großgewachsener und muskelbepackter Kerl etwas wissen will. Gut gemacht Kim, du kannst dich setzen. <
Das ganze Spiel geht noch eine Weile, obwohl nicht jeder einzelne Schüler an der Reihe ist. Dafür sind die Restlichen am Mittwoch dran.
Schließlich folgt nach der letzten Pause auch die letzte Stunde. Auf Lukaz freue ich mich richtig und vor allem deswegen, weil ich Cataley heute nur ein einziges Mal hatte.
Im Fach Selbstverteidigung lernen wir zu entwaffnen. Es ist das, was ich unbedingt sehen wolle als ich in der Zivilgruppe der „Hausfrauen AG“ war, aber niemals beigebracht bekommen hätte, weil es nicht Bestandteil in diesem Kurs ist.
Louis attackiert mich mit einem Spielzeugmesser, das ich abwehren soll, indem ich die Außenseite meines Unterarmes gegen sein Handgelenk schlage. Mit der anderen Hand soll ich ihm direkt mit zwei Fingern in die Augen gehen und zeitgleich mit der Abwehrhand eine Drehung machen, um das Messer an mich zu nehmen. An sich klingt alles, was Lukaz sagt nur logisch und so wie wir es üben funktioniert es auch, aber dennoch sagt er, dass ein Messer wahnsinnig gefährlich im Nahkampf ist. Wir werden diese Situationen üben, bis es uns zu den Ohren herauskommt, aber in so einer Situation werden unsere Urinstinkte über uns herrschen. Im besten Falle sollten wir gar nicht erst in so eine Lage kommen. Das sucht man sich nur leider nie aus.
So wie wir es auch schon in der letzten Woche getan haben, tauschen wir andauernd unsere Partner und schließlich, als ich eine kurze Verschnaufpause mache, werde ich überraschend von Lukaz attackiert. Ich bin überhaupt nicht auf Abwehren eingestellt und ducke mich einfach unter ihm weg und nehme Reißaus, als er das Spielzeug in den Händen hält.
>Wieso habe ich das denn gemacht? < frage ich verwirrt, denn ich habe mich einfach hingeworfen.
>Du hast das getan, was ich vorhin sagte. Der Körper macht manchmal seltsame Dinge in einer Stresssituation und deine Reflexe übernehmen die Oberhand. <
Er geht nochmal auf mich los aber ich sitze immer noch auf dem Boden. Schnell rolle ich mich aus dem Weg und versuche ihn mit meinen Beinen zu Fall zu bringen – nur leider klappt das nicht so wie gedacht.
Er steht bereits wieder bei mir und als das Spielzeugmesser auf mich hinabsaust, mache ich zumindest das, was ich gelernt habe. Meine Position ist leider die viel schlechtere, weil ich einfach nicht aufstehen kann, solange mein Trainer auf mich einstechen will. Schließlich kicke ich ihm gegen das Knie und bringe ihn zumindest zum Einknicken. Er bekommt meinen Ellenbogen in die Seite als er unten landet und ich komme mit der anderen Hand zeitgleich an das Messer.
Daraufhin grinst er etwas gequält, als ich es in den Händen halte und grienend zu ihm drehe.
>Na bitte. < sagt er anerkennend und richtet sich wieder auf. Ein paar der Anderen haben innegehalten, um uns zuzusehen. Für die letzten zehn Minuten wird mir Jeremy zugeteilt, ehe der heutige Schultag für mich zu Ende geht. Er greift ebenso zielgerichtet wie Louis zuvor an und ich gebe alles, was ich bisher gelernt habe, bis ich schließlich vollkommen erledigt bin.
Als Lukaz den letzten Block als beendet sieht, deutet er an, dass Louis, Jeremy und ein anderer aus meiner Stufe namens Viktor, ziemlich gut seien und sicher demnächst aufsteigen. Nur leider hat nicht er das zu entscheiden, sondern Cataley.
Am Ende der Stunde sehe ich ganz automatisch zur Tür der Trainingshalle.
Sam steht heute nicht wie die letzten Tage dort, also schnappe ich meinen Rucksack und gehe direkt duschen, um mir dann frische Klamotten überzuwerfen. Ruby leistet mir dabei wieder Gesellschaft und redet die ganze Zeit davon, wie sehr sie sich über die Fehler in ihrer Handfassung ärgert. Theoretisch wäre sie im letzten Block mehrere Male gestorben aber ich bin sicher, das wären so ziemlich die meisten.
>Jetzt mach dir mal deswegen nicht so viele Gedanken. Warte noch eine Woche, dann kann uns nichts mehr umbringen. < sage ich belustigt. >Was macht ihr hier eigentlich die ganze Zeit, wenn ihr an der Schule bleiben müsst? < will ich noch unbedingt wissen und rubble mir meine Haare trocken.
