Dont you worry child
von SwordMistress7
Kurzbeschreibung
Mina, die eine normale Arbeit gefunden hat, und Florian haben endlich zueinander gefunden und genießen ihre Beziehung. Doch mit dem neuen Jahr 2012 kommen neue Probleme. Und auch Minas und Jans Freundschaft wird durch Jans Beziehung zu Anna auf die Probe gestellt. Finden Florian und Mina ihr Glück - oder ist doch wieder seine Karriere im Weg? (Fortsetzung zu "Bad Romance")
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / Gen
Florian David Fitz
OC (Own Character)
30.01.2018
17.11.2020
55
96.014
11
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Dieses Kapitel
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20.09.2019
1.484
Wieder in München ging alles etwas hektisch zu: Gerade einmal eine Woche verbrachten wir gemeinsam in München, dann ging es für Florian nach Berlin, eine Woche später sollte ich für die Berlinale nachkommen, mein Chef hatte sich im Vorjahr hocherfreut über meine Berichte gezeigt und mir diesen Zuspruch der etwas anderen Arbeit mit privaten Hintergründen wieder gewährt.
Doch die paar gemeinsamen Tage in München waren schnell vorübergegangen und ein wirkliches Gefühl der ‚Secret little marriage-bubble‘ war abends, wenn wir gemeinsam gegessen und zusammengesessen hatten, nie aufgekommen. Es hatte sich im Grunde nichts geändert, außer dem, dass ich den Ring nach Betreten meiner Wohnung an- und ihn beim Verlassen wieder auszog. Doch in unserem Verhalten änderte sich nichts. Florian machte auch keine Anstalten, nach einem Termin zu suchen, an dem unsere Ehe geschlossen werden sollte.
In der Woche darauf war er mit Loki nach Berlin aufgebrochen, ich blieb noch in München. Doch mir war abends, wenn ich nach Hause kam, meist recht langweilig. Ohne Florians Anwesenheit zog ich auch den Ring nicht über, ich ließ ihn auf meinem Nachttisch liegen und betrachtete ihn.
Doch immer, wenn mir langweilig war, dachte ich zu viel nach. Ich dachte darüber nach, wie ich möglichst unauffällig irgendwann ‚Frau Fitz‘ sein sollte, ohne dass das irgendjemand mitbekam. Ich überlegte, ob ich dann vorsichtiger sein sollte. Und ich sinnierte, wie es wohl weitergehen würde als Frau Fitz. Mina Fitz. Das hatte auch nicht mehr Buchstaben als bisher. Es blieb bei Acht. Und dennoch hörte es sich seltsam an. Mina Fitz. So müsste ich mich irgendwann melden. Florian und Mina Fitz. Irgendwie klang das nicht so wirklich wie ein ernsthaftes Ehepaar. Eher wie zwei verliebte Studenten, die im Liebesrausch geheiratet hatten. Gab es zwischen diesem Sinnbild überhaupt eine deutliche Abgrenzung?
Im Grunde war die Verlobung auch überraschend gewesen. Ich hatte nicht damit gerechnet, auch da sich Florian die Wochen vorher in keiner Weise verdächtig verhalten hatte. Aber Florian tat nichts aus dem Bauch heraus. Er überlegte sich alles doppelt und dreifach, spielte Szenarien durch und überlegte dann wieder.
Wenn es etwas gab, was Florian nicht tat, dann war es eine spontane Handlung. Eine spontane Emotion, ja, aber eine spontane Handlung? Dafür war sein Kopf zu dominant. Ich raufte mir die Haare. Das alles brachte nichts. Ich hatte ja gesagt – ich war immerhin auch glücklich und sehr verliebt und gerührt, dass er sich tatsächlich im besten Fall ein Leben lang an mich binden wollte. Der Zeitpunkt war allerdings überraschend gewesen. Und das war der Knackpunkt, der mich, wenn ich allein war, umtrieb. Das Problem, das hinzukam, war jenes, dass ich eine solche gedankliche Zwickmühle immer mit Jan beratschlagte. Doch nun sollte ich es nicht tun.
Ich ließ die Schultern sacken. Es war verzwickt: Wenn ich nicht mit Jan reden würde, würde mich das Thema weiter umtreiben, vielleicht sogar so sehr, dass ich Florian irgendwann fragen würde, wieso er mich gefragt hatte. Dann würde ein Streit entbrennen und wie der enden würde, konnte ich nicht einschätzen. Würde ich mit Jan darüber reden, würde er mir helfen, dann würde er aber auch von der Verlobung erfahren, was Florian nicht wollte. Natürlich konnte Jan schweigen, nur leider war Jan nicht unbedingt der beste Lügner und Florian war durchaus geschickt darin zu erkennen, wann jemand etwas vor ihm verheimlichte. Ich seufzte und stand auf.
