Start in ein neues Leben
von Silka
Kurzbeschreibung
Alex beginnt weit ab ihrer Heimat ein neues Leben. Schnell lernt sie neue Leute kennen, die ihre Freunde werden wollen. Durch Hartnäckigkeit erreichen sie ihr Ziel und Alex lernt das auch sie vertrauen kann. Und das es Dinge gibt die sie eigentlich für unmöglich gehalten hat. Doch wird sich ihr Schicksal wiederholen? Wird sie glücklich werden? Begleitet Sie auf ihrem Weg und erlebt mit ihr Höhen und Tiefen. (Pairing Alex & Hunter; Tori & Blake )
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Blake
Dustin Brooks / Yellow Wind Ranger
Hunter Bradley / Crimson Thunder Ranger
OC (Own Character)
Shane Clarke / Red Wind Ranger
Tori Hanson / Blue Wind Ranger
31.03.2017
25.05.2018
60
213.232
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Dieses Kapitel
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02.06.2017
4.572
Die Fahrt zurück zum Besucherzentrum verläuft sehr ruhig. Könnte daran liegen, das die Jungs noch halb am schlafen sind. Kann gar nicht verstehen warum. Dabei haben sie selber Schuld wenn sie die Essensreste nicht vergraben. Der Waran hat sich heute morgen darüber jedenfalls sehr gefreut. Und für Tori und mich war es sehr amüsant wie die Jungs auf dem Baum hingen und nicht wussten was sie machen sollen. Mit einem Stock und etwas gut zureden, hat der Waran sich dann aber bereit erklärt die Jungs doch in Ruhe zu lassen. Begeistert waren die nicht. Aber gut wir sind zurück und endlich können wir wieder richtig duschen. Auch wenn mich das wohl nicht so sehr gestört hat, wie die anderen. Während Tori und die Jungs erst mal duschen sind, bin ich an der Rezeption um schon mal alles für unsere Abreise in ein paar Tagen zu regeln. Dort treffe ich allerdings auf Sam. „Hey Sam. Was machst du denn hier?“ „Dich suchen“ Überrascht sehe ich ihn an. Warum das denn? „Mich suchen? Warum?“
„Emily schickt mich. Sie möchte das du die Tage bis zur Hochzeit bei ihr bist und ihr noch etwas hilfst. Du weißt, damit sie sich nicht übernimmt wegen...“ „Schon klar. Ich helfe ihr gerne. Das ist immerhin die Hochzeit meiner Freundin“ „Danke. Deine Freunde können selbstverständlich mitkommen. Ihr werdet im Dorf wohnen“ „Danke. Ich rede mit ihnen und dann packen wir unsere Sachen und kommen“ Mit einem dankbaren Nicken macht Sam sich auf den Weg zurück. Das sind Nachrichten die Tori sicher freuen werden, da wir unser Blondchen vorhin wieder gesehen haben, wie sie schon wieder auf Beutesuche war. Schnell regle ich die Sache mit den Zimmern und der Rechnung.
Kurz bekommen die Jungs noch was zu essen, zu unserem Pech ist Blondi da. „Oh ihr seid wieder da. Bleibt ihr jetzt länger hier?“ „Nein, wir fahren gleich wieder“ Zustimmend nicken die Jungs, was der Ziege mal so gar nicht gefällt. „Aber ihr könnt doch hier bleiben und die beiden alleine fahren lassen. Die könne euch doch später abholen“ Das glaubt man doch wohl nicht. Zu allem Überfluss denken die Jungs auch noch wirklich darüber nach. Tori ist kurz vor dem Platzen und bevor hier noch eine Bluttat begangen wird regle ich das. „Wer in einer halben Stunde nicht am Auto ist, kann zu sehen wie er hier wieder weg kommt. Ich komme hier nicht noch mal vorbei. Komm Tori lass uns die Sachen packen“
Damit lassen wir die Jungs stehen. Wie kann man nur so dämlich sein? Die Sachen sind schnell zusammen gepackt und im Auto verstaut. Und pünktlich eine halbe Stunde später stehen die Jungs am Auto. Blondi ist auch dabei und versucht sie umzustimmen. „Kommt ihr also doch mit?“ „Sie könne auch hier bleiben und du kannst sie später holen“ „Sag mal Blondi wer hat hier eigentlich die Null gewählt das du dich meldest? Und jetzt seh zu das du Land gewinnst, bevor ich mich vergesse“ Irgendwas sagt der Blonden wohl, das es jetzt besser ist das Feld zu räumen. „Einsteigen“ Wie befohlen, folgen die Jungs und die Fahrt geht los.
Am Dorf angekommen werden wir auch gleich von Emily begrüßt. „Alex ich freue mich das du da bist“ „Ich freue mich auch" „Kommt ich möchte euch jemanden vorstellen“ Da Emily mich dabei nicht ansieht, scheine ich die Person schon zu kennen. Während wir durch das Dorf gehen, kommt Blake zu mir und will wissen, was er denn falsch gemacht hat, da Tori mal wieder nicht mit ihm redet. „Blake, so ein selten dämliches Rindvieh wie du ist mir noch nie begegnet. Streng deine grauen, noch nicht abgestorbenen Zellen an, dann kommst du vielleicht drauf“ Damit ist die Unterhaltung beendet und Blake trollt sich zu seinem Bruder und den anderen.
Als wir in Emily´s Hütte kommen, sehe ich auch wenn sie meint. „Leah“ „Alex. Schön dich wieder zu sehen. Ich danke dir das du uns bei den Vorbereitungen hilfst“ „Das mache ich gerne“ Nach dem alle einander vorgestellt wurden, setzten wir uns zusammen und besprechen was wir noch alles erledigen müssen. Da kommt noch einige Arbeit auf uns zu, aber wir haben ja auch noch Zeit. Und da es früh am Tag ist, fangen wir auch gleich an. Die Jungs helfen beim Aufbau und Tori, Leah, Emily und ich kümmern uns um die Dekoration. Aber zu erst zeigt uns Emily ihr Brautkleid. „Das ist wunderschön“ Ein bodenlanges, weißes Kleid mit Spitze am Saum und Stickerei im Brustbereich. Emily sieht einfach wunderschön darin aus.
„Alex kannst du kurz mitkommen?“ „Klar“ Emily und ich gehen kurz raus, während Tori und Leah sich unterhalten und weiter arbeiten. „Also was gibt’s?“ „Meine Mutter wird hier her ziehen“ „Was? Das ist super. Und was sagt dein Vater dazu?“ „Eigentlich gar nichts. Ich denke er wird das ganze ohne großes Aufsehen abschließen“ Das denke ich auch. Es wäre nur eine noch größere Schande für ihn, wenn sich herumspricht das seine Frau ihn verlässt. „Das muss er auch nicht. Meiner Mutter geht es sehr viel besser seid dem sie hier ist. Und sie versteht sich sehr gut mit Levi“ Ihr Grinsen verrät mir, das sie wirklich vorhat, Levi und ihre Mutter zusammen zu bringen. „Das ist schön“ Wir reden noch eine Weile bis wir zurück zu Tori und Leah gehen und ihnen weiter helfen. Und so sind wir auch schnell fertig. „Sehen wir mal nach den Jungs. Wir können hier erst mal nichts mehr machen“ Leah und Emily bleibe in der Hütte und planen noch etwas. Die Jungs sind soweit auch schon fertig und so gehen wir etwas durch das Dorf, bis Tori etwas entdeckt.
