Die Malec-Chroniken
von -Magnus-Bane-
Kurzbeschreibung
Das Leben beginnt interessant zu werden. Nicht nur, das mit Clary Fray ein wahrer Sturm ins New Yorker Institut einzieht, für Alec Lightwood geht es noch um etwas ganz anderes. Zum ersten Mal in seinem Leben hat er das Gefühl, das auch sein Privatleben nicht mehr zu kurz kommen muss, denn alles fügt sich so gut und sein neuer Schwarm scheint bei weitem nicht nur ein Schwarm zu sein. Aber das Leben eines Schattenjägers ist gefährlich und eine Liebe zu einem Unterweltler kommt einem Affront gleich. Sein Leben beginnt, unbeschreiblich zu werden, sowohl in der einen Richtung, als auch in der anderen. Doch der junge Schattenjäger will nicht aufgeben. Er will alles… alles, was ihn so glücklich macht… selbst wenn er es noch nicht schafft, dazu zu stehen. Und vor allem… will er trotz dem neuen Auftauchen des Kreises und der Bedrohung durch Valentin Morgenstern nicht aufgeben, was er gefunden hat. Und er will es beschützen…. Wenn es sein muss, bis in den Tod….
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Alexander "Alec" Gideon Lightwood
Magnus Bane
01.04.2017
23.09.2022
77
178.147
79
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Dieses Kapitel
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23.09.2022
2.115
Alec rührte gedankenverloren in einer Pfanne und sah auf, als es an der Türe klopfte. Sein erster Blick glitt zur Uhr und er stellte die Pfanne zur Seite, schaltete das Gas herunter und ging zur Türe.
"Hast du nicht einen Schlüssel?"
Catarina Loss lächelte und ging an dem Schattenjäger vorbei in die Wohnung.
"Ich hab vor allem Anstand. Ich brauche eigentlich keinen Schlüssel... das heißt, ich habe im Moment keine Ahnung ob ich einfach reingekommen wäre, aber es würde mich wundern, wenn man mal bedenkt, das es Hexenwesen sind, die diese Treibjagd auf Magnus veranstalten. Bestimmt hat er dieses Loft auf jede nur erdenkliche Weise gegen alles mögliche abgesichert. Er sollte wirklich diese Räume nicht verlassen, bis er wieder vollkommen wiederhergestellt ist."
Alec seufzte leise und schloss die Türe wieder hinter der Hexe.
"Wenn wir zumindest wüssten, woher sie kommen oder wer überhaupt der Urheber dieser Jagd ist, dann wäre es bestimmt einfacher ihn dazu zu überreden, aber so... auf unbestimmte Zeit... können wir ihn nicht in seiner eigenen Wohnung gefangen halten."
"Das will ich ja auch gar nicht. Aber bevor er nicht wirklich wieder vollkommen in Ordnung ist, ist es zu gefährlich. Oder seh ich das falsch? Wie oft seid ihr deswegen jetzt schon in richtige Bedrängnis gekommen? So oft war er in seinem ganzen restlichen Leben nicht in Lebensgefahr. Vermutlich würde er jetzt sagen, das er das andauernd ist.... du kennst ihn ja. Aber das hier war wirklich die allerletzte Sekunde. Ich konnte sie nur retten, weil Niles Green sie perfekt verwahrt hat, nachdem er sie wohl scheinbar zurück erobert hat."
Alec musterte Catarina mit gerunzelter Stirn und ging zum Schrank, um Geschirr für das Frühstück bereitzustellen.
"Warum sagst du... Scheinbar..?"
Sie seufzte tief und sank auf einen Stuhl, bevor sie ihre Tasche einfach neben sich auf den Boden stellte.
