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Geistermessen in der St. Patrick's Cathedral

Kurzbeschreibung
GeschichteMystery, Familie / P16 / Gen
Catherine Corrigan Derek Rayne OC (Own Character) Philip Callahan Rachel Corrigan
09.04.2017
09.04.2017
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09.04.2017 28.359
 
Hier beaufsichtigte Sandalephon mit Maria und Michael die Kinder. "Darf ich Onkel Michael und dir auch die Ringe tragen, Maria?" fragte Luciano begeistert. "Ich habe eher gedacht, dass du mit Christina-Luciana Blumen streust und Lucas-Lucian die Ringe bringt." meinte sein Onkel lächelnd. Er wuschelte seinem Neffen durch die Haare. "Oh ja, Blumen streuen ist schön!" rief Christina-Luciana. Maria sah lächelnd von Linnea auf. Die Kleine lag in ihrem Arm und nuckelte an einer Flasche. "Sie liebt ihre Tante Maria schon jetzt abgöttisch..." meinte Sandalephon zur Begrüßung und grinste Selvaggia und Belial entgegen. Sariel hatte derweil Catherine in seine Arme gezogen.
In diesem Moment kamen Philip und Astaroth in die Küche. "Du hältst bis Sonntag den Mund! Samstag gehört Sariel und Catherine!" zischte der Seraph. "Das ist unmöglich! Es verschwinden Menschen in der Kirche!" hörte Belial. Sariel und Catherine begaben sich mit Said Angelo nach Rom, da beide am nächsten Tag Dienst in der Gemelli-Klinik hatten. " Philip, Astaroth. In mein Arbeitszimmer!" befahl er etwas barsch. "Was ist los? Ich habe zufällig Philips letzten Satz gehört. Erzählt! Wir versuchen Sariel und Catherine heraus zu halten zumindest bis Samstag." versprach Belial. Astaroth verzog genervt das Gesicht. "In der St. Patrick´s Kathedrale verschwinden immer wieder Menschen so gegen Mitternacht. In den letzten Nächten wurde dort angeblich... Gesang gehört.  Ein junger Mann berichtete zumindest, dass er und sein Freund gestern kurz vor Mitternacht Gesang aus der Kathedrale hörten. Als sie die Tür öffneten saßen dort Gestalten die sie noch nie zuvor gesehen hatten. Als sie sich entschlossen wieder zu gehen, war jedoch einer der beiden spurlos verschwunden. Der andere junge Mann meinte er hätte sich nochmal umgedreht und anschließend wäre die Tür wie von Geisterhand knallend ins Schloss gefallen. Er habe seinen Freund später in der Kathedrale gesucht. Er hat ihn aber nicht gefunden. Er erzählte auch, dass die Wesen in der Kirche nicht menschlich gewesen seien. Mehr war aus ihm noch nicht rauszubringen. Er ist total verängstigt und steht unter Schock. Und er warnte mich eindringlich die Kathedrale zu betreten, wenn die Wesen wieder kämen." berichtete der Leiter des Dubliner Legats. "Und nachdem dort wie es scheint Menschen verschwinden, wenn wir die Kirche um diese Zeit betreten... da dachte ich vielleicht könnt ihr ja... also ihr Engel." Astaroth sagte nichts dazu, er sah Philip nur wütend an.
"Metatron!" rief der Höllenfürst laut. Der Erzengel erschien. "Was gibt es, Lucifer? Hallo Astaroth, Philip." begrüßte er die beiden freundlich. Belial ließ ihn in seinen Gedanken lesen damit er nicht wiederholen musste was Philip gerade berichtet hatte. "Wir sollten Sariel und Catherine bis nach ihrer Hochzeit erstmal nichts erzählen. Wir könnten uns dort heute Nacht mal umsehen. Metatron nickte.
Belial und Metatron zauberten sich kurz vor Mitternacht zusammen mit Astaroth, Euangelion und Philip in eine dunkle Ecke in der Nähe der St. Patrick´s Kathedrale um sich dort mal umzusehen.
Sie traten vor die die große Kathedrale und vernahmen, wie schon berichtet Gesang. "Philip, Astaroth, ihr bleibt hier! Wir sehen uns mal in der Kathedrale um!" Sie liefen auf die Kirche zu und machten sich vor der großen Eingangstür unsichtbar und zauberten sich in den Eingangsbereich der Kirche. Die drei Engel hatten ausgemacht sich dort dann nur noch in Gedanken zu unterhalten. Sie keuchten alle drei auf. "Ich fühle das Böse!" kam von Euangelion. Metatron nickte. "Auch ich kann es wahrnehmen, und es ist selbst für mich ein sehr unangenehmes Gefühl." bestätigte der Höllenfürst. "Du bist ja auch nicht wirklich böse, Lucifer. Deshalb empfindest du ebenso, wie wir." Belial nickte. Gemeinsam traten sie weiter in die Kathedrale. Je weiter sie hineingingen, um so unwohler fühlten sie sich. Sie erschraken, als sie die geisterhaften Gestalten erblickten. Sofort zauberte sich der Höllenfürst, nach draußen, die beiden anderen Engel folgten ihm und erschienen kurz darauf ebenfalls neben Philip und Astaroth. "Was ist da drin passiert?" erkundigten sich die Beiden. "Schon mal was von Geistergottesdiensten gehört?" fragte der Höllenfürst. "Nicht wirklich, der einzige Augenzeuge außer euch ist der Mann von dem ich dir heute Morgen berichtet habe. Alle anderen sind... haben die Kirche nicht mehr verlassen und gelten seitdem als verschwunden." erklärte der Legatsleiter. "Wo ist der Zeuge jetzt?" wollte Metratron wissen. "Im St Vincent 's University Hospital. Er wurde dort wegen Schock eingeliefert." berichtete Philip. "Wir müssen mit ihm reden!" sagte Belial. Gemeinsam tauchten sie im Krankenzimmer des Mannes auf. Da klar war, dass aus ihm noch nicht viel herauszubekommen war, las der Höllenfürst seine Gedanken, benutzte dazu aber weiße Magie.
Philip bat alle sich in das Legatsgebäude in Dublin zu zaubern. Sie tauchten in der Küche auf. "Wollt ihr erst mal Tee oder Kaffee?" fragte Philip. "Kaffee!" antworteten die beiden gefallen Engel, während Metatron und Euangelion Tee bevorzugten. "Ich habe nicht viel aus dem Mann im Krankenhaus herausbekommen. Das einzige was er immer wieder gedacht hat war... "Ian." Vermutlich sein Freund der verschwunden ist. Ansonsten dachte er so etwas wie:  "...nur Geister und... Elina... du bist doch tot. Wie kannst du hier sein?" Mehr habe ich leider nicht herausgefunden. Ich habe aber anschließend unseren Besuch aus seinem Gedächtnis gelöscht." berichtete der Höllenfürst. "Gut gemacht, Lucifer." meinte Metatron. "Die Lieder die sie gesungen haben... klangen irgendwie fremd." meinte Euangelion. "Ja, selbst mir waren sie unbekannt, obwohl ich jahrelang Priester war. Wir haben den Gesang bis draußen gehört."
Nachdenklich trank Belial seinen Kaffee. "Euangelion... hast du dir die Texte und Melodien gemerkt? Vielleicht ist das... irgendwie protestantisches Liedgut und Maria erkennt das?" meinte Philip nachdenklich. Euangelion nickte. "Ich könnte Texte und Melodien  aufschreiben, Philip, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Lieder auch Maria nicht bekannt sind." entgegnete er jedoch. "Wir müssen irgendwie mehr über die merkwürdigen Geistermessen herausfinden! Was wollen sie, beziehungsweise warum halten sie diese Messen  ab?" überlegte der Höllenfürst laut.
Am Morgen erschien er in der Küche. Selvi und die Kinder schliefen noch, aber dafür war Ilse schon wach. "Wunderschönen guten Morgen, Lucian!" begrüßte sie ihn fröhlich. Er seufzte und murmelte ein: "Moin." Sie lächelte. "Setz dich, der Kaffee kommt gleich." Sie stellte ihm eine Tasse Kaffee hin und wie schon zuvor einen Teller mit zwei Croissants. "Was denkst du wann die Arbeiter im Haus fertig sind?" fragte sie. "Keine Ahnung!" murmelte er abermals. "Lucian, ... wäre es vielleicht möglich, dass du mir Paris zeigst? So ganz normal, mit dem Auto? Ich würde gerne mal den Eiffelturm sehen und auch diese schöne alte Kathedrale, dies Notre Dame, den Triumphbogen und den Louvre und..." "Stopp! Ist schon gut. Du musst mir jetzt nicht alles aufzählen." unterbrach er sie etwas genervt, wegen des Redeflusses, der älteren Dame.
"Ich zeige dir den Eiffelturm, Arc de Triomphe und le Grande Arche, den neuen Triumphbogen sozusagen, würde dir aber für einen Besuch im Louvre jemand anderen mitgeben. Vielleicht hat Hamaliel Interesse oder ich schicke dir Armaros oder Jetrel mit... und Notre Dame und - falls du Interesse hast - die Saint Chapelle siehst du dir am Besten mit Julien und Kat an. Der Erzbischof Kardinal Pasquieu ist nämlich Juliens Patenonkel und sowas wie sein Adoptivvater und dann kriegst du vielleicht auch die Reliquien und so einen Mist zu sehen! Am Wochenende können wir dann ins Musee d'Orsay gehen oder ich besorge Opernkarten für Selvi, dich und mich. Und Sonntagabend... also ehrlich gesagt... ich habe letztens eine großzügige Spende gemacht und etwas aus meiner ägyptischen Sammlung gespendet - und sichergestellt, dass der neue Chef des Supreme Council of Antiquities übrigens ein schlecht qualifizierter Narr, genau weiß von wem der Louvre die Sachen bekommen hat... und zwar so gut, dass auch sein recht bekannter Vorgänger niemals wagen wird die Stücke zurückzufordern. Und bevor du dich fragst wieso ich das erzähle: Am Sonntagabend ist ein Empfang um mir zu danken und dahin würde ich dich gern mitnehmen. Und am Samstag bist du natürlich bei Sariels und Catherines Hochzeit dabei - weswegen du dann schon Notre Dame von Innen siehst. Am besten gehst du mit den Mädels für die Hochzeit und für den Empfang noch Kleider kaufen, irgendwas elegantes und lass es ruhig obszön teuer sein." Er zwinkerte Ilsebill zu.
Die alte Frau lachte. "Zum Glück hast du jetzt nicht gesagt, dass ich mir irgendeinen sexy Fummel zulegen soll. Ich glaube, sonst hätte ich jetzt keine Luft gekriegt vor Lachen. Und ganz ehrlich, was soll ich mir noch teure Kleider für vielleicht vier oder fünf Jahre kaufen, die ich vielleicht noch lebe?" Belial lächelte. "Das mit den vier bis fünf Jahren, also ehrlich gesagt, würde ich mich darauf nicht versteifen..." Erschrocken sah sie ihn an. "Ich... schneller?" Er schüttelte den Kopf. "Häng eine Null dran, Ilse. Beste Gesundheit, geistig und körperlich in Topform... Luciano hat bei seinem Großvater erzählt, wie er sich freut, dass er jetzt auch eine Oma hat und der kleine Lauser - Vaters erster Enkel... weißt du, er liebt sie alle: Meine anderen drei, Metatrons und Cassies Jan, Hagiels und Tillys Drillinge und auch den Adoptivsohn von Astaroth und Philip und auch die kleine Aine... aber Luciano und ich sind halt... die Ersten... und manchmal glaube ich, dass Vater sich von meinem Großen gern um den Finger wickeln lässt. Und der kleine Schelm hat ganz klar gesagt, dass er seine Oma gern viel besser kennen lernen möchte, weil er dich auf Anhieb mochte. Also: Lass dich von mir auch mal etwas verwöhnen, Ilse. Ich bin morgens denkbar schlecht gelaunt und... das sollte ich vielleicht auch ab und zu mal wieder gut machen."
Sprachlos sank Ilsebill auf den nächsten Stuhl. "Vier... vierzig Jahre?" fragte sie ungläubig. "Nein, fünfzig... die hat mein Sohn rausgehandelt... Ich hoffe, das... das geht klar, Ilse... glaub mir, ich kann auch nach Irland oder Kanada verschwinden und dir Selvi und die Kinder schicken und..." "Unsinn! Und irgendwann schaffe ich es, dass du morgens gut gelaunt bist - und jetzt mach ich dir erstmal einen ordentlichen Pharisäer nach Art von Ilsebill!" sagte sie, huschte aus der Küche und kam zehn Minuten später mit einer Flasche wieder. "Ich glaub, der wird dir schmecken." sagte sie, schlug eilig Sahne auf und stellte ihm kurz darauf eine große Café au Laît- Tasse mit hübschem großem Sahnehäubchen hin. "Prost!" sagt sie. Auch sie hatte sich eine - allerdings normale - Tasse gemacht. Interessiert probierte Belial von Ilsebills Pharisäer-Kreation... keuchte kurz auf und begann zu Husten, nach dem er einen großen Schluck genommen hatte. "Ist der stark ... damit habe ich jetzt nicht gerechnet!"  sagte er und schnappte noch ein wenig nach Luft. Nach zwei Minuten ging es ihm wieder besser und er nahm einen weiteren Schluck, diesmal ohne sich zu verschlucken. "Also ich muss schon sagen, dieser Pharisäer hat es in sich. Aber sehr gut. Danke. Wenn du Lust hast... können wir nachher, sobald Luciano in der Kita ist und Selvi... sie wollte heute mit den drei kleinen Rachel auf Angel Island besuchen. Also hätte ich den Vormittag Zeit für eine kleine Sightseeing-Tour durch Paris. Anschließend können wir dann noch kurz auf Norderney vorbei schauen und mal nachsehen, wie die Handwerker voran kommen."
Ilse nickte begeistert. Kat und Julien betraten die Küche. "Guten Morgen!" sagten die beiden gut gelaunt. Was den Höllenfürsten seufzen ließ. Kat umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Morgen Lieblingsonkelchen!" versuchte sie ihn aufzuheitern. "Das riecht aber stark! Lass das mal nicht Selvi wissen. Die könnte leicht ungehalten werden, bei Alkohol am Morgen." grinste der Teenager gut gelaunt. "Daran bin ich schuld, ich habe Lucian eine Pharisäer nach "Art Ilsebill" gemacht." gestand die alte Frau mit einem entschuldigenden Lächeln. Er trank grinsend einen weiteren Schluck. "Kat, Julien, habt ihr diese Woche Lust nach der Schule und der Uni..." Derek betrat die Küche. "Guten Morgen, zusammen!" sagte er freundlich. "Das klingt auch so... gut gelaunt. Warum habt ihr am Morgen alle nur so gute Laune?" fragte er seinen Freund. Dieser grinste nur und goss sich einen Kaffee ein. "Zu was sollen wir Lust haben, Lucifer?" fragte Julien mit etwas Neugier in der Stimme. "Ihr könntet dann mal einen Ausflug mit Ilsebill machen - ich gehe nachher mit ihr den Eiffelturm und ein paar andere Dinge anschauen und ihr könntet dann die Woche mal mit ihr Notre Dame besuchen und in die Saint Chapelle gehen und anschließend zum shoppen, sie braucht noch zwei Kleider für die Hochzeit am Samstag und den Empfang am Sonntag."
Die beiden jungen Leute sahen sich kurz an und nickten. "Klar, warum nicht - ich wollte am Donnerstag sowieso einen Stadtbummel machen, da ich mir auch noch ein Kleid kaufen möchte." antwortete Katherine. "Danke Käthchen. Und heute Nachmittag nach der Schule erwarte ich dich in meinem Arbeitszimmer. Wir sollten nach der langen Urlaubspause wieder mit deinem Zauberunterricht beginnen. Gerne Onkel Lucifer! Ich freue mich schon. Ich habe den Unterricht und die Zeit mit dir schon vermisst." grinste der Teenager, fröhlich. "Julien, gehst du gleich mit?" fragte Derek ein paar Minuten später als er seinem Kaffee ausgetrunken hatte. Dieser nickte und gab Kat einen Kuss zum Abschied. Luciano betrat im Schlafanzug die Küche. "Papa." sagte er verschlafen, kletterte auf den Schoß seines Vaters und umarmte ihn. "Schläft Mama noch?" fragte er seinen Sohn leise. "Ja, und Luca, Sophia und Linnea auch. "Möchtest du schon mal frühstücken?" fragte er seinen Sohn liebevoll. Dieser nickte und zeigte auf das zweite Croissant, das sein Vater noch nicht gegessen hatte. "Darf ich das essen?" Belial nickte und setzte seinen Sohn auf den Stuhl und lief zum Kühlschrank. "Heiße Schokolade, wie jeden Morgen?" Luciano nickte. Kurze Zeit später stellte er seinem Sohn eine Tasse hin. "Vorsicht heiß - erst pusten!" warnte er seinen ältesten Sohn, da dieser sich schon öfter vor lauter Gier verbrannt hatte. Ilsebill beoabachte lächelnd wie liebevoll sich Belial um seinen Sohn kümmerte. Er setzte sich wieder und trank seinen Pharisäer, während sein Sohn frühstückte.
Selvaggia betrat die Küche. "Da bist du ja, mein Süßer." sagte sie liebevoll zu ihrem Sohn. "Ich konnte nicht mehr schlafen und Papa hat mir Frühstück gegeben und..." "Ist schon gut mein Kleiner!" sagte sie und gab ihrem Mann einen Kuss. Dann sah sie ihn etwas wütend an. "Schon so früh mit Alkohol?" zischte sie leise. "Das ist meine Schuld, ich habe ihm einen Pharisäer nach Ilsebill`s Art gemacht.
Wenn du also wütend bist dann bitte auf mich." sagte die alte Dame, die bemerkt hatte dass die hübsche junge Frau etwas wütend auf ihren Mann war.
fNachdem Belial seinen Sohn in die Kita gebracht hat, machte er mit Ilsebill die versprochene Sightseeing-Tour durch Paris. Auf dem Eiffelturm sah  Belial recht entspannt aus. Als seine Begleiterin ihn daraufhin ansprach lächelte er leicht. "Hier auf dem Eiffelturm bin ich Kat das erste Mal begegnet. Was daraus geworden ist, siehst du ja selber: Ich bin Familienvater, habe einen tollen "Cousin" mit Derek, der mehr wie ein Bruder ist, eine sehr nette und ehrliche "Schwägerin" mit Rachel sowie wundervolle Patenkinder." Ilse grinste. "Und jetzt hast du mich alte Schachtel auch noch." Belial schmunzelte. "So eine alte Schachtel wie du denkst, bist du gar nicht. Du bist noch ziemlich lebenslustig, Ilse. Also rede nicht von dir als wärst du ein Zombie! Und von deinem Pharisäer, Ilse, da werden selbst Scheintote wieder lebendig!" Die alte Frau lachte laut auf. Langsam machten sie sich wieder auf den Weg nach unten und standen kurz darauf auf dem Arc de Triomphe. "Willst du "La grande Arche" auch noch sehen?" "Was ist das denn? Lagrond Arsch? Hört sich unanständig an - aber gut..." Um Belials Mundwinkel zuckte es. "Da vorne ist der neue Triumphbogen der Ära Mitterrand. La grande Arche - der große Bogen." sagte er und zeigte Richtung La Defense. "Normale  Menschen können seit 2010 nicht mehr auf die Aussichtsplattform, aber... ich bin kein normaler Mensch..." Ilse lächelte. "Ein anderes Mal vielleicht. Was gibt es sonst noch zu sehen?" "Den Invalidendom beispielsweise. Dort ist das Grab von Napoleon Bonaparte und das Kriegsmuseum untergebracht..."
Ilse schüttelte den Kopf. "Ich war gerade 12 als der zweite Weltkrieg aufhörte, Lucian, da muss ich mir kein Kriegsmuseum antun. Die Verwandten meiner Mutter wurden in Hamburg komplett ausgebombt und meine Cousine kam dabei um..." Belial legte tröstend einen Arm um ihre Schultern. "Verzeih, Ilse. Ich wollte keine alten Wunden aufreißen. Lass uns ein Café aufsuchen und einen Kaffee trinken und du musst eine Kleinigkeit essen. Danach können wir dann mal auf Norderney vorbeischauen." Sie nickte.
In einem gemütlich aussehenden Lokal kehrten sie ein. Belial bestellte für seine Begleiterin eine Zwiebelsuppe, diverse Kleinigkeiten und als Dessert Crepes-Variationen. Während sie aß, plauderten sie miteinander. "Willst du was abhaben? Ich meine, du... musst doch auch Hunger haben." Er grinste. "Ilse, ich muss nicht essen. Ich bin ein Seraph." Verblüfft sah sie ihn an. "Aber du hast doch heute Morgen... und eure Hochzeit auch..." "Ja, schon, aber heute Morgen war ich einfach zu erstaunt über deinen Befehlston und wollte dich nicht enttäuschen und an Selvis und meinem Hochzeitstag war ich gespannt, wie es schmeckt. Alle hatten sich für uns Mühe gegeben und daher... und außerdem esse ich gerne mal, wenn es gut schmeckt, vor allem Tilly`s Kochkünsten kann keiner von uns Engeln wirklich widerstehen."
Gemeinsam erschienen sie auf Norderney am Haus. Ein Mann machte Fotos vom Gebäude. Belial hielt Ilse zurück als sie auf den Fotografen zugehen wollte und beobachtete mit ihr, wie der zum Haus ging und einen Schlüssel zog mit dem er im Schloss pokelte. Belial grinste hämisch. Er hatte mit als erstes das Schloss auswechseln lassen und Ilse einen der neuen Schlüssel an den Schlüsselbund gehängt. Er zwinkerte ihr zu, dann ging er zum Haus und fragte: "Kann ich Ihnen helfen?" fragte er freundlich. "Glaub nicht, der Schlüssel passt nicht und mein Kumpel hat mir das Haus vermietet. Ich will grad klingeln, da lebt wohl seine Alte drin, die ist aber total senil." Belial lächelte finster und drehte sich dann zu Ilse um. "Ilse, hast du Feriengäste erwartet?" "Ne! Dat hev ich nich!" Er nickte bedächtig. "Tja... ich auch nicht... Sind Sie sicher, dass Sie hier richtig sind?" "Das Möllendiekhus... oder so, das ist das hier doch?" "Ja, aber das hat keine senilen Bewohner. Weder Ilsebill noch ich oder meine Familie sind senil. Und wenn die Oma meiner vier Kinder senil wäre, würde ich das sicher merken, oder? Wenn ich mich vorstellen darf: Lucian Belial Rayne - höllischer Botschafter, Herr der Finsternis, Fürst der Hölle... und das Haus gehört mir. Ich denke kaum, dass Sie oder ihr verdorbener Kumpel, bei dem es sich um Ilsebills missratenen Sohn handelt, mit mir Streit beginnen wollen, oder?" Der Mann sah ihn verblüfft an, dann grinste er. "Höllenfürst, aha... Hör zu, ich muss untertauchen und das tue ich hier. Und wenn die alte Schabracke geistig noch fit ist, um so besser, dann kapiert se, dass  se die Schnauze halten soll - wenn ich se ihr nich polieren soll - und dann kann se sich gleich dran machen mir was zu kochen und meine Wäsche waschen!"
Ilsebill verpasste dem Mann eine kräftige Ohrfeige. "Fresse polieren? Kochen und Waschen? Ich glaub ich höre nicht richtig, du Lauselümmel! Wenn du Dreck am Stecken hast, dann geht mich das nichts an! Und jetzt verschwinde!" "Du alte Hexe! Ich werd dich...!" Mit einem Schlag streckte Belial ihn zu Boden. "Nichts wirst du!" zischte er und mit einer Handbewegung war der Mann gefesselt. Der Höllenfürst zückte sein Iphone, wählte die Nummer der Norderneyer Polizeistation und reichte sein Mobiltelefon an Ilse weiter. "Sag Dieter Paulsen, dass er einen Bankräuber aus Hamburg vor deiner Haustür abholen kann. Einen gesuchten Schwerverbrecher namens Wastja Wrotzek." Entgeistert sah der Mann ihn an. "Woher... das können Se nich wissen!" Belial lächelte düster. "Du armseliger Wicht hast aber auch überhaupt nicht zugehört, was? Niemand beleidigt Mitglieder meiner Wahlfamilie! Niemand bedroht Mitglieder meiner Wahlfamilie und kommt damit ungestraft davon! Und wer du Mistfliege bist, das wusste ich schon bei deinem Anblick. Mit etwas Respekt mir und Ilse gegenüber hätte ich dich vielleicht davon kommen lassen, weil mich solch Abschaum wie du nicht interessiert aber du hast eine Grenze überschritten." "Hei kummt!" rief Ilsebill und Belial nickte ihr zu.
