21 Momente
von Lexica aus Panem
Kurzbeschreibung
21 Momente zu verschiedenen Zeiten in der Trilogie, inspieriert durch das Projekt "21 Schlagworte".
GeschichteFreundschaft / P12 / Gen
Cole St. Claire
Grace Brisbane
Isabel Culpeper
Samuel Roth
31.01.2017
03.04.2017
8
3.424
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31.01.2017
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Das einzige, was mich dabei stört mich fast umzubringen, ist, dass ich mich nicht umbringen darf. Ich bin nicht mehr dahinter her zu sterben, aber dieses kleine Wörtchen „fast“ setzt mir ein Limit. Und für Cole St. Clair gibt es keine Limits. Ich hatte das Wort förmlich aus meinem Wortschatz verbannt, wie ich es in einem Interview irgendeiner Teenie Zeitschrift beschrieb.
Aber ich muss am Leben bleiben. Für Grace. Für Sam.
Ich suche nach einem Heilmittel. Ich suche nach einem Mittel, das mich zum Wolf macht, damit ich vergessen kann.
Zum ersten Mal seit langem mache ich etwas für andere Menschen und dennoch schaffe ich es meinen Profit daraus zu ziehen.
Ich verkaufe es mir so: Wenn ich herausfinde, was mich zum Wolf macht, dann weiß ich, dass das niemanden zum Menschen macht.
Ich bin und bleibe ein Egoist.
Würde ich nach einem Heilmittel suchen, wenn ich nichts dafür bekäme? Nun… vielleicht doch. Aber nicht so verzweifelt.
Macht diese verzweifelte Suche mich weniger zu einem Egoisten? Sam meint, ich sei einfach immer ein Egoist, wenn auch mit altruistischen Merkmalen.
Ich bin so satt, ich kann mich kaum noch rühren. Seit ich mein Fasten abgeschlossen habe (weil es keine Ergebnisse gab), versuche ich mehr zu essen. Hauptsächlich Fleisch. Steaks, blutig gebraten, genießbar für Menschen und doch so nahe wie möglich am Wolf. Ich stopfe Fleisch in mich rein, laufe kilometerweit, denn das ist es, was Wölfe tun. Soweit ich mich erinnern kann. Meine Augen huschen zu der kleinen Spritze vom gestrigen Abend. Zwei bis drei Stunden Wolf sollten drin sein.
Ich presse die Handballen auf meine Augen. Ich darf nicht.
Es muss einen Weg geben.
Träge gebe ich „Wie versteckt man ein Rudel Wölfe“ in die Suchmaschine meines Handys ein.
Nichts, was hilft.
In Europa kommen die Wölfe zurück und die Leute beschützen sie. Hurra. Bis Amerika so weit ist, sind wir alle tot.
Ich schließe die Augen, ausnahmsweise liege ich auf meinem Bett.
„Cole?“, ruft Sam durchs Haus.
Ich stelle mich schlafend, rühre mich nicht.
„Ich weiß, dass du wach bist.“, sagt er und kommt in mein Zimmer. Er scannt alles mit seinen gelben Augen, dann nickt er zur Spritze. „Was ist das?“
„Nichts, was dir helfen kann.“
Er zieht die Augenbrauen nach oben, belässt es aber dabei. „Brauchst du etwas aus dem Supermarkt?“
„Fleisch.“, murmle ich und kritzle in mein Notizbuch, weil mir eine neue Kombination eingefallen ist. „Am besten Hirschragout.“, schließlich fressen wir als Wölfe Hirsche.
„Das musst du bezahlen.“
Ich ignoriere ihn. „Was hast du am liebsten gegessen kurz nach deiner Rückverwandlung? Hast du je das Bedürfnis nach… wölfischem Fraß verspürt?“
Sam runzelt die Stirn. „Ich wollte Rührei. Und Ulriks Brot. Und Steaks von Beck.“
Ich seufze. „Du hättest auch einfach „nein“ sagen können.“
„Bring dich nicht um, während ich weg bin.“, sagt er schlicht und geht.
„Heißt das, ich darfs, wenn du zurück bist?“, rufe ich hinterher, doch ich höre nur, wie die Haustür ins Schloss fällt.