"Nun ja... Niles... ist ein ziemlich spezieller Fall in Magnus Leben. Von meinem Standpunkt aus würde ich ihn beinahe als so etwas wie einen Stalker bezeichnen, aber zu seiner Verteidigung muß ich zugeben, das er die letzten 250 Jahre außerordenlich geduldig war und es tatsächlich beinahe den Anschein hatte, als wenn er seine Avancen aufgegeben hätte. Sie waren eine Zeit lang zusammen." Sie grinste amüsiert."Vielleicht sollte ich besser sagen, das sie zusammen immer die Gegend unsicher gemacht haben, in der sie wohnten. Sie haben eine Party nach der anderen gegeben, führten einen Club zusammen, sind mal hierhin, mal dorthin gegangen. Sie waren niemals ein wirklich festes Paar, aber sie haben.. sagen wir... eine recht lange Zeit die Gesellschaft des anderen genossen, wenn ich das jetzt mal zusammenfasse. Denn dabei handelte es sich nicht um einen zusammenhängenden Zeitraum, sondern immer mal wieder ein paar Wochen oder Monate.... ein oder zwei Mal sogar ein paar Jahre. Wenn man das auf seine Lebenszeit rechnet ist das vielleicht nicht sehr lange, aber für seine Verhältnisse ist es doch ziemlich viel für eine lose Freundschaft."
Der Schattenjäger hatte die Lippen fest zusammengepresst, öffnete sie jetzt aber wieder um tief durchzuatmen.
"Also denkst du, das er vielleicht wirklich etwas für ihn empfindet?"
"Wer? Magnus? Für Niles? Das ist vermutlich nur Niles Wunschtraum. Er liebt dich, Alec, so etwas hat er niemals für ihn oder auch nur für irgendjemanden empfunden. Die beiden hatten eine Menge Spaß miteinander, aber Magnus sagt, das er anfängt zu klammern, sobald er auch nur den Hauch von Ahnung für eine echte Partnerschaft hat und er hat ihm die Luft zum atmen genommen. Irgendwann hat es mal richtig gekracht, aber ich weiß nicht, was passiert ist. Da mußt du ihn schon selbst fragen. Ich denke nur, das du schon wissen solltest, mit wem du es zu tun hast. Denn wenn er sagt, er kommt wieder, dann tut er das auch. Öfter wie es euch gefallen wird, vermutlich."
Sie erhob sich und lächelte. "Wo steckt er? Immer noch im Bett?"
Alec nickte schmunzelnd und deutete auf den Frühstückstisch.
"Geh ruhig zu ihm, ich mach schnell das Frühstück fertig, dann komm ich nach."
Sie nickte und verschwand in Richtung Schlafzimmer, während Alec den Herd wieder einschaltete. Also war sein Gefühl gar nicht mal falsch. Wenn er Magnus liebte.... sofort stoppte der Schattenjäger den Gedanken. Er wollte ihn gar nicht erst zu Ende denken. Er griff langsam nach der Pfanne und wollte sie eben wieder auf den Herd stellen, als es erneut klopfte. Er seufzte und ging ein weiteres Mal zur Türe, doch dieses Mal machte er sie nicht direkt weit auf. Die grünen Strähnen leuchteten förmlich in der Morgensonne und der Hexenmeister trug einen hellen Anzug, eine Sonnenbrille und eine Schachtel in der Hand, die er jetzt hochhielt.
"Guten Morgen! Ich bin nicht mit leeren Händen gekommen. Brötchen, Croissants und Baguettes aus der besten Bäckerei in Paris. Und sie sind bezahlt, wenn du den Kassenzettel sehen willst….“
Alec hob eine Braue und zog die Türe weiter auf.
„Catarina ist auch schon da. Das wäre nicht nötig gewesen, das du etwas mitbringst. Wir haben eine Bäckerei praktisch in der Nachbarschaft.“
Niles grinste und stellte die Schachtel auf den Tisch.
„Ich wette darauf, das du eine andere Ansicht hast, wenn du erst probiert hast. Magnus liebt französisches Brot. Er sagt, sie mischen etwas in den Teig, das ihm ein einzigartiges Aroma verleiht. Aber… das weißt du ja sicher schon.“
Alec knirschte leicht mit den Zähnen. Er hatte diesem Mann von Anfang an nichts abgewinnen können. Er wirkte zwar so selbstsicher wie Magnus auch, aber auch um einiges verschlagener. Aalglatt… wäre vermutlich Jace Wort dafür gewesen. Er deutete auf den Tisch, den er bereits für vier gedeckt hatte.
