Let the wolf sing the dragons lullaby
von SheDragon
Kurzbeschreibung
Zwei Wesen, die nicht gleicher und ungleicher sein könnten. Das eine hoch in der Luft, das andere tief im Wald, doch beide wild und stark. Aber was, wenn der Drache nicht fliegen kann und der Wolf einsam und verloren ist? Eine Geschichte über das Treffen des einäugigen Drachen mit einem Mädchen, dessen Existenz nur vage Vermutungen waren. Doch wer beeinflusst das Leben des anderen mehr? Schmerz und Leid waren immer treue Begleiter von beiden. Überwiegen die Gleichheit und die Gefühle oder doch die Verschiedenheit und der Schmerz? Zwei Schicksale, die mit dünnen Fäden aneinander hängen und leicht reißen können. Schaffen sie es, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, vielleicht sogar gemeinsam, um den Schmerz zu überwinden und die Dinge zu vergessen? Der Anfang einer neuen Geschichte...
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Gen
Date Masamune
OC (Own Character)
27.03.2017
03.05.2018
36
122.891
5
Alle Kapitel
14 Reviews
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Dieses Kapitel
1 Review
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27.03.2017
3.684
Hallo an alle! <3
Erst einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die sich die Zeit nehmen meine Geschichte zu lesen. Es wird voraussichtlich eine ziemlich lange Story werden, also eine Weile dauern, bis sie komplett abgeschlossen ist. Aber ich bin jetzt schon sehr gespannt wie sie ankommt. Es ist mein erstes großes Projekt und ich freue mich über jede Meinung, Kritik und Verbesserungsvorschlag und antworte auf alle Fragen und Anmerkungen gerne. Und sorry schon mal für die ganzen Rechtschreibfehler ;-)
In dem Prolog wird erst einmal nur mein OC etwas vorgestellt, damit man ein wenig über ihren Hintergrund erfährt und sich ein Bild machen kann wie sie so ist. Natürlich ist das nur ein kleiner Anfang, jeder Chara verändert sich mit der Zeit ;-)
Diese Geschichte enthält Teile der wörtlichen Rede aus der Originalserie Sengoku Basara/Samurai Kings.
Wieder so ein kleines trauriges Dorf, abgeschieden von allen Hauptstädten. Wenig Männer gab es hier, das konnte ich schon auf den ersten Blick erkennen. Eigentlich mied ich Städte prinzipiell, aber immer mal wieder musste ich Ausnahmen machen. Dies hier war schließlich mein Territorium. Gut, nicht wirklich, aber im weitesten Sinne schon. Die Bürger hatten es hier, wie in allen etwas abgeschiedeneren Dörfern, sehr schwer, da die meisten Männer schon sehr früh zum Kriegsdienst antreten mussten. Aber dagegen konnte man nichts tun. Es herrschte Krieg und niemand wollte sterben, oder die sterben lassen, die man liebte. Im Moment schien einfach kein Frieden in Sicht und es würde wohl noch lange so bleiben. Es gab relativ wenig kleine Dörfer wie dieses, denn die meisten Menschen hatten sich dazu entschieden einem Fürsten zu folgen und wohnten in den geschützten Dörfern in der Provinz ihres Fürsten. Die Männer kämpften mit ihrem Fürst in Schlachten um ihr Land entweder zu verteidigen oder zu vergrößern. Die Frauen und Alten wohnten weiter weg und betrieben Landwirtschaft und kümmerten sich um die Kinder. Es war meistens so, da die Männer sich von ihrer Familie nicht ablenken lassen sollten, zumindest hatte ich das so verstanden, aber das war eigentlich totaler Schwachsinn. Es gab natürlich immer eine Stadt in der sich auch der Fürst niederließ, um zum Beispiel Kriegsbesprechungen zu halten, und dort gab es meistens auch eine Art Schloss oder ähnliches. Diese war dann meistens am besten geschützt. Tja und dann gab es noch Leute, die ihre Heimat nicht verlassen wollten und dort blieben. Diese wurden meist ausgeraubt oder durch Feinde zerstört. Eines davon sollte wohl wieder passieren und genau deswegen war ich hier, um das zu verhindern. Ich tat das nicht allzu oft, da ich es mir nicht leisten konnte mich immer mit allen anzulegen, ich war schließlich nicht so stark wie viele andere, trotzdem musste ich es manchmal tun, einfach um nicht immer tatenlos rumzusitzen. Heute war einer dieser Tage.
Ich stand im Schatten eines kleinen Häuschens. Viele kleine Kinder liefen lachend und spielend an mir vorbei ohne mich zu bemerken und die Mütter trugen Körbe, machten die Wäsche, oder gossen die Blumen. Sie versuchten ihr kleines Dorf aufrecht zu erhalten, das fand ich sehr bewundernswert. Normalerweise zeigte ich mich nicht, es sei denn ich hielt es für nötig und das war hier definitiv der Fall, denn ich wusste, dass ein paar Männer von Oda Nobunaga auf dem Weg hierher waren. Von wem auch sonst? Die anderen Fürsten griffen solche armen Dörfer meist nicht an, sie hatten wenigstens noch etwas Respekt und ein Herz für diese Menschen. Aber Oda Nobunaga hatte meiner Meinung nach kein Herz. Nicht umsonst wurde er auch Dämonenkönig des sechsten Himmels genannt. Ich wünschte mir, dass er bald von dieser Welt verschwand und in die Hölle fuhr. Wenn ich ihn selbst hätte zurückschicken können, hätte ich es schon getan, aber er hatte eine unglaublich große Truppe und auch alle Arten von Schusswaffen die es gab, das machte ihn zu dem gefährlichsten Gegner überhaupt. Dann hörte ich, noch vor den Dorfbewohnern, die Hufen der Pferde, die über den Boden preschten. Genau auf dem Weg hierher. Ich zog mich etwas weiter in den Schatten zurück. Ich trug einen schwarzen Mantel, der mich völlig verdeckte, und außerdem eine weiße Tiermaske mit roten Verzierungen. Ich konnte es mir nämlich niemals leisten mein Gesicht zu zeigen. Dann kamen sie in Sichtweite, die Reiter mit den Flaggen des Oda-Clans. Ich griff nach meinen Schwertern, jederzeit bereit zu kämpfen. Jetzt hatten die Dorfbewohner sie auch entdeckt. Sofort ließ jeder seine Arbeit stehen und liegen. Die Kinder rannten zu ihren Müttern, die sie schützend umarmten. Es waren ungefähr sieben, also nicht wirklich viele. Sie blieben nicht weit von mir entfernt stehen. Der Soldat, der an der Spitze geritten war, ergriff das Wort und rief laut, "Im Auftrag unseres Fürsten Oda Nobunaga werdet ihr sofort all eure wertvollsten Besitztümer herbringen und ihm als Geschenk überreichen! Wenn ihr euch weigert, werden wir euer Dorf dem Erdboden gleich machen, wegen fehlendem Respekt gegenüber dem mächtigsten Mann im Land der aufgehenden Sonne!" Alle waren still und bewegten sich nicht. Man konnte ihnen die Angst ansehen und die Spannung in der Luft spüren. Die Männer hatten auf einem Wagen eine große Holzkiste stehen, in die die Sachen wohl sollten. Aber was wollte Der Dämonenkönig überhaupt damit? Blöde Frage, er wollte das tun was er immer tat: Andere quälen. Wobei ich mir unsicher war ob diese Anordnung überhaupt direkt von ihm stammte, aber es waren trotzdem seine Soldaten. "Auf was wartet ihr?!", schrie der Soldat und schoss auf den Boden. Sofort rannten alle schnell in ihre Häuser und suchten nach Dingen zum abgeben. Alle brachten Sachen die wertvoll waren, zumindest für ihren Stand, und die Soldaten legten alles in die Kiste. Dann gingen sie wieder und ich hörte ihr ekelhaftes Lachen. Gleich nachdem sie gegangen waren, liefen manchen Müttern Tränen über das Gesicht und sie drückten ihre Kinder an sich.
