Maze Runner- Never give up
von Summergirl22
Kurzbeschreibung
Emma kommt als einziges Mädchen unter 50 Jungs auf die Lichtung. Als wäre die Tatsache nicht schon schlimm genug, auf einer Lichtung umgeben von einem Labyrinth eingeschlossen zu sein, misstrauen einige Jungen ihr auch noch, was dem Zusammenhalt der Lichter schadet. Werden sie es trotzdem schaffen, einen Ausgang zu finden? Und was hat es mit Emmas merkwürdigen Träumen auf sich?
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Alby
Minho
Newt
OC (Own Character)
09.11.2017
05.06.2022
50
96.060
8
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Dieses Kapitel
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30.07.2020
1.802
Wie besprochen lief ich mit Minho und James an der Spitze, während die anderen uns folgten. Wir hatten ein ruhiges Joggingtempo angeschlagen, damit auch alle mitkamen. Zum Glück war es bis zu der Klippe nicht ewig weit, denn ich wusste nicht wie es zum Beispiel um die Kondition von Chuck und noch einigen anderen stand und wir brauchten unsere Kräfte ja auch noch, wenn wir auf die Griewer trafen.
Noch schien alles ruhig. Außer unsere Schritte und das Keuchen der Lichter war nichts zu hören. Doch ich traute der Stille nicht. Irgendwann würden sie kommen. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Minho drehte sich immer wieder um, um zu überprüfen, ob alle Lichter noch zusammen waren. Im Kopf ging ich unseren Plan nochmal durch. Wenn wir die Klippe erreichten, sollten Chuck und ich als erstes in das Loch springen und den Code eingeben. Die anderen würden uns solange die Griewer vom Hals halten.
Inzwischen waren wir fast an unserem Ziel angelangt. Wir verlangsamten unser Tempo und blieben schließlich ganz stehen. Minho richtete seinen Blick auf unsere Gruppe. Einige der Lichter schauten unbehaglich die Mauern hoch oder die verschiedenen Gänge entlang. Klar, die meisten von ihnen hatten das Labyrinth noch nie von innen gesehen. Ich wusste selber noch, wie beindruckend und beängstigend das ganze gewesen war, als ich zum ersten Mal mit Minho durch die Gänge gelaufen war.
„Seid ihr bereit?“ Minho hatte seine Stimme gesenkt und blickte alle Lichter eindringlich an. „Wir sind gleich da, ich denke wir werden jeden Moment auf die Griewer treffen. Wir halten uns an den Plan. Haltet eure Waffen bereit. Es ist nicht mehr weit, wir haben es bald hieraus geschafft!“
Ein stummes Nicken aller war die Bestätigung. Ich konnte die Anspannung spüren, aber ebenso die Entschlossenheit, die uns alle durchströmte. Mein Blick traf den von Newt und ich konnte darin lesen: pass auf dich auf! Ich schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln, dann setzten wir uns wieder in Bewegung.
Als wir um die nächste Ecke liefen, sahen wir uns plötzlich zwei Griewern gegenüber, die auf uns zurollten. Kurz stoppten wir, doch dann hob Minho entschlossen seinen Speer und rannte mit Kampfgebrüll auf den ersten der beiden zu. Wir anderen folgten ihm. Ich sah mich nach Chuck um und griff nach seiner Hand. „Bleib dicht hinter mir“, wies ich an. Er hatte nur ein kleines Messer in der Hand, mit dem er nicht viel würde ausrichten können. Nicht dass ich besser im Kämpfen gewesen wäre, aber ich würde nicht zulassen, dass Chuck etwas zustieß. Zusammen mit dem kleinen Jungen lief ich durch die Kämpfenden. Verbissen schlugen die Lichter auf die Griewer ein, die Luft war erfüllt mit Schreien. Ich versuchte, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und nicht zu sehr nach Newt und meinen Freunden Ausschau zu halten. Meinen Speer hielt ich fest umklammert. Doch in meinem zügigen Laufschritt trat ich plötzlich auf etwas glitschiges und rutschte aus. Beinahe wäre ich auf den Boden geknallt, aber gerade noch rechtzeitig konnte ich den Sturz abfangen. Überall auf dem Boden war Griewerschleim verteilt. Wir mussten vorsichtig sein.