„Du kannst gern hier warten, bis Catarina ihn versorgt hat.“
Alec wandte sich ab und ging zum Schlafzimmer. Er war nicht so einfältig zu glauben, das der Hexenmeister im Esszimmer blieb, doch zu seinem Erstaunen sank er dort auf einen Stuhl und sah ihm nach. Alecs Puls ging jedes Mal schneller, wenn dieser Hexer anwesend war. Catarinas Worte hatten ihn nicht gerade beruhigt, aber er zumindest wusste er, das es mit ihm vermutlich nicht so einfach werden würde.
Magnus sass bereits auf der Bettkante als Catarina das Zimmer betrat. Er lauschte in den Raum und war froh, bekannte Schritte zu hören.
„Du hast Wort gehalten. Und das obwohl du auf der Arbeit so eingespannt bist?“
„Alleine diese Aussage ist eine Beleidigung, aber ich weiß ja wie du es meinst.“
Sie setzte sich zu ihm auf das Bett und berührte seine Hände um eine Sonnenbrille hineinzulegen. Es war auf jeden Fall besser, die gerade verheilten Nerven nicht direkt zu sehr zu beanspruchen.
„Ich entferne jetzt den Verband und dann sehen wir weiter. Wenn du nicht direkt schon etwas sehen kannst, dann ist das so, als zwing dich nicht dazu. Manchmal brauchen komplizierte Dinge etwas mehr Zeit und deine Augen wieder an ihren angestammten Platz zu bringen war hochkomplex. Die körperlichen Wunden dürften soweit verheilt sein. Aber du wirst Zeit brauchen, also hab Geduld und lass es langsam angehen.“
„Und bleib in deinen sicheren vier Wänden?“
Catarina seufzte und begann, den Verband um Magnus Augen vorsichtig zu entfernen. Sie legte ihn zur Seite und hob die Wundauflagen an. Die Umgebung seiner Augen wirkte noch wund und durchscheinbar, aber das würde sich im Laufe des Tages ändern.
„Magnus…. Das war gestern zu knapp und das weisst du auch. Mach es deinem Freund nicht so schwer, er würde sich für dich vierteilen lassen, aber ich glaube nicht, das du es darauf ankommen lassen willst.“
„Natürlich nicht….“
Die Hexenmeisterin lächelte und nutzte für eine Weile ihre Magie um die noch offenen Stellen zu heilen und die Haut um Magnus Augen mit allem zu versorgen, was sie brauchte.
„Du hast sie das tun lassen, nicht wahr?“
Magnus brummte leise, hielt aber still bis er das Kribbeln von Catarinas Magie nicht mehr spüren konnte.
„So, jetzt kannst du sie aufmachen. Sehen wir, ob wir mehr Glück haben als du Verstand.“
Magnus öffnete die Augen und seufzte leise. Es war immer noch dunkel vor seinen Augen und er hob die Hand um sie vor seinen Augen zu bewegen. Er konnte den Luftzug spüren, aber das war es auch schon. Seine Hand zitterte, als er sie wieder sinken liess. Das war kein gutes Zeichen. Und Catarinas Schweigen war nicht anders zu deuten.
„Du.. siehst gar nichts? Auch keine Andeutungen, Licht oder Schemen?“
Magnus schloss die Augen noch einmal, dann öffnete er sie wieder und schüttelte den Kopf.
„Nein, ich sehe nur Dunkelheit.“
Catarina musterte die Augen vor sich, als Alec neben sie trat.
„Stimmt etwas nicht?“
Die Hexe seufzte tief und sah den Schattenjäger kurz kopfschüttelnd an, bevor sie antwortete.
