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Start in ein neues Leben

von Silka
Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Blake Dustin Brooks / Yellow Wind Ranger Hunter Bradley / Crimson Thunder Ranger OC (Own Character) Shane Clarke / Red Wind Ranger Tori Hanson / Blue Wind Ranger
31.03.2017
25.05.2018
60
213.232
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Dieses Kapitel
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08.12.2017 4.027
 
Unser Urlaub liegt jetzt schon wieder vier Wochen zurück und ich denke gerne daran. Es war schon ein kleiner Abenteuerurlaub. Dafür hat uns jetzt der Alltag wieder. Die Arbeit und auch unsere ungebetenen, außerirdischen Besucher. Es soll uns ja nicht langweilig werden. Gleich nach unserem Urlaub war ich bei Bella und Jack. Als Bella uns vor der Tür sah, Hand in Hand, ist sie vor Glück fast geplatzt. Ich glaube sie hat sich am meisten gefreut das alles wieder in Ordnung ist. Kaum das wir im Wohnzimmer waren, wollte sie alles über unseren Urlaub wissen. Als wir mit unsere Erzählung fertig waren hat sie uns erst mal nur mit großen Augen angesehen. Doch sie hat sich schnell gefangen und war total begeistert. Eigentlich sollte das ganze nur ein kurzer Besuch sein, doch unsere Erzählung hatte etwas länger gedauert und so mussten wir gleich noch zum essen bleiben. Alles in allem ist unsere Leben wieder das alte. Und in unserem Haus gibt es jetzt einen neuen Mitbewohner. MacTiger fühlt sich pudelwohl in seinem neuen Zuhause.


Jetzt sitze ich im Hauptquartier und warte darauf, das die anderen von ihrem Training zurück kommen. Wie gut das ich mich davor drücken konnte. Ein Hindernislauf, ein halber Marathon, zwei Kampfsimulationen und zwei Stunden Meditation. Nein danke. Zum Glück hatte der Sensei ein Einsehen. Lange sollte es nicht mehr dauern bis die anderen zurück sind. Und siehe da, völlig fertig kommen sie an. Sie sehen alle ziemlich fertig aus. Die einzige die noch halbwegs fit aussieht ist Tori. Dafür sieht Shane aus als ob er gleich umkippt.
„Man bin ich fertig“ „Sogar Shane ist fertig. War wohl auch für dich etwas zu viel“ „Eigentlich nicht. Ich hab nur die letzten Nächste schlecht geschlafen. Es gibt da so einen merkwürdigen Traum“ „Vielleicht will dir der Traum etwas sagen. War bei mir auch so“ Überrascht sehen mich alle an. Offenbar haben sie mich gar nicht bemerkt. „Wie meinst du das?“ Hab ich das nie erwähnt? Muss mir wohl entfallen sein. „Könnt ihr euch noch an das Känguru erinnern, mit dem ich so eine unerfreuliche Begegnung hatte? Und das Schwein?“ Kurz nicken mir alle zu. „Kurz bevor sie aufgetaucht sind, habe ich in den Nächten vorher immer davon geträumt. Vielleicht will dir dein Traum ja auch sagen, das du das, was du träumst bald erleben wirst. Oder es ist etwas aus deiner Vergangenheit“


„Alex hat recht. Sensei sagt, Träume könne uns viel über uns selbst sagen“ „Da wir gerade von Dad reden. Wo ist er“ „Nicht hier“  „Wo ist er?“ „Er hat sich zum meditieren zurückgezogen. Wir haben in der Zeit Urlaub“ Und schon steigt die Stimmung.
Nur Tori sieht etwas geknickt aus. „Hey Tori, was ist los?“ „Du wirst doch wohl nichts gegen ein paar freie Tage haben?“ „Nein, natürlich nicht. Ich genieße ein paar freie Tage. Ganz besonders morgen. Ich dachte nur der Sensei wäre dabei wenn ich“ „Was?“ Ich komm auch gerade nicht mit, bis bei Shane wohl der Groschen fällt. „Oh man. Sind wir dämlich. Denn morgen, hat sie Geburtstag“ Da ist uns wohl was entfallen. „Wie wäre es mit einer Party am Strand?“ „Gute Idee. Wir treffen uns gleich morgen früh am Strand“ „Was sagst du Tori?“ „Klingt toll“ Da das ja nun geklärt ist, wollen wir erst mal nach Hause. Shane bekommt dann noch von Tori die Ermahnung genug zu schlafen. Na wenn das mal was wird. Auch wenn ich heute nicht viel gemacht habe, bin ich froh zu Hause zu sein. Und während Hunter duscht, mache ich das Essen. Danach kuscheln wir uns auf die Couch und sehen Fern. Zumindest Hunter. Ich genieße einfach die Ruhe.