Ich drehte mich nach Chuck um, um mich zu vergewissern, dass er noch hinter mir war. Dessen Blick weitete sich in genau diesem Moment vor Schreck und ich drehte mich ruckartig wieder nach vorne um. Vor uns stellte sich uns ein Griewer in den Weg und holte mit seinem Greifarm aus. Ich riss den Speer nach oben und wehrte den Schlag damit im letzten Moment ab. Doch durch den starken Stoß fuhr ein heftiger Schmerz durch meine Schulter, sodass ich meine Waffe beinahe fallen ließ. Ich biss die Zähne zusammen und umklammerte den Speer so fest ich noch konnte und richtete ihn auf den Griewer. Zu meiner Panik musste ich feststellen, dass von vorne noch weitere Griewer auf uns zukamen. Das waren zu viele. Das würden wir niemals schaffen! Verzweiflung durchströmte mich, doch ich versuchte mich zusammenzureißen. Jetzt schon aufzugeben kam nicht in Frage! Ich holte mit dem Speer aus und versuchte dem Monster damit an seinen Schwachstellen zu treffen. Irgendwo musste man diese Viecher doch ausschalten können. Doch der Griewer zeigte sich unbeeindruckt von meinem Versuch und richtete seine Giftstacheln auf uns. In diesem Moment sprangen Thomas und Jeff an unsere Seite und attackierten den Griewer.
„Na los, lauft weiter! Ihr müsst den Code eingeben! Das ist unsere einzige Chance!“, rief Thomas uns zu. Ich zögerte einen Moment. Ich konnte doch nicht einfach abhauen und die beiden mit dem Griewer alleine lassen! Aber Chuck und ich hatten eine Aufgabe, die anderen verließen sich auf uns. Außerdem war mir klar, dass ich den beiden keine sonderlich große Hilfe wäre. So packte ich Chucks Hand und zog ihn vorwärts. Der ärmste war leichenblass und ich sah die Furcht in seinen Augen, dennoch folgte er mir ohne zu zögern. Ich schlängelte mich durch ein paar der kämpfenden Lichter und versuchte dabei, die Bewegungen der Griewer im Blick zu behalten, sodass wir nicht nochmal wie vorhin überrascht werden konnten. Doch ich blieb abrupt stehen, als direkt vor uns ein Griewer seinen Giftstachel in Zarts Brust versenkte. Der Junge schrie gequält auf, was mir durch Mark und Bein ging. Ich sah, wie er anschließend durch die Luft geschleudert wurde und schließlich an einer der Mauern abprallte und an ihr hinunterrutschte. Danach rührte er sich nicht mehr. Ich schlug geschockt die Hand vor den Mund und zwang mich, den Blick abzuwenden. Ich durfte nicht wieder so einen Aussetzer wie vorhin auf der Lichtung bekommen! Ich schaffte es nicht, mich zu Chuck umzudrehen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ihm ging, den grausamen Tod von Zart mitansehen zu müssen. So etwas sollte er nicht erleben müssen! Stattdessen lief ich also weiter, immer weiter. Je schneller wir den Code eingaben, desto schneller kamen wir hier raus und desto weniger von uns mussten hoffentlich ihr Leben lassen.
Nun war es nicht mehr weit, ich konnte die Klippe schon sehen. „Chuck, wir sind jetzt gleich an der Klippe“, wandte ich mich an den kleinen Jungen. „Lass meine Hand nicht los! Wenn ich es dir sage, springst du so fest du kannst ab, okay? Wir schaffen das zusammen!“ Chuck nickte tapfer, auch wenn ich merkte, wie große Angst er hatte, da sich seine Hand immer fester um meine schloss.
„Dann los“, sagte er dennoch mit zittriger Stimme.
Ich versuchte mich an einem Lächeln für ihn. „Bald ist es vorbei!“ Dann holte ich noch einmal tief Luft und begann dann loszulaufen. Ich rief mir die Stelle ins Gedächtnis, an der die Dinge einfach so verschwanden. Sie war eigentlich breit genug, sodass wir locker zu zweit dort durchpassten und sie eigentlich auch nicht verfehlen konnten, dennoch wollte ich auf Nummer sicher gehen. Nur noch wenige Meter trennten uns nun vom Abgrund. Ich umfasste Chucks Hand fester und stellte mich schonmal mental auf den Absprung ein.