Es brachte nichts. So oder so, ich würde mal wieder mit Florian aneinandergeraten. Aber wie hieß es so schön? Mein Hemd ist mir näher als deine Jacke. Ergo: Ich würde es Jan erzählen. Wenn Florian es irgendwann doch allen mitteilte, würde Jan sicherlich enttäuscht reagieren. Das wollte ich vermeiden. Ich zog den Verlobungsring über und mit Mephisto ging ich zu Jans Wohnung und benutzte den Zweitschlüssel.
Doch dort angekommen hörte ich etwas Seltsames: Ein Frauenlachen.
Ich entledigte mich von Jacke und Schuhen und trat in die Küche. Dort saß Anna und lachte über Jans Rumgehampel am Herd.
Als ich im Türrahmen erschien, zog er die Augenbrauen in die Höhe. „Oh Mina, hab dich gar nicht kommen gehört.“ Neben mir trottete mein Hund zu Jan, der diesen auch freudig begrüßte. „Na Großer… Aber das ist nichts für dich.“
„Wie war der Urlaub?“, fragte mich Anna freundlich und lächelte mich offen an. „Wunderschön, wäre gerne dort geblieben.“, antwortete ich und ließ meine linke Hand in die Hosentasche gleiten. „Und bei euch?“
„Alles gut.“, grinste Jan zu mir herüber und seine Augen strahlten. Das hieß wohl nur eins: Er war wieder mit Anna zusammengekommen.
Aber wieso? Er hatte doch den Kontakt mit ihr abgebrochen? „Du kannst Florian einmal ein männliches Danke von mir ausrichten. Er hat seine Worte von Weihnachten wieder ausgebügelt.“ „Aha.“, gab ich irritiert von mir und Anna lachte. „Ich glaub, Flo hat Mina nichts erzählt.“ „Eh… Nein?“, gab ich nun wirklich verunsichert von mir, da ich wirklich nicht wusste, worauf die beiden hinauswollten.
„Florian war bei mir.“, erklärte Anna, „Als ich gearbeitet habe in der Bar. Er hat mir alles über Jan erzählt und über seinen Eingriff und Jans Ängste und Ego-Probleme. Direkt nach Schichtende bin ich zu Jan gefahren und wir haben alles geklärt.“ Mir ging ein Licht auf. „Ah, also hat Florian…“ „Genau.“, grinste Jan und rührte in einem Topf. „Ah schön, na dann konnte er es bei dir ja wieder gut machen.“
„Hm… Aber wieso bist du gekommen? Hab gedacht, dass du heute Abend allein sein willst?“
Ich winkte schnell ab. „Ach, ich dachte, du würdest allein kochen und essen und dachte, dass ich dann doch dazu komme. Aber so gehe ich wieder und wünsche euch noch einen schönen Abend.“, antwortete ich schnell und Anna zog die Brauen zusammen. „Kannst ruhig mit uns essen, das ist kein Problem.“ „Hm, nein, danke… Ich wollte nur nach Jan sehen, aber das ist ja jetzt nicht mehr nötig.“ Misstrauisch drehte mein bester Freund den Kopf zu mir herüber. „Hast du was?“ „Nein. Alles gut. Dann sehen wir uns morgen Mittag zum Essen, ja? Bis dann.“
Hastig drehte ich mich um und zog mich wieder an. Ich pfiff nach Mephisto, der dann auch angetrottet kam, hinter ihm Jan: „Mina, wenn irgendwas ist, es…“ „Nein, alles bestens. Bis morgen.“
Natürlich glaubte mir Jan nicht, dass alles in Ordnung war.
Beim Mittagessen am darauffolgenden Tag versuchte er nach dem wahren Grund meines Kommens zu bohren, doch ich blieb hartnäckig. Immerhin konnte ich ihm nun doch nicht sagen, dass ich meine Verlobung vor ihm geheim hielt und es in dem Kontext auch etwas seltsam fand, dass Anna und er wieder zusammen gekommen waren – durch Florians Hilfe. Manch ein Verschwörungstheoretiker würde mir sicherlich zustimmen, dass diese beiden Dinge kein reiner Zufall sein konnten und auch nicht aus Florians Drang heraus, ein guter Mensch zu sein, entstanden waren.