Am nächsten Morgen weiß ich gar nicht wie ich ins Bett gekommen bin, vermute aber mal, was ja nahe liegt, das es Hunter war der mich ins Bett getragen hat. Egal wie schön es jetzt im Bett ist, wir haben heute was vor. Also aufstehen, duschen, schnell was essen und los. Blake, Hunter und ich sind die ersten am Strand. Lange müssen wir auf die anderen aber nicht warten. Nur Shane fehlt. Der wird doch wohl nicht verschlafen haben? „Hallo Leute“ Nein da ist er. „Hier Tori. Alles gute zum Geburtstag“ Also irgendwas ist doch hier komisch. Das scheint auch Hunter aufgefallen zu sein. „Hey. Das sind nicht gerade die Klamotten die man am Strand trägt“ Das war es. Shane sieht eher so aus, als ob er gleich wieder verschwinden will. „Ja was das angeht“ „Du willst doch nicht gleich wieder verschwinden?“ Auch Tori ist davon nicht begeistert, aber es sieht ganz danach aus.


„Ich denke du hast was diesen Traum angeht recht. Er will mir etwas sagen“ „Das du deiner Freundin den Geburtstag versauen sollst?“ „Es ist nur so ein Gefühl. Ich werde mich mal etwas im Wald umsehen. Ich komme später wieder“ Alle Versuche Shane zu überzeugen, hier zu bleiben scheitern und kurz darauf ist er weg. Fängt ja schon mal toll an. Davon lassen wir uns aber die Laune nicht vermiesen. Zumindest nicht so doll. Dustin hat da aber schon ein paar Zweifel.
Nebenbei bemerke ich das Hunter gerade dabei ist sich mit seinem Shirt zu erwürgen. „Pass auf das du dich nicht selber erwürgst. Brauchst du Hilfe?“ Da keine Antwort von Ihm kommt und er immer noch mit dem Stück Stoff kämpft, bin ich mal so frei ihm zu helfen. „Geht´s?“ „Ja, danke“ „Meint ihr wir sollen wirklich ohne ihn anfangen?“ „Warum nicht? Nur weil er einen Albtraum hatte?“ Ganz unrecht hat Hunter nicht. Auch wenn ich mir schon etwas Sorgen mache. Andererseits kann Shane auch auf sich selbst aufpassen.


„Ach kommt schon. Das wird toll“ „Genau“ Herausfordern sieht Hunter mich an. „Der letzte im Wasser ist ein Mädchen“ Gespielt wütend sehe ich ihn an. „Den Spruch wirst du gleich noch ganz bitter bereuen“ Und schon ist er weg. Nur zu seinem Pech bin ich schneller. Tja, dumm gelaufen. Langsam kommen auch die anderen ins Wasser und es wird richtig lustig. Zumindest bis Cyber-Cam sich meldet. Wir haben mal wieder ungebetenen Besuch und er kann Shane nicht erreichen. Der war bis jetzt auch noch nicht wieder aufgetaucht. Eigentlich wollen wir Cam begleiten, doch er meint da wir eh nicht wissen was los ist, brauchen wir das auch nicht. Also vertreiben wir uns noch etwas die Zeit, doch so recht Stimmung will bei keinem von uns mehr aufkommen. Irgendwann meint Tori das es besser wäre zurück zum Hauptquartier zu gehen. „Gute Idee. Lasst uns gehen bevor noch irgendwelche Kelzaks auftauchen“ Das hätte Dustin besser nicht sagen sollen. „Den Spruch hättest du dir schenken können“ Die sind nämlich schon da. Wieso war das eigentlich klar? Kann man uns nicht auch mal hier einen ruhigen Tag gönnen? Offensichtlich nicht.