Ich lief in den Wald zurück, wo Kiro auf mich wartete. Er hatte mich schon bemerkt, bevor wir uns überhaupt sehen konnten. Er lief mir entgegen und genau als er bei mir ankam, stieg ich auf seinen Rücken. Die anderen zwei Wölfe liefen hinter uns her. Ich ließ den Umhang, den ich trug, fallen und sofort fing ihn Konoe und lief damit davon, seinen Platz ersetzte sofort Kima. Wir waren um einiges schneller als die Soldaten mit ihren Pferden, weshalb wir sie sofort einholten. Wir verfolgten sie nur kurz, bevor wir uns ihnen in den Weg stellten. Die Pferde stiegen, weil sie sich vor den Wölfen erschreckten. Die überraschten Blicke ließen mich hinter meiner Maske lächeln. "Das... das ist doch...", stammelte ein Soldat. Wow, man konnte für einen Moment Angst in seiner Stimme hören, das machte mich ziemlich stolz. "Fallt nicht darauf rein! Da stimmt irgendetwas nicht! Sie ist nur ein Mythos, mehr nicht!" rief sofort ein Soldat, wohl damit sich nicht alle von meiner Gestallt einschüchtern ließen. "W-Wer bist du?!", rief der Vorderste laut. Er wollte wohl den Starken markieren. Tja, dumm nur, dass ich dafür zuständig war. "Wie mein Name lautet ist nicht von Bedeutung. Doch ihr dürftet mich als das Mädchen der Wölfe, oder die mit dem Herzen der Amaterasu bereits kennen. Aber Wolfsmädchen reicht völlig" Kima, Yasuo und Kiro fingen an zu knurren und fletschten die Zähne. Ich liebte dieses Geräusch, sie waren so schön und gleichzeitig so gefährlich. "Wie ich sehe habt ihr da eine Kiste. Es macht doch nichts, wenn ich sie mir ausleihe, oder?", sagte ich gespielt. "Auf keinen Fall, egal wer du bist, dies ist Eigentum des Oda-Clans!", rief der Vordere mir zu. "Sicher? Das klingt nicht sehr überzeugend. Ich vermute das wird daran liegen, dass es eigentlich den Bewohnern des Dorfes dort hinten gehört.", sagte ich und zeigte mit einer meiner Klingen hinter die Truppe. Sie sahen mich mit großen Augen an. "Diese...!", sagte der Laute verärgert. "Tja, ich sehe schon, reden wird hier wohl nichts bringen", sagte ich ruhig, dann stürmten Kiro und ich schon auf sie zu. Bevor die Soldaten überhaupt merken, was um sie herum geschah, hatte ich schon den ersten erreicht und schnitt ihm gezielt durch die Brust. Er fiel mit einem Ächzen von seinem Pferd. Die anderen sahen panisch um sich, aber ich konnte mich schnell genug bewegen, sodass sie meine Position nicht einfach so lokalisieren konnten. Schon hatte ich den nächsten. Ich achtete genau darauf wie viele es noch gab, aber es war schnell vorbei. Dann kippte schließlich der Letzte um. Ich steckte mein Schwert wieder in die Scheide an meinem Rock. Manche Pferde waren schon weggerannt, doch die meisten waren noch da. Ich schickte sie weg, doch auf das Pferd, das den Wagen mit der Kiste zog, stieg ich auf. Kiro, Kima und Yasuo liefen wieder in den Wald, wo sie mir auf dem Rückweg versteckt folgten.
