Als ich am nächsten Morgen aufwache, muss ich sofort anfangen zu lächeln. Ich kann es immer noch nicht glauben. Vor nicht mal vier Wochen hätte ich ihn noch zum Teufel gewünscht und jetzt sind wir verlobt. Das Leben geht eindeutig seltsame Wege. Aber beschweren will ich mich auch nicht. Verträumt sehe ich mir den Ring an und merke so gar nicht das Hunter aufwacht. „Guten Morgen Süße“ „Morgen“ Mit einem Lächeln kuschel ich mich an ihn, worauf er gleich seine Arme um mich legt. „Bist du glücklich?“ „Mehr als das. Ich kann es immer noch nicht glauben“ „Geht mir genau so. Ich hatte ehrlich gesagt ganz schön Angst vor deiner Antwort“ Und da macht etwas bei mir klick. Das kann jetzt nicht sein. „Hat mich deswegen deine Mutter gefragt ob ich es mir vorstellen kann dich zu heiraten?“ „Ich weiß es nicht. Kann schon möglich sein. Sie meinte nur das ich mir keine Sorgen machen brauche, das alles gut geht“ Das ist doch nicht zu fassen. Dann waren sicher auch die anderen vorher schon eingeweiht. Lächelnd schüttle ich den Kopf und stehe auf um das Frühstück zu machen.


Hunter ist für die nächste Zeit freigestellt, damit wir die Hochzeit planen können. Die Nachricht hat sich hier wie ein Lauffeuer verbreitet. Plötzlich wissen alle davon. Aber gut mich soll es nicht stören. Nach dem Frühstück machen wir uns alle auf den Weg zu meiner Tante. Lagebesprechung. Das kann was werden. Aber eines steht fest. Es wird keine große Fete daraus gemacht. Sonst heirate ich entweder gar nicht oder in der Arktis. Denn so wie ich meine Tante kenne, ist das wieder ein gefundenes Fressen. Aber dieses mal bin ich mir auch sicher, das Hunter mir helfen wird. Bella hat immer noch ganz leuchtende Augen und auch leicht rote. Sie hat gestern noch geweint wie ein Schlosshund. Dabei hätte ich doch die sein müssen die heult. Aber irgendwie konnte ich das nicht. Klar die ein oder andere Träne war da, aber nicht so wie man das von manch anderen kennt. Aber gut, das ist ja auch egal. Meine Tante erwartet uns schon und führt uns ins Wohnzimmer, wo sie schon Block und Stift und alles mögliche parat hat. Oh weh. Das kann ja was werden.


„Also, normalerweise hat man ja immer ein halbes Jahr bis Jahr für die Planung. Wir müssen das schneller machen“ Stimmt. Wir wollen nächsten Monat heiraten. Wobei, wenn es nach Hunter gehen würde, hätten wir schon gestern geheiratet. Aber damit wäre ich dann doch nicht einverstanden gewesen. Ein bisschen Zeit brauche ich schon. „Also, habt ihr euch schon Gedanken gemacht was ihr auf jeden Fall wollt? Oder eben nicht?“ Tatsächlich haben wir da schon etwas. „Wir wollen einmal Standesamtlich heiraten“ „Aber auch eine freie Trauung“ Das war mein Wunsch. Ich will nicht in einer Kirche heiraten wo alles genau festgelegt ist, wie was gemacht wird. Meine Tante notiert fleißig.
„Gut. Also brauchen wir eine Termin beim Standesamt. Ist notiert. Wisst ihr auch schon wann?“ „Wenn es geht Mitte des Monats“ Auch das wird notiert. Dann wird eine vorläufige Gästeliste angelegt. Da kommt aber nicht viel zu stande. Unsere Freunde und Familie. Der Sensei der Akademie wird natürlich auch eingeladen. Für die Trauzeugen haben wir auch schon zwei ins Auge gefasst. Hunter hat schon mit Blake gesprochen, der natürlich sofort zugesagt hat. Jetzt werde ich fragend angesehen.