Belial tauchte mit Ilse am Arm zum Mittag wieder im Boulevard auf. Da Mathilde immer noch Urlaub hatte standen Cassandra und Rachel in der Küche. "Kann ich euch noch etwas helfen, ich koche sehr gerne. Wenn erst das Haus auf Norderney fertig ist, dann kommt ihr gleich mit und richtet euch auch ein, so dass ihr jeder Zeit vorbeikommen könnt und dann koche ich typisch norddeutsch für euch. Endlich jemand den ich dann bekochen kann." sagte sie grinsend an Belial gerichtet. Dieser lächelte sie nur freundlich an. "Klar Ilse, die Suppe muss noch abgeschmeckt werden - irgendetwas fehlt." sagte Rachel freundlich. Belial stellte sich zwischen die beiden schönen Frauen, legte jeweils eine Arm um ihre Taillie und drückte sie sanft an sich. Er spähte in die Töpfe. "Das duftet aber!" "Du bekommst aber trotzdem erst etwas wenn alle essen." neckte ihn die höllische Pressesprecherin. Er schmollte spielerisch. "Wie geht es dir und dem Kleinen? So langsam wird es offensichtlich." sagte er liebevoll zu der Blondine. "Es geht ihm sehr gut. Ich habe morgen wieder eine Untersuchung bei Raphael. Ich habe diesmal ihn als meinen Frauenarzt auserwählt, da er ohnehin öfter bei uns ist und es wohl diesmal besser ist einen Arzt zu haben der nicht menschlich ist. Zumal ich schon relativ alt bin was eine Schwangerschaft angeht und die Menschen ja nichts wissen von dem verlängerten Leben." Belial nickte, drehte sie zu sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich Schwesterchen, dich und deine Familie - vergiss das nie!" sagte er und verschwand.
Zusammen mit Kat tauchte er wieder in der Küche auf. Auch Julien und Derek waren bereits von der Sorbonne zurück. Nach dem gemeinsamen Essen zogen sich der Höllenfürst und Kat in sein Arbeitszimmer im Boulevard zurück um zu lernen.
"Aber es wird gelernt Fräulein! Nicht so wie sonst immer dass du mir Fragen stellst warum ich schlechte Laune habe oder sowas in der Art!" befahl er streng aber dennoch schmunzelnd. Kat nickte. "Klar doch Onkel Lucifer, aber nur unter einer Bedingung." grinste die junge Frau frech. Er sah sie fragend und streng an. "Du kannst mir nicht wirklich böse sein Lieblingsonkelchen! Du lässt dich anschließend von mir zu einem kleinen Ausflug einladen." Er nickte. Kat war heute eine sehr gewissenhafte Schülerin und passte gut auf was Belial ihr beibrachte. "Bedenke aber: die schwarze Magie ist nur einzusetzten, wenn die weiße nicht ausreicht! Und du musst mit Bedacht vorgehen, Käthchen. Ein schwarzer Zauber geht meist schief, wenn man nicht genug Übung hat. Ich möchte nicht, dass du ihn ohne mich einsetzt, solange es für dich keine Routine ist." "Verstanden Onkelchen! Aber wie soll ich Routine erlangen, wenn ich die schwarze Magie nicht anwende?" Er lächelte bitter und Kat merkte, dass es ihm nicht recht war ihr die schwarze Magie beizubringen. "Du wirst die nötige Routine bekommen. Das nächste Mal - werden wir nicht aus Büchern lernen." sagte er sehr leise und etwas bedrückt. "So, Schluss für heute! Und wo geht es hin. "Darf ich uns mit schwarzer Magie wegzaubern?" "Sicher, das ist ja kein gefährlicher Zauber."  Sie  umarmte ihn und lehnte sich an seine Brust.
Überrascht stellte er fest, dass Kat sie zu seinem Haus in Kanada gezaubert hatte. Er blickte über den wunderschönen See direkt vor seinem Haus und sah sie fragend an. "Ein paar ruhige Stunden am See. Ich habe Lust zu schwimmen und möchte einfach nur Zeit mit dir verbringen, reden im Wasser plantschen und so weiter."  Er zog das hübsche Mädchen dicht an sich. "Ach Käthchen, du bist so lieb." "Du doch auch Onkel Lucifer!" antwortete sie und zauberte eine Luftmatratze und allen möglichen anderen Kram herbei.
Sichtlich entspannt und gut gelaunt kehrten die beiden am  Abend in den Boulevard zurück.
Nach dem Abendessen machten sich Metatron, Hagiel, Michael, Euangelion Derek und der Höllenfürst auf in das Legat in Dublin, wo sie mit Astaroth und Philip zur Besprechung verabredet waren. Belial atmete tief durch. Er fühlte sich in dem Arbeitszimmer von Philip  wie auch schon beim letzten Mal etwas unwohl. Der Raum war ihm mit zu viel religiösem Kram eingerichtet. "Wir müssen herausfinden, warum die Geistermessen abgehalten werden und weshalb diese eine Gefahr für die Menschen darstellen!" meinte Hagiel. Die anderen stimmten ihm nickend zu. "Vielleicht sollten wir einer dieser Messen beiwohnen - unsichtbar versteht sich." sagte Michael, der gerade aufgetaucht war. "Vater meinte ihr könntet vielleicht meine Hilfe brauchen!" Die anderen nickten ihm freundlich zu. "Dann schlage ich vor, dass ihr drei geht und ich bleibe mit Derek, Philip und Astaroth hier, da ich nicht vorhabe mich in der St. Patrick`s Kathedrale für die Dauer eines Gottesdienstes auszusetzten. Wir können währendessen versuchen über das Internet oder so... versuchen ebenfalls etwas herauszufinden. Wenn es früher schon mal solche Fälle gab, dann wurden sie irgendwo festgehalten." schlug der Höllenfürst vor. Die drei Engel nickten zustimmend, aber wenig begeistert.
"Wäre es nicht sinnvoll, wenn Astaroth dabei ist oder du? Am Besten ihr Beide! Ihr zwei habt ein besseres Gespür dafür wer von den Geistern eher ein Höllenkandidat ist oder nicht." fragte Michael. Er sah seine beiden höllischen Brüder, insbesondere Lucifer dabei eindringlich an. "Das hat mir letztens gereicht. Notfalls könnt ihr mich dazurufen, aber an sich sind eure Eindrücke interessanter - und die Frage ob sie euch spüren." antwortete Astaroth. "Das werden wir dann sehen. Ich denke Michael hat recht wir sollten alle gehen Philip und Derek können in der Zwischenzeit versuchen etwas über ähnliche Vorfälle herauszufinden. Du kannst dich nicht immer drücken Lucifer, nur weil dir eine Kirche nicht zusagt!" sagte Metatron fast streng. "Du hast ja keine Ahnung Metatron! Ich fühle nicht nur diese dieses Gefühl was von den Geisterwesen ausgeht, das Böse was ihr empfindet... nenne es ein Gefühl des Unbehagens in manchen erzkatholischen Kathedralen. Und die St. Patrick`s Church gehört eindeutig dazu." Metatron nickte. "Trotzdem solltest du mitgehen, du schaffst das schon. Immerhin hast du schon Messen im Petersdom ertragen."
Der Höllenfürst seufzte und brach kurz vor Mitternacht mit den anderen Engeln auf zu der Kathedrale in Dublin, in der die Geistergottesdienste stattfanden. Sie machten begaben sich in einen Seitenflügel und setzten sich in die hinterste Bank. "Was ist los Lucifer, geht es dir nicht gut?" fragte Hagiel besorgt, als er bemerkte, dass sein höllischer Bruder sichtlich nervös wurde und etwas schwer atmete. "Es liegt an der Kathedrale, in manchen ist das einfach so und diese gehört eindeutig dazu. Sie machten sich unsichtbar, als die Glocken erklangen und die ersten Geister in der Kirche auftauchten. Sie überkam ein ungutes Gefühl. Sie waren froh, als sie nach der eineinhalbstündigen, sehr merkwürdigen Messe wieder aus der Kirche kamen. "Von einem Gottesraum in den nächsten! Seid mir nicht böse Leute, wenn ich die Bitte äußere die Besprechung in einem anderen Raum, in dem vielleicht weniger so kirchliches Zeugs rumsteht... fortzuführen." keuchte Belial sichtlich angewidert und geschwächt. Er sah dabei Philip und Astaroth an. "Folgt mir in den Salon. Ich denke da ist es gemütlicher." antwortete Philip doch etwas betreten. Kurze Zeit später kam ein Butler herein, der ihnen Kaffee und Tee servierte. Er stellte noch eine Flasche Rum auf den Tisch, nachdem er den Kaffee serviert hatte und den Raum wieder verließ. "Du siehst aus als du es gebrauchen kannst." sagte Philip grinsend zu Belial. "Danke Philip." antwortete er knapp und goss sich großzügig Rum in seinen Kaffee. Michael setzte sich neben seine Verlobte, die von einem Engel gebracht wurde, als die anderen Engel in der St. Patrick`s Kathedrale waren. Er nahm sie zärtlich in den Arm.
"Das war der merkwürdigste Gottesdienst den ich je erlebt habe!" berichtete der Erzengel. "Das kann man wohl sagen - die Predigt und  das Gerede waren irgendwie fremdländisch, ich habe so gut wie nichts verstanden!" sagte Hagiel - Metatron nickte zustimmend. Astaroth und Lucifer warfen sich kurz einen Blick zu. "Das ist zum Teil eine alte Sprache aus der Hölle, ich kann sie nur zum Teil verstehen, der einzige der diese Sprache noch berherrschen  könnte ist Lucifer." erklärte Astaroth. "Aber selbst ich tue mir sehr schwer - sie wird heute nicht mehr verwendet und... es ist so eine Mischung aus dieser und einer uralten himmlischen - ich vermute die beherrscht nur - Vater!" fügte der Höllenfürst hinzu. "Das heißt : Du musst dich mit Vater zusammensetzen und ihr müsst das gemeinsam übersetzen?" fragte Metatron. "Ich befürchte ja. Ich bin morgen Vormittag eh mit meiner Familie da. Wenn ihr, Selvi und die Kinder wieder zurück seid, dann werde ich bleiben und mich mit Vater zusammensetzen, wenn er einverstanden ist." "Natürlich mein Sohn! Ich freue mich immer, wenn du mir im Himmel Gesellschaft leistest und... wir beide mal wieder zusammen arbeitend - darauf freue ich mich schon." ertönte die Stimme Gottes für alle hörbar. Der Höllenfürst seufzte bei dem Gedanken einige Stunden im Himmel verbringen zu müssen.
"Im Internet war nicht viel zu finden, wir haben nur einen Artikel über Kiel gefunden, da ist vor Ewigkeiten auch schon so etwas passiert, aber es wurde wohl nie geklärt." berichtete Derek. "Maria und ich sind mit den Liedern weitergekommen, die ihr uns das erste Mal gegeben habt. Philip reichte seinem Freund seine Übersetzung und Maria gab ihre an Lucifer, der ihr gegenüber auf einem Sessel saß und gerade einen großen Schluck von seinem Kaffee mit Rum trank. "Es wird nicht mit einem Wort Gott erwähnt - nur - Herr - Gebieter und solche Dinge, als könnten sie das Wort nicht aussprechen. Und im Endeffekt könntest du mit diesen Bezeichnungen auch gemeint sein." Der Höllenfürst sah sie freundlich an. "Vielleicht liegst du mit deiner Vermutung gar nicht so falsch, Maria. Ich nehme die Übersetzungen morgen mal mit zu Vater, vielleicht kann er was damit anfangen."
"Jetzt liegt es als erstmal an Vater und dir, herauszufinden, was eigentlich in dem Geistergottesdienst gesprochen wurde. Und anschließend können wir unser Schlüsse daraus ziehen.Ich denke wir machen dann Schluss für heute und ziehen uns zu unseren Familien zurück." schloss Hagiel die Besprechung. Nach und nach verließen alle das Legat in Dublin. Belial brachte Derek in sein Haus, bevor er sich nach Venedig zurückzog, wo sich seine Familie bereits im Land der Träume befand. Metatron begab sich zu Cassandra und Jan in den Boulevard, Hagiel nach Norderney und Michael zog sich mit Maria nach Malta zurück.
Am nächsten Morgen traf man sich wieder zum Frühstück in der Küche des Boulevards. Außer Hagiel und Mathilde waren alle da. Ilse ersetzte die Köchin fröhlich und beschwingt, wie es ihre Art war, machte das aber sehr gut, fast als habe sie nie etwas anderes getan. Sie genoss es wieder mal für andere Frühstück zu zubereiten. Sylvie Perrault, die Köchin des Kindergartens war sichtlich beeindruckt. Auf dem Tisch stand bereits ein Körbchen, mit frisch gebackenen Croissants, verschiedene Sorten Marmelade und Butter sowie Käse und Schinken für die, die es gerne herzhaft hatten. Der frisch gekochte Kaffee duftete verlockend. Sie reichte Belial einen großen Becher Kaffee. "Oder lieber einen Pharisäer? Du siehst schon irgendwie genervt aus, obwohl der Tag erst angefangen hat." sagte die Deutsche. "Er braucht nicht schon am frühen Morgen Alkohol trinken!" knurrte Selvaggia für alle hörbar.  "Wer ist denn hier heute gereizt?" murmelte der Höllenfürst und nahm einen Schluck seines Kaffees. "Ich zeig dir gleich wie es ist wenn ich gereizt bin!" fauchte die Hexe. "Ihr geht ja heute schon so richtig nett miteinander um." sagte Ilse sarkastisch. "Ach das ist an manchen Tagen normal zwischen den beiden, da können sie nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander." erklärte Cassandra lachend. Ilse runzelte die Stirn. Sie mochte den Höllenfürsten und seine Familie sehr. Sie hatte besonders ihn in den letzten Tagen sehr lieb gewonnen. Sie sah in ihm den Sohn, den sie sich immer gewünscht hatte, der für sie da war und ihr half das Haus zu renovieren, mit Frau und Kindern Freude und Licht in ihr vorher einsames Leben brachte und Zeit mit ihr verbrachte. All die Dinge, die sie sich von ihrem eigenen Sohn erhofft hatte. Sie fand es nur sehr schade, dass er so selten richtig lachte und wie sie schon mitbekommen hatte sehr leicht reizbar war.
Nachdem alle gefrühstückt hatten tauchten die Raynes im Himmel auf. Sie wurden sehr freundlich vom himmlischen Vater begrüßt. Rachel war überrascht, dass sich hier eine einladende Sofaecke befand, auf der er ihnen Platz anbot. "Derek, Rachel ich freue mich euch endlich mal richtig kennen zu lernen. Katherine und euch habe ich es teilweise zu verdanken, dass mein ältester Sohn und ich uns wieder näher gekommen sind. Ihr habt Lucifer ganz schön verändert, habt die Gefühle in ihm wieder geweckt. Er hat den Mut gefunden Selvaggia seine Liebe zu gestehen, obwohl er noch nicht wusste wie es laufen würde. Und vieles mehr... aber jetzt erzählt bitte etwas über euch, ich hoffe ihr habt nichts dagegen, dass ich so eine Art Großvater auch für eure Kinder sein möchte. Immerhin hat Lucifer väterliche Gefühle für Katherine und auch euch und eure Zwillinge so wie euer ungeborenes Kind sieht er als Familie." "Aber... Sie... wissen doch alles über uns..." murmelte Rachel verlegen. "Angel Island, Rachel, ist unter Lucifers Schutz. Ich kümmere mich gar nicht so um dieses Stückchen Erde, da ich es samt Bewohnern in guten Händen weiß und gut geschützt - nicht nur durch Lucifer und die meiner Söhne, die ihm folgten, sondern auch durch die Paten eurer Kinder. Und ich möchte euch bitten, auch für euren kleinen Sohn, der nächstes Jahr zur Welt kommt, himmlische Paten zu wählen - aber nicht unter denen meiner Söhne die ihr bereits kennt. Ich werde euch im Laufe der verbleibenden Monate einige vorbei senden, damit ihr sie kennen lernen könnt. Sie haben keinen freien Willen wie die meiner Söhne ihn bekamen, die ihr bisher kennt, doch ich halte sie für fähig diesen zu haben, damit umzugehen und vertraue dabei auch auf euer Urteil. Den Anfang würde Camael machen, der vor dir und Derek sogar Respekt hat, Rachel."
Mit einem Lächeln wandte er sich an Christina-Luciana, Lucas Lucian und Luciano: "Ihr drei sollt die Patenonkel für euren kleinen Bruder, beziehungsweise deinen Cousin, Luciano, auch mit aussuchen. Eure Onkel aus dem Himmel werden auch Zeit mit euch verbringen und  mich interessiert eure Meinung. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe." Christina-Luciana sah ihn fragend an. "Wir dürfen also wirklich auch sagen, wenn wir einen Onkel doof finden, Großvater?" Der Herr nickte. Das kleine Mädchen sah zu den zwei kleinen Jungs und dann nickten sie. "Das machen wir, Großvater!" sagte Luciano ernst. "Wie wäre es, wenn ich euch von Camael abholen und er bringt euch in den Garten Eden zum Spielen?" Begeistert nahmen die drei Kinder an. "Ich hoffe, Rachel, Selvaggia, Derek, Lucifer, das ist euch recht?" Die Eltern nickten ein wenig belustigt über die Begeisterung ihres Trios. Als Camael daraufhin sofort erschien, war überrascht, freute sich jedoch sichtbar über die Aufgabe und verschwand mit den Kindern. "Ich lasse sie heute Abend von Camael und einem anderen meiner Söhne zurückbringen. Keine Sorge." beruhigte der Herr die Eltern.
Sie plauderten nett. Gegen Mittag tauchten Metatron und Katherine auf um die Raynes wieder zurück auf die Erde zu bringen. Belial zuckte zusammen, als sein Vater ihm eine Hand auf die Schulter legte und ihn mit in eine Art Arbeitszimmer nahm. Er wies seinem Ältesten einen Schreibtisch direkt neben seinem zu, der dem Höllenfürsten sehr bekannt vorkam. "Das... ist nicht meiner ... der, den ich früher mal hatte?" fragte er ungläubig. "Doch mein Sohn. Ich habe ihn aufbewahrt! Michael hat einen neuen bekommen als er nach deinem Fall deinen Platz einnahm. Ich wollte nicht, dass er auch deinen Schreibtisch einnimmt. Ich habe mir, wenn ich ehrlich bin diesen Augenblick immer herbeigesehnt - einmal mit dir wieder Seite an Seite zu arbeiten. Setz dich mein Sohn!" Zögernd nahm er Platz. Kaum dass er selbst saß, befand sich sein Vater direkt neben ihm. "Dann lass mich mal sehen und wir übersetzen zusammen." sagte er freundlich.  
Der gefallene Engel reichte ihm eine Kopie des Gottesdienstes von letzter Nacht. Gemeinsam begannen Vater und Sohn den Text durchzugehen, Lucifer beschäftigte sich mit dem höllischen Teil und der himmlische Vater mit den himmlischen Teil. Am Ende wollten sie alles zusammenfügen. "Das waren vorher übrigens ein paar schöne Stunden. Rachel und Derek sind wirklich sehr nett. Ich würde mir nur nach wie vor wünschen dich etwas öfter zu sehen. Ich denke du hast mittlerweile mitbekommen, dass du mir immer noch sehr am Herzen liegst, Lucifer." "Mmmm, mmm." und ein Nicken kam als Antwort. Der himmlische Vater lächelte.
Als beide fertig waren begannen sie ihre Übersetzung durchzusehen. "Dann ist das also ein Gottesdienst, bei dem die Geister teils um Einlass in der Hölle bitten und um Einlass in den Himmel." überlegte der Höllenfürst. Sein Vater nickte. "Sehe ich auch so. Diese Geisterwesen sind gefangen in einer Art Zwischenwelt. Die Wörter Herr und Gebieter stehen in diesem Falle, wie ihr schon vermutet habt für uns Beide." "Aber ich verstehe nicht,wieso eine Seele in die Hölle wollen würde." murmelte Belial. "Und normalerweise können sie meinen Namen sprechen! Zumindest mit Satan, Belial oder ähnlichem..." "Ja, aber manche mögen den Mut verloren haben und die Hoffnung, mein Sohn. Vielleicht sollten wir gemeinsam überlegen, wie man ihnen diesen Mut und das Vertrauen zurückgeben kann, dass auch für sie ein Platz im Himmel ist. Teile den anderen mit, was wir herausgefunden haben und versucht dann herauszufinden wer was getan hat, beziehungsweise wer für den Himmel und wer für die Hölle betet und wer wirklich wohin gehört. Und dann treffen wir uns wieder hier zur Besprechung - und Lucifer - du wirst diesmal selbst erscheinen und nicht Euangelion schicken. Er kann gerne mitkommen, aber nicht an deiner Stelle!" befahl er seinem ältesten Sohn. "Ja Vater!" antwortete er, da ihm klar war dass er sichdiesmal nicht drücken konnte. Er verabschiedete sich von seinem Vater und brachte ihm sogar ein freundliches Lächeln entgegen.
Im Boulevard wurde er schon von Maria, Astaroth und Philip erwartet. Selvaggia saß mit am Tisch und gab Linnea die Brust, während Philip seiner Tochter Aine ein Fläschchen gab. "Meine Güte, ich hoffe, du gibst deiner Tochter nicht irgendwelchen Dreck an Fertigmist!!" meinte Belial fast angewidert. Der Legatsleiter von Dublin errötete. "Nein... ähm... Selvaggia war so freundlich... sie meinte, es würde für Linneas Cousine auch reichen und..." "Na dann ist ja gut!" "Was ist bei der Übersetzung rausgekommen, sag schon, Lucifer! Die Lieder waren schon so komisch und du warst reichlich merkwürdig." wollte Maria wissen. Sie hatte Sophia Aurora auf dem Schoß und fütterte sie mit einem Grießbrei mit Fruchtkompott. Belial grinste. Es war offensichtlich, dass die Kleine sie mochte und auch die Pastorin die Kinder innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen hatte. "Sag mal, was trägt meine Tochter da eigentlich?" Maria errötete. "Ähm... mein Kinderdirndl. Das habe ich als kleines Kind getragen und meine Mama hatte es aufgehoben und es passt ihr und da dachte ich... nun ja... ich finde sie sieht darin süß aus." Belial schmunzelte. "Ich sag ja nichts dagegen. Ich fühle mich fast ein wenig geehrt, dass meine Tochter das tragen darf. Danke." Maria lächelte. "Michael will ja nur Jungs." Der Erzengel lachte leise. "Das entscheidet letztendlich eh Vater, agapi mou." sagte er und verfiel mit "Meine Liebe" ins Griechische.
"Aber da ich euch - vor allem dich, Maria - nicht länger auf die Folter spannen will: Hier ist eine Übersetzung. Und Vater und ich sind überein gekommen, dass es wirklich eine Messe für ihn und für mich sein könnte, aber von denen die jegliche Hoffnung verloren haben auf den Himmel." "Aber... Das ist an sich doch schade... wenn wir bereuen..," "Bereuen ja, aber dazu musst du auch bei Vater um Gnade bitten können, aber wenn sie ihn nicht wirklich anrufen können - weder als Gott, Vater, Heiliger Geist oder Sohn beziehungsweise Christus oder Erlöser... dann gibt es ein Problem..." In diesem Moment krabbelte Luca auf ihn zu und zog sich an seinem Hosenbein hoch. Belial grinste. "Na, mein Schatz, willst du zu mir?" "Mama?" fragte Luca und lächelte entwaffnend. "Nein, Papa, mein Spatz." Er hob ihn hoch und setzte ihn auf seinen Schoß. "Schau, Mama füttert gerade die Linnea. Magst du so lange bei mir bleiben?" Der Kleine sah ihn an und nickte. Er kuschelte sich an seinen Vater während der weiter von der Aufgabe berichtete, die er mitbekommen hatte.
