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The First Hunt (Horizon: Zero Dawn)

Kurzbeschreibung
OneshotFamilie, Freundschaft / P16 / Gen
06.08.2017
06.08.2017
1
812
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THE FIRST HUNT


Dieser Oneshot entstand im Rahmen des Projektes Wörterwirbel.
Aus 3 Wörtern wurden hier 776 (laut worterzaehler).
Ich möchte mich für die tolle Inspiration bedanken und wünsche viel Spaß beim Lesen! :)

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Das Gras wurde von dem Atem des Windes an die Erde gedrückt und die Blätter der Bäume sangen mit ihrem leisen Rascheln zu dem sich dahin wiegenden, grünen Meer. Ein einzelnes Häschen hoppelte durch die Graslandschaft, eine Böschung hinab zu einem ruhig dahinplätschernden Bach.
Alloy spannte die Sehne ihres Bogen mit dem Pfeil, so wie Rost es ihr gezeigt hatte.
„Warte auf den richtigen Zeitpunkt“, erinnerte der Mann das rothaarige Mädchen mit leiser Stimme, welche kaum lauter war als der Gesang des Geästs, welches den Beiden von dem Wind vorgetragen wurde.
Der Hase hob seinen Kopf aus dem seichten Nass und sah sich mit zuckenden Ohren seine Umgebung an, als Rost Alloy mit einem Nicken das Zeichen gab, welches das Mädchen abgewartet hatte. Sie ließ den selbst gebauten Pfeil durch die Schnellen des Windes auf das Tier zu sausen, er flog über die mit Gras bewachsene Anhöhe und den Bachlauf hinfort. Das Wesen mit den langen Ohren versuchte noch zu fliehen, doch das Geschoss streckte den Hasen nieder und er blieb mit zuckenden Hinterläufen im Gras liegen. Die beiden Jäger machten sich sogleich auf den Weg zu ihrer Beute. Wie zuvor der Pfeil nahmen sie den direkten Weg zu dem Tier, mit dem Wind in ihren Haaren liefen sie den Hügel hinab und durch das seichte Wasser. Alloy ging neben ihrer Beute in die Knie und berührte vorsichtig den Brustkorb des Tieres. Mit ihren Fingerkuppen spürte sie zunächst das weiche Fell und dann, als sie ihre Finger noch ein Stück weiter in Richtung der Vorderläufe gleiten ließ, das schnelle Pochen des kleinen Herzens.
„Und nun bring zu Ende, was du begonnen hast.“ Das rothaarige Mädchen sah zu Rost auf und nickte langsam, ehe sie das Messer, welches ihr Ziehvater ihr entgegen hielt, in ihre rechte Hand nahm. Alloy atmete noch einmal tief durch, ihr Blick wanderte zu dem Hals und somit der Kehle des Hasen, dessen Näschen sich schnell auf und ab bewegte. Noch ein tiefer Atemzug, dann führte sie die schlanke Klinge mit beiden Händen durch das Fell des Tieres und das darunter liegende Gewebe. Augenblicklich kam ihr ein Schwall dunkelroten Blutes entgegen und die Jägerin ließ das Jagdmesser in das Gras neben sich gleiten, um erneut nach dem Herzchen des Tieres zu fühlen. Mit ihren Fingern konnte sie keinen Herzschlag mehr ertasten und so sah Alloy zu dem braunhaarigen Mann auf.
„Das Messer.“ Mit einem Nicken stand das Mädchen auf und lief zu dem Fluss, um die Klinge zu säubern. Derweil machte Rost sich daran, ihre Beute einzusammeln und schloss kurz darauf zu der Rothaarigen auf.
„Alloy?“ Das Mädchen stand auf und reichte ihm das gereinigt Messer, dann liefen sie Seite an Seite den Weg durch das Meer aus Gras zurück.
„Du weißt, warum wir diesen Hasen getötet haben?“
„Damit wir überleben können“, antwortete das Mädchen fast ein wenig genervt und lief kurz darauf ein Stück von ihrem Begleiter weg. Dieser wollte sie zuerst zurückrufen, doch da gerade keine Maschine in Sicht war ließ er die Jüngere für einen Augenblick gewähren. Mit seinen Augen suchten er die Umgebung aufmerksam nach Gefahren ab, während seine Ohren nur auf ein verdächtiges Geräusch warteten. Das Rascheln des Grases verriet ihm, dass die kleine Jägerin versuchte, sich durch das hohe Gras und an ihn heran zu schleichen. Rost blieb also mit seinem Blick bei dem nahegelegenen Wald hängen, während er mit einer Hand nach dem Ort griff, wo er seine Ziehtochter gehört hatte. Diese wollte gerade rücklings auf ihren Lehrmeister springen und landete durch die Armbewegung des Mannes ein wenig unsanft auf dem Boden. Der Jäger wollte sie gerade fragen ob alles in Ordnung wäre und ob sie sich auch nicht verletzt habe, da sprang die Kleinere auch schon auf und rannte kichernd den Weg zu ihrem Lagerplatz entlang. Rost folgte ihr dicht auf den Fersen und betete zur Urmutter, dass in dem kleinen Waldstück welches sie passieren mussten, keine Maschinen ihr Unwesen trieben.
„Alloy, warte, du könntest eine Maschine aufscheuchen!“ Daraufhin wurde das Mädchen endlich langsamer, blieb stehen und sah den Mann mit einem Grinsen an. Dessen Wut über das unvorsichtige Verhalten des Kindes wurde von ihrem Lächeln wie weggefegt, nur das Blümchen, welches ihm die kleinen Hände präsentierten, verwirrte ihn ein bisschen.
„Was willst du damit?“
„Na, die ist für den Hasen.“
Rost spürte, wie eine seiner Augenbrauen nach oben zuckte, jedoch behielt er seine Gedanken dieses Mal für sich und kaum das er Alloy die Blume abgenommen hatte, verschwand der Rotschopf auch schon wieder mit schnellen Schritten in Richtung ihres Heimes. Der Mann schüttelte nur den Kopf über ihr Verhalten, dennoch konnte er nicht vermeiden, dass ein liebevolles Lächeln seine sonst so harten Gesichtszüge erweichte.
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