Dont you worry child
von SwordMistress7
Kurzbeschreibung
Mina, die eine normale Arbeit gefunden hat, und Florian haben endlich zueinander gefunden und genießen ihre Beziehung. Doch mit dem neuen Jahr 2012 kommen neue Probleme. Und auch Minas und Jans Freundschaft wird durch Jans Beziehung zu Anna auf die Probe gestellt. Finden Florian und Mina ihr Glück - oder ist doch wieder seine Karriere im Weg? (Fortsetzung zu "Bad Romance")
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / Gen
Florian David Fitz
OC (Own Character)
30.01.2018
17.11.2020
55
96.014
11
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03.02.2018
1.436
„Dear Guests, we are arriving Munich Airport…”
Ich sah von meinem Buch auf und herüber zu Florian, der es sichtlich genoss, in der ersten Klasse zu fliegen: Mit flachgestelltem Sitz, der einem Bett gleich kam, saß, besser, lag er da und schlief. Ab und an hörte man ein kleines Glucksen, ansonsten war er die Sorte Sitznachbar im Flieger, die man gern hatte. Gleich nach dem Abheben des Flugzeuges hatte er sich den Sitz so verstellt, um „nur ein kleines Stündchen zu schlafen“ – aus diesem Stündchen wurde der ganze Flug, auch weil ich ihn nicht weckte und schlafen ließ. Das würde zwar heißen, dass er bald nach Erringen des vollen Bewusstseins über Hunger klagen würde, aber das nahm ich in Kauf.
Nun wurde es aber Zeit, mein Dornröschen zu wecken, auch wenn ich mich im Stillen fragte, von was er so unglaublich müde war. Natürlich, wir hatten viel gesehen und zu einem Kamelritt hatte ich ihn doch noch überzeugen können, aber wir hatten jeden Tag ausgeschlafen und auch mittags hin und wieder ein Nickerchen gehalten. Vielleicht war er aber auch so müde, weil 2011 sehr ereignisreich, in privater Hinsicht, und voll gewesen war, was seinen Terminkalender anging. Ich legte das Buch weg und erhob mich, um ihn zu wecken. Sanft streichelte ich seine Wange und sprach ruhig auf ihn ein: „Florian, aufwachen, wir sind gleich in München.“
Mit einem brummenden Laut öffnete er die Augen, kniff sie dann aber wieder eng zusammen. „So hell…“ Er gab weitere, nicht definierbare Laute von sich, dann rieb er sich ein Auge und ich half ihm, den Sitz gerade zu stellen. „Sind wir schon da?“ „Ja, wir sind im Landeanflug.“, antwortete ich ihm und setzte mich wieder, da das Anschnallen-Symbol aufleuchtete. „Hab ich den ganzen Flug verpasst?“ „Jap. Aber verpasst hast nichts.“ „Mist. Ich wollte doch den einen Film anschauen.“ Er fuhr sich durch die Haare und stützte seinen Kopf auf eine Handfläche, den Ellenbogen hatte er auf der Armlehne. „Wir können uns den ja auch mal in einer Videothek ausleihen. Oder im Internet anschauen.“, schlug ich vor, er ließ es unkommentiert.
Kurze Zeit später wurden wir standesgemäß von den Stewardessen verabschiedet, auf der Gangway rieb sich Florian den Bauch: „Ich hab Hunger.“ „Wir müssen sowieso einkaufen. Eine Stunde kannst noch aushalten.“, erwiderte ich und ging direkt auf das Band zu, an dem unsere Koffer schon kamen. Vorteile der ersten Klasse: Das Gepäck stieg gleich mit einem aus.
Im Auto gähnte Florian lang, anschließend fragte er mich: „Und was essen wir dann jetzt gleich?“ „Ich weiß nicht… Ich wollte erstmal Obst und so ein paar Sachen holen. Morgen haben wir ja gesagt, machen wir Auflauf. Heute… Ist es mir ziemlich egal.“, antwortete ich ihm und er stöhnte auf. „Wir müssen ja auch noch Loki und Mephisto holen…“ „Wir können uns auch aufteilen. Einer holt die Hunde, einer geht einkaufen.“ „Klingt vernünftig.“
Wir beschlossen, dass ich einkaufen ging und Florian die Hunde holte.