„Alex was machen die da?“ Tori zeigt auf einen jungen Mann der sich gerade von einem der Ältesten tätowieren lässt. „In der alten Zeit mussten die Jungen, in einem gewissen Alter um ihre Männlichkeit zu beweisen sich tätowieren lassen. Die Jungs die sich tätowieren lassen haben und den Schmerz ausgehalten haben, durften Platz neben den Erwachsenen einnehmen und bewiesen, dass sie heiraten und eine Familie ernähren können. Das gleiche gilt übrigens nicht für Frauen, weil Frauen bei der Geburt leiden und sich da schon beweisen, deshalb sind sie berechtigt den Platz unter den Erwachsenen einzunehmen. Die Jungs oder die Männer die das Ritual nicht aushalten, werden verspottet, nicht respektiert und werden zum Scheitern verurteilt und werden vom Stamm ausgeschlossen. Heute lassen sich junge Männer die das 18. Lebensjahr erreicht haben tätowieren um sich, der Familie und der Umgebung zu beweisen und zu zeigen das sie eigene Entscheidungen treffen können und das sie erwachsen sind“ „Cool. Kann das jeder machen lassen?“ „Es gibt Ausnahmen wo sie es Außenstehenden erlauben“ Und denjenigen die verrückt genug sind das zu machen. „Ob sie das auch bei mir machen würden?“
„Dustin lass es“ „Warum? So schlimm kann das doch nicht sein“ Oh Gott, wenn der wüsste. Aber bitte. Wer nicht hören will muss fühlen. Und das tut er auch. Nach dem ich mit Levi gesprochen habe, erklärt er sich bereit Dustin zu tätowieren. Ich bekomme schon eine Gänsehaut als Levi mit dem angespitzten Holzstab kommt. Auch Dustin scheint sich nicht mehr ganz so sicher zu sein, aber kneifen will er dann auch nicht. Und kaum das die Spitze das erste mal unter die Haut geht, schreit er auf. Um das ganze etwas erträglicher zu machen, reicht Sam ihm einen Stofflappen auf den er beißen soll. „Ich hab ja gesagt lass es“ „Woher wusstest du das Alex?“ Als Antwort ziehe ich mein T-Shirt ein Stück hoch, so das man das Bild etwas oberhalb meines Hüftknochens sehen kann. Dort sieht man ein kleines Känguru und eine Echse. „Wow. Ich wusste gar nicht, das du das hast auch machen lassen. Aber hast du nicht gesagt, Frauen brauchen das nicht?“ „Stimmt. Ich war so blöd das freiwillig machen zu lassen. Und es hat höllisch weh getan“ „Deswegen hast du gesagt Dustin soll es lassen“ Kurz nicke ich und sehe zu Dustin, der sich schon ordentlich quält. „Also das Känguru kann ich verstehen, aber die Echse? Hat das eine Bedeutung“ Levi ist es der für mich antwortet. „Das Känguru steht für Balance, Stärke, Ausdauer, Anpassungsfähigkeit und Intelligenz. Die Echse steht für Flexibilität, Wahrnehmung, Gerissenheit, Agilität, Tod und Auferstehung“ „Die Aborigines verehren Manga-Kunger-Kunja als Eidechsen-Vorfahren, welcher die Menschen aus der Erde formte und den Aborigines die wichtigsten Werkzeuge zum Überleben schenkte. Als Totemtier gilt die Eidechse für viele Stämme als unverzichtbare Begleiterin der eigenen Träume und Führerin zum lebenspendenden Wasser“
„Und das Känguru?“ „Den Legenden der Traumzeit zu Folge, soll es ein großes Känguru geben, dass dafür gesorgt haben soll, dass die Tierlaute das Wasser während der großen Flut aufhielten. Danach soll das große Känguru alle Worte ausgesprochen haben, welche die Menschen auf der ganzen Erde sprechen. So wurde das Känguru zum Schöpfer aller Sprachen, Dialekte, Laute und Töne“ „Was ist das für eine Flut?“ „Möchtest du die Geschichte erzählen Levi oder soll ich?“ „Erzähl du sie. Du kennst sie so gut wie ich“ Ich hab sie ja auch schon ein paar mal gehört.
„In der Traumzeit befiel eine schreckliche Dürre das Land. Die Blätter der Bäume verfärbten sich braun und fielen von den Zweigen. Die Blumen ließen die Köpfe hängen und starben.
Die einst plätschernden Nebenflüsse und die tiefen, ruhigen Wasserlöcher waren trocken. Am freien blauen Himmel strahlte die Sonne wie eine Masse flüssigen Goldes. Die Wolken wurden nicht mehr über die Hügel getrieben und die einzige Dunkelheit, die über das Land kam, war nur der Schatten der Nacht und des Todes.
Nachdem viele Tiere verdurstet waren, trafen sie sich alle, die auf dem Land lebten, um Rat zu halten, was die Ursache der Dürre sein könnte. Sie reisten viele Meilen. Einige kamen vom Busch und Anderen von den entfernten Bergen.
Die Meervögel verließen ihre Häuser in den Klippen und flogen viele Tage und Nächte ohne Pause. Als sie nun alle am gewählten Treffpunkt im zentralen Australien eintrafen entdeckten sie, dass ein Frosch von enormer Größe alles Wasser im Land geschluckt hatte, und so folglich die Dürre verursachte. Nach langen, ernsthaften Gesprächen wurde es entschieden, dass der einzige Weg, wieder das Wasser zu erhalten sei, den Frosch zum Lachen zu bringen. Die Frage war nur, welches Tier versuchen sollte, dieses Lachen zu erreichen. Man wählte nach hitziger Debatte den Kookaburra aus, es zu versuchen“ „Was ist ein Kookaburra?“ „Er wird auch Jägerlist oder Lachender Hans genannt und gehört zur Familie der Eisvögel. Sein Laut erinnert an ein lautes Gelächter“ „Ah, ok verstehe. Erzähl weiter“
„Die Tiere bildeten einen sehr großen Kreis mit dem Frosch in der Mitte. Da saßen sie nun alle zusammen. Die roten Kängurus, die graue Wallaroos, Felsen und Sumpf Wallabies, Kängururatten, Bandicoots, Koalas und die Ringbeutler. Sogar die Emus vergaßen ihren Streit. Der Glockenvogel hielt ein in seinem Glockenspiel. Der so gefährliche Metzgervogel saß friedlich neben der Brown Snake. Sogar das Stachelschwein vergaß, seine Borsten zu sträuben. Es war Waffenstillstand im Krieg des Busches.
Jetzt fing der Kookaburra, der auf einem Baumast saß und mit funkelnden Augen den großen, aufgeblähten Frosch betrachtete an, sein braunes Federkleid aufzuplustern. Und dann startete er seine Lachtirade. Vom anfangs leisem tiefem Gurgeln, das tief in der Kehle entstand, steigerte er sein Lachen stufenweise lauter und immer lauter. Bis der Busch mit dem Ton seines Gelächter widerhallte. Die anderen Tiere schauten ihn mit sehr ernsten Gesichtern an. Aber der Frosch gab kein Zeichen. Er blinkte mal eben mit den Augen und schaut so dumm, wie nur ein Frosch schauen kann. Der Kookaburra fuhr fort in seinen erfolglosen Bemühungen, die ihn fast die Luft nahmen, bis er vom Baum fiel. Als nächste Bewerber versuchte die Kragenechse ihr Glück. Sie verlängerte die Krause um ihre Kehle und ließ die Luft auf und ab hüpfen. Allerdings ohne eine Reaktion beim Frosch, der die Echse kaum beachtete. Da machte einer den Vorschlag, wenn alle Tiere tanzten, würde der Frosch vielleicht lachen. Aber sie mühten sich umsonst bis zur Erschöpfung. Der Frosch blieb desinteressiert.
Die Situation wurde ernst. Die Tiere wussten keinen Rat. Und es setzte ein lautes und wirres Durcheinander von Palaver ein. Nachdem Frieden und Ruhe wieder hergestellt worden waren, wurde die Frage der Dürre erneut erörtert. Ein großer Aal, der in einem tiefen Wasserloch am Fluss lebte, schlug vor, man möge ihm gestatten, den Frosch zum Lachen zu bringen. Darüber mussten nun wiederum viele Tiere lachen, aber in ihrer Verzweiflung stimmten sie zu. Der Aal begann damit, vor dem Frosch zu Wackeln, zu Zappeln und sich zu Winden. Zunächst langsam, dann schneller, schneller, immer schneller. Er tat dies solange bis sein Kopf und sein Schwanz sich trafen. Dann verlangsamte er seine Bewegungen und zappelte wie eine Schlange mit Schüttelfrost. Nach einigen Minuten veränderte er diese Position und fiel wie eine wohlschmeckende Made auf ein Ameisenbett.