Mein Notizbuch und ich gehen in die Küche, es gibt Arbeit. Schwungvoll drehe ich die Musik so laut, dass meine Ohren klingeln und beginne.
Ich suche ein Heilmittel. Ich werde es finden.
Das einzige, was mich dabei stört mich fast umzubringen, ist, dass ich mich nicht umbringen darf. Ich bin nicht mehr dahinter her zu sterben, aber dieses kleine Wörtchen „fast“ setzt mir ein Limit. Und für Cole St. Clair gibt es keine Limits. Ich hatte das Wort förmlich aus meinem Wortschatz verbannt, wie ich es in einem Interview irgendeiner Teenie Zeitschrift beschrieb.
Aber ich muss am Leben bleiben. Für Grace. Für Sam.
Ich suche nach einem Heilmittel. Ich suche nach einem Mittel, das mich zum Wolf macht, damit ich vergessen kann.
Zum ersten Mal seit langem mache ich etwas für andere Menschen und dennoch schaffe ich es meinen Profit daraus zu ziehen.
Ich verkaufe es mir so: Wenn ich herausfinde, was mich zum Wolf macht, dann weiß ich, dass das niemanden zum Menschen macht.
Ich bin und bleibe ein Egoist.
Würde ich nach einem Heilmittel suchen, wenn ich nichts dafür bekäme? Nun… vielleicht doch. Aber nicht so verzweifelt.
Macht diese verzweifelte Suche mich weniger zu einem Egoisten? Sam meint, ich sei einfach immer ein Egoist, wenn auch mit altruistischen Merkmalen.
Ich bin so satt, ich kann mich kaum noch rühren. Seit ich mein Fasten abgeschlossen habe (weil es keine Ergebnisse gab), versuche ich mehr zu essen. Hauptsächlich Fleisch. Steaks, blutig gebraten, genießbar für Menschen und doch so nahe wie möglich am Wolf. Ich stopfe Fleisch in mich rein, laufe kilometerweit, denn das ist es, was Wölfe tun. Soweit ich mich erinnern kann. Meine Augen huschen zu der kleinen Spritze vom gestrigen Abend. Zwei bis drei Stunden Wolf sollten drin sein.
Ich presse die Handballen auf meine Augen. Ich darf nicht.
Es muss einen Weg geben.
Träge gebe ich „Wie versteckt man ein Rudel Wölfe“ in die Suchmaschine meines Handys ein.
Nichts, was hilft.
In Europa kommen die Wölfe zurück und die Leute beschützen sie. Hurra. Bis Amerika so weit ist, sind wir alle tot.
Ich schließe die Augen, ausnahmsweise liege ich auf meinem Bett.
„Cole?“, ruft Sam durchs Haus.
Ich stelle mich schlafend, rühre mich nicht.
„Ich weiß, dass du wach bist.“, sagt er und kommt in mein Zimmer. Er scannt alles mit seinen gelben Augen, dann nickt er zur Spritze. „Was ist das?“
„Nichts, was dir helfen kann.“
Er zieht die Augenbrauen nach oben, belässt es aber dabei. „Brauchst du etwas aus dem Supermarkt?“
„Fleisch.“, murmle ich und kritzle in mein Notizbuch, weil mir eine neue Kombination eingefallen ist. „Am besten Hirschragout.“, schließlich fressen wir als Wölfe Hirsche.
„Das musst du bezahlen.“
Ich ignoriere ihn. „Was hast du am liebsten gegessen kurz nach deiner Rückverwandlung? Hast du je das Bedürfnis nach… wölfischem Fraß verspürt?“
Sam runzelt die Stirn. „Ich wollte Rührei. Und Ulriks Brot. Und Steaks von Beck.“
Ich seufze. „Du hättest auch einfach „nein“ sagen können.“
„Bring dich nicht um, während ich weg bin.“, sagt er schlicht und geht.
„Heißt das, ich darfs, wenn du zurück bist?“, rufe ich hinterher, doch ich höre nur, wie die Haustür ins Schloss fällt.
Mein Notizbuch und ich gehen in die Küche, es gibt Arbeit. Schwungvoll drehe ich die Musik so laut, dass meine Ohren klingeln und beginne.
Ich suche ein Heilmittel. Ich werde es finden.