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Roter Schmetterling

von Hyouka
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Mystery / P16 / Het
Akashi Seijūro Mibuchi Reo OC (Own Character)
14.05.2017
07.10.2018
25
74.769
10
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Dieses Kapitel
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14.05.2017 2.197
 
Sechszehn Jahre waren sie immer zusammen und untrennbar. Aufgewachsen in einer normalen Familie und in einem ebenso normalen Umfeld, waren die Nosaki Zwillinge völlig normale Kinder ihrer Nachbarschaft und kaum zu unterscheiden. Marika und Kisaki verhielten sich unter den Leuten stets gleich, was es noch ein wenig schwerer machte sie zu unterscheiden. Nur ihre Eltern wussten stets, wer von beiden wer war, was dem Umfeld eher schwer fiel. In der Mittelschule tauschten sie oft Rollen und niemand bemerkte so richtig, was sie im Schilde führten. Doch wirklich Verbotenes haben sie nie getan und die beiden hatten einander sehr gern. Als die beiden noch klein waren, wussten sie selbst oft nicht ob sie nun Marika oder Kisaki waren. Charakterlich waren sie aber doch nicht ganz gleich. Marika, die Ältere von beiden, war wesentlich entschlossener und selbstbewusster als ihre jüngere Schwester. Kisaki hingegen war eher etwas zurückhaltender und ruhiger, aber ein klein wenig klüger als ihre Schwester. Die brustlangen, violetten Haare trugen sie meist offen, wobei sie sich öfter gegenseitig Zöpfe flechteten und kleine Zöpfe an den Seiten machten. Auffallend groß oder klein waren sie auch nicht, sondern ziemlich normal. An ihrer Mittelschule in Kyoto waren sie dafür bekannt, sanft und unschuldig zu wirken, was eigentlich nur zum Teil stimmte. Kisaki und Marika sahen in ihrem jeweiligen Zwilling ihr Gegenstück, ein Spiegelbild oder ihr anderes Ich. Doch nach ihrem Eintritt an die Rakuzan Oberschule sollte sich einiges ändern und das war nicht nur dem Erwachsen werden gut zu schreiben.

Alles begann, als Kisaki und Marika zum Finale des Winter Cups gingen. Kisaki hatte eigentlich kein großes Interesse an Basketball, aber ihre Schwester schleppte sie mit und ihre Schule war immerhin wie immer in der Finalrunde vertreten. Rakuzan war eigentlich nicht die erste Wahl der beiden gewesen, doch es lag am nächsten an ihrem Haus und sie waren beide rechtlich sportlich. Für das weibliche Basketballteam waren sie allerdings allgemein zu klein gewesen, weshalb sie im Laufteam einen Platz für sich gefunden hatten. Die Mädchen des weiblichen Basketballteam der Rakuzan waren alle recht groß und da passten die beiden mit ihren 1,63 m nicht wirklich hinein. Marika hatte sich irgendwo gewünscht, dort aufgenommen zu werden. Doch die älteren Mitschüler in diesem Team waren ziemlich arrogant gewesen und so blieb sie bei dem, was sie mit ihrer Schwester schon an der Mittelschule gemacht hatte. Akashi, der bekanntlich das Team von Rakuzan anführte, ging mit den Zwillingen in eine Klasse und kannte beide grob vom Sehen her. Er wurde in seiner Klasse hochangesehen und respektiert, aber die Mädchen und auch ein Teil seiner männlichen Mitschüler hatten eher Angst vor ihm als näher mit ihm befreundet zu sein. Deshalb verstand Kisaki und Marikas Mitschüler Hiroki auch nicht wirklich, warum sie sich das Spiel anschauten. Der Rest des Teams bestand aus älteren Schülern von Rakuzan, zu denen sie noch weniger Bezug hatten als eh schon. Aber Marika war in dieser Sache wohl einfach etwas zu aufgeweckt und daran erkannte Hiroki auch immer, wer von den Zwillingen wer war. Wenn man die beiden richtig kannte, wusste man auch welches der Mädchen Marika oder Kisaki war. Gespannt und mitfiebernd beobachtete Marika das Spiel zwischen Rakuzan und Seirin, während ihre Schwester und Hiroki nur daneben standen und es ruhig beobachteten.
„Ich verstehe irgendwie nicht, was sie daran findet.“, meinte Hiroki und Kisaki stimmte dem zu.
„Sie ist komisch, wenn es um Basketball geht. Unser Team ist nicht mal wirklich sympathisch, oder so.“
Marika drehte sich nur fies grinsend zu ihrer Schwester um und lachte. „Du bist doch genauso mitgekommen, Kisaki. Immerhin wolltest du deinen geliebten Akashi-kun sehen, hehe.“
Schließlich lief Kisaki nur rot an und stritt alles ab. „Tu ich nicht, der ist total gruselig. Was redest du für einen Unsinn, Marika.“
Hiroki lachte nur neben ihnen und schien ähnlicher Meinung zu sein. „Dem Typen will ich wenn es dunkel ist, auch nicht begegnen. Total gruselig.“