Aber andererseits – Florian war nicht so berechnend, dass er sowohl mich als auch Jan an Partner und nicht aneinander gebunden haben wollte. Florian hatte seine Eifersucht seit Maximilian bezwungen; klar, das mit Jan war geblieben, aber bei unserem Verhalten war das auch nicht gerade ungewöhnlich und seit Weihnachten war das auch geklärt.
Ich schüttelte innerlich den Kopf über mein Misstrauen. Manchmal war ich einfach seltsam – ich sollte mich einfach auf die gemeinsame Zukunft freuen, alles andere konnte mir egal sein.
Samstagmittag kam ich in Berlin an, da ich am Vorabend noch ein Ballettstück besuchen musste. Florian hatte mir bereits angekündigt, dass er nicht zu Hause sein würde, wenn ich mit Mephisto ankam. So begrüßte mich nur ein aufgeregter Loki, der sich dann schnell mit Mephisto Richtung Arbeitszimmer trollte. Ich packte einige Dinge aus und stellte mit Blick in Florians vollen Wäschekorb fest, dass die Waschmaschine dringend angeworfen werden musste.
Während ich einige T-Shirts in die Waschmaschine stopfte, ging die Tür auf.
„Florian?“, rief ich etwas irritiert und blickte hoch. Doch eine schmale Frau schloss die Tür und blickte mich erstaunt an. Ich erhob mich und zog die Augenbrauen in die Höhe.
„Hallo.“, sagte ich schlicht und wartete auf eine Reaktion. Während ich wartete, musterte ich sie: Eine schmale, dunkelhaarige Frau, dunkle Augen und unter diesen befanden sich nicht überschminkte Augenringe. Sie trug eine schon etwas dünner gewordene Jeans, eine Regenjacke und No-Name-Sportschuhe. Zaghaft versuchte sie ein Lächeln.
„Hallo Frau Fitz?“ Das klang mehr nach einer Frage und etwas beschämt schaute sie zu Boden und räusperte sich. Da ich grundsätzlich nicht eifersüchtig war und ich es Florian tatsächlich nicht zutraute, sich mit mir zu verloben und hier in Berlin eine Affäre zu haben, die dann ungeschickterweise auch nach hier vorbeischneite, wenn ich da war, musste sie aus einem anderen Grund hier sein. Aber aus welchem? Und wer war sie? Und wieso hatte sie einen Schlüssel? Einige Fragen zu viel, um nicht doch etwas misstrauisch und eifersüchtig zu werden.
_________________
Nach einer langen Woche (und einem nicht vorhandenem Wochenende voraus) folgt Nachschub.
Vielen lieben Dank für die fleißigen und persönlichen Rückmeldungen, das berührt mich sehr.
Würde mich freuen wieder von euch zu lesen.
Bis bald
Liebe Grüße
Doch die paar gemeinsamen Tage in München waren schnell vorübergegangen und ein wirkliches Gefühl der ‚Secret little marriage-bubble‘ war abends, wenn wir gemeinsam gegessen und zusammengesessen hatten, nie aufgekommen. Es hatte sich im Grunde nichts geändert, außer dem, dass ich den Ring nach Betreten meiner Wohnung an- und ihn beim Verlassen wieder auszog. Doch in unserem Verhalten änderte sich nichts. Florian machte auch keine Anstalten, nach einem Termin zu suchen, an dem unsere Ehe geschlossen werden sollte.
In der Woche darauf war er mit Loki nach Berlin aufgebrochen, ich blieb noch in München. Doch mir war abends, wenn ich nach Hause kam, meist recht langweilig. Ohne Florians Anwesenheit zog ich auch den Ring nicht über, ich ließ ihn auf meinem Nachttisch liegen und betrachtete ihn.
Doch immer, wenn mir langweilig war, dachte ich zu viel nach. Ich dachte darüber nach, wie ich möglichst unauffällig irgendwann ‚Frau Fitz‘ sein sollte, ohne dass das irgendjemand mitbekam. Ich überlegte, ob ich dann vorsichtiger sein sollte. Und ich sinnierte, wie es wohl weitergehen würde als Frau Fitz. Mina Fitz. Das hatte auch nicht mehr Buchstaben als bisher. Es blieb bei Acht. Und dennoch hörte es sich seltsam an. Mina Fitz. So müsste ich mich irgendwann melden. Florian und Mina Fitz. Irgendwie klang das nicht so wirklich wie ein ernsthaftes Ehepaar. Eher wie zwei verliebte Studenten, die im Liebesrausch geheiratet hatten. Gab es zwischen diesem Sinnbild überhaupt eine deutliche Abgrenzung?
