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Maze Runner- Never give up

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Alby Minho Newt OC (Own Character)
09.11.2017
05.06.2022
50
96.060
8
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Dieses Kapitel
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05.06.2022 1.560
 
In dieser Nacht konnte ich kein Auge zu tun. Wir hatten beschlossen, um kurz nach Mitternacht aufzubrechen und uns vorher nochmal hinzulegen, zum Ausruhen. Denn wer wusste schon, was uns dann anschließend alles erwarten würde? Doch während ich von den anderen ein gleichmäßiges Atmen vernehmen konnte, fand ich einfach keine Ruhe. Ich war viel zu aufgeregt und nervös und meine Gedanken schwirrten die ganz Zeit um die Flucht. So lag ich einfach nur in Newts Arme gekuschelt da und lauschte dem Atem und dem Schnarchen von Minho, in der Hoffnung, dass mich dies etwas beruhigen würde. Thomas war vor dem Schlafengehen in das andere Zimmer umgezogen und hatte mir somit das Bett bei Newt, Minho und Chuck im Zimmer freigemacht. Doch nachdem ich ziemlich schnell festgestellt hatte, dass ich nicht einschlafen konnte und mich außerdem nach Newts Nähe sehnte, war ich kurzerhand aufgestanden und zu ihm gekrochen. Nun hatte es zumindest ein bisschen was von der Lichtung, wo ich auch immer bei Newt geschlafen hatte.
Mein Blick glitt durch das dunkle Zimmer. Neben der Tür standen unsere provisorisch gebastelten Rucksäcke, in der wir das vom Abendessen heimlich mitgenommene Essen verstaut hatten. Wir wussten schließlich nicht wirklich, was uns da draußen erwartete. Falls wir es überhaupt so weit schafften. Ich presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. So durfte ich nicht anfangen zu denken. Natürlich würden wir es schaffen! Seufzend drehte ich mich auf die andere Seite. Wie lange dauerte es denn noch, bis wir endlich loskonnten?

