Totgeglaubte leben länger!
von Annoia
Kurzbeschreibung
Als L ein einzelnes Wort in seinen Laptop eingibt, ahnt er nicht, dass er damit eine Botschaft sendet, die eine längst Totgeglaubte erreicht. Er selbst wird daraufhin erfahren, wie es ist, für Jahre von der Bildfläche zu verschwinden. Bis zu dem Tag, an dem er ebenfalls zurückkehren muss, um die zu retten, denen er sein eigenes Los aufgebürdet hat. Welche Ereignisse er letztendlich auslöst, weiß sogar der weltbeste Detektiv noch nicht. Ebenso wenig, dass er eigentlich gar nicht der wahre Ursprung aller Geschehnisse ist. | Findet heraus, wie bedeutend das eigene Leben für andere sein kann – wie rettend Freundschaft, und wie zerstörerisch die Liebe ist.
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Gen
L
Matt
Mello
Near
OC (Own Character)
Watari
31.03.2017
26.05.2019
68
325.146
15
Alle Kapitel
114 Reviews
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Dieses Kapitel
6 Reviews
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31.03.2017
1.604
Vielen Dank fürs Reinschnuppern!
/!\ Vorweg: Diejenigen, die bloß darauf aus sind L als Loveinterest zu lesen, werden hier bitter enttäuscht. Er ist zwar wichtiger Bestandteil des Geschehens, wird jedoch nicht im Mittelpunkt der Romanze stehen.
Wer der Meinung ist, Romanzen können keine Geschichte ergeben, irrt. Wer Romanze mit Schnulze verwechselt, ebenfalls.
Noch jemand da?
Zudem möchte ich sicherheitshalber vor folgendem warnen:
Charakter bedingte rohe Sprache, Psychische Störungen, Suizid, Mord - Der Tod spielt hier durchweg eine große Rolle.
Immer noch da?
Dann zum letzten Punkt: Da ich schon ein Weilchen an der Story feile und meinen Schreibstil noch finden muss, werde ich hin und wieder einige Kapitel überarbeiten. Die, die dem schon zum Opfer gefallen sind, werde ich mit einem * in der Überschrift kennzeichnen. (Dies nur als Hinweis für diejenigen, die sich darüber wundern könnten.) Momentan sitze ich daran, die Plotholes zu stopfen. Daher wird es dauern, ehe die Geschichte weiter geht.
Natürlich heißt das nicht, dass ich mit mir zufrieden bin. Werde ich womöglich auch nie sein, aber das kennen die Schreiberlinge unter euch bestimmt^^"
Dass ich mich über Rückmeldungen freuen würde, brauche ich vermutlich nicht erwähnen, aber ... jetzt hab ich's getan.
Für Tipps, Tricks und sonstige Anmerkungen habe ich immer ein offenes Ohr, also bloß keine Scheu.
Nun aber Schluss mit dem Geplänkel. Viel Spaß! ^_~
/!\ Vorweg: Diejenigen, die bloß darauf aus sind L als Loveinterest zu lesen, werden hier bitter enttäuscht. Er ist zwar wichtiger Bestandteil des Geschehens, wird jedoch nicht im Mittelpunkt der Romanze stehen.
Wer der Meinung ist, Romanzen können keine Geschichte ergeben, irrt. Wer Romanze mit Schnulze verwechselt, ebenfalls.
Noch jemand da?
Zudem möchte ich sicherheitshalber vor folgendem warnen:
Charakter bedingte rohe Sprache, Psychische Störungen, Suizid, Mord - Der Tod spielt hier durchweg eine große Rolle.
Immer noch da?
Dann zum letzten Punkt: Da ich schon ein Weilchen an der Story feile und meinen Schreibstil noch finden muss, werde ich hin und wieder einige Kapitel überarbeiten. Die, die dem schon zum Opfer gefallen sind, werde ich mit einem * in der Überschrift kennzeichnen. (Dies nur als Hinweis für diejenigen, die sich darüber wundern könnten.) Momentan sitze ich daran, die Plotholes zu stopfen. Daher wird es dauern, ehe die Geschichte weiter geht.
Natürlich heißt das nicht, dass ich mit mir zufrieden bin. Werde ich womöglich auch nie sein, aber das kennen die Schreiberlinge unter euch bestimmt^^"
Dass ich mich über Rückmeldungen freuen würde, brauche ich vermutlich nicht erwähnen, aber ... jetzt hab ich's getan.
Für Tipps, Tricks und sonstige Anmerkungen habe ich immer ein offenes Ohr, also bloß keine Scheu.
Nun aber Schluss mit dem Geplänkel. Viel Spaß! ^_~
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Mello starb.
Er wusste es, als Hitze durch seinen Körper flammte, seinen Atem verbrannte und alles innerhalb des LKW-Cockpits zu einem Klumpen aus Eindrücken verschmolz.
Er sah eine Kirche durch die Windschutzscheibe auf sich zurasen,
spürte die Kollision mit dem Gemäuer bis ins Knochenmark,
hörte Steine auf die Karosserie scheppern,
roch Benzin von der Ladefläche hereinströmen.