"Aber wieso entführen die dann die Menschen und wohin entführen sie die?" fragte Philip. "Wohin können Geister Sterbliche bringen? Ich meine, ohne eine Leiche zu hinterlassen und die Frage ist vielleicht nicht: wieso - sondern eher: warum lassen sie sie nicht einfach gehen? Erhoffen sie sich vielleicht etwas von den Sterblichen? Lucifer und auch Astaroth und ebenso Michael, Euangelion und Hagiel meinten ja, dass dieser ganze Gottesdienst etwas von schwarzer Messe hatte und ein etwas finsterer Prediger vorn stand... geht das vielleicht von dem aus? Ich meine... könnte er die Seelen irgendwie an sich gebunden haben? Kommen sie alle aus einer Zeit oder hattet ihr den Eindruck, dass das über eine Spanne eines Lebens hinaus geht?" "Es war quer durch die Jahrhunderte. Also kann man das nicht am Prediger festmachen, würde ich meinen." meinte Michael nachdenklich. "Wir werden schauen, wer und wieso da wie drinhängt, aber jetzt möchte ich das erstmal bis Ende der Woche beiseite schieben, denn Samstag heiratet Sariel. und Sonntag ist der Empfang in Louvre." beendete Belial die Diskussion.
"Tate Mia? Schichte?" fragte Sophia-Aurora. "Bist du schon müde?" Die Kleine nickte. "Du auch schon, Luca?" Der Kleine gähnte, schüttelte jedoch den Kopf. Belial lachte leise. "Komm, gib Mama einen Kuss und dann geht ihr zwei schlafen. Ich singe euch noch was vor, Tante Maria liest euch eine Geschichte vor und dann seid ihr nachher wieder munter." Luca nickte. Gemeinsam mit Maria brachte Belial seine Zwillinge zu Bett. Sprachlos starrte die Pastorin ihn an, als er seinen Kindern das Gotteslob vorsang - mit unglaublicher Klarheit und in seiner wundervollen Gesangsstimme. "Wow!" hauchte sie. "Ungewöhliche Wahl, aber singen kannst du!"" Belial grinste. "Dann lass mal hören, wie gut du im Geschichten vorlesen bist." "Vorlesen? Ich erzähle den Kindern die Geschichten. Heute wollte ich euch die vom Schwarzen Schaf erzählen." "Ja, swases Ssaf!" rief Sophia-Aurora. Belial setzte sich gemütlich in einen Sessel und hörte ebenfalls zu. Beeindruckend interessant und lebendig erzählte die Pastorin die religiös angehauchte Geschichte und fesselte die beiden Kinder bis zum Ende. Dann schliefen sie schnell ein.
Es war Donnerstag. Kat und Julien waren mit Ilse in die Stadt gefahren. Sie trafen auf Astarte und Philip. Dem Legatsleiter von Dublin war es sichtlich unangenehm mit Kat zusammen zu trefen. Ilse konnte er sichtlich nicht einschätzen. Doch als sie das Designergeschäft betraten, taute er ein wenig auf. Die Verkäuferin kam auch sofort begeistert auf Kat und Astarte zu. „Mademoiselle Rayne, Madame Roth, Herzlich willkommen!“ rief sie begeistert. Die Göttin lächelte und begrüßte Chantal, die Verkäuferin freundlich. „Zuerst brauchen wir etwas für unser neues Familienmitglied Ilsebill – Samstag für eine Hochzeit im kleinen Kreis, Sonntag dann für einen Empfang zu Ehren von Botschafter Rayne im Louvre. Für beide Anlässe brauchen wir alle drei etwas Schönes...“
„Bien, was sagt Ihnen farblich zu?“ „Ach, wat Schwattes... das kann man in meinem Alter immer tragen und dann brauch ich auch nur ein Kleid und das ist meinem Alter angemessen.“ meinte Ilse schulterzuckend. „Kommt gar nicht in Frage! Du kannst dich ruhig etwas farbenfroher kleiden!“ widersprach Astarte sofort und schon bald probierte die alte Dame Kleider in leuchtenden Farben. Verblüfft sah sie, dass diese ihr standen. „Sehr schön, ich denke, das Silbergraue, das Kobaltblaue und das türkise sind sehr schön.“ Bestimmte Astarte, bevor sie sich selbst mit Kat etwas aussuchte und dann zahlte. An Belial übermittelte sie Bilder der Kleider für Ilsebill, dann fuhren sie in eines der Geschäfte eines Schuhdesigners, wo sie passende Schuhe erstanden.
Freitag ging schnell vorüber und bevor man sich versah, war Samstag. Belial saß mit seiner Familie in der ersten Reihe, auch Maria und Michael, Astarte und Philip mit ihrer Tochter. Die Orgel begann zu spielen und - Catherine hatte Mut gefasst - die Braut betrat an der Seite ihres Bräutigams die Kathedrale - vor ihnen streuten Luciano und Christina-Luciana Blumen und Lucas-Lucian und Christian trugen stolz Catherines Schleier. "Solltest du sie nicht zum Altar führen?" fragte Derek seinen brüderlichen Freund erstaunt. "Ja, an sich schon, aber ich habe sie überzeugt, dass das gar nicht notwendig ist, da sie ihre gesamte Familie sozusagen hier hat und sie schenkt sich Sariel selbst, sie steht für sich selbst und muss nicht von irgendwem an irgendwen übergeben werden. Das habe ich ihr klar gemacht. Natürlich - so habe ich gesagt - wenn sie drauf bestehe, würde ich sie zum Altar führen und an Sariel übergeben, aber sie wäre eine selbstbewusste Frau und hätte das nicht nötig. Und das hat sie dann eingesehen. Und so geht sie mit dem Mann ihrer Träume direkt zum Altar." Derek nickte belustigt. Er wusste, wie unangenehm es seinem Freund gewesen wäre, sich so aufspielen zu müssen.
Vorn beim Kardinal wartete auch Maria. Sariel und Catherine hatten sie auch um den evangelischen Segen gebeten, beeindruckt von ihrer Rolle bei der Hochzeit am Strand von Selvaggia und Belial. "Hach ist das rührend..." flüsterte Ilsebill und schneuzte sich gerührt. Belial legte seine Hand auf ihre. "Das hältst du durch, Ilse!" sagte er belustigt zu der in Kobaltblau gekleideten Nenngroßmutter seiner Kinder. Es wurde eine sehr schöne, persönliche Zeremonie und während der kurzen Predigt, die Maria und der Kardinal im Wechsel hielten, erklang hier und dort ein verhaltenes Lachen. Es waren neben der Familie auch einige Kollegen aus der Gemelli-Klinik mit in der Kathedrale. Einige schienen erst jetzt zu erfahren, was Sariel wirklich war - und woher Catherine wirklich kam. Aber es machte die beiden in ihren Augen keinesfalls geringer, auch das spürte Belial.
Die Feier fand im Boulevard statt. Maria hatte den schwarzen Talar gegen ein elegantes hellblaues Kleid getauscht und unterhielt sich mit einigen Gästen aus Rom, Michael wich ihr nicht von der Seite, als Catherine den Brautstrauß warf und dieser direkt die erschrocken aufkreischende Maria traf. Michael lachte leise. "Ganz ruhig, mein Stern. Wir wissen doch, dass wir die nächsten sind." sagte er belustigt. Catherine eilte auf sie zu und entschuldigte sich, Sariel versenkte sich kurz mental in Maria um zu kontrollieren ob alles in Ordnung war. "Ja, alles in Ordnung, und es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst, Catherine. Ich habe mich nur gerade mit Dr. Rocalli unterhalten und da hat mich der Strauß getroffen und ich habe mich erschrocken." Sie umarmte die Braut. "Wir wollten uns auch noch bei dir für die wirklich schöne Predigt bedanken, die du mit Pierre gehalten hast. Sie war sehr persönlich und sehr warmherzig." sagte Sariel freundlich. "Und übrigens: Mein Kollege hier weiß Bescheid - über Lucifer und Selvaggia, Metatron und Cassandra, Catherine und mich... und Hagiel und Tilly - und er hat den Zwillingen von Lucifer und Selvaggia mit Catherines Hilfe auf die Welt geholfen. Falls also bei dir mal die Frage anstehen sollte und Raphael oder ich nicht verfügbar sind, wende dich ruhig an Catherines Chef hier." Der kleine dicke Leiter der Gynäkologie errötete. "Ah, Kollege Bragi übertreibt. Ich bin nicht sehr religiös, Monsignora Teufel, daher mache ich nicht so großes Theater darum."
Später am Abend brachten die Engel die Gäste aus Rom zurück und auch Catherine und Sariel kehrten mit Said-Angelo, der ihnen stolz die Ringe gebracht hatte, nach Rom zurück.
Selvaggia und Lucifer beschlossen die Nacht in Paris zu verbringen, da am nächsten Tag der Empfang anstand und Selvaggia wollte auch Ilse nicht unbedingt die ganze Zeit allein im Boulevard lassen, da Paris ja doch fremd für sie war und Ilse sich das erste mal im Ausland befand, wie diese ihr gestern auf der Hochzeit gestanden hatte. Sie meinte, sie sehne sich schon wieder auf ihre kleine Insel zurück, es aber halb so schlimm sei, da sie ja ihre neue Familie um sich hätte. "Wie wäre es mit einem Pharisäer nach Ilse`s Art?" fragte sie als die beiden wieder in der Küche des Boulevards auftauchten, nachdem sie die Kinder zu Bett gebracht hatten. "Oh ja gerne!" antwortete der gefallene Engel begeistert. "Selvi, möchtest du einen alkohlfreien Cocktail? Ich nehme an, dass du noch keinen Alkohol trinkst, da du ja noch stillst." Die Hexe lächelte. "Ja gerne. Danke Ilse." Ilse stellte den Cocktail und de Pharisäer auf den Tisch und setzte sich ebenfalls mit einer Tasse Pharisäer zu den beiden an den Küchentisch. "Danke euch beiden, für alles." sagte sie plötzlich. "Du brauchst uns für nichts zu danken, Ilse!" antwortete Selvaggia. "Oh doch. Ihr gebt mir die Familie, die ich mir immer gewünscht habe. Du Lucian, bist für mich der Sohn den ich mir erhoffte und Selvi meine Schwiegertochter, die ich wie eine eigene Tochter liebe und eure Kinder - sind für mich meine Enkelkinder. Die mir mein missratener Sohn niemals schenken würde. Ihr seid für mich da, wie es die eigenen Kinder sein sollten und das was du für mich machst Lucian... das Haus renovieren... und... du lässt mich alte Frau weiterhin darin leben obwohl es jetzt dein Haus ist. Ich weiß gar nicht wie ich das wieder gut machen soll." antwortete sie etwas verlegen.
"Du musst nichts gut machen. Ich baue es ja auch etwas nach meinen Wünschen aus... der untere Bereich ist deiner - nur die Küche ist ein gemeinsamer Raum. Der gesamte obere Bereich wird zu Schlafzimmer, Wohnzimmer und Kinderzimmern aus gebaut. Ein Arbeitszimmer für mich und eventuell ... ein ... Salon für Gäste, wie man es in vornehmen Häusern nennt und Gästezimmer. Und der Stall, für mein Pferd und ... ich plane mir nach und nach mehr zuzulegen, möchtet ihr auch eines?" fragte er die beiden Damen.
"Meine Antwort dürfte dir klar sein, Lucifer. Ich bin mit Pferden aufgewachsen, damals im Mittelalter."  antwortete Selvaggia begeistert. Er nickte und sah die älter aussehende Dame erwartungsvoll an. "Oh nein! Ich kann nicht reiten! Ich hatte es nie so mit Pferden, aber danke der Nachfrage." Belial grinste und akzeptierte ihre Antwort. "Der Innenausbau ist soweit abgeschlossen denke ich. Für Montag ist ein Dachdecker bestellt und die Maurer für den Pferdestall. Ich denke in ein bis zwei Wochen könntest du wieder zurück auf die Insel ziehen." sagte der Höllenfürst der merkte dass Ilse sich wieder heim auf die Insel sehnte. "Das wäre schön. Aber ihr zieht doch gleich mit ein oder? Ich bin nicht gern allein! Ich war die letzten Jahre so einsam. Ich lebte sehr zurückgezogen - nur Freya kam öfter mal vorbei und sie hat mich auch überredet mit auf eure Hochzeit zu gehen, was ich jetzt ganz und gar nicht bereue. Ihr seid das Beste, was man mir auf meine alten Tage noch schenken konnte." Die beiden lächelten. Nachdem sie ausgetrunken hatten begaben sie sich ebenfalls ins Bett. Belial hatte eigentlich gar keine Lust darauf, da ihm fast vor dem Morgen graute, da er wusste dass er wieder eine Rede würde halten müssen, die er vorher weder vorbereitet hatte noch viel darüber nachgedacht hatte. Er musste sich also spontan etwas einfallen lassen. Dementsprechend war auch seine Laune beim Frühstück, was den anderen nicht entging.
„Du siehst ein wenig morgenmuffeliger aus als sonst. Ist irgendwas anders?“ fragte Ilse interessiert. Der Höllenfürst seufzte. „Von mir wird heute Abend eine Rede erwartet – und ich hasse rumschwafeln.“ Die Insulanerin lächelte. „Du hast allerdings einige Übung – aber ich rede gern. Ich meine, wenn ich die Rede in Deutsch halten könnte, kann ich sie auch für dich halten.“ Verblüfft sah Belial die Großmutter seiner Kinder an. Um seine Mundwinkel zuckte es. „Willst du wirklich? Und Ilse: Wenn ich will sprichst du perfekt Französisch, Englisch, Italienisch, jede Sprache die du können willst oder die nötig ist. Und die drei Sprachen kannst du inzwischen, Ilse. Wir reden gerade alle französisch hier am Tisch. Dein Verstand sagt dir: Du sprichst Deutsch und Plattdeutsch, aber Glaub mir, du kannst sehr viel mehr. Du hast mich und die Meinen in dein Leben gelassen, Ilse – und das hat Konsequenzen.“
Verblüfft sah sie ihn an. „Das isch ja mol n Ding!“ meinte sie verblüfft. „Aber du darfst gern ein Loblied auf mich singen heute Abend.“ Belial grinste. „Euangelion schreibt dir auch ein paar Sätze wenn du magst.“ „Jou... ich meine, das ist doch mal ein Abenteuer für so eine Olle wie mich.“ Selvaggia schnaubte entrüstet. „Du bist nicht wirklich alt, Ilse! Du bist chronologisch für einen Menschen vielleicht alt, aber du siehst mindestens 15 Jahre jünger aus und bist topfit!“ Die alte Frau errötete verlegen. „Also, wenn ich die Rede halten soll, dann mach ich das – da müssten Asta und Euangelion mir nur helfen um auf dem aktuellen Stand zu sein was du dem Museum geschenkt hast und so.“ „Abgemacht...“
Gemeinsam betraten sie den Louvre. Im Devon-Flügel waren die neuen Exponate aufgebaut worden und ein kleiner Empfang, der sich später in den offiziellen Bereich des Museums verlagern sollte, war vorbereitet. Belial entstieg mit Selvaggia und Ilsebill seinem Porsche, den er vor dem Louvre parkte . Hinter ihm hielt Kat mit Julien und Maria und Michael. Euangelion und Astaroth – er mit Philip – waren bereits eingetroffen und auch Derek und Rachel betraten mit Hagiel und Mathilde das Museum, wo sie auf Cassandra und Metatron trafen. „Wer passt eigentlich auf die Kinder auf?“ fragte Maria. „Vater, kardio mou, er hat Camael und Sandalephon geschickt und Lucifer hat Gadreel und Armaros herbeibefohlen. Und Sandalephon weiß wie man Kinder wickelt. Außerdem sind Sariel und Catherine nach Paris gekommen.“
Der Museumsdirektor begrüßte die Anwesenden und bat dann Belial nach vorn. Überrascht sahen die Leute dann jedoch auf die alte, elegant in Grau gekleidete Dame, die ans Mikrophon trat. „Bonsoir, Sie kennen mich nicht – woher auch. Ich bin Ilsebill Meier und wohne normalerweise auf Norderney. Wieso ich diese Rede zu Ehren von Lucian Rayne halte? Ich bin seit einiger Zeit sowas wie die Großmutter der Rayne-Kinder und da ich keine Erben habe, habe ich Selvaggia und Lucian mein Haus auf Norderney zur Hochzeit geschenkt – fast ein wenig so, als wie er diese vielen Antiquitäten aus dem Alten Ägypten diesem Museum geschenkt hat. Die meisten glauben sicher, dass der höllische Botschafter ein selbstverliebter Narzist ist  und gern in der Öffentlichkeit steht – all das stimmt nicht. Er ist sehr bescheiden, spricht nicht gern über sich und liebt seine Ruhe. Er ist jemand der sehr freigiebig ist. Und so hat er beschlossen, einen Teil der Kunstwerke, die er über Jahrhunderte sammeln konnte, der Öffentlichkeit zu schenken indem er es an dieses Museum, den Louvre übergibt....  Kunst aus dem Alten und Mittleren Reich, Papyri mit diplomatischem Inhalt und Totenbücher...“ Erst ein wenig verhalten, dann begeistert klatschten die Leute am Ende ihrer Rede als Belial Ilse die Hand reichte und ihr vom Rednerpodest half und sie rechts und links auf die Wangen küsste. „Danke, hast du toll gemacht, Schwiegermama.“ Sagte er liebevoll belustigt.
Am Montagmorgen waren auch Hagiel und Mathilde wieder im Boulevard anwesend. "Hagiel, Metatron würdet ihr nachher bitte zur Besprechung in mein Arbeitszimmer kommen. Ich werde Astaroth bitten auch Philip mitzubringen. Derek wird auch dabei sein, er hat heute keine Vorlesung an der Sorbonne." bat der höllische Botschafter und trank einen großen Schluck seines Kaffees, bevor er sich noch kurz an Ilse wendete. "Nach der Besprechung sehe ich mal auf Norderney vorbei, ich denke du wirst mit wollen, um zu sehen wie die Arbeiten voran gehen?" fragte er freundlich. Ilse nickte. "Selbstverständlich, Lucian!" antwortete der deutsche Gast.
Kurz nach dem Frühstück saßen die drei Botschafter, die zwei Sekretäre, sowie Derek und Philip in der gemütlichen Sitzecke des Höllenfürsten. "Wir müssen also herausfinden, wer in den Himmel gehört und wer in die Hölle und dann müssen wir den verlorenen Seelen den Weg bahnen?" fragte Philip nach. "So habe ich die Worte von Lucifer verstanden." antwortete Metatron höflich. "Fragt sich nur wie wir das herausfinden." meinte Hagiel. "Lucifer?" rief Astaroth seinen Herrn und Freund beim Namen, als er merkte, dass dieser nachdenklich aus dem Fenster starrte. "Vielleicht sollten wir heute um Mitternacht mal wieder den Geistergottesdienst besuchen, wieder unsichtbar. wir sollten erstmal herausfinden um welche Menschen es sich dabei handelt. Dann können wir Nachforschungen anstellen."
antwortete dieser nachdenklich. "Wäre ein Anfang." meinte Hagiel. "Also dann treffen wir uns heute Nacht so gegen 23:15 Uhr im Legat in Dublin, zur kurzen Besprechung." sagte Hagiel. Dann gingen alle ihrer Wege.
Belial betrat die Küche des Boulevards, um seinen dritten Kaffee an diesem Morgen zu trinken. "Und wie ist deine Laune heute? Gut, oder muss ich dich aufheitern?" fragte Ilse fröhlich. "Es geht. Ich denke man kann mit mir auskommen." antwortete er frech grinsend.
Nachdem er seinen Kaffee leer hatte, nahm er Ilse freundschaftlich, in den Arm. Er mochte die alte Dame sehr. Wusste aber nicht so richtig wie er mit der Tatsache umgehen sollte, dass sie ihn als  eine Art Sohn sah. Er hatte nie eine Mutter gehabt, aber fand es sehr schmeichelhaft und versuchte ihr so gut er konnte ihr ihre Wünsche was eine Familie und ein fröhliches, lautes und munteres Familienleben anging zu erfüllen. In ihren Gedanken und auch in denen von Freya Rass hatte er gelesen, wie einsam und leer die letzten Jahre der sympathischen alten Frau gewesen waren und wie glücklich und zufrieden sie jetzt war. Sie hatte sogar wieder mit Stricken begonnen und Luciano schon Mütze, Handschuhe und einen Schal gestrickt - auf Norderney konnte es im Winter etwas frisch werden und sie wollte nicht, dass ihre Enkel sich erkälteten - und zu ihren Enkeln zählte sie irgendwie ein wenig alle Kinder des Boulvards, die - wie Belial  ein wenig betroffen einfiel - bisher  noch nie Großeltern gehabt hatten die so unmittelbar für sie da sein konnten wie Ilse. Er lächelte. Das machte die alte Frau noch sympathischer... Die ersten Kinder, die  Großeltern haben würden, richtige, wären die Kinder von Michael und Maria, fiel ihm ein. Denn die Eltern und auch der Bruder der Hauspastorin waren noch am Leben.
Sie tauchten etwas abseits des Hauses auf und liefen dann das letzte Stück auf das Haus zu, da die Handwerker keine Ahnung hatten, wer ihr Auftraggeber war. Der Bauleiter bestätigte, dass das Dach in drei Tagen fertig wäre und man theoretisch einziehen könne, wenn einen die Bauarbeiten des Stalles auf dem Grundstück nicht stören. "Oh nein, das stört mich ganz und gar nicht! Ich freue mich wenn ich bald wieder in das Haus kann." antwortete Ilse sofort begeistert, ohne eine Antwort von ihrem Begleiter abzuwarten. Belial grinste. "Und ich dachte, du findst langsam Gefallen an Paris, Schwiegermama."  Ilsebill grinste. "Für eine Woche ist das ja nett, aber ich bin auch froh, wenn ich meine alten Knochen wieder an der See ausstrecken kann und  wer weiß, was da passiert, wenn keiner da ist. Ich weiß ja noch nicht mal wen mir das mißratene Bürschchen das ich aufgezogen habe noch ins Haus bringen will. Nachher bricht da noch jemand ein." "Das kann man mit einigen Bannsprüchen verhindern, Ilse. Davon mal ganz abgesehen: Ich verstehe dich sehr gut. Wir sind beide gern am Meer, lauschen dem beruhigenden Rauschen der Wellen und dem Kreischen der Möwen... Aber da du irgendwie zur Großmutter von allen Kindern im Boulevard geworden bist... Ich denke, Metatron und Cassie werden dich mit ihrem Sohn genauso besuchen wie Asta und Philip mit ihren Kindern oder Sariel und Catherine." "Du weißt, sie sind mir alle willkommen, und du weißt, ich sehe dich als Sohn und Selvi als Tochter, auch wenn ihr beide viel viel älter seid als ich..." Belial nahm sie in den Arm. "Das weiß ich - und das schätze ich. Ich habe nie eine Mutter gehabt, aber ich glaube, wenn ich eine gehabt hätte, Ilse, hätte ich mir gewünscht, dass sie wenigstens ein wenig so energisch, gut gelaunt, herzlich und freundlich gewesen wäre wie du es bist."
