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Maze Runner- Never give up

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Alby Minho Newt OC (Own Character)
09.11.2017
05.06.2022
50
96.060
8
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Dieses Kapitel
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13.02.2021 1.385
 
Ich saß auf meinem Bett, die Arme um meine angewinkelten Beine geschlungen und starrte an die weiße Wand gegenüber von mir. Ich hatte nicht gut geschlafen und mein Magen knurrte vor Hunger. Ich hatte mich geweigert das Essen anzurühren, was mir ins Zimmer gestellt wurde. Wer wusste schon, was sie mit mir vorhatten und was sie mir deshalb hinstellten. Außerdem hatte ich beschlossen zu streiken, solange mir niemand irgendetwas zu meinen Freunden verriet. Ich wusste, dass ich das nicht ewig durchziehen konnte, ich hatte ja jetzt schon riesigen Hunger, aber zumindest ein bisschen würde ich mich ihnen noch widersetzen und zeigen, dass ich nicht gewillt war, mit ihnen zu kooperieren.
Ich hatte keine Ahnung wie spät oder welche Tageszeit es war, denn ich besaß weder eine Uhr, noch hatte das Zimmer ein Fenster, sodass ich mein Zeitgefühl komplett verloren hatte. Ich konnte noch nicht mal einschätzen, wie lange es her war, dass Ava Paige bei mir war. Mir blieb also nichts anderes übrig, als abzuwarten.

Gefühlt Stunden später öffnete sich die Tür. Ein mir unbekannter Mann trat herein. Ich rührte mich nicht vom Fleck, sondern musterte ihn feindselig.
„Ich bin Doktor Harris. Ich soll dich zu ein paar Tests abholen“, sagte er mit monotoner Stimme, ohne mich wirklich anzuschauen.
„Tests? Was für Tests?“, fragte ich misstrauisch.
„Nichts großes, wir wollen nur ein paar allgemeine Sachen untersuchen, Blut abnehmen…“
„Und was ist, wenn ich das nicht will?“, konterte ich.
Doktor Harris warf mir einen gelangweilten Blick zu. „Du wirst da nicht drum herumkommen. Entweder du kommst freiwillig mit, oder wir tragen dich ins Labor. Du hast die Wahl.“
Mein Blick glitt hinter ihn und wie schon beim letzten Mal konnte ich uniformierte Männer im Türrahmen erkennen.
Ich kniff die Lippen zusammen. Das war mir alles ganz und gar nicht geheuer und alles in mir sträubte sich dagegen, mich diesen Tests, wie Doktor Harris sie nannte, zu unterziehen. Aber wie es aussah, hatte ich keine Chance, mich dem zu entziehen. Und letztendlich war es dann doch unter meiner Würde, mich von den Soldaten von ANGST durch das Gebäude ziehen zu lassen. So stand ich also von meinem Bett auf und ging mit erhobenem Kinn an Doktor Harris vorbei.  

Kurz darauf liefen wir durch mehrere Gänge, von denen lauter Türen abzweigten. Neugierig ließ ich meinen Blick schweifen, ich hatte bis jetzt schließlich noch nichts außer mein Zimmer gesehen. Was sich wohl hinter all den Türen verbarg? Waren dort vielleicht meine Freunde? Falls sie überhaupt noch lebten. Mein Blick verdüsterte sich. Nein, daran wollte ich nicht denken!
Schließlich erreichten wir einen Aufzug. Ich folgte Doktor Harris und den beiden Soldaten hinein und die Türen schlossen sich surrend hinter uns. Der Doktor hielt eine Karte gegen einen Sensor und tippte etwas auf einem Display ein, woraufhin wir uns kurz darauf in Bewegung setzten. Gefühlt fuhren wir mehrere Etagen hinab und ich fragte mich, ob ich so weit oben im Gebäude untergebracht war oder wir uns bereits unter der Erde befanden.
Als wir den Fahrstuhl verließen, blieb ich kurz verwundert stehen, bevor einer der Soldaten mich unsanft am Arm weiterzog. Hier unten liefen mehrere Personen herum, die meisten in weißen Kitteln gekleidet. Ich hatte zugegeben nicht damit gerechnet; in den Gängen oben waren wir keiner Menschenseele begegnet.
Ich wurde in einen Raum geschoben und die Tür hinter mir geschlossen. Jetzt war ich also wieder alleine eingesperrt. Daran, dass die Männer in Uniform draußen vor der Tür standen, zweifelte ich keine Sekunde. Ich beschloss die Zeit zu nutzen, bis irgendjemand kam, und schaute mich in dem Raum um. In der Mitte befand sich eine Liege, um die herum lauter Geräte voller Kabel und blickender Lichter verteilt waren. In den Regalen an den Wänden lagen Spritzen und Gefäße, in denen irgendwelche Flüssigkeiten waren. Doch bevor ich diese genauer inspizieren konnte, öffnete sich die Tür und Ava Paige kam herein. Diese Frau schien wohl persönlich für mich zuständig zu sein, da ich sie bis jetzt eigentlich immer angetroffen hatte, wenn ich Kontakt mit anderen Menschen gehabt hatte.