Schon nach ein paar Minuten war ich wieder in dem kleinen Dorf. Als ich dort ankam waren alle Augen auf mich gerichtet. Erst waren alle still, dann kam eine Frau zu mir. Ich stieg vom Pferd. "Sie sind keine von Oda Nobunagas Untertanen, oder?", fragte sie mich zögerlich. "Nein, keine Sorge. Ich hab mir nur mal das Pferd", ich zeigte auf den Wagen, "und das hier ausgeliehen." Die Frau sah erst verdutzt auf die Kiste, dann wieder zu mir. Sie konnte mein Gesicht ja nicht sehen, also konnte sie auch nicht ablesen, wie ich das nun meinte. "Und was wollen Sie dafür?", fragte sie etwas misstrauisch. "Für die Kiste? Dafür will ich nichts. Ich bringe sie nur zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurück, mehr nicht" Ich versuchte so freundlich wie möglich zu klingen. Wenn mein Gesicht schon verdeckt war, dann sollte man wenigstens hören können, dass ich das auch wirklich so meinte. Die Frau nahm meine Hände in ihre, "Vielen Dank! Sie haben keine Ahnung, wie viel uns das bedeutet!", in ihren Augen sammelten sich Tränen. Nun kamen auch ein paar der anderen Bewohner näher. "Gern geschehen", sagte ich und musste lächeln. Die Bewohner holten sich alle ihre Sachen wieder und als die Box wieder leer war, kam eine andere Frau und stellte sich vor mich. Sie neigte ihren Kopf, "Wie können wir Ihnen je dafür danken?" "Äh", ich hob abweisend die Hände, "Ist schon gut, das war doch nichts Besonderes", es war wirklich nett gemeint, aber ich verlangte nie etwas, trotzdem hatte ich schon eine kleine Sammlung an Geschenken, weil sie mir oft einfach in die Hand gedrückt wurden. "Aber es gibt da eine Sache, die mir wichtig wäre", fing ich an. Jeder sah mich an. Es war ein seltsames Gefühl, auch wenn ich es mir ja so ausgesucht hatte, stand ich ungern im Mittelpunkt. "Es wäre gut wenn ihr, falls ihr nach diesem Vorfall gefragt werdet, euch auf einen Namen für mich einigt, denn meinen richtigen kann ich euch nicht nennen" Die Bewohner sahen sich untereinander an und nickten. Ein paar redeten miteinander. Ich machte das jedes Mal so. Da ich schon in ein paar wenigen Dörfern verteilt über eine sehr große Fläche gewesen war und mich in einer vergleichbaren Situation gezeigt hatte, bat ich diejenigen, die mich gesehen hatten, sich einen Namen für mich zu überlegen. Besser wäre es auch wenn der Name nicht mehrmals benutzt wurde, darauf musste ich achten. So konnte man nie wirklich sagen, wer nun den Dörfern geholfen hatte und die Soldaten ermordet. Auch selbst wenn andere meinen richtigen Namen kennen sollten, könnten sie mich sowieso nicht so einfach finden und erst recht nicht fangen. Als Kind der Wölfe war ich in der Ninjakunst zwar nicht ausgebildet, aber durch die Natur der Wölfe hatte ich mir eigene Techniken zurechtgelegt, die aus mir auch eine Art Ninja machten. Ein kleineres Mädchen kam zu mir. Sie wirkte etwas schüchtern, hielt mir dann aber etwas hin, das sie anfangs hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Es war eine rote Rose. Ich nahm sie ihr mit einem glücklichen Lächeln ab, "Vielen Dank, sie ist wirklich wunderschön" "Wie wäre es mit Bara?" fragte eine Frau dann und lächelte. Ich sah auf die Rose. Alle nickten zustimmend und hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. Ich nickte und stieg dann auf das Pferd. "Gut, wenn euch also jemand nach diesem Vorfall fragt, dann sagt, dass mein Name Bara sei", Bevor noch jemand etwas sagen konnte gab ich dem Pferd das Zeichen zum loslaufen. Ich sah noch einmal zurück. Sie schauten mir hinterher und manche winkten. Ich winkte zurück und verschwand dann im Wald.
Ich ritt auf dem Pferd noch ein wenig weiter weg, mit Kima, Yasuo und Kiro im Schlapptau. Als ich mir dann sicher war, dass ich weit genug weg war, stieg ich ab, nahm dem Pferd den Sattel und das Geschirr ab, warf die Sachen ins Gebüsch, damit man sie nicht so schnell finden konnte, und schon lief es davon. Den kleinen Wagen verarbeitete ich in mühsamer Arbeit zu Kleinholz, damit es niemand mehr erkennen konnte und warf die einzelnen Stücke kreuz und quer durch die Gegend. Als ich fertig war kam Kiro zu mir und ich stieg auf seinen Rücken. Ein richtiges Zuhause hatte ich nicht, weshalb ich immer irgendwo anders schlief oder die Zeit verbrachte wenn es nichts sehr wichtiges zu tun gab. Meistens spionierte ich die Fürsten und ihre Untergebenen aus, um zu wissen wer was plante. Doch von manchen wusste ich dennoch wenig. Da viele selbst Ninjas hatten, hatte ich es schwer an Informationen ran zu kommen, so war es zum Beispiel beim Tiger von Kai. Ich hatte ein paar Tricks um an Informationen zu kommen, dennoch war mir das oft zu viel Arbeit, deswegen tat ich es nur wenn ich es wirklich für nötig hielt. Der Anführer der Ninjas von Kai hieß Sasuke Sarutobi, vor ihm musste ich mich ziemlich in acht nehmen. Er war nicht umsonst der Anführer, denn er war ein Elite-Ninja. Sich vor einem Elite-Ninja zu verstecken oder ihn auch noch auszuspionieren war ziemlich schwer, für mich eigentlich unmöglich. Dennoch wusste ich über ihn, dass er vor allem einem jungen Kämpfer namens Sanada Yukimura, der junge Welpe von Kai, diente. Natürlich unterstand er in erster Linie dem Tiger von Kai, aber dieser Yukimura hatte bei den Ninjas scheinbar auch viel zu sagen. Dann gab es aber noch den Fürsten Uesugi Kenshin. Er hatte ebenfalls Ninjas, oder sagen wir, einen Ninja: Die Kunoichi Kasuga. Sie war auch ein Elite-Ninja, aber noch lange nicht so erfahren wie Sasuke. Ihr hinterher zu spionieren wirkte im Vergleich zu Sasuke um einiges einfacher, war aber dennoch ein schwierigeres Unternehmen. Sie war mir noch nie wirklich sympathisch gewesen. Ich meinte, ich kannte sie natürlich nicht persönlich, aber schon von dem was ich über sie wusste war sie nicht eine potenzielle Freundin. Sie hatte einen hautengen Ganzkörperanzug an, der eigentlich ihre ganze Brust außenvorließ. Sie war vorne praktisch nackt, das trug auch ein wenig dazu bei, dass sie mir komisch vorkam, denn wer würde bitte gerne so durch die Gegend laufen? Und so verneigte sie sich auch noch vor ihrem Fürsten. Obwohl ich mir denken konnte, dass er das gar nicht so schlecht fand... Aber dass sie in ihren Fürsten verliebt war und er in sie ebenso, konnte sogar ein Blinder sehen. Jedes mal wenn sie dem Fürst etwas berichtete, sprach er sie mit 'Schönste meiner Klingen' an und sie wurde rot. Manchmal wurde es auch noch peinlicher, aber so lange und oft spionierte ich sie auch nicht aus. Außerdem wollte ich solche Sachen auch gar nicht sehen, das brachte doch jeden zum Fremdschämen.