Die rüstige alte Dame lächelte zufrieden. Sie hatte genau das was sie sich immer gewünscht hatte. Den Sohn, den sie in ihrem eigenen nicht hatte, aber jetzt in Lucifer gefunden hatte und eine Tochter noch dazu, sowie vier süße und liebe Enkelkinder und den Kindern der anderen Engel, wenn diese mal anwesend waren. "Ich habe den Sohn, den ich mir immer wünschte bekommen. Ich weiß, dass ich dich nicht ändern kann und du immer ein kleiner Morgenmuffel sein wirst und auch leicht reizbar... das sind alles Eigenschaften die zu dir gehören. Ich will das auch nicht unbedingt ändern, aber ich kann dich aufheitern, hin und wieder mal ein Lächeln entlocken..." Sie grinste fröhlich. "...und dich morgens immer ein wenig herausfordern. Irgendwie finde ich das sehr amüsant morgens." Belial stieß sie sachte und spielerisch in die Seite. "Du bist frech Ilsebill Meier. Aber auch sehr liebenswert. Und es ist mir eine Freude wieder etwas Spaß in dein Leben zu bringen. Auch wenn der Umgang mit mir nicht immer leicht ist. Aber so wie ich dich kennengelernt habe, ist das für dich kein Problem." "Ja, das wird noch interessant. Aber eines stört mich schon ein wenig... du und Selvi... ihr giftet euch schon recht oft an, oder?" Der Höllenfürst seufzte. "Na ja, es gibt einige Differenzen zwischen uns. Selvi mag es nicht, dass ich manchmal recht viel trinke, das gebe ich ja zu. Ich vertrage sehr viel, von daher muss ich schon recht gut zulangen, wenn ich mal eine Wirkung erzielen möchte. Ich verstehe allerdings auch nicht, warum sie das so ärgert, da mir der Alkohol nicht körperlich schaden kann, wie zum Beispiel einem Menschen. Zumal ich mich selbst heilen könnte. Und ich habe auch nicht vor das zu ändern, nur weil es meine liebe Gattin stört!" sagte er und wirkte dabei sehr arrogant. Ilse lächelte.
"Also wie sieht es aus, zieht ihr in drei Tagen gleich mit ein?" Er lächelte und drückte die alte Dame, die er immer noch im Arm hielt liebevoll, etwas fester an sich. "Mal sehen, das liegt nicht nur an mir. Selvi ist Italienerin. Sie fühlt sich sehr wohl in Venedig. Ich habe ihr dort auch meinen Palazzo geschenkt. Ich denke also, wir werden mal hier mal da wohnen und du hast natürlich auch ein Zimmer in Venedig und wir nehmen dich auch demnächst mal mit um dir dort alles zu zeigen. Wobei ich denke... nein das kann ich dir fast versprechen. Ich werde dich hier öfter mal besuchen. Ein Rückzugsort am Meer und ich habe hier mein Pferd, für das ich auch noch einen Namen brauche. Mir fällt nur kein passender ein für so einen prachtvollen, schwarzen Hengst wie ihn. " Da fällt dir bestimmt noch ein schöner Name ein. Und du darfst jederzeit vorbeikommen! Ich liebe dich wie einen Sohn, Lucian und du bist mir immer willkommen auch mal gerne auf einen kräftigen Pharisäer, wenn dir danach ist." zwinkerte sie ihm keck zu.
Belial zauberte sich gemeinsam mit ihr nach Angel Island, wo er bei Rachel und Derek zum Essen eingeladen war. Selvaggia und die Kinder waren auch schon da, sowie Kat und Julien. "Hallo Onkel Lucifer!" rief die junge Frau begeistert und umarmte ihn liebevoll. "Hallo Lucifer." sagte Julien. Sie begrüßten auch  Ilsebill freundlich. Er begrüßte auch seine Frau mit einem Kuss, Derek mit einer Umarmung und Rachel drückte er liebevoll an sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Er rückte ein wenig ab von ihr und lächelte. "Was ist denn?" fragte sie erstaunt. In ihren Gedanken antwortete er:
"In welchem Monat bist du, Schwesterchen?" Ebenfalls in Gedanken antwortete sie ihm. "Im vierten. Ende vierter, hat Raphael festgestellt. Warum fragst du?" "Na ja, weil ich... ich fühle solche Dinge intensiver als Menschen ... ich spürte gerade eine Bewegung, als ich dich umarmte. Deshalb habe ich gelächelt." Laut sagte er: "Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich Ilse mitgebracht habe?" Sie verneinte das mit einem Kopfschütteln. "Nein, ich habe heute auch Raphael, Sariel, Catherine mit Said-Angelo und Gabriel eingeladen. Ich denke das ist dir auch recht, so kannst du dich auch mal wieder mit deinen  Brüdern etwas unterhalten, die sonst nicht so oft da sind."  "Ja, das ist nett!" "Finde ich auch, Lucifer! Schön dich und deine Familie auch mal wieder zu sehen!" ertönte die Stimme Gabriels, der gerade mit Raphael in der Küche erschienen war.
Es war ein sehr nettes Essen. Die Unterhaltung, locker und lustig. Später zogen sich Kat und Lucifer zum Lernen zurück.
Etwa ein dreiviertel Stunde vor Mitternacht trafen sich alle im Dubliner Legat, in Philips Arbeitszimmer.  Auch Michael war anwesend. Er saß in einem der Sessel und hatte Maria auf dem Schoß.
"Ich schlage vor, dass wir uns dann in der Kirche aufteilen, jeder übernimmt einen Teil der Leute und prägt sich die Gesichter ein, anschließend kehren wir zurück und fertigen Phantomzeichnungen von den Geistern an. So können wir dann ermitteln, wer die Geister mal waren und was sie in ihrem Leben so gemacht haben." schlug Hagiel vor." "Sehr gute Idee, Brüderchen." stimmte Michael zu.
sie begaben sich in die Kathedrale und machten alles wie besprochen. Plötzlich beobachte Lucifer, der sich in nähe der Tür aufhielt, dass diese geöffnet wurde. Er erkannte, in der Person einen Menschen. Aufmerksam beobachtete er die junge Frau. Als sich plötzlich einer der Geister umdrehte und auf sie zuging und diese wütend und flehend zugleich anstarrte. Die junge Frau erstarrte. Der Höllenfürst erkannte, dass er handeln musste, bevor es für die Frau zu spät war. Er ergriff sie und tauchte mit ihr auf dem Arm vor der Kathedrale wieder auf. Sie löste sich aus ihrer Erstarrung, sank jedoch schwach zu Boden. Lucifer wurde sichtbar und setzte sich neben die junge Frau. "Was ist passiert? Wer sind Sie und wo kommen sie so plötzlich her?" fragte sie den gutaussehenden Mann der neben ihr kniete und sie auf eine gewisse Weise faszinierte. Sie wusste allerdings nicht warum. Um sie nicht zu erschrecken, da die Menschen hier im erzkatholischen Dublin nicht wussten wer er ist und es auch nicht so gut wäre, wenn dies hier bekannt würde, erzählte er nur die halbe Wahrheit. "Ich bin ein Engel, einer der mächtigsten Söhne Gottes. Hab keine Angst! Ich habe dich gerade aus der Kathedrale gerettet. Ich ..." "Ja, jetzt erinnere ich mich wieder! Da war diese widerlich aussehende Gestalt. Sie hat mich angestarrt, als wolle sich mich... töten. Was geht in dieser Kathedrale vor? Immer wieder verschwinden Menschen... "
Lucifer nickte. "Ja, ich weiß! Deshalb war ich in der Kathedrale. Wissen Sie irgendetwas über diese nächtlichen Gottesdienste?" erkundigte er sich. "Nicht viel, nur dass sie angeblich alle zehn Jahre über einen Zeitraum von einem Monat stattfinden. Ich war neugierig, weil die Lieder so... fremd klangen. Ich war neugierig... wäre ich auch verschwunden, wenn Sie mir nicht geholfen hätten?" Er nickte. "Geh nach Hause und betrete diese Kathedrale nicht wieder um Mitternacht." sagte er. Die junge Frau nickte und verabschiedete sich dankbar von ihm, ohne zu merken, dass sein Satz mit einem Zauber hinterlegt war, der sie vergessen ließ, was sie gerade erlebt hatte, ebenso wie ihre Neugier auf das was sich nachts in der Kathedrale abgespielt hatte. Er betrat die große, aber für ihn sehr einengende Kathedrale erneut. Er fühlte sich dort sehr unwohl, wie auch im Petersdom. Er wurde bereits sehr unruhig. Belial erschien neben der alten, hässlichen Geisterfrau, vor der er vor ein paar Minuten die menschliche Frau gerettet hatte. Sie stand etwas abseits vor einem Marienschrein und betete. "Ist das ein hässliches Ding! Es trägt nicht gerade dazu bei, dass ich mich wohler fühle." stöhnte er auf und wurde sichtbar. Da sie abseits in der Nische standen konnte ihn sonst keiner sehen.
Erschrocken zuckte die Geisterfrau zusammen. "Wenn Sie schreien... oder irgendwem ihrer Freunde da von mir erzählen... werde ich Ihnen etwas so schreckliches antun, dass auch diese hässliche Marienstatue nicht mehr hilft." Starr vor Angst starrte die Frau den gutaussehenden, ganz in schwarz gekleideten Mann neben sich an. Sie fühlte dass er kein  gewöhnlicher Mensch war, ebenfalls dass er ihr sehr gefährlich werden konnte. "Wer... wer... sind Sie?" fragte sie stotternd. Sie wandte ihr Gesicht ab, da sie in seinen tiefblauen Augen eisige Kälte erkannte. "Ich stelle hier die Fragen! Was wollte sie von der Frau? Wenn Sie sie länger angesehen hätte, dann wäre sie eine von Ihnen geworden?" Die Geisterfrau nickte. "Warum?" fragte er noch einmal sehr bedrohlich, als keine Antwort kam. "Ich... ich dachte sie wäre ein Engel, der uns erlösen könne." "Erlösen?" "Ja, wir suchen Erlösung oder Vergebung oder was auch immer. Wir sind dazu verdammt, alle zehn Jahre diese Gottesdienste abzuhalten, in denen wir versuchen aus diesem Fluch zu entkommen."
Er sah sie fragend an. "Welcher Fluch?" wollte er wissen, aber plötzlich verschwand die Frau wie alle anderen Geister in der Kathedrale. Er trat aus der Nische hervor, die anderen wurden sichtbar. "Warum sind sie jetzt so plötzlich verschwunden?" murmelte Euangelion. "Gute Frage, Kleiner." antwortete Michael. "Vielleicht... können sie nur eine begrenzte Zeit nach Mitternacht bleiben." vermutete Metatron. "Möglich. Lasst uns bitte hier verschwinden, mir hat die halbe Stunde Kirche gereicht.
Philip, Derek und Maria erwarteten sie im Salon. Der Butler im Legat, den Astarte vorher noch - wie eigentlich immer -  mit einem Zauber belegt hatte, dass dieser sich nicht erinnerte, wie alle einfach so verschwanden und wieder auftauchten, beziehungsweise nie bemerkte, wenn sie zu Astaroth wechselte oder zu Asta- für ihn war sie einfach immer Mrs. Roth oder Mr. Roth, trat mit einem Tablett herein, und servierte Irish Coffee für alle. "Danke Philip, für Kaffee und den Salon!" flüsterte Belial, der direkt neben Philip stand. Philip nickte höflich. "Dann beginnen wir jetzt also mit malen." lachte Hagiel etwas belustigt. "Ja, jedoch muss ich euch vorher noch etwas erzählen. Der Höllenfürst berichtete von seiner Begegnung mit der jungen Frau und der alten Geisterdame. "Dummerweise ist sie so plötzlich verschwunden dass sie mir nicht mehr erzählen konnte. Aber mit ist aufgefallen, dass die meisten Geister - Kleidung aus den fünfziger Jahren trugen." "Du meinst also es könnte sich um ein Ereignis in den fünfziger Jahren handeln?" fragte Derek seinen brüderlichen Freund. Der Fürst der Finsternis nickte.
Am nächsten Morgen starrte Belial wie immer schweigend in seine Kaffeetasse. "Probleme, Onkel Lucifer? Du siehst so nachdenklich aus." fragte Kat, die gerade ihre Teetasse in die Spüle stellte und ihm einen Kuss auf die Wange gab."Nein Käthchen, ich überlege nur." Sie lächelte. "Du brauchst mal wieder etwas Spaß! Ich habe mal wieder Lust auf einen Tag in Bush Gardens. Wei siehst du das Julien?" lachte der Teenager gut gelaunt. "Nette Idee, meine Süße. Aber das ist wohl erst nach dem Fall möglich und du musst jetzt in die Schule und ich zur Uni. Wo ist Derek, eigentlich?" fragte er sich. Da tauchte ein abgehetzter Derek im Boulevard auf. "Ich hab verschlafen!" murmelte er schlecht gelaunt, wie man es von ihm eigentlich nicht kannte. Belial schnippte mit den Fingern und kurz darauf hatte Derek einen Coffee to go in den Händen. "Danke Lucifer! Das rettet den üblen Morgen zumindest ein wenig." grinste der Praeceptor des Legats auf Angel Island. "Wir sollten los, Julien!" Gemeinsam verließen die beiden Männer die Küche. Kat folgte ihnen um sich auf den Weg in die Schule zu machen.
"Ich werde nachher Vater mal einen Besuch abstatten." warf Belial in den Raum. "Was willst du von Vater?" wollte Hagiel wissen. "Das sage ich euch, wenn ich mit ihm geredet habe." war die mürrische Antwort.
"Lucifer! Wie schön dass du selbst auftauchst und nicht Euangelion schickst!" freute sie der himmlische Vater, seinen Ältesten zu sehen. "Hallo Vater. Ja ich wollte selbst mit dir reden. Die Phantombilder haben uns nicht weitergebracht. Ich habe allerdings mit einer alten... nein einem hässlichen alten Geist geredet... sie wird nichts erzählen - so von wegen sie hätte den Teufel gesehen oder so, ich habe ihr zwar gedroht, sie aber anschließend mit einem Zauber belegt. Der Geist wird sich weder an mich noch an das geführte Gespräch erinnern. Sie meinte es läge ein Fluch auf ihnen und sie suchen Erlösung. Ich habe den Verdacht, dass sie alle aus den fünfziger Jahren stammen und wollte mal wieder um eine Zeitreise bitten um mich dort in den Kirchen und Archiven umzusehen, da wir im Internet nicht weiter gekommen sind. "Sicher, ich gestatte es dir Lucifer. Aber bedenke dass du dort nicht so einfach Kirchen betreten kannst. Nimm Metatron mit! Er kann dann weitermachen, wenn du es nicht mehr aushältst. Komm bitte mal her mein Sohn!" Er trat vor seinen Vater. Dieser berührte ihn kurz. Lucifer zuckte etwas zusammen als er die göttliche Energie in sich spürte. "Das wird dir ermöglichen, Kirchen und Kathedralen wenigstens kurzfristig zu betreten. Du wirst dich zwar sofort ein wenig schlecht fühlen, so wie jetzt zum Beispiel im Petersdom oder der St. Patrick`s Kathedrale nach einer Viertelstunde und es wird schnell schlimmer werden, aber so kannst du diese wenigstens kurz betreten und wenn du es nicht mehr aushältst, dann ist Metatron da." "Danke Vater!" Der himmlische Vater nickte. "Am besten ihr geht gleich. Ich habe Metatron schon gesagt dass ihr jetzt gemeinsam in die Vergangenheit reist."
Belial tauchte im gemeinsamen Vorzimmer der Botschafter auf, in dem Metatron bereits allen berichtet hatte, dass er und Lucifer für eine Weile weg wären.
Gemeinsam tauchten die beiden Botschafter in einer einsamen Seitengasse bei der St. Patrick`s Kathedrale auf. Belial zögerte an der großen Eingangstür. Ihn überkam sofort dieses beklemmende Gefühl, ihm wurde schwindelig, sodass er sich am Türrahmen festhalten musste. "Was hast du Lucifer? Irgendwie siehst du plötzlich gar nicht gut aus." fragte Metatron besorgt. Der Fürst der Hölle atmete einmal tief ein. "Ich kann in der Vergangenheit Kirchen nicht so einfach betreten wie in der Gegenwart. Vater hat mir allerdings genug göttliche Energie verliehen, um für kurze Zeit hinein zu können, allerdings fühle ich mich sofort von Anfang an schlecht. Lass es uns einfach hinter uns bringen." Sagte er und betrat die Kathedrale. Metatron legte ihm helfend den Arm auf die Schulter, als er den unsicheren Gang seines höllischen Bruders bemerkte.
"Übernimm du das Reden!" flüsterte er sichtlich geschwächt, mit einem Blick auf den Pater. "Guten Tag Pater. Wir betreiben Ahnenforschung und wollten Sie bitten uns mal hier in dem Kirchenarchiv umzuschauen. Uns fehlen nämlich noch ein paar wichtige Details, bei unseren irischen Vorfahren aus Dublin." erklärte Metatron freundlich. "Natürlich. Kommen sie mit." Der Pater führte sie eine Treppe hinunter in einen dunklen Raum, der keine Fenster hatte und deshalb nur mit Fackeln beleucht werden konnten. "Wenn ich Sie nur bitten dürfte mir in dem Buch dort zu unterschreiben. Ich muss dokumentieren wer hier Zutritt bekommt." bat der Pater, während er die Fackeln anzündete. Metatron sah seinen Bruder hilflos an. "Lucifer, mit welchen Namen unterschreiben wir? Ich habe das doch nur erfunden wir haben doch gar keine irischen Vorfahren." sagte er in dessen Gedanken. Belial grinste. "Wir nicht, aber Derek hat irische Wurzeln. Also werden wir mit unseren menschlichen Namen unterschreiben, sollten dann in der Zukunft irgendwelche Fragen aufkommen, können wir immer noch behaupten du wärst ein Freund, der mit bei meinen Nachforschungen geholfen hat. Oder du unterschreibst mit Philip Callaghan..." scherzte der Höllenfürst."Nie und nimmer!" flüsterte Metatron.
Der Pater verließ den Raum. "Ich lasse Sie dann mal alleine. Kommen sie einfach nach oben, wenn sie fertig sind. Ich werde solange in der Kathedrale verweilen. Der Höllenfürst keuchte auf und sank zu Boden. "Auch das noch ein Raum unter der Kirche ohne Fenster. Schlimmer geht ja wohl nicht." seufzte er, rappelte sich mühsam wieder auf und begann zusammen mit seinem Bruder und Kollegen nach Hinweisen zu suchen. "Lucifer. Geht es? Du siehst furchtbar aus." fragte der Erzengel besorgt, als er sah wie sein höllischer Bruder gegen die Übelkeit und den Schmerz ankämpfte und immer wieder mit einer Hand über den Bauch in Höhe des Magens rieb. "Noch geht es, ich... zaubere mich... kurzzeitig nach draußen, ... wenn ich es nicht mehr aushalte." flüsterte er. Etwa zehn Minuten später tat er das auch. Nach ein paar Minuten tauchte er wieder neben Metatron auf. "Lucifer, sieh mal hier wird ein Dorf in der Nähe von Dublin erwähnt, das im Jahre 1956 plötzlich wie vom Erdboden verschwunden ist, mit samt den Menschen, die dort lebten. Es wird behauptet, dass die Bewohner verflucht wurden und in einer Art Zwischenwelt gefangen sind." Der Höllenfürst trat neben den himmlischen Botschafter und stützte sich auf dessen Schulter.
"Dubh Clachan - Dunkles Dorf. Merkwürdiger Name für ein Dorf." murmelte Belial leise. "Okay, das reicht fürs erste. Suchen wir das Dorf auf! Ich muss hier erst mal wieder raus und wieder zu Kräften kommen." Gemeinsam verließen sie die Kathedrale wieder auf normalem Weg um nicht aufzufallen. Sie zauberten sich in den Wald in der Nähe des gesuchten Dorfes.
Belial setzte sich an einen Baum gelehnt auf den Boden. "Metatron!"rief er als dieser durch den Wald auf das Dorf zulaufen wollte. Der Erzengel hielt an und drehte sich um. "Lucifer?" fragte er und setzte sich neben den gefallenen Engel. "Nur einen Moment bitte. Ich brauche ein paar Minuten. Das Privileg in der Gegenwart Gotteshäuser betreten zu können hat eindeutig einen Vorteil. Wobei ich glaube... ich hätte mir das ganze Leiden in der blöden Kathedrale ersparen können. Wir hätten uns die Akten auch in der Gegenwart ansehen können." Metatron nickte. "Möglich, aber... ich denke der Pater der Gegenwart hätte Ärger gemacht." Belial grinste. "Dann hätten wir immer noch Philip holen können." "Was sagen wir, wer wir sind, wenn sie fragen." wollte Metatron wissen, der bisher noch nicht so viel Erfahrungen mit Menschen gesammelt hat, die nicht wissen sollten wer sie wirklich sind. "Einfach unsere menschlichen Namen. Da dürfte es dann keine Probleme geben." antwortete der Höllenfürst. "Ich fürchte wir werden gleich noch einmal in die Kirche gehen müssen, denn in diesem rückständigen Dorf scheint es nicht viel zu geben und wie mir scheint findet gerade ein Gottesdienst statt. Um die Geister aus der St. Patrick`s Kathedrale zu identifizieren müssen wie wohl am Gottesdienst teilnehmen." Der Höllenfürst seufzte. "Nicht schon wieder!" Sie betraten die kleine Kirche und setzen sich unauffällig in eine Bank. Belial hielt tapfer zwanzig Minuten aus, um nicht aufzufallen. "Mir geht es total schlecht, Metatron. Länger geht beim besten Willen nicht! Ich muss sofort hier raus!" sagte er in Gedanken seines Bruders und verließ eilig die Kirche. Als er draußen war setzte er sich die Treppen vor den Eingang. Er streckte sich aus und lag fast auf den Treppen. Die Hände auf den Magen gedrückt um das üble Gefühl zu lindern.
Er öffnete die Augen, als ihn jemand ansprach. "Alles in Ordnung, junger Mann? Sie sehen sehr blass aus." fragte ihn eine ältere Dame. Als er sie ansah erkannte er die Geisterfrau, mit der er schon
geredet hatte, nur dass sie als Mensch um einiges besser aussah. "Ja danke, es geht schon wieder. Mir geht es heute schon den ganzen Tag nicht so gut. Warum sind sie nicht im Gottesdienst wie die anderen?" Die Dame seufzte. "Ach wissen Sie, ich bin nicht besonders gläubig. Und was verschlägt Sie hier her junger Mann? Denn ich kenne Sie nicht, was bedeutet dass Sie nicht aus dem Ort sind." fragte die ältere Dame. "Mein Freund und ich sind auf der Durchreise sozusagen. Wir reisen einfach so ein wenig durch die Gegend. Haben Sie hier ein Hotel, oder so etwas ähnliches?"erkundigte er sich. "Ja. In Gracy`s Bed and Breakfast gibt es ein paar Zimmer. Fragen sie da mal nach." "Danke." Sie nickte ihm zu und drehte sich um, doch sie rief noch zurück: "Das Essen im nahen Pub schmeckt sehr fein. Sie sehen aus, als könnten Sie etwas vertragen, junger Mann!" sagte sie noch bevor sie weglief.
"Siehst wieder besser aus." stellte Metatron fest. "Ich fühle mich auch besser. Also eine Kirche betrete ich hier in dieser Zeit nicht mehr. Mir hat das heute gereicht! Ich habe mit der Frau geredet die ich schon als Geist in der Kathedrale geredet habe. Sie meinte es gäbe Zimmer in einem Bed and Breakfast. Wir sollten uns erst mal dort einchecken, so tun als wären wir Reisende. Dann können wir uns hier in Ruhe ein wenig umsehen und etwas über diese Leute heraus finden. Und anfangen können wir, indem wir in den örtlichen Pub gehen - da soll das Essen auch okay sein." schlug er vor. Metatron nickte zustimmend.
Die beiden Engel mieteten sich zuerst im Bed and Breakfast ein, dann betraten sie kurz darauf den Pub und suchten sich einen Platz in einer ruhigen Ecke.