Also folgen wir den Kelzaks und finden Kapri und Marah. Also in dem Aufzug und den Lockenwicklern auf dem Kopf, hätte ich mich nicht raus getraut. Und wie üblich endet das ganze in einer Schlägerei. Allerdings müssen Dustin und Tori weg und sich um Zurgane kümmern, der sich auch eine Zord gebastelt hat. Dazu kommt noch das Cam die Donnerzords nicht erreichen kann. Was für ein wunderbarer Tag. „Schaffen wir das alleine Tori?“ „Na klar. Die haben mir meinen Geburtstag versaut“ „Und wir übernehmen diese Spinne hier“ Also mal wieder die Klamotten wechseln. Und dann kann es los gehen. Den Großteil übernehmen die Jungs. Die können auch mal was machen. Und schwupps sind alle weg. Also im wegrennen sind die ganz große klasse. Dafür sollten wir denen mal einen Orden überreichen. „Der Sensei hat sich am falschen Tag frei genommen“ Gibt es bei uns überhaupt den richtigen Tag? „Na los Jungs, gehen wir zurück. Vielleicht brauchen die anderen unsere Hilfe“


Im Hauptquartier erfahren wir das die Zords ordentlich was abbekommen haben und die Donnerzords immer noch nicht erreichbar sind. „Was für ein toller Urlaub“ „Mir tut es vor allem um deinen Geburtstag leid Tori“ „Den hab ich schon vollkommen verdrängt. Lass uns lieber überlegen wie wir Shane helfen können“ Dafür müssten wir aber erst mal wissen wo der ist. Das rumsitzen bringt uns aber auch nicht weiter. „Wir müssen noch unser Zeug vom Strand hohlen“ Also gehen wir wieder los. Was anderes können wir eh nicht machen. „Seht euch das an. Das sind die besten Wellen seid ein paar Wochen“ Stimmt. Nur leider haben wir keine Zeit. Blake fällt dann aber noch was anderes auf. „Moment mal. Hier stimmt was nicht. Ich will ja keine Panik machen, aber wo ist das Zeug von unserer Party?“ „Oh man. Das waren bestimmt Strandräuber“ „Sei nicht so voreilig Dustin. Vielleicht wurde alles von der Flut weg gespült“ „Nein. Die Flut kommt erst heute Nacht“ Wenn ich nicht völlig daneben liege. „Dann hat uns doch jemand beklaut“ „Und ich weiß auch wer“ Fragend werde ich von meinen Freunden angesehen. Ich zeige auf die Kelzaks die gerade mit Choobo und unseren Sachen verduften. Na ja, die sind schnell erledigt, leider auch Tori´s Torte.


Also gehen wir lieber zurück, bevor noch etwas schlimmeres passiert. Dustin schmiert sich mit einer Creme ein, die stark an Sonnencreme erinnert. Auf Tori´s Frage hin meint er das es ein Selbstbräuner ist den er von Cyber-Cam bekommen hat. Na wenn das mal gut geht. Kaum das wir zurück sind und etwas ausruhen, taucht  Zurgane wieder auf. Tori und Dustin kümmern sich um ihn. Ich soll hier bei den anderen bleiben. Es dauert auch nicht lange bis die Jungs ihr Spielzeug wieder bekommen. Kurz darauf mache ich mich zusammen mit Cam auf den Weg zu unseren Freunden. Man weiß ja nie was passiert. Zusammen schaffen sie es dann auch Zurgane´s Zord zu zerstören. Und dann taucht auch Shane wieder auf. Und das mit neuen Kräften. Er hat auch ganz schön was erlebt. Und das steckt ihm noch in den Knochen.