„Seine Augen sind trüb geworden, sie haben sich offenbar nicht direkt wieder mit ihm verbunden. Aber das heisst noch nichts, immerhin sind sie sein Hexenmal. Ich glaube, sie brauchen einfach eine Weile bis sie wieder die alten werden. Wir müssen also vermutlich noch ein paar Tage abwarten bis er wieder etwas sehen kann.“
Sie nahm die Sonnenbrille und setzte sie dem Hexenmeister vorsichtig auf.
„Und bis dahin machen wir drei Mal am Tag Umschläge mit einem Serum, das ich dir gleich sofort anmischen werde und du wirst ihnen so oft es geht Ruhe gönnen. Es mag sich für einen Hexenmeister dumm anhören, besonders für den obersten Hexenmeister von Brooklyn, aber du bist jetzt erst einmal zwei Wochen krank geschrieben und bekommst als Auflage, dich zu schonen, deine Magie so wenig wie möglich zu benutzen und auszuspannen. Dann wirst du ganz sicher wieder der Alte sein, kannst die Welt wieder unsicher machen und deinem Liebsten zu seinen ersten grauen Haaren verhelfen.“
Alec verzog das Gesicht und griff nach Magnus Hand.
„Sie hat recht, Magnus. Du hast dir eine richtige Pause wirklich verdient. Das Frühstück ist fertig. Wenn du etwas gegessen hast, wird der Tag nicht mehr so finster aussehen.“ Er zog den Hexenmeister auf die Beine und half ihm in den Morgenmantel, bevor er seinen Arm in seine Armbeuge legte und ihn so zum Esstisch führte. Magnus zögerte. Da war noch jemand und vom Gefühl her wusste er genau wer das war. Für einen kurzen Moment glitten seine Gedanken zurück zu dem Traum und er schüttelte leicht den Kopf. Niles hatte sich erhoben und sah den Hexenmeister jetzt scheinbar irritiert an.
„Guten Morgen, Magnus. Ist… etwas nicht in Ordnung? Geht es dir noch nicht besser?“
Catarina sank auf einen Stuhl und atmete tief durch.
„Er wird schon wieder. Es dauert nur ein bißchen länger wie erwartet. Wow, das ist ein wunderbarer Frühstückstisch. Da hast du dich ja fast selbst übertroffen, Alec. Aber das ist gut, du kannst ihn ruhig ein paar Tage verwöhnen. Aber.. mach nicht, das er sich dran gewöhnt.“
Magnus lächelte leicht. Es war fast schon unheimlich, wie diese Hexe es schaffte, ihn zu beruhigen. Vermutlich hatte sie wirklich recht und es dauerte einfach nur etwas länger. Und was das verwöhnen anging…. dafür hatte er schon immer eine Schwäche gehabt.
„Ich werde heute ins Institut gehen und versuchen, ein paar freie Tage zu bekommen. Dann bist du nicht alleine und es wird dir… nicht so langweilig.“
Alec streichelte sanft über Magnus Hand, dann griff er nach einem Brötchen und belegte es mit Braten, Salat und Tomaten, bevor er es würzte und auf Magnus Teller legte. Er goß Kaffee ein und nahm Magnus Hand.
„Sechs Uhr auf deinem Teller ist etwas Rührei, auf dem drei Scheiben Bacon liegen. Auf zwölf Uhr ist das Brötchen. Wenn du den linken Arm ausstreckst ist dort die Kaffeetasse und wenn du den rechten ausstreckst, steht dort ein Glas Orangensaft.“
Magnus tastete mit den Fingern nach dem Rand des Tellers.
„Du hast dir.. aber eine Menge Mühe gegeben. Danke.“
Niles lehnte sich zurück und musterte die Szene, während er seinen Kaffee trank.
„Wenn du arbeiten musst, dann kann ich auch hier bei ihm bleiben, solange du nicht Zuhause bist. Es geht doch nur darum, das jemand da ist, wenn er Hilfe braucht oder?“
Alecs Kopf ruckte herum. Er wollte etwas sagen, doch dann kam ihm Magnus feste Stimme zuvor.
