Maze Runner- Never give up
von Summergirl22
Kurzbeschreibung
Emma kommt als einziges Mädchen unter 50 Jungs auf die Lichtung. Als wäre die Tatsache nicht schon schlimm genug, auf einer Lichtung umgeben von einem Labyrinth eingeschlossen zu sein, misstrauen einige Jungen ihr auch noch, was dem Zusammenhalt der Lichter schadet. Werden sie es trotzdem schaffen, einen Ausgang zu finden? Und was hat es mit Emmas merkwürdigen Träumen auf sich?
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Alby
Minho
Newt
OC (Own Character)
09.11.2017
05.06.2022
50
96.060
8
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Dieses Kapitel
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27.06.2020
1.911
Newt reagierte schneller als ich und nahm meine Hand. „Na los, lauf!“, rief er und begann, mich hinter sich herzuziehen. Nachdem ich mich aus meiner Starre gerissen hatte, holte ich schnell zu ihm auf und war nun schließlich diejenige, die ihn zog. Ich verkniff mir den Drang, mich nach den Griewern umzudrehen. Das würde uns auch nicht weiterbringen. Schließlich hatten wir es nicht mehr weit, ich konnte schon die rettende Tür des Gehöfts ausmachen.
Plötzlich tönte ein gellender Schrei über die Lichtung, der definitiv nicht von einem Griewer stammte. Obwohl ich eigentlich nicht wollte, blickte ich mich nun doch um und sah gerade noch, wie einer der Jungen, die ebenso wie wir noch nicht das Gehöft erreicht hatten, von einem Griewer gepackt und durch die Luft geschleudert wurde. Entsetzt schlug ich mir die Hand vor den Mund und wollte am liebsten umdrehen und dem Jungen zu Hilfe eilen, doch ich wusste, bis wir in erreicht hätten, wäre es für ihn schon zu spät. So unterdrückte ich den Impuls, auch wenn ich mich deshalb schlecht fühlte und rannte weiter.
Als wir endlich an unserem Ziel ankamen, standen dort schon Jeff und Bratpfanne und knallten die Tür hinter uns zu, kaum dass wir über die Schwelle getaumelt waren.
„Na los, schiebt die Schränke und Betten vor die Türen und Fenster. Wir müssen uns so gut es geht verbarrikadieren“, ertönte Albys Stimme. Ich half Alec und Chuck einen der Schränke vor das Fenster zu schieben und ließ dabei meinen Blick unruhig durch das Zimmer schweifen. Ich atmete etwas auf, als ich Minho und Thomas entdeckte, die offensichtlich unverletzt waren. Sie hatten es also auch geschafft.
Nachdem wir alle Eingänge so gut es ging versperrt hatten, ließen sich die Lichter erschöpft auf den Boden und die Betten gleiten. Ich setzte mich zu Newt und Minho und auch Alec und Thomas gesellten sich schließlich zu uns. So saßen wir dann angespannt beisammen und lauschten den Geräuschen der Griewer, die immer näherkamen. Ich hatte mich an Newt gelehnt und hielt seine Hand festumklammert. Auch den anderen konnte ich die Anspannung im Gesicht und an ihrer Körperhaltung ansehen. Minho hielt ein Messer fest in der Hand und hatte seinen Blick stur auf die Tür gerichtet, Alecs Blick huschte ziellos durch den Raum und seine Finger trommelten unruhig auf sein Bein. Es war einfach schrecklich, nur hier herumsitzen und abwarten zu können, wohlwissend dass der Angriff früher oder später kommen würde. Ich konnte nur hoffen, dass unsere Absperrungen hielten.
Schließlich war es soweit und ich hörte, wie die Griewer gegen das Holz der Wände schlugen. Sie versuchten, sich mit Gewalt Zutritt zu verschaffen. Ein lauter Schlag ertönte und die ersten Lichter, die auf den Betten an der Wand gesessen hatten, sprangen erschrocken auf.
„Alle in die Mitte vom Raum“, befahl Alby leise aber bestimmt. Keiner von uns zögerte, sondern folgte sofort seiner Anweisung. Einige der Lichter hielten Waffen in der Hand, die sie nun kampfbereit erhoben hatten. Auch ich umklammerte mein Messer fester, auch wenn ich mich fragte, was ich damit großartig gegen einen Griewer ausrichten sollte.
Plötzlich ertönte ein Schrei und mit Schrecken musste ich mit ansehen, wie ein Griewer ein Loch in die Wand geschlagen hatte. Und er hatte Alec in seinem Greifarm.
„Nein!“ Ich sah wie Thomas vorstürzte und mit seinem Speer auf den Arm des Griewers einschlug. Alec rief unterdessen verzweifelt nach Hilfe. Doch in diesem Moment brach ein weiterer Griewer ein Loch in die Wand und der Kampf begann. Minho stürmte auf den zweiten Griewer zu und warf sein Messer in Richtung seines Kopfes. Es bohrte sich in seinen Hals, wenn dieses Ding so etwas überhaupt besaß, und blieb dort allerding wirkungslos im Schleim stecken. Newt und ein paar andere Lichter begannen mit Speeren nach ihm zu stechen und ihn somit auf Abstand zu halten. Mein Blick glitt panisch zwischen den Kämpfenden um Minho und Newt und Thomas und Alec hin und her. Die Griewer machten nicht den Eindruck, als würden sie sich so leicht erledigen lassen. Und das Gebrüll der Jungs hallte in meinen Ohren nach. Doch ich sah ein, dass Thomas eindeutig eher Hilfe brauchte und so eilte ich zu ihm und half ihm und Jeff, auf den Arm des Griewers einzuschlagen, damit er Alec losließ. Dieser klammerte sich verzweifelt an Jeff fest, die Panik stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Es tat mir im Herzen weh, ihn so voller Angst zu sehen und es erinnerte mich an seinen Gesichtsausdruck in meinem Traum, weshalb ich immer stärker auf den Griewer einschlug. Er durfte Alec nicht bekommen!
„Keine Angst Alec, wir überlassen dich nicht dem Griewer“, rief ich ihm zu. Jeff hielt beide Arme von ihm fest, damit der Griewer ihn nicht aus dem Raum zerren konnte.
„Nicht loslassen!“, brüllte Thomas ihm zu.
„Hatte ich nicht vor!“
Plötzlich ertönte ein erschrockener Aufschrei von der anderen Seite des Zimmers. Mein Kopf flog herum und sah gerade noch, wie einer der Arme des Griewers Newt erwischte. Ein ängstlicher Ton entwich meinem Mund, doch bevor ich mich vergewissern konnte, ob er Newt schlimmer getroffen hatte, lenkte mich Thomas Stimme ab. „Emma, Vorsicht!“
Ich fuhr herum und sah den Stachel des Monsters auf ich zurasen. Gerade noch rechtzeitig duckte ich mich und der Stachel verfehlte mich knapp. Dann begann ich wieder auf den Griewer einzuschlagen. Er hatte Alec ein ganzes Stück weiter zu sich gezogen und ich sah, dass Jeff ihn nicht mehr lange würde halten können. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Newt sich wieder aufrichtete und sich wieder in den Kampf stürzte. Scheinbar hatte ihn der Griewer nicht so schlimm getroffen. Der Griewer vor uns zog sich immer weiter zurück und ich sah, wie Alec langsam aber sicher aus Jeffs Händen glitten. Mein verzweifelter Schrei vermischte sich mit Thomas‘, als wir nochmal mit aller Kraft auf den Griewer einschlugen.
Plötzlich landete Alby bei uns und griff ebenfalls nach Alec.
„Schlagt auf das Gelenk, vielleicht könnt ihr ihm damit den Arm abschlagen!“, rief er uns zu. Thomas und ich gehorchten und schließlich rammte Thomas ihm sein Messer mit solch einer Wucht in den Arm, dass der Griewer aufschrie und den Griff um Alec lockerte. Sofort zogen Alby und Jeff ihn zu sich heran. Erleichtert ließ ich mein Messer sinken und richtete meinen Blick auf den Jungen, der furchtbar zitternd am Boden saß und „Danke“, stammelte. Doch ich bereute es sofort, für eine Sekunde unaufmerksam gewesen zu sein. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr, doch es war zu spät. Bevor auch nur ein Ton meine Lippen verlassen konnte, hatte der Griewer seinen zweiten Arm nach vorne schnellen lassen und Alby gepackt.
„Nein!“ Ich sprang nach vorne, doch der Griewer war schneller und hatte Alby schon außerhalb unserer Reichweite gebracht. Thomas packte mich und hielt mich zurück. Das konnte jetzt nicht wahr sein, dass sie unseren Anführer getötet hatten. Hinter mir wurden Schreie laut.
„ALBY!“ Das war eindeutig Newt. Er stürzte zum Fenster und sah dem Griewer nach, der Alby in seinen Fängen hielt. Ich konnte nur stumm und bewegungslos auf die Stelle schauen, an der Alby verschwunden war. In meinem Schock über das gerade Geschehene bemerkte ich erst nach einiger Zeit, dass die Kampfgeräusche und Schreie der Griewer verstummt waren. Die Griewer hatten den Rücktritt angezogen. Nachdem sich der erste Schock etwas gelegt hatte, ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. In der Hütte hatte sich eine unheimliche Stille ausgebreitet. Alle waren geschockt von dem, was gerade passiert war. Jeder hier hatte Alby gekannt, jeden von uns hatte er fair behandelt und in seiner Gemeinschaft aufgenommen. Gleichzeitig waren wir auch erschöpft von dem Kampf und irgendwo im hintersten Winkel unseres Herzens auch erleichtert, dass die Griewer fort waren. Die meisten Lichter saßen einfach verdreckt und verschwitzt auf dem Boden, die Waffen lagen unbeachtet überall im Raum verteilt. Jeff und Clint hatten bereits begonnen, die ersten mit leichten Verletzungen zu verarzten.
Mein Blick fiel auf Newt, der mit leerem Blick nach draußen starrte. Eine einzelne Träne lief ihm über die Wange. Vorsichtig trat ich näher an ihn heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Es tat mir weh, ihn so traurig zu sehen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte Alby nicht lange gekannt und ihm auch nicht sonderlich nahegestanden, aber für Newt war er einer seiner besten Freunde gewesen, die praktisch von Anfang an zusammen durch diese Hölle gegangen waren. So zog ich ihn einfach in einer Umarmung und hielt ihn fest, während er seine Hände in meine Bluse krallte. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken und versuchte, einfach für ihn da zu sein. Ich konnte seinen Schmerz regelrecht fühlen. Für eine Zeit blendete ich alles andere um mich herum aus. Als ich schließlich meinen Blick wieder ein bisschen hob, sah ich Thomas auf die Stelle zugehen, wo ein paar der Lichter den einen Griewer besiegt hatten. Er bückte sich und hob etwas vom Boden auf. Ich kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, um was es sich handelte. Erschrocken keuchte ich auf, als ich begriff, was er vorhatte.
„Nicht Thomas“, stieß ich aus und löste mich aus der Umarmung mit Newt.
„Wir müssen uns erinnern, Emma. Sonst kommen wir möglicherweise nie hier raus.“ Er sah mir fest in die Augen und hob den Griewerstachel an. Doch ich schüttelte nur den Kopf. Das durfte er nicht tun! Durch unseren Wortwechsel löste sich nun auch Newt aus seiner Starre und drehte sich um. Blitzschnell schien auch ihm klar zu sein, was Thomas im Begriff war zu tun. Er hechtete auf ihn zu, doch es war bereits zu spät. Thomas hatte sich den Stachel ins Bein gerammt. Er zuckte einmal kurz und brach dann zusammen. Erschrocken lief ich auf Newt zu und kniete mich neben ihn. Thomas lag regungslos da, doch sein Atem ging gleichmäßig.
„Holt das Gegengift“, ordnete Newt an. Seine Stimme klang belegt, aber versuchte gefasst zu reagieren. Schließlich war er nun unser Anführer und dieser Rolle versuchte er nun gerecht zu werden. Ich legte kurz meine Hand auf seine, um ihm Kraft zu geben. Ich ahnte, wie schwer es ihm fiel, jetzt Albys Platz einzunehmen. Kurz darauf kam Clint mit dem Gegengift angelaufen und spritzte es Thomas in den Bauch. Langsam hatten sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet. „Okay, wir legen ihn auf eines der Betten“, sagte Newt und griff nach seinen Armen. Minho und Jeff nahmen seine Beine und zusammen hievten die drei ihn auf ein Bett. „Einer sollte immer bei ihm bleiben.“ Er nickte in Richtung Jeff und Clint, die sofort zustimmten. Dann wandte Newt sich an den Rest der Lichter. „Und wir sollten versuchen, ein bisschen zu schlafen. Wir stellen Wachen auf, falls die Griewer nochmal wiederkommen.“ An uns gewandt sagte er dann: „Ich übernehme die erste Wache.“ „Und ich mit dir“, sagte ich sofort. So setzten wir uns auf den Boden, mit dem Rücken an die Holzwand gelehnt und schauten durch das Loch in der gegenüberliegenden Wand auf die Lichtung. Die übrigen Jungs hatten sich hingelegt und versuchten zumindest ein bisschen die Augen zuzumachen. Doch nicht alle konnten schlafen. Ich sah, dass Minho mit offenen Augen auf dem Rücken lag und an die Decke starrte. Auch er trauerte um Alby, auch wenn er es hinter einer Maske aus Gleichgültigkeit versteckte.
Ich hatte meinen Arm um Newt gelegt und griff nach seiner Hand. Langsam malte ich Kreise auf seinen Handrücken in der Hoffnung, dass es beruhigend wirkte. So saßen wir die ganze Nacht da, bis die Sonne langsam hinter den Mauern aufging.
Plötzlich tönte ein gellender Schrei über die Lichtung, der definitiv nicht von einem Griewer stammte. Obwohl ich eigentlich nicht wollte, blickte ich mich nun doch um und sah gerade noch, wie einer der Jungen, die ebenso wie wir noch nicht das Gehöft erreicht hatten, von einem Griewer gepackt und durch die Luft geschleudert wurde. Entsetzt schlug ich mir die Hand vor den Mund und wollte am liebsten umdrehen und dem Jungen zu Hilfe eilen, doch ich wusste, bis wir in erreicht hätten, wäre es für ihn schon zu spät. So unterdrückte ich den Impuls, auch wenn ich mich deshalb schlecht fühlte und rannte weiter.
Als wir endlich an unserem Ziel ankamen, standen dort schon Jeff und Bratpfanne und knallten die Tür hinter uns zu, kaum dass wir über die Schwelle getaumelt waren.
„Na los, schiebt die Schränke und Betten vor die Türen und Fenster. Wir müssen uns so gut es geht verbarrikadieren“, ertönte Albys Stimme. Ich half Alec und Chuck einen der Schränke vor das Fenster zu schieben und ließ dabei meinen Blick unruhig durch das Zimmer schweifen. Ich atmete etwas auf, als ich Minho und Thomas entdeckte, die offensichtlich unverletzt waren. Sie hatten es also auch geschafft.
Nachdem wir alle Eingänge so gut es ging versperrt hatten, ließen sich die Lichter erschöpft auf den Boden und die Betten gleiten. Ich setzte mich zu Newt und Minho und auch Alec und Thomas gesellten sich schließlich zu uns. So saßen wir dann angespannt beisammen und lauschten den Geräuschen der Griewer, die immer näherkamen. Ich hatte mich an Newt gelehnt und hielt seine Hand festumklammert. Auch den anderen konnte ich die Anspannung im Gesicht und an ihrer Körperhaltung ansehen. Minho hielt ein Messer fest in der Hand und hatte seinen Blick stur auf die Tür gerichtet, Alecs Blick huschte ziellos durch den Raum und seine Finger trommelten unruhig auf sein Bein. Es war einfach schrecklich, nur hier herumsitzen und abwarten zu können, wohlwissend dass der Angriff früher oder später kommen würde. Ich konnte nur hoffen, dass unsere Absperrungen hielten.
Schließlich war es soweit und ich hörte, wie die Griewer gegen das Holz der Wände schlugen. Sie versuchten, sich mit Gewalt Zutritt zu verschaffen. Ein lauter Schlag ertönte und die ersten Lichter, die auf den Betten an der Wand gesessen hatten, sprangen erschrocken auf.
„Alle in die Mitte vom Raum“, befahl Alby leise aber bestimmt. Keiner von uns zögerte, sondern folgte sofort seiner Anweisung. Einige der Lichter hielten Waffen in der Hand, die sie nun kampfbereit erhoben hatten. Auch ich umklammerte mein Messer fester, auch wenn ich mich fragte, was ich damit großartig gegen einen Griewer ausrichten sollte.
Plötzlich ertönte ein Schrei und mit Schrecken musste ich mit ansehen, wie ein Griewer ein Loch in die Wand geschlagen hatte. Und er hatte Alec in seinem Greifarm.
„Nein!“ Ich sah wie Thomas vorstürzte und mit seinem Speer auf den Arm des Griewers einschlug. Alec rief unterdessen verzweifelt nach Hilfe. Doch in diesem Moment brach ein weiterer Griewer ein Loch in die Wand und der Kampf begann. Minho stürmte auf den zweiten Griewer zu und warf sein Messer in Richtung seines Kopfes. Es bohrte sich in seinen Hals, wenn dieses Ding so etwas überhaupt besaß, und blieb dort allerding wirkungslos im Schleim stecken. Newt und ein paar andere Lichter begannen mit Speeren nach ihm zu stechen und ihn somit auf Abstand zu halten. Mein Blick glitt panisch zwischen den Kämpfenden um Minho und Newt und Thomas und Alec hin und her. Die Griewer machten nicht den Eindruck, als würden sie sich so leicht erledigen lassen. Und das Gebrüll der Jungs hallte in meinen Ohren nach. Doch ich sah ein, dass Thomas eindeutig eher Hilfe brauchte und so eilte ich zu ihm und half ihm und Jeff, auf den Arm des Griewers einzuschlagen, damit er Alec losließ. Dieser klammerte sich verzweifelt an Jeff fest, die Panik stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Es tat mir im Herzen weh, ihn so voller Angst zu sehen und es erinnerte mich an seinen Gesichtsausdruck in meinem Traum, weshalb ich immer stärker auf den Griewer einschlug. Er durfte Alec nicht bekommen!
„Keine Angst Alec, wir überlassen dich nicht dem Griewer“, rief ich ihm zu. Jeff hielt beide Arme von ihm fest, damit der Griewer ihn nicht aus dem Raum zerren konnte.
„Nicht loslassen!“, brüllte Thomas ihm zu.
„Hatte ich nicht vor!“
Plötzlich ertönte ein erschrockener Aufschrei von der anderen Seite des Zimmers. Mein Kopf flog herum und sah gerade noch, wie einer der Arme des Griewers Newt erwischte. Ein ängstlicher Ton entwich meinem Mund, doch bevor ich mich vergewissern konnte, ob er Newt schlimmer getroffen hatte, lenkte mich Thomas Stimme ab. „Emma, Vorsicht!“
Ich fuhr herum und sah den Stachel des Monsters auf ich zurasen. Gerade noch rechtzeitig duckte ich mich und der Stachel verfehlte mich knapp. Dann begann ich wieder auf den Griewer einzuschlagen. Er hatte Alec ein ganzes Stück weiter zu sich gezogen und ich sah, dass Jeff ihn nicht mehr lange würde halten können. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Newt sich wieder aufrichtete und sich wieder in den Kampf stürzte. Scheinbar hatte ihn der Griewer nicht so schlimm getroffen. Der Griewer vor uns zog sich immer weiter zurück und ich sah, wie Alec langsam aber sicher aus Jeffs Händen glitten. Mein verzweifelter Schrei vermischte sich mit Thomas‘, als wir nochmal mit aller Kraft auf den Griewer einschlugen.
Plötzlich landete Alby bei uns und griff ebenfalls nach Alec.
„Schlagt auf das Gelenk, vielleicht könnt ihr ihm damit den Arm abschlagen!“, rief er uns zu. Thomas und ich gehorchten und schließlich rammte Thomas ihm sein Messer mit solch einer Wucht in den Arm, dass der Griewer aufschrie und den Griff um Alec lockerte. Sofort zogen Alby und Jeff ihn zu sich heran. Erleichtert ließ ich mein Messer sinken und richtete meinen Blick auf den Jungen, der furchtbar zitternd am Boden saß und „Danke“, stammelte. Doch ich bereute es sofort, für eine Sekunde unaufmerksam gewesen zu sein. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr, doch es war zu spät. Bevor auch nur ein Ton meine Lippen verlassen konnte, hatte der Griewer seinen zweiten Arm nach vorne schnellen lassen und Alby gepackt.
„Nein!“ Ich sprang nach vorne, doch der Griewer war schneller und hatte Alby schon außerhalb unserer Reichweite gebracht. Thomas packte mich und hielt mich zurück. Das konnte jetzt nicht wahr sein, dass sie unseren Anführer getötet hatten. Hinter mir wurden Schreie laut.
„ALBY!“ Das war eindeutig Newt. Er stürzte zum Fenster und sah dem Griewer nach, der Alby in seinen Fängen hielt. Ich konnte nur stumm und bewegungslos auf die Stelle schauen, an der Alby verschwunden war. In meinem Schock über das gerade Geschehene bemerkte ich erst nach einiger Zeit, dass die Kampfgeräusche und Schreie der Griewer verstummt waren. Die Griewer hatten den Rücktritt angezogen. Nachdem sich der erste Schock etwas gelegt hatte, ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. In der Hütte hatte sich eine unheimliche Stille ausgebreitet. Alle waren geschockt von dem, was gerade passiert war. Jeder hier hatte Alby gekannt, jeden von uns hatte er fair behandelt und in seiner Gemeinschaft aufgenommen. Gleichzeitig waren wir auch erschöpft von dem Kampf und irgendwo im hintersten Winkel unseres Herzens auch erleichtert, dass die Griewer fort waren. Die meisten Lichter saßen einfach verdreckt und verschwitzt auf dem Boden, die Waffen lagen unbeachtet überall im Raum verteilt. Jeff und Clint hatten bereits begonnen, die ersten mit leichten Verletzungen zu verarzten.
