Rettung in letzter Sekunde
von SheDragon
Kurzbeschreibung
Im Land der aufgehenden Sonne steht eine Herausforderung für den einäugigen Drachen und seine Armee an. Unterstützt von seinem treuen Begleiter Kojuro Katakura und seiner Kunoichi muss der Boss von Oshu sein Land und die Bürger schützen. Von allen Seiten angegriffen, verteidigen sie die Stadt bis zum Letzten. Doch der Preis ist hoch.
OneshotTragödie, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Date Masamune
OC (Own Character)
07.01.2017
07.01.2017
1
5.252
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Man hörte nur die Hufen der Pferde. Wir alle wussten, dass es einer der härtesten Kämpfe überhaupt werden würde. Mental bereiteten wir uns darauf vor unser Leben zu geben falls es nötig war und es schien so, als würde nicht jeder überleben können... Nur wer von uns am Ende übrig blieb wussten wir nicht. Aber ich wusste eines. Ich sah zu Masamune, der an der Spitze ritt. Ich würde ihn beschützen, egal was es kostete... Wenn ich anstelle von Kojuro an seiner Seite war und mich opfern musste um ihn zu retten, dann überlebte er und dann überlebte auch Kojuro. Ich würde beide beschützen, ihr Leben war viel kostbarer als meines und ich könnte niemals damit leben überlebt zu haben ohne wenigstens versucht zu haben sie zu retten. Aber soweit würde das alles nicht kommen, ich schaffte das, es war das Wichtigste für mich. "All right!", rief Masamune dann. Aber es war kein Ruf zum anfeuern, es war ernster. "Jetzt kommt der Moment der Wahrheit!", fing er an. Er ritt langsamer, wir wussten was zu tun war. Alle hielten an nur Masamune ritt ein kleines Stück vor und sah uns an. Sein Blick schweifte über die Reihen. "Heute könnte der schwerste Kampf unseres Lebens bevorstehen, schwerer als der gegen den Dämonenkönig. Es haben sich mehrere Armeen gegen uns zusammengeschlossen und sie werden jeden noch so schmutzigen Trick verwenden um uns alle aus dem Weg zu räumen. Ich kann niemandem versprechen, dass er nach dem heutigen Tag zurückkehren wird, das liegt allein an euch! Gebt alles, kämpft für euer Land, kämpft für die, die euch wichtig sind und kämpft für eure Ehre!", rief Masamune. Die Soldaten fingen an zu jubeln. Wie immer waren Kojuro und ich die einzigen die den Mund hielten. Ich musste mir selbst eingestehen, dass ich etwas Angst hatte... aber ich durfte es nicht zeigen. "Ihr kennt den Plan. Wir müssen uns so gut wie möglich daran halten. Wenn etwas passiert, was wir nicht vorausgesehen haben, dann müsst ihr selbst zurechtkommen, aber ich vertraue darauf, dass das jeder einzelne von euch hinbekommt!", sagte Masamune noch, "Und jetzt stellt euch auf!" Wir alle brachten uns in Position. Wir würden uns in drei Teile aufteilen. Masamune, Kojuro und auch ich führten ein paar Soldaten an und traten einer Armee entgegen... Das Problem dabei war: Wir waren viel zu sehr in der Unterzahl. Die Gewinnchancen waren gering aber wir mussten es versuchen, wir würden alles geben. Ich hatte zum ersten Mal eine richtige Rüstung an und keine Ninjakleidung, das alleine zeigte mir, dass alles anders werden würde. Eine Armee kam von Norden, eine von Osten und eine weitere von Westen... Jedoch konnten wir nicht genau wissen ob der Plan trotzdem aufgehen würde. Wie Masamune gesagt hatte benutzen die Armeen faule Tricks und Fallen um jemanden zu besiegen. Es war kaum möglich zu wissen was alles passieren könnte.
"Good Luck!", wünschte Masamune noch allen und sah hinter sich zu den Soldaten. Ich folgte seinem Blick und sie alle lächelten siegessicher. Nur ich war mir nicht sicher wie es ausgehen würde... Dann sah Masamune mich direkt an und ich erwiderte seinen Blick. Aber ich wollte ihn nicht zu lange ansehen, ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich etwas unsicher war. Dann lächelte ich. Ich war die erste die losreiten musste. "Na schön, dann legen wir mal los!", rief ich zu den anderen woraufhin sie jubelten. Das baute mich schon etwas auf, zu wissen, dass sie mir vertrauten und folgten. Mein Pferd stieg und ich preschte voran. Sofort folgte mir meine Truppe. Wir hatten die Armee des Ostens zu besiegen, was sicher nicht allzu einfach werden würde. Sie bestanden zum Teil aus Banditen, die kannten sich alle mit Tricks enorm gut aus aber... Ich hatte schon oft gegen solche Leute gekämpft, demnach jeden dieser dreckigen Tricks schon mindestens 10 Mal erlebt. Ich war aufgeregt, aber das zeigte mir nur, dass ich bereit war und genug Kraft hatte. Wir ritten nicht lange, da hielt ich sie an. Ein großes Feld und es roch... Nach Schwarzpulver. Dass hier Minen vergraben waren, war mehr als nur offensichtlich. Ich drehte mich zu den anderen um, "Ok, folgender Plan: Die Armee wartet in ungefähr fünf Kilometern auf unsere Ankunft. Sie gehen davon aus, dass wir diesen Weg benutzen, deshalb sind hier überall Minen vergaben. Für uns wäre es am praktischsten ihre Tricks gegen sie zu verwenden so gut es geht. Wir werden dieses Feld also umreiten und sie dazu bringen einem von uns zu folgen, und zwar mir. Ich reite dann durch das Feld und weil sie annehmen, dass wir die Falle schon ausgelöst haben, reiten sie einfach hinterher. Es kann natürlich passieren, dass es fehlschlägt aber die Minen können uns auf jeden Fall noch nützlich sein", erklärte ich dann. Yoshinao meldete sich zu Wort, "Aber du kannst doch ebenfalls getroffen werden. Es wäre ein zu hoher Preis dich als unsere Gruppenführerin das machen zu lassen. Ich schlage vor, dass das jemand von uns übernimmt", meinte er. Die anderen nickten zustimmend. "Ich schätze es, dass ihr mich beschützen wollt, aber ich bin diejenige, die am wahrscheinlichsten da durchkommt ohne etwas abzubekommen. Ich kann alleine mit meinem Pferd schneller reiten als die meisten und könnte den Minen so durch Geschwindigkeit entkommen. Perfekt ist der Plan nicht, zugegeben, aber es ist den Versuch wert. Mir wird nichts passieren", beruhigte ich sie. Sie gaben alle klein bei und wir starteten den Plan. Die Armee war weit genug weg um den Krach der Minen nicht hören zu können, selbst wenn wir es ausgelöst hätten. Ein paar von uns blieben an den Minen um die Feinde von hinten angreifen zu können. Außerdem sollten sie denken, dass wir schon ein paar Soldaten verloren hatten, zu dem Zweck hatten wir uns auch etwas mit Erde dreckig gemacht, damit es aussah als wären wir durch die Explosionen geritten. Wir waren noch stärker in der Unterzahl als gedacht, es war beängstigend... Aber der Plan klappte. Sie achteten nicht auf das Feld, sie ritten stur hinein und verloren mehrere Soldaten wegen den Explosionen. Dann griffen wir alle an.