Der Frosch öffnete seine schläfrigen Augen, sein großer Körper bebte, sein Gesicht entspannte sich und schließlich barst er in ein Lachen aus, das wie rollender Donner klang. Das Wasser ergoss sich in riesiger Flut aus seinem Maul. Es füllte die tiefsten Flüsse und bedeckte das Land. Nur die höchsten Gebirgsspitzen waren, wie Inseln im Meer noch sichtbar. Viele Menschen und Tiere ertranken.
Der Pelikan, damals noch ein Freund der anderen Tiere, segelte mit seinem Kanu von Insel zu Insel und rettete viele Kameraden aus der Not. Schließlich kam er zu einer Insel, auf der es viele Leute gab. In ihrer Mitte sah er eine schöne Frau und verliebte sich. Er rettete alle Männer auf dieser Insel. Die Frau blieb alleine zurück. Jedes Mal wenn er die nächste Gruppe Männer holte, fragte sie ihn, ob er sie nicht mit den Männern mitnehmen könne. Und er antwortete stets, dass zu viele Leute schon im Kanu wären. Aber er würde sie beim nächsten Mal mitnehmen. Dies wiederholte sich mehrmals. Bald merkte die Frau, dass der Pelikan sie mit in sein Lager nehmen wollte. Sie wollte dies aber nicht. Während er wieder eine Gruppe weg brachte, wickelte sie einen Holzklotz in ihre Opossum Decke. Diesen setzte sie aufrecht neben ihre Hütte. Da die Flut inzwischen nachgelassen hatte, konnte sie sich im Busch verstecken. Als der Pelikan zurück kam rief er nach ihr, bekam aber keine Antwort. Er sah die Decke, ging hin und trat mit dem Fuß dagegen. Nichts rührte sich. Da riss er wütend die Decke weg. Doch statt der erwartenden Frau fand er den Holzklotz. Darüber war der Pelikan sehr verärgert und beschloss, sich zu rächen. Er bemalte sich mit weißem Lehm und machte sich auf, die restlichen Gefährten zu suchen, um dies zu töten. Aber der erste Pelikan, den er traf, war so erschrocken durch sein merkwürdiges Aussehen, das er ihn mit einer Keule schlug und tötete. Seitdem gibt es als Erinnerung an die große Flut schwarze und weiße Pelikane.
Das Hochwasser ging stufenweise zurück. Und nach und nach kleidete sich das Land wieder in den grünen Kleidern des Frühlings. Durch die hohen Grünschilfe flüsterte die Stimme des Nachtwinds eine zarte Musik zum Fluss. Und als der Morgen vom östlichen Himmel dämmerte sangen die Vögel ein Lied des Willkommens für die neue Flut. Die Flut des goldenen Tageslichtes“ „Wow. Das ist eine coole Geschichte“ „Oh Dustin, du hast es überstanden“ „Ja zum Glück“ „Kühl die Stelle. Dann geht die Schwellung zurück und pass auf das kein Schmutz dran kommt, damit es sich nicht entzündet“ Verstehend nickt er und wir gehen zu den Hütten, die uns zur Verfügung gestellt werden. Wobei Dustin eigentlich mehr humpelt. Ich hab ihn ja gewarnt. „Geht´s Dustin?“ „Ja passt schon. Aber das tut ganz schön weh“ „Sei froh wenn nichts schlimmeres passiert. Die Schmerzen lassen bald nach“ „Was meinst du mit schlimmeres?“ „Bei mir hat sich das damals übel entzündet. Ich hatte einen Monat danach noch was davon“
Das waren Schmerzen. Und zu allem Überfluss durfte ich mir nichts anmerken lassen, da ich zu der Zeit noch im Heim war. Wenn das einer gemerkt hätte, hätte das fürchterlichen Ärger gegeben.
„Was machen wir denn jetzt?“ „Bis zur Hochzeit sind es noch drei Tage, die bleiben wir hier und dann wird es auch bald Zeit wieder zurück zu fahren“ „Ja der Urlaub ist leider bald zu ende“ Tori´s Blick nach zu urteilen wird ihr zwar das Meer hier fehlen, aber unsere Zufallsbekanntschaft nicht. Kann ich aber verstehen. Die ging mir auch tierisch auf die Nerven. Dumme Gans. Aber darüber will ich mich jetzt nicht ärgern. Zur Freude der Jungs kommt Emily um uns zum Essen zu holen. Bin gespannt wie die Jungs auf das Essen reagieren werden.
Unter anderem gibt es Brot und Obst. Dazu Nüsse, Honig und natürlich Fleisch. Känguru und wie ich sehe Schlange. Zudem sehe ich noch kleine etwas sieben cm lange, runde Tiere. Bin gespannt was die Jungs sagen, wenn sie merken was sie da essen. Tori sieht mich etwas zweifelnd an und ich rate ihr die kleinen, runden Tiere weg zu lassen. Mich stört es allerdings nicht sie zu essen, da ich daran gewöhnt bin. Selber würde ich sie zwar nicht machen, aber hier gehört es für mich dazu. Die Jungs langen kräftig zu und machen auch vor den kleinen Tierchen nicht halt. Ich kann mir mit Mühe das Lachen verkneifen. „Sag mal Alex, was sind das für Tiere?“ „Maden“ Entsetzt sieht Tori mich an. Ich zucke nur mit den Schultern. Wie gesagt ist es für mich nichts wovor ich mich ekel. Dann fällt der Blick der Jungs allerdings auf eine Schüssel in der die Tierchen noch krabbeln. „Ähm Alex. Was sind das?“ „Das gleich was ihr da esst. Nur eben noch lebend“ „Was genau sind das?“ „Witchetty-Maden“
Entsetzt sehen sie mich an. Noch schlimmer wird es allerdings als ich eine der Lebenden esse. „Lebendes Essen macht das Schlucken einfacher. Iss den Kopf zu erst dann finden sie den Weg von selbst“ Ich weiß nicht warum, aber die Jungs sehen so aus als müssten sie sich gleich übergeben. Alle anderen sehen dem ganzen amüsiert zu. Um es dann aber erträglicher zu machen, reicht Leah ihnen jeweils eine Schale mit Honig, Nüssen und Früchten. Auch Tori und mir reicht sie eine. „Danke Leah“ Lächelnd sieht sie mich an. Sie ist wirklich eine herzensgute Frau. Und ich freue mich, das sie hier her zu Emily zieht.
Nach dem Essen sitzen wir mit den anderen am Lagerfeuer und hören ihren Geschichten und Gesängen zu. Fasziniert betrachten wir die Tänze, bis Leah zu mir kommt und mich an der Hand hoch zieht. Oh bitte nicht. Ich weiß genau was sie vor hat, aber sich zu währen ist bei ihr zwecklos. Also lasse ich mich mitziehen, die verwunderten Blicke von Tori und den Jungs spürend.
„Das wird schön Alex. Bitte tu uns den Gefallen. Auch die anderen vom Stamm möchten es sehen“ „Also gut. Ich tanze mit dir“ Also ziehen wir uns um und warten auf unseren Einsatz.
Die Flöte beginnt in dem Moment zu spielen, in dem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist. Zuerst leise, dann mit den Klängen des Streichinstruments betreten Leah und ich die Bildfläche.
Beide tragen wir lange fließende Röcke und ein bauchfreies Top, dass im Nacken befestigt ist. Um die Hüften tragen wir Tücher, an denen klimpernde Münzen befestigt sind.
Das Gewand von Leah ist in Blautönen gehalten. Der mehrlagige Rock mit dem fließenden Farbübergang gibt einem fast das Gefühl von Wellen, die unten am weißen Saum in der schaumigen Gischt des Meeres enden.
Ich trage das Gewand in Rotschattierungen. Von tiefem Purpur zu fast orange-gelb. Im Schein der Flammen scheint es fast so, als wären wir selbst ein Teil der flackernden Feuerzungen.
