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Start in ein neues Leben

von Silka
Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Blake Dustin Brooks / Yellow Wind Ranger Hunter Bradley / Crimson Thunder Ranger OC (Own Character) Shane Clarke / Red Wind Ranger Tori Hanson / Blue Wind Ranger
31.03.2017
25.05.2018
60
213.232
1
Alle Kapitel
60 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
20.04.2018 3.497
 
So, wie versprochen geht es heute weiter. Viel Spaß
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Fünf Jahre sind jetzt seid dem Sieg über Lothor vergangen. Fünf Jahre in denen ich so viel wie noch nie in meinem Leben geweint und geflucht habe. Es verging kein Tag an dem ich Hunter nicht verflucht habe. Warum? Ganz einfach. Er hat mich einfach sitzen lassen. Von heute auf Morgen waren er, Bella und Jack verschwunden. Keiner wollte mir sagen wo Sie sind. Nicht mal Blake, der ja wohl wissen muss, wo sein Bruder ist. Am Anfang habe ich noch versucht Hunter zu erreichen, aber da er nie ans Handy ging oder zurück rief, habe ich das schnell aufgegeben und musste mich damit abfinden. Eigentlich hätte es mir ja auch klar sein müssen. Mein Leben lief, für meine Verhältnisse, einfach zu perfekt.


Zuerst habe ich mit dem Gedanken gespielt von hier weg zu ziehen und wieder nach Australien zu gehen, da mich hier einfach zu viel an Ihn erinnert. Aber ich kann ja nicht immer weglaufen. Also bin ich hier geblieben, aber hab alles was mit Hunter zu tun hatte auf den Dachboden geräumt, um es nicht ständig sehen zu müssen. In die Stadt direkt bin ich nur wenn es sich nicht vermeiden lies. Also wenn ich einkaufen muss. Bei Kelly habe ich gekündigt und habe auch den Kontakt zu den anderen abgebrochen. Es schmerzt einfach zu sehr. Vor allem da ich es nicht verstehe. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, hätten Sie es mir doch sagen können.


Auch meine sportlichen Aktivitäten habe ich aufgegeben. Ich surfe nicht mehr, fahr kein Skateboard und selbst meine größte Leidenschaft, das Motocross fahren, habe ich aufgegeben. Ich schaue es mir nicht mal mehr im Fernsehen an. Ab und zu gehe ich noch joggen oder trainiere im Garten um nicht ganz einzurosten, aber das war es dann auch schon.


Meiner Tante habe ich erst eine Weile später davon erzählt, als ich mir mehr oder weniger sicher war nicht gleich wieder loszuheulen. Was sich aber dann doch nicht vermeiden lies. Meine Tante war auch ganz außer sich, da Sie Hunter eigentlich nicht so eingeschätzt hat. Tja da sieht man wie sehr man sich doch in einem Menschen täuschen kann. Da meine Tante sich Sorgen um mich gemacht hat, hatte Sie darauf bestanden das ich für eine Weile zu Ihr komme. Also hab ich meine sieben Sachen gepackt und bin zu Ihr gefahren. Dort habe ich dann von Ihr erfahren, das meine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Was soll ich sagen? Meine Reaktion war ziemlich verhalten.


Kein Wunder. Ich habe Sie ja nicht gekannt. Und da Sie mich ja nicht wollten, sah ich auch Ihnen gegenüber keine Verpflichtung. Meine Tante hat ordentlich geerbt, da es so keine weiteren nahestehenden Verwandten gibt. Von mir weiß ja keiner was. Und da meine Eltern sehr erfolgreich waren, hat sich das erben auch gelohnt. Die Hälfte des Vermögens hat meine Tante mir gegeben. Worauf ich erst mal ordentlich protestiert habe. Aber Sie meinte das es mir als Tochter zustehen würde und ich es sicher gebrauchen kann, da ich ja momentan keine Arbeit habe.