"Könnte fast ein Urlaub sein, wenn wir nicht der Arbeit wegen hier wären. Die Livemusik, die Atmosphäre in dem Dorf. Scheint ein friedliches Örtchen gewesen zu sein." Belial nippte an seinem Irish Coffee. "Also gut. Der Gottesdienst - den Anfang hast du ja noch selbst mitbekommen. Wir waren uns ja einig, dass der Pfaffe reichlich merkwürdig wirkte. Als du dann  draußen warst wurde es aber erst richtig interessant. Er hat über dich gepredigt." Der Höllenfürst sah ihn fragend an. "Über mich?" "Ja, er hat den Leuten irgendeinen Blödsinn erzählt über Sünden und meinte dann sie müssten dir Opfer dar bringen. Und wer nicht an den Opferungen teilnimmt, der wird in die Hölle kommen." Belial seufzte. "Schon wieder so ein Mist! Ich habe noch nie Opfer verlangt! Das Einzige was ich bei einem Pakt forderte waren Seelen oder ein Gefallen, der anderen seelischen Schaden zufügte. Ich habe aber niemals gemordet oder Opfer verlangt." sagte er wütend und traurig zu gleich. "Ich weiß Lucifer." Nach einem weiteren Schluck seines Irish Coffee, setzte der Höllenfürst das Gespräch fort. "Für wann ist die nächste Opferung angesetzt?" wollte er wissen. "Heute um Mitternacht - auf dem Friedhof." "Auf dem Friedhof?" Metatron nickte. "Ja in der Bestattungskapelle, das sagte der Pfaffe zumindest. "So ein Mist, das ist ja schon wieder geweihter Boden. Wobei... mittlerweile dürfte die Kapelle entweiht sein wenn solche Opferrituale schon länger ausgeübt werden."
Die Dame vom Vormittag, die Belial vor der Kirche getroffen hatte und zuvor in der Zukunft als Geist, trat an den Tisch. "Darf ich mich setzen? Ich würde gerne mit Ihnen reden. Metatron machte eine einladende Handbewegung. "Ihr Freund hat Ihnen sicherlich von dem Gottesdienst erzählt? Ich glaube nicht an den Teufel, geschweige denn dass er Menschenopfer verlangt, dass man nicht in die Hölle muss. Der alte Prediger ist ein Sektenführer, nichts weiter. Ich bin  mir noch nicht mal sicher, dass er wirklich ein ausgebildeter Priester ist. Die meisten Menschen glauben den Schwachsinn den er erzählt." "Aber wieso?" wollte Belial wissen. "Er ist wohl recht charismatisch und er hat die alte Dorfschullehrerin um den Finger gewickelt. Die ermuntert auch ihre Schüler an diesen Gottesdiensten teil zu nehmen." "Das ist übel..." "Sie sind gar nicht auf der Durchreise, oder? Sie sind von Scottland Yard und ermitteln gegen diesen Scharlatan, oder?" fragte die Frau neugierig.
Belial lächelte, amüsiert über ihre Neugier und ihre Vermutung. "So in etwa, wobei... unsere Behörde doch etwas übergeordneter ist." Sie unterhielten sich noch eine Weile mit ihr, während ihnen die Bedienung zwei große Teller Irish Stew brachte und der Frau einen Teller Suppe. "Seafood Chowder - wollen Sie probieren?" fragte sie, als sie Belials Blick bemerkte. "Nein, danke - klingt aber gut und riecht gut. Ich werde das wohl morgen essen." sagte er freundlich. Nach dem ersten Löffel sahen Metatron und er sich an. "Bah, echt nicht meins..." meinte der himmlische Botschafter. "Ich glaube, Morgen Abend halte ich mich an Kartoffelpuffer und so..." Belial nickte zustimmend.
Um Mitternacht beobachteten sie den Prediger und seine Anhänger bei ihrem Ritual. Fast das ganze Dorf war anwesend. Angewidert wendeten sich die Engel ab, (da man in der Vergangenheit niemals eingreifen durfte, was den Tod anging), als der Prediger der jungen Frau die Halsschlagader aufschlitzte und sie ausbluten ließ wie ein Tier. Das Blut fing er in Kelchen auf. "Das Blut, das in meinem Sinne für euch vergossen wurde! Trinkt alle davon und ihr werdet in den Himmel kommen!" rief er theatralisch. Belial, dem eh schon schlecht war wegen des geweihten Bodens, auf dem sie sich befanden, begann zu würgen. "Das ist ja ekelhaft!" rief er und verschwand. Metatron folgte ihm. "Sie hätten sich das nicht ansehen sollen!" sagte die alte Dame, die überall zu sein schien. "Treffen Sie mich in zwei Stunden im Wald bei der alten Holzhütte. Ich werde Ihnen erzählen, was Sie wissen wollen." sagte die alte Dame und lief in den Wald.
"Mit der stimmt was nicht!" sagte der Metatron. "Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie eine Hexe ist."  vermutete Belial. "Gehen wir einfach hin und hören uns an was sie zu sagen hat. Sollte sie uns gefährlich werden, dann werden wir schon fertig mit ihr." meinte der Erzengel. "Da vorne diese Hütte muss die Alte gemeint haben." sagte Metatron. Belial blieb plötzlich stehen. "Was ist los?" wollte der himmlische Botschafter wissen. "Hexe! Sie ist eine weiße Hexe und hat einen Schutzzauber um ihre Hütte gelegt. Ich kann nicht weiter. "Aber du willst doch gar nichts böses." Belial seufzte. "Aber ich bin der Fürst der Finsternis. Er hält alles fern was aus der Hölle kommt. Ich... könnte ... einen Gegenzauber anwenden, sodass ich eintreten kann. So ein Schutzzauber hat immer Wirkung, wenn man ihn richtig anwendet." "Aber?" "Ich kann meine Kräfte nicht einsetzen. So ein Schutzkreis hat immer Wirkung, wenn man ihn richtig anwendet, aber da sie noch keine mächtige weiße Hexe ist kann ich die Kraft des Schutzkreises außer Gefecht setzen und könnte so die Hütte betreten... werde mich jedoch sehr unwohl fühlen, etwa wie in der Kirche." Metatron sah ihn an. "Dann mach es, wenn wir da jetzt nicht beide reingehen, dann schöpft sie vielleicht noch Verdacht. Und ob dir jetzt noch ein bis zwei Stunden länger schlecht ist spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Die denkt eh du hättest eine Magenverstimmung. Lassen wir sie in dem Glauben." Der Höllenfürst stöhnte auf. "Du hast gut reden, dir geht`s ja nicht den ganzen Tag schon so... beschissen." sagte er und murmelte anschließend etwas. Kurz darauf konnte er auf das alte Holzhaus zugehen. Er stöhnte kurz auf.. "Komm schon Lucifer, du bist sehr stark und hältst einiges aus. Das schaffst du auch!"
Sie klopften an die Tür und traten ein als diese geöffnet wurde. "Setzen Sie sich doch bitte. Ihre Magenbeschwerden werden aber auch nicht besser?" sagte sie freundlich an den jungen Mann gerichtet, der sich den Bauch massierte. "Ich werde es überleben, kommen wir zur Sache! Sie wollten uns etwas erzählen?" Die alte Dame trank einen Schluck ihres Kräutertees. "Ich vermute, dass der Prediger in Wahrheit ein böser Hexer ist. Ich habe um mein Haus einen unsichtbaren Schutzkreis gezogen, so dass ihn keiner, der schwarze Magie betreibt so einfach durchbrechen kann, wenn er nicht sehr viel Macht und Stärke besitzt. Ich hoffe ich kann mir diesen Kerl so dauerhaft vom Leib halten." Belial grinste, während er ihr zuhörte massierte er weiterhin seinen Magen, so ließ sich die Übelkeit und das unangenehme Gefühl im Magen aushalten.
"Wenn der Zauber stark genug ist, haben Sie nichts zu befürchten. Und selbst wenn... seine Zauber hätten hier drin keine Wirkung." "Das hoffe ich!" sagte die Frau etwas besorgt. "Warum fallen Sie nicht auf den Prediger rein und wie viele im Dorf sind noch nicht betroffen. Und warum gibt es hier so wenig Kinder'?" wollte der himmlische Botschafter wissen. "Das sind viele Fragen auf einmal Mister. Erstens: Ich glaube nicht wirklich an Himmel und Hölle und selbst wenn, warum sollte der Teufel Menschenopfer fordern? Was hätte der davon? Und ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren Leben zu nehmen. Zweitens: Etwa ein Viertel des Dorfes. Drittens: "Die Opfer sind überwiegend Kinder. Und Babys und Kleinkinder gab es hier schon seit Jahren nicht mehr." Die beiden Engel schlossen die Augen und schluckten, als sie hörten dass die meisten Opfer Kinder waren. "Die Dorfschullehrerin sollten sie auch mal unter die Lupe nehmen. Ich vermute dass sie... jetzt halten sie mich bitte nicht für verrückt, aber ich denke, dass sie eine Hexe der schwarzen Magie ist. Zumindest steckt sie mit dem Prediger unter einer Decke." "Danke für ihre Hilfe!" antwortete Metatron. "Darf ich Ihnen noch einen Kräutertee anbieten, er lindert ihre Magenbeschwerden." fragte sie den Höllenfürst, nichts ahnend wer er war. "Nein danke. Ich trinke keinen Tee. Ich werde mich jetzt einfach ins Bett legen und hoffen, dass es mir morgen wieder besser geht. Danke für die Informationen." Mühsam erhob er sich. Gemeinsam verließen sie das Holzhaus und zauberten sich dann wieder in ihr Zimmer in dem Bed & Breakfast, als sie außer Sichtweite der Hütte waren. Sie hatten sich ein Doppelzimmer mit zwei getrennten Betten gemietet.
Belial ließ sich erschöpft auf eines der Betten fallen. "Jetzt brauche ich wirklich etwas Ruhe, nach all den Qualen heute in den Kirchen und dem Schutzzauber an weißer Magie." Metatron sah besorgt auf seinen Bruder. "Setz doch einfach deine Selbstheilung ein!" Mit geschlossenen Augen, der Hand auf dem Magen und konzentriert wirkend flüsterte er. "Schon dabei. Jetzt geht es auch, wo ich dem nicht mehr ausgesetzt bin. Danke übrigens für die Energie, die du mir gerade in der Hütte geschenkt hast. Das hat sehr geholfen, durchzuhalten." "Gern geschehen, Lucifer! Jetzt ruhen wir erst mal und gehen morgen wie normale Menschen zum Frühstück und dann dann sollten wir uns die Lehrerin mal genauer ansehen." Der Höllenfürst gab ein leises "Mmmm" von sich und war dann erschöpft eingeschlafen. "Jetzt schläft der einfach ein. Schlaf dich gesund, Lucifer!" flüsterte sein himmlischer Bruder während er ihm ein wenig belustigt die Schuhe auszog und ihn zudeckte. Dass Lucifer jetzt eingeschlafen war, zeigte Metatron dass die Selbstheilung Erfolg zeigte.
"Guten Morgen, Großer! Geht es dir wieder gut?" fragte Metatron, als Lucifer die Augen aufschlug. "Mmmm." war alles was er als Antwort bekam. "Komm raus aus den Federn - unter die Dusche - und dann ab zum Frühstück! Ich möchte hier fertig werden um schnell wieder heim zu kommen." sagte er und zog ihm die Decke weg um ihn zum aufstehen zu zwingen. "Ahhhh - bist du brutal, schon am frühen Morgen." Stöhnte er, setzte sich auf und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht. Auf dem Weg ins Bad blieb er neben Metatron stehen. "Du solltest mich besser nicht noch mal so reizen wie gerade, wenn du dir meinen Zorn ersparen willst!" sagte er drohend, bevor er im Bad verschwand. Der Erzengel konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. So ganz ohne Kaffee und unmittelbar nach dem Aufstehen, hatte er ihn noch nie erlebt. Aber er fand es irgendwie amüsant, stellte er gerade fest. "Auf zum Frühstück! Ich brauche Kaffee!" sagte der Höllenfürst zehn Minuten später mürrisch, griff nach dem Zimmerschlüssel und trat in den Flur. Er bediente sich sofort an der großen Kaffeekanne und setzte sich an einen Zweiertisch in der Ecke. "Willst du gar nicht frühstücken? Das Frühstücksbuffett sieht echt einladend aus." Er schüttelte den Kopf. "Du weißt doch, dass mich morgens nichts wirklich anmacht außer Kaffee!" Metatron lachte. "Na dann musst du dich immer ganz schön überwinden, wenn dir Ilse etwas vorsetzt." Lucifer verdrehte nur genervt die Augen.
Die Engel betraten die Dorfschule und wurden sofort von einer Frau Mitte vierzig angesprochen. "Guten Morgen. was verschafft mir die Ehre des Besuches von gleich zwei so gutaussehenden Männern?" Sie trat jedoch eher vor Lucifer, der in schwarz gekleidete Mann mit den dunklen Locken zog sie irgendwie magisch an. Sie wusste nicht dass sie dem Teufel gegenüber stand, den sie seit kurzem anbetete. Da sie sich aber noch nicht lange mit der schwarzen Magie beschäftigte konnte sie die dunklen Kräfte die von ihm ausgingen nicht spüren. "Wir haben ein paar Fragen an Sie." sagte Metatron kühl. "Dann fragen Sie." antwortete sie, während sie versuchte den Höllenfürsten zu verführen, in dem sie ihm sehr nahe kam. Lucifer stieß sie unsanft von sich. "Was soll das?" fragte er schroff. "Ich... ich... weiß auch nicht. Es kam plötzlich so über mich." antwortete sie etwas verängstigt von seiner schroffen Reaktion. "Dann beherrschen sie sich! Ich bin nicht interessiert an dem was sie wollten!" Sie nickte.
"Warum opfern Sie die Kinder an den Teufel?" fragte Metatron. "Weil der Herr der Finsternis es verlangt." "Sagt wer?" fragte Lucifer wütend. "Gordon. Der Prediger! Er meinte zu mir, wenn ich mich ihm nicht anschließe und fortan zu Satan bete und ihm gehorche, dann würde mich der Teufel... vorzeitig holen. Ich habe Angst vor ihm." "So ein Schwachsinn! Dder Teufel hat noch nie Opfer verlangt und erst recht keine Menschen. Sie wissen schon, dass Opfer auch unter Mord fallen und Sie sich dafür verantworten müssen?" antwortet der Höllenfürst eisig. "Aber ich... ich... er..." Eine Handbewegung brachte sie zum Schweigen. "Danke, ich habe genug von dem Mist gehört! Lass uns hier verschwinden, Merlin." Sie verließen die Schule und liefen zu Hotel zurück, um ihre Rechnung zu bezahlen. Anschließend tauchten sie im Boulevard wieder auf. Sofort wurden sie freudig von ihren Kindern und ihren Frauen begrüßt. "Metatron, ich muss dann mit dir reden, wenn eure Besprechung beendet ist." sagte Cassandra. "Welche Besprechung?" fragte er seine Frau. "Berichterstattung im Himmel! Michael war vorher da und meinte wir sollen es euch ausrichten wenn ihr wieder kommt. Ihr sollt sofort im Himmel erscheinen. Befehl von ganz oben." "Sofort?" hakte der Höllenfürst nach. Die Frauen nickten. Er schob seine Frau sanft an die Wand, stellte sich vor sie und begann sie zärtlich zu berühren, jedoch nur oberflächlich und küsste sie leidenschaftlich. "Ich habe keine Lust auf Besprechungen - ich habe viel mehr Lust auf meine wunderschöne Frau, die ich nach langer Zeit mal wieder..." er küsste sie erneut sehr leidenschaftlich. Selvaggia spürte seine Erregung allein durch Kuss. Ilse schaute den beiden lächelnd zu. "Die Leidenschaft ist normal bei den Beiden. Wenn man bedenkt dass sie sich eigentlich schon seit dem Mittelalter begehren un ... einander aber nie haben durften." flüsterte Cassandra ihrem Gast aus Deutschland zu.
"Komm Lucifer! Ich möchte mich auch meiner Leidenschaft hingeben was meine Frau angeht, also lass uns die Besprechung mit Vater hinter uns bringen. Sie tauchten im Himmel auf, wo ihr Vater, Michael, Hagiel, Astaroth und Euangelion bereits warteten. Die Botschafter berichteten von ihrem Aufenthalt in den fünfziger Jahren. "Was ist Vater? Du wirkst so... nachdenklich." fragte sein ältester Sohn. "Wie heißt das Dorf nochmal,. sagtest du?" ""Dubh Clachan." antwortete der Höllenfürst. "Michael, sieh bitte mal in den Unterlagen nach ich glaube ich habe etwas mit dem Verschwinden des Dorfes zu tun." Ungläubig starrten ihn seine Söhne an. "Tatsächlich hier ist es. Du hast es durch einen Erdrutsch verschwinden lassen?"
Der himmlische Vater nickte. "Ja, das habe ich. Ich war die grausamen Opferungen leid und  sah nur Bosheit. Ich sandte den Erdrutsch um das Dorf mit samt seinen Einwohnern zu vernichten. Mir war nicht bewusst, dass die Bewohner in einer Zwischenwelt gefangen sind und dazu verflucht wurden Geistergottesdienste abzuhalten und alle Menschen die solche Gottesdienste betreten und einen der Geister ansehen, auch zu Geistern werden. Aber jetzt wo ihr beide herausgefunden habt, wer die Geister sind solltet ihr euch dran machen herauszufinden, wer in die Hölle gehört und wer in den Himmel. Dann dürfte der Geisterspuk in der St. Patrick`s Kathedrale vorbei sein. Ich denke da solltet ihr zwei euch zusammen setzen und das gemeinsam durchgehen wer schuldig ist und wer unschuldig, da ihr beide vor Ort wart und daher am besten wisst wer wo hingehört." schlug Michael vor. "Machen wir. Euangelion schreibst du bitte den Bericht soweit fertig, den Teil in Dubh Clachan schreibe ich dann... zusammen mit Metatron." sagte der höllische Botschafter zu seinem Sekretär. "Sehr gut! Wenn ihr zwei die Liste fertig habt, dann kommt bitte wieder zu mir. Ich möchte sie mir auch gerne ansehen, zudem ich ja mein Einversändnis darunter setzen muss um die Geister, die in den Himmel gehören, diesen auch zu gewähren. Damit sie Erlösung finden." sagte der himmlische Vater, dann wandte er sich an Michael.
"Sag mal Michael, jetzt wo du Maria einen Antrag gemacht hast... wann willst du heiraten?" wollte sein Vater wissen. "Ich... ähm... darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wir haben doch genug Zeit... oder? Ich meine... Vater hat sie ja von... der Frucht des Lebens..." "Das heißt aber nicht dass du so lange warten musst!" meinte sein Bruder. "Ach Lucifer, das ist nicht so einfach für mich, wenn ich nur daran denke wie schwer es mir fiel den Antrag..." Der himmlische Vater lachte leise. "Dann lass dir von Lucifer helfen. Er meistert diese Dinge was seine Frau und Familie angeht sehr gut, auch wenn er und Selvaggia, wegen ihrer beider Sturheit - öfter mal streiten. Ihr führt die wohl schwierigste Beziehung von allen meinen Söhnen, Lucifer. Da du ja sozusagen doppelte Arbeit hast in der Hölle und ich weiß, dass das nicht leicht ist - so von einer auf die andere Sekunde umzuschalten. Wie gesagt Lucifer ist sicher bereit dir zu helfen. Ihr beide mögt euch mehr, als ihr euch selbst eingesteht. Und es würde mich freuen, wenn ihr beide euch auch wieder etwas annähert, wie das unter Brüdern sein sollte."
Jetzt geht zu euren Frauen und genießt den Spaß! Und Lucifer, ich halte mein Versprechen - die nächsten fünf Jahre, keine Schwangerschaften mehr." lachte er. "Fünf Jahre? Darüber reden wir noch Vater. Aber danke, dass ich mal nach Lust und Laune meine Frau beglücken darf ohne gleich befürchten zu müssen dass Selvi sofort wieder schwanger wird." "Bitte gern, mein Sohn."
"Lucifer, kann ich dich einen Moment sprechen?" fragte Michael, als sie wieder im Boulevard waren. "Sicher. Wir gehen am besten in mein Arbeitszimmer."
"Setz dich. Befolgst du jetzt Vaters Anweisung?" Der Erzengel räusperte sich. Er wirkte sehr unsicher, stellte der Höllenfürst fest. "Ich... na ja... Vater hat schon recht. Ich bin noch ziemlich unsicher im Umgang mit Frauen... du dagegen hast echt Erfahrung. Also ich meine... ich liebe Maria und möchte sie mal verwöhnen, ihr mal etwas Schönes bieten. Aber ich weiß nicht was und wie, ich habe keinen schicken Wagen wie du und ich bin noch nie gefahren und kenne mich auf der Erde nicht wirklich aus. Ich dachte .. Maria und Selvaggia verstehen sich doch auch ganz gut. Vielleicht könnten wir mal zu viert etwas machen... ganz normal wie Menschen - das gefällt Maria bestimmt auch. Und..." Der Höllenfürst lachte. "Halt Michael! Du redest ja wie ein Wasserfall. So kenne ich dich gar nicht. Aber gut. An sich ist deine Idee gar nicht so schlecht. Finde mal heraus was Maria bevorzugt... Oper, Musical... und dann machen wir was in der Richtung mit unseren Frauen." Der Erzengel lächelte dankbar. Und wann denkst du sollte wir heiraten und  die Vorbereitungen..." Sein gefallener Bruder unterbrach ihn. "Ja, ich helf dir auch dabei. aber erst mal eins nach dem Anderen. Vater hat dich mit seiner Frage ziemlich verunsichert?" Michael nickte. "Danke Lucifer!" Dieser lächelte. "Gern geschehen!" Michael merkte dass er es ernst meinte. Er begann Lucifer immer mehr zu mögen und als Bruder zu schätzen.
In der Küche des Boulevards saßen nur noch Ilse, Maria und Selvaggia. Die beiden Engel setzen sich neben ihre Frauen. Michael gab seiner Verlobten einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Lucifer küsste seine  Frau leidenschaftlich und ließ seine Hand von hinten unter ihre Bluse gleiten. Er bagann sanft über ihren Rücken zu streichen und musste sich zusammenreißen, nicht gleich hier über sie herzufallen. Seit sie von Sariel die Bestätgung bekommen hatte dass sie nach der Schwangerschaft wieder Sex haben durften und er von Vater das Versprechen hatte, dass erst mal nichts passieren würde, konnte er seine Finger nicht mehr von ihr lassen. "Ich habe mir gerade einen Pharisäer gemacht. Möchtest du auch Lucian?" fragte Ilse ihn. "Da fragst du noch? Ich glaube du kennst meine Antwort." zwinkerte er ihr zu. Ohne ihn zu fragen stellte sie auch Michael einen hin, nur dass sie ihn nicht mal annährend so stark gemacht hatte, wie den des Höllenfürsten. Belial musste grinsen, als Michael schon bei der schwachen Mischung hustete. Michael war das Trinken nicht gewohnt und musste sich erst mal langsam daran gewöhnen. "Sag mal Maria - was bevorzugst du eigentlich - Oper, Musical, Konzerte?" fragte der Höllenfürst die junge Pastorin. "Konzerte, ich glaube, ob du schon mal auf dem Wacken oder bei Rock am Ring warst, brauch ich nicht fragen, genausowenig ob du "Unheilig" oder "Santana" kennst. Warum?" fragte sie neugierig.
"Na ja - ich wollte Selvi gerne mal wieder ins Theater entführen und ich dachte ihr beide wollt vielleicht mitkommen. Ihr kennt auch in Paris nicht aus, wir zeigen euch, was es zu bieten hat." "Oper? Ähm, ja, das wäre sicher mal toll Lucifer." Michael blickte seinen Bruder dankbar an. "Ja, mein Schatz, wenn du gerne dahin möchtest." Selvaggia lächelte ihren Mann an. Sie freute sich, dass er das für Michael machte. "Gut, dann mache ich mich mal im Internet schlau was gerade läuft und besorge dann vier Karten für ein Klassik-Konzert." sagte der Höllenfürst und trank einen großen Schluck seines Pharisäers. "Und Michael geht dann irgendwann mal auf ein richtiges Rockkonzert mit dir." er grinste seinen Bruder belustigt an und sagte telepathisch zu ihm: "Maria kommt aus dieser Zeit. "Unheilig" und "Santana" sind Bands heutzutage. Das ist anders als das, was Selvi bevorzugt und vermutlich brauche ich ihr mit sowas nicht zu kommen... Wobei... hm... mal schauen..."
