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Die Malec-Chroniken

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Alexander "Alec" Gideon Lightwood Magnus Bane
01.04.2017
23.09.2022
77
178.147
79
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Dieses Kapitel
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27.04.2021 1.170
 
„Ist er das nicht? Stell dir vor, soweit ging meine Einschätzung auch schon, sonst würde er nicht seine heiligen Pflichten vernachlässigen, um deine Hand zu halten.“
Der spöttische Unterton in Niles Stimme war unüberhörbar und Magnus dankte dem Erzengel für Alecs Ruhe, wenn sein Griff um ihn auch etwas fester geworden war als der Schattenjäger vermutlich beabsichtigte. Magnus seufzte leise, tastete nach Alecs Hand und drückte sie sanft.
„Die Portas Caeli sind Tore, hinter denen die Macht des Himmels verschlossen wurde, welche die Gefallenen immer noch besassen auf ihrem Weg zur Hölle. Sie haben ihre Engelskräfte nur zum Teil eingebüßt, was sie ja derart mächtig macht, doch ihre himmlische Macht, was... wir Hexenmeister als den Segen Gottes bezeichnen, die wurde ihnen aberkannt und vor ihnen verschlossen, damit die Unreinen sie niemals wieder zurückerhalten sollten. Hinter den Toren, so wurde überliefert, erlangt man eine so große Macht, das man den Himmel erreichen könnte. Oder eben eine so große Kraft, diese Welt bis zur Schöpfung zurückzusetzen. Für jeden gefallenen Engel soll es in der Welt der Sterblichen ein solches Tor geben, das nur durch sein Blut und..... wahre Buße geöffnet werden kann, so das er die Gnade Gottes erfahren könnte...... sofern er sie verdient.“
Seine Stimme war leiser geworden. Seine Gedanken glitten zurück zu dem Stuhl, der ihm sein Blut und damit seine Lebenskraft und zusätzlich seine dämonische Magie in geradezu perfider Weise abgesogen hatte. Wenn es diesen Hexen gelungen war, so etwas zu entwerfen, um mit den Erben einen Zugang zu den Toren zu erhalten....
„Vielleicht.... braucht es auch die Augen des Gefallenen, um.... eines der Tore wirklich zu öffnen.....“
Niles pfiff leise und hob eine Braue.
„Du denkst, das es Asmodeus Tor ist, das sie gefunden haben und sie dich deswegen jagen?“
Magnus zuckte mit den Schultern.
„Ich weiss es nicht. Ich kann mir aber nichts anderes vorstellen. Ich meine.... sie haben immerhin diesen Stuhl, der ziemlich effektiv ist. Wenn es eine Möglichkeit gibt, die Tore mit einem Erben zu öffnen, dann... ergäbe das Ganze zumindest mal einen Sinn. Aber das erklärt nicht, warum das Tor in den Händen der Menschen ist. Denn sie kam mir eher vor wie eine engagierte Beraterin, als das man sie als Drahtzieherin bezeichnen könnte.“
Niles schüttelte den Kopf.
„Das kann nicht sein. Wenn sie deine Augen zu diesen Zwecken gebraucht hätten, dann hätten sie das erledigen können, als du gefesselt warst. Dazu muss man sie dir nicht entnehmen. Sie sind definitiv ein Pfand, ein ausserordentlich hübsches noch dazu.“
Magnus konnte den leisen, unwilligen Ton hören, der über Alecs Lippen glitt und spürte fast sofort, das er sich wieder anspannte. Niles musste wirklich wie ein rotes Tuch für den Schattenjäger sein.
„Auf jeden Fall wirst du nicht mehr alleine bleiben. Wenn sie dein Blut benötigen, um an die Macht hinter dieser Türe zu kommen und dich gleichzeitig jemand tot sehen will.... dann.... Moment.... vielleicht ist es ja das?! Vielleicht versucht jemand, diese Kraft zu entfesseln und jemand anderer versucht, ihn davon abzuhalten.“
Catarina Loss atmete tief durch und füllte ihren Teller nach. Sie hatte den ganzen Tag kaum etwas gegessen und dieses Gespräch benötigte eine wirklich deftige Grundlage. Wie schaffte es Magnus nur immer wieder in den größten Schwierigkeiten zu landen? Es war wirklich knapp gewesen und ohne Niles Hilfe wäre ihr Freund ganz sicher nicht so glimpflich davon gekommen.
