Dancing through Life
von Out of Oz
Kurzbeschreibung
Erinnert ihr euch an Glindas Geschenk für Elphaba? Richtig - ein Tanzkurs! Wie wird der wohl laufen? Wie stellen sich die beiden Hexen an? Und wieso bringt ein Wettbewerb ihr Leben ganz schön durcheinander?
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / FemSlash
Elphaba Thropp
Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
28.11.2016
23.07.2017
31
43.549
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Dieses Kapitel
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25.12.2016
1.091
Author's Note: Frohes und besinnliches Lurlinachten! Und einen guten Rutsch ins neue Jahr, dann geht's hier weiter!
Noch am nächsten Morgen hatte Elphaba schlechte Laune. Sie mochte es überhaupt nicht, wenn man sie, vor allem kurzfristig, vor spontane Gegebenheiten oder Entscheidungen stellte. Sie zog es vor, Entscheidungen nicht, wie ihre Verlobte, aus dem Bauch heraus, sondern mit dem Verstand zu entscheiden. Es galt, alle Eventualitäten abzuwägen.
Außerdem hatte sie für den heutigen Abend mit Dr. Dillamond ein Treffen vereinbart, da sie durch Boq an ein Buch gekommen war, was Informationen über die Blutsverwandtschaft von Menschen, Tieren und THIEREN enthielt. Sie selbst hatte über die Ferien kaum Zeit gehabt, einen Blick hineinzuwerfen – zu aufregend waren die Tage mit Glinda und deren Familie!
Deshalb störte es die grüne Studentin über alle Maßen, dass sie heute Abend mit Glinda zur Tanzschule gehen musste. Natürlich, Glinda hatte ihr den Kurs zu Lurlinachten geschenkt, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Blonde alles so schnell in die Tat umsetzen würde.
Und um die miese Laune am Morgen komplett zu machen, hatte in der Früh Morribles kleiner Spion Grommetik an der Tür der Mädchen geklopft. Elphaba war aus einem tiefen, traumlosen Schlaf aufgeschreckt, während ihre Freundin keine Anstalten gemacht hatte, aufzustehen und nach der Tür zu sehen. So entwand sich Elphie Glindas Umarmung und öffnete die Tür. Ihre Laune sank auf den Nullpunkt – Grommetik stand davor. Die Tick-Tack-Kreatur schaute aus leblosen, glasigen Augen zu der Studentin auf und seine dünnen, silbernen Arme reckten ihr einen Briefumschlag entgegen. Elphaba nahm ihn widerwillig an sich, als Grommetik sie nach kurzem Zögern regelrecht damit zu bedrängen schien. Danach düste die Maschine mit leisem Klackern davon.
Elphaba verabscheute Morribles kleinen Diener. Sie war der Meinung, dass er … sie … es? … immer nur so beschäftigt tat, weil es die Studenten vom Grattler-Kolleg für seine Herrin ausspionierte. Wofür brauchte es sonst diese großen, toten, mechanischen Augen und die flinken Räder, die es überallhin trugen?
Mit einem Schaudern der Abscheu schloss Elphaba die Tür wieder und weckte ihre Verlobte, um ihr den Brief von Grommetik zu geben. Morrible war der Absender. Das konnte nichts Gutes bedeuten!
Als Glinda aufgewacht und sich frisch gemacht hatte, verlas sie den Brief ihrer Direktorin.
Hochgeschätzte Damsell Galinda,
wie bereits über die Lurlinachtsferien von mir angekündigt, steht Ihr Praktikum im Ministerium Seiner Exzellenz dem Zauberer unmittelbar bevor. Dank meiner Hilfe konnte Ihre Bewerbung für diese Stelle berücksichtigt werden und eine aufregende Zeit steht Ihnen bevor!
Ich bitte Sie daher am Freitag zu mir ins Büro, um die Formalien, den Dresscode und Verhaltensregeln für Sie während Ihrer Zeit im Ministerium seiner Exzellenz zu besprechen. Selbstverständlich erwarte ich nach Abschluss einen Bericht über Ihre Fortschritte in „Zauberei und Magismus“ (80 Seiten Umfang Minimum).
Hocherfreut,
Madame Morrible
Direktorin vom Grattler-Kolleg
Shiz, Stadt der Hochschulen Oz‘
„Wie jedes Wort dieser Frau klingt, als hätte sie eine gespaltene Zunge wie eine Schlange“, meinte Elphaba trocken, nachdem ihre Freundin mit Vorlesen fertig war.