Er rief dann nach Sandalephon. Der Erzengel erschien sofort. "Guten Abend, zusammen. Was gibt es denn Lucifer?" fragte er freundlich. "Na ja, ich dachte du hast vielleicht Lust die Nacht hier im Boulevard zu verbringen und auf vier deiner Nichten und Neffen aufzupassen. Selvi und ich hätten gerne mal wieder ein wenig Zeit für uns und..." Der Erzengel unterbrach seinen ältesten Bruder. "Das mache ich gerne Lucifer!" antwortete er. "Meine Schöne, hast du Lust auf einen Spaziergang an Maltas Küste und anschließend auf einen gemütlichen Abend am Kamin in unserem Haus?" fragte Michael mutig. "Ja natürlich, gerne Michael." Die beiden verabschiedeten sich. "Danke Lucifer!" hörte der Höllenfürst den Erzengel vor dessen Verschwinden noch in seinen Gedanken. "Wenn die Arbeiten am Haus auf Norderney morgen wie versprochen beendet sind, dann können wir morgen einziehen." "Oh das wäre sooo schön!" freute sich Ilse. "Ich gehe dann auch mal schlafen, damit ich morgen wieder fit bin." Nachdem auch Ilse gegangen war, verabschiedeten sich auch Lucifer und Selvaggia.
"Kamin, oder Schlafzimmer?" fragte er seine Frau als er mit ihr im Palazzo in Venedig auftauchten. "Kamin!" kam die spontane Antwort. Mit einem Fingernschnippen loderten die Flammen im Kamin. Belial nahm sie auf den Arm und trug sie in den Salon. vor den Kamin legte er sie sanft auf die Felle und Decken. Er begann sofort sie zu küssen und zu streicheln. Sie begannen sich spielerisch gegenseitig auszuziehen und genossen ihre wilde, leidenschaftliche Liebesnacht.
Metatron und Cassandra standen am Bett ihres schlafenden Sohnes und betrachteten den kleinen Jungen glücklich. "Metatron, was würdest du sagen, wenn Jan ein Geschwisterchen bekommen würde?" fragte seine Frau unvermittelt. Der Erzengel sah sie fragend an. "Ich denke, das wäre sehr nett für Jan. Ich würde mich natürlich auch freuen. Bist du schwanger?" fragte er dann. "Ja, im zweiten Monat." Der Erzengel umarmte sie und küsste sie zärtlich. "Ich liebe dich, Cassie und freue mich auf unser zweites Kind." antwortete Metatron.
Als Selvaggia und Lucifer in der Küche im Boulevard erschienen, saßen Michael und Maria schon am Tisch und genossen das Frühstück, das Ilse zubereitet hatte. Sandalephon war gerade dabei die Zwillinge mit Frühstücksbrei zu füttern, die Spaß mit ihm machten. Luciano aß brav sein Brot und beobachtete amüsiert, wie ruhig sein himmlischer Onkel trotz der Blödsinns seiner Geschwister blieb.
"Guten Morgen! Und lief alles glatt, Sandalephon?" fragte Selvaggia. "Sicher. Linnea schläft noch." Er zeigte auf den Maxi-Cosi im Eck in dem das jüngste Kind der Familie lag. Sofort als sie saßen standen ein Kaffee, sowie zwei Croissants vor Belial. Für Selvaggia hatte Ilseeinen Tee zubereitet und stellte ebenfalls einen Teller mit zwei Croissants hin. Während Selvaggia beide Croissants auf aß, knabberte ihr Mann nur an einem herum. "Gehen wir nach dem Frühstück nach Norderney um zu sehen wie die Arbeiten am Haus vorangehen? Ich möchte wissen ob ich morgen wieder einziehen kann. Da ist Samstag, das wäre ideal auch für auch zum einziehen." Belial nickte und trank seinen Kaffee. "Ob ich es mal schaffe deinen Mann am Morgen zum Lachen zubringen?" fragte sie die schöne Hexe. "Viel Glück!" war deren Antwort. "Entschuldigt ihr mich kurz. Ich möchte mir schnell in meinem Arbeitszimmer einen Überblick verschaffen was ich noch an liegengebliebener Arbeit erledigen muss. Ich fürchte, da ist in letzter Zeit wieder einiges zusammen gekommen. Ilse ich komme gleich wieder und dann können wir auf nach Norderney." In seinem Arbeitszimmer rief er nach Euangelion.
Dieser erschien sofort. "Du hast gerufen Chef?" Der Höllenfürst nickte, sah aber nicht von seinem Schreibtisch hoch, auf dem sich wieder einiges angesammelt hatte. Er hatte seinen Papierkram die letzte Zeit wieder mal sehr schleifen lassen. "Ich möchte dich bitten den Bericht über Fall schon mal soweit fertig zu machen, den Teil in Dubh Clachan bekommst du dann, wenn wir soweit sind. Und das hat Samyaza hingelegt, das sind die Berechnungen aus der Hölle und so Zeug in die Richtung, all das eben womit du so gut zurecht kommst. Wärst du so nett?" fragte Belial und reichte ihm den Stapel. Euangelion nahm ihn entgegen. "Sicher Chef! Wird sofort erledigt. Ich freue mich ja, dass du mein Angebot dir zu helfen mittlerweile annimmst." sagte er freundlich lächelnd. Er sah auf. "Ja, ich habe eingesehen, dass du dazu durchaus in der Lage bist und ich bin dir auch echt dankbar für deine Hilfe und vor allem Gabriel, dass er dich weiterhin in meinem Dienst lässt. Ich könnte mir keinen besseren Sekretär vorstellen." antwortete er lächelnd und voll des Lobes. "Danke Lucifer. Ich mach mich dann mal an die Arbeit." sagte der Engel etwas verlegen, erhob sich und verließ das Zimmer.
Astaroth erschien im Vorzimmer und setzte ich an seinen Schreibtisch um seine Berichte für Metatron zu bearbeiten. "Was ist denn mit dir los? Hast du eine Abreibung von Lucifer bekommen?" lachte er diabolisch. "Nein, im Gegenteil. Lucifer hat etwas gesagt was er noch nie so direkt gesagt hat. Er hat mich total gelobt." Astaroth lächelte. "Ja, so ist Lucifer. Er braucht sehr lange bis mal ein Lob ausspricht. Na komm, Berichte schreiben. Was den Fall angeht können wir das ja wie immer machen und alles zum Schluß nochmal zusammen durchgehen." Euangelion nickte und setzte sich an seinen Schreibtisch. "Auf den Teil in dem Dorf müssen wir aber noch warten, den schreiben ja Metatron und Lucifer." Astaroth nickte.
Belial erschien wieder in der Küche und bat um einen weiteren Kaffee. Den er sofort von Ilse serviert bekam. "Der dritte? Dann ist ja deine Laune nachher recht gut,oder?" lachte sie. Der Höllenfürst grinste nur. "Selvi, was hast du heute vor? Ich müsste mich heute Nachmittag mit Metatron zusammensetzen - Kat hat ja am Freitag keinen Zauberunterricht und  wenn die Arbeiten am Haus selbst soweit fertig sind, denn eigentlich müssten sie das so langsam geschafft haben, dann würde ich heute gerne auf der Strandterrasse arbeiten. Wenn du willst kannst du ja mitkommen und mit Luciano am Strand spielen, während die Zwillinge ihren Mittagsschlaf machen." Selvaggia lächelte. "Das ist eine ausgezeichnete Idee, Lucifer!" Er lächelte und küsste seine Frau leidenschaftlich und hielt anschließend Ilse seine Hand hin. "Kommst du?" fragte er lächelnd. Die alte Dame ergriff seine Hand und sofort standen sie auf dem großen Grundstück der Nordseeinsel. Der Bauleiter trat zu ihnen. "Moin moin, Frau Meier, Herr Rayne. Das Haus ist in etwa einer Stunde fertig. Da können se dann schon einziehen wenn sie wollen. Nur der Stall muss noch fertig gebaut werden, aber der ist auch in ein paar Tagen fertig." berrichtete der Bauleiter. Ilse strahlte bis über beide Ohren. "Das ist toll. Dann ziehe ich heute Nachmittag gleich wieder ein und... ich mache euch zur Besprechung auch einen Pharisäer." rief sie begeistert. "Da freue ich mich drauf, nur für meinen Kollegen bitte nicht so stark wie für mich." grinste Belial.
Am Nachmittag saßen die beiden Botschafter auf der Terrasse. Ilse richtete sich wieder in dem Haus ein, sie wollte gleich diese Nacht wieder in ihrem Haus schlafen. Die Zwillinge und Linnea schliefen warm eingepackt, im milden Herbstwind. Selvaggia sammelte mit ihrem ältesten Sohn am Strand Muscheln, aus denen der kleine Junge anschließend eine Kette für Christina Luciana basteln wollte.
Metatron hustete als er den ersten Schluck seines Pharisäers nahm. "Der ist ja heftig! Schmeckt aber gut." stellte er fest. "Ja, aber nicht annährend so stark wie meiner." grinste sein Bruder. "Ja, das riecht man schon. Also fangen wir an: Himmel, die alte Hexe die uns geholfen hat." sagte Metatron und notierte ihren Namen. "Hölle - der verrückte Pfaffe und sein Dorfschullehrerin." So gingen die beiden alle Bewohner des Dorfes durch. Selvaggia und Luciano bastelten derweil schöne Muschelketten. Sie verabschiedeten sie sich von Ilse und versprachen sich Morgen auch häuslich einzurichten.
Es war gegen Abend und Maria Teufel schrieb gerade an ihrer Predigt für den kommenden Sonntag, als Michael vor ihr erschien. „Lust auf einen Strandspaziergang? Wir müssen ja auch nicht nach Malta, wir können überall hin – eine einsame Insel in der Südsee wäre auch möglich.“  Die Pastorin errötete, dann nickte sie. Michael ergriff ihre Hand und schon waren sie an einem traumhaften Strand mit weißem Sand an den leicht die azurblauen Wellen hinauf- und hinabflossen.
„Maria... ich... du weißt, dass ich an sich nicht gerade feige bin, aber ich bin Soldat und eher unromantisch... würdest du gern mit mir...“ Maria errötete, lächelte und legte ihm einen Finger über die Lippen. „Eigentlich hatte ich weniger damit gerechnet, dass du so verlegen fragst. Ich hatte geglaubt, du bist da tatkräftiger. Ja, ich möchte mit dir intim sein und hier ist es sehr schön, auch...“ Überrascht sah sie wie Michaels Augen sich fast entsetzt weiteten. „Intim?“ keuchte er. „Maria, du bist rein und unschuldig und ich werde dich nicht beschmutzen!“ Ungläubig starrte sie ihn an. „Mich beschmutzen? Heißt das, wenn ich schon einen Freund gehabt hätte, wäre ich schmutzig gewesen? Wenn ich dir nicht gut genug bin, vergiss es!“ Sie zog den Ring von ihrem Finger und warf ihn vor Michaels Füße. „Such dir gefälligst ein dummes kleines blütenweißes Engelchen. Ich für meinen Teil möchte in mein Arbeitszimmer zurück. Ich habe noch eine Predigt zu schreiben und wie ich das sehe habe ich ja jetzt reichlich Zeit!“
„Maria, du verstehst nicht!“ „Ach wirklich? Oh, ja, ich bin ja auch nur eine dämliche Sterbliche, die beschmutzt werden könnte – oder an der das saubere Musterengelchen sich dreckig machen könnte!“ Wütend drehte sie sich um und ging auf den Palmenwald zu, der auf der Insel wuchs. Hier zog sie ihr Mobiltelefon und fluchte leise als sie merkte, dass auf der Insel kein Empfang war. „Gibt es Probleme?“ fragte eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich erschrocken um und lächelte. „Hey Samyaza, ja... ich... ähm... würdest du mich in den Boulevard mitnehmen?“ Der höllische Stellvertreter von Belial nickte. „Du siehst aber nicht gerade glücklich aus und...“ in diesem Moment hörte sie Michael rufen: „Maria! Sei doch bitte vernünftig!“ Samyaza verzog fast angewidert das Gesicht. „Papas Musterknabe ist mit dir hier?“ Maria nickte. „Aber der kann bleiben wo der Pfeffer wächst!“ meinte sie ärgerlich. „Hm... Streit im irdischen Paradies?“ fragte Samyaza. „Ja, er ist ein Idiot! Können wir jetzt gehen?“ Der gefallene Engel grinste. „Endlich einsichtig geworden, Glückwunsch.“ Er fasste nach Marias Hand und verschwand mit ihr in dem Moment in dem Michael sie erblickte.
Michael bückte sich und hob den Ring auf, den er ihr geschenkt hatte. Er zauberte sich in sein Haus auf Malta und trank Wein, den er sich herbeigezaubert hatte. Er starrte traurig auf den Ring in seiner Hand. Eine dicke Träne kullerte ihm die Wange hinunter.
Belial saß in seinem Arbeitszimmer über dem liegengebliebenen Papierkram.
"Kannst du nicht anklopfen?" fauchte der Höllenfürst, als Samyaza mit Maria in seinem Arbeitszimmer auftauchte. "Entschuldige Chef. Aber ich glaube wir haben da ein Problem, um das du dich kümmern solltest. Da muss der Papierkram erstmal warten. Am besten liest du Maria`s Gedanken, dann geht es schneller und sie kann dir nichts verheimlichen." Die Pastorin tobte vor Wut. "Nein, das kommt gar nicht in Frage! Mit dem diesem blöden, keuschen Engel habe ich ein für alle mal abgeschlossen! Der kann mir mal den Buckel runterrutschen. Und jetzt lass mich los!" tobte die sonst so gutgelaunte Pastorin. Samyaza ließ sie los und Lucifer zog sie in seine Arme. Er nickte Samyaza zu. "Ich kümmere mich darum und entschuldige bitte, dass ich dich so angefahren habe." sagte er zu seinem Freund. "Schon gut, Lucifer." sagte er und verschwand.
Belial hielt Maria ganz fest in seinen Armen und sie erst mal wieder etwas zur Ruhe kommen zu lassen, da er merkte, dass in ihrer gegenwärtigen aufgebrachten Stimmung nicht wirklich mit ihr zu reden war. Sie merkte schnell, dass von ihm eine beruhigende Energie ausging. "Komm, setzen wir uns auf das Sofa. Du kannst mir entweder alles erzählen, oder ich lese deine Gedanken. Was dir lieber ist." Sie setzte sich auf und wischte sich eine Tränen aus den Augen. "Einen kleines Schnäpschen zur Beruhigung? Was willst du ich zaubere dir alles her." Sie nickte. "Aber nur wenn du einen mittrinkst! Dann zaubere uns in meine Wohnung, da habe ich Schnaps den ich gerne trinken möchte." murmelte sie. Er nickte und sie standen in der Wohnung der Pastorin im Boulevard. Sie holte eine Flasche und zwei Longdrinkgläser aus ihrer Schrankbar und stellte diese auf den Tisch. "Ein Teufel mit Hörnern - nett wo gibt es denn sowas?" fragte der Höllenfürst lachend. "Keine Ahnung, ich habe sie mal geschenkt bekommen, weil ich Teufel heiße." Maria grinste als er aufkeuchte, nachdem er das Glas geleert hatte. "Was ist das denn für ein ekelhafter Geschmack?" "Ja, aber wenn man etwas zum betrinken braucht ist das echt gut das Zeug." sagte sie und schenkte ihm ohne zu fragen noch etwas ein. "Aber jetzt reden wir erst mal. Was ist passiert? So wütend und aufgebracht kenne ich dich sonst nicht." Maria sah traurig zu Boden. "Maria, zwing mich bitte nicht deine Gedanken mit Gewalt lesen zu müssen." sagte er eindringlich. Sie seufzte. "Dann mach es. Ich habe kein  Lust den ganzen Mist über den Engel zu erzählen."
Der Höllenfürst seufzte auf, als er in ihren Gedanken gelesen hatte was passiert war.
"Maria!" rief er mit Entrüstung in der Stimme. "Was hast du nur getan? Michael ist ein Engel, der erst mit seinen Gefühlen klarkommen muss. Er musste es erst mal verdauen, dass er plötzlich seinen freien Willen und damit auch ungezügelte Gefühle bekommen hat. Es ist nicht leicht für die Engel, da sie diesen nicht  immer hatten - so wie ich.  Vater hat ihren freien Willen und somit auch ihre Gefühle beschränkt. Für Metatron war es auch ein harter Kampf. Aber das gehört nicht hier her. Michael wollte einfach nur einen romantischen Spaziergang unter Palmen machen. Er ist nicht der Typ der seine Verlobte vor der Hochzeit verführt. Er ist unsicher, da er erst mal lernen muss mit dem ganzen Gefühlschaos zurecht zu kommen. Er möchte dich langsam kennenlernen, erste Zärtlichkeiten austauschen, ohne Sex. Das ist eher Michael. Er ist zwar ein himmlischer Soldat, aber als Engel mit Gefühlen - alles andere als ein Draufgänger. Darüber solltest du dir mal Gedanken machen. Er hat nichts böse gemeint." "Aber Metatron hat auch mit Cassandra vor der Hochzeit mehr getan als reden. Von Selvi und dir... meine Güte, ihr habt auch... ich meine, ihr habt erst vor kurzem irgendwie geheiratet, so dass es sich auch für Selvi verheiratet anfühlt. Und ich... er hat mich zurückgewiesen! Bin ich so häßlich?" "Red keinen Unsinn! Du bist ziemlich tough, Maria! Und Cassandra war nicht mehr unberüht wie du - die hatte eine Ehe hinter sich, die einige Höllenqualen wie einen Erholungsurlaub erscheinen lassen! Und Selvi ist auch schon verheiratet gewesen... das ist also was ganz anderes!" "Er will mich nicht! Michael will etwas was er als rein und unschuldig ins Regal stellen und anhimmeln kann, aber er will keine Frau!"
"Wie kommst du bitte auf den Schwachsinn? Ehrlich gesagt, Maria, ist Michael genauso unschuldig wie du und vermutlich muss Vater ihm erst noch erklären was man mit einer Ehefrau alles Interessantes machen kann. Überleg doch bitte einmal so nüchtern und logisch wie ich weiß, dass du denken kannst! Michael hat nie eine Frau angesehen - nie in seinem sehr sehr langen Leben und dann sieht er dich, Vater beschließt, dass ihr gut zusammenpasst und sein "braver Junge" etwas lockerer werden und mehr Gefühle verkraften kann und du glaubst, ein Mann, ein Erzengel, der es mit mir aufnimmt, der gegen Drachen und Ungeheuer kämpft, weil das seine Aufgabe ist, die er sehr ernst nimmt, weiß auf Anhieb wie Liebe, Leidenschaft, Lust - und Sex - funktioniert? Wenn ich dir einen Drachen auf den Hals schicken würde, Maria, glaub mir, Michael würde augenblicklich zwischen dir und dem Drachen stehen und ihn erlegen bevor das Tier dir ein Haar gekrümmt hätte. Aber deine Erwartung... das war eine Spur zu schnell für ihn." erklärte er gereizt.
Er kippte das Ratzeputz-Gesöff in seinem Glas herunter und erhob sich. "Bieg das wieder gerade, sonst verpasse ich dir eine Kopfwäsche - eine die sich gewaschen hat!" sagte er sichtlich wütend, wie Maria feststellte. "Und betrink dich nicht so damit, dass du es bereust!" sagte er noch und verschwand. Maria kippte noch ein Glas hinunter und noch eins... ihr wurde klar, dass Lucifer vielleicht recht hatte mit dem was er über Michael gesagt hatte. Sie begann zu weinen, da ihr klar wurde, dass sie dem Mann den sie liebte und heiraten wollte unrecht getan hatte und vermutlich mit ihrer Entlobung sehr verletzt hatte. Sie nahm die Flasche Ratzeputz und warf sie gegen die Wand und ging ins Bett. Sie wollte schlafen gehen um Morgen einen klaren Kopf zu haben um mit Michael zu reden.
Belial tauchte auf Malta in Michaels Haus auf. Er seufzte, als er ihn zusammengekauert auf der Terrasse sitzen sah, in der Hand eine fast leere Flasche mit griechischem Wein, der nicht gerade zu den leichten Tischweinen gehörte - und auf dem Tisch stand eine leere Flasche sehr hochprozentiger Ouzo. Er setzte sich neben ihn auf den Boden. "Michael?" fragte er flüsternd. "Sie hat .. mich ..." Er reichte Lucifer den Ring. "Den brauche ich nicht mehr! Gib ihn Vater zurück! Er kann ihn einem weniger dummen Engel geben. Einem der sich nicht so dämlich anstellt. "Das werde ich nicht tun! Du wirst ihn Maria wiedergeben und ihr werdet heiraten. Samyaza hat Maria zu mir gebracht. Ich weiß was passiert ist. Maria hat das ganze falsch verstanden. Ich habe... na ja... ich war zum Schluß unseres Gespräches auch nicht gerade sehr nett zu ihr."
Michael sah ihn fragend an. "Was hast du... gesagt?" wollte er wissen. "Dass du nicht der Typ für vorehelichen Sex bist und du erst noch lernen musst mit den ganzen Gefühlen klarzukommen und so weiter. Sie wurde nachdenklich. Zum Schluss habe ich ihr klar gemacht dass sie dir unrecht getan hat und sie das gefälligst geradezu biegen hat, da ich ihr sonst den Kopf wasche." Michael lachte bitter. "Und du glaubst, dass sie... ?" "Ich hoffe es! Gib mal her! sagte er und griff nach der Weinflasche in Michaels Hand. Er setzte  an und trank den Rest der Flasche aus. Michael sah ihn ungläubig an. "Wie kannst du so einen Riesenschluck von dem wiederlichen Zeug auf einmal trinken?" Der Höllenfürst lachte. "Ach Brüderchen, wenn du wüsstest was ich schon alles getrunken habe. Und heute hab ich eh schon wieder so viel Alkohol intus, dass es echt keine Rolle mehr spielt. Erst die Pharisäer von Ilse und die haben es echt in sich - zwei und du bist eigentlcih schon bedient." Michael grinste. "Und wie viele hast du?" er überlegte kurz. Ich glaube sie hat mir ... drei, eher  vier? Und einer war stärker als der andere. Dann habe ich eigentlich heute den ganzen Tag immer wieder was getrunken, das erleichtert den Papierkram. Und das Gesöff von Maria habe ich auch getrunken, da war das zweite Glas... joah... Genug! Und jetzt der Wein... ich bin bedient für heute was Alkohol angeht. Aber mal ehrlich - Maria muss echt verzweifelt sein, bei dem widerlichen Gesöff das sie aus dem Schrank geholt hat. Ich sollte das Unternehmen verklagen, dass sie einen Teufel als Markenzeichen gewählt hat!"
Michael lächelte. "Mir reicht das was ich getrunken hab. mir ist irgendwie gar nicht mehr gut." gab der Erzengel zu. "Du trinkst ja sonst nicht und... hast jetzt wohl deinen ersten Rausch. Morgen wird es dir beschissen gehen." "Glaubst du sie wird mir meine Dummheit verzeihen? Ich liebe sie, Lucifer! Ich kannte das Gefühl nicht, bis ich Maria sah. Ich ... "
Lucifer legte einen  Arm um seinen Bruder. "Das wird schon wieder. Maria ist ein schlaues Mädchen. Sie hat meine Andeutungen verstanden und sie hat sich erst mal richtig ausgeweint, nachdem Samyaza sie zu mir gebracht hat. Das hätte sie nciht gemacht, wenn du ihr egal wärst." Michael nickte. Dann fiel sein Kopf auf Lucifers Schulter. Der Alkohol hatte ihn zum einschlafen gebracht. Der Höllenfürst legte ihn ins Bett und gab über Gedanken seiner Frau Bescheid, dass er bei ihm bleiben würde.
