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Wieder Mensch.

von Una Mia
Kurzbeschreibung
OneshotSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P16 / Het
Bayek von Siwa OC (Own Character)
27.11.2017
27.11.2017
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27.11.2017 723
 
Vorsicht Spoiler!
Man sollte das Spiel Assassins Creed Origins durchgespielt haben.
Mein One Shot spielt irgendwann nach dem Ende des Hauptspiels.

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Biographie:
Bayek stammt aus der Stadt Siwa im antiken Ägypten zur Zeit der letzten Pharaonin Cleopatra VII. Dort lebt er als angesehener Lokalmatador. Bayek ist der letzte Medjai, der von einem alten, nubisch-ägyptischen Orden abstammt, welcher unter der Herrschaft der griechischen Ptolemäer obsolet geworden war. Er beschützt seine Heimat, wird im Rest Ägyptens aber als alte Reliquie angesehen.


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Neben Bayek, in seinen Armen, lag, eng an ihn gekuschelt, eine junge Frau.
Keine Hetäre, keine Sklavin.

Wie konnte das nur geschehen?

Er hatte gedacht, zu keinen Gefühlen mehr imstande zu sein. Nur mehr der Racheengel und Beschützer. Eigentlich mehr ein Schlächter. Emotional kaputt. Sein Herz vernarbt und verschlossen, seine Trauer zu einer Klinge geschmiedet. Abgehärtet. Ausgebrannt. Einsam.

Manchmal hatte er das Töten so sehr satt.

Wann hatte er aufgehört Aya zu lieben?
Zwischen all dem Morden, den Rachedurst stillen, der riesigen Trauer und auch gleichzeitigen noch immerwährenden Schuldgefühlen, den nie vergessenden Anblick seines Sohnes, blutüberströmt mit einem Messer im Herz. Durch seine Hand...
Zwischen all dem musste wohl ihre Liebe auf der Strecke geblieben sein. Getötet, wie sein Sohn und so viele Unschuldige mehr.

Aya.
Seine einstige Frau und Gefährtin. Damals...damals waren sie so glücklich. Das lag soweit in der Vergangenheit. Fast wie in einem anderen Leben.

Als Aya und er selbst noch die Schuldigen, die ihr Leben für immer zerstört hatten, jagten, immer weitere Verschwörungen aufdeckten, hatten sie sich zwischendurch nur selten getroffen. Am Anfang schien noch alles in Ordnung zwischen ihnen zu sein. Aber die Missionen waren kräfteraubend, nicht nur physisch. Das war auch vermutlich der Zeitpunkt, an dem der Strom ihrer Liebe nach und nach versiegte, verschwand wie im ausgedörrten Wüstensand, als der Sex zwischen ihnen nur mehr als Ventil fungierte. Er war zwar noch lustvoll, doch auch fordernd und hart. Das einstig Liebevolle fehlte. Es schien als wollten sie sich beweisen, dass sie immer noch zusammengehörten ...
Wenn er jetzt so darüber nachdachte, war sein Herz damals schon verschlossen, er hatte es aus Selbstschutz getan.  Immer wieder glaubte er an seiner Trauer ersticken zu müssen.

Khemu.
Sein Sohn. Vermutlich war damals ein Teil von ihm mit seinem Kind gestorben.

Während er so dalag, den Arm immer noch um das junge Ding neben ihm geschlungen, regte sie sich und legte eine Hand auf seine breite Brust. Genau auf sein Herz. Sie schlief. Doch die Bewegung, riss ihn aus seinen düsteren Überlegungen.

Maya.
Seine Quelle, sein Labsal. Der kühle Trunk der seinen Selbsthass hinweg spülte.
So ähnlich der Name auch klang, so unterschiedlich waren sie. Aya war eine Kriegerin, stark, furchtlos und ebenso geschickt im Töten wie er. Maya war das Gegenteil. Sie war mit Sicherheit keine Kämpferin, obwohl ... mutig war sie.
Was sie aber bestimmt war … seine Rettung. Davon war er überzeugt. Sie hatte seine mittlerweile leere Hülle wieder mit Lebensfreude gefüllt. Er lachte auch hin und wieder. Manchmal glaubte er gar sie zu lieben.

Liebe.
Das war so lange her.  Und doch. Wenn er an das, was sie gerade noch vor einer halben Stunde getan hatten, zurück dachte, wallte nicht nur neue Erregung in ihm hoch, so das er sie am liebsten auf der Stelle, wieder und wieder genommen hätte. Nein, nicht genommen, geliebt. Denn da war noch wesentlich mehr als nur die Lust und das brennende Verlangen sich in ihr zu versenken. Sie berauschte ihn, bis ihm schwindlig wurde zog ihn mit, in einen reißenden Fluss aus Emotionen. Sie brach mit sanften Küssen seine Krusten auf. Er fühlte sich mitunter so schutzlos, aber auch so befreit. Sie gab ihm ein Stück seiner selbst zurück, hüllte ihn in ihren Duft. Ihr lustvolles Stöhnen noch im Ohr … oh ja, er liebte sie.
In Wirklichkeit hatte er nur Angst gehabt, es zu sehen, es sich einzugestehen.
Sie war der Grund weshalb er weiter machte, seine Rolle als Beschützer wieder gerne annahm.

Er drehte sich zu ihr um, küsste sanft ihr Gesicht, vergrub seine Nase in ihrem Haar, badete in dem Meer aus Emotionen, die gerade über ihn hinweg brandeten.
Mit belegter Stimme murmelte er: „Danke Maya, du machst mich wieder zum Mensch.“


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Übrigens … als arabischer weiblicher Vorname bedeutet Maya, Quelle oder Fluss.
Bayek bedeutet übersetzt, Falke oder Geier.

Ich würde mich sehr über Rückmeldung zu meinem kleinen „Erstlingswerk“ freuen.
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