„Das ist nicht nötig. Beides ist nicht nötig. Weder musst du, Alexander, deine Arbeitszeit nach meinem Befinden ausrichten, noch mußt du, Niles deine kostbare Zeit verschwenden, um dich hier mit mir zu langweilen. Ich komme schon klar, macht euch da nicht zuviele Gedanken drum. Und jetzt… muss ich mich diesem wunderbar duftenden Frühstück widmen.“
Catarina blinzelte und wechselte ein paar Blicke mit Alec und Niles. Dazu war gerade nichts weiter zu sagen, wenn die Stimmung nicht kippen sollte. Magnus biss in das Bötchen und lächelte sofort.
„Französische Brötchen? Dann ist der Tag doch sehr viel besser als er angefangen hat…“
……………. Wird fortgesetzt….
"Hast du nicht einen Schlüssel?"
Catarina Loss lächelte und ging an dem Schattenjäger vorbei in die Wohnung.
"Ich hab vor allem Anstand. Ich brauche eigentlich keinen Schlüssel... das heißt, ich habe im Moment keine Ahnung ob ich einfach reingekommen wäre, aber es würde mich wundern, wenn man mal bedenkt, das es Hexenwesen sind, die diese Treibjagd auf Magnus veranstalten. Bestimmt hat er dieses Loft auf jede nur erdenkliche Weise gegen alles mögliche abgesichert. Er sollte wirklich diese Räume nicht verlassen, bis er wieder vollkommen wiederhergestellt ist."
Alec seufzte leise und schloss die Türe wieder hinter der Hexe.
"Wenn wir zumindest wüssten, woher sie kommen oder wer überhaupt der Urheber dieser Jagd ist, dann wäre es bestimmt einfacher ihn dazu zu überreden, aber so... auf unbestimmte Zeit... können wir ihn nicht in seiner eigenen Wohnung gefangen halten."
"Das will ich ja auch gar nicht. Aber bevor er nicht wirklich wieder vollkommen in Ordnung ist, ist es zu gefährlich. Oder seh ich das falsch? Wie oft seid ihr deswegen jetzt schon in richtige Bedrängnis gekommen? So oft war er in seinem ganzen restlichen Leben nicht in Lebensgefahr. Vermutlich würde er jetzt sagen, das er das andauernd ist.... du kennst ihn ja. Aber das hier war wirklich die allerletzte Sekunde. Ich konnte sie nur retten, weil Niles Green sie perfekt verwahrt hat, nachdem er sie wohl scheinbar zurück erobert hat."
Alec musterte Catarina mit gerunzelter Stirn und ging zum Schrank, um Geschirr für das Frühstück bereitzustellen.
"Warum sagst du... Scheinbar..?"
Sie seufzte tief und sank auf einen Stuhl, bevor sie ihre Tasche einfach neben sich auf den Boden stellte.
"Nun ja... Niles... ist ein ziemlich spezieller Fall in Magnus Leben. Von meinem Standpunkt aus würde ich ihn beinahe als so etwas wie einen Stalker bezeichnen, aber zu seiner Verteidigung muß ich zugeben, das er die letzten 250 Jahre außerordenlich geduldig war und es tatsächlich beinahe den Anschein hatte, als wenn er seine Avancen aufgegeben hätte. Sie waren eine Zeit lang zusammen." Sie grinste amüsiert."Vielleicht sollte ich besser sagen, das sie zusammen immer die Gegend unsicher gemacht haben, in der sie wohnten. Sie haben eine Party nach der anderen gegeben, führten einen Club zusammen, sind mal hierhin, mal dorthin gegangen. Sie waren niemals ein wirklich festes Paar, aber sie haben.. sagen wir... eine recht lange Zeit die Gesellschaft des anderen genossen, wenn ich das jetzt mal zusammenfasse. Denn dabei handelte es sich nicht um einen zusammenhängenden Zeitraum, sondern immer mal wieder ein paar Wochen oder Monate.... ein oder zwei Mal sogar ein paar Jahre. Wenn man das auf seine Lebenszeit rechnet ist das vielleicht nicht sehr lange, aber für seine Verhältnisse ist es doch ziemlich viel für eine lose Freundschaft."
