Dancing through Life
von Out of Oz
Kurzbeschreibung
Erinnert ihr euch an Glindas Geschenk für Elphaba? Richtig - ein Tanzkurs! Wie wird der wohl laufen? Wie stellen sich die beiden Hexen an? Und wieso bringt ein Wettbewerb ihr Leben ganz schön durcheinander?
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / FemSlash
Elphaba Thropp
Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
28.11.2016
23.07.2017
31
43.549
3
Alle Kapitel
21 Reviews
21 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
1 Review
01.01.2017
1.139
Author's Note: Frohes und gesegnetes neues Jahr an alle Fans und Liebhaber von Wicked!
Hand in Hand verließen Glinda und Elphaba das Grattler-Kolleg und machten sich auf den Weg zur Tanzschule von Herrn Saltatio. Sie lag in der Nähe des Deckens-Kollegs und dem Mädcheninternat St. Florix.
Der erste Hauch von Frühling lag in der Luft, doch noch war es kalt und der Suicide Canal zugefroren. Die Mädchen gingen entlang des Kanals über den nördlichen Purpurweidenweg. Sie kamen, als sie das Kolleg verließen, an einem efeubewachsenen Steintempel für Lurline vorbei, in dem hinter verschnörkelten Gittern eine verwilderte Hirschstatue stand und eine Quelle mit klarem Eiswasser entsprang.
Vorbei am Briscoe-Kolleg ging es, einem mächtigen Bau aus dunklen, schweren Steinen, bevor Elphaba und Glinda einen Seitenarm des Suicide Canal überquerten und zu einem kleinen Park kamen. Dort wuchsen uralte Purpurweiden, Quoxwald-Tannen und Ozianischer Ahorn. Die Bäume ragten wie magere Finger bedrohlich in den Abendhimmel, als gerade die Sonne am Horizont versank und sich darüber ein feuriges Abendrot spannte.
Glinda schmiegte sich beim Laufen näher an ihre Freundin, als sie den etwas unheimlichen Park passierten. Elphaba schienen die grotesken Bäume nichts auszumachen, aber Glinda hatte schon als Kind Angst vor tiefen, undurchdringlichen Wäldern gehabt.
„Du brauchst keine Angst zu haben, Liebes“, sagte Elphaba sanft.
„Habe ich nicht, wenn du bei mir bist“, antwortete Glinda und sah ihre Freundin an. Der Blick blauer Augen traf auf die tiefen, dunklen Augen des grünen Mädchens und für einen Moment stockte ihr der Atem.
Leise sprach sie: „Du siehst wunderschön aus.“
Nach einer Weile kamen Elphaba und Glinda bei der Tanzschule an, für die sie sich angemeldet hatten. Das Gebäude war unscheinbar und wirkte sogar etwas heruntergekommen. Glinda rümpfte etwas die Nase – eine Gewohnheit, die, wie viele denken würden, nichts damit zu tun hatte, dass sie die Schäbigkeit des Hauses beurteilte, sondern sie kommentierte damit die Einfallslosigkeit des Architekten. Schließlich hatte dieser kein Händchen dabei bewiesen, aus dem Rohbau mit großen Bogenfenstern etwas Spannenderes zu machen als ein Industriegebäude, wie es in Gillikin üblich war.
„Sollen wir hineingehen?“, fragte Glinda, als sie die Tür des Gebäudes gefunden hatten. Sie war unscheinbar und nur mit einem kleinen Schild verziert, was darauf hindeutete, dass sich im Inneren eine Tanzschule verbarg.
„Sehr subtil“, meinte Elphaba trocken.
„Ach Elphie, von Innen ist es sicher nett!“, entgegnete ihre Freundin und öffnete die Tür.
Elphaba hielt Glindas Hand in der Bewegung fest und näherte sich ihrer Freundin. Glinda wollte kichernd sagen: „Elphie! Doch nicht hier in der Öffentlichk…“
Doch sie blickte in das ernste Gesicht der Grünen. „Glinda, was machen wir, wenn dort drin nur Pärchen aus Männern und Frauen sind? Das wäre nicht gut“, gab Elphaba zu bedenken.
„Mach dir keine Sorgen, schlauer Kopf! Ich habe mich doch vorher erkundigt und es ist alles gut“, versicherte Glinda. Sie nahm Elphabas Hand und sie gingen hinein.