Zusammen sind wir viel gereist. Aber ich bin auch alleine viel rum gekommen, da meine Tante ja auch arbeiten musste. Ich war natürlich auch in Australien. Dort habe ich Levi, Sam, Emily und den kleinen Edward besucht. Der Kleine ist wirklich niedlich.
Dann war ich auf Hawaii, in der Karibik und bin dann nach Afrika gegangen. Zum Abschluss habe ich noch einen Trip durch Europa gemacht. Italien, Frankreich, Deutschland, England, Schottland und Irland. Dann ging es wieder zurück. Natürlich war ich auch auf der Insel der Drachen. Snow hat natürlich gewusst das etwas nicht stimmt und als sie hörte was passiert ist, war sie außer sich. Ebenso die anderen Drachen. Es war gar nicht so leicht sie zu beruhigen.
Mein ständiger Begleiter war MacTiger.


Die Zeit bei meiner Tante hat mir wirklich gut getan, aber irgendwann endet auch diese und ich mache mich auf den Weg zurück. Auch wenn ich nicht weiß was ich dort eigentlich soll. Ich hab zu nichts mehr Lust und lebe eigentlich nur so vor mich hin. Manchmal hab ich mir schon vorgestellt was wäre wenn er wieder zurück kommen würde. Ich weiß das ich es mir dadurch nur noch schwerer mache, aber ich kann es nicht ändern. Dann kreist immer die Frage in meinem Kopf, was würde ich dann machen? Weinen? Schreien? Ihn schlagen? Ich weiß es nicht. Und da das ja wahrscheinlich sowieso nie passieren wird, ist es auch egal. Das schlimmste an der Sache ist nur, das ich diesen Kerl immer noch liebe. Und das macht mich noch mehr fertig.
Zuhause angekommen lege ich mich gleich ins Bett, da ich von der Fahrt irgendwie total erledigt bin, und schlafe auch schnell ein.


Leider war die Nacht nicht sehr erholsam. Nein, selbst in meinen Träumen muss mich ein gewisser Blondschopf noch quälen. Reicht es nicht was er schon getan hat? Offensichtlich nicht. Ohne große Motivation schwinge ich mich aus dem Bett und gehe duschen. Jetzt etwas wacher überlege ich was ich heute machen soll. Da ich mich ja nicht ewig verkriechen kann, beschließe in die Stadt zu gehen. Außerdem muss ich einkaufen. Also schnell was gegessen und los. Auf dem Weg versuche ich so gut es geht Orte zu vermeiden, die mich an gewisse Personen erinnern. Und das ist gar nicht so einfach.


Und dann noch überall verliebte Paare. Man mir kommt gleich das Frühstück wieder hoch. Hier und da bleibe ich mal an einem Schaufenster stehen, bis mir in der Spiegelung plötzlich eine Person auffällt. Das kann nicht sein. Mein Verstand spielt mir ein Streich. Aber um ganz sicher zu sein, drehe ich mich langsam um und sehe das, wovor ich am meisten Angst hatte. Das ist doch ein schlechter Scherz. Leider hab ich nicht schnell genug reagiert und er hat mich entdeckt. Ich weiß nicht wie lange wir uns einfach nur ansehen. Als erstes kommt wieder in Ihn Bewegung. Als er den ersten Schritt auf mich zu macht, bewegt sich auch mein Körper wieder. So schnell ich kann laufe ich nach Hause. Das einkaufen ist mir total egal genauso wie das, „Alex“ hinter mir.


Zu Hause angekommen, knall ich die Tür zu und schließe ab, was eigentlich sinnlos ist, da ich die Schlösser ausgetauscht habe und er sowieso nicht rein kann. Wobei. Er würde sicher einen Weg finden. Um mich erst mal wieder zu beruhigen, mache ich mir ein Tee und setzt mich auf die Couch. Warum? Warum verdammt noch mal? Was will er hier? Das Klopfen an der Tür sorgt dafür, das ich mir fast noch den Tee über mein T-Shirt kippe. „Alex? Alex bitte mach auf. Ich muss mit dir reden“ Mit mir reden? Ja ist klar. Um das Klopfen irgendwie zu ignorieren halte ich mir die Ohren zu. Ich will Hunter weder sehen noch hören. Ich will keine Ausreden, keine Lügen hören. Er hat mir genug weh getan. Ich weiß nicht wie lange ich hier sitze, bis das Klopfen endlich aufhört. Da ich auf nichts mehr Lust habe, ziehe ich mich um und gehe ins Bett. Leider bleibt mir ein ruhiger Schlaf verwehrt. Immer wieder kommt mir die Szene aus der Stadt in den Sinn.