Im Supermarkt selbst war es rappelvoll. Obwohl die Feiertage bereits drei Tage vorbei waren, schienen viele Leute nach wie vor in arger Kauflaune zu sein. Beim Obst konnte ich gerade so die letzte Ananas für mich greifen, Bananen waren schon ausverkauft, was bedeutete, dass Florian sich ein anderes Frühstück machen musste. Beim Süßwaren-Regal begegnete ich förmlich einem Gespenst aus früheren Tagen, weswegen ich so schnell wie möglich umdrehte und zur Kasse lief. Ich musste mir nicht gleich das neue Jahr mit dieser Person versauen.
Leider war das Schicksal nicht auf meiner Seite, denn ich hatte gerade alle Waren auf das Band aufgeladen, als hinter mir ihre Stimme ertönte: „Mina, richtig?“
Ich drehte mich um und sah in Marisas süffisant lächelndes Gesicht. Blöde Kuh.
„Marisa…“, gab ich schlicht von mir und wollte mich bereits wieder umdrehen, als sie ein Gespräch anfing. „Und wie läuft es so mit Florian? Oder sind Sie so schlau geworden und haben ihn nach der Knutscherei mit der ehemaligen Darstellerin für Erwachsenen-Filme verlassen?“ „Danke, uns geht es sehr gut. Die Knutscherei war einmalig und er hat es sehr bereut.“ „Ist ja süß, wenn Sie das glauben.“ „Das tue ich und wie gesagt, wir sind sehr glücklich. Wir kommen gerade aus dem Urlaub.“ „Aha…“ Noch bevor sie zu etwas neuem ansetzen konnte, kam ich an die Reihe und ich beeilte mich, so schnell wie möglich alles zu verstauen. Keine Sekunde länger als nötig wollte ich diese Frau um mich haben. Mit einem Tschüss an Verkäuferin und Marisa gerichtet verschwand ich direkt nach dem Bezahlen.
In Florians Hausflur sah ich mit Argwohn, dass er den Briefkasten nicht geleert hatte. Etwas umständlich konnte ich das Fach mit einer Hand öffnen, klemmte mir die paar Briefe unter die Achsel, schloss das Fach wieder und wankte die Stufen nach oben. In seiner Wohnung wurde ich von Chaos empfangen. Ein Koffer stand offen, Mephisto und Loki lagen mitten im Weg und Florian kam Chips essend auf mich zu. Meinen irritierten Blick sah er natürlich sofort: „Ich hab ja gesagt, dass ich Hunger habe. Hat Jan auch gesehen und hat mir die mitgegeben. Hab ne Pizza bestellt. Die kommt auch gleich.“ Ich sagte dazu nichts weiter, sondern stellte die Einkaufstüte in die Küche, die Briefe gleich daneben. „Den Briefkasten hättest leeren können.“, tadelte ich ihn und öffnete meinen Mantel.
„Wie gesagt, ich hatte Hunger.“ Er nahm mir Mantel und Schal ab, damit ich die Tüte ausräumen konnte und er widmete sich dann seiner Post. „Rechnung… Rechnung… Werbung… Sonderangebot… Werbung… Neujahrskarte von der Agentur… Rechnung… Was ist das?“, ging er laut durch und als er stockte, drehte ich mich um. „Ist was?“
Er drehte einen einfachen Umschlag in seinen Händen. Ich trat näher.
‚An Florian David Fitz‘ stand dort als Empfänger.
„Komisch…“, sagte nun auch ich und besah mir den Umschlag genauer. Florians private Post war immer nur an ‚Florian Fitz‘ gerichtet, nie an seinen Künstlernamen, den er sich mit dem David geschaffen hatte. Auch war der Umschlag handschriftlich beschrieben. Er drehte den Umschlag um, da auf der Vorderseite kein Absender stand. ‚Hannah M.‘ stand dort. Mehr nicht. Florians Brauen zogen sich zusammen und er öffnete den Brief mit dem Brieföffner.
Hervor kam einfaches Papier mit fein sichtbaren Linien, damit man gerade schreiben konnte und ein Foto einer dunkelblonden Frau, die sich wohl eher in Florians Alter ansiedelte, als in meinem. „Kennst du die?“, fragte ich ihn mit Blick auf das Bild, doch Florians sichtlich irritiertes Gesicht verriet mir, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wer das war. Er drehte das Foto um, dort stand: ‚Falls du mal vergessen solltest, wie ich aussehe‘. „Was…?“, flüsterte er und legte das Bild beiseite, faltete das Papier auseinander und las. Ich las über ihn gebeugt mit.