Die Mädchen fanden sich nach einigen verworrenen Treppenauf- und –abgängen in einem großen Raum mit hellem Holzfußboden wieder, der sich über zwei Etagen zu erstrecken schien. Eine Seite bestand aus den großen Fenstern, die hinaus ins Dunkle blickten. Der Rest der Wände war mit hohen Spiegeln ausgekleidet, was die Illusion erweckte, der Raum wäre noch größer, als er sowieso schon war. Kein Stuhl oder Tisch stand herum, alles war frei für die Tanzpaare.
Das helle, elektrische Licht an der Decke war angeschaltet und eine der Lampen flackerte und brummte, während Glinda und Elphaba sich umsahen.
Sie entdeckten ein älteres Paar, offensichtlich Munchkins, denn sie waren sehr klein und schon etwas runzlig. Sie trugen einfache Kleidung. Der Herr trug eine runde Brille unter seinen buschigen Augenbrauen. Seine Frau ging schon etwas gebeugt – sicher von der schweren Arbeit – und stützte sich auf einen Gehstock.
Daneben standen zwei junge Herren, offensichtlich Studenten. Sie schienen allerdings vom Deckens-Kolleg oder dem Three Queens-Kolleg zu kommen, denn Elphaba und Glinda hatten sie noch nie zuvor gesehen. Einer der beiden trug eine blaue Uniform der Universität Shiz, während sein Begleiter eine legere Hose, ein Hemd und darüber einen Pullover trug. Außerdem hatte er eine modische Schiebermütze auf dem Kopf.
Die beiden unterhielten sich angeregt im Flüsterton, fast schienen sie zu streiten. Doch weder Elphaba noch Glinda konnten ihre Worte verstehen, denn sie standen zu weit weg.
Das FLAMINGO-Paar allerdings müsste die beiden Jungs gut hören können, denn es stand unmittelbar daneben. Es war schwer auszumachen, wer von beiden das Männchen und wer das Weibchen war. Zum Glück trugen sie entsprechende Kleidung.
Der FLAMINGO-Herr hatte eine Art Anzug an, was allerdings wegen seiner dünnen Beine und dem breiten Körper etwas eigenartig aussah. Seinen Hals zierte eine Krawatte mit dem Bild der Lurline. Seine Frau hatte es bei der Kleiderwahl wohl etwas einfacher gehabt. Sie trug ein elegantes, weißes Kleid (so elegant, wie ein Kleid an einem FLAMINGO sein konnte). Im Gefieder ihres Kopfes steckte eine weiße Blüte.
Elphaba fragte sich unweigerlich, wie ein THIER-Paar sich derartige Kleidung und einen Tanzkurs leisten konnte. Die meisten ihrer Leidensgenossen waren durch die rigiden Regeln und Gesetze des Zauberers derart in ihrem Leben eingeschränkt, dass viele kaum Geld hatten und noch weniger davon zu ihrer eigenen Entfaltung einen Kurs zum Tanzen besuchen konnten.
Außerdem stand dort noch ein gillikinesisches Paar, zu erkennen an ihren hellblonden Haaren und der hohen Statur. Auf den ersten Blick schien es sich bei dem großgewachsenen Mann und der schlanken Frau um ein normales Ehepaar zu handeln. Doch als einige Musikanten den Raum betraten, sah Glinda, dass die Frau ihren Mann am Arm zur Seite führte, um den Musikern Platz zu machen. Erst jetzt fiel Glinda auf, dass der Mann eine dunkle Brille trug und vermutlich wenig oder gar nichts mehr sah.
In diesem Moment betrat ein weiteres Paar den Raum, ein roter Quadlinger und eine Winkiefrau mit feuerroten Haaren. Sie schienen ein wildes Leben im Freien zu führen, denn ihre Haut war dunkel und gegerbt von der Sonne. Elphaba erinnerte sich für einen Augenblick an Schildkrötenherz, den Quadlinger, der in ihrer Kindheit im Haus ihrer Eltern verweilte. Allerdings staunte sie mehr über die Frau aus dem Winkus als über den Mann aus dem Süden Oz‘. Sie hatte, entgegen der landläufigen Meinung, rote Haare und trug Tätowierungen, wie Fiyero sie trug. Ihre Schlüsselbeine wurden von dünnen, dunklen Linien umspielt. Auch die Handgelenke, vielleicht sogar ihre kompletten Arme waren tätowiert, was man aber unter dem dunklen Kleid mit langen Ärmeln nicht sehen konnte. Die beiden unterhielten sich laut in der Sprache Quadlings und Elphaba konnte einige der Gesprächsfetzen verstehen.
Doch in diesem Moment betrat ein großer, gutaussehender Mann den Raum und alle Augen richteten sich auf ihn. Er lächelte und breitete die Arme aus, als wolle er alle Anwesenden umarmen.
„Ich bin Antonio Saltatio“, stelle er sich vor. „Und ich heiße Euch alle herzlich willkommen in meiner Tanzschule!“
Kapitel 5 - Der erste Eindruck
Hand in Hand verließen Glinda und Elphaba das Grattler-Kolleg und machten sich auf den Weg zur Tanzschule von Herrn Saltatio. Sie lag in der Nähe des Deckens-Kollegs und dem Mädcheninternat St. Florix.
Der erste Hauch von Frühling lag in der Luft, doch noch war es kalt und der Suicide Canal zugefroren. Die Mädchen gingen entlang des Kanals über den nördlichen Purpurweidenweg. Sie kamen, als sie das Kolleg verließen, an einem efeubewachsenen Steintempel für Lurline vorbei, in dem hinter verschnörkelten Gittern eine verwilderte Hirschstatue stand und eine Quelle mit klarem Eiswasser entsprang.
Vorbei am Briscoe-Kolleg ging es, einem mächtigen Bau aus dunklen, schweren Steinen, bevor Elphaba und Glinda einen Seitenarm des Suicide Canal überquerten und zu einem kleinen Park kamen. Dort wuchsen uralte Purpurweiden, Quoxwald-Tannen und Ozianischer Ahorn. Die Bäume ragten wie magere Finger bedrohlich in den Abendhimmel, als gerade die Sonne am Horizont versank und sich darüber ein feuriges Abendrot spannte.
Glinda schmiegte sich beim Laufen näher an ihre Freundin, als sie den etwas unheimlichen Park passierten. Elphaba schienen die grotesken Bäume nichts auszumachen, aber Glinda hatte schon als Kind Angst vor tiefen, undurchdringlichen Wäldern gehabt.
„Du brauchst keine Angst zu haben, Liebes“, sagte Elphaba sanft.
„Habe ich nicht, wenn du bei mir bist“, antwortete Glinda und sah ihre Freundin an. Der Blick blauer Augen traf auf die tiefen, dunklen Augen des grünen Mädchens und für einen Moment stockte ihr der Atem.
Leise sprach sie: „Du siehst wunderschön aus.“
***
Nach einer Weile kamen Elphaba und Glinda bei der Tanzschule an, für die sie sich angemeldet hatten. Das Gebäude war unscheinbar und wirkte sogar etwas heruntergekommen. Glinda rümpfte etwas die Nase – eine Gewohnheit, die, wie viele denken würden, nichts damit zu tun hatte, dass sie die Schäbigkeit des Hauses beurteilte, sondern sie kommentierte damit die Einfallslosigkeit des Architekten. Schließlich hatte dieser kein Händchen dabei bewiesen, aus dem Rohbau mit großen Bogenfenstern etwas Spannenderes zu machen als ein Industriegebäude, wie es in Gillikin üblich war.
„Sollen wir hineingehen?“, fragte Glinda, als sie die Tür des Gebäudes gefunden hatten. Sie war unscheinbar und nur mit einem kleinen Schild verziert, was darauf hindeutete, dass sich im Inneren eine Tanzschule verbarg.
„Sehr subtil“, meinte Elphaba trocken.
„Ach Elphie, von Innen ist es sicher nett!“, entgegnete ihre Freundin und öffnete die Tür.
Elphaba hielt Glindas Hand in der Bewegung fest und näherte sich ihrer Freundin. Glinda wollte kichernd sagen: „Elphie! Doch nicht hier in der Öffentlichk…“
Doch sie blickte in das ernste Gesicht der Grünen. „Glinda, was machen wir, wenn dort drin nur Pärchen aus Männern und Frauen sind? Das wäre nicht gut“, gab Elphaba zu bedenken.
„Mach dir keine Sorgen, schlauer Kopf! Ich habe mich doch vorher erkundigt und es ist alles gut“, versicherte Glinda. Sie nahm Elphabas Hand und sie gingen hinein.
***
Die Mädchen fanden sich nach einigen verworrenen Treppenauf- und –abgängen in einem großen Raum mit hellem Holzfußboden wieder, der sich über zwei Etagen zu erstrecken schien. Eine Seite bestand aus den großen Fenstern, die hinaus ins Dunkle blickten. Der Rest der Wände war mit hohen Spiegeln ausgekleidet, was die Illusion erweckte, der Raum wäre noch größer, als er sowieso schon war. Kein Stuhl oder Tisch stand herum, alles war frei für die Tanzpaare.