Endlich ist die Nacht vorbei. Allerdings fühle ich mich ziemlich mies. Das Zusammentreffen von gestern geht mir doch mehr an die Nieren als ich dachte. Um erst mal wach zu werden nehme ich eine kalte dusche und mache Frühstück. Schon beim Aufstehen habe ich beschlossen die Innenstadt zu meiden. Also mache ich mich auf den Weg zum Strand und dort zu einer etwas versteckten Bucht. Ich lasse mich in den Sand fallen und hänge meinen Gedanken nach. Denke darüber nach was bisher alles in meinem Leben passiert ist. Angefangen das man mich nicht wollte, über meinen Umzug hier her, das ich neue Freunde gefunden hatte und es jemanden gibt den ich nach wie vor liebe, der aber nur mit mir gespielt hat. Warum habe ich das nicht kommen sehen? Warum habe ich mich nicht an meinen Vorsatz gehalten und habe sie alle soweit an mich ran gelassen? Die Vergangenheit hätte mir doch eigentlich eine Lehre sein müssen.


So in meine Gedanken vertieft, merke ich nicht wie sich jemand nähert. Hätte ich es früher gemerkt, wäre ich sofort abgehauen. So werde ich allerdings am Arm festgehalten und habe keine Chance zu verschwinden. „Ich wusste das ich dich hier finde“ Nein, bitte nicht. Wer hasst mich nur so? Probehalber versuche ich meinen Arm aus Hunters Griff zu befreien, leider ohne Erfolg. „Lass mich los“ „Nein. Wir müssen reden“ „Ganz sicher nicht. Ich will keine Lügen von dir hören. Du hast genug angerichtet“ „Alex bitte. Ich weiß das ich mich falsch verhalten habe. Und es tut mir leid. Ich hätte nicht einfach gehen sollen, aber es gibt einen Grund. Ich kann mir denken das es Dir schlecht ging“ Und da reicht es mir. Im nächsten Moment hört man nur noch ein lautes, KLATSCH und sieht einen roten Abdruck auf Hunter´s Wange. Völlig verwirrt sieht er mich an. Damit hat er wohl nicht gerechnet.


„Du hast doch keine Ahnung. Du kannst Dir nicht mal ansatzweise vorstellen wie es sich anfühlt, wenn nur mit einem gespielt wird. Wie es ist verraten zu werden. Du hast keine Ahnung wie oft ich dich in den letzten fünf Jahren verflucht habe“ Und wieder fange ich an zu weinen, während Hunter mich ziemlich geschockt ansieht. „Ich habe nicht mit Dir gespielt. Ich habe dich immer geliebt“ „Erzähl deine Lügen jemand anderem“ Da sich sein Griff um meinem Arm gelockert hat, kann ich mich endlich befreien und stehe auf. Leider hat Hunter nach wie vor gute Reflexe und steht im selben Moment neben mir. Was dann passiert geht für mich einfach zu schnell. Wieder packt er mich am Arm, drückt mich gegen den Felsen und seine Lippen auf meine. Ich bin so überrascht das ich mich nicht wehren kann. Und wenn ich auf diese verräterische Stimme in meinem Herzen höre, will ich es auch gar nicht. Es vergehen, für mich endlose Sekunden ehe er sich von mir löst und mich in seine Arme zieht.