Und schmeckte Blut.
Doch Mello reagierte längst nicht mehr, hing bloß wie eine leere Hülle auf dem Lenkrad, während seine Lider sanken und die Welt um ihn herum schwärzten.
Erst schwanden seine Sinne, dann sein Puls.
Bubumm.
Herzschläge verhallten wie Paukenschläge nach einer Parade.
Bubumm.
Mello war so weit gegangen, um den letzten Beweis zu sammeln - einen Namen, der benötigt wurde.
Bubumm.
Ob Mihael Keehl Kira überführte?
Bubumm.
Er würde es nie erfahren, denn sein Weg endete hier.
Bubumm.
Jetzt.
"Vergiss es!", zischte jemand wie eine Giftschlange im Schutz der Finsternis.
Mello sah nichts, wurde blind gepackt und mitgerissen. Worte bissen in seine Bewusstlosigkeit, ohne erfasst zu werden. Sein Geist wandelte zwischen Sein und Gewesen - auf der Grenze von Leben und Tod, schwankte von der Seite, auf der man ihn mit hektischen Silben beschwor, zu jener, die mit Stille lockte, Schweigen, Dunkelheit und ewigem Vergessen.
Ruhe, die Mello nie gekannt hatte, hüllte sich wie ein Mantel um seinen Körper, der genau das brauchte. Ruhe. Sie würde alles von ihm fernhalten, bis es bloß noch eines gab: Das Nichts.
"... eibst hier!"
Erneut vergiftete das Zischen die Stille. Lauter als zuvor, energischer und so wütend, dass Mellos Finsternis pulsierte.
Bubumm.
"... gehst nicht, verstanden?"
Mello verstand nur, dass er weder ging, noch dazu in der Lage war, sich überhaupt zu regen. Sein Körper war annähernd so leblos wie es sich für einen Toten gehörte, dessen Ruhe man nicht ständig störte. Warum ignorierte die nervige Stimme seinen Wunsch, den Ort erreichen zu wollen, an dem man Frieden fand? Fernab von dieser Welt; von dieser Zeit. Denn hier und jetzt wartete eh niemand auf ihn. Die Hölle auf Erden hielt nichts für ihn bereit, außer der Kälte, die sich plötzlich um ihn legte, und der Härte, über die man ihn schleifte.
Wärme und Geborgenheit hingegen existierten einzig in Mellos Erinnerung, seit sie ihm nach und nach genommen worden waren. Zusammen mit Matt, L und M -
"Vorsicht!"
"Bleib weg!"
Krach erstickte die Stimmen. Metall platzte. Eine Feuerwelle rauschte und überschwappte Mellos Finsternis für einen Sekundenbruchteil. Dann folgte ohrenbetäubende Stille, die selbst das Prasseln von Schutt und Staub übertönte.
Mello lauschte, ohne zu wissen, ob der Lärm um ihn herum tatsächlich geschehen war, oder ihn bloß ein Fetzen aus der Vergangenheit eingeholt hatte. Die Explosion echote in seiner Erinnerung. Zwar schwächer als jene, die er einst selbst auslöste, um aus dem Mafiaversteck zu entkommen, aber gewaltig genug, sodass sie die gleichen Empfindungen wachrief. Wie damals loderte in Mello keine Angst, sondern die Überzeugung, dass - egal was passierte - es nicht schlimmer kommen konnte.
Seine Welt verfinsterte sich, als ein Schatten über ihn wuchs und Schutt, Staub und Feuer abschirmte.
Mello tauchte erneut in Dunkelheit und ließ sich auf dem Fluss in Richtung Unterwelt treiben. Müdigkeit zerrte an seinen Gliedmaßen wie angebundene Steine, die ihn nicht weiter interessierten. Er wollte nur einschlafen, um von dem Leben wegzukommen, dessen Sinn er sowieso nicht mehr kannte, hin zu einer Freiheit, die ihm der Tod bot. Freiheit und vielleicht das Glück, auf der anderen Seite wieder ...
"Nein nein nein", keifte jemand über ihm und schwemmte Mello zurück ins Hier. Freiheit und Glück versanken, ehe Mello sie erreichen konnte. War ihm denn tatsächlich nichts vergönnt? Noch nicht einmal diese eine, einfache Sache? Sterben.
Heftiger als die Erkenntnis traf ihn der Schmerz, der ihn noch weiter vom ersehnten Ziel fortriss. Stechen und Brennen attackierten seine Brust, als hätte man Mello mit einer Nadel erdolcht und ans Diesseits gepinnt.
Mello ertrug es nicht länger. Weder die Stimme, die ihn festhielt, noch den Schmerz. Beides wollte er abschütteln, sich dagegen wehren, schreien, blieb aber stumm. Kein Laut entwich ihm. Nichts verließ seinen Körper. Noch nicht einmal das Leben.
Gestraft wurde seine Unfähigkeit von einem zweiten Stich in den Brustkorb und wiederholtem Druck, der scheinbar rhythmisch seine Rippen brechen sollte. Warum tat man ihm das an? Hatte er nicht genug gelitten?