„Na dann wollen wir mal“, meinte Paige und streifte sich Handschuhe über. „Setz dich dort auf die Liege.“
Doch ich blieb erstmal stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was haben Sie mit mir vor?“
Sie lächelte mich an. „Keine Sorge, Emma. Das wird nur eine Routine Untersuchung. Wiegen, messen, ein bisschen Blut abnehmen. Nichts wovor du Angst haben müsstest.“
„Warum sollte ich Ihnen vertrauen?“
Ich merkte, wie Ava langsam ungeduldig wurde. „Wir kennen uns jetzt schon bald zehn Jahre. Und ich habe immer gut für dich gesorgt, wir haben dir das Leben gerettet, nachdem ihr aus dem Labyrinth geflohen seid. Hast du das vergessen? Warum sollten wir das tun, wenn wir dir jetzt etwas antun wollten?“
„Ja klar, das war sehr großzügig von Ihnen. Seien Sie doch ehrlich, davor hat es sie doch auch nie interessiert, ob uns was passiert, als wir auf der Lichtung waren. Sie haben doch dabei zugeschaut, wie einer nach dem anderen von uns gestorben ist. Für Ihre Experimente ist Ihnen doch alles recht. Und das ist es doch, was Sie hier tun oder? Sie führen doch lediglich die Experimente fort.“
„Früher hast du unser Handeln verstanden und es unterstützt. Könntest du dich an die Zeit vor dem Labyrinth erinnern, würdest du womöglich anders denken.“
Ich spürte, wie sich wieder einmal ein Knoten in meinem Bauch bildete. Wie jedes Mal, wenn ich daran dachte, früher einmal mit ANGST zusammen gearbeitet zu haben, wurde mir schlecht und ich war entsetzt über mich selbst. Doch ich versuchte, mein Unbehagen zu unterdrücken und an Newt und seine heilenden Worte zu denken. „Nein würde ich nicht. Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich mal war. Egal wie ich früher zu dem ganzen gestanden habe, heute würde ich niemals mit Ihnen kooperieren.“
Ava schüttelte enttäuscht den Kopf. „Ich glaube nicht, dass wir so weiter kommen. Jetzt setz dich auf die Liege, wir haben nicht ewig Zeit.“
Ich blickte in ihre blauen Augen, die mich kühl und abwartend musterten. Einige Sekunden lang hielt ich ihrem Blick stand, bis ich mich schließlich mit einem Schnauben abwandte und auf die Liege zu stapfte. Sie würden eh bekommen, was sie wollten. Im Zweifelsfall würden sie mich womöglich einfach betäuben und dann war es mir doch lieber, wenn ich mitbekam, was Doktor Paige mit mir machte. So setzte ich mich auf den mir zugewiesenen Platz, wobei mein ganzer Körper aber meine Ablehnung verdeutlichte, während Ava Paige eine Nadel desinfizierte, um mir anschließend Blut abzunehmen.

Als ich schließlich wieder in meinem Zimmer war, sank ich komplett erschöpft auf das Bett. Die Tests hatten länger gedauert, als gedacht und letztendlich konnte ich gar nicht mehr genau sagen, was alles mit mir gemacht worden war. Wahrscheinlich wollte ich es auch lieber gar nicht wissen. Ich war auf jeden Fall froh, dass es jetzt fürs erste vorbei war.  
Ich starrte an die Decke über mir und meine Gedanken schweiften unwillkürlich wieder zu meinem Gespräch mit Paige vor der Untersuchung. Sie schien mich schon deutlich länger und besser zu kennen, als angenommen. Aus meinen Träumen von der Lichtung wusste ich zwar auch schon, dass ich Ava bereits vorher gekannt hatte, aber ich hatte das Gefühl, dass mir wichtige Informationen aus der Vergangenheit fehlten. Jetzt wo ich wieder hier bei ANGST war, wo mir manches aus meinen Träumen bekannt vorkam, schmerzte es mich noch mehr, keinerlei Erinnerungen an die Zeit vor dem Labyrinth zu haben. Es fühlte sich ganz komisch an, hier zu sein und das Gefühl zu haben, all das hier zu kennen, ohne sich aber wirklich erinnern zu können.
Und dann beunruhigte es mich auch noch, dass ich nicht wusste, was ANGST vorhatte. Auch wenn sie behaupteten, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen und sie wollten nicht, dass mir etwas zustieß, glaubte ich dennoch nicht, dass ihre Experimente vorbei waren. Sie hatten noch kein Heilmittel, sie waren noch nicht an ihrem Ziel. Und es behagte mir überhaupt nicht, dass ich nicht wusste, wie sie an dieses Ziel kommen wollten. Ich war ihnen komplett ausgeliefert und die anderen Lichter womöglich auch, wenn sie überhaupt hier waren. Welche Daten brauchten sie noch, um das Heilmittel zu finden, wie weit würden sie diesmal gehen? Je mehr verzweifelte Fragen in mir aufkamen, desto mehr wurde mir etwas bewusst. Ich musste herausfinden, was ANGST plante.
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