„Ich habe in den letzten fünf Jahren nicht einmal aufgehört dich zu lieben Alex“ „Warum hast Du mich dann allein gelassen? Warum wolltest Du mich nicht bei Dir haben?“ Ich verstehe es nicht. Wenn er mich liebt, warum hat er mich ohne ein Wort zu sagen hier zurück gelassen. „Nach unserem Sieg über Lothor und unserem Abschluss an der Akademie hat Sensai Omino mich zum obersten Lehrer der Donner-Ninja-Akademie gemacht. Ich wollte es Dir sagen, aber ich wollte dich nicht von hier weg holen. Du hast hier ein neues Leben angefangen und Freunde gefunden. Das wollte ich dir nicht weg nehmen. Daher dachte ich, das es besser ist wenn ich einfach gehe“ Da glaube ich jetzt nicht. Wie kann er nur so ein Idiot sein?


„Du hast es also für besser gehalten mich fünf Jahre zu quälen? Mich fünf Jahre in der Ungewissheit zu lassen, was ich falsch gemacht habe? Mich glauben zu lassen das Du mich nie geliebt hast? Du bist doch das letzte“ Verzweifelt und mit der Situation und meinen Gefühlen überfordert, versuche ich mich aus seiner Umarmung zu befreien, aber je mehr ich mich wehre, desto fester hält er mich. „Ich weiß das ich Dir sehr weh getan habe, aber auch für mich war es nicht leicht. Ich wollte dich doch nicht verlieren. Du bist mein Leben. Du bist der Grund für mich zu leben. Und deshalb bin ich hier. Ich möchte das Du mit mir kommst“


Ich kann in seinen Augen sehen das er die Wahrheit sagt. Aber kann ich Ihm noch einmal glauben? Kann ich Ihm noch einmal mein Vertrauen schenken? Er hat mich schon mehr als einmal im Stich gelassen. Will ich das ganze noch einmal? Ich weiß es nicht. Hoffnungsvoll sieht Hunter mich an und ich weiß das ich diesen Funken Hoffnung gleich zerstören werde. „Ich weiß nicht ob ich Dir noch einmal vertrauen kann. Du hast mich tief verletzt. Ich weiß das Du die Wahrheit sagst, aber trotzdem. Ich kann dir nicht einfach so vergeben. Ich brauche Zeit“ Die Hoffnung schwindet etwas aus seinen Augen, aber er scheint schon damit gerechnet zu haben. „Du bekommst die Zeit. Der Sensai hat mich freigestellt. Du musst dich nicht sofort entscheiden. Aber bitte gib mir noch eine Chance das alles wieder gut zu machen. Wenn ich ohne dich zurück komme werden Mum und Dad mich umbringen“


„Ach wirklich? Sie sind doch auch einfach verschwunden“ „Ja, aber nur weil ich Sie dazu gedrängt habe. Sie waren nicht davon begeistert, als ich Ihnen sagte das ich ohne dich gehe. Sie haben versucht mich umzustimmen, aber Du weist ja wie stur ich sein kann“ Ja und ob ich das weiß. Aber das bedeutet das es für mich keinen Grund gibt auf Bella und Jack wütend zu sein. Und im Grunde weiß ich ja das ich Ihm noch eine Chance gebe. Ich lerne wohl nie aus meinen Fehlern. „Also gut. Du bekommst deine Chance. Aber merk dir. Das ist deine letzte“ „Ich danke Dir“ „Schon gut. Wo wohnst du denn?“ „Das weiß ich noch nicht. Erst mal war es wichtig dich zu finden“ Ok, das was ich jetzt sagen werde ist sicher nicht das klügste, aber ich kann nicht anders. „Du kannst bei mir im Gästezimmer schlafen“ „Wirklich?“ Mit einem Nicken gebe ich Ihm zu verstehen das ich es so meine und mache mich auf den Weg nach Hause. Hoffentlich war das die richtige Entscheidung.