„Dann wäre Magnus nicht mehr als ein Schlüssel, den jemand sucht und nutzen will und ein anderer will ihn vorher zerstören.... das klingt in meinen Ohren wirklich übel, auch wenn ich den Himmlischen eine derartige Reaktion tatsächlich zutrauen würde. Immerhin ist Magnus NUR ein Lilithsohn. Kein großer Verlust für den Himmel.“
„Catarina, bitte...“
Alecs Stimme zeigte deutlich, wie unangenehm ihm die Richtung war, in die sich dieses Gespräch entwickelte. Er war zwar nie übermäßig stolz gewesen, ein Nephilim zu sein, aber er hatte zumindest angenommen, auf der richtigen Seite zu kämpfen und eben diese Annahme war in den letzten Jahren wirklich über Gebühr strapaziert worden. Es war so viel passiert, was er niemals von seinen eigenen Leuten erwartet hätte, das ihm diese Möglichkeit nicht einmal zu weit hergeholt vorkam. Aber deswegen schämte er sich nicht weniger, seiner eigenen Rasse anzugehören.
„Sie hat vollkommen recht. Die Nephilim würden nicht zögern, Magnus seine eigenen Leute hinterherzuschicken. Wenn für sie eine Strafaussetzung oder eine erweiterte Arbeitserlaubnis dabei drin wäre würden sicher einige Hexenmeister alles daran setzen, Magnus dingfest zu machen. Schon alleine weil viele vor Neid fast zerfressen sind, was seine Macht und seine Fähigkeiten angeht.“
Niles machte eine nonchalante Bewegung mit der linken Hand.
„Aber... im Grunde sitzen wir doch hier an der Quelle, nicht wahr, Schattenjäger? Vielleicht solltest du dich mal in deinen eigenen Reihen umhören und ich achte solange auf Magnus Sicherheit.“
Alecs Kopf drehte sich unwillkürlich in Niles Richtung und Catarina hätte wetten können, das ihm eine passende Erwiderung bereits auf den Lippen lag, aber er schien sich sofort darauf eines Besseren zu besinnen.
„Wenn ich ins Institut zurückgehe, dann werde ich Magnus selbstverständlich bitten, mich zu begleiten, zumindest so lange wie er noch vermehrt meiner Hilfe bedarf. Ich bin mir sicher, das du eine Menge wichtiger Aufgaben oder Geschäfte hast und will dich ganz bestimmt nicht aufhalten, indem ich es zulasse, das du dich um meine Aufgaben kümmerst. Danke, das du uns geholfen hast. Ich denke, wir kommen jetzt erst einmal klar.“
Ein amüsiertes Lächeln glitt über Magnus Gesicht. Man musste Alec schon gut kennen, den Unterton aus dieser diplomatischen Ansprache heraus zu hören, aber er war definitiv vorhanden.
„Alec hat recht, Niles. Es tut mir leid, das wir dich so lange aufgehalten haben. Ich hoffe, das du dadurch keine Unannehmlichkeiten hast. Wir kommen zurecht und es dauert ja nicht mehr lange, bis ich wieder komplett hergestellt bin. Ich glaube, ich würde jetzt gerne erst einmal schlafen. Catarina, bleibst du hier?“
Die Hexe zögerte, nickte dann aber langsam.
„Ich denke, das wäre das Beste. Morgen früh vor der Arbeit schau ich mir an, ob alles in Ordnung ist.“
Magnus nickte leicht und stemmte sich dann hoch.
„Dann entschuldigt mich bitte. Fühlt euch wie zu Hause. Alec, würdest du noch mit mir kommen? Oder musst du zurück ins Institut?“
„Ich gehe nirgendwohin!“
Alec stand ebenfalls auf und half Magnus, den Weg ins Schlafzimmer zu finden. Er senkte die Stimme und sah noch einmal über die Schulter zurück.
„Denkst du, er wird bleiben? Oder waren wir deutlich genug?“
Magnus lachte leise und versuchte sich einen Moment lang sich  zu orientieren.
„Deutlicher können wir kaum werden, ausser ihn rauszuwerfen und darauf würde ich heute gerne verzichten.“
Alecs leises Grummeln konnte der Hexenmeister ja fast verstehen, wenn er an Niles selbstverständliche Flirtversuche dachte.
„Er hat uns geholfen. Versuch ihn für heute einfach mal zu ignorieren.“
Alec zögerte, doch dann schloß er die Türe ab. Ignorieren gut und schön, vertrauen musste er ihm deswegen noch lange nicht. Er strich sanft mit den Händen über Magnus Arme und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken.
„Soll ich... nein... darf ich dir beim Ausziehen helfen?“




...... wird fortgesetzt.......
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