Der Schattenjäger hatte die Lippen fest zusammengepresst, öffnete sie jetzt aber wieder um tief durchzuatmen.
"Also denkst du, das er vielleicht wirklich etwas für ihn empfindet?"
"Wer? Magnus? Für Niles? Das ist vermutlich nur Niles Wunschtraum. Er liebt dich, Alec, so etwas hat er niemals für ihn oder auch nur für irgendjemanden empfunden. Die beiden hatten eine Menge Spaß miteinander, aber Magnus sagt, das er anfängt zu klammern, sobald er auch nur den Hauch von Ahnung für eine echte Partnerschaft hat und er hat ihm die Luft zum atmen genommen. Irgendwann hat es mal richtig gekracht, aber ich weiß nicht, was passiert ist. Da mußt du ihn schon selbst fragen. Ich denke nur, das du schon wissen solltest, mit wem du es zu tun hast. Denn wenn er sagt, er kommt wieder, dann tut er das auch. Öfter wie es euch gefallen wird, vermutlich."
Sie erhob sich und lächelte. "Wo steckt er? Immer noch im Bett?"
Alec nickte schmunzelnd und deutete auf den Frühstückstisch.
"Geh ruhig zu ihm, ich mach schnell das Frühstück fertig, dann komm ich nach."
Sie nickte und verschwand in Richtung Schlafzimmer, während Alec den Herd wieder einschaltete. Also war sein Gefühl gar nicht mal falsch. Wenn er Magnus liebte.... sofort stoppte der Schattenjäger den Gedanken. Er wollte ihn gar nicht erst zu Ende denken. Er griff langsam nach der Pfanne und wollte sie eben wieder auf den Herd stellen, als es erneut klopfte. Er seufzte und ging ein weiteres Mal zur Türe, doch dieses Mal machte er sie nicht direkt weit auf. Die grünen Strähnen leuchteten förmlich in der Morgensonne und der Hexenmeister trug einen hellen Anzug, eine Sonnenbrille und eine Schachtel in der Hand, die er jetzt hochhielt.
"Guten Morgen! Ich bin nicht mit leeren Händen gekommen. Brötchen, Croissants und Baguettes aus der besten Bäckerei in Paris. Und sie sind bezahlt, wenn du den Kassenzettel sehen willst….“
Alec hob eine Braue und zog die Türe weiter auf.
„Catarina ist auch schon da. Das wäre nicht nötig gewesen, das du etwas mitbringst. Wir haben eine Bäckerei praktisch in der Nachbarschaft.“
Niles grinste und stellte die Schachtel auf den Tisch.
„Ich wette darauf, das du eine andere Ansicht hast, wenn du erst probiert hast. Magnus liebt französisches Brot. Er sagt, sie mischen etwas in den Teig, das ihm ein einzigartiges Aroma verleiht. Aber… das weißt du ja sicher schon.“
Alec knirschte leicht mit den Zähnen. Er hatte diesem Mann von Anfang an nichts abgewinnen können. Er wirkte zwar so selbstsicher wie Magnus auch, aber auch um einiges verschlagener. Aalglatt… wäre vermutlich Jace Wort dafür gewesen. Er deutete auf den Tisch, den er bereits für vier gedeckt hatte.
„Du kannst gern hier warten, bis Catarina ihn versorgt hat.“
Alec wandte sich ab und ging zum Schlafzimmer. Er war nicht so einfältig zu glauben, das der Hexenmeister im Esszimmer blieb, doch zu seinem Erstaunen sank er dort auf einen Stuhl und sah ihm nach. Alecs Puls ging jedes Mal schneller, wenn dieser Hexer anwesend war. Catarinas Worte hatten ihn nicht gerade beruhigt, aber er zumindest wusste er, das es mit ihm vermutlich nicht so einfach werden würde.