Zuhause sieht Hunter sich erst mal genau um. „Du hast umgeräumt“ „Na ja ich hab es nicht übers Herz gebracht deine Sachen wegzuwerfen. Also hab ich alles auf den Dachboden geschleppt. Es hat mich einfach zu sehr an dich erinnert. Ich mach eben das Gästezimmer fertig“ Damit verschwinde ich nach Oben und suche alles zusammen. Das Bett ist schnell bezogen und als ich wieder nach unten komme, steht Hunter auf der Terrasse und sieht irgendwie nachdenklich aus. Schnell gebe ich Ihm Bescheid das ich noch einkaufen gehe, nehme mein Geld und bin weg. Da ich jetzt ja für zwei einkaufen muss dauert es etwas länger. Schon komisch, nach der langen Zeit.


Nachdem ich zurück bin, mache ich gleich was zu essen, während Hunter schon mal den Tisch deckt. „Sag mal wie geht es eigentlich Kelly und den anderen?“ „Keine Ahnung“ „Wie?“ „Ich hab gekündigt und den Kontakt zu den anderen abgebrochen“ Ungläubig sieht er mich an. Damit hat er wohl nicht gerechnet. „Das ist alles meine Schuld“ „Es hat mich einfach zu sehr an dich erinnert. Eigentlich hatte ich vor von hier weg zu ziehen. Aber mir ist klar geworden das ich nicht vor allem weglaufen kann“ „Ich verstehe“ Ich merke das Hunter sich an alledem die Schuld gibt und wenn ich jetzt fies wäre, würde ich sagen das es auch seine Schuld ist. Aber er sieht jetzt schon aus wie ein getretener Hund. Also lasse ich es und außerdem ist das Essen fertig. Während des Essens reden wir kaum. Hunter beteuert nur immer wieder das es Ihm bei mir immer noch am besten schmeckt, was mich natürlich freut. Nach dem Essen räumen wir noch zusammen auf und setzen uns ins Wohnzimmer.


„Sag mal, was hältst Du davon wenn wir mal wieder zusammen fahren?“ „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob meine Maschine noch läuft“ Ich hab mich immerhin die ganze Zeit nicht darum gekümmert. „Warum das denn nicht?“ „Ich hab die Maschine das letzte mal gesehen als wir zusammen gefahren sind“ Ungläubig und sprachlos sieht Hunter mich an. „Dann sollten wir das ändern, aber nicht heute. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich geschafft“ „Ja ich auch. Wir sollten schlafen gehen“ Also machen wir uns fertig, wünschen dem anderen eine gute Nacht und verschwinden in unseren Zimmern.


Nur bleibt mir der erhoffte Schlaf verwehrt. Ich drehe mich von einer Seite auf die andere und finde einfach keine Ruhe. Also stehe ich auf und gehe in die Küche und mache mir warme Milch mit Honig. Das beruhigt, auch wenn ich weiß das ich heute wohl keinen Schlaf mehr finde. Mit der Tasse in der Hand setze ich mich auf die Couch. Ich weiß nicht mal genau was es ist, was mir den Schlaf raubt. Ob es ist, weil ich weiß das der Mann den ich nach wie vor liebe nur eine Tür weiter schläft oder die Tatsache das ich Ihn überhaupt mit hier her genommen habe und Ihn hier schlafen lasse. Ich weiß es nicht. Ich bin völlig durcheinander. Vielleicht sollte ich morgen mal meine Tante anrufen und Sie um Rat fragen.


Ich weiß nicht wie lange ich schon hier sitze und darauf warte das sich der Schlaf doch noch bemerkbar macht, als ich die tapsenden Geräusche der zweiten hier anwesenden Person höre.
„Kannst Du auch nicht schlafen?“ „Ja“ Zögernd steht Hunter neben mir und weiß wohl nicht so recht wohin mit sich. „Setzt dich. Ich beiße nicht“ Mit einem leichten Lächeln setzt er sich, hält aber Abstand. „Willst auch Milch mit Honig?“ „Gerne“ Also gehe ich in die Küche und mache jedem von uns noch mal eine Tasse.