Da sah ich aus dem Augenwinkel Newt, der verbissen mit einem Griewer kämpfte. Doch es sah nicht gut für ihn aus. Mit einem kräftigen Schlag beförderte der Griewer Newt den Speer aus der Hand, der klappernd zu Boden fiel. Jetzt stand er dem Griewer unbewaffnet gegenüber. Mein Herz blieb für einen Augenblick stehen. Nein, nicht Newt! Er durfte nicht sterben! Panische Angst durchströmte mich, als der Griewer erneut ausholte und nach Newt schlug. Dieser konnte sich gerade noch rechtzeitig auf den Boden werfen und sich abrollen. Aber ewig könnte er dem Griewer so nicht entkommen. Ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte, setzten meine Beine sich in Bewegung. Ich musste ihm helfen! Alles andere um mich herum blendete ich vollkommen aus. Ich war nur noch darauf konzentriert, rechtzeitig bei Newt anzukommen. So bemerkte ich auch den Griewer nicht, der aus dem Abgrund empor geklettert kam.
„Emma“, ertönte von irgendwo ein panischer Schrei.
Doch bevor ich reagieren konnte, traf mich der Arm des Griewers mit seinen Spitzen im Bauch. Ein unbeschreiblicher Schmerz explodierte in meinem Körper und ich konnte einen gequälten Schrei nicht zurückhalten. Der Schmerz raubte mir für kurze Zeit alle Sinne, er war das einzige, was ich noch wahrnahm. Schließlich merkte ich, dass ich auf dem Steinboden lag. Meine Beine mussten eingeknickt sein. Doch warum hatte der Griewer nicht nochmal zugeschlagen und mich endgültig getötet? Unter großer Anstrengung öffnete ich meine Augen und konnte über mir verschwommen Minho erkennen, der sich ein hartes Gefecht mit dem Griewer lieferte. Ich wollte mich aufrichten, um mich nach Newt und Chuck umzusehen, doch kaum dass ich mich bewegte, schoss der Schmerz erneut durch mich und erfüllte jede Faser meines Körpers. Stöhnend presste ich meine Hand an den Bauch, von dem der Schmerz ausging und zuckte erschrocken zusammen, als ich spürte wie viel Blut aus der Wunde austrat.
Plötzlich merkte ich, wie jemand neben mir auf die Knie fiel und meinen Kopf in seinem Schoss bettete.
„Emma, bleib bei mir, hörst du?!“ Das war Newt. Er lebte! Nun waren es seine Hände, die sich auf meine Wunde pressten, um die Blutung zu stillen. „Wir bringen dich hier raus und alles wird gut. Du musst nur noch in bisschen durchhalten, okay?“ Newts Stimme klang verzweifelt und erstickt und ich merkte, wie etwas nasses auf mein Gesicht tropfte. Newt weinte. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Er sollte nicht wegen mir so leiden müssen.
Dumpf hörte ich Minhos Stimme aus der Ferne. „Thomas, nimm Chuck und spring mit ihm in das Loch. Ihr müsste den Code eingeben. Beeil dich!“ Meine Sicht verschwamm, doch ich suchte nach Newts Blick.
„Du schaffst das, das weiß ich! Du hast schon einmal überlebt, dieses Mal tust du es auch. Du bist stark!“, redete er auf mich ein. Ich wollte an Newts Worte glauben. Ich wollte, dass er Recht behielt und ich überlebte, aber mein Körper sagte das Gegenteil. Mit jedem Atemzug schwappte eine neue Schmerzwelle durch meinen Körper und ich merkte, wie mich meine Kräfte langsam aber sicher verließen. Es fiel mir immer schwerer, die Augen offen zu halten. „Lasst mich hier. Findet den Ausgang und rettet die anderen!“, flüsterte ich. Newt und die anderen musste heile hier herauskommen, sie durften nicht wegen mir sterben.
Doch Newt schüttelte vehement den Kopf. „Nein, ich lasse dich nicht zurück! Wir bringen dich hier raus und dann wirst du wieder gesund!“
Bei seinen Worten traten mir die Tränen in die Augen und ich wollte nach seiner Hand greifen, doch es gelang mir nicht. Ich merkte, wie die Ohnmacht an mir zehrte. Oder war es der Tod? Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, klappten meine Augen zu.