Magnus sass bereits auf der Bettkante als Catarina das Zimmer betrat. Er lauschte in den Raum und war froh, bekannte Schritte zu hören.
„Du hast Wort gehalten. Und das obwohl du auf der Arbeit so eingespannt bist?“
„Alleine diese Aussage ist eine Beleidigung, aber ich weiß ja wie du es meinst.“
Sie setzte sich zu ihm auf das Bett und berührte seine Hände um eine Sonnenbrille hineinzulegen. Es war auf jeden Fall besser, die gerade verheilten Nerven nicht direkt zu sehr zu beanspruchen.
„Ich entferne jetzt den Verband und dann sehen wir weiter. Wenn du nicht direkt schon etwas sehen kannst, dann ist das so, als zwing dich nicht dazu. Manchmal brauchen komplizierte Dinge etwas mehr Zeit und deine Augen wieder an ihren angestammten Platz zu bringen war hochkomplex. Die körperlichen Wunden dürften soweit verheilt sein. Aber du wirst Zeit brauchen, also hab Geduld und lass es langsam angehen.“
„Und bleib in deinen sicheren vier Wänden?“
Catarina seufzte und begann, den Verband um Magnus Augen vorsichtig zu entfernen. Sie legte ihn zur Seite und hob die Wundauflagen an. Die Umgebung seiner Augen wirkte noch wund und durchscheinbar, aber das würde sich im Laufe des Tages ändern.
„Magnus…. Das war gestern zu knapp und das weisst du auch. Mach es deinem Freund nicht so schwer, er würde sich für dich vierteilen lassen, aber ich glaube nicht, das du es darauf ankommen lassen willst.“
„Natürlich nicht….“
Die Hexenmeisterin lächelte und nutzte für eine Weile ihre Magie um die noch offenen Stellen zu heilen und die Haut um Magnus Augen mit allem zu versorgen, was sie brauchte.
„Du hast sie das tun lassen, nicht wahr?“
Magnus brummte leise, hielt aber still bis er das Kribbeln von Catarinas Magie nicht mehr spüren konnte.
„So, jetzt kannst du sie aufmachen. Sehen wir, ob wir mehr Glück haben als du Verstand.“
Magnus öffnete die Augen und seufzte leise. Es war immer noch dunkel vor seinen Augen und er hob die Hand um sie vor seinen Augen zu bewegen. Er konnte den Luftzug spüren, aber das war es auch schon. Seine Hand zitterte, als er sie wieder sinken liess. Das war kein gutes Zeichen. Und Catarinas Schweigen war nicht anders zu deuten.
„Du.. siehst gar nichts? Auch keine Andeutungen, Licht oder Schemen?“
Magnus schloss die Augen noch einmal, dann öffnete er sie wieder und schüttelte den Kopf.
„Nein, ich sehe nur Dunkelheit.“
Catarina musterte die Augen vor sich, als Alec neben sie trat.
„Stimmt etwas nicht?“
Die Hexe seufzte tief und sah den Schattenjäger kurz kopfschüttelnd an, bevor sie antwortete.
„Seine Augen sind trüb geworden, sie haben sich offenbar nicht direkt wieder mit ihm verbunden. Aber das heisst noch nichts, immerhin sind sie sein Hexenmal. Ich glaube, sie brauchen einfach eine Weile bis sie wieder die alten werden. Wir müssen also vermutlich noch ein paar Tage abwarten bis er wieder etwas sehen kann.“
Sie nahm die Sonnenbrille und setzte sie dem Hexenmeister vorsichtig auf.
„Und bis dahin machen wir drei Mal am Tag Umschläge mit einem Serum, das ich dir gleich sofort anmischen werde und du wirst ihnen so oft es geht Ruhe gönnen. Es mag sich für einen Hexenmeister dumm anhören, besonders für den obersten Hexenmeister von Brooklyn, aber du bist jetzt erst einmal zwei Wochen krank geschrieben und bekommst als Auflage, dich zu schonen, deine Magie so wenig wie möglich zu benutzen und auszuspannen. Dann wirst du ganz sicher wieder der Alte sein, kannst die Welt wieder unsicher machen und deinem Liebsten zu seinen ersten grauen Haaren verhelfen.“
Alec verzog das Gesicht und griff nach Magnus Hand.