Schweigend sitzen wir im Wohnzimmer und trinken die Milch. Irgendwie stört mich diese Stille. „Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen?“ Die Frage kommt zum einen um die, für mich unangenehme, Stille zu brechen, zum anderen weil es mich wirklich interessiert. „Am Anfang fiel es mir schwer. Ich hab immer wieder an dich gedacht. Mich gefragt was du machst, wie es dir geht. Mehr als einmal war ich kurz davor, zurück zu kommen und dich einfach mitzunehmen. Mit der Zeit hab ich versucht mich einfach mit meinen Aufgaben und dem Training abzulenken. Aber das hat nicht wirklich geklappt. Mum und Dad haben immer wieder auf mich eingeredet. Sie haben ein furchtbar schlechtes Gewissen. Genau wie ich. Alex, bitte glaub mir. Ich wollte dir nie weh tun. Aber ich konnte es nicht über mich bringen dich aus deinem gerade neu aufgebauten Leben zu reißen. Auch wenn ich dich jede Sekunde bei mir haben will“


Schweigend höre ich Ihm zu, wie er von seinem Alltag berichtet, seinen Schülern und seinen Eltern. Und langsam fange ich an Ihn zu verstehen. Er wollte das es mir gut geht, auch wenn er das Gegenteil erreicht hat. Es ging Ihm darum das ich nicht schon wieder neu anfangen muss. Auch wenn er eigentlich wissen sollte, das ich für Ihn bis ans Ende der Welt gehen würde. Meine Wut auf Ihn verfliegt immer mehr und mir ist jetzt schon klar das ich mit Ihm gehen werde. Aber das werde ich Hunter noch nicht sagen. Er kann ruhig noch etwas zappeln und hoffen.


„Und wie war es bei Dir?“ „Na ja. Zu erst war ich ziemlich entsetzt. Ich hab versucht dich zu erreichen, aber schnell aufgegeben. Ich musste mich damit abfinden wieder alleine zu sein. Dann war ich unglaublich wütend und hab dich jeden Tag auf´s neue verfluchte. Genau wie die andere. Mir war klar das Sie wissen wo du bist, aber da sie es mir nicht sagen wollten, wollte ich nichts mehr mit Ihnen zu tun haben. Ich hab auch nicht auf ihre Anrufe reagiert. Ich wollte mit diesem Leben abschließen. Meine Tante war genau so wütend. Dann hab ich bei Kelly gekündigt und bin einige Zeit zu meiner Tante. Bei meiner Tante hab ich dann erfahren das meine Eltern bei einem Unfall gestorben sind. Danach bin ich viel gereist. Und als ich dann wieder hier war, hab ich eigentlich nur so vor mich hin gelebt. Ich hab meine Hobbys aufgegeben und bin nur noch in die Stadt wenn es sich nicht vermeiden lies“


„Es tut mir leid was ich dir angetan habe. Ich hoffe das du mir irgendwann verzeihen kannst“ Das er den Unfall meiner Eltern nicht anspricht wundert mich nicht. Er weiß wie ich zu Ihnen stand. Und ich glaube Ihm auch das Ihm das ganze mittlerweile wirklich leid tut. „Ich habe Dir schon längst verziehen. Das ist das Problem bei euch Bradleys. Man kann nicht lange auf euch wütend sein“ „Fünf Jahre sind nicht lange?“ „Du weist was ich meine. Währst Du jetzt nicht hier, wäre ich immer noch wütend“ „Danke“ „Dir ist aber hoffentlich klar, das wenn Du noch mal so eine Aktion machst, ich dir nicht noch mal verzeihe“ „Das wird nicht passieren“ Ich hoffe das er sein Wort hält. Denn noch mal würde ich das nicht durchstehen. Aber daran will ich lieber nicht denken. Ich will darauf vertrauen, das jetzt alles gut wird.


Langsam fällt die ganze Anspannung der letzten Zeit von mir ab und ich merke wie ich langsam schläfrig werde. Ohne das ich es wirklich merke rücke ich näher an Hunter und kuschel mich an Ihn. Ich spüre das er erst überrascht ist, dann aber seinen Arm um mich legt und mich an sich zieht. Und so schlafe ich dann doch ein.
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Teaser:
56. Hätte nicht gedacht das du meinen Bruder in einem Stück lässt
Online am 27.04.2018  
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