„Ich würde mich freuen wenn du meine Trauzeugin werde würdest Tori“ Im ersten Moment sieht sie mich völlig verwirrt an, bevor sie mir freudestrahlend um den Hals fällt. Wäre das auch geklärt. Unterlagen für die Trauung werden wir später zusammen suchen. Dann ist die Frage der Location. Da schaltet sich meine Tante ein. „Ich würde mich freuen wenn ich euch das Haus zur Verfügung stellen dürfte. Draußen am Teich unter der Trauerweide würde ich alles vorbereiten“ Kurz sehe ich zu Hunter der nur lächelnd meint, „Alles was du willst Süße“ Also stimme ich zu. Das wird sicher sehr schön. Der See ist wirklich schön angelegt worden und eignet sich perfekt. Die ganzen Kosten wollen Bella, Jack und meine Tante übernehmen. Und auch Maya lässt sich nicht davon abbringen. Sie sind alle so lieb. Während wir über das Essen, die Musik und die Deko reden, telefoniert Clarissa mit dem Standesamt. Das ist schneller erledigt als ich dachte und so ruft sie noch beim Cateringservice und dem Fotografen an. Dann werden auch schon ein paar Aufgaben verteilt. Wenn heute alles abgeschlossen ist, sind der Garten und die hinteren Zimmer für Hunter und mich Sperrgebiet. Tori kümmert sich zusammen mit den Jungs um die Deko und alles was dazu gehört. Bella, Maya, Clarissa und ich werden in den nächsten Tagen das Brautkleid kaufen gehen.


Eigentlich wollte meine Tante mir eines schneidern, aber dafür hätten wir gar keine Zeit. Und ich will sie nicht noch mehr belasten. Wenn das erledigt ist wollen Hunter und ich unsere Eheringe aussuchen gehen. Das machen wir dann auch alleine. Und da wir das ganze offiziell machen wollen, werden auch Hochzeitseinladungen verschickt. Die suchen wir auch gleich aus und geben sie in Auftrag. Und dann kommt die Frage der Flitterwochen. Wo soll es hin gehen? Darüber haben wir uns auch schon Gedanken gemacht und uns für Costa Rica entschieden. Das heißt wir müssen auch da noch etwas vorbereiten. Das will aber meine Tante machen. Was wir auf jeden Fall machen müssen, neue Reisepässe beantragen. Das machen wir nachher gleich. Dann besprechen wir noch den Menüplan. Zum Glück haben wir keine Allergiker dabei. Auch hier will ich keine großen Aufriss. Wir entscheiden uns für ein 3-Gänge Menü. Auch wenn ich sicher bin das die Jungs danach immer noch Hunger haben werden. Aber sie können danach ja noch essen gehen. Wobei ich sicher nicht wirklich was runter bekommen werde. Ich werde sicher viel zu nervös sein. Es wird auch gleich besprochen was es gibt. Hochzeitssuppe, danach gibt es Rind und zum Dessert gibt es Mousse au Chocolat. Den Rest werden wir dann in den nächsten Tagen machen. Für heute ist aber Schluss.
Ich will nur noch ins Bett. Das kann ich zum Glück auch gleich als wir zurück sind. Auch Hunter scheint ziemlich fertig zu sein. Dabei haben wir eigentlich ja nicht viel gemacht. Aber gut, ab ins Bett, morgen geht es weiter.


Wer hätte gedacht das die Vorbreitungen für eine Hochzeit so anstrengend sind. Momentan sitze ich mit Bella, Maya und Clarissa beim Friseur. Schon mal die Frisur und das Make-up testen. Man wird von der Frisur sowieso nicht viel sehen, denn ich weiß schon das zu meinem Kleid ein Schleier gehören wird. Aber gut, das ist ja auch erst mal egal. Das Make-up wird sehr dezent gehalten. Man will ja nicht aussehen als ob man in den Tuschkasten gefallen ist. Und da ich mich ja sowieso so gut wie nie schminke würde alles andere auch nicht passen. Von Tori habe ich erfahren das die Planung gut voran kommt und es wohl keine großen Probleme gibt. Die Sitzordnung ist auch schon festgelegt. So weit, so gut. Nach dem Friseur geht es daran das Kleid aus zu suchen. Und wider finde ich mich in dem Laden von vor ein paar Tagen wieder. Nur mit dem Unterschied das ich dieses mal wirklich ein Kleid suche. Während meine Begleitung schon zwischen dem ganzen Tüll und Satin verschwunden ist, sehe ich mir alles in Ruhe an. Also auf keinen Fall, wenn überhaupt so viel Glitzer und Gefunkel. Lieber etwas schlichter und leicht verziert. Die drei kommen schnell mit einer Verkäuferin zurück und wir besprechen erst mal meine Vorstellungen. Danach werden einige Kleider ausgesucht.