>Ein paar Leute sind auf ihrem Zimmer und lernen, ein paar Andere machen die Umgebung unsicher und ziehen um die Häuser – bis 22 Uhr dürfen wir ja raus. Und wieder einige Andere sitzen mit den Mitschülern die halbe Nacht in der Mensa oder trainieren noch. <
>Und was stellst du heute noch an? <
Eilig ziehe ich mir ein Shirt an und hüpfe in die Hose hinein, weil ich Sam nicht so lange warten lassen will.
>Mal sehen. Auf jeden Fall rufe ich gleich meinen Dad an. Er hat gesagt, er will, dass wir jeden Tag telefonieren. Die Gespräche beschränken sich immer nur auf das Wesentliche und gehen kaum länger als fünf Minuten, aber es ist schön seine Stimme zu hören. <
>Dein Dad ist offenbar genauso abhörgestört wie Sam. Meine Telefonate müssen auch kurz und knapp sein. <
>Die NSA hat eben überall ihre Ohren. <
Ich schmunzle. Recht hat sie ja und nach diesem Buch von Sam „Größer als das Amt“ bin ich noch skeptischer geworden was die Technologie anbelangt.
>Ich muss dann los. Viel Spaß nachher. <
>Den werde ich haben. Bis morgen. < ruft sie mir noch hinterher, als ich mir bereits meinen Rucksack gegriffen habe und nach draußen laufe.
Ich nehme die Treppe und stelle bei jedem Schritt fest, wie mein Bein immer wieder einen heftigen Stich bekommt, bis es mir einmal sogar wegsackt. Gut, dass ich gerade keine Zuschauer habe.
Beim Öffnen der Tür sehe ich in dem Parkhaus umher und laufe bereits ein paar Schritte. Ich drehe mich zur anderen Seite, aber Sam´s Pick-up steht hier nirgendwo. Na gut dann warte ich eben, aber gehe bereits voraus zu der Schnur, die das Tor öffnet.
Sobald ich an der frischen Luft bin, lasse ich den Rucksack von meinen Schultern gleiten und hole mir meinen Schreibblock raus. Wenn ich jetzt lerne, dann muss ich es heute Abend nicht machen. Vor dem Eingang lehne ich mich seitlich gegen den Poller, auf dem der kleine Sensor für den Fingerscan ist.
Bei meinen Unterlagen komme ich gerade mal bis zum fünften Satz, da höre ich schon die Reifengeräusche auf dem Feldweg und sehe hoch.
In der Sonne wirkt sein Lack von weitem eher schwarz als dunkelblau und kurz vor mir hält Sam schließlich an.
>Tut mir leid Kleines. Es hat ein bisschen länger gedauert. < sagt er sofort als ich die Tür aufmache.
>Ist nicht schlimm. Ich war danach noch duschen und stehe hier erst seit wenigen Minuten. <
Eilig schnalle ich mich an und gebe einen tiefer Seufzer von mir, weil ich wieder einen Tag geschafft habe.
>Und wie war es? <
>Ganz gut. Die erste Stunde mit Henry war ziemlich anstrengend. Er hat uns alle möglichen Statistiken um die Ohren gehauen. Was das angeht, hattest du recht – das ist echt viel. Ansonsten wurde ich verprügelt und Lukaz hat mich mit einem Spielzeugmesser erstochen. Normal also. <
Er beginnt zu lachen und wendet seinen Wagen, um den Rückweg anzusteuern.
>Hat er dich attackiert, als du gerade nicht hingesehen hast? Sowas macht er nämlich gerne. <
>Ja. Ich schätze mal, er will, dass ich aufmerksamer werde. <
>Das stimmt. Deine Augen und Ohren müssen überall sein. Deine Zielperson wird nur darauf warten, dass du einen Moment unvorsichtig bist und das könnte dich deine Prämie kosten und vielleicht sogar deine Gesundheit. Die, die du mal jagen wirst, sind nicht unbedingt ausgebildeten Soldaten oder Mafiabosse. Deswegen werden sie wahrscheinlich versuchen, dich zu verletzen und dann wegrennen, sobald sie merken, dass du etwas auf dem Kasten hast. Sie sind schon auf der Flucht und deswegen werden die Wenigsten von ihnen etwas noch schlimmeres tun. <
>Aber ich könnte genauso gut auf schlimmere Leute treffen, die nicht zögern werden, mich zu killen. <
Daraufhin wirft er mir einen Blick zu, als würde ihm dieser Gedanke so überhaupt nicht gefallen.