Gefühlt endlose Stunden später war es dann endlich so weit. Die anderen begannen sich zu bewegen und bald waren alle auf den Beinen. Newt, der sich gerade erst aus seiner Decke geschält hatte, sah mich an. „Alles in Ordnung? Bist du bereit?“
Ich nickte und musste mir ein Grinsen verkneifen. Mit seinen vom Schlaf verwuschelten Haaren sah er einfach zu niedlich aus.
Doch Newt bemerkte es natürlich trotzdem. Fragend zog er die Augenbrauen hoch. „Was ist?“
Ich hob die Hand und fuhr ihm damit einmal durch die Haare, um sie zumindest ein bisschen zu ordnen. „Nichts“, flüsterte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und griff nach seiner Hand, um ihn auf die Beine zu ziehen.
Wir gesellten uns zu den anderen und nahmen jeder einen der Rucksäcke, die wir schulterten. Wir versuchten so leise wie möglich zu sein, schließlich wollten wir nicht, dass irgendjemand bemerkte, was wir vorhatten. Auf dem Flur trafen wir auf die Lichter des anderen Zimmers. Thomas stand an der Spitze der Gruppe und sah uns alle der Reihe nach an. Dann zog er die Chipkarte aus seiner Tasche und näherte sich der Tür. Er warf nochmal einen letzten prüfenden Blick in die Runde, bevor er die Karte vor den Sensor hielt. Unwillkürlich hielt ich kurz den Atem an. Doch es dauerte nicht lange, da leuchtete ein grünes Lämpchen auf und als Thomas die Klinke herunterdrückte, glitt die Tür geräuschlos auf. Der erste Schritt war also schonmal geschafft. Jetzt wurde es erst richtig schwer.
Wir verließen einer nach dem anderen unser, wie ich es getauft hatte, Apartment. Minho hatte sich inzwischen an die Spitze gesetzt und wank uns nach links den Gang herunter. Mein Herz pochte stark in meiner Brust, sodass ich dachte, man müsste es auf mehrere Meter Entfernung hören. Ich war einfach super angespannt, auch wenn nichts zu hören war und es somit auch keine Anzeichen gab, dass jemand von ANGST hier unterwegs war. Aber Vorsicht war schließlich nie verkehrt. Thomas und Minho, die voran gingen, spähten bei jeder Abzweigung um die Ecke, um sich zu vergewissern, dass wir niemandem in die Arme liefen. Doch das Gebäude schien wie ausgestorben. Inzwischen hatten wir den Trakt, in dem wir untergebracht worden waren, hinter uns gelassen und hatten das Treppenhaus erreicht. Hier wurde es etwas kritisch. Wenn wir hier jemandem begegnen würden, hätten wir nichts, wo wir uns verstecken konnten und sonderlich viele Fluchtmöglichkeiten gäbe es auch nicht. So beeilten wir uns, die Stufen herunterzukommen. Ich drehte immer mal wieder meinen Kopf, um mich zu vergewissern, dass Newt noch hinter mir war. Chuck dagegen lief direkt vor mir. Nachdem ich erfahren hatte, dass er noch lebte, hatte ich mir selbst das Versprechen gegeben, ihn nicht mehr alleine zu lassen, sondern immer auf ihn aufzupassen, nach dem, was ANGST mir für Bilder über unsere Flucht aus dem Labyrinth gezeigt hatte. Doch unsere Sorge war auch hier unbegründet. Wir trafen keine Menschenseele, sondern kamen ungesehen im nächsten Flur an. Obwohl ich darüber eigentlich erleichtert sein sollte, spürte ich dennoch, dass meine Nervosität immer weiter wuchs. Ich fand es kein gutes Zeichen, dass wir hier scheinbar einfach hinausspazieren konnten, ohne dass uns jemand aufhielt. Das passte nicht zu ANGST, so wie ich sie in den letzten Tagen hier kennengelernt hatte. Darum hinterließ diese Stille bei mir eher ein ungutes Gefühl. Wie die Ruhe vor dem Sturm.
Als wir um die nächste Ecke biegen wollten, war es dann aber vorbei mit der Ruhe. Minho streckte seinen Arm aus, um uns zurückzuhalten und zeigte uns an, leise zu sein. Erschrocken pressten wir uns an die Wand und ich betete, dass die Leute von ANGST nicht hier lang gehen würden. Hoffentlich hatte ich es mit meinen Gedanken jetzt nicht verschrien. Falls das überhaupt ging. Ich spürte, dass meine Hände schwitzten und ich sie unwillkürlich zu Fäusten geballt hatte. Nach einigen verstrichenen Minuten schaute Minho ein weiteres Mal um die Ecke und gab uns dann das Zeichen, weiterzugehen. Scheinbar waren sie woanders abgebogen. Dennoch schlug mir das Herz bis zum Hals. Wir waren nicht mehr alleine. War Janson unser Fehlen inzwischen wohl schon aufgefallen? Suchten sie nach uns? Ich spürte, dass Newt dicht hinter mir lief. Auch wenn wir im Zweifelsfall nichts hatten, womit wir uns verteidigen konnten.
Plötzlich tauchte eine Glastür vor uns auf. Minho rüttelte an der Klinke, doch nichts passierte. Unruhig warf ich einen Blick über die Schulter, in der Erwartung, jederzeit einen Mitarbeiter von ANGST zu erblicken.
Da deutete Bratpfanne auf ein schwarzes Kästchen an der Wand, das den anderen in der Hektik bis jetzt wohl nicht aufgefallen war. „Leute, vielleicht können wir die Tür auch mit dieser Karte von Janson öffnen“, raunte er mit gesenkter Stimme.
Thomas handelte sofort und hielt die Karte vor den Sensor. Ein leises Piepen ertönte und Minho drückte triumphierend die Klinke herunter. Doch was danach folgte, war nicht mehr leise. Kaum, dass wir die Tür geöffnet hatten, ging ein fürchterlicher Alarm los. Vor Schreck blieben wir alle einen Moment stocksteif stehen. Verdammt! Spätestens jetzt wusste jeder, wo wir uns befanden.
Alec erwachte am schnellsten von uns aus der Starre. „Los lauft!“
Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Auf unsere Lautstärke brauchten wir nun auch nicht mehr achten, das war nun auch schon egal. Noch bevor wir um die nächste Ecke gebogen waren, ertönte eine tiefe Stimme hinter uns. „Sofort stehen bleiben!“
Ich warf einen Blick über die Schulter und erblickte vier Soldaten, die hinter uns herliefen, eine Waffe auf uns gerichtet. Mein erster Impuls war es, ihrer Anweisung Folge zu leisten, doch Newt zog mich weiter. Und so tat ich es den anderen Lichtern nach und rannte. Sie brauchten uns, wir waren wichtig für sie, sie würden uns nichts antun, redete ich mir ein. „Das sind Elektroschocker“, teilte mir Jeff mit, der hinter Newt und mir lief und meine Beunruhigung scheinbar gespürt hatte. „Wir haben sie schonmal gesehen.“ Ich nickte bloß, zu mehr war ich nicht fähig. Ich benötigte meine ganze Luft zum Rennen. Denn obwohl ich mich bereits etwas erholt hatte, war ich immer noch ziemlich geschwächt und meilenweit von meinem ursprünglichen Leistungsniveau entfernt. Dennoch gab ich alles und versuchte, an den anderen dran zu bleiben. Wir hechteten durch die weißen Gänge, bogen mal links, mal rechts ab. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich in das Labyrinth zurückversetzt. Die Bilder, die bei diesem Gedanken in mir hochkamen, schnürten mir kurzzeitig die Luft ab, doch ich versuchte sie zu verdrängen. Das hier war nicht das Labyrinth. Wir würden hier alle lebend herauskommen.
Ein rascher Blick zurück zeigte mir, dass die ANGST Soldaten uns immer noch auf den Fersen waren und inzwischen sogar näher gekommen waren. Wir bogen in einen anderen Gang ab und ich merkte kurz darauf, dass wir uns in eine Sackgasse manövriert hatten. Thomas und Minho, die vorgelaufen waren, verlangsamten ihr Tempo und blieben schließlich ganz stehen. Ein großes schwarzes Tor versperrte uns den Weg. Ich sah, wie Thomas die Karte gegen den Sensor hielt, doch es passierte nichts, außer dass ein rotes Lämpchen aufleuchtete. Immer und immer wieder, egal wie oft er es versuchte, bis uns schließlich in roten Buchstaben entgegenleuchtete: Zugriff verwehrt. „Verdammt, mach doch was!“, brüllte Minho und schlug gegen das Tor. Thomas sah ihn nicht weniger gereizt an. „Ja, was soll ich denn deiner Meinung nach bitte machen?“
Panisch drehte ich mich um und sah die in weiß gekleideten Männer auf uns zukommen. Sie hatten ihr Tempo verlangsamt, denn sie wussten, dass wir nicht entkommen konnten. Hier standen wir also, zusammengepfercht auf einem Haufen, möglicherweise nur ein Metalltor von unserer Freiheit entfernt. Resigniert schloss ich die Augen und griff nach Newts Hand. Das war es! Wir saßen in der Falle!
Als ich meine Augen wieder öffnete, erkannte ich Janson, der hinter den Soldaten hervortrat und uns tadelnd ansah. „Dachtet ihr wirklich, es würde nicht auffallen, dass ihr mir die Karte entwendet habt und ihr es hier herausschafft?“
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