Wir sind beide verschleiert, so dass man nicht auf den ersten Blick erkennen kann, wer von uns beiden, wer ist, da Leah und ich etwa gleichgroß sind.
An unseren Händen sind Schleier befestigt, die den gleichen Farbverlauf wie die Gewänder haben.
Die Musik wird immer lebendiger. Sie spielte eine fremdländische, mystische Melodie, begleitet vom hellen Klang der Zimbel und des Tamburins. Hin und wieder ertönte das Donnern der Trommel. Alles fast unhörbar im Hintergrund von der Flöte untermalt.
Beide drehen wir uns im Kreis umeinander und dabei auch um uns selbst. Unsere Röcke fliegen umher und vermischen sich mit den Schleiern und flackernden Schatten der Fackeln zu einem fantastischen Bild. Als tanzte das Feuer mit dem Wasser.
In geschmeidigen Bewegungen fliegen unsere Arme in anmutigen Bögen durch die Luft und ziehen dabei die Schleier hinter uns her.
Unsere nackten Füße, an denen kleine Schellen befestigt sind, vollführten kompliziert anmutende Schrittfolgen. Vor und zurück. Es sieht fast so aus, als würden sie sich in alle Richtungen gleichzeitig bewegen. Durch das diffuse Licht kann man denken wir tanzen nicht auf dem Boden, sondern schweben leichtfüßig knapp darüber.
An einer bestimmten Stelle des Liedes fassen wir uns über kreuz an den Händen und drehen uns gemeinsam. Nach kurzer Zeit lassen wir uns los und drehen uns, jede alleine weiter.
Zwischen den Teilen, in denen wir uns drehten, vollziehen unsere Arme wellen artige Bewegungen und unsere Hüften kreisten, sodass die goldenen und silbernen Münzen an unseren Tüchern klimpern und fast so klingen wie das knistern eines Feuers und das sachte Rauschen eines kleinen Bachs.
Gegen Ende des Liedes wirde die Musik langsamer und wir drehen uns nur noch langsam um uns selbst, die Arme dabei ausgestreckt einmal oben, einmal unten, so dass unsere Schleier sich wellend um uns herum drehen. Die einzelnen Instrumente werden immer leiser, bis zum Schluss nur noch die Geige ihre letzten Töne spielt und wir uns, die den Tanz zwischen Feuer und Wasser symbolisieren, langsam und uns dabei immer noch drehend zu Boden sinken lassen. In einem Meer aus Rot und Blau verharrten wir schließlich reglos auf der Erde.
Tosender Applaus bricht von den Zuschauern über uns herein. Als wir die Schleier abnehmen, sehe ich wie Tori und den Jungs die Kinnlade runter fällt. Noch etwas außer Atem gehe ich zu ihnen. „Und hat es euch gefallen?“ „Das war der Wahnsinn“ „Woher kannst du das? Das sah unglaublich aus“ „Leah hat es mir vor Jahren beigebracht“ „Danke das du das mit gemacht hast Alex“ „Gerne Leah“ Noch eine ganze Weile sitzen wir zusammen und hören den alten Geschichten zu, bis wir beschließen schlafen zu gehen. Der Tag war doch anstrengender als ich dachte.
Die letzten zwei Tage sind wie im Flug vergangen und heute ist Emily´s großer Tag. Während die Männer die letzten Vorbereitungen treffen, kümmern Leah, Tori und ich uns um die Braut. „Emily jetzt halt doch mal still“ So zappelig wie sie ist bekomme ich ihre Frisur ja nie fertig. „Tut mir leid. Ich bin nur so aufgeregt“ „Es wird alles gut gehen. Sam wird da sein und auch Ja sagen“ Während Leah ihre Tochter dezent schminkt, bereitet Tori die Kleider vor. Emily´s Haar stecke ich nur ganz leicht hoch, ansonsten bleiben sie offen. Und dann kommt das Kleid. Emily ist kurz davor in Tränen auszubrechen. „Jetzt wird nicht geweint“ Emily sieht aber auch wirklich wunderschön aus. Tori und ich tragen die Kleider die wir zum Ball an hatten. Warum waren die noch mal im Auto? Ach ja, weil wir nicht nach Sydney zurück fahren, sondern direkt zur Villa. Glück für uns und die Jungs. Nach ein paar Minuten klopft es an die Tür und Levi kommt rein. Er wird Emily zum Altar führen. „Es geht los. Atme noch mal tief durch. Alles ist gut“
Tori und ich gehen vor und während Tori sich zu den Jungs setzt, stehe ich am Altar gegenüber von Seth, der Sam´s Trauzeuge ist. Sam sieht auch ganz nervös aus. Und dann kommt sie. Oder viel mehr sie schwebt. Zumindest scheint es so. Und sie strahlt pures Glück aus. Und auch Sam strahlt. Man sieht wie glücklich die beiden sind. Leah kann ihre Tränen dann aber auch nicht mehr zurück halten. Ich höre dem Priester gar nicht richtig zu, da mein Blick kurz an einer anderen Szene hängen bleibt. Tori und Blake scheinen sich nämlich gerade wieder zu vertragen. Also zwei glückliche Pärchen heute.
Nachdem Emily und Sam sich das Ja-Wort gegeben haben wird gefeiert. Alle sind fröhlich, es wird gesungen und getanzt.
Da mir der ganze Trubel gerade etwas viel wird, stehe ich etwas Abseits und beobachte das ganze, bis Leah zu mir kommt. „Alex ist alles in Ordnung?“ „Ja Leah. Mir ist das Ganze nur etwas zu viel geworden“ „Das verstehe ich. Es ist sicher ungewohnt so viele Leute um dich zu haben“ Kurz nicke ich. Leah kennt meine Geschichte und war damals sehr verständnisvoll. „Ist er eigentlich dein Freund?“ „Wer?“ „Na der Blonde da“ Wie kommt sie denn bitte darauf? „Nein, wir sind nur Freunde“ „Bist du dir da sicher?“ „Ja. Wieso?“ „Er hat dich gestern Abend beim Tanzen genau beobachtet. Und auch vorher schon, hat er dich immer wieder im Blick. Ich habe das Gefühl, das du ihm sehr wichtig bist“ Was haben die bloß alle mit uns? Als Antwort schüttle ich nur den Kopf. „Gibt es zu. Er bedeutet dir auch etwas. Das sieht man dir an“ „Quatsch. Da ist gar nichts“ „Auch wenn dein Verstand es noch nicht wahr haben will, dein Herz und deine innere Stimme wissen es und haben sich entschieden“ Damit lässt sie mich stehen und geht zurück zu ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn. Und ich stehe hier und weiß nicht was ich denken soll. Hat sie vielleicht doch recht? Nein. Das ist unmöglich.
Da mich das Nachdenken nicht weiter bringt, gehe ich zurück zu den anderen.
Zwei weitere Tage sind wir noch im Dorf geblieben, doch jetzt ist es an der Zeit zurück zu fahren. Wir werden mindestens zwei Tage unterwegs sein und deshalb verabschieden wir uns jetzt. „Alex, es war schön dich wieder zu sehen und es ist sehr schade das du und deine Freunde uns jetzt verlassen. Aber denk bitte immer daran, das du jeder Zeit bei uns willkommen bist“ „Danke Levi. Es war schön euch alle wieder zu sehen und in der Heimat zu sein“ „Denke immer daran, die Geister werden dich leiten. Höre auf ihren Rat und du wirst dein Leben auch weiter meistern“ „Das werde ich. Danke“ Dann verabschiede ich mich von Leah und Sam. Emily will mich gar nicht mehr los lassen. „Es war schön dich wieder zu sehen. Danke noch mal das du zu unserer Hochzeit da warst“ „Ich hab mich auch gefreut. Du musst mir aber versprechen, das ihr euch sofort meldet wenn das Kleine da ist“ „Natürlich. Pass auf dich auf und Besuch uns mal wieder“ „Das mache ich“ „Mögen die Geister über dich wachen“ „Mögen sie auch über dich wachen“
Damit steigen wir ein und fahren los. Sie werden mir fehlen. Aber auch die schönste Zeit endet halt mal.