Kiro lief langsam los. Wir hatten es nicht allzu eilig. Es wurde schon etwas dunkel, wir sollten uns langsam etwas zu essen organisieren und uns dann schlafen legen. Aber das dürfte nicht so schwer werden, denn ich kannte mich hier relativ gut aus. Ich lebte hier schon mein ganzen Leben, da konnte man sich sogar Wälder gut einprägen, auch wenn man denken könnte, dass es überall gleich aussah. Ich hörte Yasuos Magen knurren und ich merkte, dass ich auch schon ziemlichen Hunger bekommen hatte. Die anderen Wölfe liefen näher zu uns. Eindeutig das Zeichen, dass wir etwas essen sollten. Wir waren immer im Rudel unterwegs, aber das Rudel änderte sich mit der Zeit auch etwas. Ich wusste nicht genau, wie viele tausend Wölfe es in allen Wäldern verteilt gab, ich hatte nie nachgezählt, aber ich kannte die meisten, zumindest hatte ich sie schon einmal gesehen. Doch nicht alle Wölfe waren mit meiner Existenz einverstanden, weshalb ich ihnen nicht zu nahe kommen durfte. Ich konnte zwar die Wolfssprache verstehen, aber angeblich konnte ich das auch nur, weil ich in mir einen kleinen Teil der Göttin Amaterasu trug, was diese Wölfe aber nicht interessierte. Ich war mir zwar nicht wirklich so sicher ob das stimmte und ich die Wölfe nicht einfach verstand, weil ich schon mein ganzes Leben mit ihnen verbracht hatte, aber Kiro und die anderen Wölfe waren davon scheinbar überzeugt. Diese Legende über ein Mädchen, dass die Göttin der Natur, die ein Wolf war, in sich trug und ein Leben bei den Wölfen führte, gab es schon mehr als hundert Jahre. Und ich sollte diese Legende zum Leben erweckt haben? Für mich war das etwas schwer zu glauben, aber warum sollte ich es abstreiten, es brachte für mich im Moment schließlich nur Vorteile. Alles was die Legende besagte erfüllte ich zwar nicht, ich hatte schließlich keine Wolfohren oder einen Schwanz, dafür aber die Fähigkeit Wölfe zu verstehen und mich schnell wie ein Ninja zu bewegen, auch ohne eine Ausbildung zu haben. Außerdem hatte ich auch die Sinne eines Wolfes, was ich wirklich toll fand. Sie waren zwar nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei echten Wölfen, aber immerhin. Was das Wolfsmädchen in der Legende getan hatte wusste ich nicht wirklich. Sie hatte gekämpft, aber gegen wen und für wen? Ich wusste, gegen wen ich kämpfte: Im Moment kämpfte ich gegen den Dämonenkönig Oda Nobunaga und für die Menschen, die friedlich leben wollten. Aber ich war schließlich alleine. Wie sollte ich gegen den Oda-Clan ankommen? Das war völlig unmöglich. Ich hatte zwar meine Wölfe immer bei mir, vor allem Kiro, aber der Oda-Clan besaß Schusswaffen und ich würde meine Familie niemals in so eine Gefahr bringen und sie kämpfen lassen. Ich hatte zwei Schwerter und genug Kampferfahrung, gut, vielleicht um einiges weniger Kraft als Nobunaga, aber meine Schnelligkeit sollte das etwas ausbessern... Tja und dennoch würde ich es niemals schaffen alleine gegen ihn anzukommen.
Aber ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich mich nun einem Fürsten solange anschließen sollte bis Nobunaga vernichtet war. Aber selbst wenn ich das tat, blieb immer noch die Frage wem ich nun beitreten sollte. Meine erste Wahl würde auf den einäugigen Drachen aus Oshu fallen. Sein oberstes Ziel war es Nobunagas Kopf zu bekommen, das wäre genau das, was ich auch wollte. Aber dennoch wusste ich zu wenig über Date Masamune, dass ich mich ihm einfach anschließen würde. Außerdem wäre es ja nicht gesagt ob er eine Fremde wie mich in seine Truppe aufnehmen würde. Aber wichtiger war jetzt erst einmal etwas zu essen, darüber konnte ich ja noch später nachdenken. Yasuo stupste mit seiner Schnauze an mein Bein, um mir zu zeigen, dass er etwas gewittert hatte. Wir blieben alle stehen, ich stieg ab und sah auf den Boden. Dort waren Spuren. Als ich sie mir etwas genauer ansah, erkannte ich, dass es Rehspuren waren. "Na dann geht mal los etwas jagen", sagte ich und strich Kiro und Yasuo über den Kopf. Kiro sah mich mit größeren Augen an. Ich wusste, was er gerade sagte. "Nein, ich komme nicht mit, macht das ruhig allein. Dort drüben ist ein Bach", ich zeigte in die Richtung, aus der ich das Wasser hören konnte, "da werde ich mir einen Fisch fangen und essen. Wenn ihr fertig seid, könnt ihr ja kommen. Ich habe heute keine große Lust auf Reh", lächelte ich. Dann liefen sie den Spuren nach und ich machte mich auf zum Bach. Dort angekommen suchte ich mir einen etwas längeren Ast, spitzte ihn mit meinem Taschenmesser an und legte mich auf die Lauer. Es dauerte nicht lange, da hatte ich schon einen erwischt. Ich machte ein kleines Feuer und briet den Fisch. Ich hätte ihn auch roh essen können, aber das schmeckte nicht besonders. Genau deswegen wollte ich auch kein Reh. Rohes Fleisch aß ich natürlich ab und zu auch, aber ich machte es eben nicht sehr gerne. Als der Fisch fertig war aß ich ihn vorsichtig um keine Gräten zu schlucken. Es dauerte etwas und als Kiro mit den anderen zurück kam, da war ich auch gerade fertig. Ich stand auf und machte das Feuer aus. Wir mussten jetzt noch etwas von diesem Platz weggehen, weil jemand den Rauch vielleicht sehen könnte und herkam. Also liefen wir noch etwas weiter weg und kamen zu einem größeren Felsen. Wir legten uns alle nah aneinander in die Schattenseite des Felsens. Ich lag immer bei Kiro, weil er immer seinen Kopf oben an meinen legen wollte. Ich fand das wirklich süß und ich streichelte ihn oft noch etwas, bis er dann schlief. Aber das machte ich immer mal wieder bei den anderen auch, ich wollte ja nicht, dass sie sich so fühlten, als wären sie nicht wichtig.
