Dont you worry child
von SwordMistress7
Kurzbeschreibung
Mina, die eine normale Arbeit gefunden hat, und Florian haben endlich zueinander gefunden und genießen ihre Beziehung. Doch mit dem neuen Jahr 2012 kommen neue Probleme. Und auch Minas und Jans Freundschaft wird durch Jans Beziehung zu Anna auf die Probe gestellt. Finden Florian und Mina ihr Glück - oder ist doch wieder seine Karriere im Weg? (Fortsetzung zu "Bad Romance")
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / Gen
Florian David Fitz
OC (Own Character)
30.01.2018
17.11.2020
55
96.014
11
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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01.09.2020
1.553
Mitte folgenden Woche war die Premiere des neuen Films von Matthias Schweighöfer – Vaterfreuden – und sowohl Florian als auch ich gingen dorthin. Selbstredend getrennt voneinander, denn ich ging beruflicher Natur dorthin, führte einige kurze Interviews, machte Fotos und rezensierte den Film für meinen Arbeitgeber sowohl für die Print als auch die Online-Ausgabe und Florian ging aus vielerlei Gründen dorthin: Aus Freundschaft zu Matthias, aus Neugier und aus dem reinen Selbstmarketing heraus.
Ich hatte schon einige mehr oder weniger Prominente kurz befragt, als mein Göttergatte auf mich zukam. „Den Münchner Merkur – les ich fast täglich! Kultur und Feuilleton haben es mir besonders angetan!“, rief er etwas lauter und stellte sich direkt vor mich und grinste breit. Mit einem ‚Du Arsch‘-Blick lächelte ich ihn zuckersüß an und hielt ihm das Aufnahmegerät entgegen: „Das freut uns natürlich sehr zu hören Herr Fitz! Ich nehme an, Sie lassen sich bereitwillig einige Informationen entlocken… Was steht bei Ihnen in diesem Jahr an?“ Er machte eine ausholende Geste: „Sehr vieles! Zuerst will ich bis April ein Drehbuch fertig haben, für einen Film über zwei todkranke Jungs, die Matthias und ich verkörpern werden, dann wird das natürlich kritisch betrachtet und im Herbst kommen gleich zwei Filme in die Kinos.“
„Gleich zwei?“, gab ich mich überrascht und Florian grinste noch breiter. „Ja, ich war sehr fleißig letztes Jahr.“ „Wo möchten Sie das Drehbuch denn schreiben? Ein Freigeist wie Sie wird sich doch sicherlich in eine ruhige Hütte einmieten und dort in Ruhe schreiben - bei offenem Feuer im Kamin und Tee…“ Florian schüttelte den Kopf und fuhr sich über sein Kinn: „Nö, ich bleib zuhause. Ich war ja erst länger im Urlaub auf Kuba, da finde ich es zuhause auch sehr schön und man braucht ja auch immer seine Zeit, um anzukommen und sich wieder für die Arbeit zu motivieren. Und daheim zu sein ist auch aus anderen Gründen immer gut.“
Zum Schluss grinste er feist. „Und Sie? Waren Sie schon auf Kuba?“ „Oh ja, ich war da auch. Mit meinem Mann, letztes Jahr.“ „Ah.“ Er zog aufmerksam die Brauen nach oben. „War‘s schön?“ „Ja, die meiste Zeit schon, aber wissen Sie, mein Mann ist gerade voll auf dem Vaterfreuden-Trip.“ In Florians Augen blitzte etwas auf und ich grinste einseitig. „Familie und Kinder sind das Wichtigste, das wird Ihr Mann eingesehen haben und darum geht es ja heute auch. Dann wünsche ich sehr viel Spaß beim Film und viele Grüße an Ihren Mann.“
Bevor er sich amüsiert abwenden wollte, legte ich noch schnell eine Hand auf seinen Oberarm und beinah ruckartig drehte er sich wieder zu mir. Ich grinste erneut. Interessant, eine solche Wirkung auf ihn zu haben. „Kann ich noch ein Foto von und mit Ihnen machen?“ Kurz erschien Florians Zungenspitze im linken Mundwinkel, dann zog er die Augenbrauen nach oben und schmunzelte. „Natürlich.“ Ich bekam ein gemeinsames Bild, ein „Du durchtriebenes Luder“ zu gezischt und einen Blick zugeworfen, der mir deutlich machte, dass er schon wieder versaute Gedanken hegte. Dann trollte er sich ins Innere.
