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Puck du Idiot

Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Ashallayn "Ash" Darkmyr Tallyn Grimalkin Meghan Chase OC (Own Character) Robin "Puck" Goodfellow
18.03.2017
03.09.2018
22
26.397
5
Alle Kapitel
15 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
19.05.2018 1.556
 
„Okay, fangen wir mit der letzten großen Lagebesprechung an.“, verkündete Meghan, nachdem sich alle im großen Konferenzraum des Eisernen Schlosses eingefunden hatten. Seit wir in Mag Tuiredh angekommen waren, gab es immer wieder größere und kleinere Besprechungen und Versammlungen. Mal ging es um die Lage in den verseuchten Gebieten, mal ob und wie man den erkrankten Feen helfen konnte oder darum, was genau diese mysteriöse Seuche überhaupt verursacht hatte. Leider waren die meisten dieser, oft hitzigen Diskussionen ohne nennenswertes Ergebnis im Sand verlaufen. Dementsprechend war ich nicht wirklich davon überzeugt, dass dies die letzte Lagebesprechung sein würde, bevor wir auch nur irgendwo hin aufbrechen würden. „Ash, wiederhole doch bitte noch einmal für alle Anwesenden unser jetziges Wissen über die Seuche und deren Auslöser.“ Meghan überließ das Wort dem Eisprinzen. „Wie wir alle leider schon mehrmals feststellen mussten“, begann Ash, “wissen wir leider herzlich wenig über die Seuche. Wir konnten jedoch diverse Symptome bei betroffenen Landstrichen und erkrankten Feen beobachten. Das Auffälligste wäre dabei, das sogenannte „Rosten“. Genau wie bei der Reaktion von ungeschütztem Eisen und Feuchtigkeit, entsteht auf der Haut des Betroffenen eine Rostschicht, welche sich von der Ausbruchsstelle aus über den gesamten Körper ausbreitet. Durch diesen Rost kommt es zur Lähmung der betroffenen Körperteile. Außerdem mussten wir beobachten, dass es in einigen Fällen zum Zerfall von Gliedmaßen kam.“ Er machte eine Pause, damit alle das Gesagte verarbeiten konnten. Beim Gedanken daran, dass mein Arm oder  Bein einfach zerbröseln könnte, lief es mir kalt den Rücken runter. Eine schreckliche Vorstellung. Was auch immer diese Seuche ausgelöst hatte, wir mussten es unbedingt aufhalten. Ash, der inzwischen weitergesprochen hatte, riss mich aus meinen Gedanken: „Des Weiteren haben wir herausfinden können, wo die Seuche ungefähr ausgebrochen sein könnte.“ Na wenn das mal keine guten Neuigkeiten sind, dachte ich und spitzte die Ohren. „Die Quelle der Rostseuche befindet sich irgendwo im Nordosten des Eisernen Reiches. Von dort aus hat sie sich auf die angrenzenden Gebiete ausgebreitet. Wir haben Glück, dass sie noch nicht bis hierher oder zu den Grenzen der anderen Reiche vorgedrungen ist. Das verschafft uns mehr Zeit, um-“ „Um den Urheber zu zerstören.“, unterbrach ihn Meghan. „Aber wie sollen wir etwas zerstören, von dem wir nicht mal wissen wer oder was es ist?“, fragte ich frustriert. „Was das angeht,“, antwortete sie, „haben wir endlich eine Spur.“ Völlig verdutzt starrte ich Meghan an. Das sollte wohl ein Scherz sein. „Wir wissen was der Auslöser ist?“, wollte Teesa wissen, die sich bis jetzt völlig aus den Besprechungen herausgehalten hatte. Auch Puck, der, wenn er überhaupt mal anwesend war, immer grimmig in der hintersten Ecke gesessen hatte, schaute jetzt auf. Dass er nach über einer Woche immer noch nicht seine alte scherzhafte Art wieder angenommen hatte, machte mir langsam wirklich Sorgen, auch wenn ich selbst zurzeit nicht gerade das blühende Leben war. Aber das war für den Moment sowieso zweitrangig. Viel wichtiger war jetzt das, was Meghan als nächstes sagen würde.