Als wir zurück sind, ist auch der Sensei wieder da. „Ihr habt euch in meiner Abwesenheit tapfer geschlagen. Ich bin sehr stolz auf euch“ „Mir tut es um deinen Geburtstag leid Tori“ „Ach was das hohlen wir irgendwann nach“ Dann kommt Dustin zu uns, zusammen mit einer Torte für Tori. „Dein Selbstbräuner hat aber ganze Arbeit geleistet“ „Ja und das werde ich diesem Cyber-Cam ganz schön übel nehmen. Wünsch dir was Tori“ Damit hat der Tag doch noch ein gutes Ende.
Nach dem wir noch etwas zusammen gesessen haben, gehen wir nach Hause. Dort werden wir gleich von Mac Tiger begrüßt. „Na mein Schöner“ „Ich hab langsam das Gefühl das du den Kater mehr magst als mich“ „Nicht doch Großer“ Schnell füttere ich den kleinen Kater und zum Abschluss des Tages machen wir es uns beide auf der Couch bequem. Zu meiner Überraschung, zaubert Hunter ein paar Früchte hervor mit denen er mich füttert. Schlaues Kerlchen. So hat Frau das gerne. Hin und wieder beiße ich ihm, natürlich ganz aus versehen, mal in den Finger. Das stachelt wiederum ihn an.
Ist es da verwunderlich das wir nicht lange hier liegen bleiben?


Die letzten Tage waren ziemlich ruhig. Und das bedeutet nie etwas gutes. Im Laden ist es wie immer. Mal mehr mal weniger zu tun. Ich habe allerdings das Gefühl das es nicht lange ruhig bleiben wird. Und damit soll ich auch gar nicht falsch liegen. Am Nachmittag bekommen wir nämlich wieder Besuch. Schon wieder so ein Flattertier. Hat was von einem großen Nachtfalter. Mit den Geflügelten kennen wir uns ja schon aus. Mal sehen was der so drauf hat. Also zäh ist das Ding. Das muss man ihm lassen. Und es kann verdammt gut austeilen. Meine Freunde hat es übel erwischt, aber es scheint keiner ernsthaft verletzt zu sein. Also verlagere ich den Kampf in die Luft. Das bringt mir aber auch nicht viel. Plötzlich ist überall um mich wieder so ein komischer Staub. Das kommt mir bekannt vor. Und einmal nicht aufgepasst und schon findet man sich am Boden wieder. Leider schlage ich mir dabei so den Kopf an, das es plötzlich schwarz wird und ich nicht mehr mitbekomme was passiert.


Als ich wieder zu mir komme, steigt mir der Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase. Eindeutig Krankenzimmer. Aber was mache ich hier? Langsam öffne ich die Augen und sehe fünf Personen im Raum. „Sie ist wach“ Stimmt auffallend. Bei den Personen handelt es sich um ein blondhaariges Mädchen und vier Jungs. Einer von ihnen setzte sich auf die Kante des Bettes und zieht mich in seine Arme. Was soll das denn jetzt? Als er dann aber versucht mich zu küssen, verpasse ich ihm eine ordentliche Ohrfeige. Verwirrt sieht er mich an und auch die anderen scheinen mit der Situation nichts anfangen zu können. „Sag mal spinnst du?“ „Alex. Was ist los?“ „Mit mir ist gar nichts. Aber wer zum Teufel seid ihr?“ Geschockt werde ich von den fünf angesehen. „Alex, erkennst du uns nicht?“ Blöde Frage. Natürlich kenne ich die nicht. „Ich frage noch mal. Wer seid ihr?“ „Du bist unsere Freundin. Und Hunter ist dein Freund“ Damit zeigt sie auf den Blonden, der mich immer noch so komisch ansieht. Dann geht die Zimmertür auf und ein Arzt kommt rein. „Ah, Miss Grant. Wie ich sehe sind sie wach. Wie fühlen sie sich?“ „Soweit gut. Nur etwas verwirrt“ „Das kann ich verstehen“ „Was ist mit unserer Freundin? Sie kann sich nicht an uns erinnern“ „Nun das liegt daran das ihre Freundin eine Amnesie hat“