Das helle, elektrische Licht an der Decke war angeschaltet und eine der Lampen flackerte und brummte, während Glinda und Elphaba sich umsahen.
Sie entdeckten ein älteres Paar, offensichtlich Munchkins, denn sie waren sehr klein und schon etwas runzlig. Sie trugen einfache Kleidung. Der Herr trug eine runde Brille unter seinen buschigen Augenbrauen. Seine Frau ging schon etwas gebeugt – sicher von der schweren Arbeit – und stützte sich auf einen Gehstock.
Daneben standen zwei junge Herren, offensichtlich Studenten. Sie schienen allerdings vom Deckens-Kolleg oder dem Three Queens-Kolleg zu kommen, denn Elphaba und Glinda hatten sie noch nie zuvor gesehen. Einer der beiden trug eine blaue Uniform der Universität Shiz, während sein Begleiter eine legere Hose, ein Hemd und darüber einen Pullover trug. Außerdem hatte er eine modische Schiebermütze auf dem Kopf.
Die beiden unterhielten sich angeregt im Flüsterton, fast schienen sie zu streiten. Doch weder Elphaba noch Glinda konnten ihre Worte verstehen, denn sie standen zu weit weg.
Das FLAMINGO-Paar allerdings müsste die beiden Jungs gut hören können, denn es stand unmittelbar daneben. Es war schwer auszumachen, wer von beiden das Männchen und wer das Weibchen war. Zum Glück trugen sie entsprechende Kleidung.
Der FLAMINGO-Herr hatte eine Art Anzug an, was allerdings wegen seiner dünnen Beine und dem breiten Körper etwas eigenartig aussah. Seinen Hals zierte eine Krawatte mit dem Bild der Lurline. Seine Frau hatte es bei der Kleiderwahl wohl etwas einfacher gehabt. Sie trug ein elegantes, weißes Kleid (so elegant, wie ein Kleid an einem FLAMINGO sein konnte). Im Gefieder ihres Kopfes steckte eine weiße Blüte.
Elphaba fragte sich unweigerlich, wie ein THIER-Paar sich derartige Kleidung und einen Tanzkurs leisten konnte. Die meisten ihrer Leidensgenossen waren durch die rigiden Regeln und Gesetze des Zauberers derart in ihrem Leben eingeschränkt, dass viele kaum Geld hatten und noch weniger davon zu ihrer eigenen Entfaltung einen Kurs zum Tanzen besuchen konnten.
Außerdem stand dort noch ein gillikinesisches Paar, zu erkennen an ihren hellblonden Haaren und der hohen Statur. Auf den ersten Blick schien es sich bei dem großgewachsenen Mann und der schlanken Frau um ein normales Ehepaar zu handeln. Doch als einige Musikanten den Raum betraten, sah Glinda, dass die Frau ihren Mann am Arm zur Seite führte, um den Musikern Platz zu machen. Erst jetzt fiel Glinda auf, dass der Mann eine dunkle Brille trug und vermutlich wenig oder gar nichts mehr sah.
In diesem Moment betrat ein weiteres Paar den Raum, ein roter Quadlinger und eine Winkiefrau mit feuerroten Haaren. Sie schienen ein wildes Leben im Freien zu führen, denn ihre Haut war dunkel und gegerbt von der Sonne. Elphaba erinnerte sich für einen Augenblick an Schildkrötenherz, den Quadlinger, der in ihrer Kindheit im Haus ihrer Eltern verweilte. Allerdings staunte sie mehr über die Frau aus dem Winkus als über den Mann aus dem Süden Oz‘. Sie hatte, entgegen der landläufigen Meinung, rote Haare und trug Tätowierungen, wie Fiyero sie trug. Ihre Schlüsselbeine wurden von dünnen, dunklen Linien umspielt. Auch die Handgelenke, vielleicht sogar ihre kompletten Arme waren tätowiert, was man aber unter dem dunklen Kleid mit langen Ärmeln nicht sehen konnte. Die beiden unterhielten sich laut in der Sprache Quadlings und Elphaba konnte einige der Gesprächsfetzen verstehen.
Doch in diesem Moment betrat ein großer, gutaussehender Mann den Raum und alle Augen richteten sich auf ihn. Er lächelte und breitete die Arme aus, als wolle er alle Anwesenden umarmen.
„Ich bin Antonio Saltatio“, stelle er sich vor. „Und ich heiße Euch alle herzlich willkommen in meiner Tanzschule!“