Wie ich mir dachte, waren wir noch mal zwei Tage unterwegs, wo allerdings nichts besonderes passiert ist. War auch mal ganz angenehm. Die letzte Woche die wir hier noch hatten, haben wir am Strand verbracht und haben uns entspannt. Jetzt ist die Zeit zu packen. „Schade das wir morgen nach Hause müssen. Es war unglaublich schön“ „Ja das war es. Aber leider endet jede schöne Zeit mal“ Aber ich freue mich auch wieder zurück zu kommen. Irgendwie.
Die letzten Stunden die wir hier noch haben, verbringen wir am Strand. Morgen früh geht es dann zurück.
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Tattoos: http://img22.dreamies.de/img/341/b/8jq5a87mpq4.jpg
http://img26.dreamies.de/img/10/b/gq26k9jn71i.jpg
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So beim nächsten mal wird ein weiteres, großes Geheinmis gelüftet
Teaser:
12. Es ist doch nur zu ihrem Schutz
Online am 09.06.2017
„Emily schickt mich. Sie möchte das du die Tage bis zur Hochzeit bei ihr bist und ihr noch etwas hilfst. Du weißt, damit sie sich nicht übernimmt wegen...“ „Schon klar. Ich helfe ihr gerne. Das ist immerhin die Hochzeit meiner Freundin“ „Danke. Deine Freunde können selbstverständlich mitkommen. Ihr werdet im Dorf wohnen“ „Danke. Ich rede mit ihnen und dann packen wir unsere Sachen und kommen“ Mit einem dankbaren Nicken macht Sam sich auf den Weg zurück. Das sind Nachrichten die Tori sicher freuen werden, da wir unser Blondchen vorhin wieder gesehen haben, wie sie schon wieder auf Beutesuche war. Schnell regle ich die Sache mit den Zimmern und der Rechnung.
Kurz bekommen die Jungs noch was zu essen, zu unserem Pech ist Blondi da. „Oh ihr seid wieder da. Bleibt ihr jetzt länger hier?“ „Nein, wir fahren gleich wieder“ Zustimmend nicken die Jungs, was der Ziege mal so gar nicht gefällt. „Aber ihr könnt doch hier bleiben und die beiden alleine fahren lassen. Die könne euch doch später abholen“ Das glaubt man doch wohl nicht. Zu allem Überfluss denken die Jungs auch noch wirklich darüber nach. Tori ist kurz vor dem Platzen und bevor hier noch eine Bluttat begangen wird regle ich das. „Wer in einer halben Stunde nicht am Auto ist, kann zu sehen wie er hier wieder weg kommt. Ich komme hier nicht noch mal vorbei. Komm Tori lass uns die Sachen packen“
Damit lassen wir die Jungs stehen. Wie kann man nur so dämlich sein? Die Sachen sind schnell zusammen gepackt und im Auto verstaut. Und pünktlich eine halbe Stunde später stehen die Jungs am Auto. Blondi ist auch dabei und versucht sie umzustimmen. „Kommt ihr also doch mit?“ „Sie könne auch hier bleiben und du kannst sie später holen“ „Sag mal Blondi wer hat hier eigentlich die Null gewählt das du dich meldest? Und jetzt seh zu das du Land gewinnst, bevor ich mich vergesse“ Irgendwas sagt der Blonden wohl, das es jetzt besser ist das Feld zu räumen. „Einsteigen“ Wie befohlen, folgen die Jungs und die Fahrt geht los.
Am Dorf angekommen werden wir auch gleich von Emily begrüßt. „Alex ich freue mich das du da bist“ „Ich freue mich auch" „Kommt ich möchte euch jemanden vorstellen“ Da Emily mich dabei nicht ansieht, scheine ich die Person schon zu kennen. Während wir durch das Dorf gehen, kommt Blake zu mir und will wissen, was er denn falsch gemacht hat, da Tori mal wieder nicht mit ihm redet. „Blake, so ein selten dämliches Rindvieh wie du ist mir noch nie begegnet. Streng deine grauen, noch nicht abgestorbenen Zellen an, dann kommst du vielleicht drauf“ Damit ist die Unterhaltung beendet und Blake trollt sich zu seinem Bruder und den anderen.
Als wir in Emily´s Hütte kommen, sehe ich auch wenn sie meint. „Leah“ „Alex. Schön dich wieder zu sehen. Ich danke dir das du uns bei den Vorbereitungen hilfst“ „Das mache ich gerne“ Nach dem alle einander vorgestellt wurden, setzten wir uns zusammen und besprechen was wir noch alles erledigen müssen. Da kommt noch einige Arbeit auf uns zu, aber wir haben ja auch noch Zeit. Und da es früh am Tag ist, fangen wir auch gleich an. Die Jungs helfen beim Aufbau und Tori, Leah, Emily und ich kümmern uns um die Dekoration. Aber zu erst zeigt uns Emily ihr Brautkleid. „Das ist wunderschön“ Ein bodenlanges, weißes Kleid mit Spitze am Saum und Stickerei im Brustbereich. Emily sieht einfach wunderschön darin aus.
„Alex kannst du kurz mitkommen?“ „Klar“ Emily und ich gehen kurz raus, während Tori und Leah sich unterhalten und weiter arbeiten. „Also was gibt’s?“ „Meine Mutter wird hier her ziehen“ „Was? Das ist super. Und was sagt dein Vater dazu?“ „Eigentlich gar nichts. Ich denke er wird das ganze ohne großes Aufsehen abschließen“ Das denke ich auch. Es wäre nur eine noch größere Schande für ihn, wenn sich herumspricht das seine Frau ihn verlässt. „Das muss er auch nicht. Meiner Mutter geht es sehr viel besser seid dem sie hier ist. Und sie versteht sich sehr gut mit Levi“ Ihr Grinsen verrät mir, das sie wirklich vorhat, Levi und ihre Mutter zusammen zu bringen. „Das ist schön“ Wir reden noch eine Weile bis wir zurück zu Tori und Leah gehen und ihnen weiter helfen. Und so sind wir auch schnell fertig. „Sehen wir mal nach den Jungs. Wir können hier erst mal nichts mehr machen“ Leah und Emily bleibe in der Hütte und planen noch etwas. Die Jungs sind soweit auch schon fertig und so gehen wir etwas durch das Dorf, bis Tori etwas entdeckt.