Geschockt sehen wir alle den Arzt an. „Und geht das wieder weg? Also kann sie sich wieder an uns erinnern?“ „Das kann man jetzt noch nicht sagen. Ich würde gerne ein paar Test machen, wenn das für sie in Ordnung ist“ Kurz nicke ich und der Arzt stellt mir ein paar Fragen und gibt mir einen Kugelschreiber und lässt mich etwas schreiben. „Nun, wie es scheint haben sie den Umgang mit den alltäglichen Dingen nicht vergessen. Sondern nur Dinge die sie selber, bzw. ihre Freunde betreffen. Wenn sie sich nicht wieder erinnern sollten, können sie trotzdem ein ganz normales Leben führen“ Das ist wenig beruhigend. „Könne wir denn etwas tun um ihr Gedächtnis zurück zu bekommen?“ „Zeigen sie ihr Orte die sie kennt oder Dinge die sie gerne gemacht hat. Vielleicht hilft das. Und sie Miss Grant sollten sich nicht zu sehr unter Druck setzten. Das könnte alles nur noch verschlimmern“ Wieder nicke ich nur. Diese fünf sind also meine Freunde. Und der Blonde mein Freund? Ich kann mich einfach nicht erinnern. Das ist ein schreckliches Gefühl. Ich spüre nur eine Leere.


Da ich ansonsten in Ordnung bin, kann ich das Krankenhaus wieder verlassen. Die Fünf bringen mich nach Hause. Aber auch hier will sich keine Erinnerung einstellen. Der einzige der mir bekannt vorkommt ist der kleine Kater, der maunzend auf mich zu kommt. Als ich ihn hoch nehme, kuschelt er sich an mich und fängt leise an zu schnurren. Da es nicht so aussieht das ich mich innerhalb der nächsten Stunden an etwas erinnern werde, gehen alle, bis auf Hunter. Sie haben mir gesagt das er bei mir wohnt und da er auch ganz nett ist, sehe ich kein Problem darin das er hier bleiben kann. Ich sehe mich etwas im Haus um, doch nichts kommt mir bekannt vor. Als ich wieder ins Wohnzimmer komme, ist Hunter nicht da, aber ich kann Geräusche aus der Garage hören, weshalb ich dort hin gehe. Hunter schraubt an einem Motorrad rum. Er scheint mich gar nicht wahr zu nehmen. Was mir aber auffällt ist, das er sehr bedrückt aussieht. Ist auch kein Wunder. Wenn es stimmt was die anderen gesagt haben und er wirklich mein Freund ist, ist es sicher nicht einfach für ihn, da sich mich nicht erinnern kann.


„Hunter?“ Kurz zuckt er zusammen, sieht dann aber zu  mir. Er muss wohl ziemlich in Gedanken gewesen sein. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken“ „Schon ok. Ich hab nur nachgedacht. Was gibt es?“ „Na ja“ Fragend sieht er mich an, aber ich bin mir nicht mehr so sicher ob ich wirklich fragen soll. „Na komm. Du kannst mich alles fragen“ „Kannst du mir mehr über uns erzählen?“ So jetzt ist es raus. Vielleicht hilft es mir ja dabei mein Gedächtnis wieder zu bekommen. Überrascht sieht er mich an, nickt dann aber. Zusammen gehen wir hoch und setzten uns auf die Couch. Hunter fängt an zu erzählen, wie wir uns kennen gelernt haben, das wir am Anfang ein paar Probleme hatten und wie wir letzten Endes zusammen gekommen sind. „Und dann?“ „Willst du das wirklich wissen?“ Ich nicke nur und er erzählt weiter.


Als wenn ich das jetzt richtig verstanden habe und es die Wahrheit ist, dann ist es bei uns ja hoch her gegangen. Nun gut, man kann sagen was man will, er sieht ja nun mal nicht schlecht aus. Also von daher kann ich mir das schon vorstellen und er macht auch nicht den Eindruck das er lügt. Nur leider hilft mir das nicht. „Mach dir keine Sorgen. Du wirst dich wieder erinnern“ Ich bin mir da nicht so sicher. Da ich aber ziemlich erschöpft bin, beschließe ich ins Bett zu gehen. Vielleicht hilft ja schlafen.