‚Lieber Florian, die Zeit ohne dich ist ein Graus. Die Zeit scheint kaum vergänglich. Ich finde es schade, dass wir uns nicht mehr sehen konnten vor dem neuen Jahr. Aber ich weiß, was du dir beim Feuerwerk gewünscht hast und ich kann dir sagen: Dies ist auch mein Wunsch. Ich freue mich, dich bald wieder zu sehen. Alles Liebe, Hannah‘
Ich kräuselte die Stirn. Florian drehte sich zu mir um, beinah panisch. „Mina, bitte, du musst mir glauben, ich schwöre, ich…“ Ich konnte erahnen, was in seinem Kopf gerade vor sich ging, daher legte ich eine Hand auf seine Schulter und drückte diese. „Keine Sorge. Deine Reaktion lässt mich schließen, dass du diese Frau nicht kennst. Zudem würde die dich wohl kaum mit David anschreiben…“ Merklich entspannte er sich unter meiner Hand und griff nach ihr. „Ich hab keine Ahnung, wer das ist… Oder woher die meine Adresse hat…“ Ich zuckte mit den Schultern. „Naja, sieht nach einem Fan aus. Die wohl etwas viel Fantasie hat.“
Florian atmete hörbar aus. „Und was mache ich jetzt damit? Woher hat die überhaupt meine Adresse? Ich stand noch nie im Telefonbuch oder ähnlichem…“ „Naja, wäre eine Adresse angegeben, hätte ich gesagt, schick ihr ein Autogramm und belass es dabei. So… Würde ich das einfach wegpacken. Nicht sofort wegschmeißen, aber irgendwohin verstauen und vergessen. Du weißt doch, manchmal haben die Leute Netzwerke. Die kennen jemanden, der jemanden kennt, der jemand kennt, der dich kennt. München ist in der Hinsicht ein Dorf, das darfst du nicht vergessen. Da brauchst dann keine Eintragung im Telefonbuch, um das herauszufinden.“, beruhigte ich ihn und kraulte seinen Nacken. Ich wusste, dass ihn das etwas entspannen ließ. Und auch hier verfehlte es seine Wirkung nicht. „Hast Recht.“ Er faltete das Papier wieder zusammen, steckte es mit dem Bild in den Umschlag und legte ihn zum Stapel mit anderen Briefen.
In der Nacht schlief Florian jedoch sehr unruhig. Ein Zustand, der sich in diesem Jahr häufen würde.
Ich sah von meinem Buch auf und herüber zu Florian, der es sichtlich genoss, in der ersten Klasse zu fliegen: Mit flachgestelltem Sitz, der einem Bett gleich kam, saß, besser, lag er da und schlief. Ab und an hörte man ein kleines Glucksen, ansonsten war er die Sorte Sitznachbar im Flieger, die man gern hatte. Gleich nach dem Abheben des Flugzeuges hatte er sich den Sitz so verstellt, um „nur ein kleines Stündchen zu schlafen“ – aus diesem Stündchen wurde der ganze Flug, auch weil ich ihn nicht weckte und schlafen ließ. Das würde zwar heißen, dass er bald nach Erringen des vollen Bewusstseins über Hunger klagen würde, aber das nahm ich in Kauf.
Nun wurde es aber Zeit, mein Dornröschen zu wecken, auch wenn ich mich im Stillen fragte, von was er so unglaublich müde war. Natürlich, wir hatten viel gesehen und zu einem Kamelritt hatte ich ihn doch noch überzeugen können, aber wir hatten jeden Tag ausgeschlafen und auch mittags hin und wieder ein Nickerchen gehalten. Vielleicht war er aber auch so müde, weil 2011 sehr ereignisreich, in privater Hinsicht, und voll gewesen war, was seinen Terminkalender anging. Ich legte das Buch weg und erhob mich, um ihn zu wecken. Sanft streichelte ich seine Wange und sprach ruhig auf ihn ein: „Florian, aufwachen, wir sind gleich in München.“
Mit einem brummenden Laut öffnete er die Augen, kniff sie dann aber wieder eng zusammen. „So hell…“ Er gab weitere, nicht definierbare Laute von sich, dann rieb er sich ein Auge und ich half ihm, den Sitz gerade zu stellen. „Sind wir schon da?“ „Ja, wir sind im Landeanflug.“, antwortete ich ihm und setzte mich wieder, da das Anschnallen-Symbol aufleuchtete. „Hab ich den ganzen Flug verpasst?“ „Jap. Aber verpasst hast nichts.“ „Mist. Ich wollte doch den einen Film anschauen.“ Er fuhr sich durch die Haare und stützte seinen Kopf auf eine Handfläche, den Ellenbogen hatte er auf der Armlehne. „Wir können uns den ja auch mal in einer Videothek ausleihen. Oder im Internet anschauen.“, schlug ich vor, er ließ es unkommentiert.