Am nächsten Morgen, recht früh, brachte er ihn nach Norderney zu Ilse. Michael war noch nicht wieder nüchtern genau wie er selbst, nur dass er sich im Gegensatz zu Michael unter Kontrolle hatte. "Morgen. Ich hab hier einen Engel der gestern zuviel erwischt hat und ich brauche dringend deine Hilfe, dass er wieder auf die Beine kommt. Wenn Maria ihn so sieht... " Ilse lächelte freundlich und machte erst mal zwei starke Kaffee für ihre morgendlichen Gäste. "Du siehst aber aus, als könntest du auch etwas zur Ausnüchterung brauchen. Wieviel hast du denn gestern im Laufe des Tages und Abends noch getrunken, Lucian?" Er stöhnte und rieb sich die Schläfen. "Zuviel, Ilse!" flüsterte er. "Ich esse aber keinen sauren Hering! Das Zeug bring ich nicht hinunter." "Was du tust, Lucian, das ist deine Sache, aber dein Begleiter hier, der wird den runterbringen!" sagte sie streng und stemmte die Hände in die Hüften. "Dat geiht nich! Was soll Maria denken, mien Jung?" "Maria hasst mich..." murmelte Michael. Ilse schnaubte und gab ihm einen Klaps auf die Wange. "Blödsinn! Und jetzt trink deinen Kaffee aus und ich hole die Rollmöpse!" sagte sie und ging in die Speisekammer. "Was sind Rollmöpse? Ich habe mal gehört, dass die Frauen im Boulevard meinten, Marias Möpse wären nicht wirklich üppig - so wie Selvis?" Belials Blick verdunkelte sich.  "Ich werde wohl mal mit den deutschen Angestellten reden müssen - aber nein, mit DEN Möpsen - sprich der weiblichen Oberweite hat das nichts zu tun. Ein Rollmops ist ein sauer eingelegter Hering, der aufgerollt und mit saurer Gurke gefüllt ist. Ich finde ihn unheimlich widerlich - Metatron auch - aber... ich sag mal so: Augen zu und durch, Mike... Es bringt dich nicht um, aber es macht dich auf jeden Fall härter..." Zum Ende hin grinste Belial schadenfroh.
Ilse kam mit einem Glas aus der Speisekammer und gleich darauf stand ein Teller mit drei Rollmöpsen vor Michael. "Dann mal runter damit, mien Jung, dann geht dir das gleich besser!" sagte sie mit fast mütterlicher Strenge, die keinen Widerspruch zuließ und klopfte dem Erzengel aufmunternd auf die Schulter.Er blickte seinen Bruder an. "Schmeckt widerlich, aber:  Augen zu und durch. Deine Worte. Na dann los Lucifer, Augen zu und durch - du zu erst! Schließlich hast du mich hergebracht." sagte Michael und schob den Teller in seine Richtung. Ilse konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Er starrte seinen Bruder überrascht an. "Bitte was hast du gerade gesagt?" "Du hast mich schon verstanden. Wenn das so einfach ist... mach es vor!" forderte er seinen ältesten Bruder heraus. "Ich bin nicht so betrunken wie du und muss kein Gespräch mit Maria führen." Michael grinste. "Aber du hast zuviel getrunken und dir ist auch schlecht, das sieht man. Also los, Lucifer!" Ilse grinste. "Da hat er recht mein Söhnchen. Du siehst heute morgen wirklich schlecht aus. Und ich garantiere dass er hilft. Und wer solche Sprüche klopft... sollte es dann auch selbst machen." sagte Ilse streng. Er sah von Michael zu Ilse und sah, dass er an Achtung verlieren würde, wenn er es nicht tun würde. Er seufzte und sah angewidert auf den Teller mit den Rollmöpsen. Er hatte bei dem bloßen Gedanken auch nur einen davon zu essen das Gefühl sich übergeben zu müssen. Er griff sich einen und würgte noch bevor er ihn im Mund hatte. Er biss ab und würgte das Stück runter. Nachdem er das zweite Stück heruntergewürgt hatte, begann sein Magen zu rebelieren. Er trank einen großen Schluck Kaffee. "So jetzt du - und wehe du isst das nicht. Dann lernst du mich kennen Brüderchen!" drohte er sichtlich verärgert. Dennoch blieb er ruhig. Was ihn inIlses Augen noch sympatischer machte, ebenso dass er sich überwunden und den Rollmops gegessen hatte.
Michael griff mit skeptischem Blick zu Belial nach dem zweiten Rollmops und biss ab. Überrascht sah er zu Ilse und dann zu seinem Bruder. "Du wolltest mich ärgern, oder? Dieser Rollmops ist delikat! Ausgesprochen vielfältig und überaschend  in seinem Aroma! Haben Sie die selber eingelegt, Frau Meier?" "Ich bin Ilse, mein Junge, und ja, die habe ich selbst eingelegt - und freut mich, dass sie dir schmecken." sagte die alte Frau sichtlich erfreut. Ungläubig starrte Belial Michael an. "Du magst diese widerlichen Scheißerchen?" fragte er hörbar angeekelt. "Na! Nicht solch Ausdrücke in dieser Küche! Demnächst sind die Kinder auch hier und die sollen doch so schlimmen Kram nicht lernen!" tadelte Ilse ihn. Michael zuckte mit den Schultern. "Ich weiß gar nicht was du hast. Die sind wirklich deliziös! Könnte ich noch einen haben, bitte?" fragte er. Erfreut kam Ilse seiner Bitte nach und legte ihm noch zwei weitere Rollmöpse auf den Teller. "Nimm dir ein Beispiel an Michael, Lucian!" sagte sie. "Mach dich nicht unbeliebt bei mir, Ilse!" warnte Belial sie mit leicht amüsiertem Unterton. "Also die sind nicht nur sehr schmackhaft, sie helfen wirklich gegen dieses Gefühl von Kopfschmerz..." "Super, das heißt, es geht dir gut genug um mit Maria zu reden?" fragte Belial. Michael erblasste. "Ähm... ich glaube, ich hätte noch gern..." "Nix da, du Rollmopssüchtiger!" unterbrach Belial ihn. "Ilse, wie viele Gläser hast du eingemacht von dem Zeug?" "Acht..." murmelte die alte Frau. "Gut, gib mir bitte drei oder vier für Maria mit, unter Umständen braucht die auch einen bei dem Teufelszeug was sie getrunken hat... irgendwas mit 53% - so ein Ingwerzeug." Ilse kam der Bitte nach und reichte ihm ein halbes Dutzend Rollmöpse auf einem Teller. Liebevoll kniff sie Michael in die Wange, der sie verblüfft ansah als sie das tat und meinte: "Die Hälfte ist für dich, Junge. Lass sie dir mit der Maria schmecken." Er musste grinsen - doch das Grinsen verging ihm, als sie in Marias Wohnzimmer landeten.
Belial reichte ihm den Teller und den Ring, den er noch von gestern in der Tasche seines Jackets hatte. "Sie ist in der Küche und heult ihn ihren Kräutertee!" Damit verschwand er und tauchte wieder in der Küche bei Ilse auf. Er setzte sich an den Tisch und trank seinen Kaffee weiter. "Das hat dir gefallen,oder?" fragte er sichtlich gereizt und schlecht gelaunt wie Ilse ihn kannte. Nur, dass es ihm heute auf Grund seines gestrigen Alkoholgenusses nicht ganz so gut ging. Irgendwie fand Ilse das sehr amüsant. "Was denn, Lucian?" fragte sie grinsend. "Na dass ich diesen ekelhaften Rollmops herunter würgen musste." Sie nickte. "Irgendwie schon. Aber hilft er wenigstens?" "Na ja, ich hab ja im Gegensatz zu Michael nur einen gegessen. Die Kopfschmerzen haben ein wenig nachgelassen. Aber in meinem Magen fühlt es sich nicht wirklich gut an seit ich den gegessen habe." Sie lächelte. "Du wusstest schon, dass dir der nicht schmeckt und dir schlecht werden würde?" Er nickte. "Magst du keinen Fisch?" Er trank einen weiteren Schluck Kaffee. "Fisch schon - aber keinen rohen, oder einen der sauer eingelegt ist." "Na dann alle Achtung, dass du in trotzdem gegessen hast!" sagte sie bewundernd.
"Gegen Magenschmerzen hilft übrigens Ingwertee oder auch Ingwerschnaps:" Belial sah sie entsetzt an. "Nein danke! Da ertrage ich lieber die Magenschmerzen, bevor ich sowas widerliches nochmal trinke." Ilse lachte. "Ich bin so froh euch zu haben. Jetzt ist mein langweiliges Leben vorbei. Ihr kommt doch nachher um euch ein wenig einrichten?" Er nickte. "Ja, Selvi ist damit einverstanden, dass wir uns mit dem Rückzugsort Venedig und hier abwechseln. Und ich komme ja auch allein öfter mal vorbei. Ich finde es hier richtig schön. Ich bin am Meer und ich brauche nicht zu leugnen wer ich bin. Wir sehen später Ilse. Ich sollte jetzt wieder nach Paris gehen und nach meiner Familie sehen." Er gab ihr ein freundschaftliches Küsschen auf die Wange und verschwand.
Michael atmete einmal tief durch. "Vater, bitte gib mir Kraft und mache meine Zunge beredet..." flüsterte er. "Du wirst es schaffen, mein Sohn. Ich bin stets bei dir und jedem meiner Kinder." hörte er die beruhigende Antwort tief in sich. Bewaffnet mit Ring und Teller ging er zur Küchentür und klopfte leise. Maria saß still am Tisch. Sie hörte das Klopfen nicht. "Karoula? Ghatoula mou.. darf ich eintreten?" fragte er sanft. Hastig drehte Maria sich um. "Du brauchst mich nicht "Liebling" nennen, auch nicht - obwohl das vielleicht passt - "meine Katze". Du willst mich doch gar nicht als... als Frau..." murmelte sie und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Sanft nahm Michael ihre Hände in seine freie, stellte den Teller mit Rollmöpsen auf den Tisch und küsste Maria zärtlich auf die Wange. "Ich sehne mich nach dir, danach dir nah zu sein, näher als ein Engel - von Metatron, Hagiel, Sariel und Lucifer, in gewisser Weise auch Astaroth - und einigen anderen der gefallenen mal abgesehen - einer Frau je gekommen sind. Ich... bei dem Gedanken daran, irgendwann deine Schönheit unbekleidet zu erblicken regt sich bei mir etwas... ähm..." er sah verlegen an sich herunter, "etwas... was sich noch nie... also... ich... Maria, bei deinem Anblick, ja wenn ich nur deine Stimme höre oder deinen Duft wahrnehme, diese Mischung aus Pfirsich, Lilie und Rose, ein wenig Veilchen und etwas Minze, dann... Maria.... es wird hart..." Verblüfft sah sie ihn an. "Es wird hart? Was?" fragte sie irritiert. Er errötete noch ein wenig tiefer. "Das... Organ  zwischen meinen Schenkeln..." flüsterte er fast unhörbar.
Maria schwankte. Sofort stützte Michael sie und drückte sie auf den Stuhl zurück. "Ich habe dir etwas sehr schmackhaftes von Ilse mitgebracht. Iss, dann wird es dir besser gehen, agapi mou..." sagte er besorgt. Er griff nach einem Rollmops und hielt ihn vor ihre Lippen. "Sauren Hering?" nuschelte Maria verblüfft. "Nein, Rollmops!" Maria kicherte. "Das ist saurer Hering! Und ich mag Fisch nicht..." "Glaub mir, Rollmops ist sehr delikat und es wird dir besser gehn... vor allem nachdem du... offenbar irgendein Gebräu aus der Hölle getrunken hast... dem Glas nach zu urteilen... Und der Alkoholfahne nach..." "Ratzeputz ist ein Kräuterlikör aus Norddeutschland. Der ist lecker... wenn man... Sorgen hat..." "Was hat Likör mit Sorgen zu tun?" fragte er belustigt. Maria hob den Zeigefinger und rezitierte: "Und so gilt von Alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör!" "Ah ja... und wer kam zu der Weisheit? Du, agapi mou?" Sie schüttelte den Kopf. "Wilhelm Busch. Ist aus "Die fromme Helene", einem seiner "Comics", wenn du so willst." "Ah ja, dann kommt jetzt eine Weisheit von Michael: Wenn nach dem Likör einen Kater du hast, ein Rollmops gut zur Genesung passt. In diesem Sinne, karoula, Mund auf." Sie kicherte, aber gehorchte. Gehorsam biss sie ab. "Lecker, oder?" fragte er und war überrascht, als sie angeekelt das Gesicht verzog. "Prima, bleiben mehr für mich, ghatoula mou, aber Strafe muss sein. Der Rollmops wird aufgegessen" flüsterte er lockend an ihrem Ohr und hauchte zart einen Kuss auf ihre Wange. Maria errötete, aber aß gehorsam den Fisch.
Michael zog sie in seine Arme und drückt seine Hüfte an sie. "Fühl was du mit mir machst. Ich verstehe das nicht ganz, Maria, aber es ist alles andere als angenehm. Ich sehne mich nach dir und... und das Harte... ich... ich weiß nur, dass es irgendwie schmerzhaft für dich sein wird... Ich will dir nicht weh tun und... ich weiß... dass ich nicht darum herumkommen werde, wenn ich dich wirklich... Bitte, Maria, stoße mich nicht erneut zurück! Die Gefühle, die ich für dich habe sind neu für mich, ungewohnt... aber sie sind wundervoll, überwältigend und ich... ohne dich, ohne zu wissen, dass du auch ähnlich für mich fühlst... mit gezügelten Gefühlen, mit nicht vollkommen freiem Willen ist ein Leben sehr leer, aber um den Schmerz zu ertragen... ich würde Vater bitten mir beides wieder zu nehmen und wieder in die leere Existenz zurückkehren in der es nur Pflichterfüllung und Gehorsam gibt." flüsterte er leise an ihrem Ohr. "Es tut mir leid... ich wusste nicht... Oh Michael, kannst du mir... verzeihen?" "Aber natürlich." beruhigte er sie. "Würdest du meinen Ring wieder tragen, Maria?" Er spürte, wie sie nickte. Mit einer Handbewegung ließ er einen kleinen Tritt erscheinen auf den er sie hob, damit sie mit ihm auf Augenhöhe war und nicht nur bis zu seinem Brustbein reichte. "Maria Teufel, ich liebe dich, jetzt und für immer. Ich... verzehre mich nach dir und möchte Kinder mit dir." sagte er zärtlich und streifte ihr den Ring über den Finger.
"Ich... ich glaube, ich sollte meine Eltern und die Familie meines Bruders nach Paris einladen." flüsterte Maria. Er küsste sie sanft. "Eine ausgezeichnete Idee, agapi mou." sagte er leise. "Und ich bin mir sicher, Lucifer kann das arrangieren, oder Vater hilft mir... und ich werde die Zeit wohl auch nutzen müssen um zu... ähm... rauszubekommen, wie genau das mit den Babys funktioniert..." Maria kicherte leise. "Das ist an sich einfach..." "Pst, ich werde Lucifer und Vater um Rat fragen... und Metatron und Hagiel... die sollten Bescheid wissen... und jetzt lass uns in die Küche gehen, wo die anderen warten und ihnen zeigen, dass wir uns versöhnt haben."
Belial lächelte zufrieden, als er sah wie die beiden Händchen haltend in der Küche auftauchten. "Wir sollten zu Vater gehen und mit ihm unsere Liste durchgehen. Damit alle Geister erlöst werden und dahin gehen können, wo sie hingehören und der Fall beendet ist." sagte Metatron an Lucifer gerichtet. "Mmmmh." War die Antwort des Höllenfürsten. "Jetzt, nach dem Frühstück dann können wir den Fall auch für uns abschließen!" sagte der Erzengel erneut. "Mmmmh." Metatron seufzte. "Lucifer! Du bist manchmal unmöglich!" "Was erwartest du vor meinem dritten Kaffee?" Metatron seufzte. "Ja, wir gehen gleich, sobald ich meinen Kaffee getrunken habe." antwortete Belial gereizt Selvaggia sah ihn fragend an. "Und wann gehen wir uns in Norderney einrichten? Ilse freut sich schon so und sie wollte Kuchen backen für uns." Er nickte. "Ja, ich weiß ... wir gehen sobald ich wieder da bin." antwortete er diesmal sichtlich gestresst.
"Aber die meisten Geister, eigentlich das ganze Dorf, wurde doch nach eurem Bericht zu folge alle von dem verrückten Prediger und seiner Gespielin zum Bösen verführt. Wollt ihr die wirklich alle in die Hölle wandern lassen?" fragte Maria. "Sie hat recht finde ich. Schließlich wurden sie beeinflusst und versuchen mit den Gottesdiensten um Erlösung zu bitten. Was der Priester aber verhindern möchte, deshalb hat er vermutlich irgendwas gemacht, damit sie den Namen Gottes nicht benennen können." stimmte Philip der Pastorin zu. "Da müsste er aber schon magische Kräfte haben um das machen zu können." meinte Michael. "Er könnte doch ein Hexer sein, ein Hexer der schwarzen Magie." überlegte Hagiel. "Maria und Philip haben irgendwie recht Lucifer." sagte Metatron. Der höllische Botschafter seufzte. "Das sind aber auch nur Vermutungen, denen wir jetzt erst wieder nachgehen müssen. Und wie sollen wir herausfinden ober der Prediger seine Gemeinde mit einem Zauber belegt hat? Der wird uns das wohl kaum sagen." "Da hat Lucifer jetzt aber recht! Wer schwarze Magie betreibt - gibt das nicht vor anderen zu." mischte sich Selvaggia ein. "Könnte es schwarze Magie sein und kann er den Zauber dauerhaft erhalten?"  Belial nickte. "Es gibt da einen schwarzmagischen Zauber, der eine ganze Gemeinde verzaubern kann. Die Frage ist allerdings wie gut beherrscht der Hexer sein Handwerk? Ich kann durchaus jeden Zauber für immer wirken lassen, aber ein Anfänger - der müsste den Zauber alle paar Tage erneuern." Maria räusperte sich. "Das heißt also,  jemand der diesen Zauber kennt muss jede Nacht die Gottesdienste besuchen um das heraus zu finden." Alle Blicke fielen auf den Höllenfürsten. "Nein! Nicht ich! Astaroth?" Der gefallene Engel schüttelte den Kopf. "Tut mir leid Lucifer, dann wirst du das wohl heute Nacht selbst machen müssen." sagte Astaroth mit leicht schadenfrohem Unterton. Belial, der das merkte sah ihn finster an. "Heute gehe ich - dann sehen wir weiter, wenn sich nichts ergibt."
Selvaggia grinste. "Das heißt dann wohl, ihr geht heute noch nicht zu eurem Vater um Bericht zu erstatten und euer weiteres Vorgehen zu besprechen. Dann können wir ja gleich die wichtigsten Sachen nehmen und in dem Haus auf Norderney einziehen!" sagte die Frau des Höllenfürsten sichtlich erfreut. Er nickte. Ihm war jedoch eher nach Ruhe und Entspannung, da sein Magen immer noch rebellierte.
Mathilde stellte ihm seinen dritten Kaffee hin. "Den kannst du auch auf Norderney trinken! Los nimm ihn mit und unsere Kinder und dann auf die Insel! Ich gestatte dir diesmal vor Ort alles herbei zu zaubern, das geht schneller!" sagte die Frau mit Befehlston. "Auf geht`s Lucifer, die Gattin spricht." lachte Metatron. "Deine Frechheit mir gegenüber wird dir irgendwann noch zum Verhängnis, Brüderchen!" entgegnete der Höllenfürst finster.
"Schön, dass ihr da seid!" freute sich die alte Dame. "Was soll ich denn zum Mittagessen machen?" "Mach doch was richtig Norddeutsches, das haben wir schließlich nicht alle Tage!" sagte Selvaggia."Ich bin gleich wieder da, ich lege die drei kleinen zum Schlafen in ihre Zimmer. Lucifer, wärst du so nett und zauberst uns mal drei hübsche Babybettchen her?" Dieser schnippte mit den Fingern. "Schon geschehen." Ilse staunte. "Das ist ja toll!" "Oma, ich habe Durst!" unterbrach sie der älteste Sohn des Höllenfürsten. "Koch aber bitte nichts mit rohem Fisch, Meeresgetier oder sonst etwas in die Richtung." bat Belial Ilse leise. "Papa? Hast du Bauchschmerzen?" fragte der kleine Junge seinen Papa etwas traurig, als er sah wie dieser sich mit der Hand über den schmerzenden Magen rieb und leise aufstöhnte. "Ach Luciano, mach dir keine Gedanken, ich bin ein Engel und so eine kleine Magenverstimmung haut mich nicht um. "Vielleicht solltest du doch einen Ingwertee trinken, mein Sohn." grinste die Insulanerin. "Nein danke, Mütterchen, ich werde gleich meine Selbstheilungskräfte einsetzten, da es langsam immer schlimmer wird."
Während Belial und Selvaggia die obere Etage nach ihrem Geschmack einzurichten, kümmerte sich Ilse um Luciano. Die beiden planten und Belial zauberte, bis Ilse zum Essen rief. Ilse genoss es sichtlich mit Luciano und seinen Eltern am Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen. "Die Kartoffelsuppe schmeckt total lecker, Oma Ilse!" Sie lächelte. "Das freut mich! Ich habe erst überlegt ob ich Heringsalat machem oder Labskaus." sagte sie frech und sah dabei grinsend den Höllenfürsten an, der sich die Kartoffelsuppe schmecken ließ. Sie erntete einen gespielt bösen Blick. "Du traust dich echt was, Ilse! So mit mir zu reden. Und das ist nicht das erste mal seit wir uns kennen. Respekt!" Selvaggia lächelte. "Nicht schlecht Ilse, du hast es geschafft innerhalb kurzer Zeit Lucifers Freundschaft zu erlangen. Das ist eigentlich gar nicht so leicht." "Was ist Labskaus, Papa?" fragte ihn sein Sohn neugierig. "Das ist Fisch - ich glaube da ist Hering mit drin... ein Fisch, den ich nicht mag. Und er ist roh!"  erklärte er seinem Sohn und sah dabei auch Ilse an, die nur grinste. Sie genossen den Tag bei Ilse und hatten beschlossen, da sie nun schon mal da waren auch dort zu übernachten.
Kurz vor Mitternacht betrat Belial die St. Patricks Kathedrale. Unsichtbar folgte er den Worten des Priesters. Er stöhnte innerlich auf, als er begann sich unwohl zu fühlen. Er tauchte im Salon des Legatshauses in Dublin auf, das in diesem Fall der Versammlungsort für Besprechungen war. "Danke Colin!" sagte Belial höflich, als der Butler des Hauses ihm einen köstlich duftenden Irish Coffee brachte. "Hast du herausgefunden, was du wolltest?" fragte Philip neugierig. "Nein, leider nicht!" Aber der Prediger hat den Leuten gesagt, dass Gott... er kann den Namen aussprechen. Nur vergibt, wenn sie ihm gehorchten und mir die... Opfer darbringen und Gott es so wollen würde, da diese Kinder... die - Brut - Satans - wären." Er presste die Worte sichtlich gequält über die Lippen. "so hat er sich ausgedrückt - wortwörtlich." berichtete er. "Das heißt der muss schon sehr viel Überzeugungskraft haben um die Leute so zu beeinflussen, dass die das auch wirklich glauben. Keiner von uns würde es zulassen sein Kind opfern zu lassen. " sagte Derek sehr traurig. "Er will sie nicht gehen lassen, deshalb erzählt er ihnen die Lügen." Belial seufzte. "Was ist Lucifer? Du siehst so nachdenklich aus." fragte Michael. "Verdammt! Ich bin so doof! Ich will diesen Fall endlich abschließen und zu warten ob er den Zauber vielleicht irgendwann erneuert ist doch dämlich!" wetterte der höllische botschafter wütend. "Vater!" rief er genervt. "Ja, mein Sohn?" erklang die Stimme Gottes für alle hörbar, auch für die menschlichen Mitarbeiter in diesem Fall. "Du hast bestimmt unsere neuesten Ermittlungen mitbekommen. Ich weiß eine Möglichkeit den Fall sofort zu lösen. Wenn du mich in die Zeit zurück reisen lässt. An den Tag, an dem er diesen Zauber gesprochen hat. Wenn ich weiß - welchen er verwendet hat, dann könnte ich diesen mit einem Gegenzauber brechen und die unschuldigen Seelen können dich wieder erreichen und so erlöst werden."