„Sie hat recht, Magnus. Du hast dir eine richtige Pause wirklich verdient. Das Frühstück ist fertig. Wenn du etwas gegessen hast, wird der Tag nicht mehr so finster aussehen.“ Er zog den Hexenmeister auf die Beine und half ihm in den Morgenmantel, bevor er seinen Arm in seine Armbeuge legte und ihn so zum Esstisch führte. Magnus zögerte. Da war noch jemand und vom Gefühl her wusste er genau wer das war. Für einen kurzen Moment glitten seine Gedanken zurück zu dem Traum und er schüttelte leicht den Kopf. Niles hatte sich erhoben und sah den Hexenmeister jetzt scheinbar irritiert an.
„Guten Morgen, Magnus. Ist… etwas nicht in Ordnung? Geht es dir noch nicht besser?“
Catarina sank auf einen Stuhl und atmete tief durch.
„Er wird schon wieder. Es dauert nur ein bißchen länger wie erwartet. Wow, das ist ein wunderbarer Frühstückstisch. Da hast du dich ja fast selbst übertroffen, Alec. Aber das ist gut, du kannst ihn ruhig ein paar Tage verwöhnen. Aber.. mach nicht, das er sich dran gewöhnt.“
Magnus lächelte leicht. Es war fast schon unheimlich, wie diese Hexe es schaffte, ihn zu beruhigen. Vermutlich hatte sie wirklich recht und es dauerte einfach nur etwas länger. Und was das verwöhnen anging…. dafür hatte er schon immer eine Schwäche gehabt.
„Ich werde heute ins Institut gehen und versuchen, ein paar freie Tage zu bekommen. Dann bist du nicht alleine und es wird dir… nicht so langweilig.“
Alec streichelte sanft über Magnus Hand, dann griff er nach einem Brötchen und belegte es mit Braten, Salat und Tomaten, bevor er es würzte und auf Magnus Teller legte. Er goß Kaffee ein und nahm Magnus Hand.
„Sechs Uhr auf deinem Teller ist etwas Rührei, auf dem drei Scheiben Bacon liegen. Auf zwölf Uhr ist das Brötchen. Wenn du den linken Arm ausstreckst ist dort die Kaffeetasse und wenn du den rechten ausstreckst, steht dort ein Glas Orangensaft.“
Magnus tastete mit den Fingern nach dem Rand des Tellers.
„Du hast dir.. aber eine Menge Mühe gegeben. Danke.“
Niles lehnte sich zurück und musterte die Szene, während er seinen Kaffee trank.
„Wenn du arbeiten musst, dann kann ich auch hier bei ihm bleiben, solange du nicht Zuhause bist. Es geht doch nur darum, das jemand da ist, wenn er Hilfe braucht oder?“
Alecs Kopf ruckte herum. Er wollte etwas sagen, doch dann kam ihm Magnus feste Stimme zuvor.
„Das ist nicht nötig. Beides ist nicht nötig. Weder musst du, Alexander, deine Arbeitszeit nach meinem Befinden ausrichten, noch mußt du, Niles deine kostbare Zeit verschwenden, um dich hier mit mir zu langweilen. Ich komme schon klar, macht euch da nicht zuviele Gedanken drum. Und jetzt… muss ich mich diesem wunderbar duftenden Frühstück widmen.“
Catarina blinzelte und wechselte ein paar Blicke mit Alec und Niles. Dazu war gerade nichts weiter zu sagen, wenn die Stimmung nicht kippen sollte. Magnus biss in das Bötchen und lächelte sofort.
„Französische Brötchen? Dann ist der Tag doch sehr viel besser als er angefangen hat…“
……………. Wird fortgesetzt….