„Alex was machen die da?“ Tori zeigt auf einen jungen Mann der sich gerade von einem der Ältesten tätowieren lässt. „In der alten Zeit mussten die Jungen, in einem gewissen Alter um ihre Männlichkeit zu beweisen sich tätowieren lassen. Die Jungs die sich tätowieren lassen haben und den Schmerz ausgehalten haben, durften Platz neben den Erwachsenen einnehmen und bewiesen, dass sie heiraten und eine Familie ernähren können. Das gleiche gilt übrigens nicht für Frauen, weil Frauen bei der Geburt leiden und sich da schon beweisen, deshalb sind sie berechtigt den Platz unter den Erwachsenen einzunehmen. Die Jungs oder die Männer die das Ritual nicht aushalten, werden verspottet, nicht respektiert und werden zum Scheitern verurteilt und werden vom Stamm ausgeschlossen. Heute lassen sich junge Männer die das 18. Lebensjahr erreicht haben tätowieren um sich, der Familie und der Umgebung zu beweisen und zu zeigen das sie eigene Entscheidungen treffen können und das sie erwachsen sind“ „Cool. Kann das jeder machen lassen?“ „Es gibt Ausnahmen wo sie es Außenstehenden erlauben“ Und denjenigen die verrückt genug sind das zu machen. „Ob sie das auch bei mir machen würden?“
„Dustin lass es“ „Warum? So schlimm kann das doch nicht sein“ Oh Gott, wenn der wüsste. Aber bitte. Wer nicht hören will muss fühlen. Und das tut er auch. Nach dem ich mit Levi gesprochen habe, erklärt er sich bereit Dustin zu tätowieren. Ich bekomme schon eine Gänsehaut als Levi mit dem angespitzten Holzstab kommt. Auch Dustin scheint sich nicht mehr ganz so sicher zu sein, aber kneifen will er dann auch nicht. Und kaum das die Spitze das erste mal unter die Haut geht, schreit er auf. Um das ganze etwas erträglicher zu machen, reicht Sam ihm einen Stofflappen auf den er beißen soll. „Ich hab ja gesagt lass es“ „Woher wusstest du das Alex?“ Als Antwort ziehe ich mein T-Shirt ein Stück hoch, so das man das Bild etwas oberhalb meines Hüftknochens sehen kann. Dort sieht man ein kleines Känguru und eine Echse. „Wow. Ich wusste gar nicht, das du das hast auch machen lassen. Aber hast du nicht gesagt, Frauen brauchen das nicht?“ „Stimmt. Ich war so blöd das freiwillig machen zu lassen. Und es hat höllisch weh getan“ „Deswegen hast du gesagt Dustin soll es lassen“ Kurz nicke ich und sehe zu Dustin, der sich schon ordentlich quält. „Also das Känguru kann ich verstehen, aber die Echse? Hat das eine Bedeutung“ Levi ist es der für mich antwortet. „Das Känguru steht für Balance, Stärke, Ausdauer, Anpassungsfähigkeit und Intelligenz. Die Echse steht für Flexibilität, Wahrnehmung, Gerissenheit, Agilität, Tod und Auferstehung“ „Die Aborigines verehren Manga-Kunger-Kunja als Eidechsen-Vorfahren, welcher die Menschen aus der Erde formte und den Aborigines die wichtigsten Werkzeuge zum Überleben schenkte. Als Totemtier gilt die Eidechse für viele Stämme als unverzichtbare Begleiterin der eigenen Träume und Führerin zum lebenspendenden Wasser“
„Und das Känguru?“ „Den Legenden der Traumzeit zu Folge, soll es ein großes Känguru geben, dass dafür gesorgt haben soll, dass die Tierlaute das Wasser während der großen Flut aufhielten. Danach soll das große Känguru alle Worte ausgesprochen haben, welche die Menschen auf der ganzen Erde sprechen. So wurde das Känguru zum Schöpfer aller Sprachen, Dialekte, Laute und Töne“ „Was ist das für eine Flut?“ „Möchtest du die Geschichte erzählen Levi oder soll ich?“ „Erzähl du sie. Du kennst sie so gut wie ich“ Ich hab sie ja auch schon ein paar mal gehört.
„In der Traumzeit befiel eine schreckliche Dürre das Land. Die Blätter der Bäume verfärbten sich braun und fielen von den Zweigen. Die Blumen ließen die Köpfe hängen und starben.
Die einst plätschernden Nebenflüsse und die tiefen, ruhigen Wasserlöcher waren trocken. Am freien blauen Himmel strahlte die Sonne wie eine Masse flüssigen Goldes. Die Wolken wurden nicht mehr über die Hügel getrieben und die einzige Dunkelheit, die über das Land kam, war nur der Schatten der Nacht und des Todes.
Nachdem viele Tiere verdurstet waren, trafen sie sich alle, die auf dem Land lebten, um Rat zu halten, was die Ursache der Dürre sein könnte. Sie reisten viele Meilen. Einige kamen vom Busch und Anderen von den entfernten Bergen.
Die Meervögel verließen ihre Häuser in den Klippen und flogen viele Tage und Nächte ohne Pause. Als sie nun alle am gewählten Treffpunkt im zentralen Australien eintrafen entdeckten sie, dass ein Frosch von enormer Größe alles Wasser im Land geschluckt hatte, und so folglich die Dürre verursachte. Nach langen, ernsthaften Gesprächen wurde es entschieden, dass der einzige Weg, wieder das Wasser zu erhalten sei, den Frosch zum Lachen zu bringen. Die Frage war nur, welches Tier versuchen sollte, dieses Lachen zu erreichen. Man wählte nach hitziger Debatte den Kookaburra aus, es zu versuchen“ „Was ist ein Kookaburra?“ „Er wird auch Jägerlist oder Lachender Hans genannt und gehört zur Familie der Eisvögel. Sein Laut erinnert an ein lautes Gelächter“ „Ah, ok verstehe. Erzähl weiter“
„Die Tiere bildeten einen sehr großen Kreis mit dem Frosch in der Mitte. Da saßen sie nun alle zusammen. Die roten Kängurus, die graue Wallaroos, Felsen und Sumpf Wallabies, Kängururatten, Bandicoots, Koalas und die Ringbeutler. Sogar die Emus vergaßen ihren Streit. Der Glockenvogel hielt ein in seinem Glockenspiel. Der so gefährliche Metzgervogel saß friedlich neben der Brown Snake. Sogar das Stachelschwein vergaß, seine Borsten zu sträuben. Es war Waffenstillstand im Krieg des Busches.
Jetzt fing der Kookaburra, der auf einem Baumast saß und mit funkelnden Augen den großen, aufgeblähten Frosch betrachtete an, sein braunes Federkleid aufzuplustern. Und dann startete er seine Lachtirade. Vom anfangs leisem tiefem Gurgeln, das tief in der Kehle entstand, steigerte er sein Lachen stufenweise lauter und immer lauter. Bis der Busch mit dem Ton seines Gelächter widerhallte. Die anderen Tiere schauten ihn mit sehr ernsten Gesichtern an. Aber der Frosch gab kein Zeichen. Er blinkte mal eben mit den Augen und schaut so dumm, wie nur ein Frosch schauen kann. Der Kookaburra fuhr fort in seinen erfolglosen Bemühungen, die ihn fast die Luft nahmen, bis er vom Baum fiel. Als nächste Bewerber versuchte die Kragenechse ihr Glück. Sie verlängerte die Krause um ihre Kehle und ließ die Luft auf und ab hüpfen. Allerdings ohne eine Reaktion beim Frosch, der die Echse kaum beachtete. Da machte einer den Vorschlag, wenn alle Tiere tanzten, würde der Frosch vielleicht lachen. Aber sie mühten sich umsonst bis zur Erschöpfung. Der Frosch blieb desinteressiert.
Die Situation wurde ernst. Die Tiere wussten keinen Rat. Und es setzte ein lautes und wirres Durcheinander von Palaver ein. Nachdem Frieden und Ruhe wieder hergestellt worden waren, wurde die Frage der Dürre erneut erörtert. Ein großer Aal, der in einem tiefen Wasserloch am Fluss lebte, schlug vor, man möge ihm gestatten, den Frosch zum Lachen zu bringen. Darüber mussten nun wiederum viele Tiere lachen, aber in ihrer Verzweiflung stimmten sie zu. Der Aal begann damit, vor dem Frosch zu Wackeln, zu Zappeln und sich zu Winden. Zunächst langsam, dann schneller, schneller, immer schneller. Er tat dies solange bis sein Kopf und sein Schwanz sich trafen. Dann verlangsamte er seine Bewegungen und zappelte wie eine Schlange mit Schüttelfrost. Nach einigen Minuten veränderte er diese Position und fiel wie eine wohlschmeckende Made auf ein Ameisenbett.
Der Frosch öffnete seine schläfrigen Augen, sein großer Körper bebte, sein Gesicht entspannte sich und schließlich barst er in ein Lachen aus, das wie rollender Donner klang. Das Wasser ergoss sich in riesiger Flut aus seinem Maul. Es füllte die tiefsten Flüsse und bedeckte das Land. Nur die höchsten Gebirgsspitzen waren, wie Inseln im Meer noch sichtbar. Viele Menschen und Tiere ertranken.