Es war hart, jeder von uns hatte mehrere Gegner, aber wir gaben uns nicht geschlagen, niemals. Aber nach einer Weile, keine Ahnung wie lange das schon so ging, wurden wir schwächer. Die Kraft reichte nicht ewig und es kamen mehr und mehr Soldaten. Der Plan funktionierte nicht mehr. Die Truppe war nicht wie sie sein sollte... Sie hatten sich nicht, wie ursprünglich gedacht, genau in drei Teile geteilt... Wir hatten fast zwei Drittel zu bekämpfen... Das würde nicht gehen... "Samanosuke, pass auf!", rief ich ihm zu, da ein Soldaten von hinten angriff, während er gerade einen Angriff parierte. Ich schlug den Soldaten nieder, gerade noch rechtzeitig. Dann konnte auch Samanosuke seinen Gegner überwältigen. "...Danke...", sagte er. Er war fast am Ende. Sie alle waren schon gefährlich entkräftet. Ein Fehltritt in dieser Situation und es war vorbei... Das schafften wir nicht mehr lange, das wusste ich. Ich wollte ihre Leben nicht aufs Spiel setzen... Es musste anders gehen. Aber ich musste zugeben... Ich hatte auch wenig Kraft übrig... Also was tun? Zurückziehen? Aber wie? Wenn wir das taten konnten sie nach Oshu vordringen uns das durfte nie passieren, wir waren schließlich nur hier um das zu verhindern... Ich ließ einen meiner Blitz direkt in die Menge der Soldaten einschlagen. Er erwischte viele von ihnen, aber das konnte ich nicht oft wiederholen. Ich schaffte das höchstens noch einmal... Aber was war mit den anderen? Wenn so viele Soldaten hier waren, warum kamen sie nicht? Die Armee konnte sich unmöglich in der Zeit so vergrößert haben, dass sie die selben Probleme hatten wie wir. Was also war los? Verdammt, das lief alles komplett schief! Plötzlich ertönte lautes Kampfgeschrei und ich sah eine riesige Flamme in den Himmel steigen. Einen Moment... "Perfekter Speer der Eroberung! Sanada Yukimura ist da!", rief der Soldat laut. Aus dem Wald kamen plötzlich viele Soldaten gerannt und griffen an. "Yukimura! Was machst du denn hier?", fragte ich als wir uns erreicht hatten. Sasuke tauchte neben ihm auf, "Ich habe meinem Meister von der Lage hier erzählt, da konnte er nicht mehr still sitzen", grinste er. "Ich danke euch. Ich weiß nicht, wie lange wir sie noch hätten aufhalten können ohne Hilfe", bedankte ich mich. "Fürst Masamune und ich sind zwar Rivalen, aber man muss diese Dinge in Notsituationen beiseite lassen und tun was man tun muss! Diese Armee hat schon die ganze Zeit den Frieden gefährdet, wir müssen sie ein für alle mal auslöschen!", sagte Yukimura voller Tatendrang und rannte los. "Sasuke, was ist hier eigentlich los? Die Armee hat sich komplett anders geteilt als erwartet. Weißt du wie es bei den anderen aussieht?", fragte ich ihn sofort. Er nickte etwas bedrückt, "Die Armee hat sich heimlich, ohne dass es jemand mitbekommen hat, Hilfe geholt. Sie wollten Oshu um jeden Preis einnehmen, es sind einfach viel zu viele. Alleine könnte das keine Armee überleben", erklärte er. "Also sind es um einiges mehr als erwartet...? Das hört sich ziemlich übel an... Aber kommen die anderen soweit noch zurecht?", fragte ich weiter. "Fürst Shingen ist mit einer zweiten Truppe unterwegs um das Rechte Auge des Drachen zu unterstützen. Fürst Masamune ist mit seiner Truppe fürs erste noch auf sich gestellt. Es sind die wenigsten, die sie angreifen, aber auch der gefährlichste Gegner. Er wird nur Shinoke genannt. Er ist der Profi was Gift angeht. Nur ein Kratzer könnte dem Fürsten sein Leben kosten", erklärte er mir. Was? Ein Kratzer? Ich war mir zu 100% sicher, dass Masamune gewinnen würde aber... Ohne auch nur einen Kratzer zu bekommen? Selbst für ihn war so etwas unmöglich. Ich machte mir unheimliche Sorgen... Ich hörte Samanosuke meinen Namen rufen, da er das Gespräch offensichtlich mit angehört hatte. Ich sah ihn an. "Bitte geh und hilf unserem Fürst!", rief er. "Aber ich... Ich kann jetzt nicht einfach gehen und euch hier zurücklassen. Ich bin die Truppenführerin, schon vergessen?", verneinte ich. "Wir kommen alleine zurecht. Jetzt wo die Krieger aus Kai hier sind haben wir so gut wie gewonnen. Also tu was du kannst um unseren Fürsten zu unterstützen!", widersprach er. Es war schwer dem zuzustimmen. Ich würde den Plan völlig missachten und das durften wir nicht, wir sollten uns so gut es ging daran halten. Aber... Alles war anders als geplant... sollte ich das Risiko wirklich eingehen? Wenn nur einer von ihnen starb während ich weg war... Ich ballte meine Hände zu Fäusten, "Wehe, wenn nur einer von euch stirbt, dann bringe ich ihn ein zweites Mal um!", rief ich ihnen zu. Sie alle grinsten und riefen, "Verstanden!" Ich sah Sasuke an. Er nickte, "Verlass dich auf mich und meinen Herren", lächelte er. "Danke, ich schulde euch etwas", sagte ich und im nächsten Moment ritt ich durch die Menge und in Richtung Masamune und seiner Truppe.
Ich beeilte mich so sehr ich konnte und kam bald darauf an dem Schlachtfeld an. Masamune kämpfte noch gegen niemand bestimmten, sie alle waren mit der Truppe beschäftigt. Als er mich entdeckte sah er mich völlig verständnislos an. Wir trafen uns auf dem Feld. Die Soldaten hielten uns die Feinde vom Leib, damit wir etwas Zeit zum reden hatten. "Was zum Teufel tust du hier?! Sag nicht, dass du ernsthaft deinen Posten verlassen hast!", fing er an. "Masamune, es läuft alles schief. Der ganze Plan ist nicht mehr gültig", sagte ich ihm als kurze Erklärung. "Was?!", fragte er entgeistert, "Was ist passiert? Wo sind die anderen?" "Sie kämpfen. Der Feind hatte weitere Soldaten angeworben, ohne dass es jemand nur ahnen konnte. Es sind fast doppelt so viele wie gedacht. Sie haben nur hier die Zahl wie erwartet gelassen, damit du und deine Truppe nicht merkt, dass es schief läuft und zurückkehrt. Aber der Tiger von Kai, Yukimura und Sasuke sind gekommen um zu helfen, Sie kämpfen gerade an der Seite meiner Truppe und bei Kojuro. Ich hatte keine Wahl, ich musste herkommen und dir bescheid sagen, außerdem gibt es da noch etwas, was von großer Bedeutung ist-" Plötzlich schnitt mir eine Explosion das Wort ab. Eine starke Druckwelle fegte über das Feld und brachte mich fast zum umfallen. Aber Masamune zog mich schnell zu sich, hielt mich fest und stellte sich schützend vor mich. Als die Druckwelle weg war stieg ein seltsames Gas in die Luft. Es war hellgrün und sah nicht gesund aus. Masamune ließ mich los und ich roch in die Luft. Es war ein unangenehmer Geruch. Es stank nicht, aber es verursachte ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Plötzlich wusste ich es. "Raus aus dem Gas! Es ist die Vorstufe eines Giftes!", schrie ich auf das Feld so laut ich konnte, damit mich alle Soldaten gehört hatten. Ich sah alle Soldaten mit blauen Uniformen so schnell sie konnten aus dem Gas laufen. Masamune lief