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Maze Runner- Never give up

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Alby Minho Newt OC (Own Character)
09.11.2017
05.06.2022
50
96.060
8
Alle Kapitel
97 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
23.02.2021 1.826
 
NEWTS POV

Unruhig lief ich in unserem Zimmer auf und ab. Seit vier Tagen waren wir inzwischen hier in dem Quartier, in das uns unsere Retter gebracht hatten. Und seit vier Tagen hatte ich Emma nun nicht mehr gesehen. Nachdem wir vor dem grauen Gebäude gelandet und aus dem Hubschrauber gestiegen waren, hatten die uniformierten Männer uns zwei Zimmer zugewiesen und Emma mit sich genommen, um sie richtig zu behandeln und ihr so hoffentlich das Leben zu retten. Ich hatte mitkommen wollen, doch dies war mir verwehrt geblieben. Minho hatte mich zurückhalten müssen, damit ich nicht auf die Männer losging. Denn auch wenn sie uns von ANGST gerettet hatten, wollte ich ihnen Emma nicht einfach so überlassen. Ich wollte sicher gehen, dass es ihr gut ging. Doch ich hatte keine Chance gehabt und so hatte ich meine Freundin seit unserer Ankunft hier nicht mehr gesehen. Was mich mit jedem Tag, der verging, unruhiger machte. Man hatte mir zwar versichert, dass es ihr gut ginge, dass sie überlebt hatte und auch schon wieder aufgewacht war, aber ich durfte nicht zu ihr. Was ich absolut nicht verstehen konnte.

„Warum lassen sie mich nicht zu Emma?“ Verzweifelt warf ich meine Hände in die Luft. „Irgendwas kann da doch nicht stimmen, weshalb sonst sollten sie uns voneinander fernhalten?“
Minho, der auf einem der Betten saß, sah mich an. „Vielleicht braucht sie einfach noch Ruhe, um wieder ganz gesund zu werden. Oder sie wollen in ihre Krankenstation niemanden einfach so reinlassen, um keine Krankheiten dort hinein zu schleppen oder so. Mach dir keine Sorgen, diese Leute hier haben uns vor ANGST gerettet, sie werden Emma schon gut behandeln.“
Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. „Vielleicht geht es ihr ja doch gar nicht gut oder sie hat es nicht geschafft und sie wollen es uns nicht sagen“, flüsterte ich und ließ mich erschöpft auf dem einzigen Stuhl in dem Raum nieder.
Minho stand auf und trat neben mich. „So was darfst du nicht denken du Neppdepp, hörst du? Ihr geht es gut, da bin ich mir sicher und es dauert sicher nicht mehr lange, bis wir sie wieder sehen können.“
Thomas, der bis jetzt stumm geblieben war, richtete nun auch seinen Blick auf uns. „Minho hat Recht. Emma ist stark, sie hat das geschafft. Ich glaube nicht, dass sie es uns verschweigen würden, wenn… wenn es ihr doch nicht so gut gehen würde. Es gibt bestimmt einen plausiblen Grund, warum wir nicht zu ihr können. Und wenn wir sie nicht bald zu Gesicht bekommen, dann suchen wir sie, okay?“ Aufmunternd sah er mich an, doch ich konnte auch etwas Sorge in seinen Augen entdecken.
Ich hatte in den letzten Tagen schon beobachtet, dass er unruhig war und alles in seiner Umgebung misstrauisch betrachtete. Aber ich nickte. Meine Freunde hatten bestimmt Recht. Ich durfte Emma nicht aufgeben. Aber ewig würde ich nicht mehr warten. Wenn ich in zwei Tagen immer noch nicht zu ihr durfte, würde ich das ganze Gebäude auf den Kopf stellen und nicht eher aufhören, bis ich sie gefunden hatte. Nur brauchte ich dieses Mal einen besseren Plan. Ich hatte bereits schonmal versucht, mich auf eigene Faust auf die Suche zu machen, nur war ich nicht sonderlich weit gekommen. Ich hatte noch nicht einmal den Aufzug erreicht, als mich auch schon einer der Mitarbeiter abgefangen und zurückgebracht hatte. Natürlich fragte ich mich, warum wir uns nur hier in dieser Etage und der darüber, wo sich der Speisesaal befand, aufhalten durften und bewacht wurden, wenn diese Leute doch angeblich unsere Retter waren. Dadurch fühlte ich mich irgendwie wieder gefangen, obwohl es uns sonst an nichts fehlte. Wir hatten richtige, weiche Betten, bekamen drei Mahlzeiten am Tag und es gab keine Griewer, vor denen wir uns fürchten mussten. Eigentlich wäre alles gut, wenn ich mir nicht solche Sorgen um Emma machen würde. Ich hatte meine Gedanken bezüglich unserer Bewachung hier auch vor den anderen Lichtern angesprochen. Doch Jeff und Alec hatten gemeint, dass das ganze bestimmt nur zu unserer Sicherheit diente. Schließlich waren wir wichtig für ANGST und vielleicht suchten sie immer noch nach uns. Das klang gar nicht mal so abwegig, dennoch fiel es mir schwer, den Leuten hier zu vertrauen. Jahrelang waren wir auf uns allein gestellt gewesen und jetzt waren hier so viele fremde Menschen, die unser Leben bestimmten. Dennoch hoffte ich, dass Jeff und Alec Recht hatten. Ich wollte, dass es stimmte, was sie sagten. Denn ich wünschte mir, dass wir frei waren und nun ein Leben ohne Angst führen konnten. Deshalb versuchte ich daran zu glauben.