Ich konnte nicht sofort schlafen und sah mir meine schlafenden Wölfe an. Sie sahen alle so friedlich und zufrieden aus. Für andere waren sie furchteinflößend und gefährlich, ihr Aussehen war da meist der ausschlaggebende Punkt. Sie waren alle nicht klein so wie ein Druchschnittswolf. Viele Wölfe sind mit der Zeit immer größer geworden und im Extremfall reichte ihr Rücken bis zum Oberarm. Das kam aber wirklich selten vor, Kiros Rücken reichte bei mir z.B. nur bis zum Unterarm, was auch schon sehr groß war. Ich dachte noch etwas nach, darüber wie es weitergehen sollte, das tat ich fast jeden Abend. Und dennoch kam ich nie so richtig weiter... Nach einer Weile schlief ich dann auch ein.
Erst einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die sich die Zeit nehmen meine Geschichte zu lesen. Es wird voraussichtlich eine ziemlich lange Story werden, also eine Weile dauern, bis sie komplett abgeschlossen ist. Aber ich bin jetzt schon sehr gespannt wie sie ankommt. Es ist mein erstes großes Projekt und ich freue mich über jede Meinung, Kritik und Verbesserungsvorschlag und antworte auf alle Fragen und Anmerkungen gerne. Und sorry schon mal für die ganzen Rechtschreibfehler ;-)
In dem Prolog wird erst einmal nur mein OC etwas vorgestellt, damit man ein wenig über ihren Hintergrund erfährt und sich ein Bild machen kann wie sie so ist. Natürlich ist das nur ein kleiner Anfang, jeder Chara verändert sich mit der Zeit ;-)
Diese Geschichte enthält Teile der wörtlichen Rede aus der Originalserie Sengoku Basara/Samurai Kings.
Wieder so ein kleines trauriges Dorf, abgeschieden von allen Hauptstädten. Wenig Männer gab es hier, das konnte ich schon auf den ersten Blick erkennen. Eigentlich mied ich Städte prinzipiell, aber immer mal wieder musste ich Ausnahmen machen. Dies hier war schließlich mein Territorium. Gut, nicht wirklich, aber im weitesten Sinne schon. Die Bürger hatten es hier, wie in allen etwas abgeschiedeneren Dörfern, sehr schwer, da die meisten Männer schon sehr früh zum Kriegsdienst antreten mussten. Aber dagegen konnte man nichts tun. Es herrschte Krieg und niemand wollte sterben, oder die sterben lassen, die man liebte. Im Moment schien einfach kein Frieden in Sicht und es würde wohl noch lange so bleiben. Es gab relativ wenig kleine Dörfer wie dieses, denn die meisten Menschen hatten sich dazu entschieden einem Fürsten zu folgen und wohnten in den geschützten Dörfern in der Provinz ihres Fürsten. Die Männer kämpften mit ihrem Fürst in Schlachten um ihr Land entweder zu verteidigen oder zu vergrößern. Die Frauen und Alten wohnten weiter weg und betrieben Landwirtschaft und kümmerten sich um die Kinder. Es war meistens so, da die Männer sich von ihrer Familie nicht ablenken lassen sollten, zumindest hatte ich das so verstanden, aber das war eigentlich totaler Schwachsinn. Es gab natürlich immer eine Stadt in der sich auch der Fürst niederließ, um zum Beispiel Kriegsbesprechungen zu halten, und dort gab es meistens auch eine Art Schloss oder ähnliches. Diese war dann meistens am besten geschützt. Tja und dann gab es noch Leute, die ihre Heimat nicht verlassen wollten und dort blieben. Diese wurden meist ausgeraubt oder durch Feinde zerstört. Eines davon sollte wohl wieder passieren und genau deswegen war ich hier, um das zu verhindern. Ich tat das nicht allzu oft, da ich es mir nicht leisten konnte mich immer mit allen anzulegen, ich war schließlich nicht so stark wie viele andere, trotzdem musste ich es manchmal tun, einfach um nicht immer tatenlos rumzusitzen. Heute war einer dieser Tage.
Ich stand im Schatten eines kleinen Häuschens. Viele kleine Kinder liefen lachend und spielend an mir vorbei ohne mich zu bemerken und die Mütter trugen Körbe, machten die Wäsche, oder gossen die Blumen. Sie versuchten ihr kleines Dorf aufrecht zu erhalten, das fand ich sehr bewundernswert. Normalerweise zeigte ich mich nicht, es sei denn ich hielt es für nötig und das war hier definitiv der Fall, denn ich wusste, dass ein paar Männer von Oda Nobunaga auf dem Weg hierher waren. Von wem auch sonst? Die anderen Fürsten griffen solche armen Dörfer meist nicht an, sie hatten wenigstens noch etwas Respekt und ein Herz für diese Menschen. Aber Oda Nobunaga hatte meiner Meinung nach kein Herz. Nicht umsonst wurde er auch Dämonenkönig des sechsten Himmels genannt. Ich wünschte mir, dass er bald von dieser Welt verschwand und in die Hölle fuhr. Wenn ich ihn selbst hätte zurückschicken können, hätte ich es schon getan, aber er hatte eine unglaublich große Truppe und auch alle Arten von Schusswaffen die es gab, das machte ihn zu dem gefährlichsten Gegner überhaupt. Dann hörte ich, noch vor den Dorfbewohnern, die Hufen der Pferde, die über den Boden preschten. Genau auf dem Weg hierher. Ich zog mich etwas weiter in den Schatten zurück. Ich trug einen schwarzen Mantel, der mich völlig verdeckte, und außerdem eine weiße Tiermaske mit roten Verzierungen. Ich konnte es mir nämlich niemals leisten mein Gesicht zu zeigen. Dann kamen sie in Sichtweite, die Reiter mit den Flaggen des Oda-Clans. Ich griff nach meinen Schwertern, jederzeit bereit zu kämpfen. Jetzt hatten die Dorfbewohner sie auch entdeckt. Sofort ließ jeder seine Arbeit stehen und liegen. Die Kinder rannten zu ihren Müttern, die sie schützend umarmten. Es waren ungefähr sieben, also nicht wirklich viele. Sie blieben nicht weit von mir entfernt stehen. Der Soldat, der an der Spitze geritten war, ergriff das Wort und rief laut, "Im Auftrag unseres Fürsten Oda Nobunaga werdet ihr sofort all eure wertvollsten Besitztümer herbringen und ihm als Geschenk überreichen! Wenn ihr euch weigert, werden wir euer Dorf dem Erdboden gleich machen, wegen fehlendem Respekt gegenüber dem mächtigsten Mann im Land der aufgehenden Sonne!" Alle waren still und bewegten sich nicht. Man konnte ihnen die Angst ansehen und die Spannung in der Luft spüren. Die Männer hatten auf einem Wagen eine große Holzkiste stehen, in die die Sachen wohl sollten. Aber was wollte Der Dämonenkönig überhaupt damit? Blöde Frage, er wollte das tun was er immer tat: Andere quälen. Wobei ich mir unsicher war ob diese Anordnung überhaupt direkt von ihm stammte, aber es waren trotzdem seine Soldaten. "Auf was wartet ihr?!", schrie der Soldat und schoss auf den Boden. Sofort rannten alle schnell in ihre Häuser und suchten nach Dingen zum abgeben. Alle brachten Sachen die wertvoll waren, zumindest für ihren Stand, und die Soldaten legten alles in die Kiste. Dann gingen sie wieder und ich hörte ihr ekelhaftes Lachen. Gleich nachdem sie gegangen waren, liefen manchen Müttern Tränen über das Gesicht und sie drückten ihre Kinder an sich.