Glinda seufzte und erwiderte: „Da hast du leider Recht. Aber das Praktikum ist wichtig, wenn ich weiter so gut in ‚Zauberei und Magismus‘ sein will. Stell dir vor, was passieren würde, wenn ich ihr sage, dass ich darauf gar keine Lust habe.“
„Ich glaube, dann würde der alte Karpfen aussehen wie ein Fisch auf dem Trockenen, der nach Luft schnappt“, meinte Elphaba dazu.
„Und du bist ein Verfechter von THIER-Rechten?“, fragte Glinda ihre Freundin schmunzelnd. Sie wusste, wie sehr Elphie die Direktorin verabscheute.
„Sie ist weder Mensch noch Tier … und schon gar kein THIER!“, rief Elphaba. „Sie ist ein Monster ohne Seele!“
„Bist du da nicht etwas streng mit ihr?“
„Auf gar keinen Fall! Wenn ich etwas zu entscheiden hätte, wäre sie das Erste, was ich am Grattler-Kolleg ändern würde. Ich würde vermutlich Dr. Dillamond zum Direktor machen und wieder mehr THIER-Professoren hierher holen“, sagte die Grüne leidenschaftlich.
„Ich weiß, Elphie, ich weiß“, flüsterte Glinda und gab ihrer aufgebrachten Freundin einen Kuss auf die Wange. „Sei lieber froh, dass ich hier in Shiz in der Außenstelle vom Zauberministerium arbeiten darf. Ich hätte auch in die Smaragdstadt beordert werden können.“
Elphaba seufzte und umarmte Glinda. „Du hast Recht, mein Liebes. Trotzdem gefällt es mir nicht, wenn du genau dort arbeitest, wo die Gedanken der Ozianer systematisch vergiftet werden.“
Glinda sah ihrer Freundin in die Augen und sagte etwas überrascht: „Du hast aber auch kein Vertrauen zu mir, oder? Ich bin doch kein Dummerchen, was alles glaubt, was man ihr sagt.“
Elphaba legte ihr Kinn auf Glindas Schulter, schnupperte an den blonden Locken und hauchte in Glindas Ohr: „Das weiß ich doch, Glinda Liebes, mein schlauer, intriganter Ministeriumsspion!“
Der Tag der beiden Studentinnen verging wie im Flug. Elphaba hatte mehrere Vorlesungen und Praktika in den Fächern Epigenetik und biologische Chemie. Glinda konnte die Faszination ihrer Freundin für die Zusammenhänge der Populationen in Oz und deren genetischen Verwandtschaften zwar gut verstehen, aber sie hatte keine Ahnung von all den Sachen, die Elphaba lernte. Sie verstand keine der komplizierten Formeln, nur wenig der mikroskopischen Zeichnungen und erst Recht nicht den Buchstabensalat, den ihre Freundin Genom nannte. Elphie hingegen war, wie Glinda, der Magie mächtig und konnte Glindas Studienfach dahingehend unterstützen, dass sie ihrer Verlobten bei dem ein oder anderen Spruch behilflich sein konnte. Allerdings war dies nicht oft der Fall, da die beiden mit sehr unterschiedlichen Methoden der Zauberei arbeiteten … zum Beispiel brauchte die Grüne keinen Zauberstab, um ihre Magie zu wirken.
Trotzdem unterhielten sich die Mädchen jeden Abend darüber, wie ihr Tag gewesen ist Elphaba bemühte sich, ihre komplizierten genetischen und biochemischen Inhalte für einen Laien verständlich zu machen, während Glinda vor allem darüber sprach, wie Madame Morrible sich in den Vorlesungen aufplusterte und hervorhob, wie wichtig die Ausbildung der jungen Studenten in ihrem Fach war. Naturwissenschaftliche Studiengänge schienen ihr ein Dorn im Auge zu sein, aber sie konnte es der Fakultät nicht verbieten, ihre Vorlesungen in den Bereichen Chemie, Biologie oder Physik anzubieten. In der Regel wurden die geisteswissenschaftlichen Fächer aber häufiger besucht. Elphaba sollte es nur recht sein, denn so hatte sie ihre Ruhe vor den schnatternden Mädchen, die, während der Professor über die Zeit von Pastorius nachsann oder über bedeutende Werke wie „Die Leiden des jungen Diggs“ schwadronierte (Morribles Lieblingswerk, wie sie in ihren Poesie-Abenden gern ausschweifend betonte), ihren Nagellack verglichen, Schmick- oder Schuhtipps austauschten oder sich Fiyero herbeiträumten.
