#79 „Du warst mein Leben, aber ich war nur ein Kapitel in Deinem." P.S. Ich liebe dich

Charlie warf den Umschlag achtlos auf den Boden, er war viel zu begierig darauf zu lesen, was seine Mutter ihm geschrieben hatte. In diesen dunklen Zeiten stellten die monatlichen Briefe einen der wenigen Lichtblicke für ihn dar und so lange Errol für die Reise auch brauchte, er hatte es bis jetzt immer geschafft die Nachrichten sicher zu überbringen. Charlie strich der Eule sanft über den Kopf, woraufhin diese leise schuhute und die Augen schloss.
Schmunzelnd wandte sich Charlie dem Brief zu, doch je weiter er las, desto blasser wurde sein Lächeln und als er am Ende angelangt war, hatte er das Stück Pergament so fest umklammert, das es anfing zu knittern.

Die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen und Charlie versuchte den Kloß in seinem Hals hinunter zu schlucken, doch es wollte ihm nicht gelingen.
In den letzten Tagen hatte er schon sehnsüchtig auf Errol gewartet, aber jetzt wünschte er sich fast die Eule hätte sich verflogen oder den Brief verloren. Alles, was es ihm erspart hätte die auf Pergament festgehaltenen Worte seiner Mutter zu lesen.
Obwohl er spürte wie ihm die Tränen nun doch über die Wangen liefen, richtete er seinen Blick wieder auf das Pergament und las den letzten Absatz erneut durch.

…und es gibt noch eine freudige Nachricht, die ich dir mitteilen möchte. Remus und Tonks haben vor ein paar Tagen geheiratet. Ich freue mich wirklich sehr für die beiden. Es hat ja lange genug gedauert bis Remus endlich eingesehen hat, dass sie das Beste ist, was ihm hätte passieren können und dass er sich die ganze Zeit über absolut lächerlich verhalten hat. Die sogenannten Gründe, die gegen eine Beziehung gesprochen hatten, waren letztendlich haltlos gewesen und ich hoffe, dass die beiden ihr Glück…

Charlie ballte die Hände zu Fäusten und zerknüllte so den Brief. Sie war verheiratet. Tonks – seine Tonks – war verheiratet. Ein Schauer durchlief seinen Körper und Charlie schloss gequält die Augen.
Er wusste nicht was er erwartet hatte, aber aus einem Brief seiner Mutter zu erfahren, dass die Frau, die er trotz allem immer noch liebte, mit einem anderen verheiratet war, sicher nicht.
Sie hatten damals beide beschlossen, dass eine Fernbeziehung zu nichts führen würde und sich schweren Herzens voneinander getrennt, aber jetzt wünschte Charlie, dass es nicht so gekommen wäre.

Er vergrub das Gesicht in den Händen, als sich ein Schluchzen seiner Kehle entrang. Die Wahrheit, so schmerzhaft sie auch war, war, dass er insgeheim immer darauf gehofft hatte, dass sich eines Tages die Gelegenheit ergeben würde, noch einmal mit ihr zu sprechen, sie um einen Neuanfang zu bitten. Charlie hatte nie aufgehört sie zu lieben und diese Liebe wie eine Flamme in sich getragen. Doch diese war nun erloschen und Charlie bezweifelte, dass sie jemals wieder entfacht werden würde.

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