ebenfalls schon los um aus dem Gas zu kommen, aber selbst als er schon von mir weg war und ich wusste, dass ich nachkommen sollte... konnte ich nicht. Es war nicht das Gas was mich hinderte, es war der Anblick. Alle feindlichen Soldaten griffen sich an den Hals und stöhnten vor Schmerzen. Viele kippten um und wanden sich auf dem Boden bis alles Leben aus ihren Körpern entwichen war. Was zum Teufel ging hier nur vor...? Warum sollten sie ihre eigenen Soldaten vergiften? Dieses Gas war nur wirksam mit anderen Stoffen also musste den Soldaten schon etwas gegeben worden sein. Sie hatten das sicher nicht gewusst... Aber warum? Ich starrte auf das Feld. So viele Menschen die qualvoll starben, dieser Anblick war grauenhaft. Plötzlich packte jemand mein Handgelenk und ich zuckte vor Schreck zusammen. "Was zum Teufel tust du da?! Los, beweg dich!" Ich sah in Masamunes Gesicht. Er zog mich sofort mit sich, ohne auch nur auf irgendetwas zu achten oder warten. Wir liefen in Richtung Waldrand als... "Pass auf!", rief ich Masamune zu, aber er hatte nicht früh genug gesehen was ich meinte. Ich stieß ihn um und in dem Moment, in dem wir beide zu Boden fielen, schoss eine Kette, die mehrere Klingen hatte, über unsere Köpfe hinweg. Wären wir gestanden, hätte sie sich durch unsere Körper gebohrt. Ich fiel fast auf ihn und blieb noch einen Moment über ihn gebückt, da ich nicht sehen konnte, ob die Kette nicht noch eine Gefahr war. Ich hört das Zischen, als sie durch die Luft schoss und dann war sie wieder weg. Ich atmete etwas erleichtert aus. Schnell stand ich auf und half Masamune hoch, "Alles ok? Du hast nichts abbekommen, oder?", fragte ich sofort. Er nickte kurz und sah sich um, "Was zum Teufel war das?" "Das war...", sagte eine unbekannte Stimme, "meine neuste Errungenschaft. Ein Prachtstück, nicht wahr?" Eine Gestalt kam näher. Es war ein Mann, nicht allzu kräftig gebaut und er trug viele Waffen mit sich. Auf dem Rücken hatte er einen Holzkoffer, dessen Funktion sich mir nicht erschloss. "Mein Name ist Shinoke, der Meister des Giftes. Aber für euch bin ich der Tod, denn mein Gift bringt jeden um, egal wen. Und ihr seid die nächsten Opfer. Ich muss nur noch entscheiden welches Gift euch dahinraffen soll", meinte er und schien belustigt. Der musste ja verrückt sein... Ich stellte mich vor Masamune und sagte leise, sodass nur er es hören konnte, "Geh" "Was?", fragte er als hätte er mich missverstanden. "Nur deshalb bin ich hergekommen. Ich wusste, dass er herkommen würde. Ein Kratzer und es ist vorbei und auch wenn ich dir zutraue, dass du gewinnst... Das Risiko ist zu groß. Die anderen haben mich hergeschickt um dich da rauszuholen", erklärte ich ihm schnell. "Vergiss es. Das gilt auch für dich, also nein", sagte er. "Bitte Masamune, wir haben jetzt wirklich keine Zeit um darüber zu diskutieren... Alle kämpfen für dich und riskieren alles was sie haben. Wenn du hier fällst und das wegen einer kleinen Verletzung, die dich vergiftet... Was glaubst du passiert? Du weißt, dass dein Leben zu wichtig ist um es jetzt aufs Spiel zu setzen, also bitte, geh", flehte ich ihn an. "Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll. Ich gehe nicht, denn wenn der Kerl hier vorbeikommt, wird es nur schlimmer, also werde ich ihm nicht einfach den Rücken zukehren und gehen. Wenn du hier bleibst, dann verlange nicht von mir das einfach zu ignorieren", meinte er und stellte sich neben mich. Warum musste er gerade jetzt so stur sein?! Masamune stellte sich bereit zum Kampf. "Aber alleine wirst du das diesmal nicht machen können", entgegnete ich und zog mein Schwert. Masamune grinste mich mit seinem typischen Lächeln an, "Dachte ich mir" "Na dann, haben wir mal etwas Spaß", sagte der Verrückte und griff mit seiner komischen Kette an. Er konzentrierte sich zuerst auf Masamune. Warum ausgerechnet er?! Ich könnte verzweifeln.
Wir kämpften lange, es zog sich weiter hin. Sie Soldaten waren gegangen um den anderen zu berichten was los war. Sie brachten sich sonst nur unnötig in Gefahr. Bisher war weder Masamune noch mir etwas passiert, aber wir konnten nicht nahe genug kommen um einen Treffer zu landen. Wir mussten zu vorsichtig sein. Aber dann passierte es. Masamune wehrte die Kette ab, aber ein Messer war genau auf der Höhe seines Armes. Es wird ihn treffen! Ich dachte nicht einmal eine Sekunde über mein Handeln nach. Ich griff nach der Kette und zog mit so viel Kraft ich konnte. Ihre Richtung änderte sich und sie verfehlte. Die Kette fiel zu Boden und klapperte. Der Verrückte zog sie zurück. "Und die Erste ist zum opfern bereit! Aber keine Angst, das Gift frisst sich nur langsam durch deinen Körper. Ein bisschen Spaß können wir also noch haben, genieß die Zeit die dir bleibt" Meine Hand blutete von den Schnitten die ich abbekommen hatte, weil ich sie angefasst hatte. Die Klingen waren wirklich scharf. Ich spürte das Gift noch nicht, aber es war klar, dass es sich bereits ausbreitete. Ich ignorierte es. Wenn ich jetzt schon sterben würde, könnte ich ihn auch mit mir nehmen, dann würde kein anderer mehr unter seinen Giftattacken leiden. Ich hörte die Sorge in Masamunes Stimme als er etwas leiser meinen Namen sagte. Ich drehte mich um. Er stand direkt hinter mir und sah mich an. Er wollte meine Hand mit den Schnitten nehmen, aber ich zog sie schnell weg, "Nicht, sonst vergiftet es dich vielleicht auch noch" "Lauf zur nächsten Stadt. Dort haben sie sicher etwas gegen das Gift. Bis dorthin schaffst du es bestimmt noch. Beeil dich", wies mich Masamune ernst an. "Vergiss es, ich bin doch nicht bescheuert und laufe gerade jetzt weg. Ich bin schon vergiftet, jetzt muss ich nicht mehr so sehr aufpassen im Gegensatz zu dir. Außerdem, wenn du nicht gehen willst, tue ich das genauso wenig", verneinte ich. Ich stellte mich wieder bereit zum Kampf. Masamune griff meinen Arm, "Das ist mein Ernst. Spiel hier nicht die Heldin, oder willst du unbedingt sterben?" Ich atmete tief aus, "Will ich nicht aber... darüber kann ich jetzt noch nicht nachdenken" Bevor er noch irgendetwas sagen konnte griff Shinoke wieder an. "Wie rührend, du kannst deiner Freundin auch gleich folgen!", lachte er und griff Masamune an. Gerade als die Kette nach vorne schnellte lief ich auf den Gegner zu. Auf dem Weg, kurz bevor ich ihn erreichte, schlug ich mit meinem Schwert auf die Kette und sie verlor den Schwung. Ich holte schnell erneut aus und wollte Shinoke treffen, aber er ließ die Kette einfach fallen und wich aus. Als ich gerade noch einmal angreifen wollte ließ Shinoke die Holzkiste fallen und griff hinein. Ich war nicht schnell genug und konnte es nicht verhindern. Er warf irgendetwas auf den Boden und roter Rauch entstand in der Luft. Ich war zu nahe dran und atmete es ein.