„Wir wissen nichts Genaues…“, fing die Eiserne Königin an. „aber bei dem Auslöser der Seuche handelt es sich höchstwahrscheinlich um das goldene Vlies.“ „Ich dachte, seine Existenz wäre nur eine Legende?“, dachte Teesa laut. „Leider nein und zu unserem Pech besitzt das goldene Vlies eine große magische Kraft, die in den falschen Händen ganze Länder zerstören kann.“ „Und wie genau sollen wir dieses Ding in einem so großem Gebiet finden?“ Verwirrt blickte ich von Meghan zu Ash und wieder zurück. „Da kommst du ins Spiel Teesa.“, sprach Ash das Satyrmädchen an. „Ich?“ Die Ärmste schien nicht minder verwirrt als ich zu sein. „Genau. Laut der Legende gibt es eine Art Feenwesen, die sich magisch vom goldenen Vlies angezogen fühlt.“ „Satyre“, sprach ich das aus, was alle dachten.

Nachdem wir noch einige Stunden über das Wann und Wie unserer kommenden Reise gesprochen hatten, verschwand wieder jeder in einen anderen Teil des Schlosses um sich vorzubereiten. Ich war gerade dabei, einige von den Klamotten, die mir Meghan geliehen hatte, in einen Rucksack zu packen, als es an meiner Zimmertür klopfte. Ich rief ein kurzes „Herein“ und Meghan steckte ihren Kopf durch die Tür. „Darf ich reinkommen?“, fragte sie.“Klar. Falls es dich nicht stört, dass hier gerade das reinste Chaos herrscht.“ Lachend ließ sie sich aufs Bett fallen. „Also was willst du?“, fragte ich grade heraus. „Ich schätze mal du bist nicht hier, um mich beim Packen zu beraten oder?“ „Nicht wirklich. Ich… wollte mit dir über Puck sprechen. Ich mache mir langsam ernsthafte Sorgen um ihn.“ „Nicht nur du. Du willst, dass ich mit ihm über die Sache im Tuiredh-Express rede.“ Überrascht schaute Meghan mich an. „Ja du…du hast es erfasst. Und…würdest du mit ihm sprechen?“ „Das hatte ich vor, vorausgesetzt, er lässt mich.“, seufzte ich. „Wow, irgendwie dachte ich, ich brauch mehr Überzeugungskraft.“ „Bis heute morgen hätte ich das wahrscheinlich genauso gesehen.“, lachte ich leise. „Und was hat das geändert, wenn ich fragen darf?“, wollte Meghan wissen. „Tja wahrscheinlich die Aussicht darauf, dass wir endlich etwas gegen diese elende Seuche unternehmen werden und Puck und ich wohl oder übel zusammen kämpfen werden müssen, was nicht wirklich klappt, wenn man sich die ganze Zeit anschweigt und sich aus dem Weg geht. Also dachte ich, dass es das Beste wäre, die ganze Sache zu klären bevor wir aufbrechen.“, beendete ich meine Ausführungen. „Meine kleine Cym wird erwachsen!“, rief Meghan und zog mich in eine feste Umarmung. „Du hörst dich an wie meine Mutter.“, stöhnte ich, obwohl ich die Umarmung mehr als genoss. „Naja Mutter vielleicht nicht, aber eine kleine Schwester zu haben wäre gar nicht schlecht.“, lachte sie und ging auf die Tür zu. Mit einem ermutigenden „Viel Glück“ verschwand sie.