>Sobald du fertig bist, wird es Anfragen ohne Ende geben und du kannst dir die Zielperson aussuchen. Nimm lieber erstmal die, die harmlos sind und das Finanzamt betrügen oder Urkunden gefälscht haben. <
>Hey traust du mir etwa nicht zu, dass ich auch die Anderen erwischen kann? <
>Na ja …< sagt er vorsichtig. >Was ich damit sagen will, ist, dass du vielleicht erstmal klein anfängst, um etwas Übung zu bekommen. Du wirst erst besser, wenn du schon ein paar Aufträge hattest, bei denen du Erfolg gehabt hast. Die großen Aufträge sind viel nervenaufreibender und es kann lange dauern, bis du überhaupt vorwärtskommst. Und wenn sie dir dann noch entwischen, dann ist deine Motivation schnell am Ende – sowie dein Bankkonto. <
>Vielleicht werde ich ja auch mal ein Killer so wie du und habe gar kein Interesse an jemandem, der Urkunden fälscht. < grinse ich unschuldig.
Er schnaubt belustigt durch die Nase und erwidert:
>Überlass mir lieber die gewalttätigen Kerle. Bei mir macht eine Narbe mehr oder weniger keinen Unterschied, aber du solltest dein hübsches Gesicht wenigstens behalten. <
>Narben sind schon okay. Sie zeigen irgendwie was man durchgemacht hat … und dass man es überstanden hat. <
Sam wirft mir einen Seitenblick zu und zieht einen Mundwinkel hoch.
>Kleine, taffe Frau. < nuschelt er und richtet seinen Blick wieder nach vorn.
Es tut gut, wenn er das sagt, auch wenn ich mich selbst nicht so beschreiben würde.
>Nach Henrys Statistiken heute, müsste ich wohl bedeutend malträtierter aussehen, als ich es tatsächlich tue. < werfe ich ein.
>Lass mich raten. Die mit den Killern, die dir tendenziell schon über den Weg gelaufen sind? <
>Jop. <
>In dem Fall tauche ich auch in deiner persönlichen Statistik auf. <
>Schon. Aber du bist sozusagen ein guter Killer, der mir über den Weg gelaufen ist. Du wirst mich nicht umbringen. <
Er grinst verschmitzt, weil er sich wahrscheinlich gerade seinen Teil dazu denkt. Schließlich habe ich ihn mehrfach gefragt, ob er mich umbringen will. Rückblickend klingt das so wahnsinnig lächerlich. >Mal eine ganz andere Sache zu Henry, die mich schon seit Tagen interessiert. < fällt mir plötzlich ein. >Ich habe mich gefragt wie er allein klarkommt. Er hat doch schließlich nicht mal funktionierende Hände. <
>Das denken die Meisten, aber er kommt verdammt gut klar. Er arbeitet und lebt in dieser Schule. Dass er sie mal verlässt, ist eher selten und wenn, dann ist es wegen seiner Arztbesuche. Tagsüber helfen ihm die Schüler beim Einrichten vom Laptop und dem anderen Zeug. Ansonsten ist vieles sprachgesteuert oder automatisch. Er kommt allein in jedes Stockwerk und er kann sich frei bewegen. <
>Er muss doch aber auch mal essen und solche Dinge. <
>Darum kümmert sich sein Pfleger. Er ist rund um die Uhr für körperliche Dinge da, aber dafür ist sein Vertrag nicht ganz ohne was die Schweigepflicht angeht. Es kann natürlich nicht ständig das Personal hin und her gewechselt werden, denn diese Schule muss nach wie vor geheim bleiben, weshalb Henry seinem Pfleger ein ziemlich gutes Gehalt zahlt, was ihm keine andere Stelle jemals geben könnte. Ich schätze, er hat mit diesem Job den Jackpot geknackt, denn ich weiß wie Pflegekräfte normalerweise arbeiten und verdienen. Wenn etwas sein sollte, kann Henry ihn über seinen Rollstuhl anpiepen und er ist für ihn da. Tagsüber sieht man ihn eigentlich selten. Die Schüler sehen ihn eher am Abend, weil er dann mit Henry zusammen in der Mensa isst. <
>Oh okay. Na in dem Fall werde ich den Kerl wohl nie zu Gesicht bekommen. <
>Na ja … eigentlich wollte ich dir das erst zu Hause erzählen, aber da du es ansprichst … < antwortet er herumdrucksend. Ich runzle die Stirn und warte darauf dass er weiterredet. >Es hat sich heute etwas ergeben, dass ich nicht ignorieren kann. Aber ich wollte vorher mit dir darüber reden, bevor ich es mache. <
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast