Scarlett Standish - Ein Leben beim RFDS - 18. In Melbourne
von UniformTangoEcho
Kurzbeschreibung
In den vorherigen Kapiteln ist schon so einges passiert. Nun bricht Scarlett auf zu einem Lehrgang nach Melbourne. Sie wohnt dort bei ihren Freunden Marie und Jason. Der Lehrgang wird eine neue Herausforderung für die ehrgeizige Scarlett. - Bisher nicht veröffentlichte Fortsetzung, die noch bei mir auf der Festplatte schlummerte und an der ich mich festgeschrieben hatte. Jetzt habe ich mich an eine Überarbeitung gemacht...
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
09.09.2017
15.10.2017
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15.10.2017
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Sie setzte sich und beobachtete wie Carl McAllister hinter dem Laptop Platz nahm, diesen zur Seite schob und sie kurz musterte. „Möchten Sie etwas trinken?“ fragte er dann.
Scarlett nickte dankbar: „Gern.“ Der Selbstsicherheit vor der Pause war jetzt Nervosität gewichen. Scarlett hasste solche Gesprächssituationen als Test. Sie hatte immer das Gefühl, jedes Wort läge auf der Waagschale. Eine unbedachte Äußerung und man saß in einer Falle, aus der man sich herausreden musste, obwohl es gar nicht so gedacht war.
McAllister stellte ihr ein Glas mit Wasser auf den Tisch. Scarlett bedankte sich und nahm einen Schluck.
„Also, zuerst die Eigenwahrnehmung!“ begann McAllister dann. „Was sehen Sie als Ihre besondere Stärke?“ fragte er, lehnte sich zurück und beobachtete sie.
Scarlett hatte sich vorher schon überlegt, was sie sagen würde, aber jetzt dachte sie doch noch einmal kurz darüber nach. Sie blieb dabei: „Ehrlichkeit, Gründlichkeit und die Liebe zu meinem Beruf.“
McAllister gab ihre Antwort ohne eine Regung zu zeigen ein, sah dann kurz auf und erkundigte sich nach ihren Schwächen, während er sich weiter mit dem Bildschirm beschäftigte.
„Nun ja,“ begann sie, „ich denke, das ist so eine Sache.“ Sie machte eine kurze Pause, holte Luft und antwortete: „Ehrlichkeit, Gründlichkeit und die Liebe zu meinem Beruf.“
Carl McAllister schaute erstaunt auf: „Können Sie das etwas genauer erklären?“
Scarlett nickte und er beugte sich interessiert vor und legte die Arme auf dem Tisch ab.
„Meine Ehrlichkeit und Offenheit bringt mir viele Sympathien ein, aber manchmal steht sie mir auch im Weg. Wenn ich meine Meinung nicht offen vertrete, ärgert es mich so sehr, dass ich es nicht vergessen kann. Oder es kommt vor, dass ich mich in Situationen manövriere, die heikel werden. Die Gründlichkeit hilft bei Organisation, Struktur und Qualifikation, ist aber kontraproduktiv, wenn ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde. Und Punkt drei ist doch offensichtlich, den Beruf zu lieben ist das Beste, das passieren kann, aber es ist eben auch gefährlich, wenn es Überhand nimmt. Ich kann ohne den RFDS nicht leben.“ Sie blickte ihn eindringlich an. „In diesem Lehrgang habe ich gar keine Kontrolle über die Lerninhalte. Ich habe mich intensiv mit dem Handbuch beschäftigt, aber das nutzt mir gar nichts. Ich fühle mich abhängig von den subjektiven Einschätzungen, ganz besonders von ihrer.“ McAllister antwortete nicht. Scarlett versuchte gespannt die Wirkung ihrer Worte zu erkennen. Überraschender Weise bemerkte sie, dass McAllister scheinbar nach den richtigen Worten suchte.
„Scarlett, seien Sie einfach Sie selbst. Ich bin nicht derjenige, der hier am Ende den Daumen hebt oder senkt. Meine Rolle ist eher der des Moderators, Datensammlers und Beraters. Sinn ist es, Ihnen allen eine gute Grundlage ,für die Aufgaben als Ausbildungsleiter zu geben. Wenn wir, die Begleiter an diesem Lehrgang Zweifel haben sollten, dass die Ausbildungsposition von einem Teilnehmer wirklich nicht bewältigt werden kann, beraten wir gemeinsam.“ Beide schwiegen.
Schließlich räusperte sich McAllister. „Die Eigenwahrnehmung war sehr ehrlich. Dafür bedanke ich mich. Ehe ich Ihnen die Antworten der Kollegen ausdrucken werde, möchte ich meine Eindruck darlegen.“
Scarlett hielt den Atem an.
„Ich finde die Eigeneinschätzung sehr passend. Ich habe in den anderthalb Tagen den Druck unter den Sie sich selbst setzen wahrgenommen. Ich möchte den Begriff Perfektionismus anbringen. Seien Sie selbstsicher. Dass Sie das können, haben Sie schon gezeigt. Hinterfragen Sie sich, warum es so wichtig ist, was andere – was ich – von Ihnen denke. Reicht es nicht manchmal einfach gut zu sein. Muss es immer perfekt sein? Gibt es überhaupt etwas, das perfekt ist?“
Scarlett nahm die Worte auf. In ihrem Kopf begann es zu arbeiten.
„Denken Sie darüber nach.“ Entgegen jeder Erwartung lächelte er sie an. „Aber ich sehe, das tun Sie schon.“
Dann gab er den Druckauftrag in den Laptop ein.
Bevor er ihr den Ausdruck übergab, erkundigte er sich, ob sie noch eine Frage habe. Aber Scarlett schüttelte den Kopf. Mit dem Papier in der Hand verließ sie das Zimmer.
------------
Persönlicher Kommentar:
Soweit das unvollendete Kapitel und vorläufige Ende von "Scarlett". Gut fünf nachfolgende Seiten habe ich gelöscht, weil ich gar keine Chance sah, da wieder anzusetzen und deshalb vor ein paar Jahren eine kreative Pause eingelegen musste.
Hier an diesem Punkt sehe ich jetzt durchaus Potential, aber im Moment schreibe ich an einen anderen Projekt. Lange habe ich gar keine Fanfiction mehr geschrieben, bis ich im Frühjahr 2017 dieses Gefühl empfand unbedingt meine Idee zu verschriftlichen. Daher bin ich im Moment auch mit ganzer Seele bei diesem Herzensprojekt.
Lasst doch einfach mal ein paar Ideen da, wie es bei Scarlett weitergehen könnte oder was ihr euch wünscht. Wen sollte sie unbedingt noch/ noch einmal treffen?
"Die fliegenden Ärzte" werden mich wohl nie ganz loslassen, daher ist auch nicht unwahrscheinlich, dass es hier irgendwann mal weitergeht.
Scarlett nickte dankbar: „Gern.“ Der Selbstsicherheit vor der Pause war jetzt Nervosität gewichen. Scarlett hasste solche Gesprächssituationen als Test. Sie hatte immer das Gefühl, jedes Wort läge auf der Waagschale. Eine unbedachte Äußerung und man saß in einer Falle, aus der man sich herausreden musste, obwohl es gar nicht so gedacht war.
McAllister stellte ihr ein Glas mit Wasser auf den Tisch. Scarlett bedankte sich und nahm einen Schluck.
„Also, zuerst die Eigenwahrnehmung!“ begann McAllister dann. „Was sehen Sie als Ihre besondere Stärke?“ fragte er, lehnte sich zurück und beobachtete sie.
Scarlett hatte sich vorher schon überlegt, was sie sagen würde, aber jetzt dachte sie doch noch einmal kurz darüber nach. Sie blieb dabei: „Ehrlichkeit, Gründlichkeit und die Liebe zu meinem Beruf.“
McAllister gab ihre Antwort ohne eine Regung zu zeigen ein, sah dann kurz auf und erkundigte sich nach ihren Schwächen, während er sich weiter mit dem Bildschirm beschäftigte.
„Nun ja,“ begann sie, „ich denke, das ist so eine Sache.“ Sie machte eine kurze Pause, holte Luft und antwortete: „Ehrlichkeit, Gründlichkeit und die Liebe zu meinem Beruf.“
Carl McAllister schaute erstaunt auf: „Können Sie das etwas genauer erklären?“
Scarlett nickte und er beugte sich interessiert vor und legte die Arme auf dem Tisch ab.
„Meine Ehrlichkeit und Offenheit bringt mir viele Sympathien ein, aber manchmal steht sie mir auch im Weg. Wenn ich meine Meinung nicht offen vertrete, ärgert es mich so sehr, dass ich es nicht vergessen kann. Oder es kommt vor, dass ich mich in Situationen manövriere, die heikel werden. Die Gründlichkeit hilft bei Organisation, Struktur und Qualifikation, ist aber kontraproduktiv, wenn ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde. Und Punkt drei ist doch offensichtlich, den Beruf zu lieben ist das Beste, das passieren kann, aber es ist eben auch gefährlich, wenn es Überhand nimmt. Ich kann ohne den RFDS nicht leben.“ Sie blickte ihn eindringlich an. „In diesem Lehrgang habe ich gar keine Kontrolle über die Lerninhalte. Ich habe mich intensiv mit dem Handbuch beschäftigt, aber das nutzt mir gar nichts. Ich fühle mich abhängig von den subjektiven Einschätzungen, ganz besonders von ihrer.“ McAllister antwortete nicht. Scarlett versuchte gespannt die Wirkung ihrer Worte zu erkennen. Überraschender Weise bemerkte sie, dass McAllister scheinbar nach den richtigen Worten suchte.
„Scarlett, seien Sie einfach Sie selbst. Ich bin nicht derjenige, der hier am Ende den Daumen hebt oder senkt. Meine Rolle ist eher der des Moderators, Datensammlers und Beraters. Sinn ist es, Ihnen allen eine gute Grundlage ,für die Aufgaben als Ausbildungsleiter zu geben. Wenn wir, die Begleiter an diesem Lehrgang Zweifel haben sollten, dass die Ausbildungsposition von einem Teilnehmer wirklich nicht bewältigt werden kann, beraten wir gemeinsam.“ Beide schwiegen.
Schließlich räusperte sich McAllister. „Die Eigenwahrnehmung war sehr ehrlich. Dafür bedanke ich mich. Ehe ich Ihnen die Antworten der Kollegen ausdrucken werde, möchte ich meine Eindruck darlegen.“
Scarlett hielt den Atem an.
„Ich finde die Eigeneinschätzung sehr passend. Ich habe in den anderthalb Tagen den Druck unter den Sie sich selbst setzen wahrgenommen. Ich möchte den Begriff Perfektionismus anbringen. Seien Sie selbstsicher. Dass Sie das können, haben Sie schon gezeigt. Hinterfragen Sie sich, warum es so wichtig ist, was andere – was ich – von Ihnen denke. Reicht es nicht manchmal einfach gut zu sein. Muss es immer perfekt sein? Gibt es überhaupt etwas, das perfekt ist?“
Scarlett nahm die Worte auf. In ihrem Kopf begann es zu arbeiten.
„Denken Sie darüber nach.“ Entgegen jeder Erwartung lächelte er sie an. „Aber ich sehe, das tun Sie schon.“
Dann gab er den Druckauftrag in den Laptop ein.
Bevor er ihr den Ausdruck übergab, erkundigte er sich, ob sie noch eine Frage habe. Aber Scarlett schüttelte den Kopf. Mit dem Papier in der Hand verließ sie das Zimmer.
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Persönlicher Kommentar:
Soweit das unvollendete Kapitel und vorläufige Ende von "Scarlett". Gut fünf nachfolgende Seiten habe ich gelöscht, weil ich gar keine Chance sah, da wieder anzusetzen und deshalb vor ein paar Jahren eine kreative Pause eingelegen musste.
Hier an diesem Punkt sehe ich jetzt durchaus Potential, aber im Moment schreibe ich an einen anderen Projekt. Lange habe ich gar keine Fanfiction mehr geschrieben, bis ich im Frühjahr 2017 dieses Gefühl empfand unbedingt meine Idee zu verschriftlichen. Daher bin ich im Moment auch mit ganzer Seele bei diesem Herzensprojekt.
Lasst doch einfach mal ein paar Ideen da, wie es bei Scarlett weitergehen könnte oder was ihr euch wünscht. Wen sollte sie unbedingt noch/ noch einmal treffen?
"Die fliegenden Ärzte" werden mich wohl nie ganz loslassen, daher ist auch nicht unwahrscheinlich, dass es hier irgendwann mal weitergeht.