Nach dem Film ging es zu einer Art ‚Aftershow‘-Party, bei der nach einiger Zeit Matthias auf mich zukam. „Mina! Florian schickt mich zu dir, ich soll dir ein exklusives Interview geben, passend zum Thema.“ „Hm, das große Spielkind hat vorhin gemeint, dass ich ihn interviewen sollte. Aber wenn du noch was loswerden willst, immer her damit, aber wie geht’s denn deiner Freundin?“, antwortete ich amüsiert und er setzte sich neben mich. „Naja, in sechs Tagen ist der errechnete Geburtstermin, aber wir alle wissen ja, wie das sein kann.“ „Das heißt, wenn das Kind jetzt heute Nacht käme, wärst du nicht dabei?“ „Nein.“, schüttelte er nüchtern den Kopf und ich zog die Brauen zusammen. „Ist das nicht ein doofes Gefühl für dich? Eigentlich will doch jeder bei der Geburt dabei sein, Frauen sind es ja zwangsläufig, aber Männer lassen sich das doch auch selten entgehen, die Nabelschnur durchzuschneiden und den ersten Schrei zu hören und…“ Matthias winkte ab und trank einen kleinen Schluck seines mitgebrachten Sektes. „Ja klar will das jeder. Aber geht halt nicht alles. Und Ani bekommt das super ohne mich hin. Ich wäre fast schon eine Belastung. Aber ich freue mich auf den Anruf, dass der kleine Knirps da ist.“ Für ihn schien das so zu passen, in mir blieb ein unbefriedigtes Gefühl und die Angst, dass Florian nicht da wäre, wenn es bei mir irgendwann soweit wäre. Ich stellte einige Fragen, die mir spontan zum Film einfielen, nahm es auf dem kleinen Diktiergerät auf und verließ kurz darauf die Veranstaltung.
Ich tippte gerade die letzten Sätze für die Filmbewertung, sodass das noch in den Druck gehen und auf die Seite gestellt werden konnte, als die Wohnungstür geöffnet wurde. „Na Mephisto, alles fit? Nein, du brauchst dich nicht bewegen und mich begrüßen, bloß keine Anstrengung!“ Ich schmunzelte und konzentrierte mich auf die letzten beiden Sätze. Bei den letzten drei Wörtern sog jemand hinter mir tief Luft ein, eine Nasenspitze strich durch meine Haare und zwei Hände wanderten von meiner Schulter abwärts.
„Du kleines, durchtriebenes Luder hast ja keine Ahnung, wie spitz ich seit vorhin bin…“ Eine der beiden Hände schlich sich zwischen meine Beine und Florian atmete schwer. „Was du kannst, kann ich schon lange. Und dass du gerne deine Spielchen spielst, das ist mir auch nicht fremd. Übrigens… Ich soll dich ganz herzlich von diesem Schauspieler grüßen, von diesem… Florian David Fitz oder wie der heißt. Der ist ja schon ein Schnuckelchen und das gelbe Oberteil sah auch nur zu gut aus. Also wäre ich nicht mit dir verheiratet Florian Ingo Ulrich, dann hätte ich den Florian David aber ordentlich auf dem Klo gevögelt und ihm die Lederjacke und das gelbe Oberteil vom Leib gerissen, die Haare durcheinander gebracht und die Hose so rabiat zu diesen klobigen Schuhen runtergezogen, dass dem jegliche Zurechnungsfähigkeit flöten gegangen wäre. Tja, wie heißt es so schön? Augen auf bei der Partnerwahl. Jetzt hab ich den Florian Ingo Ulrich statt dem Florian David.“
Seine Finger zwischen meinen Beinen drücken sich gegen meine intime Zone und er atmete wieder schwer ein. Mit belegter Stimme hauchte er in mein Ohr: „Florian Ingo Ulrich ist noch verhindert… Florian David wäre aber immer bereit für dich - unbekannte, verheiratete Frau vom Münchner Merkur…“
Nach einem Sex ganz nach meinem Geschmack, der nach Wochen endlich mal wieder gedanklich fernab jeglicher Kindszeugungspläne stattgefunden und eine andere Dynamik durch das indirekte Rollenspiel Schauspieler-Journalistin hatte, tapste ich beschwingt in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen.
Beim Einschenken des Mineralwassers fielen mir wieder Matthias Worte ein. Ich wusste nicht, wie ich mich als seine Freundin und Mutter seines Kindes fühlen würde, wenn ich die Wehen bekäme und der Vater hunderte Kilometer weit weg wäre. Hilflos war mein erster Gedanke, aber wahrscheinlich auch enttäuscht und alleingelassen. Eine Geburt waren die schlimmsten Stunden einer jeden Schwangerschaft und in diesen dann allein zu sein – das machte mir Angst. Wahrscheinlich würden ihre Eltern bei ihr sein, oder eine Schwester, sofern sie eine hatte, doch so ganz ohne den Vater des zu gebärenden Kindes…Ich stellte es mir komisch vor. Emotional und in der Situation selbst.