„Nein Emma, bleib bei mir! Schau mich an! Du kannst mich nicht alleine lassen, das darfst du nicht!“, flehte Newt. Seine Hand strich über meine Wange.
Ihm zu Liebe brachte ich alle meine Kräfte auf, um meine Augen nochmal zu öffnen. Ich versuchte mich an einem letzten Lächeln für ihn. „Ich liebe dich!“, wisperte ich.
Dann wurde alles schwarz um mich.
Noch schien alles ruhig. Außer unsere Schritte und das Keuchen der Lichter war nichts zu hören. Doch ich traute der Stille nicht. Irgendwann würden sie kommen. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Minho drehte sich immer wieder um, um zu überprüfen, ob alle Lichter noch zusammen waren. Im Kopf ging ich unseren Plan nochmal durch. Wenn wir die Klippe erreichten, sollten Chuck und ich als erstes in das Loch springen und den Code eingeben. Die anderen würden uns solange die Griewer vom Hals halten.
Inzwischen waren wir fast an unserem Ziel angelangt. Wir verlangsamten unser Tempo und blieben schließlich ganz stehen. Minho richtete seinen Blick auf unsere Gruppe. Einige der Lichter schauten unbehaglich die Mauern hoch oder die verschiedenen Gänge entlang. Klar, die meisten von ihnen hatten das Labyrinth noch nie von innen gesehen. Ich wusste selber noch, wie beindruckend und beängstigend das ganze gewesen war, als ich zum ersten Mal mit Minho durch die Gänge gelaufen war.
„Seid ihr bereit?“ Minho hatte seine Stimme gesenkt und blickte alle Lichter eindringlich an. „Wir sind gleich da, ich denke wir werden jeden Moment auf die Griewer treffen. Wir halten uns an den Plan. Haltet eure Waffen bereit. Es ist nicht mehr weit, wir haben es bald hieraus geschafft!“
Ein stummes Nicken aller war die Bestätigung. Ich konnte die Anspannung spüren, aber ebenso die Entschlossenheit, die uns alle durchströmte. Mein Blick traf den von Newt und ich konnte darin lesen: pass auf dich auf! Ich schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln, dann setzten wir uns wieder in Bewegung.
Als wir um die nächste Ecke liefen, sahen wir uns plötzlich zwei Griewern gegenüber, die auf uns zurollten. Kurz stoppten wir, doch dann hob Minho entschlossen seinen Speer und rannte mit Kampfgebrüll auf den ersten der beiden zu. Wir anderen folgten ihm. Ich sah mich nach Chuck um und griff nach seiner Hand. „Bleib dicht hinter mir“, wies ich an. Er hatte nur ein kleines Messer in der Hand, mit dem er nicht viel würde ausrichten können. Nicht dass ich besser im Kämpfen gewesen wäre, aber ich würde nicht zulassen, dass Chuck etwas zustieß. Zusammen mit dem kleinen Jungen lief ich durch die Kämpfenden. Verbissen schlugen die Lichter auf die Griewer ein, die Luft war erfüllt mit Schreien. Ich versuchte, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und nicht zu sehr nach Newt und meinen Freunden Ausschau zu halten. Meinen Speer hielt ich fest umklammert. Doch in meinem zügigen Laufschritt trat ich plötzlich auf etwas glitschiges und rutschte aus. Beinahe wäre ich auf den Boden geknallt, aber gerade noch rechtzeitig konnte ich den Sturz abfangen. Überall auf dem Boden war Griewerschleim verteilt. Wir mussten vorsichtig sein.