Eigentlich hatte Kisaki das Ganze nicht so gemeint. Akashi machte ihr wirklich ein wenig Angst, aber er konnte auch sehr nett sein und das wusste sie auch. Hiroki ging zwischen zeitlich etwas zu trinken holen und die beiden Zwillinge waren schließlich allein unter sich. Marika spielte in ihren Haaren, doch ihre Schwester fühlte sich unwohl.
„Rück schon raus, Kisaki. Das hast du doch nur gesagt, weil Hiroki da war. Mich kannst du nicht veräppeln, ich weiß immer was mit dir los ist. Du kannst es mir ruhig sagen, ich kann das ziemlich gut nachvollziehen. Es spricht doch nichts dagegen, in jemanden verliebt zu sein.“, meinte sie und Kisaki musste sich wirklich eingestehen, dass ihre Schwester mit ihren Worten Recht hatte.
„Ja, und? Er wird mich eh nicht bemerken und ich habe auch gar nicht vor, ihm irgendwas zu gestehen. Manche Gefühle müssen einfach da bleiben, wo sie sind. Ich denke, Akashi-san hat genug Dinge um die Ohren. Außerdem solltest du dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern, Marika. Die Lehrer haben doch schon mit dir geredet, weil deine Noten schlechter geworden sind, oder? Du hast doch bestimmte eine ordentliche Standpauke gehalten bekommen. So können wir nicht mehr die Plätze tauschen, wenn wir es mal wieder brauchen. Es wird so immer schwieriger, die anderen zu täuschen. Irgendwann haben sie noch raus, wer von uns wer ist.“, erklärte Kisaki, doch ihre ältere Schwester schien das kaum mehr zu interessieren.

