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These - Antithese - Synthese

von Aello
Kurzbeschreibung
OneshotHumor / P12 / Gen
Ros Myers Sir Harry Pearce
05.02.2018
05.02.2018
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05.02.2018 713
 
Anmerkung: Ich habe diese Geschichte vor Jaaaahren auf englisch geschrieben, nachdem ich die Folge "Traitor's Gate" (S1E4) gesehen habe...  Dies ist die Übersetzung.

***


"Der witzigste Moment?" Harry sah Ros stirnrunzelnd an. Sie saß in seinem Büro, lässig zurückgelehnt in einem Sessel und nippte mit offensichtlichem Vergnügen an dem Glas, das er ihr nur einige Momente zuvor überreicht hatte. Mit einer leichten Bewegung des Handgelenks schwenkte er die duftende, bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas, und dachte über ihre Frage nach.

Sein Ausdruck erhellte sich, als er sich einen bestimmten Vorfall wieder ins Gedächtnis rief. "Ich denke, das war etwa vor fünf Jahren", sagte er schließlich.

Sie hob eine Braue. "Das ist nicht besonders viel Spaß, würde ich mal sagen", meinte sie trocken.

"Nein", stimmte Harry zu. "Nicht wirklich."

Ein paar Momente saßen sie schweigend zusammen, und jeder ging seinen eigenen Gedanken nach.

"Also", brach Ros endlich die Stille, richtete sich in ihrem Stuhl auf und schlug die Beine übereinander. "Welches war nun dieser witzige Moment?"

"Das war 2002, während der Vorbereitungen für den Besuch von Präsident Bush", begann Harry und nahm einen weiteren Schluck. "Zoe und Danny observierten Krawallmacher. Dabei fiel ihnen jemand auf, den sie nicht hätten sehen sollen und natürlich berichteten die beiden mir von ihrer Beobachtung."

Ros lächelte wissend, sagte aber nichts.

"Die beiden standen vor meinem Schreibtisch wie zwei Schulkinder, die ins Büro des Schulleiters gebeten wurden", schilderte Harry Ros die Szene. "Ich erklärte den beiden, dass sie sich irrten, weil ich die Bänder selbst in Augenschein genommen hätte. Die beiden sahen sich gegenseitig hilfesuchend an, um sich zu versichern, dass sie richtig gehört hatten. Widersprach doch die Information, die ich ihnen vorsetzte so offensichtlich den Tatsachen, die sie mit eigenen Augen wahrgenommen hatten. Es hat einige Momente gebraucht, bis der Penny gefallen war." Er lachte, ganz in Gedanken versunken.

"Ich gab Danny den Ordner zurück, den er mit in mein Büro gebracht hatte und ordnete an, alles niederzuschreiben. Mit patziger Stimme gab er zurück", Harry machte eine Pause um des Effektes Willen, nahm einen Schluck aus seinem Glas und räusperte sich, bevor er mit verstellter Stimme fortfuhr: "War's das?"

Harry lachte. "Also starrte ich ihn an und fragte: Was wollen Sie? Meine Zunge in Ihrem Hals?"

Ros sah ihn einen langen Moment an, dann brach sie in schallendes Gelächter aus. "Du nimmst mich auf die Schuppe, nicht wahr?"

"Nein", gab Harry ernsthaft zurück und schüttelte den Kopf. "Ganz sicher nicht." Er nahm erneut einen Schluck. "Wenn ich jemals blankes Entsetzen  gesehen habe, dann war es in Dannys Gesicht in diesem Moment."

Ros hob eine Braue und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.

"Ich sage dir, dass in dem Moment sein Gesicht ein offenes Buch war, in dem ich alle seine Gedanken aus seinem Ausdruck lesen konnte", erklärte Harry und lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Zuerst war da die Panik, dass es nicht nur eine leere Drohung war und dass er tatsächlich von seinem Boss geküsst werden würde." Er lachte und spielte mit der goldgelben Flüssigkeit in seinem Glas.

"Dann tauchte ein anderer Gedanke auf. Sein Boss war verheiratet und hatte Kinder, und obwohl er eine recht wilde Jugend hatte, dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass Harry Pearce, der einen gewissen Ruf hatte, tatsächlich in Anwesenheit von Zeugen einen untergebenen Agenten küssen würde, gegen null tendierte." Er nahm einen weiteren Schluck.

"Dann - einen Moment später - kam er zu einem Schluss. Ein sehr langer Moment, wohlgemerkt." Harry machte eine Geste mit der erhobenen Hand. "Er kam also zu dem Schluss, dass es wohl lediglich eine verbale Reaktion auf sein ungebührliches Verhalten war. Und dass er sich niemals in akuter Gefahr befunden hatte, von seinem Boss geküsst zu werden", beendete Harry seine Geschichte.

Ros sah ihn nachdenklich an. "Weil du natürlich niemals einen untergebenen Agenten küssen würdest", stellte sie lächelnd fest.

"Nein", sagte Harry, hob sein Glas und sah sie mit hochgezogener Braue an. "Ich stehe einfach nicht auf Glatzköpfe."

The End
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