Ich lief in den Wald zurück, wo Kiro auf mich wartete. Er hatte mich schon bemerkt, bevor wir uns überhaupt sehen konnten. Er lief mir entgegen und genau als er bei mir ankam, stieg ich auf seinen Rücken. Die anderen zwei Wölfe liefen hinter uns her. Ich ließ den Umhang, den ich trug, fallen und sofort fing ihn Konoe und lief damit davon, seinen Platz ersetzte sofort Kima. Wir waren um einiges schneller als die Soldaten mit ihren Pferden, weshalb wir sie sofort einholten. Wir verfolgten sie nur kurz, bevor wir uns ihnen in den Weg stellten. Die Pferde stiegen, weil sie sich vor den Wölfen erschreckten. Die überraschten Blicke ließen mich hinter meiner Maske lächeln. "Das... das ist doch...", stammelte ein Soldat. Wow, man konnte für einen Moment Angst in seiner Stimme hören, das machte mich ziemlich stolz. "Fallt nicht darauf rein! Da stimmt irgendetwas nicht! Sie ist nur ein Mythos, mehr nicht!" rief sofort ein Soldat, wohl damit sich nicht alle von meiner Gestallt einschüchtern ließen. "W-Wer bist du?!", rief der Vorderste laut. Er wollte wohl den Starken markieren. Tja, dumm nur, dass ich dafür zuständig war. "Wie mein Name lautet ist nicht von Bedeutung. Doch ihr dürftet mich als das Mädchen der Wölfe, oder die mit dem Herzen der Amaterasu bereits kennen. Aber Wolfsmädchen reicht völlig" Kima, Yasuo und Kiro fingen an zu knurren und fletschten die Zähne. Ich liebte dieses Geräusch, sie waren so schön und gleichzeitig so gefährlich. "Wie ich sehe habt ihr da eine Kiste. Es macht doch nichts, wenn ich sie mir ausleihe, oder?", sagte ich gespielt. "Auf keinen Fall, egal wer du bist, dies ist Eigentum des Oda-Clans!", rief der Vordere mir zu. "Sicher? Das klingt nicht sehr überzeugend. Ich vermute das wird daran liegen, dass es eigentlich den Bewohnern des Dorfes dort hinten gehört.", sagte ich und zeigte mit einer meiner Klingen hinter die Truppe. Sie sahen mich mit großen Augen an. "Diese...!", sagte der Laute verärgert. "Tja, ich sehe schon, reden wird hier wohl nichts bringen", sagte ich ruhig, dann stürmten Kiro und ich schon auf sie zu. Bevor die Soldaten überhaupt merken, was um sie herum geschah, hatte ich schon den ersten erreicht und schnitt ihm gezielt durch die Brust. Er fiel mit einem Ächzen von seinem Pferd. Die anderen sahen panisch um sich, aber ich konnte mich schnell genug bewegen, sodass sie meine Position nicht einfach so lokalisieren konnten. Schon hatte ich den nächsten. Ich achtete genau darauf wie viele es noch gab, aber es war schnell vorbei. Dann kippte schließlich der Letzte um. Ich steckte mein Schwert wieder in die Scheide an meinem Rock. Manche Pferde waren schon weggerannt, doch die meisten waren noch da. Ich schickte sie weg, doch auf das Pferd, das den Wagen mit der Kiste zog, stieg ich auf. Kiro, Kima und Yasuo liefen wieder in den Wald, wo sie mir auf dem Rückweg versteckt folgten.
Schon nach ein paar Minuten war ich wieder in dem kleinen Dorf. Als ich dort ankam waren alle Augen auf mich gerichtet. Erst waren alle still, dann kam eine Frau zu mir. Ich stieg vom Pferd. "Sie sind keine von Oda Nobunagas Untertanen, oder?", fragte sie mich zögerlich. "Nein, keine Sorge. Ich hab mir nur mal das Pferd", ich zeigte auf den Wagen, "und das hier ausgeliehen." Die Frau sah erst verdutzt auf die Kiste, dann wieder zu mir. Sie konnte mein Gesicht ja nicht sehen, also konnte sie auch nicht ablesen, wie ich das nun meinte. "Und was wollen Sie dafür?", fragte sie etwas misstrauisch. "Für die Kiste? Dafür will ich nichts. Ich bringe sie nur zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurück, mehr nicht" Ich versuchte so freundlich wie möglich zu klingen. Wenn mein Gesicht schon verdeckt war, dann sollte man wenigstens hören können, dass ich das auch wirklich so meinte. Die Frau nahm meine Hände in ihre, "Vielen Dank! Sie haben keine Ahnung, wie viel uns das bedeutet!", in ihren Augen sammelten sich Tränen. Nun kamen auch ein paar der anderen Bewohner näher. "Gern geschehen", sagte ich und musste lächeln. Die Bewohner holten sich alle ihre Sachen wieder und als die Box wieder leer war, kam eine andere Frau und stellte sich vor mich. Sie neigte ihren Kopf, "Wie können wir Ihnen je dafür danken?" "Äh", ich hob abweisend die Hände, "Ist schon gut, das war doch nichts Besonderes", es war wirklich nett gemeint, aber ich verlangte nie etwas, trotzdem hatte ich schon eine kleine Sammlung an Geschenken, weil sie mir oft einfach in die Hand gedrückt wurden. "Aber es gibt da eine Sache, die mir wichtig wäre", fing ich an. Jeder sah mich an. Es war ein seltsames Gefühl, auch wenn ich es mir ja so ausgesucht hatte, stand ich ungern im Mittelpunkt. "Es wäre gut wenn ihr, falls ihr nach diesem Vorfall