„Vielleicht sollten wir auch aufhören, die Plätze zu wechseln und wir selbst sein. Wir werden immer älter und irgendwann werden sich unsere Wege sicher trennen. Es ist nur der Anfang davon, aber wir sollten aufhören immer wieder die Plätze zu tauschen. Ich bin mittlerweile zu schlecht in der Schule, um an deiner Stelle dieselben Leistungen wie du zu bringen. Du willst doch irgendwann an eine gute Uni, oder? Aber kommen wir wieder zum Thema Akashi-kun zurück. Mir ist etwas aufgefallen.“
Das Spiel neigte sich seinem Ende zu und es sah so aus, als würde Rakuzan den Kürzeren ziehen. Doch das interessierte Kisaki in diesem Moment nicht wirklich. Das was ihre Schwester da sagte, tat ihr eigentlich ziemlich weh. Sie wusste, dass es so kommen würde. Aber es fühlte sich so an, als würde sie etwas Wichtiges verlieren. Doch das schien Marika irgendwie egal zu sein.
„Weißt du, Kisaki. Akashi-kun ist genau wie wir, wenn man es betrachtet.“, sagte sie und Kisaki verstand nicht wirklich, was sie meinte.
„Wie sollte er wie wir sein? Er ist in unserer Klasse der beste, Schülerratspräsident und in allen Dingen perfekt. Worin sollte er genauso wie wir sein?“, fragte Kisaki.
In diesem Moment wurde Marikas Grinsen noch breiter und sie sprach in Worten, als würde sie über die für sie schönste Sache der Welt reden.
„Es gibt ihn zweimal, genau wie uns. Der einzige Unterschied ist nur, dass wir jeweils einen eigenen Körper besitzen. Seine zwei Persönlichkeiten teilen sich einen Körper. Ich finde das so faszinierend, dass ich noch viel mehr darüber erfahren will.“, schwärmte sie und Kisaki bekam ein wenig Angst vor ihr.
„Aber das würde doch heißen, er hat eine zweite Persönlichkeit. Das ist doch etwas völlig anderes, als bei uns.“, entgegnete Kisaki und Marika stritt alles ab.
„Nein, so ganz und gar nicht. Die eine Seite ist nett und respektvoll und die andere der Kaiser, den man immer bei den Spielen sieht. Ist das nicht wundervoll?“
Mit schiefem Blick schaute Kisaki nur ihre Schwester an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Normalerweise war es für sie einfach, ihre Zwillingsschwester zu verstehen. Aber in diesem Moment wirkte Marika wie ein anderer Mensch und das war wirklich sehr eigenartig für sie.
Die beiden sahen sich das Spiel gemeinsam mit Hiroki noch zu Ende an und beschlossen dann, nach Hause zu gehen. Allerdings fiel Marika noch etwas ein und sie sagte zu ihrer Schwester, sie solle gemeinsam mit Hiroki schon einmal vorgehen. Kisaki hatte keine wirkliche Ahnung, was ihre Schwester vorhatte. Sie war aber auch alt genug, um ihre Dinge selbst zu klären, also musste sie nicht unbedingt bei dieser Sache dabei sein. Während Hiroki und Kisaki gemeinsam nach Hause gingen, redeten sie noch über das Spiel und darüber, wie merkwürdig Marika in letzter Zeit eigentlich war.
„Sie verhält sich so eigenartig und ihre Noten sind auch wesentlich schlechter geworden. Ist irgendwas passiert, Kisaki?“, fragte er und sie schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, eigentlich ist nichts. Ich kriege ja so gut wie alles mit und es war nichts, was irgendwie darauf hinweist, dass sie sich so seltsam verhält.“, antwortete sie und er nickte.
„Nosaki-san, stehst du eigentlich auch auf diesen Akashi-san?“, fragte er auf einmal und Kisaki hätte verrückt werden können, das man sie nochmal fragte.
„Natürlich nicht, wie kommt ihr alle auf so etwas?!“, blaffte es aus ihr heraus und Hiroki wirkte beruhigt.
„Gut, wenigstens du scheinst normal zu sein. Wenn ich Marika-chan so beobachtet habe, scheint sie echt auf diesen Kerl zu stehen.“, sprach er und Kisaki wirkte verwirrt.
„Was? Meinst du das ernst?“
„Ja, ich habe ihren Blick gesehen. So begeistert hat sie noch nie drein geschaut, wenn ich mit ihr geredet habe. Marika-chan scheint ihn wirklich zu mögen. Deshalb dachte ich, du würdest ihn auch so mögen. Aber gut, dass es nicht so ist. Ihr habt bei vielen Dingen dieselbe Meinung, deshalb kam ich darauf. Tut mir leid, Nosaki-san.“, lachte er, doch Kisaki schaute nun noch ernster drein.
„Hiroki-san, kann es vielleicht sein, dass du …“, fing sie an, doch sie brach ihren Satz ab. Hiroki lächelte nur leicht, doch man konnte ihm ansehen, wie niedergeschlagen er war.
„Ist schon okay. Mir hätte klar sein sollen, dass sie mich nicht so sieht. Es ist gut so, wie es ist, wirklich. Mach dir keine Sorgen.“