Kurze Zeit später wurden wir standesgemäß von den Stewardessen verabschiedet, auf der Gangway rieb sich Florian den Bauch: „Ich hab Hunger.“ „Wir müssen sowieso einkaufen. Eine Stunde kannst noch aushalten.“, erwiderte ich und ging direkt auf das Band zu, an dem unsere Koffer schon kamen. Vorteile der ersten Klasse: Das Gepäck stieg gleich mit einem aus.
Im Auto gähnte Florian lang, anschließend fragte er mich: „Und was essen wir dann jetzt gleich?“ „Ich weiß nicht… Ich wollte erstmal Obst und so ein paar Sachen holen. Morgen haben wir ja gesagt, machen wir Auflauf. Heute… Ist es mir ziemlich egal.“, antwortete ich ihm und er stöhnte auf. „Wir müssen ja auch noch Loki und Mephisto holen…“ „Wir können uns auch aufteilen. Einer holt die Hunde, einer geht einkaufen.“ „Klingt vernünftig.“
Wir beschlossen, dass ich einkaufen ging und Florian die Hunde holte.
Im Supermarkt selbst war es rappelvoll. Obwohl die Feiertage bereits drei Tage vorbei waren, schienen viele Leute nach wie vor in arger Kauflaune zu sein. Beim Obst konnte ich gerade so die letzte Ananas für mich greifen, Bananen waren schon ausverkauft, was bedeutete, dass Florian sich ein anderes Frühstück machen musste. Beim Süßwaren-Regal begegnete ich förmlich einem Gespenst aus früheren Tagen, weswegen ich so schnell wie möglich umdrehte und zur Kasse lief. Ich musste mir nicht gleich das neue Jahr mit dieser Person versauen.
Leider war das Schicksal nicht auf meiner Seite, denn ich hatte gerade alle Waren auf das Band aufgeladen, als hinter mir ihre Stimme ertönte: „Mina, richtig?“
Ich drehte mich um und sah in Marisas süffisant lächelndes Gesicht. Blöde Kuh.
„Marisa…“, gab ich schlicht von mir und wollte mich bereits wieder umdrehen, als sie ein Gespräch anfing. „Und wie läuft es so mit Florian? Oder sind Sie so schlau geworden und haben ihn nach der Knutscherei mit der ehemaligen Darstellerin für Erwachsenen-Filme verlassen?“ „Danke, uns geht es sehr gut. Die Knutscherei war einmalig und er hat es sehr bereut.“ „Ist ja süß, wenn Sie das glauben.“ „Das tue ich und wie gesagt, wir sind sehr glücklich. Wir kommen gerade aus dem Urlaub.“ „Aha…“ Noch bevor sie zu etwas neuem ansetzen konnte, kam ich an die Reihe und ich beeilte mich, so schnell wie möglich alles zu verstauen. Keine Sekunde länger als nötig wollte ich diese Frau um mich haben. Mit einem Tschüss an Verkäuferin und Marisa gerichtet verschwand ich direkt nach dem Bezahlen.
In Florians Hausflur sah ich mit Argwohn, dass er den Briefkasten nicht geleert hatte. Etwas umständlich konnte ich das Fach mit einer Hand öffnen, klemmte mir die paar Briefe unter die Achsel, schloss das Fach wieder und wankte die Stufen nach oben. In seiner Wohnung wurde ich von Chaos empfangen. Ein Koffer stand offen, Mephisto und Loki lagen mitten im Weg und Florian kam Chips essend auf mich zu. Meinen irritierten Blick sah er natürlich sofort: „Ich hab ja gesagt, dass ich Hunger habe. Hat Jan auch gesehen und hat mir die mitgegeben. Hab ne Pizza bestellt. Die kommt auch gleich.“ Ich sagte dazu nichts weiter, sondern stellte die Einkaufstüte in die Küche, die Briefe gleich daneben. „Den Briefkasten hättest leeren können.“, tadelte ich ihn und öffnete meinen Mantel.