gefragt werdet, euch auf einen Namen für mich einigt, denn meinen richtigen kann ich euch nicht nennen" Die Bewohner sahen sich untereinander an und nickten. Ein paar redeten miteinander. Ich machte das jedes Mal so. Da ich schon in ein paar wenigen Dörfern verteilt über eine sehr große Fläche gewesen war und mich in einer vergleichbaren Situation gezeigt hatte, bat ich diejenigen, die mich gesehen hatten, sich einen Namen für mich zu überlegen. Besser wäre es auch wenn der Name nicht mehrmals benutzt wurde, darauf musste ich achten. So konnte man nie wirklich sagen, wer nun den Dörfern geholfen hatte und die Soldaten ermordet. Auch selbst wenn andere meinen richtigen Namen kennen sollten, könnten sie mich sowieso nicht so einfach finden und erst recht nicht fangen. Als Kind der Wölfe war ich in der Ninjakunst zwar nicht ausgebildet, aber durch die Natur der Wölfe hatte ich mir eigene Techniken zurechtgelegt, die aus mir auch eine Art Ninja machten. Ein kleineres Mädchen kam zu mir. Sie wirkte etwas schüchtern, hielt mir dann aber etwas hin, das sie anfangs hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Es war eine rote Rose. Ich nahm sie ihr mit einem glücklichen Lächeln ab, "Vielen Dank, sie ist wirklich wunderschön" "Wie wäre es mit Bara?" fragte eine Frau dann und lächelte. Ich sah auf die Rose. Alle nickten zustimmend und hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. Ich nickte und stieg dann auf das Pferd. "Gut, wenn euch also jemand nach diesem Vorfall fragt, dann sagt, dass mein Name Bara sei", Bevor noch jemand etwas sagen konnte gab ich dem Pferd das Zeichen zum loslaufen. Ich sah noch einmal zurück. Sie schauten mir hinterher und manche winkten. Ich winkte zurück und verschwand dann im Wald.
Ich ritt auf dem Pferd noch ein wenig weiter weg, mit Kima, Yasuo und Kiro im Schlapptau. Als ich mir dann sicher war, dass ich weit genug weg war, stieg ich ab, nahm dem Pferd den Sattel und das Geschirr ab, warf die Sachen ins Gebüsch, damit man sie nicht so schnell finden konnte, und schon lief es davon. Den kleinen Wagen verarbeitete ich in mühsamer Arbeit zu Kleinholz, damit es niemand mehr erkennen konnte und warf die einzelnen Stücke kreuz und quer durch die Gegend. Als ich fertig war kam Kiro zu mir und ich stieg auf seinen Rücken. Ein richtiges Zuhause hatte ich nicht, weshalb ich immer irgendwo anders schlief oder die Zeit verbrachte wenn es nichts sehr wichtiges zu tun gab. Meistens spionierte ich die Fürsten und ihre Untergebenen aus, um zu wissen wer was plante. Doch von manchen wusste ich dennoch wenig. Da viele selbst Ninjas hatten, hatte ich es schwer an Informationen ran zu kommen, so war es zum Beispiel beim Tiger von Kai. Ich hatte ein paar Tricks um an Informationen zu kommen, dennoch war mir das oft zu viel Arbeit, deswegen tat ich es nur wenn ich es wirklich für nötig hielt. Der Anführer der Ninjas von Kai hieß Sasuke Sarutobi, vor ihm musste ich mich ziemlich in acht nehmen. Er war nicht umsonst der Anführer, denn er war ein Elite-Ninja. Sich vor einem Elite-Ninja zu verstecken oder ihn auch noch auszuspionieren war ziemlich schwer, für mich eigentlich unmöglich. Dennoch wusste ich über ihn, dass er vor allem einem jungen Kämpfer namens Sanada Yukimura, der junge Welpe von Kai, diente. Natürlich unterstand er in erster Linie dem Tiger von Kai, aber dieser Yukimura hatte bei den Ninjas scheinbar auch viel zu sagen. Dann gab es aber noch den Fürsten Uesugi Kenshin. Er hatte ebenfalls Ninjas, oder sagen wir, einen Ninja: Die Kunoichi Kasuga. Sie war auch ein Elite-Ninja, aber noch lange nicht so erfahren wie Sasuke. Ihr hinterher zu spionieren wirkte im Vergleich zu Sasuke um einiges einfacher, war aber dennoch ein schwierigeres Unternehmen. Sie war mir noch nie wirklich sympathisch gewesen. Ich meinte, ich kannte sie natürlich nicht persönlich, aber schon von dem was ich über sie wusste war sie nicht eine potenzielle Freundin. Sie hatte einen hautengen Ganzkörperanzug an, der eigentlich ihre ganze Brust außenvorließ. Sie war vorne praktisch nackt, das trug auch ein wenig dazu bei, dass sie mir komisch vorkam, denn wer würde bitte gerne so durch die Gegend laufen? Und so verneigte sie sich auch noch vor ihrem Fürsten. Obwohl ich mir denken konnte, dass er das gar nicht so schlecht fand... Aber dass sie in ihren Fürsten verliebt war und er in sie ebenso, konnte sogar ein Blinder sehen. Jedes mal wenn sie dem Fürst etwas berichtete, sprach er sie mit 'Schönste meiner Klingen' an und sie wurde rot. Manchmal wurde es auch noch peinlicher, aber so lange und oft spionierte ich sie auch nicht aus. Außerdem wollte ich solche Sachen auch gar nicht sehen, das brachte doch jeden zum Fremdschämen.