Was Hiroki gesagt hatte, machte Kisaki doch ordentlich zu schaffen. Das ihre Schwester auf einmal in dieselbe Person wie sie verliebt war, konnte man schon nicht als angenehm bezeichnen. Aber das sie auch noch ihren besten Freund damit verletzte, war umso schwieriger. Marika kam an diesem Abend sehr spät heim, als Kisaki schon schlief. Am nächsten Morgen war sie nicht da und das verwunderte Kisaki umso mehr. In die Schule kam sie ebenfalls nicht und so ging Kisaki allein in die Schule. Das Gefühl, dass sich alles auf einmal veränderte, war Kisaki nun nur noch mehr bewusst. Sie wartete nur darauf, dass der Tag vorbei ging und sich ihre Schwester bei ihr meldete. Was dachte sie sich dabei, einfach die Schule zu schwänzen? Als Kisaki ihr Handy anschaltete, konnte sie eine Nachricht von Marika auf ihrem Handy sehen. In dieser stand einfach nur: „Ich warte hinter der Schule auf dich. Kommst du und holst mich ab?“
Natürlich war Kisaki die erste, die aus dem Zimmer rannte und hinter das Schulgebäude flitzte. Was dachte sich Marika nur dabei, einfach so nicht aufzutauchen? Sie war gesund, also warum schwänzte sie einfach so den Unterricht? Natürlich, ihre Noten waren wirklich schlechter geworden. Aber das war kein Grund, einfach so nicht zur Schule zu gehen. Ihre Schwester wartete schließlich am verabredeten Punkt auf sie und trug über ihre Uniform eine zusätzliche Kapuzenjacke, hatte die Kapuze auch hochgezogen und schien schon eine Weile zu warten.
„Da bist du ja, Kisaki. Ich habe die ganze Zeit auf dich gewartet, gut dass du kommst. Ich habe dir noch etwas zu sagen, bevor wir nach Hause gehen.“, fing sie an, doch Kisaki war das relativ egal.
„Marika, was soll das? Warum kommst du einfach nicht zur Schule, erklär mir das. Hast du irgendwelche Probleme? Irgendwas, das dich bedrückt? Wir können über alles reden, das weißt du doch. Komm, erzähl schon!“
Marika lachte nur, als hätte Kisaki einen guten Witz erzählt.
„Ich hatte etwas anderes zu tun. Ich habe mich entschieden, Kisaki. Lass uns gegeneinander antreten, du gegen mich. Die Bessere wird Akashis Freundin und die andere verliert. Was hältst du davon?“    
„Hör auf, solchen Unsinn zu erzählen und lass uns heimgehen. Dafür schwänzt man doch keine Schule, bist du völlig bescheuert geworden?“, schrie Kisaki empört, doch Marika war das nach wie vor egal. Sie hob die Kapuze runter und Kisaki erstarrte vor Schreck. Ihre Haare waren auf einmal nicht mal mehr schulterlang und sie grinste finster. Sie meinte das wohl wirklich ernst.
„Nenn es wie du willst, mir egal. Von jetzt an kann uns jeder auseinander halten. Ich habe keine Lust mehr, immer wieder die Plätze mit dir zu tauschen. Von jetzt an bin ich nur noch ich und wir werden um Akashi-kun kämpfen, so wie ich es gesagt habe.“

In ihren Augen war der pure Wahnsinn zu erkennen. Kisaki hatte Angst, sie verstand rein gar nichts mehr. Was war geschehen, was war hier los? Wann hatte ihre Schwester einfach so beschlossen, auf sie zu verzichten? Es fühlte sich schrecklicher an, als abgewiesen zu werden. Es war nur der Anfang von allem, was noch folgen würde.
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Eine neue Kuroko-FF und dann auch noch mit Akashi und einem OC-Zwillingspärchen? Ob das gut gehen kann? Ich habe genug Ideen gesammelt und weiß auch genau, wo das ganze hingehen soll. Als kleines Nebenprojekt passt es mir ganz gut in den Kram und ich bin selbst gespannt, wie sich Marika und Kisaki entwickeln werden. Ich hoffe, es gefällt euch und ich bekomme es hin, Akashi in den Griff zu bekommen.
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