Schritte über dem Parkett waren zu hören, sie kamen näher – und bogen dann mir gegenüber ins Bad ein. Florian öffnete den Spiegelschrank, blickte kritisch hinein, nahm sich nach einigen Sekunden etwas, ein Knistern ertönte, er warf sich etwas Kleines in den Mund, schloss den Spiegelschrank und kam zu mir herüber. Ich hielt ihm stumm mein Glas entgegen, das er annahm und einen großen Schluck trank. „Jetzt hab ich extra nichts Prickelndes oder Süßes getrunken und trotzdem Magenschmerzen.“ Ich zog ahnungslos die Schultern nach oben. „Vielleicht verträgst du die Häppchen, die es gab, nicht.“
Er verzog fragend den Mund, nahm sich noch einen Schluck und stellte das Glas neben mich. „Kommst du? Ist spät.“ Mit dem Zeigefinger tippte er meine Hand an und verschränkte seinen mit meinem Zeigefinger. „Matthias ist wahrscheinlich bei der Geburt seines Sohnes nicht dabei und ich frage mich gerade, wie sich seine Freundin dabei so fühlt.“
Mein Gegenüber brummte. „Hm, hatte es vorhin auch mit ihm über dieses Thema. Ani ist eine Liebe, sie steht das schon durch und sie hat ein sehr großes Verständnis für seine Angelegenheiten, sie wird ihm nicht böse sein.“ „Aber ich frage mich, wie sie sich fühlt.“, wiederholte ich meinen Gedanken und er zog die Mundwinkel fragend nach unten. „Ich weiß es nicht. Aus Intuition heraus würde ich sagen: Nicht gut, aber da ist jeder anders.“ Er machte eine Pause, fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe und ergänzte: „Aber ich werde dabei sein. Ich lasse es mir doch nicht nehmen, bei meinem Kind die Nabelschnur zu durchtrennen. Und ich weiß, dass es dir dann besser ginge, wenn ich da bin. Geht ja schließlich nicht nur darum, dass das Kind gesund zur Welt kommt, sondern dass die Mutter danach noch lebt – psychisch und physisch.“ Ich schnaubte und trank mein Glas leer. „Versprichst du‘s mir?“ „Dass ich bei der Geburt da sein werde?“ Ich nickte und er schmunzelte. „Ich verspreche es.“ Er gab mir einen zarten Kuss auf die Stirn und zog mich an meinem Zeigefinger mit sich zurück ins Bett.
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Nach - zu langer, ich gebe es zu - Urlaubspause gehts wieder weiter.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen, würde mich sehr freuen, wieder von euch zu lesen :)
LG
Ich hatte schon einige mehr oder weniger Prominente kurz befragt, als mein Göttergatte auf mich zukam. „Den Münchner Merkur – les ich fast täglich! Kultur und Feuilleton haben es mir besonders angetan!“, rief er etwas lauter und stellte sich direkt vor mich und grinste breit. Mit einem ‚Du Arsch‘-Blick lächelte ich ihn zuckersüß an und hielt ihm das Aufnahmegerät entgegen: „Das freut uns natürlich sehr zu hören Herr Fitz! Ich nehme an, Sie lassen sich bereitwillig einige Informationen entlocken… Was steht bei Ihnen in diesem Jahr an?“ Er machte eine ausholende Geste: „Sehr vieles! Zuerst will ich bis April ein Drehbuch fertig haben, für einen Film über zwei todkranke Jungs, die Matthias und ich verkörpern werden, dann wird das natürlich kritisch betrachtet und im Herbst kommen gleich zwei Filme in die Kinos.“
„Gleich zwei?“, gab ich mich überrascht und Florian grinste noch breiter. „Ja, ich war sehr fleißig letztes Jahr.“ „Wo möchten Sie das Drehbuch denn schreiben? Ein Freigeist wie Sie wird sich doch sicherlich in eine ruhige Hütte einmieten und dort in Ruhe schreiben - bei offenem Feuer im Kamin und Tee…“ Florian schüttelte den Kopf und fuhr sich über sein Kinn: „Nö, ich bleib zuhause. Ich war ja erst länger im Urlaub auf Kuba, da finde ich es zuhause auch sehr schön und man braucht ja auch immer seine Zeit, um anzukommen und sich wieder für die Arbeit zu motivieren. Und daheim zu sein ist auch aus anderen Gründen immer gut.“