Der Pelikan, damals noch ein Freund der anderen Tiere, segelte mit seinem Kanu von Insel zu Insel und rettete viele Kameraden aus der Not. Schließlich kam er zu einer Insel, auf der es viele Leute gab. In ihrer Mitte sah er eine schöne Frau und verliebte sich. Er rettete alle Männer auf dieser Insel. Die Frau blieb alleine zurück. Jedes Mal wenn er die nächste Gruppe Männer holte, fragte sie ihn, ob er sie nicht mit den Männern mitnehmen könne. Und er antwortete stets, dass zu viele Leute schon im Kanu wären. Aber er würde sie beim nächsten Mal mitnehmen. Dies wiederholte sich mehrmals. Bald merkte die Frau, dass der Pelikan sie mit in sein Lager nehmen wollte. Sie wollte dies aber nicht. Während er wieder eine Gruppe weg brachte, wickelte sie einen Holzklotz in ihre Opossum Decke. Diesen setzte sie aufrecht neben ihre Hütte. Da die Flut inzwischen nachgelassen hatte, konnte sie sich im Busch verstecken. Als der Pelikan zurück kam rief er nach ihr, bekam aber keine Antwort. Er sah die Decke, ging hin und trat mit dem Fuß dagegen. Nichts rührte sich. Da riss er wütend die Decke weg. Doch statt der erwartenden Frau fand er den Holzklotz. Darüber war der Pelikan sehr verärgert und beschloss, sich zu rächen. Er bemalte sich mit weißem Lehm und machte sich auf, die restlichen Gefährten zu suchen, um dies zu töten. Aber der erste Pelikan, den er traf, war so erschrocken durch sein merkwürdiges Aussehen, das er ihn mit einer Keule schlug und tötete. Seitdem gibt es als Erinnerung an die große Flut schwarze und weiße Pelikane.
Das Hochwasser ging stufenweise zurück. Und nach und nach kleidete sich das Land wieder in den grünen Kleidern des Frühlings. Durch die hohen Grünschilfe flüsterte die Stimme des Nachtwinds eine zarte Musik zum Fluss. Und als der Morgen vom östlichen Himmel dämmerte sangen die Vögel ein Lied des Willkommens für die neue Flut. Die Flut des goldenen Tageslichtes“ „Wow. Das ist eine coole Geschichte“ „Oh Dustin, du hast es überstanden“ „Ja zum Glück“ „Kühl die Stelle. Dann geht die Schwellung zurück und pass auf das kein Schmutz dran kommt, damit es sich nicht entzündet“ Verstehend nickt er und wir gehen zu den Hütten, die uns zur Verfügung gestellt werden. Wobei Dustin eigentlich mehr humpelt. Ich hab ihn ja gewarnt. „Geht´s Dustin?“ „Ja passt schon. Aber das tut ganz schön weh“ „Sei froh wenn nichts schlimmeres passiert. Die Schmerzen lassen bald nach“ „Was meinst du mit schlimmeres?“ „Bei mir hat sich das damals übel entzündet. Ich hatte einen Monat danach noch was davon“
Das waren Schmerzen. Und zu allem Überfluss durfte ich mir nichts anmerken lassen, da ich zu der Zeit noch im Heim war. Wenn das einer gemerkt hätte, hätte das fürchterlichen Ärger gegeben.
„Was machen wir denn jetzt?“ „Bis zur Hochzeit sind es noch drei Tage, die bleiben wir hier und dann wird es auch bald Zeit wieder zurück zu fahren“ „Ja der Urlaub ist leider bald zu ende“ Tori´s Blick nach zu urteilen wird ihr zwar das Meer hier fehlen, aber unsere Zufallsbekanntschaft nicht. Kann ich aber verstehen. Die ging mir auch tierisch auf die Nerven. Dumme Gans. Aber darüber will ich mich jetzt nicht ärgern. Zur Freude der Jungs kommt Emily um uns zum Essen zu holen. Bin gespannt wie die Jungs auf das Essen reagieren werden.
Unter anderem gibt es Brot und Obst. Dazu Nüsse, Honig und natürlich Fleisch. Känguru und wie ich sehe Schlange. Zudem sehe ich noch kleine etwas sieben cm lange, runde Tiere. Bin gespannt was die Jungs sagen, wenn sie merken was sie da essen. Tori sieht mich etwas zweifelnd an und ich rate ihr die kleinen, runden Tiere weg zu lassen. Mich stört es allerdings nicht sie zu essen, da ich daran gewöhnt bin. Selber würde ich sie zwar nicht machen, aber hier gehört es für mich dazu. Die Jungs langen kräftig zu und machen auch vor den kleinen Tierchen nicht halt. Ich kann mir mit Mühe das Lachen verkneifen. „Sag mal Alex, was sind das für Tiere?“ „Maden“ Entsetzt sieht Tori mich an. Ich zucke nur mit den Schultern. Wie gesagt ist es für mich nichts wovor ich mich ekel. Dann fällt der Blick der Jungs allerdings auf eine Schüssel in der die Tierchen noch krabbeln. „Ähm Alex. Was sind das?“ „Das gleich was ihr da esst. Nur eben noch lebend“ „Was genau sind das?“ „Witchetty-Maden“
Entsetzt sehen sie mich an. Noch schlimmer wird es allerdings als ich eine der Lebenden esse. „Lebendes Essen macht das Schlucken einfacher. Iss den Kopf zu erst dann finden sie den Weg von selbst“ Ich weiß nicht warum, aber die Jungs sehen so aus als müssten sie sich gleich übergeben. Alle anderen sehen dem ganzen amüsiert zu. Um es dann aber erträglicher zu machen, reicht Leah ihnen jeweils eine Schale mit Honig, Nüssen und Früchten. Auch Tori und mir reicht sie eine. „Danke Leah“ Lächelnd sieht sie mich an. Sie ist wirklich eine herzensgute Frau. Und ich freue mich, das sie hier her zu Emily zieht.
Nach dem Essen sitzen wir mit den anderen am Lagerfeuer und hören ihren Geschichten und Gesängen zu. Fasziniert betrachten wir die Tänze, bis Leah zu mir kommt und mich an der Hand hoch zieht. Oh bitte nicht. Ich weiß genau was sie vor hat, aber sich zu währen ist bei ihr zwecklos. Also lasse ich mich mitziehen, die verwunderten Blicke von Tori und den Jungs spürend.
„Das wird schön Alex. Bitte tu uns den Gefallen. Auch die anderen vom Stamm möchten es sehen“ „Also gut. Ich tanze mit dir“ Also ziehen wir uns um und warten auf unseren Einsatz.
Die Flöte beginnt in dem Moment zu spielen, in dem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist. Zuerst leise, dann mit den Klängen des Streichinstruments betreten Leah und ich die Bildfläche.
Beide tragen wir lange fließende Röcke und ein bauchfreies Top, dass im Nacken befestigt ist. Um die Hüften tragen wir Tücher, an denen klimpernde Münzen befestigt sind.
Das Gewand von Leah ist in Blautönen gehalten. Der mehrlagige Rock mit dem fließenden Farbübergang gibt einem fast das Gefühl von Wellen, die unten am weißen Saum in der schaumigen Gischt des Meeres enden.
Ich trage das Gewand in Rotschattierungen. Von tiefem Purpur zu fast orange-gelb. Im Schein der Flammen scheint es fast so, als wären wir selbst ein Teil der flackernden Feuerzungen.
Wir sind beide verschleiert, so dass man nicht auf den ersten Blick erkennen kann, wer von uns beiden, wer ist, da Leah und ich etwa gleichgroß sind.
An unseren Händen sind Schleier befestigt, die den gleichen Farbverlauf wie die Gewänder haben.
Die Musik wird immer lebendiger. Sie spielte eine fremdländische, mystische Melodie, begleitet vom hellen Klang der Zimbel und des Tamburins. Hin und wieder ertönte das Donnern der Trommel. Alles fast unhörbar im Hintergrund von der Flöte untermalt.
Beide drehen wir uns im Kreis umeinander und dabei auch um uns selbst. Unsere Röcke fliegen umher und vermischen sich mit den Schleiern und flackernden Schatten der Fackeln zu einem fantastischen Bild. Als tanzte das Feuer mit dem Wasser.
In geschmeidigen Bewegungen fliegen unsere Arme in anmutigen Bögen durch die Luft und ziehen dabei die Schleier hinter uns her.