Ok, schlafen hilft nicht. Nach wie vor kann ich mich an nichts erinnern. Also stehe ich auf, suche was zum anziehen und gehe duschen. Hunter finde ich in der Küche, wo er Frühstück macht. „Guten Morgen Alex“ „Morgen“ Offensichtlich merkt er das ich niedergeschlagen bin. Langsam kommt er zu mir und zieht mich in seine Arme. Ich mache keine Anstalten mich dagegen zu wehren, sondern genieße es. Es hat einfach etwas tröstliches, ja ein wenig was vertrautes. „Das wird wieder. Du wirst dich wieder erinnern“ Ich hab das Gefühl das er mehr sich selber davon zu überzeugen versucht. Bevor ich etwas sagen kann, klopft es an der Tür und Hunter geht aufmachen. Dann kommt er mit zwei Personen zurück. Aus dem Gespräch höre ich heraus das es seine Eltern sind. Beide machen einen sehr netten Eindruck. Kurz stellen sich die beiden vor. Sie scheine zu wissen das ich mich nicht an sie erinnern kann. Wir frühstücken zusammen und unterhalten uns über belanglose Dinge.
Der Tag an sich verläuft sonst sehr ruhig. Hunter verschwindet zwischendurch kurz und ich versuche mich im Haus an irgendetwas zu erinnern. Leider ohne Erfolg. Und diese Hilflosigkeit die ich spüre, bring mich zur Verzweiflung. Und so findet Hunter mich am Abend, völlig aufgelöst, weinend auf der Couch. Ich weiß nicht wie, aber er schafft es mich zu beruhigen so das ich mich dann in mein Zimmer schleichen und schlafen kann.


Ein Monat. Ein, gottverdammter Monat ohne den kleinsten Erfolg meine Erinnerungen wieder zu bekommen. Und langsam zweifle ich daran das sich das ändern wird. Auch den anderen macht das ganze zu schaffen, besonders aber Hunter. Er zieht sich immer weiter zurück, was ich aber verstehen kann. Denn, auch wenn ich mich nicht erinnere, was zwischen uns ist, spüre ich seine Liebe zu mir. Sein Verlangen, das ich nicht erwidern kann. Es ist zum verzweifeln. Das schlimmste ist aber, das Hunter zur Zeit so mit mir überfordert ist, das er für einige Zeit zu seinen Eltern ist. Ich habe ihn nicht aufgehalten. Ich verstehe das er es bei mir nicht aushält und mache ihm auch keinen Vorwurf. Ich würde vermutlich genau so handeln. Die anderen könne das nicht verstehen, müssen sie aber auch nicht.


Nur weiß keiner das sich heute alles ändern soll. Da es mir nichts bringt zu Hause rum zu sitzen, gehe ich spazieren. Das habe ich in letzter Zeit zwar auch immer wieder gemacht, aber es hat mir nicht geholfen. Im Wald bleibe ich auf einer Lichtung stehen und sehe mich um. Und dann sehe ich plötzlich einzelne Bilder. Überall sind Ranken die mich angreifen. Ein merkwürdiges Wesen, das aussieht wie eine Blume. Dann erkenne ich Hunter der mich vor dem Ding rettet. Was war das? Es kommt mir so vertraut vor. Ein stechender Schmerz zuckt durch meinen Kopf, als ich versuche mich daran zu erinnern. Es ist als ob irgendwas die Erinnerungen blockiert. Und dann, einer inneren Eingebung folgend, mache ich einen Sprung zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, sonst würde ich jetzt als Schaschlikspieß enden. Vor mir steht ein Ding, das aussieht wie ein riesiger Schmetterling. Was ist das denn jetzt? Bevor ich etwas sagen kann, greift das Ding wieder an. Knapp kann ich ausweichen, dann höre ich Stimmen. Die kann ich nach kurzem überlegen Tori und den Jungs zuordnen.