Mein Blick fiel auf Newt, der mit leerem Blick nach draußen starrte. Eine einzelne Träne lief ihm über die Wange. Vorsichtig trat ich näher an ihn heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Es tat mir weh, ihn so traurig zu sehen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte Alby nicht lange gekannt und ihm auch nicht sonderlich nahegestanden, aber für Newt war er einer seiner besten Freunde gewesen, die praktisch von Anfang an zusammen durch diese Hölle gegangen waren. So zog ich ihn einfach in einer Umarmung und hielt ihn fest, während er seine Hände in meine Bluse krallte. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken und versuchte, einfach für ihn da zu sein. Ich konnte seinen Schmerz regelrecht fühlen. Für eine Zeit blendete ich alles andere um mich herum aus. Als ich schließlich meinen Blick wieder ein bisschen hob, sah ich Thomas auf die Stelle zugehen, wo ein paar der Lichter den einen Griewer besiegt hatten. Er bückte sich und hob etwas vom Boden auf. Ich kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, um was es sich handelte. Erschrocken keuchte ich auf, als ich begriff, was er vorhatte.
„Nicht Thomas“, stieß ich aus und löste mich aus der Umarmung mit Newt.
„Wir müssen uns erinnern, Emma. Sonst kommen wir möglicherweise nie hier raus.“ Er sah mir fest in die Augen und hob den Griewerstachel an. Doch ich schüttelte nur den Kopf. Das durfte er nicht tun! Durch unseren Wortwechsel löste sich nun auch Newt aus seiner Starre und drehte sich um. Blitzschnell schien auch ihm klar zu sein, was Thomas im Begriff war zu tun. Er hechtete auf ihn zu, doch es war bereits zu spät. Thomas hatte sich den Stachel ins Bein gerammt. Er zuckte einmal kurz und brach dann zusammen. Erschrocken lief ich auf Newt zu und kniete mich neben ihn. Thomas lag regungslos da, doch sein Atem ging gleichmäßig.
„Holt das Gegengift“, ordnete Newt an. Seine Stimme klang belegt, aber versuchte gefasst zu reagieren. Schließlich war er nun unser Anführer und dieser Rolle versuchte er nun gerecht zu werden. Ich legte kurz meine Hand auf seine, um ihm Kraft zu geben. Ich ahnte, wie schwer es ihm fiel, jetzt Albys Platz einzunehmen. Kurz darauf kam Clint mit dem Gegengift angelaufen und spritzte es Thomas in den Bauch. Langsam hatten sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet. „Okay, wir legen ihn auf eines der Betten“, sagte Newt und griff nach seinen Armen. Minho und Jeff nahmen seine Beine und zusammen hievten die drei ihn auf ein Bett. „Einer sollte immer bei ihm bleiben.“ Er nickte in Richtung Jeff und Clint, die sofort zustimmten. Dann wandte Newt sich an den Rest der Lichter. „Und wir sollten versuchen, ein bisschen zu schlafen. Wir stellen Wachen auf, falls die Griewer nochmal wiederkommen.“ An uns gewandt sagte er dann: „Ich übernehme die erste Wache.“ „Und ich mit dir“, sagte ich sofort. So setzten wir uns auf den Boden, mit dem Rücken an die Holzwand gelehnt und schauten durch das Loch in der gegenüberliegenden Wand auf die Lichtung. Die übrigen Jungs hatten sich hingelegt und versuchten zumindest ein bisschen die Augen zuzumachen. Doch nicht alle konnten schlafen. Ich sah, dass Minho mit offenen Augen auf dem Rücken lag und an die Decke starrte. Auch er trauerte um Alby, auch wenn er es hinter einer Maske aus Gleichgültigkeit versteckte.
Ich hatte meinen Arm um Newt gelegt und griff nach seiner Hand. Langsam malte ich Kreise auf seinen Handrücken in der Hoffnung, dass es beruhigend wirkte. So saßen wir die ganze Nacht da, bis die Sonne langsam hinter den Mauern aufging.