Unsere nackten Füße, an denen kleine Schellen befestigt sind, vollführten kompliziert anmutende Schrittfolgen. Vor und zurück. Es sieht fast so aus, als würden sie sich in alle Richtungen gleichzeitig bewegen. Durch das diffuse Licht kann man denken wir tanzen nicht auf dem Boden, sondern schweben leichtfüßig knapp darüber.
An einer bestimmten Stelle des Liedes fassen wir uns über kreuz an den Händen und drehen uns gemeinsam. Nach kurzer Zeit lassen wir uns los und drehen uns, jede alleine weiter.
Zwischen den Teilen, in denen wir uns drehten, vollziehen unsere Arme wellen artige Bewegungen und unsere Hüften kreisten, sodass die goldenen und silbernen Münzen an unseren Tüchern klimpern und fast so klingen wie das knistern eines Feuers und das sachte Rauschen eines kleinen Bachs.
Gegen Ende des Liedes wirde die Musik langsamer und wir drehen uns nur noch langsam um uns selbst, die Arme dabei ausgestreckt einmal oben, einmal unten, so dass unsere Schleier sich wellend um uns herum drehen. Die einzelnen Instrumente werden immer leiser, bis zum Schluss nur noch die Geige ihre letzten Töne spielt und wir uns, die den Tanz zwischen Feuer und Wasser symbolisieren, langsam und uns dabei immer noch drehend zu Boden sinken lassen. In einem Meer aus Rot und Blau verharrten wir schließlich reglos auf der Erde.
Tosender Applaus bricht von den Zuschauern über uns herein. Als wir die Schleier abnehmen, sehe ich wie Tori und den Jungs die Kinnlade runter fällt. Noch etwas außer Atem gehe ich zu ihnen. „Und hat es euch gefallen?“ „Das war der Wahnsinn“ „Woher kannst du das? Das sah unglaublich aus“ „Leah hat es mir vor Jahren beigebracht“ „Danke das du das mit gemacht hast Alex“ „Gerne Leah“ Noch eine ganze Weile sitzen wir zusammen und hören den alten Geschichten zu, bis wir beschließen schlafen zu gehen. Der Tag war doch anstrengender als ich dachte.
Die letzten zwei Tage sind wie im Flug vergangen und heute ist Emily´s großer Tag. Während die Männer die letzten Vorbereitungen treffen, kümmern Leah, Tori und ich uns um die Braut. „Emily jetzt halt doch mal still“ So zappelig wie sie ist bekomme ich ihre Frisur ja nie fertig. „Tut mir leid. Ich bin nur so aufgeregt“ „Es wird alles gut gehen. Sam wird da sein und auch Ja sagen“ Während Leah ihre Tochter dezent schminkt, bereitet Tori die Kleider vor. Emily´s Haar stecke ich nur ganz leicht hoch, ansonsten bleiben sie offen. Und dann kommt das Kleid. Emily ist kurz davor in Tränen auszubrechen. „Jetzt wird nicht geweint“ Emily sieht aber auch wirklich wunderschön aus. Tori und ich tragen die Kleider die wir zum Ball an hatten. Warum waren die noch mal im Auto? Ach ja, weil wir nicht nach Sydney zurück fahren, sondern direkt zur Villa. Glück für uns und die Jungs. Nach ein paar Minuten klopft es an die Tür und Levi kommt rein. Er wird Emily zum Altar führen. „Es geht los. Atme noch mal tief durch. Alles ist gut“
Tori und ich gehen vor und während Tori sich zu den Jungs setzt, stehe ich am Altar gegenüber von Seth, der Sam´s Trauzeuge ist. Sam sieht auch ganz nervös aus. Und dann kommt sie. Oder viel mehr sie schwebt. Zumindest scheint es so. Und sie strahlt pures Glück aus. Und auch Sam strahlt. Man sieht wie glücklich die beiden sind. Leah kann ihre Tränen dann aber auch nicht mehr zurück halten. Ich höre dem Priester gar nicht richtig zu, da mein Blick kurz an einer anderen Szene hängen bleibt. Tori und Blake scheinen sich nämlich gerade wieder zu vertragen. Also zwei glückliche Pärchen heute.
Nachdem Emily und Sam sich das Ja-Wort gegeben haben wird gefeiert. Alle sind fröhlich, es wird gesungen und getanzt.
Da mir der ganze Trubel gerade etwas viel wird, stehe ich etwas Abseits und beobachte das ganze, bis Leah zu mir kommt. „Alex ist alles in Ordnung?“ „Ja Leah. Mir ist das Ganze nur etwas zu viel geworden“ „Das verstehe ich. Es ist sicher ungewohnt so viele Leute um dich zu haben“ Kurz nicke ich. Leah kennt meine Geschichte und war damals sehr verständnisvoll. „Ist er eigentlich dein Freund?“ „Wer?“ „Na der Blonde da“ Wie kommt sie denn bitte darauf? „Nein, wir sind nur Freunde“ „Bist du dir da sicher?“ „Ja. Wieso?“ „Er hat dich gestern Abend beim Tanzen genau beobachtet. Und auch vorher schon, hat er dich immer wieder im Blick. Ich habe das Gefühl, das du ihm sehr wichtig bist“ Was haben die bloß alle mit uns? Als Antwort schüttle ich nur den Kopf. „Gibt es zu. Er bedeutet dir auch etwas. Das sieht man dir an“ „Quatsch. Da ist gar nichts“ „Auch wenn dein Verstand es noch nicht wahr haben will, dein Herz und deine innere Stimme wissen es und haben sich entschieden“ Damit lässt sie mich stehen und geht zurück zu ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn. Und ich stehe hier und weiß nicht was ich denken soll. Hat sie vielleicht doch recht? Nein. Das ist unmöglich.
Da mich das Nachdenken nicht weiter bringt, gehe ich zurück zu den anderen.
Zwei weitere Tage sind wir noch im Dorf geblieben, doch jetzt ist es an der Zeit zurück zu fahren. Wir werden mindestens zwei Tage unterwegs sein und deshalb verabschieden wir uns jetzt. „Alex, es war schön dich wieder zu sehen und es ist sehr schade das du und deine Freunde uns jetzt verlassen. Aber denk bitte immer daran, das du jeder Zeit bei uns willkommen bist“ „Danke Levi. Es war schön euch alle wieder zu sehen und in der Heimat zu sein“ „Denke immer daran, die Geister werden dich leiten. Höre auf ihren Rat und du wirst dein Leben auch weiter meistern“ „Das werde ich. Danke“ Dann verabschiede ich mich von Leah und Sam. Emily will mich gar nicht mehr los lassen. „Es war schön dich wieder zu sehen. Danke noch mal das du zu unserer Hochzeit da warst“ „Ich hab mich auch gefreut. Du musst mir aber versprechen, das ihr euch sofort meldet wenn das Kleine da ist“ „Natürlich. Pass auf dich auf und Besuch uns mal wieder“ „Das mache ich“ „Mögen die Geister über dich wachen“ „Mögen sie auch über dich wachen“
Damit steigen wir ein und fahren los. Sie werden mir fehlen. Aber auch die schönste Zeit endet halt mal.
Wie ich mir dachte, waren wir noch mal zwei Tage unterwegs, wo allerdings nichts besonderes passiert ist. War auch mal ganz angenehm. Die letzte Woche die wir hier noch hatten, haben wir am Strand verbracht und haben uns entspannt. Jetzt ist die Zeit zu packen. „Schade das wir morgen nach Hause müssen. Es war unglaublich schön“ „Ja das war es. Aber leider endet jede schöne Zeit mal“ Aber ich freue mich auch wieder zurück zu kommen. Irgendwie.
Die letzten Stunden die wir hier noch haben, verbringen wir am Strand. Morgen früh geht es dann zurück.
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Tattoos: http://img22.dreamies.de/img/341/b/8jq5a87mpq4.jpg
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So beim nächsten mal wird ein weiteres, großes Geheinmis gelüftet
Teaser:
12. Es ist doch nur zu ihrem Schutz
Online am 09.06.2017