„Wie gesagt, ich hatte Hunger.“ Er nahm mir Mantel und Schal ab, damit ich die Tüte ausräumen konnte und er widmete sich dann seiner Post. „Rechnung… Rechnung… Werbung… Sonderangebot… Werbung… Neujahrskarte von der Agentur… Rechnung… Was ist das?“, ging er laut durch und als er stockte, drehte ich mich um. „Ist was?“
Er drehte einen einfachen Umschlag in seinen Händen. Ich trat näher.
‚An Florian David Fitz‘ stand dort als Empfänger.
„Komisch…“, sagte nun auch ich und besah mir den Umschlag genauer. Florians private Post war immer nur an ‚Florian Fitz‘ gerichtet, nie an seinen Künstlernamen, den er sich mit dem David geschaffen hatte. Auch war der Umschlag handschriftlich beschrieben. Er drehte den Umschlag um, da auf der Vorderseite kein Absender stand. ‚Hannah M.‘ stand dort. Mehr nicht. Florians Brauen zogen sich zusammen und er öffnete den Brief mit dem Brieföffner.
Hervor kam einfaches Papier mit fein sichtbaren Linien, damit man gerade schreiben konnte und ein Foto einer dunkelblonden Frau, die sich wohl eher in Florians Alter ansiedelte, als in meinem. „Kennst du die?“, fragte ich ihn mit Blick auf das Bild, doch Florians sichtlich irritiertes Gesicht verriet mir, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wer das war. Er drehte das Foto um, dort stand: ‚Falls du mal vergessen solltest, wie ich aussehe‘. „Was…?“, flüsterte er und legte das Bild beiseite, faltete das Papier auseinander und las. Ich las über ihn gebeugt mit.
‚Lieber Florian, die Zeit ohne dich ist ein Graus. Die Zeit scheint kaum vergänglich. Ich finde es schade, dass wir uns nicht mehr sehen konnten vor dem neuen Jahr. Aber ich weiß, was du dir beim Feuerwerk gewünscht hast und ich kann dir sagen: Dies ist auch mein Wunsch. Ich freue mich, dich bald wieder zu sehen. Alles Liebe, Hannah‘
Ich kräuselte die Stirn. Florian drehte sich zu mir um, beinah panisch. „Mina, bitte, du musst mir glauben, ich schwöre, ich…“ Ich konnte erahnen, was in seinem Kopf gerade vor sich ging, daher legte ich eine Hand auf seine Schulter und drückte diese. „Keine Sorge. Deine Reaktion lässt mich schließen, dass du diese Frau nicht kennst. Zudem würde die dich wohl kaum mit David anschreiben…“ Merklich entspannte er sich unter meiner Hand und griff nach ihr. „Ich hab keine Ahnung, wer das ist… Oder woher die meine Adresse hat…“ Ich zuckte mit den Schultern. „Naja, sieht nach einem Fan aus. Die wohl etwas viel Fantasie hat.“
Florian atmete hörbar aus. „Und was mache ich jetzt damit? Woher hat die überhaupt meine Adresse? Ich stand noch nie im Telefonbuch oder ähnlichem…“ „Naja, wäre eine Adresse angegeben, hätte ich gesagt, schick ihr ein Autogramm und belass es dabei. So… Würde ich das einfach wegpacken. Nicht sofort wegschmeißen, aber irgendwohin verstauen und vergessen. Du weißt doch, manchmal haben die Leute Netzwerke. Die kennen jemanden, der jemanden kennt, der jemand kennt, der dich kennt. München ist in der Hinsicht ein Dorf, das darfst du nicht vergessen. Da brauchst dann keine Eintragung im Telefonbuch, um das herauszufinden.“, beruhigte ich ihn und kraulte seinen Nacken. Ich wusste, dass ihn das etwas entspannen ließ. Und auch hier verfehlte es seine Wirkung nicht. „Hast Recht.“ Er faltete das Papier wieder zusammen, steckte es mit dem Bild in den Umschlag und legte ihn zum Stapel mit anderen Briefen.
In der Nacht schlief Florian jedoch sehr unruhig. Ein Zustand, der sich in diesem Jahr häufen würde.