Und so verging ein lehrreicher Tag am Grattler-Kolleg und am Abend würden Elphaba und Glinda das erste Mal in die Tanzschule gehen …
Kapitel 4 – One short day
Noch am nächsten Morgen hatte Elphaba schlechte Laune. Sie mochte es überhaupt nicht, wenn man sie, vor allem kurzfristig, vor spontane Gegebenheiten oder Entscheidungen stellte. Sie zog es vor, Entscheidungen nicht, wie ihre Verlobte, aus dem Bauch heraus, sondern mit dem Verstand zu entscheiden. Es galt, alle Eventualitäten abzuwägen.
Außerdem hatte sie für den heutigen Abend mit Dr. Dillamond ein Treffen vereinbart, da sie durch Boq an ein Buch gekommen war, was Informationen über die Blutsverwandtschaft von Menschen, Tieren und THIEREN enthielt. Sie selbst hatte über die Ferien kaum Zeit gehabt, einen Blick hineinzuwerfen – zu aufregend waren die Tage mit Glinda und deren Familie!
Deshalb störte es die grüne Studentin über alle Maßen, dass sie heute Abend mit Glinda zur Tanzschule gehen musste. Natürlich, Glinda hatte ihr den Kurs zu Lurlinachten geschenkt, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Blonde alles so schnell in die Tat umsetzen würde.
Und um die miese Laune am Morgen komplett zu machen, hatte in der Früh Morribles kleiner Spion Grommetik an der Tür der Mädchen geklopft. Elphaba war aus einem tiefen, traumlosen Schlaf aufgeschreckt, während ihre Freundin keine Anstalten gemacht hatte, aufzustehen und nach der Tür zu sehen. So entwand sich Elphie Glindas Umarmung und öffnete die Tür. Ihre Laune sank auf den Nullpunkt – Grommetik stand davor. Die Tick-Tack-Kreatur schaute aus leblosen, glasigen Augen zu der Studentin auf und seine dünnen, silbernen Arme reckten ihr einen Briefumschlag entgegen. Elphaba nahm ihn widerwillig an sich, als Grommetik sie nach kurzem Zögern regelrecht damit zu bedrängen schien. Danach düste die Maschine mit leisem Klackern davon.
Elphaba verabscheute Morribles kleinen Diener. Sie war der Meinung, dass er … sie … es? … immer nur so beschäftigt tat, weil es die Studenten vom Grattler-Kolleg für seine Herrin ausspionierte. Wofür brauchte es sonst diese großen, toten, mechanischen Augen und die flinken Räder, die es überallhin trugen?
Mit einem Schaudern der Abscheu schloss Elphaba die Tür wieder und weckte ihre Verlobte, um ihr den Brief von Grommetik zu geben. Morrible war der Absender. Das konnte nichts Gutes bedeuten!
Als Glinda aufgewacht und sich frisch gemacht hatte, verlas sie den Brief ihrer Direktorin.
Hochgeschätzte Damsell Galinda,
wie bereits über die Lurlinachtsferien von mir angekündigt, steht Ihr Praktikum im Ministerium Seiner Exzellenz dem Zauberer unmittelbar bevor. Dank meiner Hilfe konnte Ihre Bewerbung für diese Stelle berücksichtigt werden und eine aufregende Zeit steht Ihnen bevor!
Ich bitte Sie daher am Freitag zu mir ins Büro, um die Formalien, den Dresscode und Verhaltensregeln für Sie während Ihrer Zeit im Ministerium seiner Exzellenz zu besprechen. Selbstverständlich erwarte ich nach Abschluss einen Bericht über Ihre Fortschritte in „Zauberei und Magismus“ (80 Seiten Umfang Minimum).
Hocherfreut,
Madame Morrible
Direktorin vom Grattler-Kolleg
Shiz, Stadt der Hochschulen Oz‘
„Wie jedes Wort dieser Frau klingt, als hätte sie eine gespaltene Zunge wie eine Schlange“, meinte Elphaba trocken, nachdem ihre Freundin mit Vorlesen fertig war.
Glinda seufzte und erwiderte: „Da hast du leider Recht. Aber das Praktikum ist wichtig, wenn ich weiter so gut in ‚Zauberei und Magismus‘ sein will. Stell dir vor, was passieren würde, wenn ich ihr sage, dass ich darauf gar keine Lust habe.“
„Ich glaube, dann würde der alte Karpfen aussehen wie ein Fisch auf dem Trockenen, der nach Luft schnappt“, meinte Elphaba dazu.