Bilder der Vergangenheit blitzten vor seinen verschlossenen Augen auf. Sie zeigten Leichen.
Aber da war noch mehr. Irgendwo zwischen Blut und Erpressung schwebten Erinnerungen an bessere Zeiten im Wammy's House. Lachende Gesichter spotteten. Mello spottete zurück. Er hatte Spaß.
Er hatte Freunde.
"Lächelst du etwa, du Idiot?"
Lächelte er? Bestimmt nicht. Mello lächelte nie!
Oder?
Trotzdem zupfte etwas an seinen Mundwinkeln, bis sich seine Lippen voneinander lösten und frische Luft vorbei ließen. Erst eine Briese, dann einen Windzug und plötzlich einen Sturm. Wie ein Orkan raste Sauerstoff in seine Lungenflügel, blähte sie auf und ...
"Endlich!"
... zwang ihn zum Atmen. Mello keuchte. Sein Oberkörper bäumte sich so weit auf, dass die Lederweste knirschte, bevor er wieder zusammensackte und auf hartem Grund liegen blieb. Beton schabte an seinen Schulterblättern, während Leben in ihn pumpte, obwohl Mello nur Platz für den Tod gelassen hatte. Er fühlte sich, als würde er in einen Albtraum hinein erwachen. Die ersehnte Ruhe war endgültig fort. Dafür wütete in ihm ein Chaos, das er nicht beherrschen konnte, weil es von Atemzug zu Atemzug von Schmerzen angefeuert wurde, die sich von den Fingerspitzen zu den Zehen durch seine Gliedmaßen brannten. Zudem loderte ein Feuer, welches die Stimme mit ihrem unverständlichen Gefasel immer weiter entfachte. Mello verstand kein Wort, doch Freude hörte er heraus. Wer war so verdammt grausam, sich am Leid eines Menschen zu laben, der es fast geschafft hatte, diese verfluchte Welt hinter sich zu lassen?
Mello war dem ewigen Nichts nahe gewesen! Und jetzt? Jetzt war da nicht Nichts, sondern Etwas. Wut auf sich selbst, da er nicht rechtzeitig krepiert war. Ärger auf jene, die längst im Jenseits hockten und dort vermutlich Matts Willkommensparty feierten. Und blanker Hass auf die Tyrannen, die ihn im Diesseits fesselten, weil sie schlichtweg nicht kapierten, wie erlösend ein Herzstillstand war.
Zorn pochte in Mellos Brust wie Hammerschläge auf eine Mauer und betäubte jeglichen physischen Schmerz. Leiden konnte er zu einem späteren Zeitpunkt, sobald es ihm gelungen war, die Unbekannten leiden zu lassen. Vor allem die giftende Stimme sollte begreifen, was Qual bedeutete, da sie einfach nicht aufhörte, ihn mit Gelaber zu belästigen, von dem kaum ein Bruchteil in seine Bewusstlosigkeit vordrang. Mello wollte hören, was sie sagte, und wollte sehen, wie sie auf seine Antworten reagierte, wollte dabei ihre Angst vor ihm wittern, statt ... ja, was roch er gerade eigentlich? Den Duft einer geschnittenen Wiese? Im Morgentau? Oder woher kam der Tropfen, der auf seine Lippen perlte? Und wieso schmeckte der salzig?
Mellos Sinne kehrten allmählich zurück.
"Wir sollten uns beeilen. Da kommt jemand", hörte er ein monotones Brummen.
"Aber..."
"Bringen wir ihn nachhause."
"Er ist noch zu schwach..."
Abrupt versagte sein Gehör, als man ihn bewegte und vom Beton auf etwas weicherem bettete. Bei den Unbekannten handelte es sich also nicht bloß um Unruhestifter, sondern um Entführer, die ihn jetzt über unebenes Gelände transportierten. Mello lag und schaukelte zugleich, während ihm bewusst wurde, wie man ihn zuvor betitelt hatte. Er war schwach? Wie konnte diese verdammte Stimme es wagen?
Sein Ego überholte den rasenden Puls, schoss hinter seine Lider und riss sie endlich auf. Licht stach in seine Netzhaut wie Nadeln, die ihn erneut in Schwärze einnähen wollten, doch Mello blinzelte sie weg, um zumindest so lang klar zu bleiben, bis er seinem Hass auf die Nervensäge Ausdruck verliehen hätte. Aufgestauter Frust sammelte sich in seinem Blick und zielte auf den Kopf, der sich über seinem befand. Gleich würde jemand in Angst ausbrechen, panisch zurückweichen und ...
Mello war tot. Er wusste es, als er in ein Gemisch aus Blau und Grün starrte, welches seit fünf Jahren, elf Monaten und zwölf Tagen nicht mehr im Diesseits existierte. Feige hatte es sich ins Jenseits gestürzt. In einen Abgrund, in den auch Mello fallen musste. Um frei zu sein. Um wieder er selbst zu sein. Und ... um vielleicht aufgefangen zu werden.
Es war soweit. Mello schloss die Augen, ließ endgültig los und sackte in die Finsternis.