Im Grunde war die Verlobung auch überraschend gewesen. Ich hatte nicht damit gerechnet, auch da sich Florian die Wochen vorher in keiner Weise verdächtig verhalten hatte. Aber Florian tat nichts aus dem Bauch heraus. Er überlegte sich alles doppelt und dreifach, spielte Szenarien durch und überlegte dann wieder.
Wenn es etwas gab, was Florian nicht tat, dann war es eine spontane Handlung. Eine spontane Emotion, ja, aber eine spontane Handlung? Dafür war sein Kopf zu dominant. Ich raufte mir die Haare. Das alles brachte nichts. Ich hatte ja gesagt – ich war immerhin auch glücklich und sehr verliebt und gerührt, dass er sich tatsächlich im besten Fall ein Leben lang an mich binden wollte. Der Zeitpunkt war allerdings überraschend gewesen. Und das war der Knackpunkt, der mich, wenn ich allein war, umtrieb. Das Problem, das hinzukam, war jenes, dass ich eine solche gedankliche Zwickmühle immer mit Jan beratschlagte. Doch nun sollte ich es nicht tun.
Ich ließ die Schultern sacken. Es war verzwickt: Wenn ich nicht mit Jan reden würde, würde mich das Thema weiter umtreiben, vielleicht sogar so sehr, dass ich Florian irgendwann fragen würde, wieso er mich gefragt hatte. Dann würde ein Streit entbrennen und wie der enden würde, konnte ich nicht einschätzen. Würde ich mit Jan darüber reden, würde er mir helfen, dann würde er aber auch von der Verlobung erfahren, was Florian nicht wollte. Natürlich konnte Jan schweigen, nur leider war Jan nicht unbedingt der beste Lügner und Florian war durchaus geschickt darin zu erkennen, wann jemand etwas vor ihm verheimlichte. Ich seufzte und stand auf.
Es brachte nichts. So oder so, ich würde mal wieder mit Florian aneinandergeraten. Aber wie hieß es so schön? Mein Hemd ist mir näher als deine Jacke. Ergo: Ich würde es Jan erzählen. Wenn Florian es irgendwann doch allen mitteilte, würde Jan sicherlich enttäuscht reagieren. Das wollte ich vermeiden. Ich zog den Verlobungsring über und mit Mephisto ging ich zu Jans Wohnung und benutzte den Zweitschlüssel.
Doch dort angekommen hörte ich etwas Seltsames: Ein Frauenlachen.
Ich entledigte mich von Jacke und Schuhen und trat in die Küche. Dort saß Anna und lachte über Jans Rumgehampel am Herd.
Als ich im Türrahmen erschien, zog er die Augenbrauen in die Höhe. „Oh Mina, hab dich gar nicht kommen gehört.“ Neben mir trottete mein Hund zu Jan, der diesen auch freudig begrüßte. „Na Großer… Aber das ist nichts für dich.“
„Wie war der Urlaub?“, fragte mich Anna freundlich und lächelte mich offen an. „Wunderschön, wäre gerne dort geblieben.“, antwortete ich und ließ meine linke Hand in die Hosentasche gleiten. „Und bei euch?“
„Alles gut.“, grinste Jan zu mir herüber und seine Augen strahlten. Das hieß wohl nur eins: Er war wieder mit Anna zusammengekommen.
Aber wieso? Er hatte doch den Kontakt mit ihr abgebrochen? „Du kannst Florian einmal ein männliches Danke von mir ausrichten. Er hat seine Worte von Weihnachten wieder ausgebügelt.“ „Aha.“, gab ich irritiert von mir und Anna lachte. „Ich glaub, Flo hat Mina nichts erzählt.“ „Eh… Nein?“, gab ich nun wirklich verunsichert von mir, da ich wirklich nicht wusste, worauf die beiden hinauswollten.