Ich drehte mich nach Chuck um, um mich zu vergewissern, dass er noch hinter mir war. Dessen Blick weitete sich in genau diesem Moment vor Schreck und ich drehte mich ruckartig wieder nach vorne um. Vor uns stellte sich uns ein Griewer in den Weg und holte mit seinem Greifarm aus. Ich riss den Speer nach oben und wehrte den Schlag damit im letzten Moment ab. Doch durch den starken Stoß fuhr ein heftiger Schmerz durch meine Schulter, sodass ich meine Waffe beinahe fallen ließ. Ich biss die Zähne zusammen und umklammerte den Speer so fest ich noch konnte und richtete ihn auf den Griewer. Zu meiner Panik musste ich feststellen, dass von vorne noch weitere Griewer auf uns zukamen. Das waren zu viele. Das würden wir niemals schaffen! Verzweiflung durchströmte mich, doch ich versuchte mich zusammenzureißen. Jetzt schon aufzugeben kam nicht in Frage! Ich holte mit dem Speer aus und versuchte dem Monster damit an seinen Schwachstellen zu treffen. Irgendwo musste man diese Viecher doch ausschalten können. Doch der Griewer zeigte sich unbeeindruckt von meinem Versuch und richtete seine Giftstacheln auf uns. In diesem Moment sprangen Thomas und Jeff an unsere Seite und attackierten den Griewer.
„Na los, lauft weiter! Ihr müsst den Code eingeben! Das ist unsere einzige Chance!“, rief Thomas uns zu. Ich zögerte einen Moment. Ich konnte doch nicht einfach abhauen und die beiden mit dem Griewer alleine lassen! Aber Chuck und ich hatten eine Aufgabe, die anderen verließen sich auf uns. Außerdem war mir klar, dass ich den beiden keine sonderlich große Hilfe wäre. So packte ich Chucks Hand und zog ihn vorwärts. Der ärmste war leichenblass und ich sah die Furcht in seinen Augen, dennoch folgte er mir ohne zu zögern. Ich schlängelte mich durch ein paar der kämpfenden Lichter und versuchte dabei, die Bewegungen der Griewer im Blick zu behalten, sodass wir nicht nochmal wie vorhin überrascht werden konnten. Doch ich blieb abrupt stehen, als direkt vor uns ein Griewer seinen Giftstachel in Zarts Brust versenkte. Der Junge schrie gequält auf, was mir durch Mark und Bein ging. Ich sah, wie er anschließend durch die Luft geschleudert wurde und schließlich an einer der Mauern abprallte und an ihr hinunterrutschte. Danach rührte er sich nicht mehr. Ich schlug geschockt die Hand vor den Mund und zwang mich, den Blick abzuwenden. Ich durfte nicht wieder so einen Aussetzer wie vorhin auf der Lichtung bekommen! Ich schaffte es nicht, mich zu Chuck umzudrehen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ihm ging, den grausamen Tod von Zart mitansehen zu müssen. So etwas sollte er nicht erleben müssen! Stattdessen lief ich also weiter, immer weiter. Je schneller wir den Code eingaben, desto schneller kamen wir hier raus und desto weniger von uns mussten hoffentlich ihr Leben lassen.
Nun war es nicht mehr weit, ich konnte die Klippe schon sehen. „Chuck, wir sind jetzt gleich an der Klippe“, wandte ich mich an den kleinen Jungen. „Lass meine Hand nicht los! Wenn ich es dir sage, springst du so fest du kannst ab, okay? Wir schaffen das zusammen!“ Chuck nickte tapfer, auch wenn ich merkte, wie große Angst er hatte, da sich seine Hand immer fester um meine schloss.
„Dann los“, sagte er dennoch mit zittriger Stimme.
Ich versuchte mich an einem Lächeln für ihn. „Bald ist es vorbei!“ Dann holte ich noch einmal tief Luft und begann dann loszulaufen. Ich rief mir die Stelle ins Gedächtnis, an der die Dinge einfach so verschwanden. Sie war eigentlich breit genug, sodass wir locker zu zweit dort durchpassten und sie eigentlich auch nicht verfehlen konnten, dennoch wollte ich auf Nummer sicher gehen. Nur noch wenige Meter trennten uns nun vom Abgrund. Ich umfasste Chucks Hand fester und stellte mich schonmal mental auf den Absprung ein.
