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Erste Reihe (wo sonst)

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / Gen
Dag-Alexis Kopplin OC (Own Character) Vincent Stein
07.12.2016
18.02.2019
9
11.035
 
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07.12.2016 1.700
 
Huhu, mich hat es mal wieder gepackt und ich habe mich mal wieder ans schreiben gesetzt. Die Geschichte wird so lange gehen, bis ich keine Ideen mehr habe. Sämtliche Ähnlichkeiten meiner Charaktere mit real existierenden Personen sind natürlich "rein zufällig" *hust hust*. Nein, Spaß bei Seite, die meisten gibt es im realen Leben und sind natürlich von mir nach künstlerischer Freiheit angepasst, gehören sich selber und reagieren vielleicht nicht wirklich so, wie von mir beschrieben.
Joa, mehr bleibt mir an dieser Stelle erstmal nicht zu sagen. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und lasst doch mal ne Review da, was euch gut gefällt und was nicht so sehr (ja ich kann konstruktive Kritik gut vertragen)
LG eure lrlinarudi




POV Lina:
Was ein scheiß Monat war das nur? Erst die Mieterhöhung, dann kam mein Lohn aus unerfindlichen Gründen nicht. Und zu allem Übel macht auch noch mein Freund mit mir Schluss „weil ich mich aufgrund der Musik zu weit von ihm entfernt habe“.Ausgerechnet die Musik ist Schuld. Genau die eine Sache, die mich derzeit noch am Leben erhält.
Aber egal. Heute ist der 31. Mai und morgen beginnt ein neuer Monat. Ein besserer Monat. Der beste Monat des Jahres. Denn morgen beginnt die SDP-Tour und ich habe Urlaub und beschlossen, zu jedem Konzert zu  fahren und im Anschluss noch die Festivals zu besuchen, auf denen sie spielen. Merkt man eigentlich, dass sie meine Lieblingsband sind? Keine Ahnung, jedenfalls freue ich mich tierisch auf die kommende Zeit.
Leider gehe ich auf das Konzert morgen ganz alleine, da keiner meiner Freunde Zeit hat, aber in Berlin werden wir  als große Gruppe getreu unserem Motto „Erste Reihe, wo sonst“ mal wieder die besten Plätze blockieren. Trotzdem freue ich mich auch tierisch auf das erste Konzert. Da kann ich meine Stars mal in Ruhe vergöttern und habe vielleicht auch mal die Gelegenheit ganz in Frieden ohne die Anderen mit ihnen zu reden. Ein Wunsch den ich schon seit meinem allerersten Zusammentreffen mit den Jungs hege.

Am nächsten Morgen klingelt schon um 6 mein Wecker, doch zum ersten Mal in meinem Leben hasse ich ihn nicht dafür, sondern bin sofort wach. Die Vorfreude ist einfach zu groß. Um mich wenigstens halbwegs zu beruhigen, steige ich erst mal unter die Dusche. Doch das hilft auch nur bedingt, denn kaum bin ich fertig mit meiner Morgenroutine, steige ich in mein kleines Auto und schalte es an. Zack umspielt mich auch schon diese wundervolle Musik. Auch auf dem Weg nach Frankfurt höre ich ausschließlich SDP. So mache ich das immer, wenn ich zu einem Konzert fahre. Da steigt die Vorfreude gleich noch mehr.

Die Fahrt nach Frankfurt verläuft eigentlich unproblematisch. Nur einmal ist ein wenig stockender Verkehr, doch dieser löst sich nach circa zehn Minuten wieder auf. So komme ich schon eine halbe Stunde eher, als geplant, an meinem Hotel am Main an. Glücklicherweise kann ich trotzdem schon eher mein Zimmer beziehen. Es ist nichts besonderes, aber es hat ein Bad und ein Bett und erfüllt somit seinen Zweck voll und ganz. Mehr brauche ich einfach nicht, wenn ich auf ein Konzert gehe.

Nach dem ich mich kurz frisch gemacht und etwas nach geschminkt habe, verlasse ich das Hotel schon wieder und mache mich langsam auf den Weg zur Konzerthalle. Während ich so in aller Ruhe durch die Stadt laufe, entdeckte ich einen Subway-Laden und merke plötzlich, wie viel Hunger ich doch habe. Immerhin habe ich seit dem frühen Morgen nichts gegessen gehabt. Also lege ich eine kurze Pause ein und es gibt etwas zu Mampfen für mich.

Als ich an  der Halle ankomme, ist es erst kurz nach eins. Das ist mir jedoch egal und ich bleibe trotzdem vor dem Eingang stehen. Vielleicht kommt der eine oder andere Fan ja auch schon eher. Mit den meisten kann man sich ja sehr gut unterhalten und eigentlich findet man auch immer schnell ein Thema, um ein Gespräch zu beginnen. Außerdem besteht die Chance, dass die Jungs von SDP an die Halle gefahren kommen. Dann bleiben sie meistens stehen, wenn sie Fans erkennen, um sich ein bisschen mit denen zu Unterhalten.

Tatsächlich muss ich nicht lange warten, bis zwei Mädchen mit „I ♥ SDP“ Shirts auftauchen. Doch sie beachten mich nicht wirklich. Im Gegenteil. Sie schauen mich abwertend an, als hätte ich Scheiße im Gesicht. Ich ahne, dass sie mich erkennen und vielleicht einfach neidisch sind. Ich weiß, das klingt total arrogant, aber es ist nun mal so. Ich bin nämlich eine der Admins der SDP-Reisegruppe auf Instagram (ein wirklich mittlerweile sehr erfolgreicher Account, auf den ich sehr stolz bin) und war auch schon in dem einen oder anderen Musikvideo zu sehen.

Meine Freundinnen und ich sind deswegen schon öfters komisch angeguckt und auch angepöbelt worden. Ich kann das nicht verstehen, warum man auf solche Sachen neidisch sein muss. Ich werde es wahrscheinlich auch nie verstehen.

Bei meinen Gedankengängen fällt mir auf, dass ich besagten Instagram-Account mal wieder mit ein paar Bildern füttern könnte. Also hole ich mein Smartphone heraus und will ein Selfie machen. Als ich dann alles endlich richtig eingestellt habe und eine gute Position gefunden habe, halte ich mein Handy in die Luft um das Foto zu schießen. Genau in diesem Moment tauchen zwei Gestalten rechts und links von mir auf.

Ich zucke zusammen, doch dann erkenne ich schnell, dass es Vincent und Dag sind. Die Freude ist groß, beiderseits. „Was machst du denn hier?“ Ich muss lachen. „Hier spielt heute Abend irgendeine komische Band, für die ich Tickets bekommen habe, und da ich eh nichts besseres vor habe, dachte ich, ich mache mich mal eben auf den Weg an den Main, um zu gucken, was dass wohl für Spinner sind.“

Dag steckt mir die Zunge raus, doch Vincent ahnt, dass hier noch etwas im Busch ist. „Aber sonst bist du doch nie alleine unterwegs? Wo ist denn der ganze Rest?“ Ich werde ein wenig rot, denn bis auf meine Clique weiß eigentlich niemand von meinem großen Plan. „Na ja, die anderen haben heute eben keine Zeit, aber macht euch keine Sorgen. Ihr werdet sie schon noch früh genug sehen.“ Vincent schaut begeistert, Dag jedoch gespielt beleidigt. „Schade, ich dachte, wir hätten dich mal eine ganze Tour lang nur für uns:“ Bevor ich antworten kann, werden die beiden gerufen und müssen weg. Also bleibt mir nichts anderes übrig, dass eher weniger gelungene Bild ins Internet zu stellen, während ich brennende Blicke auf meinem Rücken spüre.

„Hey, du bist doch eine von der SDP-Reisegruppe, oder?“ Abwesend nicke ich. Einerseits, weil mich die Mädchen bis vor einer halben Minute gar nicht beachtet haben, andererseits, weil ich einfach zu sehr mit meinem Handy beschäftigt bin. „Können wir ein Foto mit dir machen? So als Beweis, dass wir dich getroffen haben. Wir sind große Fans von euch.“ Schnaubend lache ich auf. „Also dafür, dass ihr mich vor einer Minute noch gar nicht beachtet hab, obwohl wir doch schon etwas länger hier zusammen stehen, bin ich ja auf einmal sehr interessant geworden. Ist es, weil die Jungs mit mir geredet haben? Typisch.“ Beleidigt traben die beiden wieder ab. Bestimmt werde ich jetzt wieder für mega arrogant gehalten, aber das ist mir eigentlich egal. Wer nur mit mir redet, weil ich „fame“ bin, kann mir auch gleich gestohlen bleiben.

Ein paar Stunden später bin ich dann auch nicht mehr alleine. Einige Leute haben sich zu mir gesellt und es ist auch ganz lustig. Zwei Jungs haben auch Alkohol mitgebracht und so entstehen ja offensichtlich die besten Bekanntschaften. Aufgrund von großem Hunger allerseits, haben wir uns auch noch eine Pizza bestellt. Diese ist jetzt gegessen und so langsam müsste der Einlass dann auch beginnen.

Kaum habe ich diesen Gedanken laut ausgesprochen, öffnen sich auch schon die Türen und die Security kommt heraus. Keine fünf Minuten später stehe ich an meinem „Stammplatz“. Erste Reihe (wo sonst) direkt vor Dag. Darius, einer der beiden Jungs mit dem Alkohol, bringt mir noch eine Cola mit und stellt sich dann neben mich. Ich hole Emma, unser kleines Plüscheinhorn und Maskottchen, heraus und schon beginnt die Vorband zu spielen. Die Überraschung im ganzen Publikum ist groß, denn SDP hatten verschwiegen, dass ausgerechnet Trailerpark sie begleiten. Der Vorteil wird schnell deutlich, denn die meisten SDP-Fans mögen auch die Vorband und so kommen alle richtig in Fahrt.

Die Show von den Jungs ist für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei, aber, um traurig zu sein, bleibt nicht lange Zeit. Die Vorfreude, Vincent und Dag endlich wieder live auf der Bühne zu sehen, ist viel zu groß. Eindeutig zu langsam vergehen meiner Meinung nach die dreißig Minuten bis zum Beginn des Hauptacts. Dann stehen meine zwei Lieblingsberliner endlich wieder vor mir. Viel zu lange musste ich darauf warten. Immerhin ist das letzte Konzert, was ich besucht hatte, schon über ein Jahr her.

Das Gefühl, was mich in diesem Moment durchströmt ist einfach überwältigend. Endlich bin ich wieder richtig glücklich. Ich merke wie die Sorgen und Anstrengungen der letzten Wochen von mir abfallen und ich wirklich loslassen kann. Ich singe mit, so laut ich kann, hebe meine Arme in die Luft und tanze mich regelrecht in Trance.

Das Konzert ist genial und die Jungs scheinen nur für mich da zu sein. Sie geben mir High-five und den obligatorischen Whiskey. Außerdem schauen sie gefühlt ständig zu mir und einmal nimmt Dag sogar Emma mit auf die Bühne und stellt sie vor. Darius, der an dieser Stelle zufällig filmt, verspricht mir nach dem Konzert das Video zu schicken.

Der Auftritt ist wie immer viel zu schnell zu Ende. Vincent und Dag stehen gerade einmal gefühlte fünf Minuten auf der Bühne, als der Kleinere beschließt, dass sein Shirt ihn stört. Das ist für mich immer wieder der schönste Moment auf einem SDP-Konzert, auch wenn s immer ein Zeichen ist, dass bald schon wieder alles vorbei ist.

Doch diesmal lassen uns die Jungs nicht einfach so gehen, sondern bringen noch einen richtigen Knüller. Das (leider) aller letzte Lied ist „Ich will noch nicht nach Haus'“ und natürlich lassen es sich die Rapper von Trailerpark nicht nehmen, uns noch einmal zu beehren. Dann gehen alle Lichter aus und die Show ist vorbei.
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