„Florian war bei mir.“, erklärte Anna, „Als ich gearbeitet habe in der Bar. Er hat mir alles über Jan erzählt und über seinen Eingriff und Jans Ängste und Ego-Probleme. Direkt nach Schichtende bin ich zu Jan gefahren und wir haben alles geklärt.“ Mir ging ein Licht auf. „Ah, also hat Florian…“ „Genau.“, grinste Jan und rührte in einem Topf. „Ah schön, na dann konnte er es bei dir ja wieder gut machen.“
„Hm… Aber wieso bist du gekommen? Hab gedacht, dass du heute Abend allein sein willst?“
Ich winkte schnell ab. „Ach, ich dachte, du würdest allein kochen und essen und dachte, dass ich dann doch dazu komme. Aber so gehe ich wieder und wünsche euch noch einen schönen Abend.“, antwortete ich schnell und Anna zog die Brauen zusammen. „Kannst ruhig mit uns essen, das ist kein Problem.“ „Hm, nein, danke… Ich wollte nur nach Jan sehen, aber das ist ja jetzt nicht mehr nötig.“ Misstrauisch drehte mein bester Freund den Kopf zu mir herüber. „Hast du was?“ „Nein. Alles gut. Dann sehen wir uns morgen Mittag zum Essen, ja? Bis dann.“
Hastig drehte ich mich um und zog mich wieder an. Ich pfiff nach Mephisto, der dann auch angetrottet kam, hinter ihm Jan: „Mina, wenn irgendwas ist, es…“ „Nein, alles bestens. Bis morgen.“
Natürlich glaubte mir Jan nicht, dass alles in Ordnung war.
Beim Mittagessen am darauffolgenden Tag versuchte er nach dem wahren Grund meines Kommens zu bohren, doch ich blieb hartnäckig. Immerhin konnte ich ihm nun doch nicht sagen, dass ich meine Verlobung vor ihm geheim hielt und es in dem Kontext auch etwas seltsam fand, dass Anna und er wieder zusammen gekommen waren – durch Florians Hilfe. Manch ein Verschwörungstheoretiker würde mir sicherlich zustimmen, dass diese beiden Dinge kein reiner Zufall sein konnten und auch nicht aus Florians Drang heraus, ein guter Mensch zu sein, entstanden waren.
Aber andererseits – Florian war nicht so berechnend, dass er sowohl mich als auch Jan an Partner und nicht aneinander gebunden haben wollte. Florian hatte seine Eifersucht seit Maximilian bezwungen; klar, das mit Jan war geblieben, aber bei unserem Verhalten war das auch nicht gerade ungewöhnlich und seit Weihnachten war das auch geklärt.
Ich schüttelte innerlich den Kopf über mein Misstrauen. Manchmal war ich einfach seltsam – ich sollte mich einfach auf die gemeinsame Zukunft freuen, alles andere konnte mir egal sein.
Samstagmittag kam ich in Berlin an, da ich am Vorabend noch ein Ballettstück besuchen musste. Florian hatte mir bereits angekündigt, dass er nicht zu Hause sein würde, wenn ich mit Mephisto ankam. So begrüßte mich nur ein aufgeregter Loki, der sich dann schnell mit Mephisto Richtung Arbeitszimmer trollte. Ich packte einige Dinge aus und stellte mit Blick in Florians vollen Wäschekorb fest, dass die Waschmaschine dringend angeworfen werden musste.
Während ich einige T-Shirts in die Waschmaschine stopfte, ging die Tür auf.
„Florian?“, rief ich etwas irritiert und blickte hoch. Doch eine schmale Frau schloss die Tür und blickte mich erstaunt an. Ich erhob mich und zog die Augenbrauen in die Höhe.
„Hallo.“, sagte ich schlicht und wartete auf eine Reaktion. Während ich wartete, musterte ich sie: Eine schmale, dunkelhaarige Frau, dunkle Augen und unter diesen befanden sich nicht überschminkte Augenringe. Sie trug eine schon etwas dünner gewordene Jeans, eine Regenjacke und No-Name-Sportschuhe. Zaghaft versuchte sie ein Lächeln.
„Hallo Frau Fitz?“ Das klang mehr nach einer Frage und etwas beschämt schaute sie zu Boden und räusperte sich. Da ich grundsätzlich nicht eifersüchtig war und ich es Florian tatsächlich nicht zutraute, sich mit mir zu verloben und hier in Berlin eine Affäre zu haben, die dann ungeschickterweise auch nach hier vorbeischneite, wenn ich da war, musste sie aus einem anderen Grund hier sein. Aber aus welchem? Und wer war sie? Und wieso hatte sie einen Schlüssel? Einige Fragen zu viel, um nicht doch etwas misstrauisch und eifersüchtig zu werden.
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Nach einer langen Woche (und einem nicht vorhandenem Wochenende voraus) folgt Nachschub.
Vielen lieben Dank für die fleißigen und persönlichen Rückmeldungen, das berührt mich sehr.
Würde mich freuen wieder von euch zu lesen.
Bis bald
Liebe Grüße