Kiro lief langsam los. Wir hatten es nicht allzu eilig. Es wurde schon etwas dunkel, wir sollten uns langsam etwas zu essen organisieren und uns dann schlafen legen. Aber das dürfte nicht so schwer werden, denn ich kannte mich hier relativ gut aus. Ich lebte hier schon mein ganzen Leben, da konnte man sich sogar Wälder gut einprägen, auch wenn man denken könnte, dass es überall gleich aussah. Ich hörte Yasuos Magen knurren und ich merkte, dass ich auch schon ziemlichen Hunger bekommen hatte. Die anderen Wölfe liefen näher zu uns. Eindeutig das Zeichen, dass wir etwas essen sollten. Wir waren immer im Rudel unterwegs, aber das Rudel änderte sich mit der Zeit auch etwas. Ich wusste nicht genau, wie viele tausend Wölfe es in allen Wäldern verteilt gab, ich hatte nie nachgezählt, aber ich kannte die meisten, zumindest hatte ich sie schon einmal gesehen. Doch nicht alle Wölfe waren mit meiner Existenz einverstanden, weshalb ich ihnen nicht zu nahe kommen durfte. Ich konnte zwar die Wolfssprache verstehen, aber angeblich konnte ich das auch nur, weil ich in mir einen kleinen Teil der Göttin Amaterasu trug, was diese Wölfe aber nicht interessierte. Ich war mir zwar nicht wirklich so sicher ob das stimmte und ich die Wölfe nicht einfach verstand, weil ich schon mein ganzes Leben mit ihnen verbracht hatte, aber Kiro und die anderen Wölfe waren davon scheinbar überzeugt. Diese Legende über ein Mädchen, dass die Göttin der Natur, die ein Wolf war, in sich trug und ein Leben bei den Wölfen führte, gab es schon mehr als hundert Jahre. Und ich sollte diese Legende zum Leben erweckt haben? Für mich war das etwas schwer zu glauben, aber warum sollte ich es abstreiten, es brachte für mich im Moment schließlich nur Vorteile. Alles was die Legende besagte erfüllte ich zwar nicht, ich hatte schließlich keine Wolfohren oder einen Schwanz, dafür aber die Fähigkeit Wölfe zu verstehen und mich schnell wie ein Ninja zu bewegen, auch ohne eine Ausbildung zu haben. Außerdem hatte ich auch die Sinne eines Wolfes, was ich wirklich toll fand. Sie waren zwar nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei echten Wölfen, aber immerhin. Was das Wolfsmädchen in der Legende getan hatte wusste ich nicht wirklich. Sie hatte gekämpft, aber gegen wen und für wen? Ich wusste, gegen wen ich kämpfte: Im Moment kämpfte ich gegen den Dämonenkönig Oda Nobunaga und für die Menschen, die friedlich leben wollten. Aber ich war schließlich alleine. Wie sollte ich gegen den Oda-Clan ankommen? Das war völlig unmöglich. Ich hatte zwar meine Wölfe immer bei mir, vor allem Kiro, aber der Oda-Clan besaß Schusswaffen und ich würde meine Familie niemals in so eine Gefahr bringen und sie kämpfen lassen. Ich hatte zwei Schwerter und genug Kampferfahrung, gut, vielleicht um einiges weniger Kraft als Nobunaga, aber meine Schnelligkeit sollte das etwas ausbessern... Tja und dennoch würde ich es niemals schaffen alleine gegen ihn anzukommen.
Aber ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich mich nun einem Fürsten solange anschließen sollte bis Nobunaga vernichtet war. Aber selbst wenn ich das tat, blieb immer noch die Frage wem ich nun beitreten sollte. Meine erste Wahl würde auf den einäugigen Drachen aus Oshu fallen. Sein oberstes Ziel war es Nobunagas Kopf zu bekommen, das wäre genau das, was ich auch wollte. Aber dennoch wusste ich zu wenig über Date Masamune, dass ich mich ihm einfach anschließen würde. Außerdem wäre es ja nicht gesagt ob er eine Fremde wie mich in seine Truppe aufnehmen würde. Aber wichtiger war jetzt erst einmal etwas zu essen, darüber konnte ich ja noch später nachdenken. Yasuo stupste mit seiner Schnauze an mein Bein, um mir zu zeigen, dass er etwas gewittert hatte. Wir blieben alle stehen, ich stieg ab und sah auf den Boden. Dort waren Spuren. Als ich sie mir etwas genauer ansah, erkannte ich, dass es Rehspuren waren. "Na dann geht mal los etwas jagen", sagte ich und strich Kiro und Yasuo über den Kopf. Kiro sah mich mit größeren Augen an. Ich wusste, was er gerade sagte. "Nein, ich komme nicht mit, macht das ruhig allein. Dort drüben ist ein Bach", ich zeigte in die Richtung, aus der ich das Wasser hören konnte, "da werde ich mir einen Fisch fangen und essen. Wenn ihr fertig seid, könnt ihr ja kommen. Ich habe heute keine große Lust auf Reh", lächelte ich. Dann liefen sie den Spuren nach und ich machte mich auf zum Bach. Dort angekommen suchte ich mir einen etwas längeren Ast, spitzte ihn mit meinem Taschenmesser an und legte mich auf die Lauer. Es dauerte nicht lange, da hatte ich schon einen erwischt. Ich machte ein kleines Feuer und briet den Fisch. Ich hätte ihn auch roh essen können, aber das schmeckte nicht besonders. Genau deswegen wollte ich auch kein Reh. Rohes Fleisch aß ich natürlich ab und zu auch, aber ich machte es eben nicht sehr gerne. Als der Fisch fertig war aß ich ihn vorsichtig um keine Gräten zu schlucken. Es dauerte etwas und als Kiro mit den anderen zurück kam, da war ich auch gerade fertig. Ich stand auf und machte das Feuer aus. Wir mussten jetzt noch etwas von diesem Platz weggehen, weil jemand den Rauch vielleicht sehen könnte und herkam. Also liefen wir noch etwas weiter weg und kamen zu einem größeren Felsen. Wir legten uns alle nah aneinander in die Schattenseite des Felsens. Ich lag immer bei Kiro, weil er immer seinen Kopf oben an meinen legen wollte. Ich fand das wirklich süß und ich streichelte ihn oft noch etwas, bis er dann schlief. Aber das machte ich immer mal wieder bei den anderen auch, ich wollte ja nicht, dass sie sich so fühlten, als wären sie nicht wichtig.
Ich konnte nicht sofort schlafen und sah mir meine schlafenden Wölfe an. Sie sahen alle so friedlich und zufrieden aus. Für andere waren sie furchteinflößend und gefährlich, ihr Aussehen war da meist der ausschlaggebende Punkt. Sie waren alle nicht klein so wie ein Druchschnittswolf. Viele Wölfe sind mit der Zeit immer größer geworden und im Extremfall reichte ihr Rücken bis zum Oberarm. Das kam aber wirklich selten vor, Kiros Rücken reichte bei mir z.B. nur bis zum Unterarm, was auch schon sehr groß war. Ich dachte noch etwas nach, darüber wie es weitergehen sollte, das tat ich fast jeden Abend. Und dennoch kam ich nie so richtig weiter... Nach einer Weile schlief ich dann auch ein.