„Und du bist ein Verfechter von THIER-Rechten?“, fragte Glinda ihre Freundin schmunzelnd. Sie wusste, wie sehr Elphie die Direktorin verabscheute.
„Sie ist weder Mensch noch Tier … und schon gar kein THIER!“, rief Elphaba. „Sie ist ein Monster ohne Seele!“
„Bist du da nicht etwas streng mit ihr?“
„Auf gar keinen Fall! Wenn ich etwas zu entscheiden hätte, wäre sie das Erste, was ich am Grattler-Kolleg ändern würde. Ich würde vermutlich Dr. Dillamond zum Direktor machen und wieder mehr THIER-Professoren hierher holen“, sagte die Grüne leidenschaftlich.
„Ich weiß, Elphie, ich weiß“, flüsterte Glinda und gab ihrer aufgebrachten Freundin einen Kuss auf die Wange. „Sei lieber froh, dass ich hier in Shiz in der Außenstelle vom Zauberministerium arbeiten darf. Ich hätte auch in die Smaragdstadt beordert werden können.“
Elphaba seufzte und umarmte Glinda. „Du hast Recht, mein Liebes. Trotzdem gefällt es mir nicht, wenn du genau dort arbeitest, wo die Gedanken der Ozianer systematisch vergiftet werden.“
Glinda sah ihrer Freundin in die Augen und sagte etwas überrascht: „Du hast aber auch kein Vertrauen zu mir, oder? Ich bin doch kein Dummerchen, was alles glaubt, was man ihr sagt.“
Elphaba legte ihr Kinn auf Glindas Schulter, schnupperte an den blonden Locken und hauchte in Glindas Ohr: „Das weiß ich doch, Glinda Liebes, mein schlauer, intriganter Ministeriumsspion!“
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Der Tag der beiden Studentinnen verging wie im Flug. Elphaba hatte mehrere Vorlesungen und Praktika in den Fächern Epigenetik und biologische Chemie. Glinda konnte die Faszination ihrer Freundin für die Zusammenhänge der Populationen in Oz und deren genetischen Verwandtschaften zwar gut verstehen, aber sie hatte keine Ahnung von all den Sachen, die Elphaba lernte. Sie verstand keine der komplizierten Formeln, nur wenig der mikroskopischen Zeichnungen und erst Recht nicht den Buchstabensalat, den ihre Freundin Genom nannte. Elphie hingegen war, wie Glinda, der Magie mächtig und konnte Glindas Studienfach dahingehend unterstützen, dass sie ihrer Verlobten bei dem ein oder anderen Spruch behilflich sein konnte. Allerdings war dies nicht oft der Fall, da die beiden mit sehr unterschiedlichen Methoden der Zauberei arbeiteten … zum Beispiel brauchte die Grüne keinen Zauberstab, um ihre Magie zu wirken.
Trotzdem unterhielten sich die Mädchen jeden Abend darüber, wie ihr Tag gewesen ist Elphaba bemühte sich, ihre komplizierten genetischen und biochemischen Inhalte für einen Laien verständlich zu machen, während Glinda vor allem darüber sprach, wie Madame Morrible sich in den Vorlesungen aufplusterte und hervorhob, wie wichtig die Ausbildung der jungen Studenten in ihrem Fach war. Naturwissenschaftliche Studiengänge schienen ihr ein Dorn im Auge zu sein, aber sie konnte es der Fakultät nicht verbieten, ihre Vorlesungen in den Bereichen Chemie, Biologie oder Physik anzubieten. In der Regel wurden die geisteswissenschaftlichen Fächer aber häufiger besucht. Elphaba sollte es nur recht sein, denn so hatte sie ihre Ruhe vor den schnatternden Mädchen, die, während der Professor über die Zeit von Pastorius nachsann oder über bedeutende Werke wie „Die Leiden des jungen Diggs“ schwadronierte (Morribles Lieblingswerk, wie sie in ihren Poesie-Abenden gern ausschweifend betonte), ihren Nagellack verglichen, Schmick- oder Schuhtipps austauschten oder sich Fiyero herbeiträumten.
Und so verging ein lehrreicher Tag am Grattler-Kolleg und am Abend würden Elphaba und Glinda das erste Mal in die Tanzschule gehen …