Ich spürte, wie mein Körper seinen Dienst quittierte und ich einknickte. Der Rauch verzog sich so schnell wie er gekommen war, aber ich konnte mich nicht rühren. Ich kniete am Boden nach Luft schnappend und hustete. "Intensiv, nicht wahr? Das Gift ist um einiges schneller", sagte Shinoke dann und stellte sich vor mich. Ich schaffte es nun schon etwas besser Luft zu bekommen, aber meine Kraft war komplett weg. Ich konnte nicht einmal meinen Kopf heben um ihn anzusehen. "Weg von ihr!", hörte ich Masamune schreien und plötzlich waren zwei aufeinandertreffende Klinge zu hören. Ich strengte mich an meinen Kopf zu heben und hochzusehen. Masamune und Shinoke standen in einer Pattsituation. Aber dann... Masamune drückte Shinoke nach hinten und griff sofort an als dieser etwas taumelte. Er schnitt ihm direkt in die Brust. Sofort spritzte eine Menge Blut heraus und floss in Strömen auf den Boden. Shinoke ließ das Messer fallen und sah an sich herab. Er schien geschockt, so als könnte er nicht verstehen, dass er gerade starb. Während ich ihn ansah wurde mein Körper immer schwerer... "Du...", sagte Shinoke dann und sah zu Masamune. Sein Blick war so hasserfüllt, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Mit aller letzter Kraft hob er seine Kette hoch und schwang sie so kraftvoll wie möglich. Ich wäre aufgesprungen und hätte sie festgehalten, ich hätte mich in die Bahn gestellt, ich hätte alles getan, aber... Ich konnte mich nicht bewegen... Er drängte Masamune zurück, da er ausweichen musste. "Mein Gift wird dich... in die Hölle schicken...!", ächzte er und schwang voller Zorn unkontrolliert die Kette. Vielleicht war es genau deshalb, warum das passierte... aber er traf. Die Kette streifte Masamunes Bein und dann seinen Arm. Er konnte nicht ausweichen, Shinoke war völlig unkontrolliert und seine Bewegungen nicht vorherzusehen. Ich spürte Angst in mir aufkommen. Solange Masamune noch nicht verletzt worden war hatte ich noch keine gehabt... aber jetzt. Ich hatte Todesangst... ich hatte Angst um ihn. Ich hatte versucht ihn zu beschützen, ich wollte, dass er um jeden Preis überlebte, aber ich hatte versagt. Mein Körper wurde ganz taub. Ich wusste nicht, ob wegen dem Gift oder der Angst aber ich kippte zur Seite. Ich hörte weiterhin Klingen aufeinandertreffen aber nach kurzer Zeit stoppte es. Ich sah Shinoke weiter weg von mir auf den Boden fallen. Er hatte zu viel Blut verloren. Das Leben wich langsam aus seinem Körper aber dann war es vorbei, endgültig. Wenige Momente später hörte ich Schritte näher kommen. Ich sah dorthin wo das Geräusch herkam. Natürlich wusste ich, dass es Masamune war, aber ich hatte Angst zu sehen wie es ihm ging... Ich könnte es niemals ertragen mit anzusehen wie er starb... Aber er kam her, deshalb musste ich aufsehen. Als er knapp neben mir war fiel er auf die Knie. Er hatte sich zu viel bewegt und so das Gift schneller verbreitet. "...Masamune..." Er sah schrecklich gequält aus. Er fiel auf die Seite und blieb liegen. Wir waren zueinander gedreht und konnten uns ansehen... Es war vielleicht knapp ein Meter zwischen uns. "Es tut mir leid...", sagte ich dann leise. "Was?", fragte Masamune ruhig. "Ich bin hier, weil ich genau das verhindern sollte... verhindern wollte... Aber jetzt kann ich dir nicht einmal mehr helfen... Ich hab mehr als nur versagt...", erklärte ich und spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. "Nein, du hast nicht versagt... Du hast alles getan was in deiner Macht stand... Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest...", entgegnete Masamune leise und rutschte etwas näher zu mir. Er hatte ein leichtes warmes Lächeln auf den Lippen. Ich wünschte mir, dass ich es noch ewig sehen könnte... "...Ich habe mein eigenes Versprechen gebrochen... Ich wollte dich beschützen, egal vor was oder wie schwierig es ist, und wegen so einem Idioten habe ich... es nicht geschafft... Ich erinnere mich an die Worte des Vagabunden damals... Dass man lieber an der Seite einer geliebten Person stirbt aber... Ich kann nicht einfach in Frieden gehen, wenn ich weiß... dass du mit mir stirbst...", sagte Masamune und wischte mir meine Tränen weg. Ich konnte kaum genug über seine Worte nachdenken, da waren plötzlich viele Stimmen zu hören. "Mein Fürst!", riefen sie besorgt. Schnell kamen Schritte näher, die von Menschen und Pferden. Aber ich konnte nicht hochsehen, mein Blick hing an Masamune. Dann kniete sich Kojuro neben ihn, "Fürst Masamune, sind Sie schwer verletzt?" "Es ist Gift", antwortete ich leise, aber er hatte mich gehört. "Kojuro, du kannst nichts mehr tun...", sagte Masamune dann. Kojuro holte etwas aus seiner Tasche und sah auf das etwas herab. Es war ein kleines Gefäß. "Takeda Shingen hat mitbekommen, dass Shinoke hier ist. Er hat mir das hier gegeben falls es jemand braucht, aber es ist nur genug um eine Person zu heilen... Teilt man es, reicht es nicht mehr völlig aus...", erklärte Kojuro und wurde gegen Ende immer leiser. "Gib es ihr", meinte Masamune gleich darauf. Er hatte nicht einmal kurz nachgedacht... Dass er sich so sicher war... Er warf sein Leben einfach weg, nur damit ich weiterleben konnte... Warum?
"Masamune, du weißt nicht was du da sagst...", meinte ich dann. Er konnte nicht erwarten, dass er einfach starb und ich überlebte. Das würde nie passieren. "Doch, das weiß ich. Ich werde nicht einfach so das Gegenmittel nehmen und dich sterben lassen", sagte er mit ernster Stimme. Ich atmete gequält aus. Mein Körper verließ schon die ganze Kraft, das konnte nicht mehr lange so weitergehen. Er musste es jetzt nehmen, sofort. Ich sah Kojuro in die Augen, "Kojuro, du weißt, dass das nicht gehen kann. Er ist der Fürst von Oshu, er ist unheimlich wichtig und zwar für das ganze Land. Wenn er das Mittel nicht nehmen will musst du ihn dazu zwingen" Kojuro sah betreten zu Boden. "Wag es nicht", sagte Masamune sauer zu Kojuro. "Aber sie hat Recht... Ich weiß es ist unendlich hart zu ertragen und es fällt mir nichts schwerer als zu wissen, dass sie sterben wird wenn Sie es nehmen aber... Ihr Leben steht über jedem von unseren... Egal zwischen wem die Wahl gefällt werden muss... Es wären immer Sie, der es nehmen muss, mein Fürst", sagte Kojuro. Man sah ihm stark an, dass es ihm unglaublich schwer gefallen war das auszusprechen. "Ich nehme es nicht. Entweder sie überlebt, oder keiner von uns", entschied Masamune sicher. Ich spürte wie meine Augen schon fast zufielen. Ich war so müde und erschöpft... ich wollte nur schlafen... Aber ich wusste, dass ich kein weiteres Mal mehr aufwachen würde... "Kojuro, tu es endlich! Siehst du nicht, dass sie stirbt?!", hörte ich Masamune mit Aufregung in der Stimme sagen. Ich sah Masamune an. Er war selbst schon ganz schwach und würde nicht mehr lange durchhalten. Er musste es jetzt endlich nehmen, sonst half es ihm auch nicht mehr... Er würde seine Drohung wirklich wahr machen... Dass keiner von uns überlebte. Das durfte nicht passieren! Plötzlich kam mir eine Idee. Vielleicht etwas gewagt aber es würde möglicherweise funktionieren... Nein, es musste funktionieren. Ich blickte zu Kojuro und er erwiderte den Blick. Ich sah ihn durchdringend an, ich wollte ihm irgendwie zu verstehen geben, dass ich eine Idee hatte, ohne es ihm sagen zu müssen. Würde Masamune es mitbekommen wäre es vorbei. "Kojuro!", drängte Masamune erneut. Kojuro schien mich aber verstanden zu haben und stand auf. Er ging auf meine Seite, setzte mich auf und öffnete das kleine Gefäß. Das Atmen fiel mir schon ziemlich schwer. Ich zeigte Kojuro, dass er näher kommen sollte, damit ich ihm etwas sagen konnte. "Keine Sorge... ich sorge dafür... dass er überlebt...", flüsterte ich dann. Kojuro schloss für einen Moment seine Augen und antwortete dann, "Es... tut mir... so unendlich leid..." Ich musste etwas lächeln, "Muss es nicht" Es war das Letzte, was ich zu ihm sagte. Dann legte er das Gefäß an meine Lippen und ließ die Medizin in meinen Mund laufen. Ich schluckte drei Mal, aber ohne auch nur einen Tropfen tatsächlich meine Kehle herunterlaufen zu lassen. Es war nicht sehr viel, weshalb man mir auch nicht ansehen konnte, dass ich noch alles im Mund hatte. Dann legte mich Kojuro wieder hin. Masamune schien etwas aufzuatmen und legte sich auf den Rücken. Ich konnte nicht fassen, dass er wirklich auch noch erleichtert war... In diesem Moment dachte er, dass er sterben würde und ich überleben und war glücklich darüber. Erst jetzt begriff ich so wirklich, dass ich ihm viel bedeuten musste... Es sammelten sich wieder ein paar Tränen in meinen Augen. Ich musste es jetzt tun, eine zweite Chance hatte ich nicht. Es selbst zu schlucken fiel mir im Traum nicht ein. Ich stützte mich etwas auf und lehnte mich zu Masamune. In innerhalb weniger Sekunden legte ich meine Lippen auf seine. Er schien perplex und hatte es nicht kommen sehen... Aber das nächste sicher noch weniger. Nach wenigen kurzen Momenten legte ich meine Hand an sein Kinn und öffnete seine Lippen. Ich reagierte sofort und ließ das Mittel in seinen Mund laufen. Er hatte nicht damit gerechnet und er konnte auch nichts tun. Sein Reflex trat zuerst ein und er schluckte. Nachdem er wirklich alles geschluckt hatte nahm ich meinen Mund wieder weg. Er hustete etwas, da er sich wohl ein bisschen verschluckt hatte. Aber dann sah er mich entgeistert an als er kapierte, was das eben bedeutete. "...Du hast es nicht genommen...", sagte er fassungslos, aber so leise, dass nur ich ihn verstehen konnte. "Nein...", antwortete ich dann, "Das könnte ich nie wenn ich weiß, dass du stirbst wenn ich es tue... Du bist... mir zu wichtig... Ich könnte nie damit leben, dass du... für mich gestorben bist..." Masamune biss sich auf die Lippen, "Und wie soll... ich das dann können?" Es tat mir weh das zu hören... Die letzten Minuten haben mir klar gemacht, dass wir beide das selbe füreinander empfanden. Jetzt zu sterben, einfach so, jetzt wo ich das wusste... war schwerer als alles andere. Es war mehr das Wissen ihn nie mehr wiederzusehen, das mir Angst machte als dass ich sterben würde... Ich wollte ihn einfach nicht verlassen... Aber ich konnte nicht mehr... Ich war am Ende... Also legte ich mich wieder hin. Mein Mund war ganz nah an seinem Ohr und ich wusste, dass ich es jetzt sagen musste, denn ich würde nie mehr die Chance dazu haben... "Masamune... ich... liebe dich...", sagte ich dann. Ich hörte und merkte, wie er sich bewegte. Im nächsten Augenblick hob er mich hoch und ich spürte wie er mich an sich drückte. Es war so ein warmes und wunderschönes Gefühl... meine Angst verflog in diesem Moment und ich wünschte, dass ich dieses Gefühl für immer spüren würde... "Ich...liebe dich auch...", hörte ich seine Stimme. Sie zitterte leicht. Ich konnte nicht anders und musste leicht lächeln. Es war das Letzte was mein Körper noch schaffte... Dann schlief ich friedlich ein.
