Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Herz aus Stein

von Fae2705
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Elphaba Thropp Fiyero Tigelaar/Tiggular Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
07.01.2017
19.02.2017
14
7.626
 
Alle Kapitel
3 Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
07.01.2017 393
 
Teil 1

Glinda stand am Fenster und betrachtete, wie die Sonne über der Smaragdstadt aufging und einen neuen Tag ankündigte.

Aber ein wirklich neuer Tag würde es nicht sein.
Heute würde wieder alles so sein wie gestern.
Und wie am Tag davor.
Wie jeden Tag.
Wie an 365 Tagen im Jahr.

Und von diesem Ablauf wurde niemals abgewichen.
Es war ein sich wiederholender Kreislauf.
Manchmal fühlte sie sich wie ein Hamster in seinem Laufrad.

Alles war immer gleich.
Alles war perfekt einstudiert.
Das Leben hier in der Smaragdstadt war eine einzige Inszenierung mit ihr in der Hauptrolle.
Die perfekte Besetzung.
Eine perfekte Inszenierung.

Jedes Lächeln.
Jedes Winken.
Jedes Wort.

Zumindest tagsüber, wenn die Ozianer zu ihr aufblickten galt ihr Motto: „Lächeln – winken – Klappe halten.

Tagsüber war sie Glinda die Gute.
Tagsüber war sie der Mensch, der in den Zeiten des Terrors Hoffnung, Glück und Freude verbreitete.
Der Mensch, der die Bösigkeit in Oz überstrahlte.

Tagsüber trug sie eine Maske zur Schau, ihre Emotionen waren weggeschlossen in ihrem Herzen.

Aber bei Nacht, auch noch nach vier Jahren, sehnte sie sich nach dem Menschen, der damals, als sie auf ihrem Besen in die Nacht geflogen war, ihr Herz mit sich genommen hatte.

Nach ihrer Geliebten.
Nach Elphaba.

Manchmal bei Nacht, wenn sie ihren Träumen, den kostbaren Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit nachhing, dann fragte sie sich, ob sie nicht mit Elphaba hätte gehen sollen.
Ob sie damals vielleicht die falsche Entscheidung getroffen hatte.
Ob es ein Fehler gewesen war in Oz zu bleiben.
Ob es ein Fehler war, Glinda die Gute zu sein.

Aber was brachte ihr diese Grübelei schon?

Nichts als Schmerz und Falten auf der Stirn.
Nichts als Sehnsucht nach etwas, was nicht mehr war.
Nicht mehr sein würde.
Niemals mehr.

Glinda war sich sicher, dass Elphaba sie bereits vergessen hatte.

Sie war sich sicher, dass sie für Elphaba damals nur eine willkommene Ablenkung von ihrem Schmerz, den Fiyero ihr zugefügt hatte, gewesen war.
Das Elphaba nie wirkliche Gefühle für sie gehabt hatte, gehabt haben konnte.

Zwei Frauen liebten sich nicht.
Würden sich niemals lieben.
Das ging einfach nicht.
Das musste Glinda einfach endlich begreifen.

Vier Jahre hatte sie es schon versucht.
Vier Jahre, in denen sie gegen ihre Gefühle angekämpft hatte.

Gefühle für Elphaba.
Gefühle für eine Frau.

Gefühle, die sicher nicht mehr erwidert wurden.
Die wahrscheinlich nie erwidert worden waren.
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast