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Der Bund der Unbeugsamen

von JohiStory
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Freundschaft / P12 / Gen
Asterix Julius Cäsar Majestix Miraculix Obelix OC (Own Character)
26.07.2017
30.03.2021
16
20.050
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24.10.2017 1.145
 
Die Totenkopfflagge flatterte im wilden Wind des Atlantik. Kapitän Rotbart, genannt „der rote Korsar“ ging stolzen Schrittes über sein Schiff, ein Einmaster, schnell und gefährlich. Die rot-weißen Streifen des Segels, welches durch den kräftigen Wind voll aufgebläht war, waren schon von ferne aus zu sehen und sorgten auf jedem Handelsschiff für Furcht. Auf der Brücke blieb Rotbart stehen.
„Männer! Unser neuer Kurs war bisher durchaus erfolgreich. Hier, vor der Westküste Hispaniens sind wir vor den verrückten Galliern sicher. Niemals haben wir sie hier gesehen und die reiche Hafenstadt Vigo hat uns mit ihren römisch-hispanischen Handelsschiffen schon so manchen Schatz zugespielt.“ Die Mannschaft jubelte.
„Und auf der letzten Galeere, die wir überfallen haben, haben wir sogar Gefangene gemacht. Einen hispanischen Koch, der mit seinen Gerichten sicherlich unsere Gaumen verführen wird!“ die Piraten leckten sich über die Lippen.
„Und den Erben eines steinreichen Stadthalters, der uns ein fettes Lösegeld einbringen wird!“ Wieder jubelten die Piraten.
„Aber jetzt wollen wir doch mal schauen, was unser Koch macht.“ meinte Rotbart und rieb sich die Hände aneinander.
Am Heck des Schiffes stand der Koch, mit einer Kette um seinen Fuß am der Reling festgemacht, vor einer Pfanne über einer kleinen Flamme, die mit Steinen ausreichend gesichert war, damit sie nicht das Holz des Schiffes angriff.
„Und, wie weit bist du mit deinem Fraß?“ fragte Rotbart.
„Ay, Mann! Ein bisschen Zeit brauch ich noch!“ Sagte der Koch, ohne den Kapitän groß zu beachten.
„Du bringst mich noch zur Weißglut… Du kochst jetzt schon seit unserem letzten Überfall. Wie viel Zeit brauchst du denn noch?“
„Eile ist in Hispanien ein schlechter Ratgeber, Mann! Ay, ich halte nichts von Fast-Food!“
„Ist mir egal, ob du es magst oder nicht! Wir haben Hunger!“ schrie Rotbart den Koch – Sal y Pimienta – an.
„Aber er hat recht, Mann! Wir Hispanier essen langsam und mit Genuss!“ sagte der gefesselte Erbe des Stadthalters von Segovia.
„Du hälst die Klappe, Mann!“ schrie Rotbart noch lauter.
„Mann, du sagst auch Mann? Seid ihr hispanischer Herkunft?“ fragte der Gefangene interessiert.
„Was?!“ fragte der Kapitän verwirrt.
„Schiff an ´ude´bo´d vo´aus!“ rief Baba vom Krähennest zum Deck runter.
„Sag bloß die Gallier?“ fragte Rotbart mit klappernden Zähnen.
„Nein, nu´eine Nussschale. Im wa´hsten Sinne des Wo´tes!“
Rotbart ging an die Reling und starrte auf das Meer. Das Boot von Costa y Sol <Cáscara>, hispanisch für „Nussschale“, befand sich wenige Meilen von ihnen entfernt. Rotbart legte die Stirn in Falten.
„Ein Hispanier… drei andere. Sie sehen gallisch aus, aber… es sind nicht unsere Gallier. Was werden sie wohl in den Fass haben? Das können wir nur auf eine Art und Weise herausfinden.“ murmelte er mehr für sich und schrie dann laut: „ALLES KLARMACHEN ZUM ENTERN!“

Das Schiff des roten Korsaren drehte bei, die Wellen brachen an dem Rumpf des Schiffes ab. Verleihnix, Automatix und Troubadix lehnten sich an die Reling des kleinen Bootes, welches friedlich Kurs nach Süd genommen hatte, um in Andalusien vor Anker zu gehen.
„Piraten.“ murmelte Verlehnix.
„Ay, sie dürfen das Fass nicht kriegen, Mann!“ rief Costa y Sol am Ruder.
„Wir können sie ganz leicht besiegen, ohne den Zaubertrank.“ meinte Automatix und er zog alle Blicke auf sich.
„Troubadix kann sie mit seinem Gesang und Verleihnix kann sie mit seinem faulig fischigen Gestank vergraulen.“
„Ich protestiere!“
„Das kann nur aus dem Mund eines Banausen kommen!“