"Good Luck!", wünschte Masamune noch allen und sah hinter sich zu den Soldaten. Ich folgte seinem Blick und sie alle lächelten siegessicher. Nur ich war mir nicht sicher wie es ausgehen würde... Dann sah Masamune mich direkt an und ich erwiderte seinen Blick. Aber ich wollte ihn nicht zu lange ansehen, ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich etwas unsicher war. Dann lächelte ich. Ich war die erste die losreiten musste. "Na schön, dann legen wir mal los!", rief ich zu den anderen woraufhin sie jubelten. Das baute mich schon etwas auf, zu wissen, dass sie mir vertrauten und folgten. Mein Pferd stieg und ich preschte voran. Sofort folgte mir meine Truppe. Wir hatten die Armee des Ostens zu besiegen, was sicher nicht allzu einfach werden würde. Sie bestanden zum Teil aus Banditen, die kannten sich alle mit Tricks enorm gut aus aber... Ich hatte schon oft gegen solche Leute gekämpft, demnach jeden dieser dreckigen Tricks schon mindestens 10 Mal erlebt. Ich war aufgeregt, aber das zeigte mir nur, dass ich bereit war und genug Kraft hatte. Wir ritten nicht lange, da hielt ich sie an. Ein großes Feld und es roch... Nach Schwarzpulver. Dass hier Minen vergraben waren, war mehr als nur offensichtlich. Ich drehte mich zu den anderen um, "Ok, folgender Plan: Die Armee wartet in ungefähr fünf Kilometern auf unsere Ankunft. Sie gehen davon aus, dass wir diesen Weg benutzen, deshalb sind hier überall Minen vergaben. Für uns wäre es am praktischsten ihre Tricks gegen sie zu verwenden so gut es geht. Wir werden dieses Feld also umreiten und sie dazu bringen einem von uns zu folgen, und zwar mir. Ich reite dann durch das Feld und weil sie annehmen, dass wir die Falle schon ausgelöst haben, reiten sie einfach hinterher. Es kann natürlich passieren, dass es fehlschlägt aber die Minen können uns auf jeden Fall noch nützlich sein", erklärte ich dann. Yoshinao meldete sich zu Wort, "Aber du kannst doch ebenfalls getroffen werden. Es wäre ein zu hoher Preis dich als unsere Gruppenführerin das machen zu lassen. Ich schlage vor, dass das jemand von uns übernimmt", meinte er. Die anderen nickten zustimmend. "Ich schätze es, dass ihr mich beschützen wollt, aber ich bin diejenige, die am wahrscheinlichsten da durchkommt ohne etwas abzubekommen. Ich kann alleine mit meinem Pferd schneller reiten als die meisten und könnte den Minen so durch Geschwindigkeit entkommen. Perfekt ist der Plan nicht, zugegeben, aber es ist den Versuch wert. Mir wird nichts passieren", beruhigte ich sie. Sie gaben alle klein bei und wir starteten den Plan. Die Armee war weit genug weg um den Krach der Minen nicht hören zu können, selbst wenn wir es ausgelöst hätten. Ein paar von uns blieben an den Minen um die Feinde von hinten angreifen zu können. Außerdem sollten sie denken, dass wir schon ein paar Soldaten verloren hatten, zu dem Zweck hatten wir uns auch etwas mit Erde dreckig gemacht, damit es aussah als wären wir durch die Explosionen geritten. Wir waren noch stärker in der Unterzahl als gedacht, es war beängstigend... Aber der Plan klappte. Sie achteten nicht auf das Feld, sie ritten stur hinein und verloren mehrere Soldaten wegen den Explosionen. Dann griffen wir alle an.
Es war hart, jeder von uns hatte mehrere Gegner, aber wir gaben uns nicht geschlagen, niemals. Aber nach einer Weile, keine Ahnung wie lange das schon so ging, wurden wir schwächer. Die Kraft reichte nicht ewig und es kamen mehr und mehr Soldaten. Der Plan funktionierte nicht mehr. Die Truppe war nicht wie sie sein sollte... Sie hatten sich nicht, wie ursprünglich gedacht, genau in drei Teile geteilt... Wir hatten fast zwei Drittel zu bekämpfen... Das würde nicht gehen... "Samanosuke, pass auf!", rief ich ihm zu, da ein Soldaten von hinten angriff, während er gerade einen Angriff parierte. Ich schlug den Soldaten nieder, gerade noch rechtzeitig. Dann konnte auch Samanosuke seinen Gegner überwältigen. "...Danke...", sagte er. Er war fast am Ende. Sie alle waren schon gefährlich entkräftet. Ein Fehltritt in dieser Situation und es war vorbei... Das schafften wir nicht mehr lange, das wusste ich. Ich wollte ihre Leben nicht aufs Spiel setzen... Es musste anders gehen. Aber ich musste zugeben... Ich hatte auch wenig Kraft übrig... Also was tun? Zurückziehen? Aber wie? Wenn wir das taten konnten sie nach Oshu vordringen uns das durfte nie passieren, wir waren schließlich nur hier um das zu verhindern... Ich ließ einen meiner Blitz direkt in die Menge der Soldaten einschlagen. Er erwischte viele von ihnen, aber das konnte ich nicht oft wiederholen. Ich schaffte das höchstens noch einmal... Aber was war mit den anderen? Wenn so viele Soldaten hier waren, warum kamen sie nicht? Die Armee konnte sich unmöglich in der Zeit so vergrößert haben, dass sie die selben Probleme hatten wie wir. Was also war los? Verdammt, das lief alles komplett schief! Plötzlich ertönte lautes Kampfgeschrei und ich sah eine riesige Flamme in den Himmel steigen. Einen Moment... "Perfekter Speer der Eroberung! Sanada Yukimura ist da!", rief der Soldat laut. Aus dem Wald kamen plötzlich viele Soldaten gerannt und griffen an. "Yukimura! Was machst du denn hier?", fragte ich als wir uns erreicht hatten. Sasuke tauchte neben ihm auf, "Ich habe meinem Meister von der Lage hier erzählt, da konnte er nicht mehr still sitzen", grinste er. "Ich danke euch. Ich weiß nicht, wie lange wir sie noch hätten aufhalten können ohne Hilfe", bedankte ich mich. "Fürst Masamune und ich sind zwar Rivalen, aber man muss diese Dinge in Notsituationen beiseite lassen und tun was man tun muss! Diese Armee hat schon die ganze Zeit den Frieden gefährdet, wir müssen sie ein für alle mal auslöschen!", sagte Yukimura voller Tatendrang und rannte los. "Sasuke, was ist hier eigentlich los? Die Armee hat sich komplett anders geteilt als erwartet. Weißt du wie es bei den anderen aussieht?", fragte ich ihn sofort. Er nickte etwas bedrückt, "Die Armee hat sich heimlich, ohne dass es jemand mitbekommen hat, Hilfe geholt. Sie wollten Oshu um jeden Preis einnehmen, es sind einfach viel zu viele. Alleine könnte das keine Armee überleben", erklärte er. "Also sind es um einiges mehr als erwartet...? Das hört sich ziemlich übel an... Aber kommen die anderen soweit noch zurecht?", fragte ich weiter. "Fürst Shingen ist mit einer zweiten Truppe unterwegs um das Rechte Auge des Drachen zu unterstützen. Fürst Masamune ist mit seiner Truppe fürs erste noch auf sich gestellt. Es sind die wenigsten, die sie angreifen, aber auch der gefährlichste Gegner. Er wird nur Shinoke genannt. Er ist der Profi was Gift angeht. Nur ein Kratzer könnte dem Fürsten sein Leben kosten", erklärte er mir. Was? Ein Kratzer? Ich war mir zu 100% sicher, dass Masamune gewinnen würde aber... Ohne auch nur einen Kratzer zu bekommen? Selbst für ihn war so etwas unmöglich. Ich machte mir unheimliche Sorgen... Ich hörte Samanosuke meinen Namen rufen, da er das Gespräch offensichtlich mit angehört hatte. Ich sah ihn an. "Bitte geh und hilf unserem Fürst!", rief er. "Aber ich... Ich kann jetzt nicht einfach gehen und euch hier zurücklassen. Ich bin die Truppenführerin, schon vergessen?", verneinte ich. "Wir kommen alleine zurecht. Jetzt wo die Krieger aus Kai hier sind haben wir so gut wie gewonnen. Also tu was du kannst um unseren Fürsten zu unterstützen!", widersprach er. Es war schwer dem zuzustimmen. Ich würde den Plan völlig missachten und das durften wir nicht, wir sollten uns so gut es ging daran halten. Aber... Alles war anders als geplant... sollte ich das Risiko wirklich eingehen? Wenn nur einer von ihnen starb während ich weg war... Ich ballte meine Hände zu Fäusten, "Wehe, wenn nur einer von euch stirbt, dann bringe ich ihn ein zweites Mal um!", rief ich ihnen zu. Sie alle grinsten und riefen, "Verstanden!" Ich sah Sasuke an. Er nickte, "Verlass dich auf mich und meinen Herren", lächelte er. "Danke, ich schulde euch etwas", sagte ich und im nächsten Moment ritt ich durch die Menge und in Richtung Masamune und seiner Truppe.
Ich beeilte mich so sehr ich konnte und kam bald darauf an dem Schlachtfeld an. Masamune kämpfte noch gegen niemand bestimmten, sie alle waren mit der Truppe beschäftigt. Als er mich entdeckte sah er mich völlig verständnislos an. Wir trafen uns auf dem Feld. Die Soldaten hielten uns die Feinde vom Leib, damit wir etwas Zeit zum reden hatten. "Was zum Teufel tust du hier?! Sag nicht, dass du ernsthaft deinen Posten verlassen hast!", fing er an. "Masamune, es läuft alles schief. Der ganze Plan ist nicht mehr gültig", sagte ich ihm als kurze Erklärung. "Was?!", fragte er entgeistert, "Was ist passiert? Wo sind die anderen?" "Sie kämpfen. Der Feind hatte weitere Soldaten angeworben, ohne dass es jemand nur ahnen konnte. Es sind fast doppelt so viele wie gedacht. Sie haben nur hier die Zahl wie erwartet gelassen, damit du und deine Truppe nicht merkt, dass es schief läuft und zurückkehrt. Aber der Tiger von Kai, Yukimura und Sasuke sind gekommen um zu helfen, Sie kämpfen gerade an der Seite meiner Truppe und bei Kojuro. Ich hatte keine Wahl, ich musste herkommen und dir bescheid sagen, außerdem gibt es da noch etwas, was von großer Bedeutung ist-" Plötzlich schnitt mir eine Explosion das Wort ab. Eine starke Druckwelle fegte über das Feld und brachte mich fast zum umfallen. Aber Masamune zog mich schnell zu sich, hielt mich fest und stellte sich schützend vor mich. Als die Druckwelle weg war stieg ein seltsames Gas in die Luft. Es war hellgrün und sah nicht gesund aus. Masamune ließ mich los und ich roch in die Luft. Es war ein unangenehmer Geruch. Es stank nicht, aber es verursachte ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Plötzlich wusste ich es. "Raus aus dem Gas! Es ist die Vorstufe eines Giftes!", schrie ich auf das Feld so laut ich konnte, damit mich alle Soldaten gehört hatten. Ich sah alle Soldaten mit blauen Uniformen so schnell sie konnten aus dem Gas laufen. Masamune lief ebenfalls schon los um aus dem Gas zu kommen, aber selbst als er schon von mir weg war und ich wusste, dass ich nachkommen sollte... konnte ich nicht. Es war nicht das Gas was mich hinderte, es war der Anblick. Alle feindlichen Soldaten griffen sich an den Hals und stöhnten vor Schmerzen. Viele kippten um und wanden sich auf dem Boden bis alles Leben aus ihren Körpern entwichen war. Was zum Teufel ging hier nur vor...? Warum sollten sie ihre eigenen Soldaten vergiften? Dieses Gas war nur wirksam mit anderen Stoffen also musste den Soldaten schon etwas gegeben worden sein. Sie hatten das sicher nicht gewusst... Aber warum? Ich starrte auf das Feld. So viele Menschen die qualvoll starben, dieser Anblick war grauenhaft. Plötzlich packte jemand mein Handgelenk und ich zuckte vor Schreck zusammen. "Was zum Teufel tust du da?! Los, beweg dich!" Ich sah in Masamunes Gesicht. Er zog mich sofort mit sich, ohne auch nur auf irgendetwas zu achten oder warten. Wir liefen in Richtung Waldrand als... "Pass auf!", rief ich Masamune zu, aber er hatte nicht früh genug gesehen was ich meinte. Ich stieß ihn um und in dem Moment, in dem wir beide zu Boden fielen, schoss eine Kette, die mehrere Klingen hatte, über unsere Köpfe hinweg. Wären wir gestanden, hätte sie sich durch unsere Körper gebohrt. Ich fiel fast auf ihn und blieb noch einen Moment über ihn gebückt, da ich nicht sehen konnte, ob die Kette nicht noch eine Gefahr war. Ich hört das Zischen, als sie durch die Luft schoss und dann war sie wieder weg. Ich atmete etwas erleichtert aus. Schnell stand ich auf und half Masamune hoch, "Alles ok? Du hast nichts abbekommen, oder?", fragte ich sofort. Er nickte kurz und sah sich um, "Was zum Teufel war das?" "Das war...", sagte eine unbekannte Stimme, "meine neuste Errungenschaft. Ein Prachtstück, nicht wahr?" Eine Gestalt kam näher. Es war ein Mann, nicht allzu kräftig gebaut und er trug viele Waffen mit sich. Auf dem Rücken hatte er einen Holzkoffer, dessen Funktion sich mir nicht erschloss. "Mein Name ist Shinoke, der Meister des Giftes. Aber für euch bin ich der Tod, denn mein Gift bringt jeden um, egal wen. Und ihr seid die nächsten Opfer. Ich muss nur noch entscheiden welches Gift euch dahinraffen soll", meinte er und schien belustigt. Der musste ja verrückt sein... Ich stellte mich vor Masamune und sagte leise, sodass nur er es hören konnte, "Geh" "Was?", fragte er als hätte er mich missverstanden. "Nur deshalb bin ich hergekommen. Ich wusste, dass er herkommen würde. Ein Kratzer und es ist vorbei und auch wenn ich dir zutraue, dass du gewinnst... Das Risiko ist zu groß. Die anderen haben mich hergeschickt um dich da rauszuholen", erklärte ich ihm schnell. "Vergiss es. Das gilt auch für dich, also nein", sagte er. "Bitte Masamune, wir haben jetzt wirklich keine Zeit um darüber zu diskutieren... Alle kämpfen für dich und riskieren alles was sie haben. Wenn du hier fällst und das wegen einer kleinen Verletzung, die dich vergiftet... Was glaubst du passiert? Du weißt, dass dein Leben zu wichtig ist um es jetzt aufs Spiel zu setzen, also bitte, geh", flehte ich ihn an. "Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll. Ich gehe nicht, denn wenn der Kerl hier vorbeikommt, wird es nur schlimmer, also werde ich ihm nicht einfach den Rücken zukehren und gehen. Wenn du hier bleibst, dann verlange nicht von mir das einfach zu ignorieren", meinte er und stellte sich neben mich. Warum musste er gerade jetzt so stur sein?! Masamune stellte sich bereit zum Kampf. "Aber alleine wirst du das diesmal nicht machen können", entgegnete ich und zog mein Schwert. Masamune grinste mich mit seinem typischen Lächeln an, "Dachte ich mir" "Na dann, haben wir mal etwas Spaß", sagte der Verrückte und griff mit seiner komischen Kette an. Er konzentrierte sich zuerst auf Masamune. Warum ausgerechnet er?! Ich könnte verzweifeln.
Wir kämpften lange, es zog sich weiter hin. Sie Soldaten waren gegangen um den anderen zu berichten was los war. Sie brachten sich sonst nur unnötig in Gefahr. Bisher war weder Masamune noch mir etwas passiert, aber wir konnten nicht nahe genug kommen um einen Treffer zu landen. Wir mussten zu vorsichtig sein. Aber dann passierte es. Masamune wehrte die Kette ab, aber ein Messer war genau auf der Höhe seines Armes. Es wird ihn treffen! Ich dachte nicht einmal eine Sekunde über mein Handeln nach. Ich griff nach der Kette und zog mit so viel Kraft ich konnte. Ihre Richtung änderte sich und sie verfehlte. Die Kette fiel zu Boden und klapperte. Der Verrückte zog sie zurück. "Und die Erste ist zum opfern bereit! Aber keine Angst, das Gift frisst sich nur langsam durch deinen Körper. Ein bisschen Spaß können wir also noch haben, genieß die Zeit die dir bleibt" Meine Hand blutete von den Schnitten die ich abbekommen hatte, weil ich sie angefasst hatte. Die Klingen waren wirklich scharf. Ich spürte das Gift noch nicht, aber es war klar, dass es sich bereits ausbreitete. Ich ignorierte es. Wenn ich jetzt schon sterben würde, könnte ich ihn auch mit mir nehmen, dann würde kein anderer mehr unter seinen Giftattacken leiden. Ich hörte die Sorge in Masamunes Stimme als er etwas leiser meinen Namen sagte. Ich drehte mich um. Er stand direkt hinter mir und sah mich an. Er wollte meine Hand mit den Schnitten nehmen, aber ich zog sie schnell weg, "Nicht, sonst vergiftet es dich vielleicht auch noch" "Lauf zur nächsten Stadt. Dort haben sie sicher etwas gegen das Gift. Bis dorthin schaffst du es bestimmt noch. Beeil dich", wies mich Masamune ernst an. "Vergiss es, ich bin doch nicht bescheuert und laufe gerade jetzt weg. Ich bin schon vergiftet, jetzt muss ich nicht mehr so sehr aufpassen im Gegensatz zu dir. Außerdem, wenn du nicht gehen willst, tue ich das genauso wenig", verneinte ich. Ich stellte mich wieder bereit zum Kampf. Masamune griff meinen Arm, "Das ist mein Ernst. Spiel hier nicht die Heldin, oder willst du unbedingt sterben?" Ich atmete tief aus, "Will ich nicht aber... darüber kann ich jetzt noch nicht nachdenken" Bevor er noch irgendetwas sagen konnte griff Shinoke wieder an. "Wie rührend, du kannst deiner Freundin auch gleich folgen!", lachte er und griff Masamune an. Gerade als die Kette nach vorne schnellte lief ich auf den Gegner zu. Auf dem Weg, kurz bevor ich ihn erreichte, schlug ich mit meinem Schwert auf die Kette und sie verlor den Schwung. Ich holte schnell erneut aus und wollte Shinoke treffen, aber er ließ die Kette einfach fallen und wich aus. Als ich gerade noch einmal angreifen wollte ließ Shinoke die Holzkiste fallen und griff hinein. Ich war nicht schnell genug und konnte es nicht verhindern. Er warf irgendetwas auf den Boden und roter Rauch entstand in der Luft. Ich war zu nahe dran und atmete es ein.
Ich spürte, wie mein Körper seinen Dienst quittierte und ich einknickte. Der Rauch verzog sich so schnell wie er gekommen war, aber ich konnte mich nicht rühren. Ich kniete am Boden nach Luft schnappend und hustete. "Intensiv, nicht wahr? Das Gift ist um einiges schneller", sagte Shinoke dann und stellte sich vor mich. Ich schaffte es nun schon etwas besser Luft zu bekommen, aber meine Kraft war komplett weg. Ich konnte nicht einmal meinen Kopf heben um ihn anzusehen. "Weg von ihr!", hörte ich Masamune schreien und plötzlich waren zwei aufeinandertreffende Klinge zu hören. Ich strengte mich an meinen Kopf zu heben und hochzusehen. Masamune und Shinoke standen in einer Pattsituation. Aber dann... Masamune drückte Shinoke nach hinten und griff sofort an als dieser etwas taumelte. Er schnitt ihm direkt in die Brust. Sofort spritzte eine Menge Blut heraus und floss in Strömen auf den Boden. Shinoke ließ das Messer fallen und sah an sich herab. Er schien geschockt, so als könnte er nicht verstehen, dass er gerade starb. Während ich ihn ansah wurde mein Körper immer schwerer... "Du...", sagte Shinoke dann und sah zu Masamune. Sein Blick war so hasserfüllt, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Mit aller letzter Kraft hob er seine Kette hoch und schwang sie so kraftvoll wie möglich. Ich wäre aufgesprungen und hätte sie festgehalten, ich hätte mich in die Bahn gestellt, ich hätte alles getan, aber... Ich konnte mich nicht bewegen... Er drängte Masamune zurück, da er ausweichen musste. "Mein Gift wird dich... in die Hölle schicken...!", ächzte er und schwang voller Zorn unkontrolliert die Kette. Vielleicht war es genau deshalb, warum das passierte... aber er traf. Die Kette streifte Masamunes Bein und dann seinen Arm. Er konnte nicht ausweichen, Shinoke war völlig unkontrolliert und seine Bewegungen nicht vorherzusehen. Ich spürte Angst in mir aufkommen. Solange Masamune noch nicht verletzt worden war hatte ich noch keine gehabt... aber jetzt. Ich hatte Todesangst... ich hatte Angst um ihn. Ich hatte versucht ihn zu beschützen, ich wollte, dass er um jeden Preis überlebte, aber ich hatte versagt. Mein Körper wurde ganz taub. Ich wusste nicht, ob wegen dem Gift oder der Angst aber ich kippte zur Seite. Ich hörte weiterhin Klingen aufeinandertreffen aber nach kurzer Zeit stoppte es. Ich sah Shinoke weiter weg von mir auf den Boden fallen. Er hatte zu viel Blut verloren. Das Leben wich langsam aus seinem Körper aber dann war es vorbei, endgültig. Wenige Momente später hörte ich Schritte näher kommen. Ich sah dorthin wo das Geräusch herkam. Natürlich wusste ich, dass es Masamune war, aber ich hatte Angst zu sehen wie es ihm ging... Ich könnte es niemals ertragen mit anzusehen wie er starb... Aber er kam her, deshalb musste ich aufsehen. Als er knapp neben mir war fiel er auf die Knie. Er hatte sich zu viel bewegt und so das Gift schneller verbreitet. "...Masamune..." Er sah schrecklich gequält aus. Er fiel auf die Seite und blieb liegen. Wir waren zueinander gedreht und konnten uns ansehen... Es war vielleicht knapp ein Meter zwischen uns. "Es tut mir leid...", sagte ich dann leise. "Was?", fragte Masamune ruhig. "Ich bin hier, weil ich genau das verhindern sollte... verhindern wollte... Aber jetzt kann ich dir nicht einmal mehr helfen... Ich hab mehr als nur versagt...", erklärte ich und spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. "Nein, du hast nicht versagt... Du hast alles getan was in deiner Macht stand... Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest...", entgegnete Masamune leise und rutschte etwas näher zu mir. Er hatte ein leichtes warmes Lächeln auf den Lippen. Ich wünschte mir, dass ich es noch ewig sehen könnte... "...Ich habe mein eigenes Versprechen gebrochen... Ich wollte dich beschützen, egal vor was oder wie schwierig es ist, und wegen so einem Idioten habe ich... es nicht geschafft... Ich erinnere mich an die Worte des Vagabunden damals... Dass man lieber an der Seite einer geliebten Person stirbt aber... Ich kann nicht einfach in Frieden gehen, wenn ich weiß... dass du mit mir stirbst...", sagte Masamune und wischte mir meine Tränen weg. Ich konnte kaum genug über seine Worte nachdenken, da waren plötzlich viele Stimmen zu hören. "Mein Fürst!", riefen sie besorgt. Schnell kamen Schritte näher, die von Menschen und Pferden. Aber ich konnte nicht hochsehen, mein Blick hing an Masamune. Dann kniete sich Kojuro neben ihn, "Fürst Masamune, sind Sie schwer verletzt?" "Es ist Gift", antwortete ich leise, aber er hatte mich gehört. "Kojuro, du kannst nichts mehr tun...", sagte Masamune dann. Kojuro holte etwas aus seiner Tasche und sah auf das etwas herab. Es war ein kleines Gefäß. "Takeda Shingen hat mitbekommen, dass Shinoke hier ist. Er hat mir das hier gegeben falls es jemand braucht, aber es ist nur genug um eine Person zu heilen... Teilt man es, reicht es nicht mehr völlig aus...", erklärte Kojuro und wurde gegen Ende immer leiser. "Gib es ihr", meinte Masamune gleich darauf. Er hatte nicht einmal kurz nachgedacht... Dass er sich so sicher war... Er warf sein Leben einfach weg, nur damit ich weiterleben konnte... Warum?
"Masamune, du weißt nicht was du da sagst...", meinte ich dann. Er konnte nicht erwarten, dass er einfach starb und ich überlebte. Das würde nie passieren. "Doch, das weiß ich. Ich werde nicht einfach so das Gegenmittel nehmen und dich sterben lassen", sagte er mit ernster Stimme. Ich atmete gequält aus. Mein Körper verließ schon die ganze Kraft, das konnte nicht mehr lange so weitergehen. Er musste es jetzt nehmen, sofort. Ich sah Kojuro in die Augen, "Kojuro, du weißt, dass das nicht gehen kann. Er ist der Fürst von Oshu, er ist unheimlich wichtig und zwar für das ganze Land. Wenn er das Mittel nicht nehmen will musst du ihn dazu zwingen" Kojuro sah betreten zu Boden. "Wag es nicht", sagte Masamune sauer zu Kojuro. "Aber sie hat Recht... Ich weiß es ist unendlich hart zu ertragen und es fällt mir nichts schwerer als zu wissen, dass sie sterben wird wenn Sie es nehmen aber... Ihr Leben steht über jedem von unseren... Egal zwischen wem die Wahl gefällt werden muss... Es wären immer Sie, der es nehmen muss, mein Fürst", sagte Kojuro. Man sah ihm stark an, dass es ihm unglaublich schwer gefallen war das auszusprechen. "Ich nehme es nicht. Entweder sie überlebt, oder keiner von uns", entschied Masamune sicher. Ich spürte wie meine Augen schon fast zufielen. Ich war so müde und erschöpft... ich wollte nur schlafen... Aber ich wusste, dass ich kein weiteres Mal mehr aufwachen würde... "Kojuro, tu es endlich! Siehst du nicht, dass sie stirbt?!", hörte ich Masamune mit Aufregung in der Stimme sagen. Ich sah Masamune an. Er war selbst schon ganz schwach und würde nicht mehr lange durchhalten. Er musste es jetzt endlich nehmen, sonst half es ihm auch nicht mehr... Er würde seine Drohung wirklich wahr machen... Dass keiner von uns überlebte. Das durfte nicht passieren! Plötzlich kam mir eine Idee. Vielleicht etwas gewagt aber es würde möglicherweise funktionieren... Nein, es musste funktionieren. Ich blickte zu Kojuro und er erwiderte den Blick. Ich sah ihn durchdringend an, ich wollte ihm irgendwie zu verstehen geben, dass ich eine Idee hatte, ohne es ihm sagen zu müssen. Würde Masamune es mitbekommen wäre es vorbei. "Kojuro!", drängte Masamune erneut. Kojuro schien mich aber verstanden zu haben und stand auf. Er ging auf meine Seite, setzte mich auf und öffnete das kleine Gefäß. Das Atmen fiel mir schon ziemlich schwer. Ich zeigte Kojuro, dass er näher kommen sollte, damit ich ihm etwas sagen konnte. "Keine Sorge... ich sorge dafür... dass er überlebt...", flüsterte ich dann. Kojuro schloss für einen Moment seine Augen und antwortete dann, "Es... tut mir... so unendlich leid..." Ich musste etwas lächeln, "Muss es nicht" Es war das Letzte, was ich zu ihm sagte. Dann legte er das Gefäß an meine Lippen und ließ die Medizin in meinen Mund laufen. Ich schluckte drei Mal, aber ohne auch nur einen Tropfen tatsächlich meine Kehle herunterlaufen zu lassen. Es war nicht sehr viel, weshalb man mir auch nicht ansehen konnte, dass ich noch alles im Mund hatte. Dann legte mich Kojuro wieder hin. Masamune schien etwas aufzuatmen und legte sich auf den Rücken. Ich konnte nicht fassen, dass er wirklich auch noch erleichtert war... In diesem Moment dachte er, dass er sterben würde und ich überleben und war glücklich darüber. Erst jetzt begriff ich so wirklich, dass ich ihm viel bedeuten musste... Es sammelten sich wieder ein paar Tränen in meinen Augen. Ich musste es jetzt tun, eine zweite Chance hatte ich nicht. Es selbst zu schlucken fiel mir im Traum nicht ein. Ich stützte mich etwas auf und lehnte mich zu Masamune. In innerhalb weniger Sekunden legte ich meine Lippen auf seine. Er schien perplex und hatte es nicht kommen sehen... Aber das nächste sicher noch weniger. Nach wenigen kurzen Momenten legte ich meine Hand an sein Kinn und öffnete seine Lippen. Ich reagierte sofort und ließ das Mittel in seinen Mund laufen. Er hatte nicht damit gerechnet und er konnte auch nichts tun. Sein Reflex trat zuerst ein und er schluckte. Nachdem er wirklich alles geschluckt hatte nahm ich meinen Mund wieder weg. Er hustete etwas, da er sich wohl ein bisschen verschluckt hatte. Aber dann sah er mich entgeistert an als er kapierte, was das eben bedeutete. "...Du hast es nicht genommen...", sagte er fassungslos, aber so leise, dass nur ich ihn verstehen konnte. "Nein...", antwortete ich dann, "Das könnte ich nie wenn ich weiß, dass du stirbst wenn ich es tue... Du bist... mir zu wichtig... Ich könnte nie damit leben, dass du... für mich gestorben bist..." Masamune biss sich auf die Lippen, "Und wie soll... ich das dann können?" Es tat mir weh das zu hören... Die letzten Minuten haben mir klar gemacht, dass wir beide das selbe füreinander empfanden. Jetzt zu sterben, einfach so, jetzt wo ich das wusste... war schwerer als alles andere. Es war mehr das Wissen ihn nie mehr wiederzusehen, das mir Angst machte als dass ich sterben würde... Ich wollte ihn einfach nicht verlassen... Aber ich konnte nicht mehr... Ich war am Ende... Also legte ich mich wieder hin. Mein Mund war ganz nah an seinem Ohr und ich wusste, dass ich es jetzt sagen musste, denn ich würde nie mehr die Chance dazu haben... "Masamune... ich... liebe dich...", sagte ich dann. Ich hörte und merkte, wie er sich bewegte. Im nächsten Augenblick hob er mich hoch und ich spürte wie er mich an sich drückte. Es war so ein warmes und wunderschönes Gefühl... meine Angst verflog in diesem Moment und ich wünschte, dass ich dieses Gefühl für immer spüren würde... "Ich...liebe dich auch...", hörte ich seine Stimme. Sie zitterte leicht. Ich konnte nicht anders und musste leicht lächeln. Es war das Letzte was mein Körper noch schaffte... Dann schlief ich friedlich ein.