Etwas zaghaft klopften meine Knöchel gegen das helle Holz der Tür. Keine Antwort. Ich versuchte es ein zweites Mal, etwas lauter. „Wenn du das bist Meghan, kannst du wieder gehen. Und nimm den Eisbubi gleich mit.“ Pucks genervte Stimme drang dumpf durch die Tür. Er war also immer noch verdammt mies drauf…gut zu wissen. Vorsichtig drückte ich die Klinke runter und steckte den Kopf ins Zimmer. „Ich sagte doch, du sollst abziehen, Meghan, ich bin nicht in der Stimm-„ Der Feuerkopf verstummte, als er erkannte, dass nicht Meghan, sondern ich sein Zimmer betreten hatte. „Hey.“, sagte ich leise, in der Hoffnung, dass er sich auf ein Gespräch mit mir einlassen würde. „Was willst du hier?“, fragte er feindselig. Soviel dazu. „Ich… ich hatte gehofft… wir könnten reden…“ Leise schloss ich die Tür hinter mir. „Worüber? Darüber, dass du mir das Herz rausgerissen hast, nachdem du mir Hoffnungen gemacht hast?“ Schmerz und Wut lagen in seinen Augen. Zusammen mit dieser Anschuldigung traf es mich, wie ein Schlag in die Magengrube. „Genau darüber.“, antwortete ich schuldbewusst. „Erst einmal… es tut mir leid, dass ich so ein Monster war. Ich wollte dich nicht verletzen.“ „Ach ja? Das hättest  du dir vielleicht vorher überlegen sollen. Deine Entschuldigung kannst du dir sonstwohin schieben.“, mit diesen Worten drehte er mir den Rücken zu und ging in Richtung Badezimmer. „Und wenn das alles ist, geh bitte. Wie schon gesagt bin ich nicht in der Stimmung zu reden.“ „Puck warte!“, rief ich verzweifelt. „Lass es mich erklären!“ „Warum sollte ich dir nach deinem Schauspiel irgendetwas glauben.“ Seine Worte trafen mich mitten ins Herz. Ich hatte es verbockt, endgültig. Ich war bereits im Begriff aufzugeben und wollte schon die Klinke runter drücken, als mir plötzlich Meghans Worte in den Kopf kamen: „Gib niemals auf und kämpfe um ihn!“. Genau das würde ich tun. Eine Welle von Motivation durchströmte mich. Warum sollte ich mich einfach meinem Schicksal ergeben, ohne wenigstens ernsthaft versucht zu haben, Puck zurück zu bekommen?

Entschlossen wandte ich mich ihm zu. Er zeigte mir noch immer die kalte Schulter, doch das würde mich nicht aufhalten. „Robin…“, begann ich, ohne zu wissen, was genau ich eigentlich sagen wollte. „Ich erwarte keine Antwort von dir, du musst nichts sagen, hör mir bitte einfach nur zu.“ Schweigen. Ich holte tief Luft und sprach weiter: „Ich habe dich verletzt und das tut mir aufrichtig leid. Du wirst es mir zwar nicht glauben, aber da im Tuiredh-Express habe ich nicht nur dir, sondern auch mir das Herz rausgerissen. Ich empfinde schon so lange mehr als nur Freundschaft für dich, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich habe unsere tiefe Verbindung zerstört und das bereue ich zu tiefst. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll. Und auch wenn ich noch nicht in der Lage bin deine Gefühle bedingungslos und ohne sie zu hinterfragen akzeptieren kann, sofern sie denn, nach dem was ich dir angetan habe, noch vorhanden sind…“, ich stockte und versuchte die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. „Dann will ich es wenigstens versuchen. Bitte gib mir eine zweite Chance und hab Geduld mit mir.“ Ich ließ das Gesagte sacken und wartete ab, ob Puck etwas erwidern würde, doch er blieb stumm. Ich wandte mich zum Gehen und öffnete Tür, als ich mich noch ein letztes Mal umdrehte und die Worte sagte, die mir bereits seit Jahren auf der Seele brannten:

„Ich liebe dich, Robin.“



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Endlich habe ich dieses Kapitel fertig! Ich hatt zwar schon die einzelnen Schnipsel fertig, aber die irgendwie mit einander zu verknüpfen war einfach unglaublich schwierig.
Ich hoffe ihr vergebt mir, dass sich Puck in diesem Kapitel aufführt wie ein Arsch, aber ich glaube das darf er ausnahmsweise mal ^^'
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