Plötzlich riss mich ein lautes Grummeln aus meinen Gedanken und ich hob meinen Blick.
Minho rieb sich den Bauch. „Ich brauche jetzt erstmal was zu essen, sonst kann ich nicht vernünftig denken“, verkündete er.
Trotz allem musste ich schmunzeln. Minho und sein Hunger. Obwohl er nicht mehr den ganzen Tag durchs Labyrinth lief, konnte er fast immer essen und zwar mehr als Chuck und ich zusammen.
„Also, dann lasst uns zum Abendessen gehen, nicht dass Minho uns hier gleich noch umfällt.“ Thomas war der erste von uns, der sich erhob. Obwohl ich eigentlich keinen sonderlich großen Appetit hatte, folgte ich meinen Freunden aus dem Zimmer. Minho sprang wie immer voran die Treppen in einem irrsinnigen Tempo herauf. Ihm schien die tägliche Bewegung doch zu fehlen, wie er mir auch einmal, als ich schon so gut wie eingeschlafen war, geklagt hatte.
Kurz darauf betraten wir den Speisesaal, aus dem uns ein lautes Stimmengewirr und der Geruch nach Würstchen und Gemüse entgegenschlug. Wir stellten uns in der Schlange an und warteten darauf, dass wir an der Reihe waren, um uns unser Essen zu holen. Das hatte etwas Ähnlichkeit mit unserem Essen auf der Lichtung, wo wir uns auch immer brav angestellt hatten, bis Bratpfanne uns die Mahlzeit gegeben hatte. Als wir schließlich an einem der langen Tische saßen, stocherte ich recht lustlos auf meinem Teller herum und ließ stattdessen meinen Blick durch den Raum schweifen.
„Der Gedanke ist immer noch ungewohnt, dass wir nicht das einzige Labyrinth waren, sondern es noch weitere gab, die das gleiche wie wir durchgemacht haben, oder?“, fragte Thomas, der meinen Blick offenbar bemerkt hatte.
Ich nickte. „Ja, und das macht ANGST noch unsympathischer als ohnehin schon. Wie viele sie für ihre Experimente gequält und sterben lassen haben.“ Mein Blick verdüsterte sich. Noch immer träumte ich nachts von Alby, von Clint, von George und all den anderen. Und den anderen Lichtern aus den anderen Labyrinthen ging es sicher nicht anders. Auch sie hatten vermutlich viel zu viele Freunde verloren. Ich dachte an das Mädchen aus Labyrinth B, dem Mädchenlabyrinth, das ich schon mehrere Abende fürchterlich weinend an einem der Tische gesehen hatte, wo ihre Freundinnen versucht hatten, sie zu trösten. Und auch wenn ich sie nicht kannte, tat sie mir leid.
Ansonsten hatten wir mit den anderen Probanden, wie ANGST uns genannt hatte, nicht sonderlich viel zu tun. Die Gruppen blieben meist unter sich. Nur einmal hatten wir neben ein paar Mädchen aus Gruppe B gesessen und uns etwas mit ihnen unterhalten. Man war ja doch neugierig, wie es bei ihnen auf der Lichtung gewesen war. Dabei hatten wir festgestellt, dass es im Grunde ziemlich ähnlich gewesen war, auch wenn sie unsere Lichtersprache teilweise nicht verstanden, genauso wenig wie wir ihre. Auch bei ihnen war wohl ein einziger Junge auf der Lichtung gewesen, allerdings war er als letztes gekommen und nicht wie Emma, nach der uns noch zwei weitere Frischlinge erwartet hatten. Aber mehr als dieses eine Gespräch hatte es zwischen uns bis jetzt nicht gegeben.

Minhos Stimme lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt. „Meint ihr, es gibt noch was von dem leckeren Schokokuchen?“ Sehnsüchtig wanderte sein Blick in Richtung Küche.
„Du weißt doch, was uns bei unserer Ankunft hier gesagt wurde. Wenn alle gegessen haben und noch etwas übrig ist, kann man sich noch einen Nachschlag holen, aber nicht beim Nachtisch“, sagte Alec, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.
„Das ist doch bescheuert“, jammerte Minho. „Ich hätte lieber weniger Würstchen und dafür mehr Kuchen gehabt. Man könnte das doch ins Verhältnis setzen.“
Ich schob Minho meinen Teller mit dem Kuchenstück zu. „Hier, du kannst meinen haben. Ich habe eh keinen Hunger mehr.“
Ungläubig sah Minho mich an. „Du hast ihn doch noch nicht mal probiert. Du kannst dir diesen Traum von Schokolade doch nicht entgehen lassen, Newt.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Doch, kann ich. Ich mag ihn echt nicht.“
Es dauerte nicht lange, dann breitete sich ein breites Grinsen auf Minhos Gesicht aus und er zog den Teller zu sich heran. „Na wenn du dir da ganz sicher bist, wäre es ja zu schade, das gute Stück übrig zu lassen. Dann opfere ich mich wohl mal, ihn zu essen.“
Grinsend schüttelte ich den Kopf.
„Oh ja, das ist wirklich sehr selbstlos von dir. Wir wissen, wie schwer dir das fällt“, murmelte Thomas mit einem Augenverdrehen.
„Ja, ihr solltet mir dafür echt dankbar sein.“
Bevor mein bester Freund den Kuchen allerdings in sich hineinstopfen konnte, hob ich abwehrend die Hände. „Stopp, aber gib Chuck auch etwas ab.“ Mir war nämlich der Blick des kleinen Jungen nicht entgangen, der mit großen Augen sehnsüchtig auf Minhos Teller sah.
Ertappt sah er mich an, doch ich zwinkerte ihm zu. Mein Kuchen, deshalb konnte ich auch entscheiden, an wen ich ihn abgab.
Großzügig teilte Minho den Kuchen in zwei gleich große Hälften und schob eine davon zu Chuck rüber.
„Jetzt bist du nicht mehr der alleinige Held“, stellte Thomas fest.
Doch das schien Minho nicht sonderlich zu kümmern. „Echte Helden können auch teilen.“
Ich vergrub mein Gesicht in den Händen, konnte mir ein Lachen aber dennoch nicht verkneifen. Wie konnte man nur so ein großes Selbstbewusstsein haben wie Minho?

Plötzlich unterbrach ein Räuspern unsere Unterhaltung. Es war Mister Janson, die zuständige Person für diese Einrichtung und unser Ansprechpartner für Probleme, wie er uns vorgestellt worden war. „Ich möchte euch die letzten Überlebenden der Labyrinthexperimente vorstellen. Sie sind heute Vormittag hier angekommen und werden nun hier zusammen mit euch untergebracht.“ Er ließ seinen Blick über uns schweifen, bevor er das Klemmbrett, das er in der Hand hielt, an seine Brust presste und sich an die Person neben sich wendete. Etwa acht Jugendliche, sowohl Mädchen als auch Jungen, traten vorsichtig in die Halle ein und schauten sich neugierig um. Ich konnte gut nachfühlen, wie sie sich fühlen mussten, schließlich waren wir vor wenigen Tagen in der gleichen Situation gewesen. Mein Blick blieb allerdings an Janson hängen. Seine Ansprache war wie immer kühl und überheblich gewesen. Ich kannte den Mann eigentlich kaum, aber ich konnte ihn nicht wirklich leiden. Er wirkte jedenfalls überhaupt nicht vertrauenserweckend und wäre sicherlich die letzte Person, an die ich mich mit meinen Problemen wenden würde. Wer auch immer auf die Idee gekommen war, dass jemand das tun würde. Nach einem kurzen Gespräch mit der Person neben ihm, drehte Janson sich um und verließ den Raum. Ich beobachtete, wie die Tür hinter ihm zufiel.
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