riefen Troubadix und Verleihnix entsetzt.
Ay, Mann. Trinkt jetzt diesen Trank und zieht denen eins über, damit wir weiter können.“ kommandierte Costa y Sol. Automatix und Verleihnix holten ihre Feldflaschen heraus, die Miraculix ihnen mitgegeben hatte, und tranken. Dann, als das Piratenschiff ihnen nahe genug gekommen war, stürmten Automatix und Verleihnix das Schiff.
Costa y Sol stand zusammen mit Troubadix lässig an der Reling seines Bootes und beobachtete den Kampf.
Verleihnix und Automatix boxten sich durch, zufällig stieß der Schmied dabei auf den gefangenen Koch, der immer noch vor seiner Pfanne stand.
Ay, es ist vollbracht, Mann. Die Paella ist fertig!“ Automatix starrte ihn verwirrt an.
„Ich weiß nicht, was du da faselst, aber wenn deine Paella essbar ist, nehmen wir sie und dich mit.“ sagte Automatix und riss die Kette mit der der Koch gefesselt war in zwei,
schnappte sich die Pfanne, nahm den Hispanier auf die Schulter und sprang auf die Cáscara zurück. Ziemlich bald folgte auch Verleihnix und Idefix der es sich nicht hatte nehmen lassen, ein paar der Piraten zu beißen.
„Mann, jetzt wird Essen gefasst!“ freute sich Sal y Pimienta. „Ay, das war ein großer Sieg.“ meinte Costa y Sol stolz. Gemächlich setzte sich die Cáscara wieder in Bewegung. Mit einem Mann mehr und mit einer köstlich duftenden Paella an Bord, an der sich die fünf nun labten.

Die Stimmung auf dem Piratenschiff war erdrückend. Dennoch lächelte Rotbart ein wenig.
„Wir… wir haben noch alle Schätze. Und wir sind nicht versenkt worden!“
„Naja. Leide´sind die Schätze beim Kampf übe´ Bo´d gegangen. De´ eine Typ de´ nach Fisch stank hat nach Fisch gesucht und als e´ keinen gefunden hat, hat e´ sie übe´ Bo´d gewo´fen.“ kommentierte Baba.
Rotbart kochte vor Wut, doch dann merkte er, dass Automatix zwar den Koch mitgenommen hatte, den gefesselten Erben von Segovia aber nicht. Den hatte er wohl übersehen.
„Aber der bringt uns noch eine schöne Summe ein.“ freute sich Rotbart.
„Äh, Chef?“ fragte Baba.
„Was?!“ fragte Rotbart grimmig.
„Da ist noch ein Schiff!“
Rotbart drehte seinen Kopf in Richtung Backbord. Ein stolzes Schiff befand sich wenige Zentimeter neben dem Schiff der Piraten, welches stark mitgenommen aussah, aber noch fahrtüchtig war.
„Wer seid ihr?“ fragte Rotbart den Kapitän de
s anderen Schiffes grimmig. Dieser stand, edel bekleidet und den Kopf arrogant hoch haltend an der Reling seines Schiffes und blickte auf die Piraten herab.
„Mein Name ist Fra
ncis Drakix. Ich bin Freibeuter und werde Vigo überfallen. Ich frage euch zerlumptes Gesindel, was ihr in meinen Gewässern sucht.“
Rotbart musste erst mal seine Gedanken sortieren, bevor er antworten konnte.
„Ich, äh, wir sind gefürchtete Piraten, die es ebenfalls auf Vigos Schiffe abgesehen haben. Und im Gegensatz zu euch haben wir sogar einigen Erfolg.“ stolz präsentierte Rotbart den gefangenen Sohn des Stadthalters von Segovia.
„Wir haben den Erben von Segovia entführt. Wenn habt ihr den bitte schön?“ Drakix trat zur Seite. Hinter ihm ein gefesselter Hispanier.
„Das ist unmöglich. Wir haben den Erben von Segovia und werden ein fettes Lösegeld für ihn verlangen. Ihr habt lediglich seinen jüngeren Bruder. Und nun bitte ich euch, euch aus meinen Gewässern zu entfernen.“
Rotbart kochte umso mehr vor Wut. Erst diese Gallier und dann dieser Schnösel.
„Deine Gewässer? Das werden wir noch sehen! Alle Mann: KLAR ZUM ENTERN!“
Dreibein war der einzige, der nicht den Säbel zückte und jubelte.
„Wenn das mal keinen Erbfolgekrieg gibt*.“




* Die Geschichtsschreibung behauptet, Drake hätte nichts mit dem spanischen Erbfolgekrieg zu tun gehabt. Wie man sich irren kann, ay Mann!

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