John war Sherlocks Flirten aufgefallen, doch er hatte weiter die Ruhe bewahrt und seine Rolle als bester Freund gespielt. Sherlock flirtete manchmal, ohne es zu wollen, und manchmal wollte er es sogar zuviel. Erregte Frauen und Männer ließen sich nun einmal besser kontrollieren und manipulieren, doch mit der Frau hatte John nicht gerechnet. Irene Adler hatte ganz genaue Vorstellungen gehabt, wie sie ihre Bewunderung für Sherlock zum Ausdruck bringen wollte. Ihren Dank dafür, dass Sherlock die Geheimpläne Mycrofts aufgedeckt hatte. (Geheimpläne, die längst auf Eis lagen, seit John das Handy geknackt und es Mycroft übergeben hatte um die Daten zu sichern.) John musste sich dringend beruhigen, sonst würde er Irene Adler umbringen und den ganzen Plan zunichtemachen.

»Ich will sie auf der Stelle, hier auf diesem Tisch, bis sie zwei Mal nach Gnade flehen.«*

Ruhig John, ruhig, du bringst sie nicht um, du bringst sie nicht um. Aber du zeigst ihr endlich, dass sie hier nicht in dieser Position ist.

Als Irene Adler schließlich einmal zur Toilette ging, war John blitzschnell bei Sherlock und drückte ihm etwas in die Hand. »Du trägst diesen Plug, bis ich dir sage, dass du ihn herausnehmen sollst, oder ich das mache.«

Sherlock flehte an diesem Tag sogar dreimal nach Gnade, doch tat er es nicht auf dem Tisch, sondern in ihrem gemeinsamen Bett. Als John wenig später etwas zu trinken holen wollte, traf er auf eine kalkweiße Irene Adler, die verstört auf dem Sofa saß.

»Oops, war er mal wieder zu laut? Das wird er immer, wenn wir es auf diese Art tun«, fragte er nur süffisant und nickte ihr dann noch einmal zu, bevor er im Schlafzimmer verschwand. Allerdings nicht ohne, sich an der Tür noch einmal umzudrehen und ihr zuckersüß zu zulächeln und dann mit einem »Dreimal.« wieder ins Schlafzimmer zu verschwinden.