Zum Schluss grinste er feist. „Und Sie? Waren Sie schon auf Kuba?“ „Oh ja, ich war da auch. Mit meinem Mann, letztes Jahr.“ „Ah.“ Er zog aufmerksam die Brauen nach oben. „War‘s schön?“ „Ja, die meiste Zeit schon, aber wissen Sie, mein Mann ist gerade voll auf dem Vaterfreuden-Trip.“ In Florians Augen blitzte etwas auf und ich grinste einseitig. „Familie und Kinder sind das Wichtigste, das wird Ihr Mann eingesehen haben und darum geht es ja heute auch. Dann wünsche ich sehr viel Spaß beim Film und viele Grüße an Ihren Mann.“
Bevor er sich amüsiert abwenden wollte, legte ich noch schnell eine Hand auf seinen Oberarm und beinah ruckartig drehte er sich wieder zu mir. Ich grinste erneut. Interessant, eine solche Wirkung auf ihn zu haben. „Kann ich noch ein Foto von und mit Ihnen machen?“ Kurz erschien Florians Zungenspitze im linken Mundwinkel, dann zog er die Augenbrauen nach oben und schmunzelte. „Natürlich.“ Ich bekam ein gemeinsames Bild, ein „Du durchtriebenes Luder“ zu gezischt und einen Blick zugeworfen, der mir deutlich machte, dass er schon wieder versaute Gedanken hegte. Dann trollte er sich ins Innere.
Nach dem Film ging es zu einer Art ‚Aftershow‘-Party, bei der nach einiger Zeit Matthias auf mich zukam. „Mina! Florian schickt mich zu dir, ich soll dir ein exklusives Interview geben, passend zum Thema.“ „Hm, das große Spielkind hat vorhin gemeint, dass ich ihn interviewen sollte. Aber wenn du noch was loswerden willst, immer her damit, aber wie geht’s denn deiner Freundin?“, antwortete ich amüsiert und er setzte sich neben mich. „Naja, in sechs Tagen ist der errechnete Geburtstermin, aber wir alle wissen ja, wie das sein kann.“ „Das heißt, wenn das Kind jetzt heute Nacht käme, wärst du nicht dabei?“ „Nein.“, schüttelte er nüchtern den Kopf und ich zog die Brauen zusammen. „Ist das nicht ein doofes Gefühl für dich? Eigentlich will doch jeder bei der Geburt dabei sein, Frauen sind es ja zwangsläufig, aber Männer lassen sich das doch auch selten entgehen, die Nabelschnur durchzuschneiden und den ersten Schrei zu hören und…“ Matthias winkte ab und trank einen kleinen Schluck seines mitgebrachten Sektes. „Ja klar will das jeder. Aber geht halt nicht alles. Und Ani bekommt das super ohne mich hin. Ich wäre fast schon eine Belastung. Aber ich freue mich auf den Anruf, dass der kleine Knirps da ist.“ Für ihn schien das so zu passen, in mir blieb ein unbefriedigtes Gefühl und die Angst, dass Florian nicht da wäre, wenn es bei mir irgendwann soweit wäre. Ich stellte einige Fragen, die mir spontan zum Film einfielen, nahm es auf dem kleinen Diktiergerät auf und verließ kurz darauf die Veranstaltung.
Ich tippte gerade die letzten Sätze für die Filmbewertung, sodass das noch in den Druck gehen und auf die Seite gestellt werden konnte, als die Wohnungstür geöffnet wurde. „Na Mephisto, alles fit? Nein, du brauchst dich nicht bewegen und mich begrüßen, bloß keine Anstrengung!“ Ich schmunzelte und konzentrierte mich auf die letzten beiden Sätze. Bei den letzten drei Wörtern sog jemand hinter mir tief Luft ein, eine Nasenspitze strich durch meine Haare und zwei Hände wanderten von meiner Schulter abwärts.