Da sah ich aus dem Augenwinkel Newt, der verbissen mit einem Griewer kämpfte. Doch es sah nicht gut für ihn aus. Mit einem kräftigen Schlag beförderte der Griewer Newt den Speer aus der Hand, der klappernd zu Boden fiel. Jetzt stand er dem Griewer unbewaffnet gegenüber. Mein Herz blieb für einen Augenblick stehen. Nein, nicht Newt! Er durfte nicht sterben! Panische Angst durchströmte mich, als der Griewer erneut ausholte und nach Newt schlug. Dieser konnte sich gerade noch rechtzeitig auf den Boden werfen und sich abrollen. Aber ewig könnte er dem Griewer so nicht entkommen. Ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte, setzten meine Beine sich in Bewegung. Ich musste ihm helfen! Alles andere um mich herum blendete ich vollkommen aus. Ich war nur noch darauf konzentriert, rechtzeitig bei Newt anzukommen. So bemerkte ich auch den Griewer nicht, der aus dem Abgrund empor geklettert kam.
„Emma“, ertönte von irgendwo ein panischer Schrei.
Doch bevor ich reagieren konnte, traf mich der Arm des Griewers mit seinen Spitzen im Bauch. Ein unbeschreiblicher Schmerz explodierte in meinem Körper und ich konnte einen gequälten Schrei nicht zurückhalten. Der Schmerz raubte mir für kurze Zeit alle Sinne, er war das einzige, was ich noch wahrnahm. Schließlich merkte ich, dass ich auf dem Steinboden lag. Meine Beine mussten eingeknickt sein. Doch warum hatte der Griewer nicht nochmal zugeschlagen und mich endgültig getötet? Unter großer Anstrengung öffnete ich meine Augen und konnte über mir verschwommen Minho erkennen, der sich ein hartes Gefecht mit dem Griewer lieferte. Ich wollte mich aufrichten, um mich nach Newt und Chuck umzusehen, doch kaum dass ich mich bewegte, schoss der Schmerz erneut durch mich und erfüllte jede Faser meines Körpers. Stöhnend presste ich meine Hand an den Bauch, von dem der Schmerz ausging und zuckte erschrocken zusammen, als ich spürte wie viel Blut aus der Wunde austrat.
Plötzlich merkte ich, wie jemand neben mir auf die Knie fiel und meinen Kopf in seinem Schoss bettete.
„Emma, bleib bei mir, hörst du?!“ Das war Newt. Er lebte! Nun waren es seine Hände, die sich auf meine Wunde pressten, um die Blutung zu stillen. „Wir bringen dich hier raus und alles wird gut. Du musst nur noch in bisschen durchhalten, okay?“ Newts Stimme klang verzweifelt und erstickt und ich merkte, wie etwas nasses auf mein Gesicht tropfte. Newt weinte. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Er sollte nicht wegen mir so leiden müssen.
Dumpf hörte ich Minhos Stimme aus der Ferne. „Thomas, nimm Chuck und spring mit ihm in das Loch. Ihr müsste den Code eingeben. Beeil dich!“ Meine Sicht verschwamm, doch ich suchte nach Newts Blick.
„Du schaffst das, das weiß ich! Du hast schon einmal überlebt, dieses Mal tust du es auch. Du bist stark!“, redete er auf mich ein. Ich wollte an Newts Worte glauben. Ich wollte, dass er Recht behielt und ich überlebte, aber mein Körper sagte das Gegenteil. Mit jedem Atemzug schwappte eine neue Schmerzwelle durch meinen Körper und ich merkte, wie mich meine Kräfte langsam aber sicher verließen. Es fiel mir immer schwerer, die Augen offen zu halten. „Lasst mich hier. Findet den Ausgang und rettet die anderen!“, flüsterte ich. Newt und die anderen musste heile hier herauskommen, sie durften nicht wegen mir sterben.
Doch Newt schüttelte vehement den Kopf. „Nein, ich lasse dich nicht zurück! Wir bringen dich hier raus und dann wirst du wieder gesund!“
Bei seinen Worten traten mir die Tränen in die Augen und ich wollte nach seiner Hand greifen, doch es gelang mir nicht. Ich merkte, wie die Ohnmacht an mir zehrte. Oder war es der Tod? Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, klappten meine Augen zu.
„Nein Emma, bleib bei mir! Schau mich an! Du kannst mich nicht alleine lassen, das darfst du nicht!“, flehte Newt. Seine Hand strich über meine Wange.
Ihm zu Liebe brachte ich alle meine Kräfte auf, um meine Augen nochmal zu öffnen. Ich versuchte mich an einem letzten Lächeln für ihn. „Ich liebe dich!“, wisperte ich.
Dann wurde alles schwarz um mich.