"Ja. Das hört sich gut an Lucifer. Ich schicke dich also an den Tag zurück, an dem alles begann. Das Ganze hat aber einen Haken." seufzte der himmlische Vater. "Welchen?" "Du wirst dem gesamtenGottesdienst des Predigers beiwohnen müssen und du weißt wie es dir in Kirchen in der Vergangenheit ergeht." Belial seufzte. "Nicht schon wieder! Und außerdem halte ich da keinen Gottesdienst aus." "Deshalb wird Michael dich begleiten. Du bist der erste Engel an meiner Seite, du hast die himmlische Kraft und Energie um Lucifer für die Dauer eines Gottesdienstes beizustehen, diesen aushalten zu können." Michael seufzte. "Ich gehe aber nur, wenn Maria mit geht! Und Maria ist Pastorin, was vielleicht gar nicht so schlecht ist." Ein lauter Seufzer war zu hören. "Ich hatte eher ein: "Ja Vater, erwartet. Aber gut, das ist ein Anfang - dein Wunsch sei dir gewährt. Aber passt mir gut auf Maria auf!"
Kurz darauf befanden sie sich im Wald vor Dubh Clachan wieder. Gemeinsam traten sie auf dem Waldweg, der ins Dorf führte aus dem Wald heraus. Maria und Michael hielten Händchen. Es war Sonntag, kurz vor dem Gottesdienst. Eine ältere Dame begrüßte die drei jungen Leute. So sah sie die drei. "Guten Tag, was verschlägt Sie denn hier her? Es kommen selten Besucher in unser Dorf." Michael räusperte sich. "Wir haben einen Spaziergang gemacht und jetzt sind wir hier." "Der Gottesdienst beginnt gleich kommen Sie doch einfach mit. Wir sind hier alle sehr gläubig." Maria lächelte. "Sehr gerne, das sind wir auch. Also trifft sich das gut!" Belial spürte, die Energie Michaels, so dass er eintreten konnte, dennoch blieb ihm fast die Luft weg. "Der predigt ja vielleicht einen Mist!" stellte Maria fest. Sie unterhielten sich in Gedanken. Michael hatte Maria für diesen Zweck mit Erlaubnis des himmlischen Vaters diese Gabe geben dürfen. "Allerdings .. er predigt über mich... das ist ja nur... Blödsinn... was der erzählt." flüsterte Lucifer angestrengt. "Micha...el!" sofort durchströmte den Höllenfürsten jede Menge himmlische Energie. Gegen Ende des Gottesdienstes wandte der Priester besagte schwarze Magie an. "Lucifer?" fragte Maria, als sie merkte, dass ihr höllischer Freund sehr aufmerksam wurde. "Das ist der schwarzmagische Zauber. Lucifer kann die Worte verstehen." flüsterte Michael unhörbar in ihren Gedanken. "Warum werde ich nicht verzaubert?" fragte Maria ihren Verlobten. Der beugte sich zu der zierlichen Frau hinab und flüsterte ihr ins Ohr: "Du bist durch mich geschützt, Maria. Ich liebe dich und würde dich niemals wissentlich einer Gefahr aussetzen." Sie nickte und gab ihm einen zärtlichen Kuss.
Sofort nach dem Gottesdienst liefen die drei wieder in den Wald und tauchten kurz darauf im Dubliner Legat wieder auf. Belial ließ sich in einen Sessel sinken und schien sich zu konzentrieren. Metatron, Hagiel und Michael, denen sofort klar war, dass er seine Selbstheilungskräfte einsetze, spendeten ihm zusätzliche Energie um ihm sofort wieder seine volle Kraft zu geben. "Danke!" sagte er wirklich dankbar. "Weißt du jetzt was das für ein Zauber ist, und wie du ihn brechen kannst?" fragte Derek neugierig. "Jawohl!" "Lass hören!" ertönte die Stimme des himmlischen Vaters erneut. "Ich kann den Zauber brechen! Im nächsten Geistergottesdienst in der St. Patricks Kathedrale. So, dass alle die unschuldig sind bei dir um Erlösung bitten können und du kannst dann entscheiden wem du Einlass in den Himmel gewährst und wen du mir schickst. Den Prediger und die Hexe nehme ich dann gleich nach dem Gottesdienst mit." berichtete Belial. "Gut gemacht mein Sohn!"
Den nächsten Tag verbrachte der Höllenfürst mit seiner Familie auf Norderney und erledigte nebenbei etwas Papierkram auf der Strandterrasse des Hauses.
Um Mitternacht begab er sich mit den anderen Engeln in die Kathedrale in Dublin - Astaroth hatte Philip an seiner Seite und Michael hielt Maria schützend im Arm. Belial trat vor den Altar und wurde sichtbar. Der Prediger und die Hexe zuckten sofort zusammen. Der Prediger versuchte weiterhin seine Gemeinde zu beeinflussen. "Schweig!" brüllte der Höllenfürst. "Ich weiß was du getan hast! Welchen Zauber du benutzt hast. Das hat jetzt ein Ende!" Er sagte unverständliche Worte für die Engel und die Geister. Nur der Prediger verstand was gerade vor sich ging. "Der Bann ist gebrochen! Ich bin Lucifer, der Teufel höchstpersönlich und das sind meine Brüder - gefallen und nicht gefallen. Wir haben dem verrückten Prediger das Handwerk gelegt. Ihr könnt jetzt alle zu Gott beten und um Erlösung bitten. Zu diesem Zweck sind zwei Geistliche anwesend: Philip Callaghan, ein Katholischer Geistlicher und Maria Teufel-Angelos, eine protestantische Pastorin. Sie werden mit euch die Messe feiern. Doch täuscht euch nicht! Himmel und Hölle wachen über beide. Versucht ihnen ein Leid zuzufügen und ihr gehört mir!" Er wandte sich an den den Prediger und seine Freundin. "Und euch beide nehme ich gleich mit in die Hölle! Ihr zwei habt jeden Anspruch auf Gnade verwirkt!" Belial packte den Prediger und die Hexe, die wimmernd am Boden saßen. Er verschwand mit den beiden.
"Es gibt Arbeit Samyaza! Mach mit ihnen was du willst! Und Vater wird vielleicht noch ein paar mehr schicken."" sagte der Höllenfürst zu seinem engsten Vertrauten in der Hölle und verschwand wieder, bevor der etwas erwidern konnte, um zu seiner Familie sein zu können. Samyaza grinste. Sein Chef war glücklich und als sein Freund war er es auch. Auf Norderney schloss er Selvaggia in die Arme und nahm Ilse die kleine Sophia vom Schoß um sie zu füttern. "Papa da!" stellte seine Tochter vergnügt fest. Belial lächelte. "Ja, der Papa ist wieder da, meine Süße."
Es klopfte leise an der Küchentür. "Hallo Asta, komm rein in die gute Stube, Kaffee?" fragte Ilse freudig. Die hübsche Frau wurde zu dem umwerfend gutaussehenden Seraphen. "Nein, danke - ich brauche kurz mal Lucifers Hilfe." Der Höllenfürst sah überrascht auf. "Na dann - aber ich bin gerade beschäftigt." "Kein Problem - wir haben nur überlegt, wie wir schnell und ohne großes Trara die Schuldigen in die Hölle schicken können und ich habe da dann einen Spruch entwickelt und würde dich bitten da mal drüberzugucken um sicherzustellen, dass das funktioniert und nicht irgendwelche Unschuldigen in der Hölle landen." Belial nickte. "Zeig mal her!" sagte er. Astaroth reichte ihm ein Stück Pergament, das der Höllenfürst aufmerksam las, dann schüttelte er den Kopf. "So funktioniert das nicht wie du das beabsichtigst. Nimm den Spruch von Erziel zum Bannen. Der funktioniert." Astaroth nickte. "Den kenne ich nicht - und ich kenne einiges..." "Ich schreib ihn dir eben auf." bekam er zur Antwort und schon waren Feder und Tinte auf dem Tisch erschienen und der Höllenfürst kritzelte etwas auf das Pergament. "Danke, Lucifer. Wir werden dann in zehn Minuten sowas durch sein. Maria zieht den evangelischen Beichtgottesdienst stringent durch, unglaublich tough!" Sein Lächeln wurde etwas belustigt. "Und meinem Priesterlein schlottern ein wenig die Knie." Belial grinste. "Er macht es ja auch nur für dich." Die beiden nickten sich zu.
"Asa!" freute Luca sich , der auf dem Schoß seiner Mutter saß. Astaroth grinste. "Ja, dein Onkel Astaroth, hallo mein Spatz." er winkte dem kleinen Jungen zu, der kicherte und auf den Arm seines Onkels wollte. "Ich knuddel dich später, junger Mann, ich muss noch was tun." versprach er, nahm das Pergament von Lucifer entgegen und verschwand.
In der Kathedrale in Dublin erschien er neben Philip, der gerade den Segen spendete und einer geisterhaften Frau versicherte, dass keine private Ohrenbeichte mehr nötig war, da sie am Beichtgottesdienst teilgenommen habe.
Laut und vernehmlich rief Astaroth: "Die Beichten sind gehört, Gott hat sich eurer Seelen angenommen, doch er legte fest, dass keine Seele ohne wahre Reue in den Himmel kommt. Da unser Vater das nicht in die Länge ziehen möchte und die, die es verdient haben sicher in den Himmel wollen, nach all der Zeit, werde ich nun eine Art Bann sprechen, der selektiert!" Er sah sich um und ließ ein paar Schwingen auf seinem Rücken erscheinen - Michael lächelte und tat es ihm gleich. Mit klarer Stimme sprach Astaroth:
"Missgunst, regierte, auch Neid und maßlos Gier,
Habsucht, Zwist sollten`s auch noch sein,
all das und mehr kredenzt - oh finst'rer Fürst - ich dir.
Der höllisch Herrscher spricht zu recht: "Nun bist du mein!"
Nun findest du dich in meiner Hand - jetzt und hier,
blickst stumm und auch sehr finster drein.
Du denkst dir: " Was geschieht fern von Eden nun mit mir?"
Deine Seele war nicht rein, Dann musst du wohl zur Hölle sein!"
(Dämon Erziil, der gehässige und gefallene Engel)
Überrascht lösten die Seelen sich auf, manche in einem dunklen Nebel, die meisten jedoch in einem goldenen Funkenregen. Als alle verschwunden waren, gab Astaroth Philip einen Kuss. "Du kannst Morgen dafür sorgen, dass hier ausgeräuchert und geweiht wird und alles , damit die Kirche wieder Heiliger Boden ist. Ich muss nach Norderney, schaue vorher aber kurz noch bei Samyaza vorbei um abzuchecken wie viele in der Hölle gelandet sind und dann will Lucifer das sicher wissen. Und dann machen wir uns später mit unseren Kindern einen gemütlichen Abend." "Ich würde vorschlagen, ich bringe deinen Schatz und meinen nach Norderney ins Möhlendieck-Hus und erkundige mich kurz bei Vater wie viele Seelen im Himmel angekommen sind und wir treffen uns dann bei Meier-Raynes?" schlug Michael vor. Astaroth grinste. "Meier-Raynes?" "Na ja... aus Respekt vor Ilse, die ja nun viel älter ausschaut als unser Bruder - und um zu unterscheiden, dass wir uns nicht in San Francisco bei Rachel und Derek treffen..." Der gefallene Erzengel, der als Metatrons Sekretär fungierte, aber - oder dadurch und durch seine freundliche Art wieder einen Platz im Himmel hatte und - wie Kat und Julien - ein Engel beider Seiten war - auch wenn er irgendwie das Leben zwischen Erde und ab und an Hölle vorzog, wie sein Herr auch - grinste. "Finde ich nett - vor allem weil ich Ilse mag, sie hat Christian und Aine sofort auch wie Enkel angenommen und Christian sagt ja auch "Oma" oder "Oma Ilse" zu ihr. Allein dafür schätze ich die alte Dame unendlich, und auch dafür, dass sie sich von Lucifer nicht einschüchtern lässt, sondern ihm die Meinung sagt und ihn versucht zum Lachen zu bringen und ihn wie einen Sohn liebt. Ich glaube, das hat er irgendwie gebraucht, eine Mutter, die ihm auch mal sagt - neben seiner Frau - wo es lang geht und die ihm auch mal einen mütterlichen Rat gibt."
"Okay, abgemacht, ich nehme die beiden eben mit und dann..." "Dann, mein Sohn, bringst du mir meine zukünftige Schwiegertochter mit!" erklang die Stimme von oben. Maria zuckte kurz zusammen. Michael küsste sie sanft auf den Scheitel. "Ganz ruhig, mein Engel." flüsterte er und sagte laut: "Es geschehe nach deinem Willen, Vater." Er ergriff Philips Hand und verschwand mit ihm und seiner Verlobten nach Norderney. "Klopf, Klopf." sagte er lächelnd. "Ich wollte euch unseren Schwager kurz aufs Auge drücken, Asta fragt kurz bei Samyaza nach und ich frag Oben nach und soll Maria mitbringen." Belial seufzte, nickte und Michael und Maria verschwanden. "Na, Philip, dann setz dich mal, was willst du, Tee? Kaffee? Pharisäer, 'nen steifen Grog?" fragte Ilse fröhlich. "Ähm... Tee bitte, Frau Meier, soweit ich gehört habe, zwingt ihr Pharisäer schon Lucian fast in die Knie und da wage ich mich schon gar nicht zu fragen was Ihr Grog mit mir anstellt." Belial grinste als die alte Frau Philip einen Klaps auf die Wange gab und meinte: "Ich bin Ilse, nix mit Frau Meier, mien Jung!" "Das würde ich mir nie erlauben!" Der Höllenfürst schnaubte belustigt. "Meine Güte, hast du noch nie den Spruch gehört: Regel Nummer eins: Mutti hat immer recht! Regel Nummer zwei: Wenn Mutti mal kein Recht hat, tritt automatisch Regel eins in Kraft!" Verblüfft sah der Dubliner Legatsleiter Belial an. "Mutti?" fragte er verwirrt. Selvaggia lachte glockenhell. "Na ja, Ilse hat sich irgendwie so gut gegen meinen kleinen Grießgram behauptet, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit die Stellung echt erobert hat - wobei, eigentlich ist sie auch mir eine wundervolle Mutter." Sie lächelte der alten Insulanerin zu, die sich hastig umdrehte, und doch hatte Philip die Tränen der Rührung in ihren Augen glitzern sehen.
Luciano und Christina-Luciana kamen mit Jasper Rass in den Flur. "Hallo Onkel Phil!" rief er und wandte sich dann an seine Eltern: "Papa, Mama, Pastor Bente hat gefragt, ob ich beim diesjährigen Krippenspiel mitmachen darf. Darf ich? Tante Tilly übernimmt wieder die Proben." Belial verschluckte sich fast an seinem Pharisäer. "Krippenspiel? Du?!" fragte er fast entsetzt. Selvaggia lächelte dagegen. "Aber natürlich, mein Schatz, dein Papa und ich kommen dann auch in den Gottesdienst." Ein etwas finsterer Blick traf sie. "Wer hat das Stück geschrieben?" "Ich glaube, Tilly sagte, dass ihr diesmal Onkel Hagiel geholfen hat und auch Tante Maria." Sein Freund Jasper legte Luciano eine Hand auf die Schulter. "Pastor Bente bat mich, Ihnen einen Ausdruck zu geben, damit sie das beurteilen können. Diesmal ist es etwas interkultureller, nicht so stark biblisch angehaucht wie letztes Jahr und wir würden für Luciano noch eine Rolle extra reinschreiben, irgendwas nettes, lustiges, meinte Tilly. Aber sie wusste nicht, ob das Ihnen so recht ist, wenn Luciano mitspielt." Er reichte dem Höllenfürsten ein kleines Heftchen. Der nahm es und legte es auf den Tisch. "Sag mal, Jasper, wie lange kennen wir uns schon? Ich glaube, so ziemlich ein gutes Jahr und in all der Zeit hast du mir teilweise auch geholfen, in der Bibliothek beispielsweise und  da die meisten Menschen hier auf Norderney gesehen haben, wie unbefangen du mit uns umgehst fiel es ihnen letztes Jahr sehr viel leichter uns zu akzeptieren. Langsam wird es wirklich Zeit, dass du mich Lucian nennst, oder meinetwegen auch gern Onkel Lucian wenn du magst, da dein Kumpel Christian mich ja auch so nennt und dein Onkel Hendrik und deine Tante Freya sehr sympathische Menschen sind, die ich wirklich mag." Jasper errötete verlegen. "Gern, ähm... danke Herr... ähm... Onkel Lucian."
Der Höllenfürst lächelte leicht, blätterte dann das Heft einmal durch, seufzte und meinte: "Na gut, man merkt, dass Maria ihren Mike in ein gutes Licht rücken wollte und auch die "Flügelchen-Crew", sprich Gabriel und Raphael, aber das Stück ist nett geschrieben. Euangelion wird sich um die technischen Anfordrungen, wie Beamer, Leinwand und alles kümmern, ich habe da eine Firma in Bayern und eine in Japan und eine dritte in Singapur die auf AudioVisionstechniken spezialisiert sind. Die statten die Kirche notfalls besser aus als das modernste 3D-Kino. Dann habt ihr hier für die Zukunft auch was Schickes." Jasper grinste. "Cool. Kinokirche..." sagte er begeistert. Belial lachte. "Ich hoffe, Pastor Bente macht keinen Aufstand wenn ich mit meinen Plänen komme, beziehungsweise Euangelion schicke." "Ach, Pastor Bente ist an sich locker drauf. Und er meinte letztens, dass er die Botschaft viel sympathischer findet, seit eine evangelische Pastorin dort ist." Luciano kicherte. "Oh, Onkel Philip war katholischer Priester... bevor er mit Onkel Astaroth - oder Tante Astarte zusammenkam. Seitdem ist er aber auch netter geworden." Philip errötete, erwiderte jedoch darauf nichts, sondern dankte Mathilde, die ihm seinen Tee reichte.
Im Himmel begrüßte der Herr Maria. "Sei mir willkommen, meine Tochter." sagte er freundlich, erkundigte sich wie ihr die Arbeit in der Botschaft gefiele und plauderte ein wenig mit ihr und Michael, bis zwei Engel eintraten. "Ah, Scriptoriel und Minuskel, da seid ihr ja." Die beiden Engel begrüßten den Herrn und dann seinen Heerführer und dessen Verlobte. "Die gewünschte Liste. 538 Seelen sind in den Himmel gekommen und wir haben geprüft ob alles rechtens ist, es gibt nichts auszusetzen, sagten Uriel und Ragiel." Ein Nicken war die Antwort. "Dann kannst du das Dokument Michael für Lucifer mitgeben - und du, Minuskel, hast du getan, was ich angeordnet hatte?" Der andere Engel lächelte. "Natürlich, Herr." sagte der und überreichte Maria einen Korb. "Pfirsiche aus dem Garten Eden. Michael hat mir verraten, dass du die sehr gern magst." Die Pastorin errötete. "Oh, vielen Dank, ja..." Sie verabschiedeten sich und erschienen zeitgleich mit Astaroth in der Küche.
"81 Seelen sind in der Hölle gelandet. Samyaza und Satanael haben denen allen auf den Zahn gefühlt und sechs ins Fegefeuer geschickt - als noch nicht ganz "abgeschrieben" für Oben." Belial nickte und sah Michael und Maria an. "Und, wie schaut es Oben aus?" "583 Seelen - hier ist die Liste für deine Unterlagen." Maria hatte den Korb auf den Tisch gestellt und reichte allen einen Pfirsich. Als sie Jasper und Philip einen reichen wollte, schüttelte Michael jedoch sanft den Kopf. "Nein, Liebling... die zwei leider nicht." und fügte in ihren Gedanken hinzu: "Ilse kann sie essen, weil sie durch Vaters Gnade ihr Leben zugemessen bekommen hat, Tilly und Selvi sind unsterblich weil sie als Dämoninnen gelten - wobei unsere Tilly auch ein Engel war, für kurze Zeit... und du bist durch die Frucht vom Baum des Lebens unsterblich, doch bei Philip hat Vater noch nicht entschieden und Jasper Rass ist ein normaler Mensch und wird es wohl bleiben. Für sie ist der Geschmack zu reichhaltig, zu aromatisch." Er machte eine Bewegung mit der Hand und der Korb stand auf der Fensterbank. "Ich habe Philip und Jasper das Angebot vergessen lassen und eure Pfirsiche erstmal wieder in den Korb zurückgezaubert." informierte er alle anderen Anwesenden. Belial nickt dankbar und unauffällig.
"Dann hoffe ich mal, dass wir ein wenig Zeit für unsere Familien haben und nicht zu schnell irgendein neuer Mist auf uns wartet - und wie ich das sehe müssen wir ja die nächste Hochzeit planen." Er zwinkerte Maria zu. "Ach, Michael ist keiner der Botschafter, da kann das im allerengsten Familienkreis stattfinden." antwortete die. "Aber du wirst doch ein schönes Kleid brauchen und eine schöne Feier!" protestierte Selvaggia. Michael lächelte. "Das werden wir ausdiskutieren, Selvi. Erstmal genieße ich es noch sie zu umwerben und ihr jeden Tag klar zu machen, dass ich genau der Richtige für sie bin. Und ich glaube, wir ziehen uns nach Malta zurück, oder Agapi mou?" Maria nickte, schmiegte sich an ihn und sie verschwanden - mit ihnen verschwand auch der Korb mit Pfirsichen, und ein kleines Körbchen mit einigen der Früchte blieb zurück. "So, Astaroth, wenn du mit Philip jetzt nach Dublin verschwindest, kann ich - vielleicht für den Rest des Jahres Ruhe und Frieden mit meiner Familie genießen. Das wird turbulent genug! Selvi und Ilse sind Deko-Fans und fangen jetzt schon an mit Adventskränzen ordern und ähnlichem. Und du, Jasper, setz dich und lass dir von Ilse einen Pharisäer machen." meinte er mit einem belustigten Zwinkern. Der Junge grinste. "Nein danke, in zehn Jahren vielleicht, aber jetzt noch nicht, aber Ilse kocht ja schon Kakao für uns."
Astaroth lachte. "Na komm, Philip, Süßer, Lucifer hat genug Streß und ich glaube, ich muss mich wegen des diesjährigen Krippenspiels nochmal mit Maria und Tilly zusammensetzen." "Ich spiele mit, Onkel Astaroth!" rief Luciano begeistert. "Ich weiß - ich habe es in Philips Gedanken gelesen, darum sag ich ja, dass ich mich wohl mit den beiden zusammen setzen muss um dir eine nette, lustige Rolle ins Stück zu schreiben." Er wuschelte dem kleinen Jungen durch die Haare. "Wir sehen uns dann also spätestens Heilig Abend wieder in der Inselkirche - und Lucifer: Philip und ich wollten Aine am ersten Weihnachtstag in der Himmelskathedrale taufen lassen - vielleicht willst du das bei den Zwillingen und Linnea gleichtun?" Belial lächelte spöttisch. "Brauchst du jemanden der Händchen hält, weil Philip nicht so unmittelbar dabei sein kann, weil er Vaters Nähe nicht so erträgt?" Astaroth lachte. "Natürlich! Was hast du denn gedacht." Mit einem Zwinkern in Selvaggias Richtung beruhigte er sie. "Dann macht es mal gut." Er gab der den Kakao für Jasper und Luciano auf den Tisch stellenden Ilse einen Klaps auf den Hintern. "Bis denne, seute Deern." Ilse kreischte auf, lachte dann aber. "Du Lauselümmel! Seute Deern, das war mal!" Astaroth und Belial grinsten einander an. "Im Herzen, Ilse,..." begann der Seraph, "Wirst du das für uns immer bleiben. Astaroth und ich sehen mehr als Sterbliche und das solltest du akzeptieren - wo du uns schon allesamt in deinem Leben willkommen geheißen hast." fuhr Belial fort, stand auf und schloss sie in die Arme, während Astaroth mit Philip verschwand.
"Endlich Ruhe und Zeit mit Familie!" seufzte der Höllenfürst zufrieden. "Oh, ähm... ich gehe dann..." murmelte Jasper, wurde jedoch zurückgehalten. "Bleib sitzen! Irgendwie gehörst du dazu. Immerhin hast du mich letztes Jahr im Krippenspiel gespielt - und das verbindet." meinte der Hausherr leise lachend. "Danke, Onkel Lucian." Der höllische Botschafter nickt, setzte sich wieder hin und genoss den Rest seines Pharisäers.
 
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