„Du kleines, durchtriebenes Luder hast ja keine Ahnung, wie spitz ich seit vorhin bin…“ Eine der beiden Hände schlich sich zwischen meine Beine und Florian atmete schwer. „Was du kannst, kann ich schon lange. Und dass du gerne deine Spielchen spielst, das ist mir auch nicht fremd. Übrigens… Ich soll dich ganz herzlich von diesem Schauspieler grüßen, von diesem… Florian David Fitz oder wie der heißt. Der ist ja schon ein Schnuckelchen und das gelbe Oberteil sah auch nur zu gut aus. Also wäre ich nicht mit dir verheiratet Florian Ingo Ulrich, dann hätte ich den Florian David aber ordentlich auf dem Klo gevögelt und ihm die Lederjacke und das gelbe Oberteil vom Leib gerissen, die Haare durcheinander gebracht und die Hose so rabiat zu diesen klobigen Schuhen runtergezogen, dass dem jegliche Zurechnungsfähigkeit flöten gegangen wäre. Tja, wie heißt es so schön? Augen auf bei der Partnerwahl. Jetzt hab ich den Florian Ingo Ulrich statt dem Florian David.“
Seine Finger zwischen meinen Beinen drücken sich gegen meine intime Zone und er atmete wieder schwer ein. Mit belegter Stimme hauchte er in mein Ohr: „Florian Ingo Ulrich ist noch verhindert… Florian David wäre aber immer bereit für dich - unbekannte, verheiratete Frau vom Münchner Merkur…“
Nach einem Sex ganz nach meinem Geschmack, der nach Wochen endlich mal wieder gedanklich fernab jeglicher Kindszeugungspläne stattgefunden und eine andere Dynamik durch das indirekte Rollenspiel Schauspieler-Journalistin hatte, tapste ich beschwingt in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen.
Beim Einschenken des Mineralwassers fielen mir wieder Matthias Worte ein. Ich wusste nicht, wie ich mich als seine Freundin und Mutter seines Kindes fühlen würde, wenn ich die Wehen bekäme und der Vater hunderte Kilometer weit weg wäre. Hilflos war mein erster Gedanke, aber wahrscheinlich auch enttäuscht und alleingelassen. Eine Geburt waren die schlimmsten Stunden einer jeden Schwangerschaft und in diesen dann allein zu sein – das machte mir Angst. Wahrscheinlich würden ihre Eltern bei ihr sein, oder eine Schwester, sofern sie eine hatte, doch so ganz ohne den Vater des zu gebärenden Kindes…Ich stellte es mir komisch vor. Emotional und in der Situation selbst.
Schritte über dem Parkett waren zu hören, sie kamen näher – und bogen dann mir gegenüber ins Bad ein. Florian öffnete den Spiegelschrank, blickte kritisch hinein, nahm sich nach einigen Sekunden etwas, ein Knistern ertönte, er warf sich etwas Kleines in den Mund, schloss den Spiegelschrank und kam zu mir herüber. Ich hielt ihm stumm mein Glas entgegen, das er annahm und einen großen Schluck trank. „Jetzt hab ich extra nichts Prickelndes oder Süßes getrunken und trotzdem Magenschmerzen.“ Ich zog ahnungslos die Schultern nach oben. „Vielleicht verträgst du die Häppchen, die es gab, nicht.“
Er verzog fragend den Mund, nahm sich noch einen Schluck und stellte das Glas neben mich. „Kommst du? Ist spät.“ Mit dem Zeigefinger tippte er meine Hand an und verschränkte seinen mit meinem Zeigefinger. „Matthias ist wahrscheinlich bei der Geburt seines Sohnes nicht dabei und ich frage mich gerade, wie sich seine Freundin dabei so fühlt.“
Mein Gegenüber brummte. „Hm, hatte es vorhin auch mit ihm über dieses Thema. Ani ist eine Liebe, sie steht das schon durch und sie hat ein sehr großes Verständnis für seine Angelegenheiten, sie wird ihm nicht böse sein.“ „Aber ich frage mich, wie sie sich fühlt.“, wiederholte ich meinen Gedanken und er zog die Mundwinkel fragend nach unten. „Ich weiß es nicht. Aus Intuition heraus würde ich sagen: Nicht gut, aber da ist jeder anders.“ Er machte eine Pause, fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe und ergänzte: „Aber ich werde dabei sein. Ich lasse es mir doch nicht nehmen, bei meinem Kind die Nabelschnur zu durchtrennen. Und ich weiß, dass es dir dann besser ginge, wenn ich da bin. Geht ja schließlich nicht nur darum, dass das Kind gesund zur Welt kommt, sondern dass die Mutter danach noch lebt – psychisch und physisch.“ Ich schnaubte und trank mein Glas leer. „Versprichst du‘s mir?“ „Dass ich bei der Geburt da sein werde?“ Ich nickte und er schmunzelte. „Ich verspreche es.“ Er gab mir einen zarten Kuss auf die Stirn und zog mich an meinem Zeigefinger mit sich zurück ins Bett.
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Nach - zu langer, ich gebe es zu - Urlaubspause gehts wieder weiter.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen, würde mich sehr freuen, wieder von euch zu lesen :)
LG