„Alex, bist du in Ordnung?“ „Ja alles ok“ Kurz sehe ich in die Runde und bleibe bei Hunter hängen. Sein Blick tut mir weh. Trauer, Verzweiflung. Es ist einfach nicht fair. Aber darüber kann ich nicht länger nachdenken. „Alex versteck dich“ Ich bringe mich schnell in Sicherheit und sehe dann aber, neugierig wie ich bin, den anderen zu. Was ich dann sehe lässt mich noch mehr an mir zweifeln. Aber dann sehe ich wieder einige Bilder. Das kenne ich. Und ich weiß plötzlich das alles in Ordnung ist. Während meine Freunde mit diesem Alien kämpfen, bekomme ich furchtbare Kopfschmerzen. Und einen Moment nicht aufgepasst und schon lande ich am nächsten Baum. Aua. Meine Freunde könne den Schmetterling letzten Endes besiegen. Das nächste was ich sehe ist so ein goldener Staub und dann wird alles schwarz.


Man dröhnt mir der Schädel. Ich fühle mich als wäre ich von einer Horde 250er überfahren worden. Um mich rum kann ich Stimmen hören, aber nicht verstehen was sie sagen. Irgendwie hab ich das Gefühl das wieder was passiert ist. Langsam öffne ich meine Augen, um dann Tori und die Jungs zu sehen. Alle da. Alle bis auf Hunter. „Alex. Wie geht es dir?“ „Gut“ Und dann fällt mir plötzlich alles ein. Das darf bitte nicht wahr sein. Jetzt weiß ich warum ich das Gefühl habe das was passiert ist. „Wo ist Hunter?“ „Alex beruhig dich“ „Ich will mich nicht beruhigen Tori. Wo ist Hunter?“ „Das wissen wir nicht. Er hat sich im letzten Monat sehr zurück gezogen“ „Und das ist meine Schuld. Wie konnte ich ihn nur vergessen?“ Überrascht sehen mich alle an. „Du erinnerst dich an uns?“ „Natürlich erinnere ich mich Dustin. Dieser Schmetterling war schuld das ich mich nicht erinnern konnte. Als ihr ihn vernichtet habt, kam auch mein Gedächtnis zurück“ Das ist jetzt aber egal. Viel wichtiger ist, wo Hunter ist. Ich muss mich bei ihm entschuldigen. Dringend.


Und da es schon dunkel wird, habe ich nicht mehr viel Zeit. Ich höre ihn mich hinein und dann weiß ich es. Wie von der Tarantel gestochen springe ich auf, ignoriere meine Freunde und laufe zum Strand.
Da hier nichts mehr los ist, dürfte es nicht zu schwer werden und da ich weiß wo ich suchen muss, gehe ich zielstrebig los. Es gibt hier eine versteckte Bucht die ich Hunter mal gezeigt habe. Er weiß das ich dort immer hin gehe, wenn ich mal Ruhe brauche oder nachdenken muss. Und wirklich. Schon von weitem kann ich ihn sehen. Er sitzt vor dem Eingang einer kleinen Höhle. Gut versteckt vor den Blicken anderer. Seine ganze Erscheinung drückt Trauer, Schmerz und Verzweiflung aus. Und daran bin ich Schuld. Vorsichtig und langsam gehe ich näher. „Hunter?“ Leise mache ich auf mich aufmerksam. Als er mich sieht werden seine Augen größer und ich kann nicht anders als ihm um den Hals zu fallen und anzufangen zu weinen. „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich wollte dich nicht vergessen“ Ohne etwas zu sagen zieht er mich noch näher an sich.


Nach ein paar Sekunden drückt er mich etwas von sich weg und sieht mich genau an. „Alex, du …. du erinnerst dich wieder?“ „Ja. Es tut mir so leid“ Weiter komme ich nicht, da er mich in dem Moment küsst. Soll mir recht sein. Reden wird eh überbewertet. Keine zwei Sekunden später drückt er mich auf den Sand und beugt sich über mich. Langsam streichen seine Hände meine Seiten entlang und dann unter meine Shirt. Ok, was er will ist ja mal mehr als eindeutig. Nur das wir hier an einem öffentlichen Strand sind. Andererseits ist der Platz hier so versteckt und selbst wenn, wen interessiert es. Und mal ehrlich. Es hat seinen Reiz. Keine Sekunde später sind unsere Klamotten um uns verteilt und es wird eine lange, heiße Nacht.
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Teaser:
36. Jetzt spinnt er aber    
Online am 15.12.2017  
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