Die Anprobe ist eine Zerreißprobe für meine Nerven. Ich mochte es ja noch nie sonderlich ständig was anderes an zu probieren und das merke ich hier wieder extrem. Dazu kommt das mir bis jetzt keines der Kleider zusagt. Auch wenn die anderen von jedem Kleid schwärmen. Keines konnte mich überzeugen und ich gebe es schon fast auf, als das letzte Kleid kommt. Wenn ich mich richtig erinnere hat Maya das ausgesucht. Und was soll ich sagen. Ich bin sofort in das Kleid verliebt. Es ist perfekt und auch den anderen gefällt es. Jetzt kann ich nur noch hoffen das es auch Hunter gefällt. Aber das ist jetzt erst mal egal. Das Kleid wird bis kurz vor der Hochzeit hier bleiben und dann noch einmal anprobiert. Auch wenn ich kaum glaube das es noch mal geändert werden muss. Schnell sind auch noch Schleier, Schuhe und, was für Bella und Clarissa wichtig ist, die Dessous gefunden. Vor fünf Jahren wäre ich wohl im Erdboden versunken, jetzt stört es mich kaum. Anschließend treffen wir uns alle wieder bei meiner Tante. „Wie sieht es mit Polterabend aus?“ „Nein“ Das wollen wir beide nicht. Genauso wenig wie einen Jungessellenabschied. Da haben wir beide keine Lust drauf. Dann besprechen wir noch den Ablauf des Hochzeitstags. Im großen und ganzen sind wir uns alle einig. Hier und da stellen wir noch mal etwas um, aber das sind nur Kleinigkeiten. Dann sind wir auch schon wieder entlassen. Während die anderen nach Hause gehen, gehen Hunter und ich noch etwas spazieren. Bis es dunkel wird sind wir am Strand und reden noch mal in Ruhe über alles was die Hochzeit betrifft.


Die letzten Tage haben wir genutzt um schon mal Besorgungen für die Flitterwochen zu machen und ich habe auch schon angefangen ein paar Sachen zu packen. Meine Tante hat sich noch um einen Maniküretermin gekümmert und noch mal mit dem Friseur gesprochen. Tori hat auch alles bestens im Griff und so kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Zumindest habe ich das gedacht. Denn wie immer spielt das Leben anders.


Der Morgen startet sehr angenehm. Da Hunter heute keinen Unterricht hat, könne wir endlich mal wider ausschlafen. Und dann gibt es noch Frühstück im Bett. Wenn das mal kein guter Start ist. Zumindest solange bis wieder mal ein blöder Spruch kommt. „Also jeden morgen im Bett frühstücken gibt es aber nicht. Sonst bewegst du dich gar nicht mehr und wirst mir noch dick“ Wie bitte? Dafür bekommt er gleich das Kissen übergezogen. So eine Frechheit. Und da er es ja nun mal nicht lassen kann, stürze ich mich auf ihn um ihn zu verprügeln. Leider nutzt er einen unachtsamen Moment von mir und ich finde mich unter ihm wieder. Meine Hände hält er über meinem Kopf zusammen, so das ich sie nicht frei bekomme. „Hunter lass das“ „Wieso? So gefällst du mir ganz gut“ Da er meine Hände mit nur einer Hand fest hält, streichelt er mich mit der anderen, in dem Wissen wie ich darauf reagiere. Ein leises Seufzen entkommt mir, was von ihm mit einen Grinsen kommentiert wird. Langsam lässt er seine Lippen über meine Hals wandern und macht mich damit wahnsinnig. „Hunter bitte“ „Was? Sag mir was du willst?“ „Dich“ Darauf hat er natürlich nur gewartet und innerhalb von Sekunden liegen unsere Klamotten über den Boden verteilt und wir haben unseren Spaß.  


Da ich schon seid einiger Zeit immer wider Schmerzen im Bauch und Unterleib habe, sitze ich jetzt bei meiner Frauenärztin und warte das ich dran komme. Dieses warten ist immer das schlimmst. Zum Glück bin ich dann die nächste. „Schönen guten Tag Miss Grant. Was kann ich für sie tun?“ Kurz schildere ich ihr meine Probleme und dann geht die Untersuchung los. Soweit ist nichts auffälliges, zur Vorsicht wird aber noch ein Ultraschal gemacht. Das Ergebnis zieht mir allerdings den Boden unter den Füßen weg. Das darf nicht sein.

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Tut mir leid das dass Kapitel etwas kurz geraten ist, aber mir viel einfach nichts mehr ein. Ich versuche das nächste wieder etwas länger zu schreiben.

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Teaser:

59. Wie soll ich ihm das erklären?  
Online am 18.05.2018